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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.05.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270505026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927050502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927050502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-05
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
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Ge-e« sie Skeuerhärle«. , Der BezirkSverßanb der Deutschnattonalen BolkSpartet tn seiner letzten Vorstandssitzung die fol- genbe Der Vorstand Deutschnattonalen »e« ve-trkSveretnS Dresden. Land der BolkSpartet bittet die deutschnattonale Sraktton de» Reichstage», ihren Einfluß tm ReichSkabtnett b»w. auf daS ReichSstnan,Ministerium dahin geltend zu ganz besonder» « h> ^ . empfunden» bei Nachzahlung der Ber «LgenSsteuer auf 1035 und 1826, die eine schwere Härte mit ftch trägt. Sie macht jede Vorausberechnung und Diö. Position unmöglich und kann kaum anders als aus der Sub. stanz bezahlt werden, wenn nicht weitgehenderes Entgegen, kommen als bisher geübt wird. Dies ist um so mehr er. forderlich, als auch staatliche und kommunale Rückwirkung der Grundsteuer gleichzeitig etntrttt. Die tiefgehende Ber. stimmung ber Betroffenen, namentlich aus den Kreisen der Landwirtschaft, ist durchaus berechtigt. Die Handelskammer Dresden ebenfalls gegen die Erhöhung -er Post- und Bahugebühren Wie uns die HandelskammQ Dresden mittetlt, hat sie sich nachdrücklich dagegen ausgesprochen, daß die Post tm jetzigen Zeitpunkt Gebührencrhöhungen vornehmen will. Ab. gesehen davon, basi eine Erhöhung von 50 v. H. und mehr, wie dies geplant ist, viel zu hoch wäre und auf jeden Fall nur ein wesentlich geringerer ErhöhungSfatz tn Frage kvm- men könnte, wird eine Pvstgebührencrhöhuug überhaupt jetzt für bedenklich und unnötig gehalten, weil dann auch Forde- rungen auf Lohn» und Gehaltserhöhung folgen werden, und weil die Finanzlage der Post keinesfalls diese Gebtthtzen- «rhvhung erheischt. Gerade in dem verarmten Deutschland ist eine solche Gebührenerhühung sowohl für die breiten Schichten ber Bevölkerung als auch besonders für Handel, Gewerbe und Industrie unerträglich. Aus den gleichen Gründen muß jede etwa geplante Er- Höhung der Bahntartfe unterbleiben. Die Wirtschaft hofft hier sogar teilweise aus Ermäßigungen. Verband -er Deutschen Vahnhofswlrle. Die 27. Tagung üeS Verbandes nahm am Mittwoch mit einer Delegiertenversammlung im Konzertsaale des Aus- stellungspalastes ihren Anfang. Nach Eröffnung durch den Vorsitzenden Oskar Wolfs (Berlin) erstattete Syndikus Kromer den Geschäftsbericht Wer das verflossene Jahr und behandelte dabei die verschiedensten Fragen des Berufes, u. a. Verkaufsstandangelegcnheiten. Pachten, Kündigungsfristen usw. Bet den VorstandSivahlen wurde Stephan (Goslar) zum Kassierer, Lind (Höchst a. M.) und Bohl (Anklami zu Beisitzern gewählt. Zu Ehrenmitgliedern ernannte die Ver sammlung den bisherigen Schatzmeister Krüger (Erkener), Stelzner (Karlsruhe) und Gubert (Breslau). Anträge lagen in ziemlicher Menge vor. So wurde beschlossen, an die Hinterbliebene» eines jeden verstorbenen Mitgliedes 300 Mk. Begräbnishilf« zu zahlen, ohne Erhöhung der Verbands, betträge. Außerdem sollen 10 Proz. d«S UeberschusseS der Ver bandskasse der NnterstützungSkasse zuflicße». Als Ort des nächsten BerbandStages wurde Heidelberg bestimmt. Sine Schnellbahn Leipzig-Kalle. Die wirtschaftliche Entwicklung Leipzigs und der Nach barstadt Halle, die durch die Schaffung des mitteldeutschen Flughafens in Schkeuditz und die geplante Autostraße wieder eine besondere Bedeutung im mitteldeutschen Verkehrswesen erhalte» hat, gibt dem „Leipziger BUrgerbund" Veranlassung zu einer Eingabe an das NcichsverkehrSministerium und die Deutsche Neichsbahngcsellschaft wegen der Einrichtung einer Schnellbahn zwischen den beiden Städten. Die Eingabe geht auf die besonderen Verkehrs- und wirtschaftspvlitischen Ver hältnisse ein und gipfelt in der Forderung: Bei den jetzt vorhandenen großen Pausen zwischen den planmäßigen Zügen besteht di« Gefahr, baß die Abwanderung von der Eisenbahn zum Auto bet ber Verbindung von Leipzig und Halle ver mehrt wird, was keineswegs im Interesse der Reichsbahn liegen dürfte. DaS Ziel, das in Anbetracht der gesamten Verhältnisse anzustreben ist, muß eine Schnellbahn zwischen Leipzig und Halle sein. Vor ber Verwirklichung dieses Planes, den zu fördern wir u»S immer angelegen sein lassen werben, muß aber auf baldigste Einführung der angcküudig- ten Triebwagenverbtndung Leipzig—Schkeuditz—Halle und umgekehrt zugekommen werben. Die Hebung Leipzigs als Weltmessestadt bleibt Stückwerk, wenn nicht vor allem auch endlich in und um Leipzig die Berkehrsmögltchkeiten ge schaffen werden, die der zentralen Lage der Stadt und ihrer wirtschaftlichen sowie volkswirtschaftlichen Bedeutung ent sprechen. — »«leihe« der Se««t«h«» »»h v«zirks»erhä«he. DaS Ministerialblatt für die sächsisch« innere Verwaltung ver- öfsentltcht tn der Nummer vom 2. Mat «ine Verordnung de« Arbeit-, und WohlfahrtSmtntstertums über Anleihen der Ge- metnden und BezirkSverbänbe für den Wohnungsbau tn Verbindung mit der Deckung der Zinsen aus der Auf. wertungssteuer. —* Staatsbeamte«!««»«-. Die Gewerkschaft Glich- st ich er Staatsbeamten hält am 7. und 8. Mai ihren 4. Vertretertag tn Fretberg ab. —* Go«»tagökartenverzeichnisse. Da» Verzeichnis der auf den Groß.Dresdner Bahnhöfen aufltegenden SonntagSkarten ist tn 0. Auflage erschienen und an den Fahrkartenschaltern und im Dresdner BerkehrSverein Hauptbahnhof, sowie in seinen beiden Zweigstellen Altmarkt (BcrkehrSgebäude) und Weißer Hirsch erhältlich. In diesen drei Stellen des VerkehrSvereinS kann auch das in 2. Auslage erschienene Sonntagskartenverzetchnis für Leipzig unentgeltlich eingesehcn werden. — SmpsangSabend ,« Ehre« deS Deutsche« KrlegervereiuS zu Ehikago. Zu Ehren des am 10. Mai in Dresden weilenden Deutschen Krtegervereins zu Ehikago veranstalten bas Präsi dium des Sächsischen Mtlttär-Vereins-Bundes gemeinsam mit dem Bundesbeztrk Dresden am selben Tage 8 Uhr im Kristall palast, Schäferstraße 45, einen Empfangsabend. Es werden Mitwirken die Kapelle der 4. Fahrabteilung unter Obermusik- metster Göhler und der Deutsche Kriegergesangveretn unter Tonkünstler Neubert. Außerdem werden die Dresdner Kunst» turnervercinignng und die Vorturnerinnen des Allgemeinen Turnvereins sportliche Leistungen zeigen. Die Milttärvereinc des Bezirks beteiligen sich mit ihren Fahnen, auch die Jugenb- gruppen sind vertreten. Alle Kameraden, die an dieser Be grüßung unserer Landsleute jenseits des -"Den Teiches tcil- nchmen wollen, sind herzlich willkommen —* Die Dresdner Liedertafel wählte tn ihre»- dies- jährigen Hauptversammlung für bas Geschäftsjahr 1027/28 folgende Herren einstimmig zu ihrem Vorstand: Otto Put- scher, 1. Vorsitzender: Fritz Peschke, 2. Vorsitzender: Max Schwenke, 1. Schatzmeister,- Ernst Winter, 2. Schatzmeister: Otto Haaß, 1. Tafelmetster: Georg Zenker, 2. Tafelmeister: Walter Lemke, 1. Schreibmeister; Fritz Martin, 2. Schreib- meistcr; Kurt Krille, 1. Notenmeister: Emil Gemeinhard, 2. Notenmeister: als Vertreter ber außerordentlichen Mit glieder: Alfred Löskcr, Paul Brückner (Loschwitz), Albert Nockstroh und Karl Schönberger. —* Der Gesangverein österreichischer Eisenbahnbeamten, Wie«, trifft am Sonntag vormittag ^11 Uhr mit Sonderzug tn Dresden ein und wird auf dem Wiener Platz vor dem Hauptbahnhof von den Dresdner Sängerbünden und den Dresdner Gesangvereinen mit Fahnen und Bannern unter Mitwirkung der Kapelle des Vereins der Beamten ehemaliger Militärmusikcr empfangen. Die BegrüßungSworte wird ReichSbahnoberinspcktor Max Mühle, 1. Vorsitzender des Julius-Otto-Bundes und Ehrenvorsitzender deS Gesang vereins der Staatscisenbahnbcamten, sprechen. Am 0. Mai, 8 Uhr, veranstaltet der Gastverein im Gcwerbehaus unter Mitwirkung von Frau Louise Hcllctsgrubcr, Solomitglied der Wiener Staatsopcr, und von Konzertsänger Franz Riedl, Wien, ein Konzert, das den Namen »Ocstcrreichischer Kompontstcnabcnd" trägt. —* Sanitätsübnua in der Heide. Nächsten Sonntag, nach mittags 4 Uhr, findet im Gelände der Heide, in nächster Nähe des Weißen Hirsches, am Gutcrbornbach, eine Sanitäts- Ubung der Dresdner Freiwilligen Sanitätskolonne vorn Roten Kreuz statt. Führungen nach dem Uebungsgelände gehen von der Mvrdgrundbrücke von 3 bis ^4 Uhr ab. —* Wachdienst zur Verhütung von Bränden und Brand stiftungen. Das Ministerium des Innern sagt in einer Ver ordnung: Die seit Jahren im Lande und in ganz Deutschland beobachtete Ueberhandnahm« von Bränden und Brandstiftun gen dauert unvermindert fort. Dadurch werden nicht nur die Mittel der Nrandvcrsicherungsanstalt und der privaten Fcucr- versichcrungsunternchmungen in außerordentlich hohem Maße i» Anspruch genommen, es wird auch die Bevölkerung fort gesetzt beunruhigt. Diesem Umvescn muß mit allen Mitteln entgegengcarbeitct werden. Es ist deshalb zu begrüßen, daß hie und da in tn Gemeinden Lrtscinwohncr sich zu einem freiwilligen Wachdienst bereitgesunden und Nacht reihenwachen eingeführt haben. Den unteren Ver waltungsbehörden. vor allem denen in ländlichen Bezirken, wo die leicht brennbaren Gebäude, wie Scheunen. Fachwcrks- bauten und dcrgl.. besonders gefährdet sind, wird dringend empfohlen, von sich aus die Einrichtung derartiger Nacht- reihenwachcn zu unterstützen. —* Der Persancadampser tn Fahrt IS, der bisher früh 6 Uhr vormittags von Pirna absuhr, verkehrt ab Freitag srtth 7^0 Uhr. Ankunft in Dresden 8L0 Uhr. —» Antonnsall. In der Nacht zuw Donnerstag wurde die Feuer wehr zu einem Aotounsall nach der Bautzner Ecke Rade berger Straße alarmiert. Hier war ein besetzte» Personen auto gegen einen Baum gefahren und beschädigt worden, wöbet et» Mann am »opse leicht und ein Mädchen durch Schnittwunden a» Kops und Beinen schwer verletzt wurde. DaS Mädchen wurde de« Krankenhause zugesiihrt. —— —* Freit«!. (Schadenfeuer.) Höchstwahrscheinlich In. folge Brandstiftung ist am Mtttwochmtttag tm Stadtteil Döhlen die mit Stroh gefüllte große Feldscheune des Säumer, gutes Döhlen mit wertvollen Maschinen ntedergebrannt. Zwölf Spritzen, darunter die große Motorspritze der Stadt Frei» tal, bekämpften das Feuer. Es entstanden große Schwierig, ketten wegen Wassermangels. Die Ueberreste brannten am Donnerstagmorgen nach. Wetterrrachrichlen aus Deulschlan- vom 5. Mai >927 Temperaturen Wind Wetter LZ Elation 7 brw. 8 Uhr morg. höchste d. gestr. Tages Itesite d. vera. Naa>I Richtung aus Stärke «l-,r> 7 bzw. 8 Uhr morg. ZK c- " ZK Dresden -s-IO -t-21 -i- o 881V 1 8 i Riesa -(->2 -l-IS -i-n 0 2 8 00 Zillau-Lirschs. -i-19 -i- s still 4 — — Chemnitz -I-IO -i-21 « still 8 4 Annaberg 0 -l-18 7 80 o 1 — — -s-13 -i-12 « 80 I I — — Brocken -(-12 -i-lt -i- 8 50 2 i — — Borkum -i-Il ? ? 0 2 2 — — Hamburg -(-12 ^-20 -i- 8 NO I 8 — — Aachen -i-14 z-2« -^>2 still — 0 — — Steltin -s-12 -s-iS -i-w still — 3 04 — Danzig Berlin — — — — — — ->->2 -s-18 -i-H NO 1 8 — — Breslau -(->4 -i-17 -s-N 8 I 3 2 — Frankfurt München z-15 -4^3 -i 26 -s-28 -i-12 -t- 8 N 5>V 2 1 0 1 — bete. Wetter: » wolkenlo». 1 beiter, r balbbedett, r wolkig SrlSutervna de»r. Wetter: o wolkenlo«. i »euer, r »awveoei»«, ? wolkig, » bedeck«. 5 Regen, S Schnee. 7 Grauvel oder .^agei. S Dunst oder Red» iSichiweite weniger als 2 KUomeirri, S Gewitter. Temveratmrn: -t- Wärme» grade. — Kältegrade. ' In den lebten 24 Siunden Liter aus das Quadratmeter. Lustdruckverteil««-. Hoher Druck vom europäischen Nordmcer über Mittelskan- binavtcn nach Rußland: Kerne über 77l> Millimeter nördlich von Schottland, über 77N Millimeter Mittelrußland: ichwachc Störung Frankreich,- Depression unter 74» Millimeter südwestlich von Island. Wetterlage. Bei heiterem Himmel wurden in Deutschland gestern mehrfach 25 Grad Wärme überschritten: Aachen und Frankfurt hatte» 2« Grad, München sogar 28 Grad Höchsttemperatur. In Sachsen stiegen die Höchsttemperaturen nur wenig über 2« Grad: doch genügte diese Er wärmung, um im Verein mit der zwischen Elbe und Oder gelegene» Teinperaturnnstcttgkcit leichte Gewitter mit Regenschauern hcrvor- zurufcn. Nach ziemlich kräftigen Morgennebcln haben wir auch heute heiteres Wetter und schwache Luftbewegung. Der östliche hohe Druck, der durch eine über Skandinavien verlausende Brücke mit dem hohen Drucke über dem europäischen Nordmecr Verbindung er halten Hot, ist gegenüber gestern etwas abgcschwächt worden, und durch das Fallen de» Lustdrucks Im Umkreise einer schwachen Störung über der Ostsee wird er vorübergehend noch etwas weiter nach Osten zurückgcschobcn werden. ES Ist aber zu erwarten, daß er sich bald wieder kräftigen wird, da sowohl von Nordskandlnavten als auch von West- und Mitteleuropa her Lustdruckanstieg nachsolgt. Es steht daher für unser Gebiet bis morgen keine wesentliche Aenderung der Witterung bevor. Durch das Vordringen polarer Lust von Nord- ivcstcuropa her können Gewitter hervorgeruscil werden. Witter«»gSaussichte«. Wechselnd bewölkt, vorwiegend trocken: «ewitterige Störung nicht ausgeschlossen: Temperaturen wenig verändert: schwach« Luft bewegung. Wafferfkand der Elbe v«d ihrer Zuflüsse. Ka mst!! Ma dras Nim- bura Laun Brand eis Mel- nik mÄtz I Aussig Dresden 4. Mai I »I ! -i- 8S l -4-M s. Mai I 80 ! -j- 77 ! -i- «2 4- n« 4-97 ^195 l -t-190 4180 14170 -418k> 4-284 t 4- 72 4-184 4218 ! -j- 85 Vertköileln 8ie nielit Itue reit K D mit dem Lesen von Hunderten von Bewer» Z g bungvschreiben. Der «rbeitvnachweis schlägt U I Ihnen von 3vv«v Bewerber» den Geeig» netften vor. § Anruf: 25881 u. 24831 Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Dr. «. Zwiatfcher, Dresden, für dir Anzeigen: Friß Rneß. Dresden. Da» beutlae Abendbkatt umfaßt b Setten. starke- Aufträgen die Zuhörer sozusagen mit den Ohren darauf gedrückt, man hätte die Witzchen wahrhaftig kaum ent deckt. Glücklicherweise versöhnte am Schlüsse die Sonate für Klavier, Flöte. Oboe und Fagott von Bittorio Nieti mit vielem. Die Art deS italienischen Musizierens überhaupt wird in ergötzlicher und, was die Hauptsache ist, seiner und echt umsikantischer Weise karikiert. Gleichzeitig erfreut die solide Arbeit und geschickte Behandlung ber Instrumente. DaS Allegretto trägt zartere, ländlich - idnlllschc Farben. Das Adagio Doloroso schwelgt nur so i» Schmerzgestöhne, schlägt unvermittelt in einem derben Gassenhauer um und versinkt wieder trübsinnig In Moll. Das Vivace sagt die Instrumente toll durcheinander und endet wie FaschingStreibcn. Kürze ist deS Ganzen Würze. Was Paul Aron an diesem Abend wieder als Pianist leistete, grenzt a»S Unglaubliche. Mit einer einzigen Ausnahme lauter neue Sachen. Man mag tm einzelnen dazu stehen wie man will, den Dank für daS, was kaleidoskopartig In diesem Winter wieder an „Neuer Musik" an den Ohren der Dresdner vorübergcrauscht ist, muß man ihm mit beiden Händen abstatten. Er braucht deshalb noch nicht tn Taktklatschen anSznartc». War eS doch, als wollte die begeisterte Jugend das ganze ,.«"">stertnm" mit einem Male zu Tode klatschen. Selbstverständlich fanden sich auch Frau- cIS Korne mit seinem prächtigen Ton und Spiel, sowie die zu Humor ja jederzeit aufgelegten Bläser, nämlich Bräun ling. Lüddecke und Gottschald, sowie der zweite Pianist, Erich Winkler, auss beste mit ihrer Aufgabe ab. Noch ist der Meister nicht erstanden, der aus dem fremden Ge brodel deutschen Wein keltert. Ob ihn der nächste Winter bringen wird? —ck— -f* Dretkö«l«Skirche. Der Stnfo niechor brachte das Requiem von Brahms zur Aufführung und bewies da- mit auf- neue seine auf achtunggebietender Höhe stehende Leistungsfähigkeit. Ein Zuwachs an quellfrischen, intonations sicheren Tenvrcn könnte sehr von Vorteil sein. Unstimmig keiten fanden durch Karl Maria Pembaur geschickten Ausgleich. An der Sorgfalt bei Vorbereitung des Ganzen konnte kein Zweifel aufkommen. Die dynamischen Abftufun. gen waren voq ganz ausgezeichneter Wirkung. Auch die Deklamation befriedigte tn besonderem Maße. Ueberwälti. gen- gelangen die grvßangelcgten Schlüsse dieser wcthettefen Trauerk^ntate. DaS Orchester stellte mit Verstärkung der Händel.Verein. Nicht alles kam sicher und sauber, be. sonders gegen das Ende hin, wo bas ErlösungSwunder be sungen wird, auSkltngeud tn den StegeSjubel Uber Tod und Hölle. Glanz empfing die Veranstaltung durch die solistische Mitwirkung. Charlotte Schräder» Sopran leuchtete in allen Vorzügen. Nicht weniger erfolgreich betätigte sich Paul Schöffler als stimmbegabter Barttonist. So er gab sich eine Ausführung des herrlichen Werkes, die Herz und Gemüt erbaute und die nachhaltende Eindrücke brachte. Nur schade, daß der Besuch kein regerer war. N. s* Furtwängler auch Dirigent der Wiener Philhar moniker. Wilhelm Furtwängler hat einen Antrag der Wierrer Philharmoniker, als Nachfolger Weingartners ihre Konzerte zu dirigieren, angenommen. Er wird sich in die Leitung der Konzerte mit dem ständigen Wiener Operndirektor Franz Schalk teilen. „Die Macht des Schicksals" für 40 Pfennige. Am kom- wenden Sonntag findet imAugsburgerStadttheater die zehnte Wiederholungsaufführung der Oper „Die Macht des Schicksals" von Verdi statt. Die Leitung des StadtthcaterS will die Vorführung auch den minderbemittelten Kreisen der Bevölkerung zugänglich mache» und hat daher die Eintritts preise entsprechend festgesetzt. Der billigste Platz kostet vierzig Pscnnig. -f* Mnnckers Nachfolger. Zur Wiederbesetzung der durch das Ableben des Professors Dr. Muncker an der Univer sität München erledigten ordentlichen Professur für neuere deutsche Literaturgeschichte hat das Staatsministcrinm sür Unterricht und Kultus einen Ruf an den ordentlichen Univcrsitätöprofessor Dr. Walther Brecht in Breslau ergehen lassen. k* S7S00 Mark für einen Kölner Meister. Das bei der Kunstauktionsfirma Lempertz in Köln zur Versteigerung ge langte Werk des Kölner Meisters des Aachener Altars „Die Anbetung der heiligen drei Könige" erzielte den hohen Preis von 57 500 Niark. Das Bild wurde durch einen Kommissionär, und zwar vermutlich für die Stadt Köln, versteigert. s* BiörnsonS Wohnsitz als Rationalmuscum. Das nor wegische Storthtng hat nunmchr einstimmig beschlossen, den früheren Wohnsitz von Björnson, Aulcstad, als National- muscum zu erhalten und den Hof, sobald die Witwe des Dichters, Frau Karoline Bsörnson, die dort wohnt, cS wünscht, spätestens aber sechs Monate nach ihrem Tode, zu übernehmen. s-* Die „Csardasfiirftin" als Symphonie. Emmerich Kal man soll lange vor seiner „CsardaSfürstin" Snmphonien kom poniert haben, nach denen kein Hahn krähte. Nach seinen Er- folgen riet ihm ein Bewunderer, nun einmal auch seine seriöse Musik aufführen zu lasten. „Ach," sprach Kalman elegisch, „man würde behaupte», daß die Motive meiner Symphonie ans der „Csardasftirsttn" gestohlen sind!" Slisabell) Relhberg als »»deutsche. Lotfchafierln." Ein Leser unseres Blattes in Neuyork schreibt: Man hat wohl auch in Deutschland häufig von der hiesigen »^Quarter Collection" gehört und ihren großen Wohltaten, vor allem für die deutschen Kinder in den schiversten Jahren nach dem Krieg. Biele Heime für kranke nnd erholungsbedürftig« Kinder wurden in den letzten Jahren gegründet aus den hier von der Vereinigung gesammelten Geldern, nach und nach wurde» alle diese Heime verschiedenen lokalen Instituten übergeben, nur eins ist noch in direkter Verwaltung der Quarter-Collection, »nd zwar das nach der äußerst verdienstvollen Präsidentin der Vereinigung genannte Margaretc-Ervna»-Helm in KipSdorf. Frau Rethberg Hai in den vergangenen Fahren Lie Ouartcr- Collection öfters unterstützt und an verschieden«« Konzerten sür sie teilgenommen. Dieses Jahr wollte man ein ganz großes Konzert sür das betreffende Heim veranstalten und Frau Rethberg hat sich in der uneigennützigsten Weise bereit erklärt, ein ganzes Konzert zu geben. Dies zwei Tag« vor ihrer Abreise und am Ende einer sehr anstrengenden Saison, aber der große Erfolg, den das Konzert hatte, war ihr ein« herrliche Genugtuung. Künstlerisch war das ganz aus deutschen Liedern und Arien bestehende Konzert, das in dem großen Kvnzcrtsaal des Neuyorker Liedcrkranzcs stattsand, ein Genuß, wie ihn eben nur Frau Rethberg mit ihrer göttlichen Kunst bieten kann. Doch in Anbetracht des guten Zweckes ivar es eine große Freude, daß auch der finanzielle Erfolg glänzend war. Wäre die Tatsache dieses Wohltätigkeitskonzcrtes an und für sich schon wert, drüben in der Heimat in allen Blättern veröffentlicht zu werden, so hatte das Konzert noch eine weitere große Bedeutung, indem der deutsche Botschafter Frhr. von Malban von Washington hcrübergekommen war. um teilzunehmen als Vertreter des Reiches, außerdem waren natürlich die Ncuyorker deutschen Konsuln vertreten. Nach Schluß des Konzertes hielt Frhr. von Maltzan ein« An sprache. die es verdient, überall in Deutschland bekannt zu werden, denn in wundervollen, klaren, eindringlichen Worten sagte er, welch hohe Mission Frau Rethbergs Wirken hier in den Staaten ist, wie sie hier für das Vaterland arbeitet und mehr tut und mehr erreicht hat zur Wiederherstellung des deutschen Ansehens und der Hochachtung vor deutschem Können nnd deutscher Art, als irgend jemand sonst, der Deutschland seit dem Kriege hier vertreten hat, „mich selbst nicht aus genommen", fügte er lächelnd hinzu. „D'rum", wandte er sich an das große Publikum, „müssen wir Frau Rethberg danken und können ihr nicht genug danken, sie ist „die deutsche BotschafterintndenVereinigtcnStaate n". Ihr allein und ihrer Kunst ist es zu verdanken, daß Deutschland das Herz deS Weißen Hauses wiedergewonnen hat." Diese Worte wurden begeistert ausgenommen, denn sie waren allen aus dem Herzen gesprochen. Mit seinem Hinweis, daß Fra» Rethberg das Herz des Weißen Hauses für Deutschland ge wonnen habe, erinnerte der Botschafter an das Konzert, das Frau Rethberg vor wenigen Wochen im Weißen Hause in Washington vor Präsident Coolldge und den gesamten Spitze» der amerikanischen Regierung und der Parlamente gegeben hat (wir haben darüber berichtet! Red.), und das außer dem großen persönlichen und künstlerischen Erfolg von Frau Neth» bcra ein nationaler und politischer Erfolg für Deutschland war. Präsident Coolldge, der sonst so Schweigsam«, konnte damals nicht genügend Worte finden über Frau Rethbergs Kunst. Jeder, -er auch nur einigermaßen die ameriGnischc Mentali tät kennt, wird einen solchen Erfolg in seiner ganzen wett-- tragenden Bedeutung verstehen. Der deutsche Botschafter, der hier bei allen Kreisen ungeheuer beliebt ist, erkennt die Tragweite der Unterstützung, die ihm die dcuischen Künstler und die deutsche Kunst bei seiner politischen Aufbauarbeit gewähren.
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