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Dresdner Nachrichten : 01.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190505011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-05
- Tag 1905-05-01
-
Monat
1905-05
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.05.1905
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Seite 4 »Dresdner Nachrichten" Seite 4 Montag. 1. Mai 1VV6 '»K Nr. 120 der eingeborenen Manns lseiße an Äoid war. Ob sich alle» so verölt oder nicht, ist schwer zu sagen und »nutz erst bei der Untersuchuna vom Gon uerneur Berg feslgestellt werden." — Schönsten Dank für Deine Mitteilung und die hübschen Ansichtssachen von Ialmt. Lad lnrld wieder enoaS von Dir hören, wenn Du mit Deiner Gattin glücklich im Baterlandc angrlangt bist. — Sandschriftenbeurteilung. Nicht« Lronore im Pfg>. Die bannonische Schrift. die bei aller Schlichtheit »inen sehr 'vmpathischen Geiavileindnick niachi, laß« aus Jntelliaen, un» gute Bildung sowohl de« Keilte» wie de-, Serien« schließe». Du bist in Deinen, ganzen Wrirn lv und I I. lehr rubia, frei von jeder Anlage zu nervöier Erregung Du überleglt, ehe Du lvrichsl, »rieilft gerecht und liebst es vor allem nicht, Dich a» abfälligen Gesprächen über Abwesende zu beteiligen, eignest Dich also für gewisse Klalickbaicnkaffeet'äiuchcn nicht. Im Übrigen weist Dein« Schrift in ickarser Priiaung auch die Züge 31. lS und 8 aus. — Nichte Anna <40 Psa.1. Bei Deiner Schrift kommt einem da« Kähnen a«. Du bist wahrscheinlich ein kugelnindes Menschenkind von SlX) Psuiid Ge- ,picht, liebst über alle Masten die Rnbr und Beguemlichkeit und begeeifft vennuliich nicht recht, wie es Mensche» geben kan», die eivia keine Zelt dabeir und in verwerflicher Hast gerade beute erledige«, was sie ganz aut bis morgen oder übermorgen batte» ausschicben könne». — Nesse Richard (!» PH,.). Die unordentliche Schrift mit der verivoriene» Zcilenfübnmg stell« Dir kein besonder» gün'tiaes Zeugnis aus. Gcnauig- icii und Sorgfalt bei Erledigung Deiner Obliegenheiten darf man von Dir nut't erwarten, Du bist zerstreuter wie der berüdmtest-Professor, wirst leicht loiisus, verinagst Dick nur schwer llrr und verltänvlich auS»ü>rüsten und ündest Dick, wenn einmal i» Venvirnina geraten, aus drei Birken nicht heraus. Im übrigen bist Du aber wohl ei» gan, braoer Menlch, wahr- kellsliebend, offenberzig, 8t und 18. — N i ck> I c P a u l a <40 Psg ). Die »oft senkrecht ans der dmie stellende Schr st lüx! auf Bernunsttikeit un» Bor- >,:rrschen des VerstnndS ickließen. Du gcdst tiewlich stolt ei»ber, zeigst Dick gegen Niedngrrstcdende sehr kubl und uiriickhaltend, lässt Dich nicht zu lau ten Gesüblsäuhcrungen kmreikeit. gibst gern Antwort durch bloßes Nicken oder Schütteln des Kopfe« und machst von ver bedauernden, nichts- oder vielsagenden Geste des Achselzuckens den ausaibigsten Gebrauch In Herzensangelegenheiten räumst Du dem Verstände das Pornmndichgftsrrcht «wer das Herz ein. — N i ch t e OI t ii e (50 Psg). Deine Schrift ist io llott und irältig, dost man sich versucht lülllen könnte, in Dir ein männ liches Wesen ,u erblicken, wenn nicht die Art, wie Du die stahlen sormst und der 'Namenszug der »nierlchrift eckt weiblich wären. Du bist «in sehr ielbft- beivmnes, millensstarkes Menichknkind, das lick in jeder Lage selbst zußbel >en weist und keine» Beraters bedarf. D» bast etwas Herrliches in Deinem »'-eien, duldest von llnterarbenen keinen Widerspruch un» tust aewovnt, daß Deinen Befehlen blindlings geborcht wird. (Aeaen Gleichgestellte oder An- -ickörige, denen Du nichts zu beseblen hast, weint Du Deine Wünicke so zu äußern, daß Du ihrer Erfüllung von vornherein sicher bist. — Nickte vedwig <40 Psg). Die seine, gekristelle, das rein« Augenpulver dar stellende Schrill läßt keinen Zweifel darüber zu, daß inan e« in Dir mit einem recht zart besaiteten, Willensschwächen, zimperliche» Menschlein zu tun dai. Du bast vermutlich ein Sümmchen wie ein Piepmatz, bist lehr emp findsam und iebr streng in Deinen Begriffen von allem, was sich für da« weibliche Geschleckt überhaupt und für da« männliche in Gegenwart weib licher Personen schickt oder nickst schickt. Im übriaen lästi lick aus Deiner Schritt mit unbewaffnetem Auge wenig Charakteristisches herausklauben. 1. bescheiden, 2. sanft, 8. duldsam, heiter r>. übermütig. «ff mitteiiiam, 7. verschwiegen, 8. hilfsbereit, !>. vertrauensvoll, kn einfach, N. natürlich, 12. liebenswürdig, 18. gelällig, l«. demütig, 15. verträglich, lö. anspruchsvoll. 17. leicht aufdrausenv, 18. einpsinLlich, 1». ernst, 20. mürrisch, 21. verschlossen, 22. klarichulchlig, 28. egoistisch, 24. misstrauisch, 25. putznichtig. 2«>. kokett, 27. verliebt, 28. uiigeiüllig, 29. herrichlücbtig, 80. streitsüchtig, 81. gutmütig, 32. schwermütig. 38. hochmütig. 34. mutig, SS. instcrnchmend, Sk. zaghaft, 37. schüchtern. 38. eigenlinma, 39. reckthabenlch. 40. stolz. 41. launenbast, 42. strebsam, 43. vlastcrt, 44. eiserlüchtig, 45. sanauinüch 48. cholerisch, 47. phlegmatisch. 13. melancholisch. vertltche» rnrtz rikchsisches. - Berimderunam von «echt «lnschneidendy «rt sind sti d« letzt«« laam aus dem Mischen See. und GewanlchauSstraße belegenen Teile der HrrednchAlllee. der später»» Ri,,- stratze. vor genommen morden. Da« durch den Abbnich der altersschwachen, der Kreusstrchr vorgelagerten Baulichkeiten ge- wonnene Areal ist durch Hinzuiiahme des Güntz-Platze» wdetz, ^ ^ ^ ^ , »«Helm e«»a«a« «° 1 Ars in Leipzig-Neun erweitert wo Der genannte Platz erlitt bereit» lm Jahre Beseitiauna der noch übriaaebliebenen Alleebäum«, sowie der dortigen Bedürfnrsairstalt. die als unterirdische Anlage nahe der ^-eeitraße wieder errlchtit werden soll. und. der Pflasterung ist gleichfalls erfolgt. An die Front der Ringstraße kommt der Er- satzbau fiir dw hiesige Filiale der Landständischen Bank des König!. Sächs. Markgraftums Oberlausitz zu stehen. Die Mitte des Baublockes nimmt das Sparktttsfenaebäude ein. dessen Schauseiten und Grundrißgestaltung an der Schul- »nd Pfarrgasse nach der Zeichnung des tzockbauamtes vorn Rate in seiner letzten Sitzung genehmigt worden sind. Der Neubau der Luperintendentur dageaen i>t mit seiner Front der Kreuzkirche H e l r a t s i e b n s ri ch t s a n l w o r t e n. 3tichIe Grete (50 Psg.) ersucht mich, unter meinen 'Neffen einmal Ilmlchau zu Hallen, ob lick nicht !ür sie ei» reckt nettes, solides und gebildetes Exemplar aussindig machen läßt, daß sie zunächst aus ihren Rad touren begleitet und mit ihr, wenn die Herzen Ja und Amen dazu sagen, znm Standesamle radelt. Trotz ihres Sports, dem sie leiden schaftlich ergeben ist. rühmt sie sich einer wütichastllchen Erstehung und glaubt alle Eigenschalten zu besitzen, die einen Mann glücklich zu machen vermögen. Der in Frage komminde Neffe möchte am liebsten blond und nickt zu jung sein, da ihr Kerbholz auch derestS ein Victtclhunvert Lenze auswctst. Grete gibt mir zum Schluß noch eine Nuß zu knacken mit der Bemerkung: ..Hoffentlich läßt Du »tick nicht w lange warten, dis Du etwas Passendes gesunden Haft!" Wer kann mir raten, was ich in vielem schwierigen Fall« tun soll. Hoffenistch konimt mir di« Erleuchtung bei einem Glas Wonne!» au. — Ri chic ir Grete »ndElise (50 Psg.) kommen in schwesterlicher Eintracht, um mir zwei Neffen aus einmal abzu nehmcn. Sie zählen 24 »nv 28 Lenze und schieben es dem in ihrem kleinen Provinzltädtchen obwaltenden Mangel an Gelegenheit zur Anknüpfung von Hirrenbekanmichaften in die Schube, daß sie bis dato »och nicht unter die Haube gekommen lind. Sir bezeichnen sich als zwei Brünetten von nickt unschöner Erscheinung und sind ihrer Versicherung zufolge als Töchter sehr achtbarer Ellern einfach und wirtlchastüch erzog!». Ihre materiellen Besitz tümer bestehen außer der Ausstattung in einigen tausend Mark Moos. Grete schwärmt für zweierlei Tuch und reflektiert in erster Linie ans einen Sergeanten oder Feldwebel, während Elise einem einsarlugen 'Neffen in siche rer Lebensstellung, der auch Witwer und Pater eines Kindes !ein könnte, den Vorzug geben würde. — Nichte Ella (50 Psg.) ist erst 24 Jahre alt und doch bereits seit 2 Jahren Witwe. Ihr Eheglück ist ungetrübt, aber nur von kurzer Dauer geweie». Ihre Verhältnisse sind derart, daß sie nickt nötig hätte, eine zweite Ebe einzugehen zum Zwecke anderweitiger Versorgung, dock suchst sie sich einesteils > och zu juna. um einsam und un geliebt durchs Leben zu geben, andererseits bestimmt sie die Rücksicht aus ihren Sjitbrieen Knaben, dessen Erziehung mehr und mehr einer väterlichen Hand bedarf, ihrer Winvenschasi ein möglichst baldiges Ende zu bereiten. Ihr AeußereS glaubt sie mit Fug und Recht als angenehm und ibren Cha rakter als gut bezeichnen zu düsten. Der in Frage kommende Neffe kann bis 34 Iabre alt und von Berus Beamter, selbständiger Kaufmann, Lehrer oder auch Landwirt sein. Bedingung ist nur angenedme Erscheinung, ehren hafter Cbarafter. häuslicher Sinn u»d gutes Gemüt. — Nickte Lono 0 M.) will in der Meinung, daß ich schon viele meiner Süchte» „unter di« Haube gebracht", ihr Glück im Sehm'uchtswinkel auch einmal versuchen. Der für sic in Frage kommende Neffe loll aber von der besten Sorte sein und vor allem einen guten Charakter un» ein goldenes Gemüt besitzen. Bezüglich seines Berufes will sich Lona aller Vorschriften enthalten, nur darf sein Einkommen nickt unter SNllO Mark bc,ragen. Mit weniger ge iraut fick Lona offenbar nicht auszukommen, was lehr zu bedauern wäre, weil gerade die beicalSlunigstsn unter meinen Neffen nicht so lange warten wollen, bis ihr Einkommen vre von Lona gewünschte Höbe erreicht. Da sie überdies cä nickt für notig hält, auch nur andentungsiveiic zu verraten, was sie au materiellem Besitz odrr wirttchaftlichen Tugenden als Gegen wert zu bieten Kat, >o dürste eine besondere Dr.maelei unter den Reflektanten aus Lonas Besitz kaum zu erwarten sein. — Nichte El'e <59 Big.» schwelgt sich über ihre Vorrüge eben'alls vollständig aus, vergißt aber nicht, zu melden, daß sie sür Tdealer und Konzerte schwärmt und selbst firm Klavier zu spie len verstelil. Ob der Beamte, de» sie zum Gatten begehrt, das gerade so l och bewerten wird, wie Else anzunchmen scheint, ist doch reck! fraglich. Gin bischen einwandfreie Hausmusik kann ja unter Umständen eine ganz lniblche Sacks lein, aber so erwünscht mir wirtschaftlich, Fäbiakeiten und 'vn'tige Hansfrouentugenden ist sie wohl in den sellcnsten Fällen. Ein Man» mit 3090 Mark oder noch weniger Einkommen braucht vor allem eine Fra», die mit Wenigem nuszukommen und doch das Leun sauber und nett zu aestallcn, ein lchmackhas.'.'s Mahl zu derestcn, und — wenn sich Fa milie einstelli — die Kinder durch ihre eigeue Hauvsertiakcit billig zu kleiden uersiclst. Das ist es, woraus eiu Ma in mit 8000 M. Enikommen Wert legen muß. Aus Klaoie,spiel und Schwärmerei kür Theater und Konzerte wird er gern verzichten. - N esse Erich >50 Psg.l erklärt, bah rr am Ausang der 30er Jahre nngelangt ist und das Jrmggesellenleben latt hat bis an die Lulkrempe. Er stellt sich als besserer Staatsbeamter in Pension«- berechtigter Stellung mit schönem Einkanime.l und Vrivatucrmögen vor und reslrktieit aus eine gleichfalls vermögende 'Nickte stn Alter von 23—35 Jahren. Das Moos scheint auch in diesem Falle die Hauptrolle zu spielen, denn wie seine Zukünftige ihrem Aeußcren »nd Charakter nach beschaffen sei» möchte, hält Erich offenbar sür so nebensächlich, daß er daran gar iuchi „tippt". — Nesse N > cdard (I M > hält c«, da es ffch bei ihm bald mm drittennutte null!, auch an der Zeit, lick »ach einer Ledcusgesährtin um znst-ben. An Gelcgciweft, in den Ebehale» cinzulausen, hat es ihm, wie er versichert, ja nicht gesellst, allein die Fahrt ist stet« an der Tatsache ge scheitert, daß sich die Sabn in Frage kommende schönere Halste regelmäßig nicht als die ,,'Nichilge" erwiesen bat. In der Besorgnis, dag cs chm auch -ernerhin nicht besser ergehen werde, nimmt er seine Zuflucht zu einem Marsch durch Onkels Ecke und stellt sich als ein >80 Zentimeter langer, dunkelblonder Vertreter der gpoois!, 1>>,mr> mit dem Bemerken vor, daß die Leute ihn als einen »netten Kerl" bezeichnen. Er gcdenki i» Kürze das väterlich: Geschäft zu übernehmen uns hat auch Anwartschaft aus ein späte res Erbteil in Höhe von ca. 20 000 Mark. Seine Znkünjtige 'oll ein ein faches, liebenSwürdiacs, bis 25 Jahr« alles Mädchen von großer Figur i«in und ca. 10 000 Mark Vermöacn besitzen. Welcher Art da« von ihm zu übernehmende Geschäft ist, vorsthweiat Richard, doch soll sein« Gattin in sp« nicht nötig habe», in dem Geschäft mir tätig zu sein. — Nesse M ax (So Psg.) ist Bäcker von Berus, 28 Jahre alt, von ansehnlicher Größe, blond und auf der Jagd nach einer nickt zu kleinen Ehegesponst», die ins Geschäft paßt und über etwas Moo« verfügt. Ob er sich mit H'lse ves letz teren erst selbständig machen will und gegenwärtig etwa mit streikt, geht au« ferner Zuschrift nicht hervor. — Nickte Aurikrlchen <75 Psg.) prck- sentiert sich als eine große, schlanke Brünette «nv fahndet aus einen Reffen von ebenfalls großer Frank. Er kann, da sie selbst bereits 26 Lenz« aus dem Kerdbol«« bat, bis 35 Jahre alt sein, soll sich aber in der viclberuse- nen »guten Stellung" befinden und einen guten, verträglich.« Charakter be sitzen. Sich selbst bezeichnet Aurikelchen al« ein witlschaillichcS und zur Sparsamkeit erzogene« Mädchen und ihre Besitztümer best hcn in einer schönen Ausstattung, etwas Erspartem und der Anwarlschast aus einige tausend Man ibk Witter zusallende Monrlev. tderk 2 Ar) s «aeltg obndau rateur F mto! rlen < Mil «aß« i :ttrtnG,undstu«k<b racke« »lius August Merkel, Wohn wt» (Clteben). 16 «0 Aff »ratz«! etz. Wenzel» im wirüchaslG »olbicha b«. Medessen: 1. Bau! vernichteten Wohn- und Wtriichast»aebaud« ist besonnen ten. Feld und Wiel, (SS.tz Ar). 8106 «.; ,. «tAe <17.! »r> «n W-indbbla* ck», Land lt>,rA,)«n nhau« und SkUen,»»««», (»l.l tzroßendatn; Auuiü, tzünui» stcken Zusammenhang st««,,« Baustelle (de, Wiederausbau d prang ten. sind niederaeleat worden. Die Abbrnchsarbeiten in der Mitte des Häusev-Gevierts und auf der Kreuzstrahenseite sind bereits wieder in dollem Gange. — Militärgericht. Das Kriegsgericht der 32. Division verhandelt gegen den 21 Jahre alten, aus Oberschlesien ge- biirtigen Soldaten Valentin Dibowskv von der 5. Kompagnie des 103. Infanterie-Regiments in Bauherr wegen Beharrens im U n g e oor s a m nnd S e l b st b efr e i u n g. Der Angeklagte besaß am 14. April kein Rachtzeichen und mußte infolgcbessen 10 Uhr 15 Min. in der Kaserne sein. Ta er sich um einige Minuten verspätet hatte, einer Bestrafung aber aus dem Wege geben wollte, stieg er über eine Bretterwand in den Kasernen hof ein und rief dem dort stehenden Posten zu, er solle sich still verhalten. Als D. sich im Innern des Kalernenyotes befand, arretierte ihn der Posten, mußte ihn aber vorläufig bei sich behalten, da die vom Kascrnenhofe nach der Kaserne führende Tür von innen abgeschlossen war und erst durch die Ablösung ge öffnet wu'de. Als diese erschien, benutzte der Angeklagte den Augen blick, sich durch die geöffnete Tür hindurclzzudrängen, und trotz der mehrmaligen Ausforderung des Postens, stehen zu bleiben. a»f den Ichlafiaal zu lausen. Der Posten meldete den Vorfall sofort dem Wachthabenden. D. verteidigt sich vor Gericht damit, daß der Posten, der gleich wie er selbst dem zweiten Jahrgange angehöre, ihn auf seine Bitte gar nickt arretiert habe, viel- mehr mit dem Vorschläge, ihn bei Oessnung der Kasernentür entwischen zu lassen, einverstanden gewesen sei. Ans Grund der Beweisaufnahme erachtet das Gericht den Angeklagten sür überfichrt und verurteilt ihn weaen Ungehorsams in zwei Fällen und Sclbstbefreiuna zu 3 Wochen mittlerem Arrest, indem es strafmildernd berücksichtigt, daß cs sich mehr um einen dummen Streich, als um ein absichtliches Subordinationsvergchen handele. — Landgericht. Omen günstigen Erfolg hat dieBenifmia, welche der in Bernburg geborene, in Mühlhausen in Thüringen woh nende Kaufmann Martin Flaskamp gegen ei» Urteil des hiesigen Schöffengerichts eingelegt hat. Der Angeklagte soll in der Zeit vom l. bis 28. November 1901 als Disponent eines hiesigen Ingenieurs 133 Mk. unterschlagen haben. Das Schöffengericht navni bie Höbe des unterschlagenen Geldes mit 111 Mk. an und erkannte aus 150 Mk. Geldstrafe oder 15 Tage Gefängnis. Das Berufungsgericht kalt den Schuldbcwcis nicht für erbracht und spricht de» Angeklagten frei. — Der 1880 in Wurzen geborene, jetzt in Leipzig wohnende Ofensctzergehilse Friedrich Paul Pfennig verging sich im Januar 1905 in unzüchtiger Weise an einem 12,üb rigen Mädchen. Die 5. Strafkammer verurteilt den Angeklagte» nach geheimer Beweisaufnahme zu 8 Monaten Gefängnis und ."> Jahren Ehrverlust; 1 Monat Gefängnis gilt als verbüßt. — Die häufig und schwer vorbestrafte 47icihrige Gclegenheitsarberterin Emilie Flora vcrw. Mehner geb. Leiste steht wegen Urkunden- «oaokvalt^, Jobaunesftr. 18, behänd, lt. lan,i.Wff. Geschwüre, Harnleiden. Schwäche. 9—4 u.6—8.von»t.S—t. «0° Ara«» Josef-BttlerqueUe ist da» beste Abführmittel. «0° Ausfallend starke«, «esuudeu Haarwuchs erzielt man durch täglichen Gebrauch mlt dem aus klar a»igelöftem Eidotter liergrsteUtkn natürliche» U«»rMe»»ü«r ^ Lt «>«IA«r»t- licherseitS ist dasselbe schon längst als bestes Mittel »ur Vftea« und Machst«« des Haares anerkannt. Ueberall erhältlich. Für unsere Hausfrauen. Was speisen wir morgen? Die M. gab sich als Empfangsberechtigte aus. guittieat? mit fremdem Namen und behielt dke 5 Mk. für fick. Das Urteil lautet auf 10 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehrverlust: die Untersuchungshaft kommt mit 2 Wochen zur Anrechnung - - Ter bisher unbescholtene 24iährige Kaufmau» Karl Alexander Mitte war seit 1897 als Kommis bei einem hiesigen Packinaterialien- Händler mit 80 Mk. Monatsgehalt in Stellung und genoß 7 Jahre lang das größte Vertrauen. Er geriet jedoch im vergangenen Jahre in leichte Gesellschaft und unterschlug vom September 1904 bis znm Februar 1905 von den eingegangenen Geschästsgeldern 552 Mk., kassierte in derselben Zeit unbefugt bei drei hiesige» Firmen noch 322 Mk. und deckte damit einen Teil der früheren Untcrschlagungeu. Das Gericht diktiert dem Angeklagten 8 Mo nate Gefängnis zu. erachtet aber 6 Wochen Gefängnis als verbüßt. — Amtsgericht. Tic 'Arbeiterin Anna Schwcmda geb. im Maecaroni mit Schinken. Cbaudsrotd von Huhn. Di» iunaen, vorbereitete« Hüb«« leg man eine Zestlang in lauwarme« Waffer. damit fie recht «riß »«den. Alsdann bringt man st» in ein« Kafferoll«. übergteßt st« mit passierter, «nt- senetrr weißer Bouillon, füg« Alpmaie» und blanchiert« Kaldlknocken hin zu, läßt unter öfterem Ablckänmen di« Hübner gar werden, -ebt st« au,, bedeckt sie mit einer angeseuchleien Serviette un» läßt fie erkält«. Die Kalbsknochen kocht man noch aut aus. AI,»ann passte« man den Fond und cntsetlet ibn Ferner läßt nian in einer gut verzinnt« Kafferolle Butter zergehe», fügt da« benötigt« Quantum Mehl dtnzu, verrübrt alles gut und stillt nun mit der Hülmerdouillon ans. Die Sauce bringt man nun in« Kochen, lchäumt sie iorgsältig ad und läßt d»e Saue« klar koch«, wo« mindeste»« l"»- 2 Stunden dauert Di« Sauce wird nun vom Feuer zueiick- gczogen und man entsernt den letzten Rest von Fett. Sodann tegie« man die Sauce mit Eigelb. Dies wird in der Weil« auSgrsübrt, daß man n, emrr Kafferolle «ine Anzahl Eigelb mit Cbampignonüsond mittelst Schnee besen tücktia verarbeitet. Dann fügt man unter beständigem Schlagen dre Sauce, die man vorher durch «in Tuch passiert hat, langsam zu. Die Kasie- ivlle dringt man zum Feuer und kocht btc Sauce, ohne sie gertnnen »u kaffen, ei». Dre Sauce mir» nun nochmal« passte« und läßt man ft« unter öste- reni Rühren abkühlen. Die Hübner bat man währenddem von der Laut beirrst, m mer Teile geschnitten, die Brust von den Knocken besrctt (inan labt den Alugclknochen stehen) und di« Schenkel »aricu. Ist di« Sauce beinahe erkaltet, werden die Hühnerstück« rn der Sauce ge wendet und aus «ingeöltos Blech gelegt. Di« überzogenen Hülm», stücke läsit man alsdann in der Eiokiste erstarr«. Ist an« dieser Punkt er reicht. löst man millotst scharfem Messer di« von den Huhnerftücken belad- geflossene Sauce od. Die Cbaudsrotd muffe» nun ei» tadellose« Au»sehen baden, vor allen Dingen muß bie ^auce glanze». Nach Belieben kann man di« Lhittidiroid auch mit Hellem Gcstügelaspik überziehen, nachdem man noch ein Dekor von Trüffeln, Pökelzunge, wohl auch von Pistazien daraus an gebracht bat. kam ilLe^psedriek ten. Geboren: Baumeister Fritz Erichs S-, LeipzigRechts- amralt Dr. Rudolf Beiers T-, Leipzig: I. Dieamann« T.. Annaberg. Vermählt: Rechtsanwalt Friedrich Sachße, Gohlis zu. Johanna Kern, Möckern: Dr. med. Curt Vauschild, Chemnitz w. Melanie Gröber, Leipzig-Gaschwrtz: Ernst Oehme, Chemnitz m. Elisabeth Uhlig, Annaberg. Gustav Suffieck, Essen a. R. m. Marie Krüger, Noßwein: StationsMstitent Ernst d. Locken, -fittem m. Doris Riedel, Lybin; Lehrer Paul Korner m. Else Lohse. Freiberg. Gestorben: I. G. Petjch, Porzellanmalcr, 40 I.; H. legcrs rrhesr., ss ^z.: .z. W. verw. -Hcldenrerck geb. Frlcher, Privnta, 81 I.: E. W. verio. Günther aeb. Schöne, Privata, 78 I.: E. H. Klemm, Straßenbabnschasfners T-, 2 J-: R. Abclcs, Kausm. S., 7 M.: E. D. Vetter. Müllers S., 9 M.: W. Hofer, Schlossers L., 1 I.: I. F. Elauß, Privat»-. 69 I.; V. P. Schreiber, Ficijchers u. Gastw. T-, 2 M.: M. verw. Richter geb. Schuster, Pensionärin. 87 I.: F. E. W. Bücher, König!. Lazarett-Jnsp. a. D.. 52 I.: H. Gräber geb. Hertwer, Holzbildhauers Ehefrau, 49 I.: H- P. Engemann. Milchhdlrs. L-., 3 ffV: A. ,J. Ha'ocnichi, LberpostschaffNer, 35 I- A. A. Mathe, Schrists. S., 5 I.: I. K. R. Enkelmann, städt. Tiefbau- arbeitcrS,>s. stotgev.s: E. R. Müller, Restaur. S., 3 M.: K. E. Jahn, Maichinenaeh. T.. 6 M.: C. F. Beilicke geb. Rifich. Lehrers Wwe., 93 J.:.F. P., Strohdach, Maschin. T , T Ä-! wieien, desteiiungeachicl kehrte sie Völlig mittellos mietete fie sich hier ein und verschwand' dann allemal heimlich, wenn es ans Bezahlen gehen sollte. Ans diese Weise prellte sie Logisvermieter in vier Fällen im Einzelsalle bis zum Höchstbctragc von 3 Mk. An drei Stellen stahl sie Kleidungs stücke und goldene Tamenuhren nebst Ketten. Zwei von den Uhren hatten einen nicht unbeträchtlichen Wert. Einer Vermieterin wußte die Angeklagte noch 1.75 Mk. in bar abznloclen. Einem Kutscher stahl sic die silberne Taschenuhr mit Kette, einer Stuben- gciwffin den Regenschirm ii» Werte von 8 Mk. Beim Eininiete» gab die Angeklagte sich als Witwe eines österreichischen Beamten aus. die Pension beziehe. Bezüglich der unerlaubten Rückkehr be hauptet die Schwanda zu ihrer Verteidigung, geglaubt zu haben, nach 5 Jahren könne sie das Land, aus dem sie ausgrwiescn wor den war, wieder betreten. Im übrigen ist die Angeklagte gestän dig : sie wird zu 5 Monaten Gefängnis und 2 Wochen Hast ver urteilt. — Die vorbestrafte Sängerin Anna Katharina Gödel. 1869 in Wien geboren, hielt sich am Morgen des 1. April müßig auf der Grilnäer Straße auf, wo ein Gendarm sie als eine landesver- wieseue Person erkannte und sic, da sie die Frage» des Beamten nicht beantwortete, zur Wache sistierte: auf dem Wege dahi» lärmte sie und stieß Beleidigungen gegen den Gendarmen ans. Die Gödel war erst am Tage zuvor von der Polizei »ach Ver büßung einer lltägigcn Haftstrasc, die ihr wegen Bannbrnchs auf- erlegt worden war. entlassen worden. Bei dem Vorgänge am Morgen des 1. April war sic betrunken. Das Urteil lautet auf 3 Wochen Gefängnis und 1 Woche Haft. — Der erst kürzlich ver urteilte Lagerist Franz Hermann Martin Rose hat noch einen Diebstahl abzurechnen. Er hatte einem Stubengcnosseu zwei gol dene Ringe entwendet und sie ans dem Lcihaint sür 4 Mk. ver pfändet. Er erhält deswegen l Monat Gefängnis. — Der 19iäh- rigc Ziegeleiarbeitcr Karl Stadtnik aus SlSehna (Provinz Pose»), zuletzt in Gostritz wohnhaft, stahl am 9. April in Vorstadt Strehlen ei» Zweirad, das ihm schon am anderen Tage wieder abgenommen werden konnte. St. wird zu 2 Wochen Gesängnis verurteilt. — Oessentlicbe Versteigerunaen inden König l. Amtsgerichten. DienSttig, vc» 2. Mai. Pirna: Rudels Vicior Albert Baron« Kies ernlwchwald, BiOennieverwalv und Steinbruck <2 Hektar 88,9 Ar) in Pötzscka. 5120 M. Dresden: Handelsmann Johann Aottbold Weber« im Erdgeschoß teilweise zum Betrieb der Schankiviriichasl «in- gelichtetes Wohngebäude, Waschhausgebäude, Holz- und Kohlenschnopen, sowie Hosraum und Gatten <«,8 Ar) daselbst, Pneßnitzstraße «5, KZ SIS M. S chankwirtschasiütnoentar <50 M. Dresden: Kaufmann Johann Paul Philipps Polder- und HinterwohngcbSude, zu Badeanstalt «NigerichleleS eltengedäude mit Kokskeller. Hosruum und (Satten (»,l Ar) in Dresden- 38690 M. Dretzrcn: Kansinann Robert Smil Sickmann« Bauland <5,9 Ar) in Dre«den-Kavitz, Wüststerstraßoz 5810 M. Plauen: Bauunternehmer Her mann Reindolo Vallmanntz un» -erinonn Louis Oeitel« Wohngebäude <2,g Ir) in Haieltzrunn, Leumestraß, 82, 8t 500 M. Versteigerung zweck« Aushebung der Gemen,schuft. D«S»en: Steingutmaler «rast Richard S«»l,e« Wobn-ebäude, Hosraum und Garten <3.8 Al) daselbst, Bürger- straße 2, »2 «90 M. Lengensel» i. B. : Maurermeister Itthnr Albert Neid- bardts dt« nabe zum l.Dbcrgrlchoß im Rohbau seifige« Wohn- und Ge schäftshaus <3,9 Ar) daselbst, Tücke,idorfstraße, 11 tz«9 M. Gtdenstock: Handarbeiter Oiuiiav Alban Glöckner« Wohnhaus, Feld, Wies, und Gar te» ««,1 B») i» UvterKttLeirarü», «SO M. Leipzig: Kellner Karl Lbeedor Keil, Musikdirektors (1> T.. 17 I.: G. A. Leipziger, Kaufin. S., 2 T.: K. G. Gäbler, Maurers ^s., 6 M.; A. A. verw. Schallo- wetz geb. Römer, Privata, 64 I.: A. M. T. Gronitz geb. Otto, Schuhm. Ehefr., 37 I.: C. L. Grahl geb. Stöcker, Pionoforte- sabrikantcns Ehefr., 28 I.: G. H. Steglich, Zimmcrm. S. stotaeb.): T. H. Barthels, Kausm.. 56 I.; F. K. Hornickel, Stadl- aendarm, 35 I.: O. G. Gen, Bäckermstr., 76 I.: A. F. E. Lange, Jndalid, 76 I.: T. R. Ludewig, Laboratorien-Arv. T., 0 M.: P. F. G. Fanther, Stukkateurs S.. 4 M.: M. Poetz'ch, Verkäuscrin. 57 I.: L. rtcntick. Kstitickiers K ,, >>7Ü - F. O. Lountag, Maschinenbauer, 80 I.; L. Feller geb. Ha»>- manni, Archit. Ebeir.. 49 I.: F. L. Demnik, Laternenwärter. 60 I.; W. P. Knjau geb. Tcuchcrt gen. Zenker, Fabrikarb. Ehefr., 56 I.: L- A. A. Jacob geb, rschildbach, Aufwärterin, 52 I.; M. L. Herber geb. Brunn, Markthallenaroeiterin, 50 I.: C. L. Grohmann aeb. Göhre, Stcuereinn. Wwe., 82 I.; M. I. Tresnak geb, Gerstncr, Schuhm. Ehefr., 28 I-.: F. H. Leutcritz, Lackierer, 58 I.: K. F. Pegenau, Schneiderinstr., 79 I.: K. G. Bchnisch, Lohnkellner, 65 I.; G. A. Licbscher, Handarb., lk2 I.; M. W- Baumann geb. Walther, Kolporteurs Wwe., 82 I.: E. G. Richter, Maurer» T., 10 I.: H. S. M. Grahn geb. Fröde, Kinderfrau, 53 I.; C. L. Pcschke aeb. Kurki, Dienst- manns Wwe., 78 I.: K. H. Kuhnisch, Händler, 59 I.; E. S. Krieges, ohne Beruf, 37 I.: K. H. del Conde, Schneider, 72 I.; N. E. Türke, Näherin, 59 I., — sämtlich in Dresden. — Eduard Bernhard Bachmann, 75 I.. Lcipzig-Ncudnitz: Joh. Friederike verw. Oberpostrat Ehrt, Leipzig: pens. Lbertelegr.-Assijtent Johannes Friedrich Michellen, Leipzig: Tr. med. Carl Schubert. 4H I., Geyer: Privalns Wilhelm Otto Jasold, 44 I., Meußlitz: Gutsbesitzer Wilhelm Ludwig Häusel, 54 I., Döbra. Kurz vor ersülltcr 25 sähiiger Ehe wnrde mir heute nachm. V,3 Uhr, »ach glücklich überstaiidener schwerer Operation und „ach aioßen Schmelzen, meine liebe Frau, meine herzensgute Mütter, Fiau Buchdrnckeieibesibcr kliillle l.Ii» fnxei' liMel durch den Tod entuffen. In tiefster Trauer Dresden, Reißigelstr. 41. am 29. April 1908 Li-ant k'iv/«!-, nebst Sohn Golu»ooe» k'rv/or» Die Beerdigung findet Dienstag nachm. 8 Uhr von der Halle de» Lrinitatirknedhofe» auS statt.
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