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Dresdner Nachrichten : 30.09.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187409307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-09
- Tag 1874-09-30
-
Monat
1874-09
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.09.1874
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sie« uhen rsten. büre, «er- Mu- »der nacn c 4'/» rein- cius erlag relp. » 4 Kurs : 23. >vk. ?6 Ivut- Mo, n vr lln- i Au- irrxt, k«> »Oll- lt 2U se7 ise se. dler. Pf.. r, lcr. Jür »t« «>»»«, i«,»«,, «,»ulcrt»«e »>»cht sich di, »,d«ctwu »«M v»r»>n»Uch. J»le«»>kNi>»1< »Sri«: >»»»»»»»«» aoki Va^i in Homburg. ver- ttn. ««n, Lrl^c,. «offl. «n«I»u, g,a»ksurio. M. — >»L- »st,», i» vrrU», Wien, Homduro, ffstinlfim ,. «., «un- gen. — I>»,d« » c». in M-Uhi« o M. - IS». V»v i« Ld»»«Itz. — ll»- SoNi« » La. in Pari«. Tageblatt sürPolitik, Unterhaltang u.Geschastsvcrkchc. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch L Reichardt in Dresden. Verantwort!. Redacteur: Julius Nkichardt in Dresden. Nr. 273. Neunzehnter Jahrgang. «1 VNtta,, I, Ndr. »b- «rododl- «»D», »all' d di« «achm.4 ridi Dr- «au» »c»n tVolUar» VrN»»eU« l«Het i» VI» it,«,,!«».» K» geile » Nir. El»- «aranlie s«, d«. »i-chiiliai,« »Nchat. xa der Jnlee.l« »ne. »tihl »«»«»»«. Andwüriige «„»»««>. Luslrii,« »an uni »nd» kaunien liirmen ». V»» Ionen inleriren wt, P» ae»e» PrdnumeeaN»»» gadinn» durch Briete murkcn oder Poiteinead» tun», b Eildc» koste» >' , N«r. Jnlerai, iü, die Moniog« Hummer »der nach einem lZ'laa»- die geile st «,r. WZ«MI Die sächsische Steuer-Reform. 8 16 bestimmt in der Hauptsache: Belm Einkommen aus Wertvpapleren ist eineErböhuust oder Bermlndcrung deS EourSn-ertlnv außer Betracht zu lasse», soiern nicht die Papiere zum Betricbtzkapilale eines kausinänuischc» Ge- fchästö gehören. 8 17 sagt ebenfalls in der Hauptsache: Zum Gehalt ober Lohn gehörige Naturalbezüge, einschließlich der >reie» Wohnung, Kost unb Dienstkleidung, sind nach orts üblichen. oder, wenn diese keinen Anhalt bieten, nach den in der Umgegend üblichen Preisen zu berechnen. Besonders wichtig ist 8 18: Beim Handels- und Gewerbebctrlebe ist der Reingewinn nach den Grundsätzen zu berechnen, wie solche für die Inventur und Bilanz durch tag Handelsgesetzbuch vorgeschriebe» sind und sonst dem Gebrauche eines ordentlichen Kausmannü entsprechen; ins besondere gilt dies vom Zuwachs und antcrcrsclto von der Ab nutzung des Anlagekapitals, sowie von Forderungen und Schul den und deren Zinsen. Die Zinsen des im Handels- oder Ge werbebetriebe angelegten eigene»Kapital« ^ Beitragspflichtigen sind alö Tbcll des Gcichäftogewiunv z betrachten. Der von einer Erwerbögcscllscbast erzielte Reingewinn ist den einzelnen Thcil- babern nach Maßgabe ihres Antheils anzurcchne». Der Gewinn beim Betrieb der Landwirthschgst aus crpachictcn Grundstücken ist in gleicher Weise zu veranschlagen, wie beim Betrieb derselben aus eigenen Grundstücken; der Pachtzins ist davon in Abzug zu bringen, insoweit er nicht antheiiig aüi die vom Pachter und sei nen 'Angehörigen benutzte Wohnung zu rechnen ist. Hiermit schließen wir die Auszüge ans dem Einkommensteuer gesetze, indem wir uns Vorbehalten, auf die Kapitel: Einschätzungs- commissionen, Vorbereitungdcr Einschätzung, Einschätzungsverfahren, Rechtsmittel sReclamationen), Zuwiderhandlungen und deren Folgen, Steuererhebung re., dafcrn nöthig, noch später znrückzukommen. Es folgt noch ein Auszug aus der (^werbeslcucriiovellc. In der Novelle zum Gewerbcsteuergesetze ist der wich tigste Paragraph der vierte; er beseitigt die erheblichsten Mängel der jetzigen Gewerbe- und Personalsteuergesetzgcbung: die Quote der Besteuerung der Kauslcute in den großen Stavlen und die Vergün stigung, sogenannte „Steuergcnossenschastcn" bilden zu dürfen. Die 2. Kammer hatte ihm folgende Fassung gegeben: Die nachstehend genannten Gewerbe, alö: 1. Kauslcute, mit Einschluß der Bust-, Kanu- und Mmikallenhändler und Apo- thckcr, 2. Handeltreibende, welche der ersten Unterabthcilung der Gewerbesteuer nicht angehercn, deren Geschält aber in seinem Um fange denen der crsicn Unrciabthciluna als gleich anzmeven ist, 3. Fabrikanten und Fabrikvcriegcx 4. Fleischer, welche gcwcrbS mäßig zum Verkam Biel) schlachten, um Bäcker werden, unter Wegiall der bisher kür dicKarulcutc in gießen und Mittelstädten bestehenden Gciamoitguanta. sowie der Bczirlsstcucrsnmmcn und deren Rcparlitstn bei den Fabrikanten <8 2.'>, .1. dcö Gesetzes vom 24. Dcccmbcr !84ff und 8 >0 des Gesetzes vom 2:>. Apiil und der Stcuergenossenschastcii der Bäcker und Fleischer 18 8, li. des Gesetzes vom tt>. März 1868s, künstig aus dem Wege freier Schatzung dcc> GcschaltSerlragS »ach dem Tarife l>. zum Gesetze vom 23. 'April i'ckg», icdoch mit dem in 8 26, Punkt 3 des zu letzt gedachten Gesetzes nachgelassenen Abzüge eines FünithcilS vom Tarttiatze, herangczogcn. Talern dasGiu onnncn aus einem Gcschästsbctricbe üttstll Thlr. übersteigt, sind die Steuersätze In der Weise abzunlntcn, wie diMin 8 2 des Gesetzes vom itt.März I8«'m vcrgcsclnlcbcn ist. AlsMUiiimaliätzc gelten bei den Flei schern und Bäckern v Tbir. in den großen und Mittelstädten, I Thlr. in den kleinen Städten und aus dem platten Lande; anv- nahnicwcisc können im Falle dringenden Bedürfnisses diese Sätze bis aut die Hallte crmäuigt werden. Bei den unter l bis 3 ge nannten Gewerben bleiben die bisherige» Miiiimalsätzc in Kraft. Hiermit in Zusammenhänge steht 8 6- Die ActicagcseUichaiten werden künftig ohne Unterschied der Art ilwcS Gewerbebetriebs nach den in 8 l dieses Gesetzes ent- haltencn Bcstimmniigen besteuert. AIS Biininialsatz gilt der Be trag Van 4 Lhalcr. 'Nun will die Mehrheit der Deputation in 8'1 den Abzug eines Fiinftheils vom Tarifsätze streichen und beantragt den 8 6 so zu fassen: Bank-, Credit- und BccsichcrimgSInsiitiite, Sparkassen und Leihanstaltcn, inglcichcn alle Actiengescuschastcn ohne Unterschied ihres Gewerbebetriebes werden zur Gcwcrbesicucr erster Untcr- abtbcilung a>i> dem Wege Weier Schätzung lclgesialt bcigczogc», daß für tlcselbcn nach Hohe des ermittelten Einkommens die in dem Tari'c l).znm Gesetze vom 23.April I8k,o bcstinnntcnSätze aaSgeworfen werken. Dafcrn der GeichäilSertrag THaler übersteigt, sind die Steuersätze in der Mette abzurnndcn, wie dies kn 8 2 des Gesetzes vom Itt. März 1868 vorgeschriebe» Ist. ZnrMotivirung dieser dcnGewerbestand belastendcnVorschlägc sagt der Bni ht: Das Gesetz vom 23. 'April I8."g> bestimmt in 8 26, Punkt 3, daß bei Bcurtbcllnng von Gcwcrbcsicuerrcelamationc» „bis zu einem Fümiheit vcö gcnmdenc» Larnsieueuatzeö in Abzug ge bracht werten d ü r>e!" i,,dü rse", nicht „solle".! Dao Gesetz vom !>. Dcccmbcr i85>8 benimmt In Vdbsatz 3 de« 8 l, daß bei der in Absatz 2 dcvclbcn Paragraphen ungeordneten srcien Schätzung der dort bczeicknicte» Institute und 'Acticngescllschasten nach Maßgabe des Ertrages der Tarif I>. keS Gcsctzcs veni 23. April I8ÜI» zum Anhalte zu uchinc» sei, icdoch dabei der in dem oben aenannten Gesetze vom 23. April IM!» nachgelassene Abzug eines FünttbellS staktzutinden habe. Der früher mir gestattete Abzug eines Füiuthetts wirk a'so den im Gesetz pom Teccnibcr u-iä!-' gci annlcn Eowortien gegenüber vorgeschriebe». Dem entgegen entwiä'el! Handel-Kammerpräsident Rülle fol- genderm-zßen sciuru Vorschlag: der 2. Kammer beizutrcten: Durch 8 ! der vorliegcndcn Novelle -i»n Gewerbe- nndPcr- sonaiiuaergcie'w wird die kauimämnichc Quoteuud die sogcnann- t ,, :i-ojsensel-aiten autgehoben. Es entspricht dies »leine» Intentionen vollsländia, hingegen iann ich mic!' nickt dag, ent schließen, dc>: enll'en "ll'i'ci'läae-! kri-li'relcn, welche Ersatz ,ür die beite» ebeoaiwaunten Einrici tungen schaiiev sollen, worna.tt näm lich die Eiusci ' tziing d:r .vaullenic, Apotheker. Ltträer und p.ic!» scher, n-clcl-c gcwerbmäßig 3 ich zum Verkauf schlachten, nach Tarii I). des Ncmensieuergcsetzcs vom 23- vvprii I Kl vorgenom men werten soll. Hierdurch wird ein „»bestimmtes, allen nur möglichen Schwankungen und Eonsunctnrcn ausgrsetztes, Ein kommen einer h Heren Bellcuerimg uillerworlev ais daegenige, welches aus ganz iesier und sichercrGrund agc bi'lihl, und wenn auch da-ilr geltend gemacht wird, daß ia nur immer das vor hergehende Iaiw als M'aßstcw tür die Abschätzung genommen werden soll, so bedark cs doch "whl kaum noch einer weiteren Mitredacteur: I)r. Ln»» Mr das Feuilleton: Ilai-tn»»»». ' ZZ AuSclnankcrsctzung, daß baö Einkommen auS dem, allen Zufällig keiten unterworfenen Geschäftsbetriebe mit einem iuncirten Ein kommen in gar keine Parallele zu stellen ist. ES ist in der De batte, welche über diesen Gegenstand in der jenscillgen Kammer slattgcmnden hat, so eingehend und treffend nachgen-icie» worden, daß hier weder von einer Begünstigung, noch von einer Bevor zugung die Rede sein könne, sondern daß einzig und allein das Streben nach möglichster Gleichmäßigkeit bei Bcrtheilung der Stenern in Frage zu kommen habe. Was aber die Besteuerung der Acticngescllschastcn «8 6t anlangt, so ist ihnen durch das Ge setz vom 9. Dcccmbcr I85>8 die Berechtigung crlhcllt worben, ein Fünllhcil des gesunkenen Steuerbetrugs, welcher sich nach dem Tarif ergiebt, tn 'Abzug bringen zu rüricn, während das Gesetz voin 23. Dcccmbcr >850 einen solchen zwar gestattete, aber nicht ausdrücklich vor'chricb. Der Grund dieser Gcsetzcsänderung kann damals kein anderer gewesen sein, glö daß Rcaierung und Stänke die ilcbcrzeugung gewonnen hatten, daß hier eine offenbare Un gleichheit vorlag. Sie schufen also kcincBecgünstigung, wie man io gern behauptet, auch keine Bevorzugung, sondern sie suchten diese Ungleichheit einigermaßen zu mindern. Bei dieser Kategorie pon Stcucrpsiichtigcn tritt tnS Eapltcl der Doppelbesteuerung in den Vordergrund, kenn durch die Verpflicht»»», über die spc- cielisten und intimsten Verhältnisse ihres- Geschäftsbetriebs öffent lich Rechenschaft abzuicgcn, sind sie mit ihrem Rclneinkommcn, ebenso wie der Staatsdiener mit seinem Gehalte, bis ans den Pfennig clnznschätzcn. Zieht man aber in Betracht, daß die ge nannten Gesellschaften außerdem auch noch die Steuer nach dem selben hohen Tarif auf die von ihnen bezahlten Priorität«- und Hhpothekcnzinsen, ferner die zu den Reservefonds abniictzcndcn Beträge und außerdem die zur 'Amortisation ihrer Schutte» aul- zuwendcudcn Capitaile» versteuern müssen, und berücksichtigt man, daß die Empsänger des Reingewinns, die Aetionäre, für diesen Reingewinn noch einmal in 'Anspruch genommen werden, so kann diese Bestimmung dock' wohl kaum als eine Vergünsti gung angesehen werden, vielmehr nur als ein 'Act der Gerechtig keit, welchen die zweite Kammer durch einstimmige 'Annahme des 'Antrags Ihrer Deputation hat doeumcnttren wollen. Es steht zu hoffen, daß es mindestens im Vereinigungsverfah ren gelingen wird, die Beschlüsse der 2. Kammer durchzusetzen. Dressen, Mttrv§ch, 3O. September 1874. Locales und Sächsisches. —- Dev persönliche Adjutant des Herzogs von Altenburg' Major von Esebeck, hat das Comthurkreuz 2. Classe vom kgl. sächs. Albrechtsorden erhalten. — Im Stadtraihe erörtert man bereits seit einiger Zeit das Projekt einer neuen städtischen Anleihe. Noch nicht einig ist man über die Anzahl der erforderlichen 'Millionen, den Termin und die sonstigen Einzelheiten der Emission, aber einverstanden scheint man allerseits über die Nothwendigkeit der Anleihe selbst. Bekanntlich sind auf das Conto der Wasserleitung bedeutende Summen für andere communale Zwecke geschrieben und hiervon gedeckt worden, so daß die Vollendung der Wasserleitung, die täglich dringlicher werdende Erbauung einer dritten Brücke und andere bauliche Pro jekte von größerer Ausdehnung die Aufnahme einer neuen städtische» Anleihe zu rechtfertigen scheinen. Denn daß man die Miethzins- groschcn nicht erhöhen kann, liegt auf der Hand. Vielleicht erhält unsere Stadt in Zukunft dann einen vernünftigeren Steuersatz, wenn der Landtag der neuen Einkommensteuer zustimmt. Dieses Gesetz tonnte man dann als Muster für die städtischen Abgaben be trachten und die verhaßten MiethzinSgroschcn beseitigen. Herr Stadlrnlh Kretzschmar ist vom NathSplenum mit Er örterung der Rechtsverhältnisse zwischen der Stadtgemcinde und der Neusladtcr Wassergcmertschast beauftragt werden. Gleichzeitig wurde beschlossen, den Bericht über die zu 80,(>tt02hlr. veranschlagte bauliche Umgestaltung und Einrichtung des Stadtbauhofs als Een- traldepot für die Feuerloschanstatten in Druck zu legen. — Bei dcr sächsischen LandcKotterie tritt vom 1. Januar k. 1. eine Erhöhung ein, das ganze Loo« kostet in bevorstehender 87. LandcKotterie durch alle 5> Klassen 1ö(> Mark und sind auch dem entsprechend die Gewinne erhöht worden. In der ersten Klasse, deren Ziehung aber wegen der neuen Rechnungswcise erst den 4. und 5. Januar k. I. geschieht, beträgt der erste Gewinn 30,600 Mark, der zweite 10,000, in der zweiten Klasse 40,000, resp. 20,000 Mark, in der dritten Klasse 50,000, resp, 25,000, in der vierten Klasse 60,000, resp. 30,000 Mark. Die bedeutendste Veränderung hat die fünfte Klasse aufznwejscn; die Zahl der Gewinne beträgt 80,000 mit einem Betrage von 11,853,EOO Mark, welche sich sol gendcrgestalt vertheilen: I. Gewinn ldas große Loo-H 500,000 Mark, 2. Gewinn 300,000 Mark, 3. Gewinn 'A>0,000, 4. Gew. 150,000, 5. Gewinn 100,000, 6. Gewinn 50,000 Mark. Tann folgen 5 Gewinne ü 30,000 Marl, 20 ä 15,000, 50 ü 5000, t>00 -> 3000, 700 ä 100(1, 800 ö 500, 1900 ü 300 und 31,919 Gewinne zu 200 Mark. Die Gesammtbilanz beziffert sich in Einnahme und Aus gabe für die ganze Lotterie auf 14,508,000 Mark. (Dr. IO — In der Divccsanvcrsammlrmg zu Werdau am 24. Sep tember — in welcher 6k Kirchenvorstünde dcr dasigen Ephorie er schienen waren — ist viel gegen die Einführung der Eivilehc ge sprochen worden, und auf Antrag des Herrn Pfarrer Kit tan be schloß die Versammlung im Anschluß an das Votum der Eonsermz zu Meißen vom 9. Juni d. I. folgende Erllarung an das Kirchcn- regimcnt zu richten: „Tie Einführung dcr obligatorischen Eivilehc ist für die sächsische Landeskirche ifür diese allein soll sie ja gar nicht cingesührt werden) weder Bedürfnis; ncch Wunsch. Die Diöcejan- versanmilung wünscht daher, dos; die Eivilehc in Sachsen nicht cingesührt werde und das Kircbenregiment auch fernerhin ihre Abwebr anstrebe." Herr Cindtrnth Temper erklärte sich gegen die sen 'Antrag. — Die Erprobung der großen Elbbrücke bei Tetschen, womit die österreichische Ncrdwestbokm ihre Verbincung mit dev sächsischen ! Staaksbahrr hergcfirkkt, ist mit bestem Erfolge vorgcnomn-en. Hicr- j nach ist die Eröffnung der Strecke Nussig Tc'.schcn Mittelgrund auf j den 4. Qetober festgesetzt worden. — Die sogenannten Nalhsportechaiscnträger unter Führung ihres Kameraden G. Grostmann widerstreben bekannilich alten Ernstes geplanten Abbruche des Altstädtcr Ehaiscnhanscs, des' vielbesungenen Dresdner Zopfgebäudes und behaupten, Miteigen- thums- oder doch Mitgebrauchsrecht. Es ward ihnen bereits in zwei Instanzen aufgcgeben, ihre behaupteten Rechte im Klagwege zu beweisen oder ewig still zu schweigen und auch jetzt ist ihnen in dritter und letzter Instanz ausgegeben worden, binnen drei Wochen gegen die Stadtgemeinde Klage anzustellen. Aetor der Stadt ist in der Sache bekanntlich Sladtrath l -r. Minckwitz. Das Ehaisenhaus ist sonnt erst im Stadium des Wankens, ob es und wann es füllt — wer kann das wissen. — In Fraucnfeld in der Schweiz starb der vom sächsischen Landtage 1849 her bekannte jetzige Prof. Th. Jäckel. Der Ver storbene war nus Chemnitz gebürtig; im Mai 1849 flüchtig gewor den, ging er nach der Schweiz. Als damaliger Laudtagsabgeord- neter machte cs einiges Aufsehen, daß er im blauen Nock bei Hofe erschien, und noch heut nannte man unfern freisinnigen Landsmann den „Jäckcl mit dem blauen Nock". — Da auf hiesigen Tanzsälcn in neuerer Zeit die unliebsame Wahrnehmung gemacht worden ist, daß sich die Ruhestörungen und Ercesse gewaltig vermehrt hatten und nicht nur das Tanzvergnügen gestört wurde, sondern die Rempelei gewöhnlich auf der Straße noch eine Fortsetzung hatte, wobei oft der wachhabende Gendarm von seiner Waffe Gebrauch machen mußte, so ist von dcr königl. Polizei- Tircction beschlossen worden, den auf Tanzsälen befindlichen Gen darmerie-Wachtposten zu verdoppeln. Am vergangenen Sonntag war diese neue, nur mit Freude zu begrüßende Verordnung in Kraft getreten und sah man bereits 2 Gendarmen auf jedem größeren Saale postirt Durch diese polizeiliche Bestimmung hat sich auch dcr kür jede Nacht zu lösende sogenannte Tanz-Zettel auf 20 Neu» groschcn erhöht. — Hinsichtlich der seit Jahren angestrcbicn Anlegung einer Fahrstraße von der Maricnstbrücke nach der Antonstraße ist zwischen den maßgebenden Factoren die Vorfragen wegen Ertheilung des Expropriationsbesngnisscs neuerdings eine Einigung erzielt, also wieder ein Schritt vorwärts gethan worden. — Auf der Bürgerwiese begegnete vorgestern Abend eine Ge sellschaft von Herren und Damen, von welcher die letzteren voraus gingen, 3 Arbeitern, dem Anscheine nach Maurern, von welchen der Eine beim Vorübergehen an den Damen, unmittelbar vor denselben plötzlich ans den Erdboden griff; gleich als ob er von dcnff.lbcn etwas ausheben wollte. Die Damen, durch die Piötz.ttchtcit des verdäch tigen Griffes zum Tode erschreckt, schrieen laut ans, eine davon fiel sogar auS Schreck zu Boden und veraiffaßte dadurch die zu ihnen gehörigen Herren herbcizueilen, und nachdem sie die Ursache erfahren, einen der drei Arbeiter seslznnebmen und der nächsten Polizeiwache zu übergeben, Tie anderen Betten waren entwichen. — In einem kleinen Gasthose dcr Altstadt verlangten und erhielten auch in dcr vorgestrigen 'Nacht zwei unbekannte junge Leute Einlaß und wurden neben einem Zimmer einguarlirt, in welchem zwei Fremde logirten, die namhafte Summen Geldes bei sich führten. Einer dieser Fremden wurde nun mährend der Nacht durch ein Geräusch im Zimmer erweckt und erblickte einen unbe kannten Menschen, der die Kleider rc. der Zimmerbewohncr durch suchte. Er macbte Lärm, nahm den Eindringling fest und erlanirte man in demselben einen der beiden späten Gäste aus dem 'Neben zimmer. Derselbe wurde nebst seinem Gefährten dcr Polizei über geben, die zunächst wohl erst feststellen wird, ob die beiden versächti- gen Burschen diejenigen sind, für die sie sich ausgeben. — Eingedenk der collcglalcn und srcuittsci'astlicl'cn Bezieh ungen, in ivelcttcu die Gcwcrvc-Vereine z» einander sicvcu, wollte auch der „Dresdner" nicht verabsäumen, dem „Riesaer" einen Besuch zn dessen „nänttcr Gcncrvc-AuS- stcllung" abzustatten; — tragen doch dergleichen periodische Aus stellungen innner ein da« Gcwelbc bclcöcutcs Element in sich, ausinnntcntt, anregend, den Forlicl-rftk in jeder Weise Ordernd! lind so sauten sich denn die Dresdner Geneebc-Vcrcinc--Mit- glictcr, nenn auc>- nicht in der erwarteten numerischen Stärke, ein« und stark aber in der Shmpaitzic itzr die Bestrebungen der Niemer EvUeacn, am Sonntag Vormittag in dem ircimdlich ge legenen Eibnädtchc» ein, um nach am Bahnlw e stgttgmintener 'Begrüßung sogleich die glicOicdst arrangirtc Ausstellung in den Raumen des „Wettiner Hefts" zu besichtigen. Die Sektionen waren schnell geordnet und andcn eine cingel-endc und iclch- reittc Fütziung durch ttt 'Auostculings-Eonailiisions-l'Nitgttcdcr Herren Mechanik»« LicbcVcr iVorsitzenden, Levrer w.nter (Schristfützrcn und SchmlcdcincistcrTbieme. Ließ uiwn tcc ober 7ttt> Nummern zählende Eataleg aui eine die gewerttiette E'rlö- tbätlgkcit > attiicb repräsentiicnde 2l'a«stelluvg ichlic cii, io war inan »och mehr überrascht durch die LcVnugcn der Auögctttr selbst. Mit wenig 'Ausnahmen dürften wo- > alle, das asgemcinc Bedürfnis; befriedigenden Erzeugnisse tcc Gewcrbfleißcö ibre Vertretung gesunden vaben: zn weit würde es aber an dieser Stelle sichren, woitten wir aller Derer gedenken, t ie tnreh Bei trag ihrer ansslclinngKShjge» 'Arbeiten das Gan-c fördern batten und ei» anietzauttchcs Bild der Nlcsacr Gcwcrvstück vgkcit schufen. Beftnim rs hcrporhevcn wollen wir nur von de» vorzüg liche» Erzeuguincn der „Riemer Waagen- und Maschlnen- Fabrik" eine große Ecntcsimalwaagc <zu v Abwiegen von Stra- ßenstchrwcrk, Vieh n.» und eine neue Ziffmchechcuwcmge iPatciiti, bei der das Anftetzen von Gewichten ganz » cgi .itt und eine überaus schnelle Adwiegung crmegiicht ist: ferner vom Mcckmnituö Liebschcr die vielfachen kleineren Waage», Baro- und Thermometer und besonder« eine überaus practiichc Wurst- sültwcttchiue, sowie Spnittventttc iür Biergcmße zur besseren Eontt'piilma res aui tcm ganzen Erde; rund bock-geschätzten Iil.ttks; weiter de» höchst inkeieffaiften ' coba-chtnngsstoef ft «st» barer Bienen vom Bieuei zück k r Müller, die Eigarreumbrltate von Fehl, die luauuiei mcllen billigen Erzeugnisse der Bur.rdorser GlaLbüttenwcric, die Hottbl dbauerarbcitcn von Faber u. Geb hardt ilelder icbttcn ihre belamcken Spaziersiöckci, eine Stauch-- umM-iuc von L bieiuc mui» leichten Elnzicbcn locker gewordener Wagenräden. son st tie scbö» und vielseitig ausgcttctzftc» Gegen stände von Scffcnsabukant Käscbcrg, Klempner Marx, Korb- »ack-er Schumann, Kürschner Ewusnltzer undStiebl, .putnmcber Je, tzsch und ltt iig. Von auswärtigen Ausstellern hatte sieb u. ci. »uw N.chmas > Ineittalnikam Großwemn aus Dresden vethelllgt, dessen die Wett behend ender Artiiel von schöffer und kundiger Hand in 'Betrieb gesetzt war. Nicht minder war die LonntaaS. schule zn Riem durch hübsche Kanczclebnungen u. s. w. vertre»
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