Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.11.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021127011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902112701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902112701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-11
- Tag 1902-11-27
-
Monat
1902-11
-
Jahr
1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.11.1902
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
-Die Urheberin de» Brande» tm Rettunasdaust in Elstra ist ermittelt, vir dmelbsl unierarbrachir I-tiäbttgr Fistda Dldudeil aus Chemnitz hat«, sich ein» Nachtäu'igkrii tu Schulden kommen taiien: irdenmlls au» Furcht ooi Lrrakr oa» das Mab» cdrn orn Bodenraum angezundrt u»d d»e Tvat de, Polizei ae- siaiidra. woraus sie zu rvcileier Vernehmung an da» Amtsgericht ttamrnt ringelirirrl wvtdr» nt. — Unter den Brauerei-ehilfen »u Zwickau ist eine Lohnbewegung im Gange. - Schwurgericht. tMordvrozeß Sveck - Sckluß » Poiizeioni Tr Gmeiner da« dir Leiche de- ermordeten Gen- doimr» Markus vesichtigi Die'e ieigie eine» Schuh mitten m die Brun. de, die autsieigende Aorta durchichlagen kalte, einen Schuh unmitteldar untei der lechten Achielköhle und einen dritten. de> die Lunge durchbohrt datte Jede dieier drei Verletzungen muhte undedi» at rövilick wirke» Qbemrzi Dr I b l dcrg Hai den Angeklagte» im kiesigen Unter-uchunasgesängnih 6 Kochen landaus 'einen Geine-zu'iaiid uiueriucht. Nack einem Guiachren ist so. irei von Wahnideen und kern Evllevriker Wie bas Vorleben oes Angeklagte» ieigr. katie eine strenge Zuckt on» auhen einen guten Einrlnh <,ui 'k» ausgeudt. ebenw ei» geoidneieS Familenleden In !>ol>e»gege»den ui er miede,voll von starken Ftederaniällrn vein>ge»uck, w,»oe», Kai ade, letz» a» deren Folgen nickt medr »u leiden Auck ein Zuttuud von 2>nnesvkiw>rrungen »nd GemeSNorung hat an ibm nickt ieslaeilelli iveiden kSniien. Wenn der Angeklagte behauvret um II Juni sinnlos vetmnke» gewesen zu iern. und angledt. üch au> „icklS mehr vesinnen zu Wunen. >o sei diese Angabe nicht glaukba't. — Hleimir ist die Beweisaufnahme arfchwiien und eS beginnen die Plaidoners Staatsiiiiwali Dr. Weich eri lükrt aus. dah die Art und We,»e des BkldrechenS. sowie die Person,udke» des Tkäiers und ieines Obseis »ns meiste Interesse dieie. D-,s riesste M taeiübl miiike sich Jedermanns bemächtigen, wenn man bedenke, dah rin treuer Beamter mitten im Kamvte. mitten i» Erfüllung teiner schweren Michi gesallen ist von der Hand eines Meirichen, oer „ch ipäier voi einem andere» Schwurgericht wegen einer dunklen Stunde seines Lebens zu verantworte» naben wild, vor den Folgen einer blutigen Tkot nach Dresden flüchtete und liier kalten - luies einen Pflicht,reuen Beamte» niedesschoß. Das Gesükl des Mitleids für dir Angehörigen des unglücklichen Beanuen und des Abscheus vor dem Anarklagien dü>ie irdoch dir Ge'chworeiien nicht bei Abgabe des Spruches deeinflussrn. bei eineni Soniche. bei weichem es sich um Lebe» und Tod eines Memchrn handle. Nunmehr beleuchtet der Staatsanwalt die aanze Mordlhat und kommt zu dem Anträge, dir beiden, aus vorsätzliche». m>> Uederieguna ausgeiüvrien Mord lautenden Schuldsragrn zu beiaben. Ter Vertbeini-er. Rechts anwalt Dr. K » oll, vlaidirl dafür, dah nur Todiicklag vorliege. Tie Geschworenen schliehen sich den Ausfiihriingen oes BertheidiaciS an und erkennen den Angeklagten nur des vmiätziichen Todtschsags schuldig. Dei StaotSanwalt bcanirogt darau' in Anbetracht oer Gemeingeiäkrlichkett Speci's dir höchste zeitliche Simse. Das Urtheil lautet, wie dciettS gemeldet, auf lö In l> re Zucht haus. 10 Jadre Etirveilust und Einz'evuiia des ReooloeiS und der Munition. Schweigend, ohne eine Spur von Bewegung dernimml der Angeklagte ote Verkündigung. — Landgericht. Ter jetzt in Leipzig wohnhafte Graveur Gustav Adolph Wilhelm Ackermann ussozürtc sich vor drei Jayren m» dem Zeugen Ernst Bieck zum Zwecke des gemein- schattlichen Belreibens einer Lichtpause- und Äramraiisialt. 'Rach dem Geschäftsoerrrage zahl'e Bieck zunächst 1000 Mark e,n. denen später das Doppelte folgen sollte: das Uitternenmcn ging jedoch zurück. Bieck erhob daraus gegen Ackermann die Anschuldigung, ihn betrogen zu haben: zum Beweise machte er geltend. A. bade vor Eingehung des Vertrages behauptet, schuldenfrei dazustchen Nach Einzahlung seines Antheils habe er das Gcgeniheil er- fahren. Ein Schuldbcweis wird insoweit nicht erbracht: dagegen ficht fest, dah A. 170 Mark Geswäslsgclder einkassirt und sür sich verausgabt hat, ferner veräußerte er das ans l300 Mark be- wertbete Inventar für 700 Mark. Es werden 6 Monate Gefängnis, ausgeworfen. — Der 90jährige Arbeiter Friedrich Richard Kahich» mann aus Leisnig fälschte als Austräger von Zeitschriften für cine hiesige Buchhandlung die Unterschriften zweier Bestellscheine und erlangte dadurch 5.50 Mark Provision. Er erhält l Monat Gesängniß. Die strafe gilt als durch die Untersuchungshaft verbüßt. — Ter 25 Jahre alte Postkutscher Friedrich Richard Kuppler veranlaßt? am 4. Februar durch Fahrlässigkeit die Körperverletzung eines Markthelsers. der auf der Earolastroße lnitfaminl seinem Handwagen Hingerissen wurde. Den Zu sammenstoß hat Kapvler dadurch verschuldet, daß er mit dem von ihm geleiteten Poslgüterwagen zwischen dem ongesahrenen Handwagen und einem haltenden Lottwagcn hindurchfoyren wollte. Hai aber jede Prüfung hinsichtlich der Möglichkeit unter- lassen. Er wird zu 25 Mark Geldstrafe oder 5 Togen Gcfängniß vcrurtbeilt. — In Potschavpel verübte der ledige Arbeiter RudoHH Kern aus Rohtchal an der 12 Jahre alten Tochter seines Ltubenwirtbcs ein rsittlichkeitsoerbrechen. Ter Angeklagte ist bisher unbestraft: er erhält auf Grund der in geheimer Sitzung geführten Bewcisausnahme 6 Monate Gesänaniß, I Monat gilt als verbüßt. — Ter 16 Jahre alte Schlosser Georg Artnur Kurze wird der Zubälterci schuldig befunden und zu 6 Wochen Gesängniß verurtheilt wovon 4 Wochen als verbüßt gelten. Auch in dieser Verhandlung erfolgt die Beweisaufnahme nicht öffentlich. Bürger. Wohlthuend hätten Alle den hochhe-ftgen Ensschluß des Kaueis rmviunSen. der Benetzung veizuwohnen. In wanrhast chrittiichrr Gesinnung ie> Friedrich Aif«ed Kcupp aus oem riebe» geichiedeit Rach dem Grütze an seine Familie waie» leine letzten Worte aeweien .Ich icke de ohne Groll und ohne Bitterkeit ich icheide in Fi,eben mit alle» Menjchen. auck mit oeneii. o>e mir oos Lchiunmite angrtdan Häven." Hierauf ipracv oer Vorsitzende ve, Äuß'lobttabrtk Landraih a D. Roitger und hob die Bedeutung und dir manntg'achen Gaben des Berstvibenen heivor. die »i der Qessentlichieil äuge nickt io allgemein gewückigi worden seren, als e, es veidiente Insbeionbere hätte Fuedlich Aliied K.upp es verstanden, den Mitarbeiten, dir ei sich ersehen. sirien Willen «u, Entwickewng ihre, individuellen Settmstandigke» z» „issen. Tie einzig dailehenoen WodlsahriSeinnchiungen leien ins aus s Kleinste ou> wine eigene Mnarde't zurück,uiüdrrn Im Namen aller peil Knivp 'chrn Weite» Angkvöi'grn dankie Redner oern Kaiser iur die durch ein El'chernrn dem Brsslvrvene» erwre'ene Ehrung und fchic'i, oani't. daß eS eine Schande iur Teuilchland sei, oah sich Teui'ckr hotten linde» innen, oir gemeine Erfindungen des Aus landes weüeigettagen hätten. Mil einem Gesänge lailo» die Feier. Ter Kaiser zog den Superintendenten Kitngemann ins Geipräch und gni' oei zgossnung Ansoruck. das die op» K>uvp geschasjenen Wohllahrlselnnchluiigen denehen Vierden Hie,am iuh' oer Kat er Mi! Hulnreneskorie zum Haupibahiihose zurück, von oer vikiinu'end- knpnge» Menge iebhasi begrutzt Tie Absohn des Kahms nach Vertu, ersolale, w.c bereits gemeldet, »lilleisl Sonderzngcs um 12 Ehr 15 Mm. Beachtenswerih sind folgende Betrachtungen, welche dst Münchener „Ailg Zig." mit dem Tode Kruop's verknüpft: „WaS lin ooiiiehenden Falle weite Kreise erschüttert, weil cur grvtzcr Baum darüber gesallen ist, bedroht jeden Tag jeden Ehren mann. woseru er der Sozialdemokratie und der Skan dal p re jle Nicht gefällt. Darum lasse man olles Lpiniisiren über Pn kleine, ob es erlaubt jei, gegenüber einem vol.ttschen Gegner dessen Verhallen im privaten Leben als Wasch zu ge brauche.,, uno was cs sonst noch an Doklorsragen giebt. ^Hier man ihn daraus i.n. daß er. wie Te. Magnificenz vorher geiagt Kat. ehrlich strebe, und ich.füge hinzu, daß ei »rede, wie e.„ deut scher im BlSmorck jck-en Sinne: nichts jiirchiend als Gott allein. Ich Halle die besprochene Bewegung auch sür aussichts.os Wenn man dem deutschen Professor Alles, was er als wesentlich chkron soll, vorschreiol. io drückt man ihn am dos Niveau oes Fauil'schur Famulus, des trockenen Schic.cherS Wamur herunter. Das würde er nicht aushallen, auch die deutsche Jugend wurde es in den Hörsälen solcher Lehrer nicht oushallcn" — Tas ist eine ick. nachdenkliche und sehr zetlgemäjze Rede, erklärt die „Tägliche Rundschau'. Und es iraf ftch gut. da» unter den Hörern auck, Kronprinz Wilheim saß Tie geradezu prieilerl chen^Worle des hocdverd enten Mannes der ein Gelehrter und ein Staatsmann zugleich ist. werden sich dem künftigen Tonische» Kaller ohne Frage tief in die juaendl ch empfängliche Seele gegraben habe». Ter Reichskanzler hat an die Gewerbcinirektoren die U»i- srage gerichtet, ob es wünsck)cnswer>b und anSsührbar erscheine, die tägliche ArdeiIszeit der geivcrvUchcn, „oer >6 Jahre alten Arbeiterinnen von 11 aus lO Stunden berabzusctzen, die MütogSpause von l aus Nb Stunden zu erhöhen und de» Arbeitsschlaß an Sonnabenden und Fest'agduoral,enden aus eine frühere Zeit als 5'/^ Uhr zu verlegen. Aus Veranlassung des Tentschen HandclsiogcS sollen sich die Haiidclskanimcrn «a dieie, Sache äußern. Im nächstjährigen Elat des NcichSariits des Inner'.', soll, den „Äcrl Pol. Nachr." znsolge. cm größerer Betrag für dw Bearveirung des sta-itiischen Materials der Krankenkaiicn ausgcworsen worden sei». Die württembergischc Regierung Hai Erhebungen in Betreff der Fleisch noth ocransialicl und oerösjcnllicht nun in emer Teniichrist die lliesnllale der llnisragen. Zwei Ursachen gieör es demnach, aus welche die Erhöhung der D-eh. und Flellcbprene jilriickzusühren ist: 1. eine lokale, die ersahrnngsmäßig eine vor übergehende Erscheinung bleibt, und 2. eure internationale, die nur durch Erhöhung des heimischen Bietzslandes beseitigt werden kann. Letzteres ist zu crz-elen durch eine Scuchenabwchrpolitft und handelt cs sich lediglich darum: Was hat ,m L.c,ilschen Reichel durch mäßige Vieh- und Ficischzölle. n pi-iaei, bis man klare, clllwandssrcie Nachweise erhält, mehr Wie verlautet, ist der biskenge Vorsitzende des Tirekivrivm? Werth: das Wort eines bisher unbescholtenen Ehrcuniannes, der, der Fiima Fricorich Krupv, Gek. Finai'zrath Iencke, der vor wenn lew Won nicht als wahr bewährt, noch tteser säUl.^ols er Knnem von dieser Stellung zurückgelreie» und nachTiesdev über ionsl gesallen wäre — oder der Bravo, den im Tunkle» die Sozial- gesiegelt mar. um sich ganz der Leitung des Eciitialveibaiür-r dcmokrane ausschickt, mw der weiter nichts einzusetzen hat. als daß Teulicher Indnsmeller z» widmen, nach dem Tode Krupp s nach ein mit abgchanetem Lltzfleisch ausgeslalteler Spießaeselle nachher E»en zurnckberufen ivvide», um als der mil den Aksichlen unl , Völkrrbefreiung und s Plänen des Verstorbenen am engtien Benraiiie die tünstige Geiammileitung der Weite zu überi'ebme» Herr Iencke ist es gewewn, dem die Entwickelung der Werke der Fiima. ihre 'i.I. bcwilßte Elwriieiung. die Beniitziing tedes technitcl.e» Fvrtschritze' boupnbchl'ch zu dnnten sind. U,i>e.stützt vv» icünc» Kollegen in? Tireltorinm und den unter den Augen von Alircd Kriwv oemn gewach>e»en »nd geschulten Beamten, unterstützt auch von den oer Funia zur Versügung iiehcendcii. man lann fast lagen, unbeichnuikien Mitlcin, hat Iencke im Ganzen 25 Jahre, nach dein Tode AUred noch vor den Schranken mit Mcnschenthum, Mannesüberzeuguna poradirt. Das >>I die Sklavengeißel. die letzt aus den ^Rücken des ocutschen Vürgerthums medersausi, während die Schadenfreude kleiner Seelen so lange grinscud zu- schailt. bis sie selbst an die Reihe kommen. Tenn menschlich, allzu menschlich ist, daß so Mancher im Herzen einen Schrein hat. in den er keine freche Hand hmcingrcisen lassen will: und den er vor Unberufenen zu verschließen ein heiliges Anrecht hat. Nicht Jeder nat daru Nerven wie Telegraphendrähte und nicht Jeder ist ge schult oder abgehärtet genug, um den Ausschreitungen der Skandal. Krupp s. des Varcis des letzt Verstorbenen. 15 Jahre lang üas presse mit schar-scr Waise oder mit dem Hohne zu begegnen, der üch immer weiter, ins Rieienbasie vergrötzernde Wc-k geleitet die ganze hohle Nichtsnutzigkeit durchschaut. Tähcr wird, wenn nicht bald geschlossen die Gegenwehr einsctzt und vor Allem in der noch immer cinflußreichen liberalen Presse, noch manchem Andere» begegnen, daß er hilflos und verlassen zusammenbr,ch> unter der Last öffentlicher Herabsetzung, unter der er seine Liebsten dulden und sc'-ne Freunde verstummen sieht. Hier ist der Weg der Abhilfe. Es kostet nur ein Quentchen Muth, daS Quentchen Muth. der Skandalsucht der leichtfertigen Minderheit dcS Publikums daS Futter zu verweigern: die hohe sittliche Mission der Presse als des guten, edlen häuslichen Freundes zu begreifen, des Freundes, der, weil er jeder Zeit und ungesehen Zutritt bat. m>! der edlen Schamhaftigkeit des sittlichen Menschen das gast- lieh sich ihm öffnende Haus betritt und sür die Gastfreundschaft in stunden der Bedrängniß wedrhost zum Schutze bereit steht. Ge schieht das nicht, dann wird das Web sich häuten, und sich schließ- Abgeordneter Bebel hat im Reichstag bei dem Anträge, 100 Mill oncn Mark zur Förderung des Bolksschulwcicns urnck- zustellen, u. A. behaupte!, daß Tentschlond in Sachen des Volk.- schul Wesens hinter anderen Staaken, namentlich Frankreich, zurückstehe. Tiew Behauptung ist durchaus unzutreffend. Tas „Journal des Sciences nulitaires" stellte erst kürzlich (Oktober- , „ gde im Gegensatz zu lechtes Zeugnis; aus. der sranzösischcii Volksschulbildiing gerade deutschen Boiksschulbildiing ein sehr tchlech Kreisen gro», und man darf wohl „offen, daß sein Treiben auch den besonnenen Arbeitern die Augen darüber öffnet, daß aus einer solchen Saat nichts GutcS emvorsprießen kann. Wenigstens die bürgerlichen Parteien sollten daraus Veranlassung nehmen, sich IMuW zu eiim kwvcMiiimnciil. Tsr Bezugspreis der „Dresdner Nachrichten" beträgt in Dresden und den nächsten Vororte» für den Monat Dezember 90 Pfg. Turch den Bezug unseres Blatte? wahrend dieses Monats kann sich Jeder überzeugen, daß die „Dresdner Nachrichten" infolge ihres Zweimaligen Qredeinenz ihre Leser über alle wichtige« Ereignisse schneller unterrichten, wie irgenä ein anäere; vrezäner ölatt. HauplgeschiisisSellk der vresdntr Nachrlchltn Marienftrake 38. Heft» der . ^ Während im preußischen Heere die Zähl der ohne 'Scisulbilduiig eingestellten Rekruten im Jahre 1001 im Ganzen nur 110 Manu betrug, d. h in Prozenten ausgedrückt. 0,07, äußert sch das oben angeführte französische „Militär-Journal" wie folgt: „Es ist schmerzlich, auch jetzt noch seststellen zu müssen, daß in vielen In- tantene-Regimentern die Zahl der Mannschaften ohne Schul- bildung 10 Prozent beträgt, und >ogar diese Zahl noch öfters üocr- itiegen wird, und zwar gilt daS von dem ledesmaligen Jahrcs- lonüngent, ohne daß dies? Turchschnittszisser Neigung zeigt, kleiner zu werden." .H ernach ist der Unterschied zwischen den kontrolir- baren Ergebnissen deutscher und französischer Boiksschulbildung ein so ungeheuer günstiger sür Deutschland, daß die gegentheilige Behauptung des Herrn Bebe! für sozialdemokratische Entstellungen ,.u,, lehr charakteristisch erscheint. Zu bemerken wäre gleichzeitig, daß gegen die Propheten des Zukunftsstaates enger zusammenzuschließen auch in sämmtlichen anderen Republiken - sowohl in Europa wie und die sozialdemokratische Brutalität und Rohheit im politischen Amerika — die Dolkslchulbstdung noch erheblich binter der- ^ > Entgelt Deutschlands zurncksteht. Es wird von allen Statistikern einmüthig als der sicherste Maßstab für den Krad der Volksschul- bildnng die Zahl der Rekniten ohne Schulbildung anerkannt. Die bayerischen Minister pflegen lange im Amt zu bleiben. Ter älteste, Finanzmintstcr Freiherr o. Riedel, der nn vorigen Frühjahr das 70. Lebensjahr vollendete, hat jetzt seni 25jähriges Ministerjubiläum gestiert, Ministerpräsident Gras Erailshcim ist übrigens an Anciennclät als Minister nur wenige Jahre hinter ihm. Herr v. Riede! hat Bayerns Finanzen stets m so gutem Stande zu halten gewußt, daß ihm früher wiederholt — ähnlich wie Miguel — „llcberichußwirtbschost' im Parlament vorgeworfc» ward. Jetzt freilich kommt auch sür die bayerischen Finanzen eine kritische Zeit. Daß Herr v. Riedel sich noch guter Rüstigkeit und ' Arbcüstiichtigkeit erfreut, hat er auch be- den Zolltaris-VcrbanL- lungen in Berlin gezcicst, wenn schon im Ganze:' die cinzclstvat- lichen Minister nicht viel im Reichstag hervortretcn, Tie Melk- ungen, wonach Herr v. Riedel jetzt zurückircten würde, werden dcmentirt. Tie Steucrkommislion der württcmbercnschen Kammer der Standesbcrrev hat. cntaeaen dem Beschlüsse der Ülbaeardnete- kammer den Steuersatz bei der Steuerreform im Marimr.m aus 6 Prozent zu erhöhen, einstimmig die Herabsetzung ans IVx Prozent beschlossen. Ebenso käst sie einmütbig an der Forder ung dcS Bndgetrechts für dst Einkommensteuer seit. In niedreren größeren Städten Bayerns baden (>> emeinde- rathswahlen von allgeineinem Interesse stattgeniiiden. bei Kampfe entschieden zurückzuweisen." — Der „Honnov. Courier" bemerkt: „ES handelt sich nicht allein um den „Vorwärts" und eine sozialdemokratischen Nachfolger, sondern ebenso um andere Blätter, um solche, deren Lebenselewent die Sensalionsmache aus Geichäftsrücksschte» ist. Ter politische Haß, der die sozmldemo- kratstche Presse zu ihren Angriffen trieb, ist schließlich nicht halb o abstoßend als die widerliche rein gewerbsmäßige Mache, mit der in jenen wideren Organen jede Meldung, ob beglaubigt oder nicht, die die Sensationslust der Leser reizen könnte, mit unbe grenzter Rücksichtslosigkeit ausgeschlachtct wird. Es ist in der That hohe Zeit, daß auch ouS den Kreisen der Berussgenosien im Interesse des Ansehens und der Stellung der Presse gegen solches Gebühren energisch Front gemacht wirb. — Tie ,,Pmt" äußert sich: „Recht machen kann es der Sozialdemokratie kein Wohl- thäter, kein noch so edler Menschenfreund: es sei denn, er über lasse ikr widerstandslos Alles, was er an Bentz und Macht be- sitzt. Wer ihr nicht willenlos sich beugt, muß sich aus die niedrig- sten Schmähungen und gekässigstcn Verfolgungen gefaßt machen, clbst wenn er so wenig wie möglich Anlaß zn Angriffen in der Qelstnllichkeit z» geben strebt und nur daraus sieht, daß Jeder, selbst der Geringste in einer großen Gemeinschaft, keinen Schaden leide, sondern zu seinem Rechte komme, wie es der verstorbene Friebrrch Alfred Krupp und seine edlen Dorkabren in dem aus kleinen Anfängen emporgesticaenen Riesenwerke tbcsten. An ibre Verdienste, über welche die Welt im Nrtbesse einig ist, reicht der rage-aeiichichte. Deutsches Reich. lieber die Beerdigung Krnvp'S wird des Weiteren aus Essen berichtet: In iämmtliche» Straßen wacen reiche Trauerdeloiattnnen angebracht, von den Häusern webten die Flaggen aus Halbmast, die «chwarz umftorien Laternen brannten. Eine ungeheure Menscheiiinciige hielt die Tmiierttraßen belekt. Am dem Prioatsriedboie de, Familie Kuivp war das G,ab de« Vaters des Veiewigten. Alfred Kruvv's. reich mit Kränzen geschmückt. Zu Hüuvken des ossenen Grabes war ein Arrangemenl von Lorore,bäumen und Palmen aulgebaut. Die Kruvv »che Jeuerivrdr nadm zur Seite Ausstellung. Ter Kaber die Herren seines Gefolges und die nächsten Leidtragenden 'landen zu Häuvten der Gruft. Unter den Ge'ängen von Gesangvereinen und Arbeitern wurde der Sara in die Grutl gesenkt, während de, Kaiser ialutlrtr. Alsdann b>etk Superintendent Klinciemann die Grdächtnißiede. in der er die Verdienste und die christliche Gesinn ung des Ettt chlafenen bewordod. Bei ibm »ei bas Erbtbeil des guten Namens in guter Hano gewesen, und darum »er es Allen nnerlrägk'ch gewe'en. daß dreier Name von BoSdett m»o Lüge an- aerastrr werden konnte. Friedrich Altred Krupp iei ein guter Men'ch geweien. von seltener Lauterkeit des Gemsitbes and schlichtem, liebreichem Herzen, von sittlich reinem Empfinden. Seinen Hinterdtirdenen und Mitarbeitern war er ein treuer Jryrnd. und sein len Jedermann, hilfreich gegen seine Vaterstadt d. ein für alle» Gute »md Edle empfindender .ML« ergan sie aus seiner, MW nldcmv kraien erbeolichc Einbußen erl'tten. In Wiirzbnrg siegten die r,ur vie crreiyci, wiiienimoliiiaier tzoricyunq yl ibürgerücken Parteien über dleSozialdemokraten. Gewählt ivurdeit in schönen, warmen, männlichen Worten der Bonner Un versitätS- 0 Eentriimsmänner, 9 Demokraten und tz Liberale. In Für!!, kurator Dr. v. Rottenburg cingetrcten. Es war zu Bonn, wo wurden gewäblk: 8 Liberale. 2 VolkSvartesscr und 4 Sorialdemg - man am letzten Sonnabend den Amtsantritt des neuen Rektors krauen. Die Liberalen erhielten 9921, die Demokraten und Softg!- durck ein Festmahl beging, Dst neue Magnificenz, Geheinrrcith demokratcn 2887 Stimmen. Tie sozialdemokraiisthen Führer Zitclmann, hat nach einer Reihe von Trinkspriicken auch Ercrllenz Re'chsmgsabgcvrdncter Scgitz und Tr, Morgenstern sind durch ... -k , ^ , .. . gxfggrn. Die Hauptversammlung der Mitglieder der Korporation der Berliner Kaiisrnannschast beschloß, die Korporation in ihrer Selbstständigkeit weiter bestehen zu lassen, sowie das Ncltestmkolleaium mit der Einbcrustrng einer neuen Versammlung zu beoi'stragen, in der Vorschläge über cine Mgrenzuita der Intei- esscnsvhären zwischen der Handelskammer und der Korporation bcratbcn werben sollen. De, im Iabre 1901 in Lübeck Angeführte A Ltuhr - Laden - . „ . . . . . ch l ii ß winde wieder abgeichassk. stimmte Grenzen zu binden: man sucht daraus hinzuwirkcn. daß Tester reich. Abgeordnetenhaus. An der Dcbaüo m Zukunft nur noch,solche Männer an die Hochschulen berufen über den Trmgsschkeitsaiitmg des Abg. Kiamarez betlessend die werden, welche sich aus gewisse wesentliche Sätze einschwören lassen, mit der Erdöbnog der Lrbrergehätter in Böbmcn zmammenkängendo Der Anfang wird gemocht bei der theologischen Fakultät: ober Frage der Erbölinng der Binftcuer in Bökmcii betliestigl sich eine daß auch h er der Satz gilt, cm n'snt czno Ic, sirrrniar r>n^ gm Reche von Abgeordneten, welche ausssihren, daß das von dem eoüto, dafür liegen bereits Anzeichen vor. Derartigen Bestreb-1 böhmischen Landtage beschlossene Geich über die Lchrergehälter ungen gegenüber drängt sich die Frage aus, wer ist berufen, darüber I von der politischen Lago abhängig gemacht werde. Ter Antrag- o. Rottenburg leben lassen und nun erhob sich der also Gestierte zu einer Ansprache. „Ter Rektor," so Hub er an, „hat mir dcSLobeS zu viel gespendet- Nur eins darf ich occevtiren. nämlich daß ich stets sür die Rechst »nd Freiheiten der Universität emgetrete» bin. Nun, ich hoffe, mich dieses Lobes auch in Zukunft würdig j zu zeigen. Ich ' ll in " ...... glouoe nicht, daß ein Grund vorhanden ist, sorgen-, voll in die Zukunst zu blicken. Aber es läßt sich nicht leugnen, daß der Horizont nicht vollständig klar ist, daß lleine Wolken am Himmel der Wissenschaft sich bilden. In gewissen Kreisen macht s sich das Bestreben geltend, die w.ssenschastlicke Fvrschiina an be- Beslimmiing zu treffen, tims in der Wissenschaft wesentlich und I stiller Kramarez erklärt m einem Schuißworle, da durch die Debatte was nicht wc'eotlich sei. Nur eine Antwort kan» man aus diese de, Zweck des Antrages, dir Verantwortung der Regierung iür die Frage geben: Es werden jedenfalls die Kurzsichtigsten sein, ^ne l schlechte Lage des Lebrerstcindes setlrutiellen. erfüllt sei. zieke r sich zur Ucbernahme dieses Censoramtes bereit rinden werden. Tie' ^ Weitsichtigen werden eine solche Zlimiithima weit von sich weisen, , „ . >,» »einen Drtnglichstftsanirog zurück. Der Gegenstand ist damit er ledigt. — Schönerer weist in einer Auflage an den Präsidcnlcn sie werden sagen, die wissenschaftliche Forschung läßt sich »ich! an aus die Absicht der Inngczechen hin, die Verattumg des Budget die Kette stgcn: sie werden sagen, alle wissenschaftlichen Lehren Provisoriums ,u verhindern und hierdurch dst Regierung zur Än- nnd Vorstellungen müssen in den Hlrch der Zeiten gestellt bleiben I Wendung des ß 14 zu zwingen. Ta rin Parlament, welches über »nd Terieniae, der dieser Wahrheit nicht nachachtet. der schneidet s kaS Budget nicht verhandele, übcrbauvl kein Parlament Zei. so der Wissenschaft den Lebenskaden ab." Redner verwies dann aus Kovernlkiis uno Newton und fuhr des Weiteren fort: „Es ist ein Unding, dst wissenschaftliche Forschung in Bcmde,schlagen. zu Unding, d e wissenichattliche Fopchung m rucmde icyiagen zu um »per oie p wollen! Meine Herren, daS glaube ich sogar für dst^Thwst^e ^ eine Einigung auf deren t aus dem Gebiete frage er. ob der Präsident geneigt sei. eine ailßervrdciillicbe Sitzung der Abgeoidnete» nach Ü 48e der tzstschailsurdming einzuberustn. um über die Modalitäten der Bcratdnng des Budgcivrvviwriums zu erzielen und ob der Präsident, falls dies nicht - - ^ — dieie? HaustS zu e i» einer der ämttber bcantmgt es sich aber nicht am guvreUotz aNomonckos gehandelt haben, nein: 'mrer Hinweis daraus, daß Mittwoch der Tag wiederkclire. an auch für den Theologen gilt der Satz omni» tmmo ixmvo welchem tm bkroongenen Jahre dnich dtr Polizei in diestm^Hauic praosumitur, und wir find durch denselben z» der Annahme ge- unerhörte Grwaltidatiokeiten verübt wiirdrn, die nächste Witzling bllndev, daß die Theologen nur um wesentliche Fragen gestritten erst am Donnerstag abzukalteii. Der Antrag wird abgeichnt und haben. Wer wollte sich nun aber Unterlängen, aus allen diesen tue nächste «ihuna ans Mittwoch festgesetzt. ^ Streitigkeiten den wesentlichen Kern herauSzuschälcn? Wenn man Frankeich. Gottcron intcrpellirte im Senat den Kriegs- den deutschen Professor aus etwas cinschwören will, so schwöre' minister General Andr über d,e gesundheitlichen Verhältnisse <2, bi «r Leite 3. »M Donnrrsra«. 37. November ir-02
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)