Volltext Seite (XML)
4. Zwei Lieder für Männerchor: a. Wie der Frühling kommt. Gedicht von C. Siebei, comp. von Carl Reinecke, Ehrenmitglied des Vereins. 1 g ft Mir auch wallet seines Lächelns Reinster Segen in die Seele, Und ich höre deine Stimme Träumend durch der Bäume Rauschen Leise zieh’n die goldnen Sterne, Ueber ihren Häuptern weiter, Und der Mond streut Träum’ und Frieden Lächelnd auf die Erde nieder. Zu dein Wettgesänge schreiten Minnesänger jetzt herbei, Ei, das gibt ein seltsam Streiten. Ein gar seltsames Turnei! Phantasie, die schäumend wilde, Ist des Minnesängers Pferd, Und die Kunst dient ihm zum Schilde Und das Wort, das ist sein Schwert. Hübsche Damen schauen munter Vom beteppichten Balcon, Doch die rechte ist nicht drunter Mit des Siegers Myrthenkron'. Andre Leute, Wenn sie springen In die Schranken sind gesund, Aber Minnesänger bringen Dort schon mit die Todeswund’. — Zu dem Wettgesange schreiten .Minnesänger jetzt herbei, Ei das gibt ein seltsam Streiten Ein gar seltsames Turnei 1 I). Die Minnesänger. Gedicht von Heinrich Heine, comp. von Robert Schumann. iit I .di cjr.-nb ■' »len tf ni i cl» .'ttulorl -eb bi- ml 1Z 5. Mondnacht, gedichtet von Osterwald, für Tenor-Solo, Chor und Orchester, componirt von Albert Thierfelder, Mitglied des Vereins. (Manuscript. zum ersten Male.) In die Nacht, die sternenklare Schauen trunken meine Augen : Schlummernd regen sich die Bäume, Flüstern träumend mit einander. Wenn der Frühling kommt, Wenn der Lenz erwacht, Dann schwellen die Ströme im Walde. Die Ströme brausen mit donnernder Macht, Und die Eiche, die alte, die starke kracht, Im Thal schäumt die Fluth durch Wies’ und Halde. Nun der Sturm gebraust und die Fluth gejagt Sind selige Tage entglommen, Es keimet die Blüthe, ; es glühet und lacht, Und so mit dem Sturme in einer Nacht — Ist die milde Mailuft gekommen.