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Dresdner Nachrichten : 28.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188204289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-04
- Tag 1882-04-28
-
Monat
1882-04
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.04.1882
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Nationen M« nit oder chnuren, n und e. Sgen § inner i. ^s.rät, platz 24. MI Eisen- liagen) kräftige» ießenden i'. schwe- Ptnffage, imatffche ie-, Ner- Glieder- «üneLage rand im inen, ge- stärkend l Bleich? Reco» »der im Comfort gestattet: Soireen, > äuhrrst ecke vee- aneo der lerratli. ien Opfer < It»«ir Kicimen c» ist das i> > !l'I>llL. 7 Abbild, es Jeder. crklichen lc> - leidet, Belehr jätirlich sichern den durch tziedul- i»r in durch jede n Orv« der Buch- Oivtr«. gesunder. nd ÜLllt l N^«-II»«>. I-L e> i tue. «Ir Iltl« l», Ilelol«, »schlvassrr, « oiletleieis-n, - 8ct1«->, kooll, lartt L<». > eines lsie- r lranzvsiscken renlmuser t dem konsm i - vorerst marenbrancbe, idelmung auf ein tüchtiger, aistlichcn Be- Einlagen je Nur dirclle, bieten unter lscustein u. tz erdetem >« »St l und sofort versende ich schwere Hag k Nachiiabmc. sriiche Brat- 5" Pf. see, Isnnd. Ni «»!»!«»». erkaiis. gute Klingen« iberger Babn) egantes Rave ansnelmiend >r nit, Pater r „Fürst", 15t in Verkauf. vrvAlvll 1882. «chtzint täglich KM, 7 Uhr «» »«r itppkdUton: Mortensirah« tu. Ado»n-inc,n»prri» picrlrljLhrUa, r Mark bv Ps,e.. durch die V»U r Mart 7d vige Numna 10 Psgc. Auflage 37000 d,em»I. tzür lirNga^alceinaesandierWa- ,-,gcri>» luaau sich dir Redactta» »ich! urrvindlui,. Annonce» für u>>» nehmen «»! rie «»nonren-Burcaux d.vaafen. siet« L !0o«I„i - Rr»»»l« Viotte: - 2-uube ch etomv.:— Aitti.rltdendan»! - «. Müller iu «rlip: - Mod. «ie«, in L'iagdeburg: - A. «a»a ä! La. inHalle! — Etetuert» Hamburg. Tagevlatt für UMik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbencht, Fremdenlrste. 25 LriskbvLSN unä 25 Louvsrts, ru «Ltkitsotron I'ornrnr. H mit htanogesmmen «2 boliobixv Uuahstabon. varseblungon), R verpaclet in einem elegantem Earton, l Llarlc. — (inner ^ Lortimeiit boutobt nun 312 vorLokivckouvu Llouoxrsmmen. ^Vilncl, lissm-btr-rdiio F. ZLr-sON 8NNU6,>Vils<1ruÜM»-i>Lnv> tel>e der 8»,>>,I«notr»ooe. I 27. ^LdrxLnx. Jnferale werden Marteniirahe II di« Nachm. 2 Uhr auaenommrn, Sanrmgi di« Mittag»!»Uhr. In R-Uftad, nur an wachenta^n: g>. »loflergahe Nr dbt«Nachm.ttUdr. — Dir einspaltige PetitjoNr «aflei IS P,gr ölngeiandt S0 Pfge. Eine Garantie für da» Uiichft- »ägtge Eriche«»«» der Juterat« wird nicht gegeben. «ll»wärtigc Annoncen» Autlragc »an undelannien ürijonen Uiserircn Mir nnr gegen Piünumerando- Jahlung durch vrieimartcn oder Loiicinjahluiik. Ach, Silben koiic» >S Psg. Jnfi-roie jii, die loiauiags- Nummer «der nach einem geil tage die Prlilj-ile A) >M. zULwL'8wMl!ilI.WmW fg 7 .loIinitiit^- VIIo«; - ^Val8enIu»U88triutt>o 7. l« (irönlitv» Oiilv clor Ilvsiltenr, vamanrimmsr, Lillsräkiäle, h-i livsvieinunvr mit in- u. nuMoämvlum /vitunzsn. Lirislrilluiier. Lolnrttievr, «taubkreior Oarton. N krsnljer-vous für Linkvimisokv unü frvmüv. Zlelnou kllr kur/Hvook«; 8«1d8t8vprrli8ten ^ emplodle, iek »u«» I.vulüixi'-N NU? chi» XVLemato. Sinn Ina«« nie!, nicht üured billig» Lnprvisung van L»xs«I»cm irr» ktidrso. »ucd in rr«»kolvsi» irirck „ ..... galliiacdt. «CMS Üepreln»ln-Ix>ll»ltuil.» »lünarht I a illeiiee, und >1 I>mlrulrcr»tr»«d«> ll, dr. Üd cwxkckia diorwit nun g«a»jgt«u U«uck. ii Ott« I»«!««!,, di »«»««>», »eps«In,eIn-Vee«»»<I!-aeaediIsi. m ^ L s i Wiilerung vom La. tlpiii: Varomeirr nach Odcar r-ijfoll. Mavs,cahe Iv i7Ibdi!.<! N.) slFH* > I 7^ 7.^1 MilI..sei>gei,er»K!I>!iN grsiienen. Tderniomclrogr.». Ne»»,».', Temper. II°r>i. «ru .» » 1.1» j Tcm». -t'i, " W . I.'chftc 1,'MV. »!"!!,>. Nord L-kii üVind. c-ellei. 2lussichtcn für den 28. April: Meist heiter, wenig verändert. WM!V trocken, Temperatur ^ Freitag, 28. Avril. «crantworllicher INedactene für PollljschkÄ M. Emil «ieie« in Tec^en „In München wirb am 15. September l. I. eine Mode»- und Trachtcnausstcllung erösinet. Tieselde ivahrt hiS 15. Oktober. Sie findet in den Räumen der (fentralsäle statt. Der Zweck des Unternehmens ist. die Bekleidungs industrie und den Keschmack auf diesem Gebiete zu fordern." Diese Notiz durchläuft jetzt die Zeitungen. Mancher übersieht sie. Viele lesen achtlos über sie hin. Und doch verdient sie gerade in Dresden recht sehr Beachtung. Sie ist ein neuer Beweis für die Rührigkeit und Findigkeit, welche die Gemeindevertretung van München auszcichnct. Was thun nicht Alles andere Städte, um den Fremdenzuslusi in ihre Mauern zu leiten! Man liest fort während Berichte von allerhand Ausstellungen, die auswärts arran- girt werden. Berlin geht darin geschickt voran. ES hat bintcr- einandcr die Wcreschagin-, die heraldische und lünstig die Imgieinischc Ausstellung. Eine lost die andere ab. Ta die internationale Kunstausstellung dieses Jahr in Wien siattfindct, so sind die Bnter der Stadt München ans den seinen Einsall gekommen, die Moden und die Trachten zmn Gegenstände einer Ausstellung zu machen. DaS ist ein interessanter Stoss. Ter lockt. Wen zieht es nicht an, zu schauen, waS andere nnziehcu? Wir Dresdner sind schon zu frieden, wenn bei uns die Flora ihre zarten Erzeugnisse grnppirt vorsübrt oder girrende Tauben und gackernde Hühner während dreier Ausstellungstage einen Heidenlärm vollsühren. Höher als zu Blumen und Vögeln bringen wir cs schon lange nicht mehr. Wenn nickst die KönigSparadc im Frühjahr und die Vogelwiese im Hoch fonnner wäre, so Hütten die Auswärtige» gar leinen Extra-Anlah, unsere schöne Stadt auszusuchcn. Aus dem Rathhause aber ist man an dein einen wie anderen Extra-Anlag vonsländig unschuldig. Man verjchimpsirt immer die Münchner RaU-S- und Gemeindever tretungs-Mitglieder als Illtranwntanc. Zugegeven, das; sie einen Stich ins Schwarze haben. Aber das Hali sie nicht ab, die Inter essen ihrer Stadtgemeinde umsichtig waln zunebnien. Diese Schwärzen ballen fortwährend Umschau: was sangen wir dies Jahr an, um Tausende von Fremden nach München zu zieben ? Und jedes Jahr tressen sie mit geschickter Hand ein nencS Gebiet der Kunst, der Technik, der verschiedenen Industrien, das sich schliesslich als ein Hauvtmagnet für die reiselustige Welt hcrausstellt. Heiliger Brah- inapiilhra! Wenn doch auch in die Dresdner Stadtbehörden so ein Bischen ivas von dieser Vigilanz der „Schwarzen", diesem „die Augen überall baben", diesem Sinn für Fremdenzufluß führe! Unserer jetzigen Stadtverwaltung sind so viele Fortschritte in stüdiischcn Dingen nachzurühmcn; wir sind nicht mehr das. Krähwinkel von Ehedem, prächtige Stadttheile entstehen, die herrliche KönigSstadt an der Elbe schmückt sich jedes Jahr init neuen Reizen und kein Frühling bricht ins Land, dessen Sonne nicht ans eine neue Vervollkommnung in Dresden schiene. Aber die Auswärtigen einzuladen, Zeugen unseres glücklichen Schaffens zu sein, iiützugcnicßen was Natur, Kunst, Bürgersteig und sladträthlichc Energie an Anncinnlichkeitcn uns bieten -- davon ist bei uns Alles slill. Noch immer haben wir kein festes Gebäude sür allerhand 'Ausstellungen, wohl aber eine mit Läden bebaute Brandstelle aus der Breitestrabe. Die Errichtung eines solchen festen HauscS erscheint fast als daS dringendste Er forderniß, um den Freindciizilfluß nach Dresden zu organisircn. Mit größerer Unlust, mit stärkerem Mißtraue» haben wobl noch niemals die meisten Regierungen und Abgeordneten einer Neichs- tagseröffniiiig rntgcgengcschc», als diesmal. Auch daS Volk weidet sich durchaus nicht an diesem Schauspiele. Eine ziemlich unfrucht bare Session siebt in Aussicht. Es wird alle Energie der Konscr- oativen bedürfen, zu verhüten, daß nach Abwertung des Tabal- monopolS nicht die „Boutique" geschloffen wird. War cs unbedingt nöthig, den Reichstag jetzt im Frübjabr zu berufen, so soll cs wenigstens nicht ganz pro niliilo geschehen sein. Darum erwarten wir, daß sich die Konservativen mit Eifer ans die sozialen Ncform- oorschläge stürzen, um diese wenigstens in den Hafen zu lootsen, wenn auch das Monopolschisi drauß-n scheitert. Also: Reform der Gewerbeordnung »nd mindestens das KrankenversicherungSgesetz. Mit großer Genugthunng wird man allciivärts die Nachricht Einer der Ehristc», der bisher in der antisemitischen Bewegung stets z» Gunsten der Juden geschrieben hat, ist der Ibr. Franz De litzsch, Professor der Theologie in Leipzig. Es muß weit gekommen sein, wenn ein so warmer Freund des auscrwähiten Volkes jetzt er klärt, er könne „die öffentliche Beschimpfung des Ehristcnthums nicht länger ohne öffentliches Gegcnzcugniß hingchen lassen", um nicht über seiner Liebe zu den Juden schließlich ein „Judas an seinem Herrn zu werden." Nicht die vielfach von Inden geleitete TagcS- prcffc hat der Verfasser dabei im Auge ; denn an ihr ist leider ost kein Unterschied niebr zwischen Juden und Ehristen, sondern die jenige Presse, welche ausschließlich für jüdische Leser berechnet ist. Hierüber gicbt Pros. Delitzsch in einer Broschüre: „Ebristeiühlun und jüdische Presse", Erlangen 1882, stauucnswcrtbc Ausschlüsse. In dieser jüdischen Broschüren- und Zeitschriften-Literatur muß sich das Christen»»»» empörende Lästerungen gesotten lasten: in bald hochsahrcndcr und dunnndreistcr, bald frivoler und schmutziger Weise böhnt man die den Christen heiligsten Tinge. In der „Israel. Wochenschrift" beißt cs von Jesu: ..All sein Handeln und all sein Reden lasten leine Spur pa triotischen Gefühls, keine Spur der Begeisterung für das Vaterland erkennen. Für solche Begriffe, die eigentlich die GrnndbasiS des sittlichen LebenS bilden, das sittliche Herz bis in die tiefsten Ticten crsüllen und bewegen, konnte er sich nun und nimmer erwärmen." Mit auffallendem Eifer werden seit der Inden-Emanzipation die antichristtichcn jüdischen Schriften neu herauSgeP'bcn, die sie früher nur >m Gebeimen verbreiten konnten. So die <Lck>r>st eines mittel alterlichen jüdischen Fanatikers, der unter der Maske eines ;»>» Jiidcnttmm übcrgelretencn Bischofs das Ehristcntbum in gemeiner Weise durch Fälschung der neutestamcntlichen Eitatc und Besudelung der Person Jen, angrcift: „Als Jesu groß war, hatte er keine andere Sorge, als Wein und Trinkgelage anszuiuehen : im Evangelium selbst steht geschrieben, daß er zu einer Hochzeit ging, aß, trank, sich betrank und dann in der Betrunkenheit einschlies" und . „Weißt du nicht, wie Jciiis in Angst gerietst, schwitzte, znsammenbrach, Gott um .Hilfe anries und sprach: meine Seele ist dem Tode nahe! Da rauf sagte er zu Petrus: Jcb bitte dich, sür mich einen jungen Maulesel zu stehlen: aber gicb Acht, daß die Leute, denen er gebürt, nichts davon merken! Ta ging Petrus hin und stahl den Maulesel, der einem armen Manne gehörte. Jesus aber setzte sich auf den Maulesel und entsioh, indem er aus und davon ritt." Solche Beschimpfungen können ans keinen Verständigen Eindruck machen. Interessanter, aber noch trauriger ist es, wenn die jüdische Fainilienzeitung,.Dcborah"es als ein großes Glück („Mastel") für die Inden preist, daß der,.Gekreuzigte" ans die Welt gekommen sei, denn zu seinen« Geburtstage machten die Juden die besten Geschäfte, indem die Christen ihnen reichlich Weihnachtsgeschenke abkausten und es sei nur zu bedauern, daß nicht auch im ^ommei ein zweiter Christus geboren worden sei. dann hätte man dock im Jaüre zwei WcihnachtS geschäste. Wir geben diesen Gedanken nicht in der unsagbar rin släthigcn AusdruckSwcisc des Ju-enblatteS wieder. Wir fragen aber doch: Wo steckt da oie Toleranz der Kinder Israel? Und wenn man weiß, daß dernrligc und »och niederträchtigere Angriffe ans das- Christen»»»» erst seit jener Zeit in Leutichland geschleudert werben, seitdem die Christen den Juden den Vollbesitz aller bürgerlichen Rechte cinräumtcn, da ... . na, da mache sich Jeder selbst den Vers daraus. Ncucste Telegen«!»»«' der „Dresdner Nachr." vom 27. April. Berlin. Der Reichstag wurde am Donnerstag Nachmittag '2 Mir von dem Staatssetrctär v. Bötticher mit folgender Rede - - . . . .. eröffnet: „Geehrte Herren! Se. Majestät der Kaffer haben mir den Auftrag zu ertbeilen geruht, die Sitzungen des Reichstags zu - eröffnen. Die gcsetzgcberiichcn Ausgaben, sür welche Jbrc Thätig- keit in Anspruch genommen wird, sind Ihnen bereits durch die allerhöchste Botschaft vom 17. November v. I. an daS Herz gelegt worden. Die ReichSgejetzgebung bat die Bestrebungen zur Avhilse sozialer Schäden, welche die kaiserliche Botschaft in Aussicht nimmt, mit dem Gesetzentwurf ül^er Versicherung der 'Ar beiter gegen Unfälle begonnen. 'Aus den vorjährigen Be- rathnngen des Reichstages über diesen Gegenstand haben die ver bündeten Regierungen d-'n Anlaß entnommen, ihre frühere Vorlage einer Umgestaltung zu unterziehen: die gegen die früher in Aussicht genommene ReicküversichcrungSanstalt erhobenen Bedenken haben dabei insojern Berücksichtigung gesunden, als die Unfallversicherung die 'Arbeiter nunmehr au» eine korporative und genossenschaftliche Organisation der in Betracht kommenden industriellen Bctriche gegründet werden soll. Ter Gesetzentwurf gewährt den industriellen Verbänden und Genoffenschastcn eine ans die Verhütung von Betriebs - Unfällen gerichtete Autonomie, gelesen habe», welche die Jndcnkrawallc in Lüdrußland auf ihr i Bestriche» «n.s. die,vcqewaltend- Tbätiykeit tlnm- richtigeü M«ß zurücksübren. Es gereicht dem Menschensremide nur zur Befriedigung, zu vernehmen, daß alle jene Schandergcschichtcn von dutzendweise eiinordctcn Juden, verbrannten Judciihällsern, ge schändeten Judei'mädchcn crsnndcli waren. Wir haben diesen aufs ErrcgenvonMftlcidzugcschniticneiiGiiisel-ErzähIiliigciivo» vornherein den stärksten Unglauben entgegengesetzt. Tie meist von jüdischen Federn bediente Presse verbreitet mit Absicht solche Lügen. Erst »ach und nach kommt die Wahrheit an den Tag. Plan weiß jetzt, daß die wilden Auftritte in Südrußland zum Tbeil selbst von den Juden angcstistct wurden. Gewiß wird jeder Mann von Rcchts- gcsühl derartige 'Austritte beklagen. Aber man wird sic auch an gesichts dessen, wie es in Rußland die Juden treiben, erklärlich RcichScinnahmcn zu erstreben. Ist ein solches Bedürjniß aber vorhanden, w kann eö nur durch größere Clg>cbigkcit der in- dircctcn Einnahme-Ouellen des Reiches befriedigt werden. Die verbündeten Regierungen sind von den, Vorhan densein dieses Bedürfnisses überzeugt und beantragen Erhöhung der RcichSeinnahmen, um ihren Untertbanen Steuer-Er leichterungen gewähren zu können. Unter den zur Besteuerung durch das Reick geeigneten Gegenständen steht dcr^ Tabak in crstei: Linie; nicht hierüber, sondern nur über die Form, in welcher eine höhere Besteuerung dieses Gcnußmiltelä herbeizusübren sei. gehen die Meinungen in, Reich auseinander und nnrd eine Enlscheidung durch die Gesetzgebung bcrbcizusühren sein. Tie Mehrheit der ver bündeten Regierungen hält die Form des Monopol S für die- icnige, welckc die Interessen der Konsumenten und der Tabakbauer am meisten schont und dabci^an Ergiebigkeit alle anderen Fonn.n der Besteuerung übcrtrisit. Sic würde daher zu anderen Vorschlä gen erst übergehe». wenn sic die Sluösicht aus Zilsttinmung der VolkSvcitrctung zum Monovol auftugcbcn gcnöttngt wäre. Wenn anderen Form hätte, so Majestät des er!affnng des Reiches und der Einzclsiaatcn verzichten mühen, welche als ein Bedüriniß der Bevölkerung von allen Regierungen seit Jahren erkannt und in der Botichast vom 17. November von Sr. Majestät dem Kaiser verbeißen sind. — Die mit der Anwendung des Folltarisgesc h c S gemachten Eriahrungcn haben für die Mülilenlndiisiric die Gewährung einer Alissuhrcrleichteriing und sür einige andere ProduklionSzweige eine Aendernng der Tarifsätze als wünschcnswertti ergeben. Es wird Ihnen daher der Enlwnrs eines Gesetzes hierüber vorgelegt werden. Tic auswärtigen Ver hältnisse des Reiches fahren fort, nach jeder Richtung bin dos Ver trauen auf die Dauer der friedlichen und freundschaftliche!! Bezie hungen zu rechtfertige», von denen die allerhöchste Botschaft vom 17. November Zcnmnß ablegtc. Je größer die Tragweite der 'Ar beiten ist. welche «ic, geehrte Herren, erwarten, desto me!»: ver trauen die verbündeten Regierungen, daß eS Ihrer hingehenden Thätigkeit mit Gottes Hilfe gelingen werde, die großen Aufgaben, um die cs sich handelt, einer für die Koniolidirnng unserer »alio nalen Einrichtungen und tstr die gedeihliche Ciitivicleinng des Vaterlandes segensvollen Lösung entgegcnzusühren. Im Namen der verbündeten Regierungen erkläre ich auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers und Königs den Reichstag für eröffnet." Berlin. Zum größten Bedauern seiner politischen Freund', wird voraussichtlich der Abg. A ck e r m a n n aus die Wiederwahl zum Viccpräsidcntcn des Reichsiags verzichten. Diese Wiederwahl wäre ohne Ackermann's Widersvruch sicher erfolgt. Berlin. Ter russische Botschafter in Paris, Fürst Orloiv ist hier cingcirosicn. Vor seiner Abreise nach Paris wird er mit Fürst BiSmarck conserircn. ^ Wien. Der Rcichssinanzininister Szlavn demff'sionirke und hielt seine Demission, als der Kaiser ilm auftordcrle, dieselbe zurüct- zunchmen, ausrecht. Der Nachfolger ist voraussichtlich wieder einUngar. Bcrllncr Börse. Die Börte crönnctc im Anschluß an die auswärtigen Notirungen mit höheren Coursen. Bald aber trat ein heftiges Angebot' aus. das aber im Ganzen den Coursen nickt viel Schaden that. DaS Geschäft hielt sich in bescheidenen Grenzen. Der Schluß war wieder fest. Crcbtaeticn schlossen nach mannigfachen Schwankungen Ist- Mark höbcr und hatten leidlich gute Umsätze. Sonst lagen Banken still und fest. Eisenbahnen stiller, wenig verändert. Lombarden büßten b'/e Mark ein. Berg werke olme Leben, gut behauptet. Deutsche Anlagcwerttie gleichfalls behauptet: von fremden waren Russen schwach und gedrückt. .r-ranfturl a. LK., 27. April. Abende. Crcdil 2!>l..',c». Sianli-vali» SM'.',. Lcm- bcrdrn . e0cr Loole —. SUbrrreme —. Papu-u-cnie . >«<»>,gcr 2e,2 ,. Lrsirrr. Goidrrntc —. 4"„ Unpor.Soldrrntr . 77cr !>>>nic» —. darr Runen . Ncucsie Ungar, oicldaniccke —. 2. Lrieillaiilcii-c . Un- TiSconto —. geil. «Sie». 27. April. Abende. CrrdN 212.10. Tlaalkbahiimo.vo. Lombarden i l i.so. Angla-Auliria-Aank . Napolcrn'd'pr—. 0>aNgcr—. Papicricnie —. Lcio-n-. Koidrcnle —. U»g. Goldrciilc —. «S7, Ung. Swidrenlc —. Ungar. Srcdil !2!7.»0. Ilnionbank —. Elbclbaldabn —. Vanibrrcin—. Aordwcil 200.70. Waeinoien Lb.n Pari«, 27. April. cKchlukg Rente S2.7L. Anleibc lid>.2». Ilalicncr va.i,7. Ttaairdab» 7M.bS. Lombarden 2I2.dv. do. Pri»nlatcn 2<i«.v0. Egypler 201,00. Ociierr. Soldrcnlc —. Lrdauplel. Lokales »Md sächsisches. der König bat betreffs des cs Fleischcrgescllcn aliS Limbach, der wegen Ennordnng der c Jahre zu lokalisiren, die finanzielle Belastung dagegen aus möglichst breite Unterlagen zu verttzcilen. — Eine nothwendige Ergänznng finden die Ihne» aus diesem Gebiete vorzulcgcndcn Maßnahmen in einer ander-weiten Regelung der jetzt bestehenden HilfS- ka s! c n g es c tz g e b U n g und in der beabsichtigten Ausdehnung der Kr a n ken v crsich crn ng. An Stelle des bisherigen be dingten wird Ihnen die Einftihrnng eines nnledingten Zwanges zur Versicherung gegen die wiithschaftlichen Folgen von Kranll>cits- sällcn für alle Arbeiter vorgeschlage» werben, für welche die Durch führung dieser Maßregel möglich erscheint. - Seit Jahren ist in allen Thcilen des Reichs mit steigender Diinglichfcii das Bedürfnis! nach einer Revision der über den G c w crbcbcliieb im U m - her ziehen geltenden Vorschriften der Gewerbeordnung hervor- getreten. Die verbündeten Regierungen haben beschlossen, Ihnen einen Gesetzentwurf vorznlegen, durch welchen die Gewclheordiumg ^ . , in dem Sinne abgcändcrt wird, daß den mit dem Gewerbebetrieb finden. DaS von ,nd„chcn Wucherern und Betrügern auSgeiogenc. j,„ Umlmziclicn <"» dem Gebiete der öffentlichen Sicherheit, Ord- und dazu noch ausgelachte Volk, daS nirgends Recht findet, hilft nung und Sittlichkeit vci knüvftcn Gefahren wirksamer, als bisher sich eben zuletzt wie eS kann. Wenn ein Bauer durch solch einen begegnet werden kan». Ans dem Gebiete der Steuerreform Wnmerer non ('ans und >->of u-,-triebe,I wird „>,k sie,' den» .„lei-t die allerhöchste Botichast vom 1,. November vorigen Jahres LUucoerer von > ans und -v os u.rtrwbcn wad und sich dann zuletzt ^ ->)gschnffimg drückender direkier ^andesstenern und der Zn- verzwciselnd ausknupft w kräht m den Zeitungen kein -Dali» ^ schlage in Aussicht genommen, durch weichen Gemeinden und andere darnach, auch wenn sich der Fall dutzendmale wiederholt. Wehe Eoinnnincttvcrbände bisher genölhigt sind, den harten und ungleich aber, wenn die verzweifelten Banern sich zusammcnthun und waS wir'cndcn Truck dieser Steuern zu verstärke». Diese wohlmeinende ibno» kor »Sooiisici io .'ä Absicht zu veiwirklichen, kann nur dadurch ermöglicht werden, daß abgeliüct, giwalffam wiederholen , ^.ann i>. cs AM durch Erhöhung der scincr Gesetzgebung vorbehaÜenen „Pobcl , dann mochte Europa womöglich an Rupland den Krieg indirekten-steuern sich in die Lage bringt, ansMatrikular- .. erklären. Mögen uns wenigstens die Judenbiätter mit ihren graus- beitrage zu verzichten, oder die bisher dazu crsorderlichen und! Betrachtungen lichen Judenverfolgungen vom Leibe bleiben! Tie jüdischen Lite- eventuell auch höbe» Beträge den einzelnen Staaten hercmSzu- raten thäten weit klüger daran, bei sich Umschau zu halten. Tenn. U°rn °Aü'gb°r°L Ärzu°"b7i"den wmn Jemand Ursache hat, sich über eine andere Glaubensgenossen- Omelstaate,, und ihren Cominniialverbändcn nicht empfunden fchaft zu beschweren, so sind cS die Christen und nicht die Juden. . würde, jo läge auch kein Anlaß vor, eine Erhöhung der invirccten — Se. Mas. Theodor Türpe alten Lndic Clara Voigt in Mittelsrebiia znm Tode vcrurthcilt worden war. die Todesstrafe in lebenslängliches Zuchthaus verwandelt. — Auch diesmal wird der Frühj akirs-Cors o im Kgl. Großen Garten am nächsten Montag <1. Mai) durch die Tbeilnabnic Sr. Mai. deL Königs und die Familie Sr. Kgl. Hobest des Prinzen Georg ausgezeichnet werden. Prinz Georg trifft zu diesem Belnste von der Villa lnHostermitz, die er morgen bezieht, wieder hier ei». Plan erwartet auch die Mitwirkung einer An-abl von Großcn- hailier Huiareii-Offiziercii. — Die Bataillonsbesichtigungen der sächsischen Truppen haben gestern begonnen und enden am 5. Mai. Sc. Kgl. Hoh. der conniiandircndc General Prinz Georg wird den Besichti gungen der Bataillone des Lcibgrcnadicr-, 2. Grenadier, ION., 107. und 130. JnianterieregimentS, sowie des I. Jägerbalaillons in ihren Garnisonen beiwohnen. Bei den diesjährigen Herbst Übungen werden die vier Jnsantcrie-Brigaden au» folgenden Terrains manovrircn. Tic l. Bri gade bei Dresden, die 2. bei Bautzen, die dritte bei Chemnitz und die 4. bei Leipzig. Tie Kavalerie-Div-.sion wird nach 12tägigem Exerzieren der Regimenter in der Großcnhciner Gegend ibrc Divi- sionsmanövcr abbaucn. — In Leipzig ist der Professor der phnsikalischen 'Asironomee an der dortigen Universität, Ur. Zöllner, g cslorbc n. Tcr Verstorbcnc hat sich in den letzten Jahren ais wissenschaftlicher Vertheidiger des Spiritismus den weileren Kreisen bekannt ge macht, während seine verdienstvollen Arbeiten ans dem Gebiete der phnsikalischen Astronomie ihm in der Gelcbrtcnwclt einen hervorragende» Platz sichern. Zöllner wurde 1834 zu Berlin ge boren, prioatisirte dann längere Zeit in ,enicr Valersie.dt, bis er sich 1862 in Leipzig niederiietz -. er babilitiite sich an der dortigen Universität, wurde nach einffien Jalnen Proscsior und Mitglied der sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften, als welches Zöllner eine Reibe hochbedentsamer Abhandlungen über die pln,fische Be schaffenheit und die elektrische Fcrneivirknng der Sonne, über die Kometen u. s. w. veröffentlichte. Zöllner war durch »latbcliiatischc zu der schon von Kant und älteren Denkern ge äußerten Ännalniic gelangt, daß cS über die dreidimensionale Körperwclt hinaus vier- und mebrdimensioi'.ale Wellen geben könne. Die Annahme führte ihn zur Vcrtheidigung der spiritischen Experi mente als Manifestationen der vicrdiniensionalen Welt. Er gerietk dadurch in eine lebhafte Polemik mit Fachgelehrten, wobei er mit
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