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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.11.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021127011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902112701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902112701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-11
- Tag 1902-11-27
-
Monat
1902-11
-
Jahr
1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.11.1902
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Dresdner Nachrichten. Rr. Seil, 2. m» Donnerstag. 27. -ioveiuder LVVL IN noq> ver geitern Abend beim «eich-kanzln Konjeren» nach unseren Informationen «ine >t> och«. Unsicher erscheint r» bi» letzt nur. Lr dieselbe — an einer solche» Mehrhrll selbst Schild »u Padang sSumatras «hielt da» Ritterkreuz 1. Klaffe de» Sächnscheit AldrechtSorden». Berlin. Die „Nat.-Ztg." schreibt: .Die »ollpolitische Berständigung ist noch der gestern Abend beim stottaehabten neuen S vollendete That Wie dir Mehrheit kutl . ist nicht zu »Weiseln — sich Zusammenleben wird. Essen. iPrro.-IA.) Rach beende!« Feier sprach d« Kaiser gegenüber dem Superintendenten Klingemann nochmal- seinen Schmer, über da» Geschehene au- und gab der Hoffnung Au», druck, daß d«e Arbeiterschaft solche Elemente, wir sie sich hier be- thätigi hätten, obschütteln werde. Der Superintendent «widerte, dich er zur Arbeiterschaft Effrn» volle» Vertrauen bade. — Wie destimuil versichert wird, wirb morgen ein Erlas» an die Krupp schen Werke ergehen, wonach Letztere ohne lebe Aenderung in der bisherigen Weise weitergesührt werden, sooaß für die zahl- reiche Arbeiterschaft zu keinerlei Befürchtungen Anlatz vor- Händen ist. Köln. sPriv.-Tel ) Ein Berliner Telegramm der „Köln. Ztg." meldet über die Verständigung in der Zolttarissrage: Wenn die Verständigung perfekt wäre, würde eS uirnvthig lein, -atz heute Abend die Kommission wieder zusammenlräie. So lange diese ihre Thättgkeii nicht obgelchloffcii, sei auch die Ver- ständigung noch nicht persekl. Heute Abend dürsten die ent- lcheidenden Beschlüsse gesicht und diese sofort den Fraktionen bekannt gegeben werden. Es sei auch nicht ausgeschlossen. d<ch sich d>e Verhandlungen noch einen Tag länger hiuzleyen. Die Ueberwindung der glichen noch außerhalb der Sache liegenden Schwierigkeiten könne nur geschehen, wenn die vier Parteien. Nationallibcrale Ecntrum. Reichspartei, sowie ein Theil der Kon servativen. geschlossen marschirten. „in gleichem Schrill und Tritt" wie die vier Bataillone des 1 Garde-Regiments. Köln. >Prio-Tel.s I» Herne bei Schwerte wurde der Sparkassenrendant und Gemeinde-Empfänger Bros, aus Reaui- sition der Aiissichksdedörde fest,genommen. Angeblich fehlen aus der Kasse bedeutende Betrage, die aber durch einen Rcseroe- 'vnds von mehr als 20,-000 Mark gedeckt sind. Trier iPrw-Tel.j Die zahlreichen Zeitungs-Ilnternehm- nnaen des ')lbgeordneien Kaplan Dasbach wurden in eine Ge sellschaft mit beschränkter Haltung umgewandelt. Der Reingewinn soll zu Gunsten der katholischen Presse verwendet werden. Stuttgart Der König hat der Wittwe Krupp'S tele- grapbiich s^n herzliches Beileid ausgesprochen. München. Reichsgerichtsrath Mildner ist zum Justiz minister ernannt worden. Marseille. Eine Anzahl für die Anwerbung vvrgcmerkte Matrosen beschlossen, in den Ausstand zu treten und ver- achten heute sruh^ auch die Matrosen auf den hier liegenden Schiffen zum Ausstand zu bewegen: Letztere weigerten sich jedoch in der Mehrzahl, ihre schisse zu verlassen Man hofft sonach, saß die Pvstdnmpser werden abgehen können. ^ La Rochelle. sPriv.-Tel l Durch einen hier wütbenden Sturm find mehrere Fahrzeuge cmmaslel worden. 4 Personen kamen bei dem Umwetter um s Leben. Rom sPriv.-Tel I Kammer Der Präsident verliest die Depesche, die er aus Ansatz der Geburt der Prinzessin Mafalda an den König gesandt Hot. sowie die Antwort des Königs und schließt eine patriotische Ansprache an die Verlesung Das Haus hört die Worte des Präsidenten stehend an und nimmt sie mit lebhaftem Bestall auf. Min>>terprä>ident Zanardelli erklärt, die Regierung schließe sich den warmen Worten des Präsidenten an und er nnere cm die Kviidpebuneen der Liebe »nd Ergebung an- lätzlich der Geburt der Prinzessin, deiner Tochter Jtalens und Roms. sLebbaster Beifall.> Dieses glückliche Ereignis;, das Italien und Rom immer mehr mit dem Kön gshaus« verknüpft, sei eine neue Gewähr für seine freiheitlichen Anregungen sLeb- Hafter Beifall.s Die Kammer beauftragt« den Präsidenten, eine Kommission zu ernennen, die dein König die Glückwünsche des Hauses überbrmgen soll — Der Ministervräsident bringt einen Gesetzentwurf stetr stufenweise Herabsetzung der lästig- sten Steuern und andere Matzregeln zu Gunsten der Arbeit und per landwirthschaftlicken und industriellen Produktion ein; der Justiz- minister und der Ackerbonminister bringen andere GeiekenlwüNe ein. von denen einer sich auf die Ehescheidung, ein anderer aus die Trockenlegung der Camvagua bezieht. Lissabon Tie hier ausgebrochene Pocken-Epidemie hat bereits über 500 Oos«. meist Kinder, gefordert. Die Panik unter der Bevölkerung ist groß Das englische Geschwader wird in Folge dessen sttnen Aufenthalt in Lissabon abkürzen. Tele gramme über den Stand der Seuche werden von der Censur zurück gehalten. Rotterdam. sPriv.-Tel.s A»S Batavia ist die Nachricht eingetrofsen. datz Leutnant de Kock mit 20 Soldaten aus Java um's Leben gekommen ist. Der Offizier befand sich mit 45 Mann in einem Bvot aus dem Piadcnlutz. alz Atchinese» einen lleber'all machten und das Fahrzeug beschaffen. Das Boot schlug um und mir 25 Personen konnten sich retten. Die Ande ren. darunter der Departemeiitsfüyrer. ertranken. Eine Patrouille ist zur Verfolgung der Atchinelenbande ausgebrochen London. Auf eine Anfrage, ob ein geheimes Abkommen im Iabre 4844 oder zu anderer Zeit zwischen dem Herzog von Wellington. Lord Aberdeen und dem Kaiser von Rutzland unter- zeichnet worden sei. erwiderte Cranborne im Unterhaus?, es laste sich keine Sour von irgend einem derartigen Abkommen in den Archiven des Auswärtigen Amtes finden oder in der Sammlung von Verträgen zwischen Rutzland und England, die durch die russische Regierung veröffentlicht worden seien 1854 habe Lord Aberdeen erklärt, datz nur mündliche Verhandlungen zw'jchen Kaiser Nikolaus und ihm und dem Herzoge von Welling ton gepflogen worden seien. London Der Ingenieur des Artillerie-Eentral-BureauS. Simpson, hat ein Geschah erfunden, das das Springen von Geschütze», sichst bei hohem Druck, verhindern soll. Die durch das Verbrennen der Ladung erzeugien Gase können sämmtlich ent weichen. fodgtz keine Kanone springen, noch die Ladung im Ge schütz stecken bleiben kann. London Rncb Telegrammen aus Odessa schiebt Rutzland Mann ans Taschkent und noch verschiedenen anderen Gar nstonen aus Turkestan an die Grenze von Afghanistan in An betracht der mvalichen Störung iit dortiger Gegend. Petersburg. „Nowoje Wremsa" besvricht an leitender Itelle die Erklärung des englischen Handelsministers betr. den russischen Zucker und Rutzlands Stellung zur Brüsseler uckerkonvention »nd schlietzt: Laut telegravaismen Berichts, hat ner der Redner dis Frage der vrivaten Zuckersyndikate erwähnt. d,e gewitz den Beschluß der Brüsseler Konvention z» umgehen bemühen werden, indem sie Zucker zu herabgesetzten Preisen ervortiren dürfen. Diese Frage wurde von Rutzland den anderen I taaten vorgeleqt, die die Konvention unterschrieben haben. Wir Minen nicht zulassen, datz die englische Regierung diese Frage mit Sckiwe'gen übergeht Wenn die englische Regierung an Vergeß lichkeit leidet, ist es unbedingt nölkig. sie daran zu erinnern, daß dieie Frage einer internationalen Besprechung Vorbehalten werden mutz. Portland. Das nach Ostasien gebende, aus fünf Schiffen bestehende russische Geschwader unter Besihl des Kontre- admiral von Stackeiberg ist heute Nachmittag hier eingetrofsen. New vor! Ein Telegramm aus Havana meldet, daß dis dortige Arbeiterorganisation beschlossen habe, anzuordnen, datz die Ausständigen die Arbeit wieder oufnehmen sollen. Hr«»rrnri o. Sk. lEtvtn«. Orrvn LOV.ro. »,«ru„LO 18«,§0 « V«mk —»raatSbahn Lombarden —. Laurahüu, —. Unaar Gold . Vortt,girren. Schwach. Sari». * Nh, -rawm.) 98 SS Hral»rn»r 10-90 Svani«, 81.80. vor*u«lk"n rm.ry rurlen -7.15. DttrtKNloo'o 117,75. ^ttomanbank T74—. Sraak«?>ahn —. Lombarde-' 9!.—. Schwach. Varl», vrodukrenmartr. 0« Novbr. -1.10. per MSrz-IunI -1 10, fest. Sairtni« o-r November 11.—. ver Mai-Äuguft 42 60. fest. RÜbüi per Novbr. 55.—, rer Mal-fflUZUll SS 60 rublq. vmOrrdam. PrvvnNrn-Bericht. per Nvdbd. —, per -55»- —. geschcktt-o-. 'ffoa-en oer V.ür» —. ver Mal qeschSstSlo». London (Vrodukkenbericht.l Melreidrmarkl evblq Ma<4 und Gerste st« »nd leichter, Ha»er '/« e-ch billiqsr anqedoten. — Wetter: Trübe. OrrUicheS «nd EächfifcheS. — Dem Obertelegraphensekretär Wagner in Dresden ist das Ritterkreuz 2 Klasse des Albrechtsordens verliehen worden. — Herr Geh. Med-zinalrath Professor Dr. Flechsig, Direktor der psychiatrischen und Nervenrlinik der Universität Leipzig, wurde auö Anlatz des hundertjährigen Bestehens der Universität Dorpat zum Ehrenmitgliede dieser Universität er nannt. treu» mtt d« Krone aanehme und trog,. — Gütern Bvrmtttag desichtitzte Hen Ftnanzrath Beutle, «inaedend dt« G« OrtSkwukeniaff, und sprach sich üd« dt« anerkennend au». — Aus Grund de» 8 2» de« Va«-U«. oo« SV. Juni l.900 macht da» Rrich»-Ber die Jahr« lSOS bi» IVOS festgesetzten Prämientar stch«r«ng»a»ft»lt d«r Tirtbau-Brrus-ginos Berlin und der Sächiilchrn Baugewe; aenossanschast »u Dr«»dra tm .Dresdner Journal" oekannt. — I» «venigen Wochen wird die Selbstständigkeit von neun weiteren, um Dresden von Plauen ab üd« Löbtau bi» auf da« rechtsseitig« Elbuser sich erstreckenden Gemeinden ausgehdrl baden Sie werden vom 1. Januar 1903 ab Theile de» Stadtbezirk» Hat es sicher schon großer Anstrengungen bedurft, um die Ver- kandlungen überhaupt so weit zu stihren. daß eine Einver- lei du na siattf'ndrn kann, so wird nunmrhr die Uebergang». zeit für dieieuigen Behörden welche die Verwaltung zu üd«. nehmen haben, also insbesondere der Rath und dir Königliche Polizei-Direktion, eine ganz außerordentlich« Mühe mit sich bringen, denn «ine solch« Urberlrilung de» gelammten BetrieoeS ist ein schweres Stuck Arbeit. Ab« auch für die dem Stadt- bezirke zuwachsrnden Einwohner wird sich vis zur Eingewödnung manche Unbeuuemlichkeit Herausstellen. Diese kann von den Äe- kheiligten um Vieles abgemmdrrt werden. Wenn z. B Die jenigen, die zur Erlangung irgend welcher neuer Legitimations- papiere, die nur aus daS Kalenderjahr gellen und an Führ- u » gsn a ch w e i se »nd Gesundheitszeugnisse gebunden sind, sich noch im Dezember bei ihren Gemeindevorständen um alle diese Nachweise bewerben und dann für das neue Jahr tS03 beim Gewcrbeamte und bei der Königlichen Polizeidlrrktion schon im nächsten Monate sich um ihre Wandergewerbe- Icheinr. Gewerbelegitimations- und Paßkarten usw. bewerben, so werden sie sich mannigfache Verzögerungen und Gänge «sparen und Ansang Januar ungehindert ihren Ge schäften weiter nachgehen können. Jeder würde demnach in seinem Interesse handeln wenn « Alles baldigst in Ordnung bringt, ivas er noch im alten Jahre zu regeln vermag, zumal alle betheilinten Behörden in jeder Art und Weise bereit sein werden, diesem Bestreben der zukünftigen Stadtgenossen nach Kräften enlgeaenzutommen. — Der Verein für Volks Hygiene hielt am Diens tag Abend im Sitzungssaale der Stadtverordneten bei sehr autem Besuche seine» zweiten öffentlichen Vortragsabend ab, bei welchem Herr Dr. mcd. v. Einsiedel über die häusliche Kranken- psleae sprach. Sowohl die öffentliche, als auch die häusliche Krankenpflege bedürfen Hilfsmittel der Hygiene, als da sind: Wohn ung. Kleidung. -Nahrung, peinlichste Sauoerkett, Lust. Licht, sowie Schonung und Pflege des Körpers und des Geistes. Die Krankenpflege sei nichts anderes, als die Hygiene de- Kranken. E>ne geschickt ansgesührte Krankenpflege löse ihre Ausgabe vor züglich, und Heilungen könnten zur Hälfte durch sie herbeiaesührt werden. Die häusliche Krankenpflege für bettlägerige Kranke zer- falle in zwei Theile: nämlich erstens in die Umgestaltung der Umgebung des Kranken, datz sie ans die Krankheit günstig «in wirkt und zweitens in die persönliche Abwartung. Hieraus stellte der Redner die nöthigen hygienischen Anforderungen in Bezug aus de» Ausiuthaltsraum. das Bett und die Kleidung des Kranken in belehrender Weise aus und empfabl für die Krankenzimmer be sonders gute Lust zu jeder Zeit, gleichmäßige Beleuchtung das Vermeiden von Räucherungen und von Kochdünsten und die Aus- cechierhaltiina größter Ruhe. In größeren Wohnungen soll das beste Zimmer als Krankenzimmer eingerichtet werden, wenn, was das Richtigste wäre, nicht ein besonderer Krankenraum vorhanden ist In kleineren Wohnungen soll die Wohnstube Krankenzimmer sein, und wo alle Hausgenossen nur einen Raum haben, soll den ganze» Tag ein Fenster in verhängtem Zustande offen bleiben Das Krankenbett, zu dem sich am besten das Räderbett eignet, soll aus drei Seiten frei stehen. Matratzen, aber keine Unter betten enthalten und auch ein straff gespanntes Betttuch, ein Rotz- haarkiffen als Kopsvolster zwei wollene Decke» als Zudecke und eine Futzrolle besitzen. Ost mutz das Wechseln der Bettwäsche erfolgen. Bekleidet soll der Kranke nur mit einem Hemde sein, doch kann eine Jacke gestattet werden. In Bezug ans die persön liche Abmarkung gruppirte der Redner seine Rathschlägr in die Beobachtung, tue Körperpflege, die Nahrungsaufnahme und den Umgang mit dem Kranken, sowie die Hilfsmittel bei Ausleerungen. Ter Vortragende erläuterte ffeine Ausführungen, die lebhaften Bei fall fanden, durch eine Kollektion Krankenpllegeartikel der Dres dener Firma Krioke u. Treßler. — Die Zahl Derer, die im Asyl für obdachlose Männer, Käufferstratze 11, Aufnahme suchen, wächst von Tag z» Tag. Das Asyl nimmt täglich 80 bis 96 Mann auf und giebt ihnen Kost, warmes Nachtlager und Bad. Dringend wird um Geldmittel, Kleider und Schuhwerk gebeten. Letzteres wird gern nach Benachrichtigung des AsylinIvekiorS abgeholr. — Die hiesige amerikanische Kolonie begeht heule die Feier des sogenannten „Thanksgiving-day" mit Jestgottesdienst und Diner. — Daß der Allgemeine Handtvrrkerverein, der be müht. ist seine Mitglieder aus allgemein-wissenschaftlichem und gewerblichem Boden zu vervollkommnen und einen schaffens- treudigen, thatkräftiaen .Handwerkernachwuchs hcranzubilden, es auch versteht, seinen Angehörigen einige erheiternde Stunden zu be reiten, bewies das am Dienstag im Tivoli abgehaltene 32. Stiftungs fest. Das Programm zeichnete sich durch Retchhastigkeit und Ge diegenheit aus. Nach dem Verklingen zwei« Concertstücke der den instrumentalen Theil oussührenven Kogeffchrn Musikkapelle trug Fräulein Ido Sonntag einig« Deklamationen mit warmem Empfinden vor. darunter das ernste stimmungsvolle Gedicht .DaS Leben ist Komödie" von Gustav Starrte. In einem komischen Tuettt betitelt „D'e beiden Wittwen", gesielen sowohl Fräulein M. Schneider wie ihre Partnerin Fräulein R. Düring. Der zweite Thell des Programms war reich an ÄufführuWrn. „Luscinia", der unter Leitung des Herrn Tonkünstlers Paul Büttner stehende aemiichte Ehor, stellte sich mit seinem besten Können in den Dieuit ver Unterhaltung und brachte die Dörper- lanzweise von Philipp Scharwenka zum Bortrag, ferner eine die Entdeckung der Neuen Welt durch ColumbuS behandelnde melo- dramatische Dichtung mit Chor und Klavierbegleitung: letztere führte Herr Albert Maltausch auf einem dem Steinheitffchen Magazin entnommenen Flügel aus. Den verbindenden Text sprach .Herr Gustav Rusch. Ein von zwei Kinderpaaren aus der Schule des -Herrn Tanzlehrers Büchsenschuß mit Au.nuth in National tracht vorgefnhrter spanischer Tanz fand anhaltenden Beifall, sodah er noch einmal wiederholt werden mutzte. Als Zugabe folgte dann noch der Solotan» La Cachucha auS dem 16. Jahr hundert. Las Programm schlotz ab mit dem Lustspiel „Ich beirathe meine Tochter", das herzliche Aufnahme fand. D« stark sreauentirte Ball brachte angenehme Ueberraschung durch den von Herrn Oscar Fischer sAm Seel reich ouSgestatteten Kotillon. dessen reizende Gaben ein getreulich nack-gebildeter und sich« funktionirrn- der elektrischer Wagen der rothcn «tratz-nbahnlinir. besetzt mit dem vorschristsmähigen Fabrpersonal. in den Saal hineinrollte. — Nächsten Sonntag findet in der Grohen Wirthschaft eine Nach- feier statt. — Der national-soziale Verein hatte für DlenStag Abend nach den „Drei Naben" eine Versammlung embrrusen, die namentlich von .Handlungsgehilfen zahlreich besucht war. Herr Dr. Schneider sprach über das Thema „Die Handlung» ge- Hilfen und die Sozialpolitik unter besonderer Berücksichtigung der Borgänge im Stadtverordneten--Kollegium. Der Vortrag bildete eine Absage an die Herren Hartwig und Ge noffen, mit denen besonders in der Diskussion lebyaf» in S Gericht gegangen wurde. Die Versammlung erreichte ihr Ende erst «ach Mitternacht. — Der Akademische Gesangverein and« Könlgl Akademie v« bilden <en Künste veranstaltet am 6. Dezember ein Winterfest, bei welchem die Evncert- und Ballmusik von der Kapelle de» Garden-iter-Regiment» auSgeffthrt werd«> wird. Außerdem haben verschiedene hiesige Künstler ihre Mitwirkung zu- acsagt, wie auch eine Veriavsung von Malereien, Plasttkrn w. sicherllch Betsiill finde» wird — Der Miliiärvrrkln „Ehemaliger Fuß,Artillerie Metz" veranstaltete vergangenen Sonntag tm Etabliffement .Waldichibtzitirn-Terraffe" zu Gunsten sein« Unterslktzungstaffe einen Theater-Abend, an welchem der dramatische Klub „Union" Sudermann's gewalttgcS Fnmtliendiama „Hrimath" zur Aufführ ung bnzcht«. La» Stück wurde recht hübsch wtedera^rvrn. lodaß «wa» DUkttanltiche« nicht demrift wurde.. Deikelt« Klub um«, stutzt« a» di«>em Tag« mt« der LtedrSlragödt« „Tugend" do. Halbe ch den Wobltdattgt«tt»ver,in .Spltzeul«m«le," i „Orpheum". Bet den voraussichtlich ««gehend«, zahlreich«, . riuchen bleibt nur »u »üntche«. da» vte noch tommeuoe« Per- gnügungen rdensallS recht »adtretch besuch« «erde». ^ - Ei» armütdlich« «dend vor «». den der Unterst»».»»,». Verrin de, Deutsch.Oestierr,ich,r <E. G. «. b. H.s seinen Mitglieder» und GS sin, am Montag Abn>d im .Tivoli" bereue,- E»n große» humoristisch,« Eonrert der Kage schrn Kapelle, deren ltz Humoristen nicht zum Wenigsten zu, Erheiterung de« Abends beitrugen, sütitr den Abend au». Recht groß, Erheiterung weckten die humoristischen Gesammtspirle: „Per neue Gtadviriser". „Rast- >ag >m Manöver" und L>ne musikalisch» Gerichtssitzung. Der Vorsitzende de» Verein». Herr Himmrrhackel. beleuchtete in seiner Begrüßungsansprache den Erfolg de» Verein» und schloß mit einem Hoch aus Kais« Franz Joseph und Kail« Wilhelm. Ein Ball bildete den Schluß dr» wohlgelungenrn Feste» — Im Verein für GesundheitSpflegr undarznei- lose HeUwelle sprach vor Kurzem in Meuchold'» Sälen Herr Bundes-Redakteur Reuibold Gerling»Oranienburg üd« die Ehe der Vergangenheit. Gegenwart und Zukunft. Er erklärie vom Standpunkt de« Hygieniker» und Moralisten, de» religiösen Manne» in dr» Worte» edelst« Bedeutung und de« Ethik«» di« Ehe vergangen« Tage und der heutigen geil und zeigte - selbst aus einem hohen. vorurld«il»frrlen und abgeklärten Stand punkte stehend — da» ideale Bild einer Ehe der Zukunft, die an den Resvrmmenschen. der gelernt hat. strengere Selbstzucht zu üben als der Mensch der Gegenwart, nicht blo» «höhte Anforder ungen stellen, sondern chm auch erhöhten, wahrhaft durchgeistigten Genuß bringen werdt. Säle und Galerien waren fast übenüllt und die Hingabe der Hörer äußerte sich zuletzt in spontaner Begeisle» ung. — Den nächiien Boriraa hält am Freitag, b. Dezember, im Eldorado Dr. med. Hirschseld-Charlottendurg üb« Welt- räthsel und Naturgesetze. Freitag, 28 November. 67. «Stiftungsfest mit Concerl und Ball tm Gewrrbehause. — „Lebe! . «ine Dichtung von Ferdinand Aoenarius. dem bekannten Dresdner KunstlchrifisteUer und Dicht«, wird nächsten Sonntag, am 30. November, im 127. VolkSunterhaltangs- abend des Vereins Bolkswohl, in der Turnhalle, Alaun- strntze, durch den Herzoglich sächiffchen Kammersänger Herrn Glömme vorgetragen »nd durch emiae einleitende Worte, die de» Wenh der genannten Dichtung vor Augen führen sollen, erläuterl werden. — DaS gegenwärtig im Apollo-Tbeater zur Vorführ ung gelangende Programm erfreut sich allabendlich, da di« Leist ungen aller Kräfte recht gute sind, ungetheilten Beifalls Die von der Direktion ausgegeoenen Vorzugskarten gelten sowohl für alle Wochentags-, wie auch sür die Sonnlag-NachmittagS-Vor- stellungen — Der jährliche Floßhol, Umsatz aus der oberen Elbe und Moldau beffiseite sich aus rund 20 Mtll. Mk Im Fahre 1898 sichren 25M Flöye von Bödmen »ach Druffchland ein. wählend es 1885 nur 1741 waren, ein Beweis dalür. wie sehr sich der Flötzerel- verkehr gekoben hat. - Poljzeibrricht. 26 November. Der früh«, Echonk- wirth und nachherige Handelsmann Fechner. welch« kürzlich in seiner Wohnung m der Rosenslratze seine Ehefrau »u ermorden versuchte und sich vc»»r durch einen Schutz in den Kops schwer ver- letzte, ist gestern Abend im istadtkrcrnkenhause gestorben IDem- nach war eine anderwette Nachricht vom angeblichen Ableben Fechner s verfrüht > — Am Montag Nachmittag fuhr in der Annenstratze ein Lastaeschirr mit einem Straßenbahnwagen zu- sa mmen: dabei wurde ein Fahraast an der linken Hand nicht unerkeblich durch Klassvlitt« beschädigt, so daß er sich in's Stadt- krankenhaus begeben mußte — Häufig kann man beobachten, datz Kinder Eiszapfen in den Mund nehmen. Ist dies schon an sich gefährlich, da das EiSwasser Erkältungen der Lustwege und der Verdauunnsorgane Hervorrufen kann, so kommt es häufig vor. daß durch daS Ge frieren unreinen Wasser» Krankheitserreger in da» Ei» gebannt werden, und Brrgistunas-Erscheinungen sind bei Kindern nach Ge- nuß von Eiszapfen nichts seltenes. So starb auch dieser Tage wieder in Koldina (Jiitlandl aus gleicher Ursache das dreijährige Töchtcrchen des Kapitäns Brejnina. Das Kind hatte von der Dachrinne einen Eiszapfen losgelöst und diesen aus der Zunge zerschmelzen lassen. Kurze Zeit daraus erkrankte e» und ver- »arb trotz sosort angewandter Gegenmittel noch in d« daraus folgenden Nacht. Da der Eiszapfen an rinn Löihstrll« d« Dach- rinne hing, so sind nach ärztlichem Ausspruch vermuthlich giftige Stosse in dem Löthmaterial vorhanden grweftn. — Aus der Geschäftswelt. Als ein von Einheimischen und Fremden gern ausgesuchtes Etablissement darf das Restaurant zum Bictoriahaus, Ecke Seestraße und Waisenhausstratze. gelten. Besonders nach Schluß der Theater und Eoncecle bieten die hohen, gut ventilirten und elegant ausgestalteten Räume einen angenehmen Ausenthait, insbesondere auch sür Familien und kleinere Gesellschaften. An aufmerksam« Bedienung fehlt es ebenso wenig wie an ausgezeichneter Küche. Auch läßt sich der rührige Wink. He« Hoffmann, die Pflege de» Bieres sehr an- ge.eaen sein, so daß der znm Ausschank kommende Stoff von der l. Kulmbacher, Münchner Bürgerora» und Bürgerlich Pilsener stets prickelnd und tadellos servirt wird — Ein gute» Opernglas. Barometer oder Thermometer, sind aus dem WeihnachSlisch »ets gern gesehene Geschenke. Ferner werden solid gearbeitete Reiß zeuge für Schill-'-sowohl als auch für fertige Techniker immer Freude erregen. Das optische und mechanische Institut von Ge ora Zim m erm o n n, Pirnaische Straße 17, nabe dem Pirnaischen Platz, führt alle in dos Gebiet der Optik emschiagende Gegenstände in großer Auswahl. Auch elektrische Apparate für die Jugend und die bei den Kindern so beliebten Dampfmaschinen, Eisenvahnzüae mit Dampf- und Gehwerk sind in reich« Fülle am Lag«, ebenso finden Amateur-Photographen hier Apparate so wohl als auch die dazu gehörigen Bedarfsartikel. — Eine Verunglückung mit lödtlichem AuSoange Hot sich am Montag in dem Betriebe ver Firma Ernst Teichert in Meißen ereivnet. Ter 49 Jahre alte Arbeiter Schumann war aus einer 4 Met« hoben Lausbühne mit dem Reinigen eine» Thonschneide- cylinder» beschäftigt uno versuchte hierbei unbefugter Weise, den Treibriemen zum Treiben des EylinderS auszulegen. Er wurde aber von der Scheibe mit ersaßt und aus den mit Ziegeln beleg ten Boden geschleudert, wodurch « einen Schädelbruch «litt, an dessen Folgen er auf der Beförderung nach dem Krantenhause verschied. — LeiSnig. 26. Novbr. Ter AuSstand tn d« hiesigen Möbelfaß»ik von Zeuner u. Marx ist beendet. — Leipzig. Am 1. Januar 1909 wird hlerselbst ein Ge- werbegericht der König! AmtShouptmannschaft Leipzig er öffnet. Ter Gerichtsbezirk erstreckt steh über die ganze Amtshaupt. Mannschaft einschließlich der Stadt Markranstädt. — Gegenüber einer zur Behandlung der SubmissionSsrage gebildeten Kom mission drS JnnungsauSschusseS zu Leipzig wurde rathrseitia fest- gestellt, daß beim städtischen Submission» verfahren die weiteste Oefsrntlichkeit Platz greifen solle und daß beim Rath hausneubau nur 4 Prozent sämmtlicher Arbeiten an Auswärtige vergeben worden sind. — An » obera. 26. Novnnb«. Durch Unterstützung hiesiger GlaubknSstrunde iss tn der benachbarten vöhmsichen Grrnzuadt Wetverr im September 1900 eine evangelllchr Peedigt- station gegründet und »um ersten Male leit 275 Indien tn der einst ganz vwtrstantlschen Stadt wird« evangelisch« Gottesdienst gehalten worden Welch' rege» kindliche» Leben die sunae evan gelische Gemeinde entwickelte, geh« daraus dervor. daß ihr schon rin Jadr spät« ein eigen« Seelsorger gegeben werden konnte. Leid« tehlt ihr ein geeignet« AndachtSroum. Dir Gottesdienste müssen in einer Turnhalle aedalten werden. st> dn auch Theater vorstellungen. Bälle und alleilel sonstige Lustbarkeiten stattssnden. Der evangelllchr Arzt der Stadt spielt daß Harmonium. Ein Kaufmann übt mit den Kindern die evangelsschen Edoräle. Ein schlicht« Arbeit« Hai ein provilvrischr» Altarbild gemalt. Die Gottesdienste sind immer von einigen Hundert Personen besucht. Dt« primitiven Verhältnisse, «nirr denen die klrchllchen Hand lungen statisinden. sind ab« ein Hemmnlß kür die evanorlllche Sacke. Mit Eis« wird deshalb an dn Erreichung eine« Gottes hauses gearbeitet. D« Kirchbauverein bat bereit» in den 4 Monaten lelneS Bestehen» etwa 4M Kronen gesammelt. Ein Katholik spen dete SO Kronen und eine Fmu übeioob dem Gnlloraer der hingen Gemeind« sür denselben Zweck SM Kronen. Da die Gemeinde da» große We>k aber nicht selbst auSiühren kann, wendet sie sich an vte Giauden-brÜde, dteSseit» der Grenze mtt der Vitt« um Unter» stützung.
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