Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 17.04.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187904171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-04
- Tag 1879-04-17
-
Monat
1879-04
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.04.1879
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
s » ^ 8 rZ 3 » " Z. ^nt «»«»,- 34000 «»»l. y»r »I« Rt-ieBc ei»,» «,,»,», «»-»-.IG,« ««i» sch »»> »e rH—I tch. g»1«»»le«-»nn,h»» ,,». tzärl»: A»»I«»sl»i», u»d v-eleel» Lnindur», «ee» !>n.«»en. Le»»U,. Vssil. >rc»l»u< hr»nisuri,. - «u». M»N« in verUn, ßelptt«, W,«n.H,»dur^ sr°ni«uN a. iL. «ü». che«. - »«u»e ch »«. >a ymnMiH a. M. — »xrea»l d ,.A«»«Ii»ne> »««!".—n»»»»,n»lrit«, »nUIe» « V». in Kart». Ss « I» perI «1c 8»nicgs,otii»N, 8^tstonn»tr^hch^^eMst^ch^or^^ Tageblatt für Uolitik, Unterhaltung, Geschästsverkehr. LÜrsenbericht, Fremdenlijte. Mttredactrur: vr. lklmtl Druck und Eiaenthum der Herausgeber: verantwortl. Redarteur: Kür daS Feuill.: Ltvp««I, «L ««tel»»rÄr n Dre-den. in Dresden. d^b'uhe «li»»n»mme», Gönnt«,» »t» MI»»,» I» Ndk. I, Meuftad» nur an e»ochrn« «a,en: ,r«Le »I,l>cr°as>e Nr. ü bl» Nachm. 4 Ul,r. — Der Raum einer ein- fbatllgen Pelltjeilc tonet »S Plae ^t»,elaudt die Zeile ZU P,ae. Eine «araniie für d^ »i>chstia,l,errjcheine» der Inierate wird nicht gegeben. Nutwtirltge Annoncen» Luilroge von ui>» und«, tannlen Mrmcn und Per» tonen inieriren wir nur »egen Pränumerando» Zatllung durch lvriei- marlen oder Posleinzab- tnng. Acht Silben tollen lü Plge. ^Nitrate für dl« Montags Nilininer »der nach einem Jcnioge dt« P«litjeile 20 Pige. ^^m^rtzLut8ll8r8ts«st»p»pst?«^llttmäütt^^^oO«neV-X>ELll- ! Iun,c »Uertlloupoos llnentbeltl.Vontrol« ä«rVseloodung aller Ktertl»- p»^>«re XII«» «mol» auf brrsklieliem äV.-x-e Vomlolldtells kllrPeoiieel. !' t, , i^goe »viävne^ä^sr, 7M, 8pitrsn, 8oü!eier. llamentzrsnen, «an ^ 5 aotistten, Nii,oi>sn. ssivüu,, 8okleifsn.^ ceavatten. slorgonüsutien, Karden, Vrepes, Laren, killlgs prei e. 9!kl07. 24. Akhkg. 1878. W'tterungsauSsichten: Mi-ist wolkig, etwas wärmer, stellenweise Niederschläge. TreTdeN. Dönnelstü ll, 17 Poltttsche«. Fünf Mordversuche auf gekrönte Häupter binnen Jahresfrist — da» ist zu viel für die Nerven der Menschheit, als daß die neueste dieser Schandthaten noch eine tiefgehende Erregung hätte erzeugen können. Speziell eine Attentatsnachricht aus Rußland erschüttert Europa nicht mehr. Die Börse blieb von jener Schreckenskunde völlig unberührt, selbst russische Papiere kamen nicht in'S Schwanken. Dem sonstigen Publikum war sie wenig mehr als eine hochinteressante TageSneuigkeit. So sehr gewöhnt der Mensch sich selbst an Entsetz» liches! Denn in der That, das Geschick de» Zaren Alexander ist ergreifend genug. Ein milder Monarch, ein edler Mensch, vom Schicksal auf einen der verantwortungSreick sten Posten berufen, wird er in der Geschichte als einer der Befreier von Millionen Menschen fortleben, und nun zielt auf diesen trefflichen Fürsten die ruchlose Hand eine» Mordbuben! Wenn aber Europa die Schreckenskunde verhältnißmäßig apathisch aufnahm, so werden sich in Rußland die Folgen der Unthat um so fühlbarer machen. Auch das Attentat Sokolow» wird das Gegentheil von dem Hervorrufen, was er bezwecken wollte. Der entsetzliche Druck und die maßlose Polizei willkür. gegen welche sich alle besseren Elemente in Rußland auf lehnten. wird sich steigern. Jede freie Regung in den Herzen und Köpfen wird man mit Knute und Sibirien todtzuschlagen suchen und das traurige Loos des Zaren, dessen wohlmeinende Absichten und dessen werkthätige Liebe zu seinem Volke ein gewissenloses Beamten regiment in ihr schreckliches Gegentheil verkehrt, wird einen neuen Beleg erhalten. Es ist ,edoch auch möglich, daß die Schüsse, die auf den Zaren fielen, eine heilsame Gegenströmung im russischen Volke Hervorrufen. Die gebildeten Klassen machten den Nihilismus mit, weil er gleichsam Mode war Fielen unter den Dolchen und Revolverschüssen hohe Regierungsbeamte, so tröstete man sich über das Verruchte dieser Meuchelmord« mit dem Gedanken, daß die Barbareien dieser Tyrannen ihr Schicksal selbst verschuldet hätten die Dynastie stand ja unversehrt hoch über den Plänen von Mord buben. Diesen Gedankengang hat das Attentat in Petersburg für immer zerstört. Erkennt da» russische Volk, daß den Nihilisten selbst das Haupt des abgöttisch verehrten Zaren nicht mehr unverletzlich, so tritt hoffentlich ein Besinnen ein. Da» Unterstützen, Entschuldigen und Coquettiren mit dem Nihilismus, das Spielen mit dem revo lutionären Feuer wird hoffentlich aufhören. Mag da» Attentat diese Folgen haben! Das anonyme RevolutionS-Comitä hatte entweder nicht Namen der Nihilisten gesprochen, als cS in der gestern mitgetheilten Proklamation dem Zaren versicherte, daß eS seines Lebens schonen wollte, oder e» hatte ihm eine Falle gestellt, um ihn in Sicherheit zu iv egen. Wer eS erlebt hat, welche umsaffenden Sicherheitsmaßregeln die Polizei ergreift, wenn der Zar in Deutichland reist, wie ein drei und vierfacher Cordon seinejPerson unigiebt, den ergreift schier Ver wunderung. daß ein Wildfremder bis in die unmittelbare Nähe des Zaren Vordringen kann Der Zar war bei seinem Spaziergang allein; als Sokolow den ersten Schuß auf ihn gefeuert, wandte sich der Zar, da er keine Waffe hatte, zur Flucht; drei Schüsse sandte ihm der Elende nach. erst 10 Minuten später ergriff ihn ein Kwas nik (Verkäufer des russischen Nationaltrankes Kwas) und schlug ihn nach heftigem Wide-stande zu Boden. So theilt man einem Wiener Blatte mit, abweichend davon erzählt die „Köln Ztg.", daß vier Personen das Attentat verübten, wovon zwei ergriffen wurden und zwei entsprangen. Man wird gut thun, sich darauf gefaßt zu machen, daß über das Attentat, den Attentäter und seinen Prozeß die wider sprechendsten Mittheilungen ins Publikum dringen und daS Wahre vom Falschen nur schwer zu unterscheiden ist. Während dir „Times" in ihrem Leitartikel vom 12. d. die Entthronung des egyptrschen Vicekönig» durch den Sultan die beste und einzig richtig« Lösung der Frage nannte, entwickelt sie zwei Tage später die Ansicht, dir Absetzungsidee sei lächerlich und nur der Plan eine» beschränkten Kopfes, den kein englischer Staatsmann billigen könne. Die letztere Ansicht überwiegt in England umsomehr, als der verschlagene Ismail Pascha ein sehr einfache» Mittel gefunden hat, seinem Lehnsherrn, dem Sultan, jeden Absetzungsgedanken aus dem Kopfe zu bringen. Er schickte nämlich Talaat Pasch« mit 10 Kisten Goldes nach Konstantinopel Jetzt wird der Sultan den Khedive nicht absetzen, selbst wenn England und Frankreich es einmüthig forderten. Die gemischte Besatzung OstrumelienS ist allseitig als unauS» führbar erkannt und aufgegeben worden. Da« ist die neueste Wend» ung der ostrumelischen Seeschlange. Der österreichische Reichskanzler, Graf Andraffy, dessen Phantasie der abenteuerliche Plan entsprungen war, verzeichnet eine neue Niederlage, was diesen leichtlebigen Poli tikus aber nicht sonderlich irritiren wird. Im Ernste konnte Niemand es für möglich halten, daß die Truppen von 2, 3 europäischen Staaten ohne gemeinsames Oberkommando nebeneinander Polizei dienste in Bulgarien hatten ausüben können. Wie würde dieses Kunterbunt den Orientalen imponirt haben! Nun vergießen die Diplomaten ganze Liter Tinte darüber, über welche bewaffnete Macht der künftige Gouverneur OstrumelienS, Aleko Pascha, verfügen soll. Dieser, ein geborener Bulgare, Namen« Fürst Vogoride«, wird neuer dings von den Franzosen als Fürst von Bulgarien empfohlen. Die Franzosen sähen einen Bulgaren viel lieber auf diesem neuzubacken den Throne als einen verhaßten Deutschen, wie den Prinzen von Battenberg. Da Aleko Pascha dann Fürst von Bulgarien und gleich zeitig Gouverneur von Ostrumelien wäre, so vollzöge sich die staat liche Vereinigung beider Provinzen, aber gerade Das wollte der Berliner Kongreß vermeiden. Was will Garibaldi in Rom? Mehrere Lesarten giebt es über den Grund, der den gichtbrüchigen Einsiedler der Ziegeninsel veranlaßt?, gerade jetzt nach Rom überzusiedeln. Die Einen be hausten: er wolle in Rom sterben. Sein Spruch war früher: Rom oder der Tod! Jetzt suche er den Tod in Rom auf. Andere ver- muthen, er betreibe die Einführung des direkten Wahlrechts in Ita lien Eine bei Garibaldi stattgehabte Konferenz von Führern der Linken, die nach dieser Richtung hin Beschlüsse faßten, scheint diese Lesart zu beglaubigen. Weit verbreitet aber ist die Annahme: er wolle eine neue Expedition und zwar gegen Oesterreich in'S Leben rufen. Oesterreichs Streitkräfte würden über kurz oder lang durch unv in dem Orient so beschäftigt, daß es seine Südgrenze (Wälsch- tirol und Triest, nicht genügend vertheidigen könne; diesen günstigen Augenblick müsse man zu einem Einfalle benutzen, um jene Pro vinzen dauernd mit Italien zu vereinigen. Der österreichische Ge sandte, Baron Haymerle kehrte auf die erste Kunde von Garibaldi S Reise von seinem Aufenthalte in Neapel nach Nom zurück, um den alten Unruhestifter zu überwachen. Es war die höchste Zeit. In seiner Unterredung mit dem König von Italien suchte Garibaldi den König zu bewegen, seinen Minister Depretis zu entlassen, weil dieser den Agitationen gegen Oesterreich bisher kraftvoll entgegen trat. Nicht zufrieden damit, Depretis ein serviles Werkzeug des ver karsten Despotismus, einen Cpiclball in den Händen von Jntri- guanten, einen unfähigen und schlechten Menschen zu nennen, klagte Garibaldi die Dynastie selbst an. Sie sei dafür verantwortlich, daß Italien im Innern an tausend politischen und socialen Uebeln leide, im Auslande geringschätzt und ohne Kredit sei. Das junge Königs paar solle nicht auf die Stimme der Schmeichler, sondern auf jene Wahrheit hören, welche ihm zuruse : die savoysche Monarchie werde nur genau so lange dauern, als sie die Liebe der Bevölkerung ver diene. Das aber könne sie nur, wenn sie Italiens Einheit vollende, d. h. gegen alles Recht österreichisches Gebiet annektirte. Hoffentlich wird König Humbert stark genug sein, diesen gefahrvollen Plänen des alten Revolutionärs entgegenzutreten. Strecken die Italiener die habgierige Hand nach Triest unv Trient aus. so mögen sie nur wissen, daß sie da einem Schwerte begegnen, dessen Griff nicht blos österreichische, sondern auch deutsche Kraft regiert. Bei allen seinen phantastischen Plänen hat der alle Garibaldi manchmal einen Licht blick: kurz vor seiner Reise nach Rom schrieb er einen Brief, der die manchem Ohre unangenehme Wahrheit enthält, daß sich Italien in seiner Zerrissenheit unter viele Fürsten materiell viel wohler be funden habe, als in seiner jetzigen „nationalen Einheit", bei der das Militär den vierten Theil aller Staatseinkünfte verschlinge. Endlich sind dem Bureau des Reichstags die sehnlich erwarteten Motive zum Zolltarif zugegangen. Vor dem Freitage werden kaum tm Abgeordneten in den Besitz dieses wichtigen Materials kommen. Am umfangreichsten haben sich die Ausführungen über die Zölle auf Getreide, Holz, Chemikalien und Eisen gestaltet. Gleichzeitig ist dem Reichstag ein überaus umfangreiches Material übersandt worden, enthaltend die Zolltarife der einzelnen Staaten Europas und den Tarif der Vereinigten Staaten von Nordamerika, sowie eine Sta tistik der Waaren-Einsuhr aus den verschiedenen Ländern. So wird sich die Zolltarif-Vorlage mit ihren Motiven und mehreren An lagen zu dem umfangreichsten Entwurf gestalten, der dem Reichs tage jemals vorgelegt worden ist. , Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Petersburg, den 10. April. Bei Beantwortung der An sprache des Adelsmarschalls des Petersburger Adels äußerte sich der Zar dahin, daß die Kühnheit und Vermessenheit der jüngsten Atten tate ihm die Pflicht auserlege, sehr gegen seine Wünsche, außer ordentliche Maßregeln zu ergreifen und zwar nicht etwa seinetwegen, sondern im Interesse Aller, im Interesse der Gesellschaft, imJnteresse Rußlands. Wien, 16. April. Die „Politische Korrespondenz" meldet aus Konstantinopel von gestern: Aleko Pascha zeigte dem Grob vezier an, daß er den Posten eines General - Gouverneurs in Ost rumelien annehme. Die Pforte ist gesonnen, dem Sultan die Ab tretung de» Distrikte« von Tricala an Griechenland als die äußerste Konzession vorzuschlagen. Neuenburg. 1k. April. Die große Jury iällte gestern ihren Wahrspruch gegen den Franzosen Brouffc. den Redakteur des sozialdemokratischen Blattes „1/«v»nta«ri1v". Derselbe wurde iür schuldig de« Vergeben- gegen baß Völkerrecht wegen Verthet- dlgung de« Könlgömorde» erklärt und zu zweimonatlicher Ge- sängnißstraie, zu zehnjähriger Ausweisung au« der Schweiz und zu den Kosten der Veröffentlichung deo Urtheilö im schweizerischen BunbrSblatte verurtheilt. haben Locale« an« Süchfts»e«. — IJ. MM. der König und die Könlgiv gestern die k. Billa zu Strehlen bezogen. Am Dienstag Morgen Uhr trafen Se. M. der König und Se. K. H. Prinz Neorg mittelst ErtrazugS in Schandau ein. Bereitstebende Equipagen nahmen die hoben Herren aut, um Se. Masestät zur Jagd aut ReinhardSdorier Revier und Prinz Georg, K. H.. »ach dem Postelwitzer Revier zu führen. Die Jagd galt wiederum den Auerhähnen. die im ersten Morgen grauen beschlichen sein wollen. Bereit« ^8 Uhr warb die Rück fahrt nach der Residenz anaetreten. — Der Abtbeilungöchet im KriegS-MInisterium und Armee- Intendant Oberst Schurtg und der Direktor des Militär- vauweien« Jng.-Major Portlu « haben da« Komtburkreuz 2. Kl. de« AibrechtiorvenS, der cbar Jng.-Malor Richter und der char. Hauptmann und Vroviantmeister Opitz da» Ritterkreuz l.Kl. des Verdienstordens, sowie der Ing.eHauptmann Pt ent» da» Ritterkreuz 1. Kl. de» AibrechtsordenS. der Reserve-Lieute nant Müller vom 6. Ini.-Reg. Sir. 105 hat den russischen S1. Annenorden ». Kl. erhalten. - Am 15. d. M. beging der allst«» hochgeschätzte Advokat und Notar und vormalige Gerichtöverwaiter Oertelin Bischofs werda sein 50iährigeS Abvokatenlubiläum. Er wurde hierbei mit dem R ttcrkreuz I. Klasse de» AlbeechtSordenS vekorirt und von zablrelchen Deputationen beglückwünscht. Den Orden überreichte Amtsrichter Manstiu». — Die Hoffnung. der BundeSrath werde die von Preußen beantragte sog. Lice«r-e»ühr für Rohtabakbändler. Fabrikanten und Detaliverkäustr überhaupt sireia e», hat sich nicht verwirklicht. Vielmehr bat der Bimdcöratl, die von seinen Ausschüssen beschlossene, sich glcichbiclbeiite und mäßige Licenc- gebüdr iwelcb häß'iä'cs Wort ü nieder enttenit und taiiir die preußische Skala wieder hergcsicllt. Für ein Ilmlaiz- oder Fadri» kationoobjckt bis 100 Ccnnicr soll ei» Minimalsatz von in Mark entrichtet und für weitere Umsatz- »nd Fadrikatloiic-iiiciige» pro gressive Steuer,zuscvläge erdobcii werden. Die Sicurrvcanstcn sollen das Recht erhalten, jederzeit sich in den Eieichäittb Mr» von dem Umfange der gelausten, verarbeiteten und umacsttzicn Tabalsmasscn zu unterrichten. Die Liccnzgcdiivr widern riebt ais solche der Reichsgesetzgebung, sie gehört der Gewcrbebesleucrung an und diele umersteht nicht der Reichs- sondern rer Einzel- gcsctzgebung. Eine Tabaks Gewerbesteuer des Reichs Ist unzu lässig. Die Einzcisiaatcn hätten ihre Steuerhohcilsrechte wobt sorglicher wahren sollen. Diese Liccnzacbüi r ist ferner eine iDoppelbesteuerung desselben Objekts. Zuzugeb.» ist. daß Irin ! einziges Svstem einer höheren Besteuerung des Tabaks ohne I Anmeldungszwang für Pflanzer, Fabrikanten und Händler aus , geführt werden kann. Etwas ganz anderes aio Anmcldczwai'g aber ist der Erlaubnißschei», der jährlich gelöst werden kost. Diese Einrichtung würde namentlich die kleinen Tadako'abri- kanten. vulxo Eigarreninachcr und die kleinen Eigarrenhstidler geradezu ruiniren. Ist cS vielleicht die Adsicht, von den 15,«>00 Etaarrenmachern, die cs in Deutschland gievt, die Mevrzavl zum Aulgeben idr.S Nabrungszweigs zu zwlnacn, um nur vielleicht 1—20l>0 übrig zu behauen, die »uni dünn leichter erpropriire» kann, um bas Monopol cinzusübren t — Außer den schon irüber erwähnten Petitiomn, welche beim Rci > btage aus dem Königreich Sachsen bcz der J m pi- irage eingingen, sind noch iolgcnte zu erwähnen: Ernst Michel, Vorstand des Vereins gegen Impfzwang zu Lpitzkuimerktvrt, der Vorstand des Anti-Impsverclno zu Oibcrskois, Rodert Rei- mann in Zittau, Frau Emilie Lange und Eenoistnnen in Zscho pau, Frau Phllippine Tbicie, Frau Emilie Schncppe und Gr- nosfinnen In Blastwik und Waldleim. Frau Lautcrbem in Dresden. Frau Louiie Jungnickel i» WaltcrSdon, Frau Therese Kiauß und Genossinnen In Ostritz bcaeorcn die Auihevung des Imps zwangeS: M. Fuchs in Dresden viltct, im Wege der Gesetzgebung die Verdingung der Geiangcnennrbcit zur Fabrikation kunnlicver Biuinenbiätter zu verbieten; einige landwirst'lchaitiichc Vereine des Voigtlantcö beantragen verschiedene Zollsätze au> vom Aus lände eingehende Erzeugnisse der Landwirttzschait: die Handels. und Gewerbekammcr zu Zittau bittet, einer Rachperneuerung der im Zollverelnsgebictc befindlichen Tabakvcrrätbe die Zustimmung zu versagen; dagegen treten dem BiSmarck'schen Programm die landwtrtbschastll>vcn Rereine zu Leiünig und Liebstadt bei. — Dem sächsischen M ilitärvereins-Bunde ge hören nickst alle sächsischen Mllitärvcreine a». Da der Beitritt sämmtlichcr Vereine zum Bunte von Sr. Mai. dem König ge wünscht wird, fo wlld dies den Vereinen aus Verordnung des Ministeriums des Inner» durch dicAmte-haupimannschatten und die Stadtrathe mitgcthelit und ihnen eröffnet werden, daß Se. Maj. von den stitOktober 18<;i ncuentstanden-nMllitärvereincn nur die alS unter allerhöchstem Prolekteratc siebend anclkenne, welche dem sächsischen Militärbcrcinsdund beigekr.ten find oder über welche aui besonderes Ansuchen das allerhöchste Prottktorat ausdrücklich übernommen worden ist. Bei knnstlgen Gesuchen neuer Vereine um Ucbernabme des Protektorats wird S. Mai. dasselbe nur bann übernehmen, wenn sich tie bctt. Vereine ver pflichten, dem Bunde bcizulrcicn. Endlich sind Aintsbauptinann- schaitcn und Statträihe angewiesen worden, vor weiterer Ent schließung über Ilnterstützungögcsuche von Militärvcreincn. üver Gesuche von bergl. um Erlaubniß zu Führung des k. Wappens oder der kgl. Krone re. auf Verctnssachen. über Begründung und Verwaltung der Unterstützungs- und Pensionökasscn von Mllitär- vereinen die gutachtliche Auslassung deS Bundcötircttoriurnö elnzuholen. — Bei einer der letzten Versammlungen des Bezirks ausschusses der Anrtcbauplinanirschast M cißen kam die ve- ircmdliche Thaisache zur Sprache, daß das Bczirisvermögen. gegen 50,000 Mark, in einer dem Gesetze wenig entsprechenden Weise bei dem Kretitperein in Krögis und seinen K Filialen zins bar angelegt ist. Dieselben stellen unter der Oberstl'ung llcS be kannten Abgeordneten Klovler und wenn dieselben auch um sichtig und besonnen verwaltet werben. so bieten sie doch für öffentliche Gelder nicht die vor» Gesetze vorgeschriebene Sicher beit. Herr Kiopstr bat sich denn auch zu der Erklärung ent schlossen . dem BeziekSvermögen hypothekarische Sicherheit einzu« räumen. Diese Thalsache bürste im Landtage wodl zur Sprache kommen. Der diesmalige 15. April war iür die katholische Hauptschule ein Tag voll crgrclstntcr Webmutb und erheben der Dankbarkeit. Ein Iugenbblldiicr. welcher durch 45 Iabre mit b narbender Treue die Kleinen unten leistete und erzog, Herr Lehrer Robert Strauß, trat mit Ablauf de- vor. »Monats In den verdienten Ruhestand und überreichte Ibm das Lehrerkollegium her Hauptschule alS Ausdruck seiner Verehrung eine wertbvolle go bene Uhr, sowie daS Gesammtkollegium der Pier katholischen Schulen DreSdcnü eine dazu passende massiv goldene Kette a!S Andenken. Am Abende versammelte sich eine große Schaar vor maliger Schüler, sowie Freunde und Gönner des Jubilars in» königl. Belvedere der Terrasse, um beim Festmahl lbrc Dankbar keit und Verehrung dem ersten Lehrer ihrer Jugend auSzusprechen. Auch Herr Schulraih Berthctt. sowie der Vorsitzende des kaihol. Schulvorstandes. Herr Obcrkriegsgcricistsratl) Grimmer, beehrten die Feilvcrsainniilmg mit ihrer Tbeilnabme. Als Beweis der Dankbarkeit seiner Schüler wurde unter Anderem dem geliebten Lcbrer zum bleibenden Andenken iür spätere -'.eilen tie Urkunde über eine „Robert Strauß-Stistung" überreicht, nach welcher von dem Erträgnisse eines von Ihnen, sowie von Gönnern gesammelten Kapitals Freistellen iür bctürttige und würdige Kinder an der kalb. Hauptschule begrüntet werden sollen. — Der Redakteur der ehemaligen „Fackel". Künzel iun. in Leipzig, batte seiner Zeit in dem Bericht über eine aui- aelöste Wähler - Versammlung tie nationalliberalen Gegner der Socialdemokratie..Ordnung»,Lümmel" genannt. Einer Derer, die bieie Bezeichnung aul sich beziehen zu müssen glaubten, batte bevbalb geklagt - anlänglich wollten eine ganze Menge klagen - und Künzel ward jetzt zu 150 M. und Tragung der Koste» verurtheilt. - Denjenigen jungen Leuten, welche nicht sächstlche oder ReichS-Angellöriae stnb, bleibt hier der Besuch der obligatorischen Fortbildungsschule» nachgelassen und sind sie zur Thcii- »ahmc daran nur insoweit gehalten, als die eigene heimische Ge setzgebung eine solche Tbeilnabme von ihnen fordert. Jetzt hat der hiesige Schulausschuß dem Stadtratb den Eot'Mi eine» Ortsstatuts vorgeiegt, weiches in der Hauvisache scststestt, tai llier in Arbcitö- »nv Lohnperhäitnißen stellende G.Ellen. Ge hilfen. Lehrlinge und Fabrikarbeiter von unter 18 Jahren, gleich-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite