Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.05.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270505026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927050502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927050502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-05
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
anli^,«erika«ischen Tendenz. die die Weltwlrtschaftskonierenz angeblich verfolgen werde, „um dadurch so etwas ähnliches ivie einen ttebergang »ur E u r v pä i s i c r u n g des Völkerbundes — also Be schränkung auf Europa und damit Anfang einer europäischen Gemeinschaft — zu schlissen". Ueber solch weittragende Ding« wird die Weltiwirtschastskviiferenz — rvenn überhaupt — erst in fortgeschrittenste,» Stadium Anhaltspunkte ergeben können: denkbar ist die Heransschälung der europäischen wirtschaftlichen Schillsalsgemeinschast ohne Zweifel, ja sogar wahrscheinlich. Dies bedingt auch die Forderung nach einer an die Ergebnisse der WeltwirschaftSkonferenz anschließenden europäische» Gchltldeukouferrnz: Tiefe Norderung, in Aus»»»««». Hang gebracht mit der WeltwirtschastSkonferenz, müßt« die Einheit des europäische» Schicksals einigermaßen gegen die Bereinigten Staaten von Nordamerika »ur Auswirkung bringen. Als der am wenigsten geklärte Faktor wirb natur gemäß Rußland betrachtet. Sine positive Mitarbeit Rilt in Genf kaum jeinanb für wahrscheinlich, und da» kleine GUurp» ton,, das, die russische Delegation ausgerechnet tm Hotel d'Angleterre adstetgt, braucht durchaus nicht notwendtg in wtrtschaftSpolittsche Beziehungen umgedeutet »u «erden. Gegenfühe im Pariser Kabinett. Kleine Vesahungsverminderung, aber keine Räumung? Berlin, 5. Mai. lieber die Einstellung der französischen Negierniigskreise zur Rheinlandfrage erfährt der „Berliner Loknlanz." ii» Anschluss zu den Berichten des deutschen Bot schaftsrates Rieth bei Briand aufschlußreiche Etnzelhetten. Danach soll die Haltung der französischen Regierung noch un» Nar sei». Man behauptet, das, Briand zu Konzessionen ans de», Gebiet der Besatiungsvermindernng nicht abgeneigt sei, schon aus dem Grunde, weil ein Eingehen ans die Wünsche Dr. Stresemanns in diesem für Frankreich nicht lebens wichtige» Punkt eine Handhabe geben würde, nm den intransigente» Standpunkt i» der Ränmungssrage später leichter vertreten zu können. Er könnte dann darauf Hinweisen, daß die Berufung der ReichSregiernng auf den Veearno-Bertrag gegenstandslos sei, da die in Aussicht ge stellten „Rückwirkungen" in vollem Umfange eingetreten seien. Veilergehende Forderungen Deutschlands könnten daher nicht »nt dem Vertrag von Lvearno begründet werden. Briand üat bei einer solchen Politik die sichere Zustimmung b er ganz e II L iIIle II, mährend die völlige Räumung des Rkcinlandes vor Ablauf der festgesetzten Fristen ans den ge schlossenen Widerstand der gesamten össcntlichcn Meinung stöbt. Sollte die ReichSregiernng in diese« Fahre «och di« formelle Forderung einer sasortige« Räumung des Rtzei«. landes erheben, so kann sie mit einer Ablehnung bestimmt rechnen. Ob die Verhandlungen, die gegenwärtig von der deutschen Botschaft über die Bermtndernng der Truppenstärke geführt werden, trotz der entgegenkommenden Haltung BriandS zu einem brauchbaren Ergebnis führen werden, ist weniger vom Pariser Auswärtige» Amt alsvon-erStellungnahme des General st abS abhängig, denn man darf als ge- wif, nnnehmen, dast Ministerpräsident PoincarS sowie alle Mitglieder dcö Kabinetts, die der Rechten angehören, keine Enlscheidnng genehmigen werden, die nicht die Zustimmung des Obersten .Kriegsrats findet. Der bisherige Standpunkt der Militärs ist aber ablehnend. ES liegt bis setzt kein An zeichen dafür vor. daß er sich geändert hat. Man m«ß baher befürchten, daß die «erminbernng der 8esatzung»tr«ppe» sich in ganz geringsügige« Umfang halte« wird. Bet der Be- ratnng der Heereskommission der Kammer über das Gesetz zur Reorganisation der Armee ist die Zahl der französischen Divisionen im Rheinland ausdrücklich mit vier festgesetzt worden. I» eine Verminderung dieser Zahl werden die Militärs nicht cinstimmc». Schlechte Zensur für -ie K.P.D. Moskau ist unzusrie-en. Moskau, 5. Mai. Die A l l n n i v n t st i s ch e .Kom in u n i st t s ch e Partei hat durch ihren Delegierten Pjat- n i z k i eine Revision der Kommunistischen Partei Deutsch lands vornehmen lassen. Dieser veröffentlicht nun in der Lowjetpressc einen Bericht über die Errungenschaften, Mängel und Ausgaben der deutschen Lektion der kommunistischen Internationale. — Als eine Errungenschaft wird die Beseitigung der früheren Parteiorganisation nach dem Ter- ritvriaivrinzip in den Großstädten Berlin. Hamburg. Leipzig, Ehemnitz nsiv. und ihr Ersatz durch die Fabrik- und L t r a ß e n z e l l e n verzeichnet. Diese Zelle» wählen ihre Delegierten i» die verschiedenen Konferenzen und würden da durch zu lebhafter Teilnahme an der Arbeit der leitenden Parteiorgane angeregt. Diese Nenorganisalion wird in den übrigen Industriegebieten gleichfalls energisch in Gang ge bracht. An zahlenden Mitgliedern habe die KPD. im Oktober 1826 nur 188 848 Personen gezählt, während die Zahl der tatsächlichen Mitglieder um etwa 20 bis 25 Proz. höher einzuschätzen sei. Die Auslage der 87 deutschen kommunistischen Zeitungen betrage 282 702 Eremplare. Der Einfluß der KPD. in den Gewerkschastcn sei infolge einer fatschen Politik sehr gering. Nur in 70 durch aus lokalen Gewerkschaften habe sie mit 74 000 Mitgliedern die Mehrheit besessen gegenüber 3,5 Millionen gewerkschaft lich organisierten Mitgliedern des Allgemeinen Deutschen Ge- werkschaftsbundeö. Tie KPD. besitze in keiner einzigen, sich über den lokalen Wirkungskreis heranshebenden Gewerk- schastSvereinignng die Mehrheit, und von 600 Organisationen der Nietallarbeiter habe sie nur 35 erobert, von 300 der Berg arbeiter nur 43. Die Gesamtzensur, die Pjatnizki der Parteiscktion Deutschlands ansstellt, ist keine günstige. Die Partei sei numerisch schwach, ihre Tagespreise wird wenig gelesen, und ihr tatsächliches Gebiet entspreche nicht ihrem industriellen Einfluß, was auf organisatorische Fehler zurückzuschicben sei. » Da anzunehmc» ist, daß der Bericht PsatnizkiS mit seinen Zahlen der Wahrheit entspricht, so fällt die geringe Zahl von 133 840 zahlenden Mitgliedern aus, wenn man in Betracht zieht, daß die .Kommunistische Partei bei der NetchStagSwahl im Dezember 1024 2 708 354 Stimmen zulammenbrachte. Die Moskauer Parteizentrale muß hiernach außerordentliche Geldbeträge nach Deutschland überwiesen haben, um die Kosten der Organisation und der Wahlpropaganda zu decken. Eine Sowjek-Nole an Tschanglsolin. London, 6. Mai. „Ehicago Tribüne" meldet aus Peking: Die Svivjetregieriiiig hat dem chinesischen Geschäftsträger ln Moskau eine scharfe Note übersandt, in der es heißt: Wenn die in den russische» Gebäuden in Peking verhafteten Be amten und Frau Borobin und ihre Begleiter dieselbe Be handlung erfahren würden, wie die jüngst erdrosselten chine sischen Kommunisten, so würde Moskau „unverzüglich ange messene Schritte tun". Infolgedessen ist die Verhayd- lung gegen die russischen Gefangenen plötzlich aufgeschoben und eine Konserenz von militärischen und juristischen Beamten sowie Beamten deS Außenministeriums einberufen worden. Die Verfolgung der Vüuderbairden in Mexiko. Mexiko, 4. Mai. Die Negierung gibt bekannt, daß am Montag in den Provinzen Guanajuatv, Guerrcro und Zaca- tecas mehrere Banden zerstreut bzw. vernichtet und bei dieser Gelegenheit 8 0 Aufständische getötet worden sind. Es steht fest, daß eine der Banden an dem räuberischen Ueberfall ans den Eisenbahnzng bei Limon im Staate Jalisco am 10. April beteiligt war. iW.T.B.) Sertliches un- Sächsisches. A»s»«rlung»anlr>g« i« VemdlägO. Lt« Bolksrecht Spartet hat bte fpkgenbx» Anträge gestellt: Der Landtag wolle beschließen: bl« Regierung zu ersuchen, bet der ReichSregterung dahin ,» wirken: 1. baß In den Fällen, «o bte Anmeldefrist des Aufwertung», gefetzes tz IS nachweislich ohne verschulde« »«» Gläubi. gerd versäumt ist, et«e Nachfrist dt» »um 1. Oktober 1927 gewährt wird; T darüber hinaus allgemein ln den Fälle» der HD 208. 394. 206, 307 -es Bürgerlichen Gesetzbuches der Aufwartungs. antrag noch bis zum Ablauf von drei Mouaten nach Fortfall de» Hindernisses gestellt werde» kann. die Regierung zu ersuchen, nur denjenigen Gemeinden und Gemelnbeverbänden die Genehmigung zur Aufnahme von Anleihen zu erteilen, die sich verpflichten. 10 Proz. des Anleihekapttal» entweder zur Höheraiifwertung ihrer Aufwertungs. anleihen zu verwenden, oder, insofern ihre Auf. wertungöanleihen in Anleiheablüsungsschuld des Reiches umgetauscht worden sind, 10 Proz. de» An- lethekapitalö so zu verwenden, daß Zeichner, welchc Nachweisen, daß sie Altbesitzer von Aufwertungs. anlethen der Gemeinde ober des Gemetndeverbanbeo gewesen sind und dafür AnletheablösnngSschuld des Reiches erhalten haben, diese zu dem Wert i13k Proz. -i- zugeschlagene Zinsens in Zahlung geben können, den die Anleiheablüsungsschuld -s- Auslosungsrecht zur Zeit der Auflegung der neuen Anleihe hat. * die Regierung -u ersuchen, auf dt« ReichSregterung energisch einzuwirken, 1. dem sich gegenwärtig mit einer Aenderung der Auf. wertungsgesetze beschäftigenden RechtSauSschuß eine Ge- setzesvorlage vorzulegen, welche die AuswertungSgefetze dahin abändert, daß a) der Stichtag auf den 1. Januar 1919 zurückverlegt wird; d) für alle Forderungen höhere Sätze vorgesehen werden; e) die Aufwcrtungssätze für Sparkaffenforderungen denen der Hypothekenforberungen gleichgestellt werden; 3. die JnflationS-GrundstückSverkäufer bei einer Aenderung obiger Gesetze unter allen Umständen mit zu berücksich ttgen sind, und zwar, daß der Verkäufer eines Grund, stückcs das auf seinem ehemaligen Grundstück ruhende Eigentümerkapital vom Käufer tn der gleichen Weise aufgewertet bekommt, wie dies im Anfwertungsgesetz bet den Restkaufgeldern der Fall ist. Da» Reichskadtnetl im ahreuprSsi-iu« »er Dresdner Papierausskellung »er Iahreaschav Dem Ehrenpräsidium der großen PapterauSstellwng der Jahresschau l927. dessen Vorsitz der Reichspräsident v. Hin- denburg übernommen hat. sind weiterhin beigetreten: Reichskanzler Dr. Marx. Rcichsauhenminister Dr. Stresemann und Reichswirtschaftsminister Dr. CurttuS. Weiterhin gehören dem Ehrenpräsidium an der sächsische Ministerpräsident Heidt, der sächsische Wtrtschaftsmtnister Dr. Wilhelm und der Oberbürgermeister von Dresden, Dr. h. c. Blüher. — Wahlweise Gültigkeit von Sahrkarterr süp Eisenbahn und Schiss. Vom 15 Mai an werden in Dresden Hauptbahnhof und bei den Berkaufsstcllen der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiss- fahrtSgcsellschaft wieder Fahrkarten 8. und 4. Klaffe aus gegeben, die wahlweise für die Eisenbahn und für das Schiss gelten. Es sind folgende Sorten zu den dabei verzetchneten Preisen vorgesehen: 8. Kl./I. SchtssSpl. 4. »l.kr. Schiss,»l. Dresden-Wehlen-Rathen 2,90 M. 2,40 M. Dresden-Königstein 3,40 M. 2,80 M. Dresden—Bad Schandau 3,90 M. 8,80 M. Dresden—Schöna 4,70 M. 8.90 M. Dresden—Meißen 2,40 M. 1,90 M. Für Kinder vom 4. bis zum vollendeten 10. Lebensjahre werden die halben Preise erhoben. Die Karten gelten ent weder zur Hinfahrt mit der Eisenbahn und zur Rückfahrt mit dem Schiff oder umgekehrt. Berliner Kunslbries. Der Dresdner Jörg Klemm hat nach jahrelangen Versuchen ein Verfahren erinittelt, Freskomalerei ans Wände von Leicht metall anzubringcn und damit transportabel zu machen. Tie Fresken, in beliebigem Um- sang. können ivie Gemälde ausgehängt oder in die Wand ein gelassen werden, wo sie ihre wahre Bestimmung finden und zugleich von allen Fährnissen der alten Wandmalerei lNässe, Schimmel unv.s bewahrt bleiben Die Proben, die er aus- stcllt, rechtfertigen diese an sich nur technisch wichtige Ncnerung durchcins. ES sind, neben kleinen Komvositionen, die den Reiz giottesker Bilder haben, überlebensgroße Porträts, von einer monumentalen Wucht, die an Man- tcgna oder Andrea dcl Easlagno denken läßt, ohne je archaisch zu wirken. Der Reiz der Oberfläche, der mit nichts als den bestcrhaltenen Fresken der Frührenaissance zu ver gleichen ist. paart sich mit einem geheimnisvollen Zauber des Kolorits und mit einfacher Größe der Zeichnung. Erstaunlich, daß solche Experimente in der Stille sich vollenden können: aber eben auch nur in der Stille können sie zu einer solchen Reife wachsen Man möchte Jörg Klemm recht bald einen bedeutenden Auftrag für einen bestimmten Raum wünschen: erst an einem solchen könnte er zeigen, wessen er fähig ist. Ein höchst erstaunliches Phänomen aber ist der Maler und Holzfäller AdolfDietrich aus Berlingen, einem Dorf auf der schweizerischen Seite des Untersees. Dieser Mann lebt in seinem kleinen Anwesen mit Ackerland und leistet den Nachbarn Taglöhnerdienste: in seinen Mußestunden malt er seit 15 Jahren, ohne Kenntnis der großen Welt und ihrer Kunst, von der ihm höchstens einmal Zeitschriften seltene Kunde in sein Torf gebracht haben. Der Mannheimer Kunst händler Tannenbaum zog ihn ans seiner Verborgenheit: die Ausstellung seiner Bilder kam von dorther, wo nicht nur Privatsammler, sondern auch Museen Gemälde erworben haben. Der Fall liegt weit merkwürdiger als der von Henri Rousseau. Denn dieser lebte doch in Paris, in einer der Kunst unvergleichlich günstigen Atmosphäre, und ivar von der Natur seines Landes schon mit den richtigen Instinkten des Malers begnadet worden. Dem Thurgauer Holzfäller Dietrich aber hals keine Tradition: tn einer vollkommenen Einsamkeit sprang der schöpferische Funke in ihm auf. ohne Veranlassung von außen, ein fast beispielloser Fall von künstlerischer Urzeugung. Tenn das Erstaunliche an den Bildern Adolf Dietrichs ist, daß sie nicht unbeholfen, nicht laienhaft sind wie etwa die Trillhaies, sondern von klarer Bestimmtheit der Form, die bis zum Pikanten geht, von immer wechselndem, den Gegenständen angemessenem Kolorit, von höchster Eindruckskraft in der Vergegen- ständlichnng. Bisweilen ist die Malerei sogar von einer Schönheit, die vollkommen heißen darf: nur in den früheren Porträts mußte er hart mit seinen Mitteln ringen. Den Bildern der letzten Zeit aber haftet eine beseligende Feinheit, tzine Mühelosigkeit im Dressen des rechten Ansdrucksmittels an. die an alt-deutsche Meister denken läßt. Seine Gestalten und Ftgürchen sind meist ungeschickt bewegt: solche Fertigkeit 'kann man aber wohl nur durch Aktzetchnen erringen. Alles Uebrigc aber ist Gabe eines unvergleichlich sicheren Blickes, der vom Jäger, vom Mikroskopierer, vom Seemann her zustammen scheint, lind über alles herrlich ist die Inbrunst und Süßigkeit seiner Naturiiebc. Eine solche Vertiefung und solche Stärke im Darstellen des Allerkletnsten wie der Unendlichkeit der Landschaft und des Himmels ist seit hundert Jahren nicht dagewesen. Tiere. Landschaften. Gärten. Zimmer, Menschenbilder werden mit gleichem Nachdruck gegeben und mit unbedingter Erkenntnis ihres Wesentlichen: über der grenzenlosen Detaillierung der Oberfläche wir- nie das Lebendige vergessen, und wie die Bewegtheit der schönen Tiere, trifft er die stille Hoheit der Landschaftsseele und ihrer atmosphärischen Stimmungen mit höchster Treue. Dr. Paul F. Schmidt. Kunst un- Wissenschaft. 's* Mitteilungen der Sächsischen StaatStheater. Opern- Haus. Sonnabend, den 7. Mai, außer Anrecht, drittes Gastspiel Elisabeth Rethbcrg als Sieglinde tn „Die Walküre". Weitere Besetzung: Fritz Vogelstrom. Jvar Nndresen, Robert Burg. Eva Hlaschke-v. d. Osten, Irma Terrxrni. Musikalische Leitung: Fritz Busch. Spielleitung: Georg Toller. Anfang S Uhr. Als nächstes Gastspiel singt Elisabeth Nethberg die Elsa im ,28 vhengrin" am Montag, dem 0. Mai. Schauspielhaus. Sonnabend, den 7. Mai, Anrechts, reihe ö, das Lustspiel: ,2D e r Revisor" von Gogol iftatt ,„König Heinrich IV., 2. Teil"). Spielleitung: Georg Kiesau. Anfang 148 Uhr. f* TH««d»r Becker, der eben In Hamburg als „Florian Aeyer", als „Lorlolan" und als „Petrucchlo" große Triumphe gefeiert hat, gastiert am Sonnabend und Sonntag i7. und 8. Mai) al» „Othello" am Albcrt-Theatcr. f* Di« K»«Idie. Heut« Donnerstag zum letzten Mal« „N o r a". Albert Bassermann, der in »er Glanzzeit des Berliner LessingtbeaterS unter vrabm die Rolle drs Professors Niemeyer zum ersten Male dargestellt hat, wird mit dieser Rolle In der tragischen Komödie „Trau muluS" sein diesjähriges Gastspiel beenden. Neben ihm spielt Frau ElseBassermanndi« Lydia. — In der Rolle de- Zedtlitz wird Haas Herbert Witt, der mit Ablauf dieser Spielzeit aus dem Verbände des StaatStheater» ausscheidet, aus Anstellung gastieren. In den übrigen Hauptrollen sind beschäftigt: Karla Holm, Gertrud Bergmann, Eleonore Warstein, Alfred Haas«, Adolf Wohlbrllck, Karl Koch, Mar Ruhbeck. Otto Vttbert, Paul Leivitt. Johannes Steiner, Willy Arendt, Theodor Rocholl. Walter Iclski, Jerd Randols. Spielleitung: Karl Koch: Bühnenbild: Leopold Lustig. f* Mitteil»«» de» Refide»z.rHe«t«r». Da» Gastspiel Ott» Mork6 In der neuinszeniertrn Operette „Die Tanzgräsin" ist nm einige Tage verlängert worden. f* Sonnabendyelper i» der Krevzkirch«. Prof. Dr. Wilhelm Middelschulte ans Chikago, der bekannte OrgelviriuoS und Komponist, wird in -er nächsten Kruzianer-Bespee spiele» Middelschult« hatte sich aus der Ueberfahrt durch «inen Unfall an> der SchifsStreppc einen Armbruch zugezogcn, ist aber erfreulicherweise wieder hergestcllt. f* Di« AnSftellung der Akademie DreSde» 19L7 wird am Sonn- abend, vorm. 1l Uhr. eröffnet werden. In ihrem Mittelpunkt steh! ein« Gedächtnisausstellung für den am 87. Juli 1SL6 gestorbenen Dresdner Maier und Akademievroschor Otto Gußman». f* Dresdner Künstler ansmartS. Die Dresdner Männer- Quartett-Vereinigung unter A. Urahls Leitung ist von der AusstcllungSlcitung zu F r a n k s u r t a. M. auigesordert worden, im Rahmen der Tagung „Musik im Leben der Völker" rin Männer chorkonzert z« singe». Die Quartett-Vereinigung wird am k. Juli, anschließend an di« Nürnberger Sängerivvche, in der LuSstrllung konzerlicrcn. f* Da» !i. Netzte) Konzert „Rene Musik" verhieß Tanz- Humor — Groteske. Wer aber ein Sprnhfeuerwerk von Geist und Laune erwartet hatte, sah sich enttäuscht. Der beste Witz war eigentlich, daß das ganze Programm kein auS- gefallen atonales Werk enthielt. Solche Dinge sind viel zu sehr Hirnmusik, und dabei hört der Spaß auf. Wenn eS nicht ein unfreiwilliger wird. Ob gewollt oder ungewollt — ein seiner Humor lag in dem Trio für Klavier, Oboe und Fagott des Franzosen Poulence. Ganz in der Satz, und Schreibweise der Klassiker gehalten — man glaubt manchmal Haydn zu hören — mischt es kräftige moderne Farben und Gedanken ein. die merkwürdig gut mit dem Alten verschmelzen und in allen drei Sätzen auch inhaltlich fesseln. Ein Beweis, daß der Kom ponist einer der begabtesten aus der „Gruppe der Sech»" ist. Schrecklich originell gebärden sich die drei „JazetteS" de» ver- liner Pianisten LouiS Grünberg für Violine und Klavier. Auf keinen Fall sind sie der Nachklang wirklich erlebten Jazz- strudels. Höchstens, daß sie dem Geiger Gelegenheit zu leiden schaftlichen Deklamationen geben. In den Mazurken deS Polen Szymanowski und dem Allegro au» einer Tanzsuite des Ungarn Bartok klingt primitive Volksmusik tn Rhythmus und MeloS, wie auf alten, unvollkommenen Instrumente» ge- spielt, charakteristisch und fesselnd ans Ohr. Milhaud» Shimmy „Lsrrunel mou" dagegen zieht seinen Humor ganz au» gallischem Raffinement. Ueberretch an Motiven au» volkstümlichen Quellen, an stark malender, rhaosodtsch dekla- mierender Kraft ist die „Danza Jberiea" de» Spanier» Joaquino Nin. Was sich Jean Wtöner in seiner breisählgen Suite für Klavier und Violine an grotesken Verrenkungen leistet, ist nicht gerade neu. Daß die aufsteigenbe Gchlußsigur der Geige nicht den Grunbton erreicht, sondern aus dem Lettton hängen bleibt, baß im Schlußakkord Dur. und Mollter» zu gleicher Zeit erklingen, macht schon längst niemand mehr lachen. Eher interessierten die Serben, oft vulgären Rhyth- men und Weisen, vor allem der Tanzbodentrubel am Schluss«. Auch in der vierhändigen „fsntsisie »Lrieuae". aenannt veile Lxceatrlque" von Eric Satle hat der Witz etwa» Ge- waltfameS. Zuerst eine Art Eharleston, dann ein Walzer „mvsterieux bsiaer clans I'oeil", bei dem das Ueberkreuzen oer Hände der beiden Spieler mitunter auSsteht. als sollte e» zu Handgreiflichkeiten kommen, zuletzt ein Cancan Graud-Mon- dain. Hätte» die Pianisten nicht durch ihr Ge»Srd«nspsel uu»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)