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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.11.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021127011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902112701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902112701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-11
- Tag 1902-11-27
-
Monat
1902-11
-
Jahr
1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.11.1902
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t SS Sterbesälle im Jahr« belauke sich Rir. ». Mlm. Fr Schube,» und Schaber ,ur Aufführung und ve- auseidem Soli kttr Alk. Violine und Harke von Mertel, Drälekr. Hilndrt, Pansh-rllvar» und Kart Brau«. ,a der Armee. Die Zahl der ^ ... auf 2l31, während dieselbe in der deutschen Armee nur 182 .. träne. General Audi" erwidert, er müsse zugeoeift datz dir Sterb lichkeit in der sranzöftichen Armee viermal Io grob sei. alt in der deutschen Hieran trage aber nicht das >Laiu«ät1karp» Schuld, welche» tadellos sei. Tie Ursache der meisten Todesfälle sei Schwindsucht, man zähle deren in der seanzösffcherr Armer 1415. in der deutschen dagegen nur l2S. Sie Schwindsucht fei dir >tta»khcil Frankreichs. Außerdem erklärten di« Aerztr dl« sich stellenven Leute zu leicht für diensttauglich. Er habe die Aerztr angewiesen, zu schwache junge Leute josort wieder deimzuschicke» und alle Mittel anzuwenven. um eine Perbre luna der Krankheit zu verhindern und damit, soweit dies möglich sei, die Sterblichkeit >n der Armee herabzumindern. sBeifall I Von den Bureaus der Devutirtenkamwer sind 8 Kam Missionen von je 88 Mitgliedern gewählt worden, darunter sie Zollkommission, die Heereskommiffion. die Marinerommission nsw. Aast in allen BureaaS wurden die von den Mehrhetts- Parteien aufgestelllen Kandidaten gewählt, die Kandidaten der Minderheit wurden ausgeschlossen: so ist u A. Möline nicht in die . »ollkommiffion gewählt worden. In einigen Bureaus haben die den Minderheilsparteien anaekörende» Mitglieder sich »urnck- gezoaen, in anderen Bureaus haben sie Einspruch gegen die Wahlen erhoben. Ter .Temps" bestätigt, daß von 6» Männrrkongrega- tionen. welche um ihre bedörkst'che Geuebnilgmig nnchgesticht haben, nach Ansicht der Regierung nur 6 d e Graedmigung rr- balken sollen, darunter die Barmherzigen B-öder von, heiligen Johannes, die Trapiftsten und di« weihen Bäte» von Algerien Tie Zahl der Frauen tonaregalianen. wel he »m dir ttienehmignng seitens der'Bebolde »a>bgesiichl haben, drträgi 515 die Bilismlg der Geimhe ist »och nirbl beendet. In Pa,'S fand in Gegenwatt deS Prä,identen Lvrrbet »nd '.adlrocher Vertreter der Behörde» und der wilieiffckiastlichen Well die Einweihung des neuen Gebärrdrs der Alad »mit der Medirin statt Der Unterrichtsminister ühaumiä dielt eine Ansprache. Wie die „L'berts" meldet, sind Privatbriefe aus Marti- nigiie in Pa"S eingetrossen. nach denen unter den Negern daieipst grohe «stäkriiiig benscht. Ter Gouvenieu, Lemalre wage nicht sich aiub nur airs kurze Zeit in das Innere der Insel zu begeben, ans Beft'rgnch. leine Abrelie könnte das Signal zu> Riepcimehelunri der We Ken bilden. Man könne von den Schwanen ost böien: Ter Vulkan bat uns von einenr Tdrile der Irainoieii befreit, wir weiden den übrigen den 'liest geben Italien. Wie der vatikanische Korrespondent des „Figaro" berichtet, bat der Papst abermals den Blichst von Metz. Benzler. emofangeir Benzler habe dear Papste wiederholt die Versicherunp gegeben, dar, der Deutsche Kaiser gene.igt sei. dem Vatikan in allen Aällen seinen Beistand zu leisten.' wenn die Religion und die Interessen der Kirche seiner bedürfen. England. Bevor Chamberlain sich an Bord der ..Good >dope" begab, nahm er in Erwiderung aus eine Ansprache Ser koiftervativen Bereinigung in Portsmouth das Wort und sagte, ec fühle sich durch die Güte seiner Landsleute und ihre an seinen Besuch in Südafrika geknüpfte» hoffnungsvollen Erworlungea sehr ermuthigt. Er wisse, das; es sehr schwer sei. alle diese Erwartungen zu ersii.Ite». die eine Erwartung werde aber nicht getäuscht werden Satz er Alles lhun werde, was in seinen Kräften stehe. Als die „Good Hove" unter den Klänge» ihrer Musikkapelle hinaus- dampstc. begrüßten die Mannschaften der donebenliegenden Schiffe und die Zuschauer den Minister mit lautem Hnrrah, welcher, aus der Kommandobrücke stehend, die Grütze erwderte Türkei Nachdem bereits die beiden gegen die Piraten im Rothen Meere entsandten türkischen Kanonenboote in de» Dardanellen liegen geblieben maien. wurde auch noch eines dc> beiden Schisse, der „Idare l Mab'nsse", in Sigri durch Havarie an der Forftetznng der Fahrt gehindert. DiePwrte hat da» Marine- Ministerium dringend aufgctoidert, die Schiffe alsbaid durch see tüchtige zu ersehen und icver Zeit geeignete Schiffe vollkommen ausgerüstet beieit z» haften, da die Psoue sich gegenüber Italien vcrpstichlet habe, das Rothe Meer gänzlich von den Pirale» zu säubern. Hnerika. Nach einem Telegramm aus Habana ist der Stratzendabnverkehr nicht unterbrochen. Weitere Ausschreit ungen sind nicht vorgekommen. Der AnSstand sei jedoch noch immer allgemein. Bei den letzten Unruhen wurden 120 Personen verletzt. Die trüben Vocherfqgnugen aller Kenner der kubanischen Verhältnisse scheinen ln Eisüllung zu gehen. Im I»lt d. I äutzerte sich der finhere ameiikaniiche Generalkonstil in Havana. General Fitzhigd Lee. seiner Ansicht nach siehe Euba an der Schwelle der Anaichte. nachdem es vom Washingtoner Koi^resst in Sache» der Zollsterabsetzana für Zucker und Tabak im «ticke gelassen worden lei Um die'elbe Zeit konnte man in amerikani schen Blättern lest» daß Taufende unliefchästigiee. aller Baarmittet und irden Kcediks beraubler Pflan.er aus der Insel vorhanden seist», so d'tz eine Himgeisiio'h und in deren Folge ernste Ruhe störungen bevoisiänden. Diele Besürchiunge» siiid setzt eln- gctrossen wie die lln,»he» beweisen. Die Wuth der Menge richtet sich gegen die Amerikaner und gegen den von diesen unter der Form einer angeblich freien VollSwahl e'ngcsetzlen Präsidenten Estrado Palma Der knurrende Magen lässt fintiere Woblkhaten vergessen Die von den Vereintgien Staate« mit Waffengewalt besteiken Enbaner verlangen Brot, und daS gerade wird ihnen vorenthalieii aus Rücksicht ans die mächtig» Zucht- und Tabak- interessenten der Union Präsident Palma ist >u Beginn viests Jahres nur von einer Mliiderhelt gewählt worden, da sich die Mehrheit der Bevölkerung der Thettiiakme an der Wahl enthalten hat ES hiefr damals, er wolle die Wahl ah.elwe». «br nicht die kiandelSvolikischen Verhältnisse «wische» Euba und Nordamrrika zu beiderseitiger Zlltriedeoheit acoidnet wäre». Durch Zniagrn. i» erster Liiiie von «eiten deS Präsidenten Roolcvelt. lieh er sich schließlich b^stimnieti, den Präsident'chaslsvalast zu Hrvann zu heziehen Es sehlt ihm aber an Ansthen. Tk.ttkrnst und Eiatlnß Je schlimmer,' Formen der Nothstand aus der Insel annimmt, desto ärger wi,d auch 'eine eigene Lage, so datz man beute bereits ernste Zweifel darüber aussp »erben darr, ob er sich noch lange werde halten können. Unter den Klauseln, die Nordameritu den Enbaaern als Bedingung der AittonoMtrgewäbrung stellte, hesindet sich eine, die den Vereinigten Staaten daS Rech, der Einmischung in die innere Verwaltung Euba» brduss Ant- rechlerhalt»i>g der Ruhe und Ordnung gewährt. Diese Klausel ist zwar vom cubanischen Parlamente noch immer nicht angenom men. die Vereinigten Staaten halten jedoch an ihr fest. Ferner hat sich die Union dieZuriuklast'nng einer Anzahl Aittfferrstrn aus Euba ansbedniigen. Liest Militärabkbcilniicr ist. «IS da» Gros der Truoven die Jnsti verließ, dort zuruck.eblicbe» Wenn die Unruhen sich noch weiter auSbreilen, so werden wohl die Staats männer der Union sich rum Eingreifen ve>a„iasst sehen, und sind die Wünstl einmal gefalle», so kann Niemand wissen, wie die Zukunft der .freie» cuhanffcken Revublik" sich gestattet. Ter Schiedsspruch des Königs Eduard in dem chilenffch- argeniinischen Grenzstreit gewährt keiner Partei daS streitige Grenzgebiet Von dem llittOV Quadraikilometer großen Grenz gebiet erhält Chile 54 000 Quadratkilometer und Argentinien un gefähr 40000. Knust «nd Avikienichaft. t Im Königl. Hofopernhause gelangen heute zur Ausführung: „Die Maienkönigia", „Der Bajazzo", „Srcilianifche Bouernehre". Ansana 7 Uhr Das Königl HofjchauspIel giebt „Egmont". Anfang halb 7 Uhr. f R e s id e n r t h ea i e r Heute Abend spielt Frau Franck» Witt vielfachen Wünschen entsprechend die Alma in Subermann's Schouiviel .Die Ehre". s Ter Königl Kammermusiker Herr Heinrich Buckwitz scheidet mit heute aus dem Verbände der Königl Kapelle, um. nach beinahe vierzigjährigem Dienst. >n den wohlverdienten Ruhestand ,zu treten. Wahrend dieser langen, arbeitsreichen Zeit hat sich Herr Buckwitz als einer der vorn esst,cksten ersten Geiger der König! Kapelle bewährt, und sicher nur sehr ungern werde« seine Kollegen ihn aus ihrer Mitte scheiden sehen s Heute Donnerstag Abend 7 Uhr findet im VereinShausr da» Eonrert de» M ozär i-B erein» »um Besten de» Mozart- Denkmal», unter Mitwirkung von Herrn Hoskapellmeister Rickord Strauh und Fra» Pauline Stroutz-de Ahna lAesana) au» Berlin, sowie de» Herrn Professor» Hugo Heermann aus Frank- furt a. M. lBiolinel. statt. s I» dem Woblthätsgketts-Eoncerre, das Sonn tag, den 30- November. Nachmittag» 4 Uhr in derMattbäus- jtrche zu Friedrichsladt stattfindet, gelangen Chöre von Vierling. s In Gem«»nschait mit des Fürstlich Hoh««»oll,n» >ch,n Kammtkv>rluo,ln An. Mar>« Wies veranstaltet hr, Roh,rl «chuwann'Iche Slagokademr« am 10. Dezember im Saale des Musenhause- eme Au/führung RobeA Schumann- scher Koniposlttonrn. Das Orchester wird von der TrenÜer'Ichen Gewerdehaustapelle gestellt. Irl. Wieck ist di« Schwägerin Robert Schumann» t Herr Walther Bachmann veranstaltet Montag d«n IS. Dezember im Saale de» Nruslädter Kasino rmr» Klavier- Abend. s Der „Dramatische Lese»,rein" zu Dre»den-Reu stadt la» an seinen, letzten Bortrag-abenv mit grvftem Erfolge ein neue» Drama. „Dre T odtrn i nsel". von Curl Müller, da» demnächst an einer gröberen Bühne seine theatralische Feuer- probe erleben wird. f Sächsischer Kunst verein. Bon dem erstrebenDwerthen Bortheil, sich mit geschlossenen Kollektiv-Au»s>rllunae» einzu- Rhren, machen diesmal m den Ausstellungsräumen aus der Brühl- chen Terrasse zahlreiche Künstler Gevrauch. E» handelt sich noch »azn vorwiegend um sehr umsangreichc Kollektionen, die von der Schaffens- und besonderen Malweise ihrer Schöpser ein umfassen, des Bild geben. Das gilt zunächst von einem juvnen Kolderarr Laridschastsnioler Karl Hetzmert, der nach Matz und Art seiner Arbeiten eine besondere Beurtheilung beanspruchen darf; er hat im grogen Hauptioale. link» und rechts vom Eingänge in. man darf wohl sogen, überraschender Fülle ausgestellt: wenigsten» wüßten wir, vollend» unter den jüngeren Künstlern, keinen »u nennen, dem es in den letzten Jahren vergönnt gewesen wäre, sich derartia auSzubreiten Ersrenllcher We se verdient diese Bevorzugung auch unser Landschaftler, da man in ihm aus jeden Fall e,n vielversprechende- Talent der Bracht-Schnle mit nachdrück, icher Anerkennung vearüßen kann, mag auch Manche», namentlich techniich, an seinen Arbeiten noch n cyt vollendet lein, weil da» Können bei Karl Hejimert nicht immer mit dem Wollen gleichen Schutt hält. Bon seinem Muster hat er die Gabe grotzzugiger Naturaufsaisung übernommen, die ihm am Studium der nord deutschen Landschaft und ihrer eigenartigen Reize erstarkt ist. Die großen Formen der Wolken und der Laubmassen die breite» Töne in der Wiedergabe der Wälder und Büsche ru den verschiedensten kaaes- und Jahreszeiten sind ^echt Bracht": nur daß Heßmert in der Farbigkeit seiner Bilder hier und da bereit» eine ersrenliche Selbstständigkeit beweist, wie man namentlich au» den B ldern kleineren Formates ersehen kann. Das Best« an den Arbeiten des jungen Künstlers ist aber das geschickte HerauSholen der Stimmung, das eine Sicherheit des malerischen Blicks und eine liefe Empftndung «ur Boran-setzung hat. Dabei hat seine ganze Auffassung wie auch seine Maiweise etwa» Arische» und Gesunde»: mit Künstelei giebt sich der Kolbergrr nicht gern ab. er geht frisch draus los und haut lieber einmal gründlich daneben, als daß er vorsichtig ervenmentirt. Daß unter nahezu KO Bildern — oder ind es noch mehr'? — nicht lauter Meisterwerke sind, ist selbst- oersländlich, ebenso, datz es nicht ohne Wiederholungen in der Kollektion crbaeht Aber im Ganzen und Grogen ist es dock, wenn man da» Facit der Sonderausslellung zieht, mehr als mittel gut. was Karl Hetzmert h er bietet, und er hat sich zum mindesten mit dieser glück! chen Einführung das Recht erworben, unter den neueren Landschaftern „mitreden" zu dürfen. Jahre de» Aus- reisims und der weiteren Bennnerlichnng werden aus ihm in ab- ehbarer Zeit einen Künstler macken, der sich mehr als Respekt mit seinen Bildern erwerben wird. sFortsetzung folgt > k Das Königl Schauspielhaus zu B er l l n beabsichtigt, drei iveuigrr bckinitte B»h»e»werke Hebbel s: .Michel Aagelo'. .Der Rubin' n-'d .Demetrius" in leinen Svftlplan aust-mekme» um noch in dieier Sailvn einen Hebvrl-CveluS veranstalirn zu könne». s Geibart Hauptmann bat ein neues Drama in Arbeit: Die Wiedertäufer", dessen Held Johann v. Leyden ist. Der Plan zu dem Werke stammt a»S früheren Iabrcn. f Dreyer'S distorischer Schwank .Das Tbal des Leden»'. der am Beiftner Truitchen Tdeaier zur Aufführung komme» sollte, wird demnächst da- Berliner Oliervenvaftilugs- geiicht beschäftigen, nachdem der Lberpräsident der Provinz Brandenburg da» Anffiidiungsverbot deS Berliner Polizei-Präsi- denien beftäilglr. Nun hat da» ObeivenvallungSgerichl da» letzle Wo,t. k Tr. Otto Brabm. der Direktor des „Deutschen Theaters" zu Berlin, wird nicht lange obdachlos bleiben: er übernimmt aller Wahrscheinlichkeit noch im Herbst l904 da» Messing-Theater um sortan dort mehr als bisher unter Neumann-Hofer da» moderne Drama zu pflegen. s AIS Nachfolger des noch Köln berufenen Grneralmusik- direklors Steinbach in Meiningen ist in erster Linie der Leiter des Breslauer Orchrslervereins Dr. Dohrn in Aussicht ge nommen. f Direktor Hofmann in Köln hat vorgeschlagen, für Rechnung der Stadt bis zur Ernennung eines neuen Direktors die Geschäfte wefterzusühren. Es ist noch fraalich. ob in diesem Sinne eine Einijsung ersoiat: ausgeschlossen erscheint dagegen schon jetzt, datz die Stadt den bisherigen Direktor für die noch lausende Ver- trogSzeif von fechs Jahren als städtischen Intendanten mit der weiteren Leitung der Stadtheoter beauftragen würde. b.Der Gemeine", ein Wiener Batk-stück von Frist Salle n. auk da» man große Hoffnungen sehen zu könne» glaubte, hat varaenein im Neuen Theater zu Berlin eft>cn starken äußeren E'fola bei keiner Erstaufführung errieft, künstleiiich aber nur wenig besr'rdtgt Da» Beste an der Novität war die Dnistellni'g u»v ihre ungemein lebendige Jnscemrung durch Herrn Oberregisseur Schönseld f Paris. Leoircaoallo weilt seit einigen Tagen in Paris, um an den Proben seiner Oper „Der Bajazzo" tpeilzrinehmen, welche zwischen dem 15. und 20. Tezemoer an der Grogen Over zum ersten Male zur Ausführung gelangt. Dos Werk feiert soeoen sein zehnjähriges Geburtslest. Es hat so lange gebraucht, bis diesem Werke der Zutritt auf die Bretter der Großen Over ge stattet worben, welche wirklich nicht die Welt bedeuten. Denn dir „nationale Akademie" sucht rhren Nationalismus darin zu be währen. datz sie te ne ausländirchrn Werke zulätzt In den letzten zwanzig Jahren ist es Wagner allein, welcher diese» Prinzip durchbrochen hat Aus die Darstellung deS Baiazzo" wird grotze Sorgfalt verwendet. Jean de Reszkv. Trlmos und Mlle. Akte singen die drei Hauptrollen. — Die Saison an der Großen Oper wurde mit dem Gastspiel Van Dyck's eröffnet. Der Tenorist Alvarez ist nach Amerika gegangen und wird von Van Dyck ersetzt, der aus Amerika zurrickaekehrt. — In der Angelegenheit des lange geplanten großen Pariser Dolkstheaters bat Albert Carrö, der Direktor der Komischen Over, dem Gemeinde- rath der Stadt Pari» einen neuen Vorschlag unterbreitet, welcher dahin obziclt, den Sportpalast Hippo-Palace zu erwerben »nd in ein Theater umzugestalten. Corr» will da» Theater übernehmen, falls die Stadt eine jährliche Unterstützung von 100000 Francs gewährt. ß Eine sicherlich seltsame Wandlung hat der französisch« Rennfahrer Bourillon durchneoiacht. Er trat vor einigen Togen in der Over in Nantes als Jaust in Gounod'S Over aus und erntet« riesigen Erfolg, so daß man dem einstigen Sieger im Großen Preis von Pari» auch in seinem neuen Be- rufe rin« sehr bedeutende Zukunst voraussagt. f Das Theaterspielen lohnt sich in vielen Fällen immer noch. Vor einiger Zeit starb in Pan», m der Bliithe ihre» Leben», die Schauspielerin Wando de Boncza. Mitglied der Comödie Aran^affe. ES hietz damals, daß die junge Dame, die von pol nischer Herkunft war und sich durch außerordentlich« Schönheit auszeichnrte, trauernde Gläubiger in großer Zahl Hinterlossen habe, und daß für ihre ungeheuren Schulden nur aerina« Deckung vor- banden sei. Die Gläubiger waren fo rückfichtsio». di« Hmtrrlasien- schast der Tobten in Beschlag nehmen und versiegeln zu lassen, ehe noch dir Leiche begraben worden war. Die Besoraniß der Gläubiger erwie» sich jedoch als völlig unbegründet, denn Wanda dr Boncza hat, wie sich yerauSstellt. ein grotze» Vermögen hinterlassen. dos im Erödit Lyonnais deponirt war, ohne Zinsen zu tragen. In dem dieser Tage aus Veranlassung der Behörden geöffneten „Geldschranke der Boncza" fand man 27b Toulendfronesfcheine und süns Kästchen mit Juwelen, dir. nach einer oberflächlichen Schätzung, mindesten» 1000000 Franc» werth sein sollen. Dazu kommt noch die prächtige Einrichtung der Wohnung der Künstlerin, die in den nächsten Tagen öffentlich versteigert werden soll. Da die Schulden, die di- Boncza yinlerlassrn bat, etwa 500000 Franc» betragen, dürsten die in Polen lebenden Erben der Schauspielerin noch mindesten« 77Ü000 Franc» hrr»u»b»k»m«n, B«« Haw aiis war Wanda de Bonc»o betteln««. t Die Inschrift für da« Anette-Den»««! t» N»m ist. wie miigeideilt, gesunden, und man kann hinzusüaen: das rechie Wort ist gesunden: „OooUeo — nrdi «t ori-I etnlc.' Lapidar ist darin tue Weltbedeutung de« Manne», dem da» Denk mal gut. ausgesprochen, und durch einen Witz höherer Art ein Wort geprägt, wa« der Druftche n»>, der Römer mit gleicher Be- friedigung lesen kann S» ist wohl nicht uninteressant, de, dieser Gelegenheit an «in Votum zu arinnern. da» Schopenhauer abgegeben hat. als Frankfurt im Jahre 1888 daran ging, jemeu grogen Sohne eia Denkmal zu errichte». Der Philosoph trat in seinem damals veröffentlichten Gutachten dasur ein. datz nur durch eine Büste dem Geniu» Goethe'» angemessener Ausdruck verbeln» werden könnte. IDirser Rath wurv« bekanntlich nicht desoigt.j Dann britzt r« weiter: Aus dein Postament, steh« dies, Inschrift Dem Dichter der Drulschen seine Vaterstadt 1988? Aber auch schlechterdings keine Stibe mehr. Dadurch, datz diese Inschrift Goethe'» Namen nicht nennt, sondern »»raussetzt, isl sie »u seinem Ruhme unendlich beredter, al» da» wortreichste onovmium sein könnte: denn sie besagt, datz er der Einzi,,. der llnveraleichftche ist, Ter, den Jeder kennen mutz, den kruie Zeit vergessen kein Nachfolger je verdunkeln kann, und somit ist sie. in ihrer lakonischen Kürze, erhaben, im Beschauer Ebrsurä,, erweckend, »nd ihre Einsachhrit entspricht der ernsten Einsam heit des Monument» selbst, daS, au» eiuer Klotzen Büste bestehend, nicht durch Arme und Beine und deren Positur an Goethe- menschliche Person, sondern nur durch sein. erhabene» Antlitz an seinen unvergänglich gewordenen Geist erinnert Da vielleicht noch nie rin Monument den Namen dr» dadurch Gefeierten ver schwiegen hol. so ehrt man eben dadurch den einzigen Mau» aus e»nr einige Weise. Ich getraue mir, zu behaupirn datz jede andere Inschrist, wie Dir auch laute, mit dieser verglichen, schwach, flach und trivial erscheinen wird. Aber setzt man seinen Namen hinzu, so ist Alle» verdorben: Da denkt Jeder, „ihr sehet einen Mann wie andere mehr!" Nun, eine gewichtiae Forderung die Schopenhauer erbebt, ist gewitz bei der Inlchr n >ür da» Denkmal in Rom erfüllt: die der ernsten, gewichtig,!' Einfachheit Die andere, die sich noch direkt aus die Inschrift bezieht — nämlich die Weglassung des Namen» Goethe — würde sich für ein Denkmql aus sremdnoltonalem Boden kaum empsehlcn ^ Drgt»»achl>ch'r» au» Stockholm nach wich nun auch Theodor Mommien unter Denen genannt, dle ernstlich für den lilierarilchen Nobelpreis in Frage kommen. s- Der Wiederaufbau des deutschen Stodtthrater» m Reval erscheint gesichert, da b,s jetzt in der Stadt Reval bereits 30 000 Rubel sür diesen Zweck gezc chnet sind und der Adel aeiviß sich mit grötzere» «Lummen betyeiligrn wird. Russische 5«rech sordern, dqß i» dem neuen Theater auch russische Porstell- »ngen veranstaltet werden. Neueste T ratituretdungen »vm 26. November. * Eilen. Vor der Abretke hielt der Kail«r an dir Mit glieder des Direktorium» und dir Verirrter der A>brltcrschast der Krupp schen Werke eine Aniprache. worin r, zunächst auSlprach. wie tief der Tod Krupp s ihn und die Kaiserin ergriffen und vervorhod, wir osr er dessen Gailfteundichast genösse» »nd de» Zauber der Liebenswürdigkeit de- Verstorbene» aus sich wirke» ließ. Er dürfe sich als Freund de» Verewigten bezeichnen Die beiondeik» Umstände, welche da» traurige Errlgnitz begleiteten, leien die Veranlassung, daß der Kaiser al-Obelvaupt deS Deutschen Reiches sich hier einsinde Ter Kaffer hob alsdann dir keinlühlige, empsindiame Natur de» Verstorbenen hervor, dir einen Angriff»- vnult bot. der ihn tödtlich traf. Die Tdat iri in deutschen Lande» geschehen lo niederträchtig gemciff. datz sie Aller Herzen erbeben macht. Emen, Mann iei an die Edre gegriffen worden, der nur das Wohl des Valettandes und seiner Arbeiter lm Auge hatte Diele Tdat mit ihren Folgen ie! nichts ol» ein Mord. Es bestehe kein Unikiichicd zwilchen einem Gffunischer und Demjenigen, der anS dem sicheren Verstecke deS Redaktionsburrau» mit vergiftete» Psiile» und Verleumdungen dir Mitmenschen um den ehrlichen Namen bringt. Männer, dir diese Cchandthot begingen, seiendes Namens der Teuftchen unwiudig. Der Kaiser wendet sich alsdann an die Aibciter. die Ebrr ihres Herrn zu schirme» und dessen An denken vor Verungliiiipfnngen zu schützen. Wer nicht da» Tisch tuch jwi'cden sich und dielen Leuten zerschneide, lege moralisch gewissermaßen die Mitschuld aus sein Haupt. * Brüx. Der Abgeordnete Schalk wurde hFite von dem Vergehen der Ehrenbeleidigung, begangen durch die von ihm verfaßte Flugschrift: „Warum ich Herrn Karl Hermann Wolf für ehrlos erklän habe" wegen Verjährung der Angelegenheit srei- gesprochen. ' Saint-Etirnne. Der Bunde-airsichutz der Gruben arbeiter beschloß heute Nachmittag in einer Versammlung, am Freitag im Loire Bassin die Arbeit wieder auszunrhmen. * Odessa. An der hiesigen Universität brach heut« ein Schadenfeuer aus, wodurch werlhoolle Sammlungen der geologischen Abcheilung vernichtet wurden. Es wird angenommen, daß der Wächter, den man in einem Saale erhängt auffand, der Brandstistcr gewesen ist. 81e!iv zuul» «vslrlxo Bestattung Krupp s, Depeschen, Hofnachrichten. Tepplchausstrlllmg. Mordprozeß Speck, „Martha", Philharmonische» Concert. Wetterbericht dr» Kgl Sachs. Metrorolog Institut» in Chemnitz vom 26. November 8 Uhr Morgen» lTcmperatur »ach EelsinSs. Wetterlage tn Europa am 28 Rovrmder 8 Ubr stilh: R»»e tz ' u. Sliirk .«««er, HL d«oMn,»i! r»., Chris«.,nfA Vtrmrl Lwinem.2 Lk«ß«n ! 74- s Srlli 4« NW letchr K7 v i^chr 6 SttU L7 d«v<> n.cktzta «ck i,iu,r 81 o mnßtZ «» leichl Ltt 80 1ete1>1 üi 810 schwack» LK 80 loscht wollen! bedeck, st, deck, bedeckt bedeckt beiter wolkig Heuer LioHontz«, N»«i ."WA H««»,. l b«i»«r Lciil, »iinfta « V«itn zranv.«. är«»« i» »iinch«« a a„mn>, 7 «o u»v «?>»' MN d'kt <» stto l »>l" »« » »««» d»»^> t»u»!n>»a>« Ui», Ui«» d d«t> Inchi d«»«« 4- I » .. b a MN dein Lorbrwgen de« tteken Druck- na» dem Südwettrn de« Lrd- tbeit« und der itirrirgung de« baden Druckt« nach -tordaften, «» etn M-v- mum »an 77N Mm. Ia„e>t. baden die Wtn»« wieder »«» Osten -«drebt Daniit bat ba> unter vormirgend »rüdem, aber trockenem «erirr von Ariirm 1rjUrm>adnal,ni» »tnaekteUt, dt« medrtach zu strotz tUHN. VW der wrueren Drrdung dr« Win»«« nach Avrdvhrn b»rste der letzrrr» »u- nednien. Witterung ln Sachsen am Sb. November. vtoUl» r«u»U> »old,, Bautzen "Klau ihewnitz «tu» jr n« r> » m> » . «uo I »,8U<» » o« aift«r Uiirnd-r« !«rttz»ntz«N>> 77» B<m,i»«r,! »er» 71» I Nt 4 ny, »Oy? jr »» »» Der M. Nvurmbee war «tnckniblaer, vorwteaen» trgdrr. »der tn«m« Dag; vereinzelt tSameedera. ffichreldrr,» trat tckm>»ch«r Ststneel»! a» Moraen aus. Dt» Temperonirmwim, lagen nur,u« Dtzetl »ach »»««» »«« Nu«,unkt tstichteldrr, — ».« «r ». dl» Atttieiwertd« tchwäatten «n »« Normst«, di« M«lma fttegen dl« ».« «e, tVestneederui. Dre«den Otto vdlold». «, rdeemometr.araob von nt,»rt«ft« »vir. Rovrmder. Barometer von Ovstler IBßHan» tvamr ,« ». »deno» » Udr: 7«» MtÜl«e«rL. t msaßi» «eltzu« Dem»«»«»«: stdchst» st G». WstMM tttttt«. Leu«. Bstdodwlnd. Wafferftand der «lde ««d «»ld«u». Budwets Prag Pardubitz Melnlk LeltmeUtz Dmsvea 25. Novbr. -,6-80 sehlt -86 sehlt — »v 26. Novbr. -17—87 „ -8» . —k»
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