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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.05.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030515019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903051501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903051501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-15
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.05.1903
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Dresdner Nachrichten. »tr. »31. Leite 2. »» Arettaci. Mai LK14S London. lPriv.-Telj „Dailv Telegraph" meldet: Der Minister des Kongostaales Betvelde begibt sich demnächst wieder nach London, um doS neue Abkommen zwischen Eng land und dem Konaostaate zu unterzeichnen, wonach England das Ladoaebiet wieder besetzt und der König der Belgier irden An- iprucy auf Besitzenverbung an den Nilufern endgiillia ausaibt. wo- siir er alS Entschädigung einen Teil vom Bahr-el-Ghazal erhält. Konstantinopel. sVriv.-Tel.I Das Schiedsgericht zur Erledigung der Streitfrage zwischen der Pforte und der wesentlichen Schuld loird morgen me Plaidopers schließen und so dann zur Beratung und Urteilsfällung übergehen. Belgrad. Der frühere Handelsininister und derzeitige Kom missar der Regierung bei der Nationalbank Jowanowitscb ist zum Direktor der autonomen Monovolverwaltung gewählt worden. Der König hat die Wahl bestätigt. N ewnort. lPriv.-Tel.» Die auf einer Rundreise durch die Bereinigten Staate» begriffenen deutschen Landwirte sind dort in Arnes «Iowas eingrtrvffen. Einige von ihnen iprachen sich dabin anS. daß die Reise ihnen wahre Wunder enthüllt habe über die Art und Weise, wie man in Amerika die Landwirtschaft betreibe. Langer. Aus Teluan eingegangene Nachrichten bestätigen den Sieg der Regiernnastrnpven. Ein englischer Dampfer ist mit Verstärkungen und Munition dorthin angegangen. ssk«»il«r> 0, I«. <s»iu«. Nredil 2il,70. e>«r»»>» >e».«a. r»«»»n«r «iani —.i»at«d»zn —>«.l0. iiauradMt» 22i.«0. Ui>,ar »«I» — Porrugi-ie» —. Nuhi,i. V,rt». ,2 Ud- nacdm.i R»nt« »«.02. Italien«- >08.«. Spanier »7.12. Psrliiaieien 22.27. Türken S0,i». lürkenlool« »27,22. VUomandanl iS»,—. Llaairdah» —. Lombarden 92.20 Schwach. Sari», sroduklenmar». kNexen »er Mai -5.—, per S«piir.»D«jbr. 22 22, 2«d Lvirtlu» per Mai <7 22. per Seplembr-Dejemder «ö.eo, beh. »ü»»t »er Mai !2,7d. ü« Leotember-Dejember 22.22. ruhig. «iuiiieroai». rroouiien. «ienchi. »e»«n per Mai—,—, »er Novbr. —. GeschailSios. Roggen per Mai —. per Lliober —. OertlicheS «tiv Sächsische». — Tie Frau Prinzessin von Schönburg-Walden- b u r g auf Hermsdorf besuchte das Magarin für Amalenr-Photo- graphie von Earl Plaul, Hostirferank, Wallstraße 25, und machte namhafte Einkänse — Der außerordentliche Professor der Hüttenkunde und der Elektrometallurgie an der Bergakademie zu Jreiberg Schiffner ist zum ordentlichen Professor an derselben Akademie und der seit- berige Lehrer für daS Bildhauerfach an der Kunstakademie z» Kanel Hösel zum Borsieher der Gestaltriiigsbranche bei der Köüigl. Porzellanmanufaktnr zu Meißen ernannt worden. — Dem ständigen Lehrer an dcr^Ehrlichfchen GestiftSschule. Kandidat des Predigt- und höheren Schnlainles Ludwig, ist der Titel Oberlehrer verliehen worden. — Dem beim König!. Steinkohlenwerke zu Zauckerode be schäftigten Fördersteiger Borken st ein in Wurgwitz und den, bisherigen städtischen Krankenpfleger Naumann in Dresden ist das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — Die »ür die bevorstehende ReichStagSwahl bestellten Wahlkommissare sind vom Ministerium ves Innern angewiesen worden, etwa nötig werdende engere Wahlen ans Donners tag, den 25. Juni, anzuberaumen. — Langebrück. Herr Amtsrichter Dr. Eduard Wagner, Kandidat der vereinigten Ordnungsparteien. wird am Dienstag in einer im Saale des Liebigschen Gasthofes stattfindenden Wahl- Versammlung für die Anhänger der Ordnuiigsparteicn sein Pro gramm entwickeln. — Unter der Überschrift: „Vom Reichsgedanken" schreibt die ..Köln. Ztg.": „Wir hatten vor kurzem festgestellt, daß in der Rekchshauptstadt am Geburtstage des Kronprinzen, abgesehen von der eine rühmliche Ausnahme bildenden bayeri- scheu Gesandtschaft, auf den Gebäuden der Gesandtschaften der mittleren deutschen Bundesstaaten kein Flaggenscymuck vorhanden war, und wir Iprachen die Erwartung aus, daß diese Anregung genügen werde, um für spätere Jahre eine Aendcrung herbci- znfnhren. Um so besremdiicher wirkt eine Antwort, die wir in den „Dresdner Nachrichten" lesen. Dort heißt es: Wenn zu Zeiten des ehemaligen Kronprinzen Friedrich Wilhelm sich Vcr Gebrauch berausgcbUvct balle, an besten Gevurwlag auf den Gelandt- ichaftsaebäusen oer peulichen Bundrsiiaalen in Berlin die Flaggen anfzuziehen. io stutzte sich diese Huldigung auf sein Alter, leine voltü- iümüche Vcriönlichkeit und seine FeldkerremPergangenheit und war somit der Ausdruck eines natürlichen Lranges. Wenn diele Grundlagen für eine gleiche Ehrenbezeugung bei dem jetzigen Kronprimen des Deutschen Reiches noch nichl gegeben sind, io nt dies gewiß nicht besten Schuld. aber man iollie ihre Entwickelung ruhig der Zukunft überlasten, anstatt >um .Antreten iü befehlen". „Vielleicht werden sich die „Tresdn. Nachr.", fährt die „Köln. Ztg." wri. darüber klar, wie verfehlt ihre Ausrede ist, wenn sie sich über zeugen wollen, daß nach ihrem Rezept die Gesandtschaften ihre Ehren bezeugung davon abhängig machen müßten, ob nach dem Urteil der je weiligen Gesandten oder nachdem ihrerRegicrungen der Kronprinz sich ihnen gegenüber im Laufe der letzten Jahre brav benommen, sich beliebt und volkstümlich gemacht hat; die Ehrenbezeugung würde, !? nachdem diese Fragen beantwortet würden, staltzufinden oder auSzusallen haben. Unseres Erachtens ist die Forderung, daß alle amtlichen deutschen Gebäude, einerlei ob sie dem Reiche oder den Einzeistaaten geboren, an den. Geburtstagen der einzigen drei Pevön'ichkeiten. die allen Deutschen, gleichgültig, welcher Landrs- angekörigkeit sie sind, gemeimam nahe stehen, und von ihnen ge meinsam als die Träger der deutschen Einheit und der deutschen Größe verehrt werden, jo selbstverständlich, daß cs keiner besonderen Begründung bedürfen sollte, um sie zu rechtfertigen. Diese Frage is, daher viel weniger eine Per'onenfrage, als eine allgemeine nationale Angelegenheit, die anderen Leuten, besonders dem Aus land?, als Mastitab dafür dienen könnte, wie hoch wir den Reichs- gedanken eliiichcrßen und würdigen. So hat z. B. bereits die nalieniiche Presse das Unterlassen des Jlaggengrußes als ein '»mptomatilches Anzeichen für die Neigung zur Reichsnörgelei ausae'aßt. Daß^die „Dresdner Nachrichten das nicht verstehen, in nicht gnjere Schuld, aber sie sollten sich nicht einer Verdrehung der Tatsachen schuldig machen, in dem sie von einem „Befehl zum Antreten" reden. Weder im Reiche, noch in Preußen hat irgend jemand die Absicht, einen solchen Befehl zu erlassen. Gerade ron der sächsischen Regierung denken wir zudem viel zu hoch, als daß wir nicht überzeugt sein sollten, daß sie sofort ein offen bares Versehen, nachdem es zur Sprache gekommen ist, wieder gut machen wird." Bekanntlich haben nicht wir allein, sondern auch andere national gesinnte Blätter. — genannt seien nur die den „Rcichs- aedanlen" doch wahrlich straff genug vertretenden „Hamburger Nachrichten" und die „Berliner Neuesten Nachrichten" — die „Er wartungen" der „Köln. Ztg.", und zwar zum Teil in noch weit kräf tigerer Wei'e als wir. wenn auch nach uns. zurückgewicsen und zahl- reiche deutsche Zeitungen haben unseren Artikel mit zustimmendcn Bemerkungen abgedrnckt. Der Erwiderung der „Köln. Ztg." merkt man aber auch durchweg die Verlegenheit an. auf unsere Ein wendungen etwas Brauchbares zu sagen: sie wird hierbei selbst offenbar das Gefühl nicht loS, einen recht ungeschickten Versuch gemacht zu haben, aus Liebedienerei gegen offizielle Berliner Stellen die anderen Bundesstaaten bez. deren Gesandtschaften öffentlich zu schulmeistern. Daran ändert auch nichts die Ver beugung. mit der sich die „Köln. Ztg." nachträglich an die sächsische Regierung hcrandrängt. Ob diese oder eine andere Bundes regierung ihrer Gesandtschaft in Berlin bei künftigen Geburts lagen des Kronprinzen die Anweisung zu flaggen geben wird oder nicht, ist ziemlich gleichgültig. Eine Bundesregierung selbst oder deren Gesandter hat bei seiner Entschließung in einem solchen Falle, zumal wenn die Frage öffentlich behandelt werben soll, sich von anderen Erwägungen leiten zu lassen, als ein un- abhängiaes nationales Blatt, welches als Sprachorgan weiter Volkskceste in einer Ehrenbezeugung nicht nur einen formellen Akt, sondern einen Ausdruck der Volksseele erblickt. Tatsache bleibt jedenfalls, daß mit einer einzigen Ausnahme die Gesandtschaften aller Bundesstaaten nach ihren Beobachtungen, und Fühlungen sich bisher nicht veranlaßt gesehen haben, als Repräsentanten ihrer Staaten die Flaggen hissen zu lassen. Wenn jetzt hierin eme Aenderung eintreten sollte, so wird man freilich mindestens rin Zweifel sein, ob diese Ehrenbezeugung der Gesandtschaften ihre Ursache hat in eurem inneren Drange der staatlichen Gemein schaften. welche die Gesandtschaften repräsentieren, oder in dem konventionellen Zwange, der durch die Anregung der „Köln. Ztg." aus sie ausgeübt wird. Wie man im Volke über Ehrenbezeugungen und Huldigungen letzterer Art denkt, sollte doch in diesen Tagen Kar geworden sein. Noch deutlicher wird di« Verlegenheit de» rheinischen Blatte» durch den geyen uns gerichteten Vorwurf der Verdrehung. Wir haben un» einer solchen gewiß nicht schuldt, gemacht. Davon kann sich jeder überzeugen, der den ersten Artike der «Köln. Ztg." nachliest. Wo aber die „Köln. Ztg." hernimmt. un» unterzuschteben, wir wollten die Ehrenbezeugung davon ab. hängig machen, „ob nach dem Urteile der jeweiligen Gesandten oder noch dem ihrer Regierungen der Kronprinz sich ihnen gegenüber im Lauf« der letzten Jahre brav benommen hat"» ist un» vollkommen rätselhaft. Dieser originelle Gedanke ist einzig und allein Eigentum der „Köln. Ztg/ *— In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten, welche vom 1. Bizevorsteher. Herrn Dr. Hackel, geleite» wurde, betraf der erste Punkt der Tagesordnung die vom Rate vorge schlagene Anschaffung eines neuen Gala-Leichenwagen-, eines Blumenwagens, zweier Begleitwagen und dreier Paar Ge schirre zum Gesamtprei« von 10785 Mt. Hierzu war ein «schreiben der drei Dresdner Beerdigungsgelellschaslen „Pietät", „Heim kehr" und „Zum Frieden" eingegangen, in denen sie gegen me be absichtigte Vermehrung des Fuhrparkes der Städtischen Be erdigungsanstalt vorstellig werben. Das Gutachten des Ver- lvaltunasausschusseS lautete auf Bewilligung der Ratsvorlage. Die beiden erstgenannten Bcerdigungsgeseuschasten hatten an die Stadtverordneten eine Beschwerdeschritt gerichtet, die sich ihrem Inhalte nach gegen die Konkurrenz der Städtischen Beerdimmgs- anstalt, deren Nabattgewährung, das Ueberlaufen der Hinter bliebenen Verstorbener mit Tarifen usw. richtete. Sladtrat Leutemann sprach zunächst sein Befremden auS, daß die Beerdiguiigsgeseilschasten ihn mit ihrer Bejchwerdeschrist voll- ständig übergangen hätten. Rur durch einen befreundeten Stadt verordneten sei er zur Kenntnis derselben gekommen. Er würde sich freuen, wenn der Rat energisch gegen die darin enthaltenen Beschuldigungen vorginge. Hieraus wies er den Beerdigungs- aesellschaften aus Akten nach, daß sie selbst zuerst an verschiedene Vereine, so z. B. den Lehrerverein, Rabatt gewährt, daß sie ihren Tarif in weit intensiverer Weise anbieten lassen, daß die damit Beauftragten eine möglichst hohe Klasse zu erreichen suchten, weil sie von altcrshcr Provision erhielten usw. Für die Höhe dieser Provision führte Herr Stadtrat Leutemann unter Vorlesung ziffernmäßiger Belege einige sehr markante Beispiele an. Die Beerdiaungsgesellschaiten hätten eigene Sargsabrik. eigene Schmiede, eigene Blumcndekoration, ließen also reinem Gewerb- treibcnden etwas zukommen, während der Rat. so weit es irr seinen Kräften stehe, die letzteren immer unterstütze. Zu der RatSvor- läge selber bemerkte er. daß der jetzige Gala-Leichenwagen in einem nicht mehr würdigen Zustand sei. auch von den 8 Begleit, wagen seien Lwei sebr schlecht: er halte sich also für verpflichtet, eine kurze Spanne vorher schon für Ersatz zu sorgen. Die Städtische Beerdigungsanstalt, aus dem alten Lcichen-Jnstitut hervoraegangen, bestehe seit dem 17. Jahrhundert, die Privat gesellschaften hätten deshalb schon bei ihrer Gründung mit der ' . Solle das Institut nicht herunterge Falkeinvalt, die tatlächltchen Unterlagen bieten. Line Reibe ge- schickt eingrflvchtener Episoden, die Heinrich den Fromme». Johann Tetzkl. Jakob Schenke und andere historische Figuren auf die Bühne bringen, geben der Lebens- und LiedeSaelchlchtr de» Hans Jrnstjch. der seinem geliebten Jrelderaer Dom Io gern die sehlen. den Türme bauen möchte, die wünschenswerte Breite und Tiefe, so daß aus dielen wcchlelvvllen. bilderreichen Szenen rin sehr gelungenes Frstiptel geworden ist. da» den erheblichen Vorzug hat. möglichst knapp dabei dramatisch bewegt zu sein und für zwei kurze Abendstunden keine Langeweile auskommen zu lassen. Besonders glücklich ist dir Einkleidung der eigentlichen Handlung: Ein Fremder kommt, nachdem sich der Vorhang geteilt hat. der das Szenarium verdeckt, durch die Mitte des Zulchauerraumes und r. ^ steigt die Freitreppe zur Bühne empor, die Im Hlnte>giunde da» daß die damit Panorama des heutigen Frribergs zeigt. Ein Neigmann im Grubenkitle» kommt seines Wegs daher gegangen. r gezwungen, aus die nötige Ergänzung Rat gezahlten Ueberschüsse kämen in- Konkurrenz zu rechnen wirtschaftet werden, so sei e zuzukommen. Tie an den .. >irekt wieder der Bürgerschaft zu gute. Wenn der Städtischen Beerdigungsanstalt das Bertrauen der Hinterbliebenen eines Ver torbenen entgegengebracht werde, so sei es auch deren Pflicht, dieses Bertrauen zu rechtfertigen. Erster Bizevorsteher Dr. Häckel hält es für nötig, zur Klärung der Sachlage die beiden schreiben der Beerdigungsanstalten rn Druck legen zu lassen. t.-B. Glöß hält die Anschaffung eines neuen Gala-Leichen wagens nicht für erforderlich und St-V. Beyer hält bei nur 8 Deglcitwagen einen Blumemvagen für unnötig. lZuruf: Un !ogisch!I Die Städtische Beerdigungsanstalt sei gar nicht in der Lage, große Beerdigungen auszuführen, deshalb werde sich der Blumenwagen auch nicht verzinsen. St.-V. Dr. Netsch fragt an, ob es wahr sei. daß den Prioat-Bcerdigungsgesellichasten ver boten sei, in den Krankenhäusern Offerte zu maci)en, es wolle ihm dies als eine Härte erscheinen. Stadtrat Leutemann erwidert, daß die Städtische Beerdigungsanstalt wohl >n der Lage sei, größere Beerdigungen auszuführen, weil sie in einem Vertrags verhältnis stehe, durch welches ihr Begleitwagen in jeder Anzahl 'te's zur Versüaung ständen. Bezüglich der Tarisvorleaung in Krankenhäusern sei der Rat einmütig auf Ablehnung vieler Zu lassung zugekommcn. Der Referent bemerkt in seinem Schluß- Worte, daß die Stadt keinerlei Konkurrenz machen, sondern nur das Bestehende erhalten und ausbauen wolle. Hierauf wird das Aus- schußgutachten angenommen. — Weiter lau vor ein Antrag der Herren Stadtverordneten Kaufmann Ahlyelm nud Genossen, den Rat zu ersuchen, den Ankauf des Betriebes der Beerdigungs- gcsellschasten „Pietät", „Heimkehr" und „Zum Frieden" in Er wägung zu ziehen. St.-B. Kunath^hält bei einer Uebernahme vieler Privatgesellschaften durch die Ltadt wenigstens die Gesayr ausgeschlossen, daß den Hinterbliebenen durch überflüssige Ange bote unnötige Kosten gemacht werden. Auch vielen kleinen Eristenzen würde nach seiner Ansicht durch die Stadt fortgeholsen werden. St.-V. Un rasch meint, die Stadt könne durch einen derartigen Auskauf in den Geruch kommen, alle Konkurrenzgewerbe an sich reißen zu wollen. Es entstünde dadurch unnütze Beunruhigung in der Bürgerschaft. St.-V. Dr. Scheven bittet um Annahme des Antrags. Der Antrag Ahlhelm wird hierauf mit 31 gegen 30 Stimmen angenommen. Die Gegenprobe ergibt eine Ableh nung mit 32 zu 29 Stimmen. St.-V. Schlechte und Genossen beantragen hierauf namentliche Abstimmung. Dabei wird der Antrag Ahlhelm mit 34 gegen 27 Stimmen definitiv abgelehnt. — Ein Antrag der Stadtverordneten Bildhauer Flockemann und Genossen, neben der Erdbestattung auch die Feuerbe stattung durch ein städtisches Krematorium cmzusührcn und den Rat zu ersuchen, bei der Könial. Staatsregierung in dieser Rich tung vorstellig zu werden, wird gegen 2 Stimmen angenommen, obgleich Herr Bürgermeister Hetichel der Meinung ist, daß nach dem Gesetz in Sachsen die Leichen zur Erde bestattet werden müssen und eine andere Bestattungswcise nur aus grund einer Abänderung der Landesgesetze geschehen könne. — Die Dr. Gnntzsche Stiftung hat laut Vertrag mit der Stadtaemeinde den an der Lcnnestraße gelegenen Sportplatz für Jugenospiele und Radfahren unentgeltlich in das Eigentum der Stadt Dresden übergeben. Kollegium genehmigt diese Ucbergabe unter dem Ausdrucke des Dankes und mitvollziekst die Vertragsausfertigung. — Position 2 des diesjährigen Haushaltplans, den Grundbesitz betr., gibt dem St.-V. Bo rack Gelegenheit zu dem Wunsche, der Rat möge für möglichst rasche Verpachtung des Rittergutes Klingenberg be sorgt sein, da es sich kaum mit NH Prozent verzinse. Sladtrat Wokurka erinnert daran, daß das Rittergut Klinaenberg nicht gekauft worden ist, um Landwirtschaft zu treiben, sondern um dort gemeinnützige Anstalten zu erbauen. Das könne natürlich nicht von beute auf morgen geschehen, aber für die Zukunst werde dieses Areal sehr willkommen sein. Sobald sich der Rat entschieden habe, was für Anstalten nach Klingcnbera kommen und wo sie erbaut lverden sollen, könne man wohl aus eine Verpachtung de! bleibenden Teiles zuriiclkommen. Schluß der öffentlich 9 ilhr 55 Min. Hierauf geheime Sitzung. Nächste 4 Sitzung. — Ter AnSstellnnaS - Konzertpa, k. der Jahn mit erheblich verbesserte, Beleuchtung Veilchen während der Deutsche» S t äd t e - A us ste l I u n g sicher in den Nachmittags- und Abendstunden zahlreiche Belucher anztehen. Bon Herrn Kapellmeister D Reh ist ans Milgltedcrn des Dresd ner Allgemeinen Mlislkerverelns ein nach außerordentlich befrie digend verlaufenem Vrobespiel als vpllwertia erkannte» Orchester zniammengkilellt worden, welches in leder Woche etwa zweimal konzertieren wird: es bat den Namen D.eSdn»r Phrlda» manisches Orchester angenommen und ist, 40 Musiker stark, für Blas- und Streichmusik in jeder Hinsicht wohinn-gerüstet. Abwechselnd werden Dresdner »nd andere als leistungsfähig be kannte sächsische Militärkapellen konzertieren und cS ist dem Musik- ausschusie antzcrdrm gelungen, einige in bestem Ruse stehende fremde Knpkllen aus ewige Gastspiele zu engagieren Zuerst wird das Römische Pbilliaiinonischr Blasorchester „Rossini- unter Leitung de» Maestro Gulseppe Ferrari aus Rom an den Psingstlkjerlageii austretcn, da- in der oor>t>hrige» Düsseldorfer Ausstellung mit Beifall ausgenommen wurde. Die Konzerte beginnen täglich Zwilchen 4 »nd 5 Ubr und dauern bi- abends 10 be;w. >/rN Uhr. an den Sonn- und Feiertagen finden außer dem Vormitlagskoiizerte von ll bi» >/,2 Ubr statt. Namhaft« auswärtige Gelangvereine, denen sich bofsentlich bald auch hervoiragende Dresdner Vereine anlchlletzen werden, haben ihre gesangliche Mitwirkung zugesagt, wodurch im würdigen Rahmen der Deutsche» Städte-Ausitellnng ein übersichtliches Bild der Pflege de» deutschen Liede« in den einzelnen Städte» geboten werden soll. Weitere Anmeldungen sind an den Vorsitzenden des s übrig n Sitzung oche'keine in diesem wird MusikausschusseS Herr» Stadtverordneten See 16. rlveten. — Freibergrr Dombau-Festspiel. Richard Vever. Am Unter lebhafter An- Festspiel» statt, dessen ReinetträgniS dem Dvmbautond» zu gute kommen soll. Die Vrranstaltuna. deren Zustandekommen, ebenso wie da» Festspiel selbst, Herrn Piarrer Lehmann zu danke« Ist, darf als ein geselllchastiiche» Errlani» der alten vergstadt gelten, irkenden Prrionrn. durchaus kunstgeübte trn. >en mit da die 200 mitwirkenden Prrionrn. kurchaus kunstgeübte Dil sämtlich der Bürgerschaft entnommen sind, die sich seit Wo> größter Opkerwilugkeit in den Dienst der guten Sache gestellt, und sich auch ihrer darstellerischen Ausgabe in all' den zahlreichen Proben mit großem Eifer angenommen haben. In dem Festspiel, da» sich nach Anlage und Dnrchiühiuna um ein Beträchtliche» üb« ähn liche GriegenheitSarbrllen diele» Genres erhebt, hat der Autor, der auch in Dresden als der unstreitig beste Lutherdarstell« tn dem Henigichen ReforinationS-FeiilpIrl noch in bester Erinnerung steht, eine Episode au» der Geschichte de» Dombaur» dramatisch verwertet, für die die Leben»schiasale Lon Han» Jrmilch, dem , . itich, l Schüler und Gehilfen de» Rats- und Dombaumeisters Johannes Fremde an. um den wünschenswerten Ausschluß über die Stadt und ihren Dom zu erhalten. Kaum sind die beiden abgegangen, so treten Geschichte und Sage, zwei reizende Blondinen, auf, um nun, sede in ihrer Weise, da» Geschick von Stadt und Dom vor den Augen der Zuschauer lebendig werden zu lasten, wobei die ungefähren Höhepunkte der Handlung tn der üblichen Weife durch lebende Bilder iheatralstchen Nachdruck erhalten. Selbstverständlich fehlt e» dem Feilspiel nicht an emgestreuten Gesängen, die durch die freiwilligen Kirchenchöre von St. Petri, St. Nikolai. St. Jakob» und St. Johannes tadellos ausaesührt wurden, io daß man den mnsikailichen Rahmen des Spiels sich gern etwa» drelier und reichlicher gewünscht hätte. Die Aufführung des Festspiels, die an die darstellerische» und rednerischen Fertigkeiten der Mii- wirkenden ieilweile sehr bedeutende Anforderungen stellt, bat im ganzen und großen als vortrefflich zu gelten Namentlich die Träger der Haupt,ollen, die Soleier und Spielerinnen von Hans Jrmtt'ch und BaihildiS, der Sage und Geschichte, von Jakob Schenke und Johannes Falkenwalt dürfen neben den übrigen Mitwirkenden aus ein besonder» reiche- Lob Anwruch erheben: sie hatten nickt nur ausgezeichnet gelemt, sondern suchten auch nach Kräften ihre Rollen dramatisch auszugestalten, um immer, vor- nrbmlich in Enlembleszenen, bewegte Bühnenbilder erstehen zu lassen, die durch die von Herrn Mißbach wirkungsvoll gemalten Prospekte und die vortrefflich auSgestihrten DekoraiionSarbmen des Herrn Julius Schouseld noch erheblich gewannen Die Kostüme, die von der Dresdner Firma „TheSpiS" (Inh. Bodo OuoSdorsl geliefert waren, nahmen sich in der glücklichen Farbenzuiammrn- siellung recht gefällig aus. Da man eine größere Anzahl vo» Aufführungen des Festspiels plant, die nicht nur die lebhafte Anteilnahme der Freiberger, sondern auch de- regen Besuch» der Bevölkerung au» den umliegenden Ortschaften wert sind, io hat man alle Rollen doppelt besetzt, um sich gegen evrntnelle mißliche Borkommniffe zu schlitzen wie man denn tn allem, was aus der Bühne vorgrht eine kundige Hand herauSfindet. die da» Ganze mir technisch wie künstlerisch geschultem Mick leitet. Der Applaus, der nach Schluß der Vorstellung — während des Spieles waren Beifallskundgebungen verbeten - laut wurde, war durchaus ver dient : er aalt wobl in erste» Linie dem höchst verdienstvollen Leiter und Autor des Festspiels, den mnn herzlich gern von An gesicht zu Angesicht vor der Gnrdine begrüßt hatte. Hoffentlich tut nun auch der Ma» leine Schuldigkeit und laßt die liebe Sonne in ungetrübter Helle über dem Festipielbause während der nächsten Woche strahlen. Vorgestern abend war der Ausenthalt vorübergehend doch recht bedenklich kühl. wnS ohne Frage auch aus dt« Stimmung des Publikum- nicht ohne Eindruck blieb. daS tonst wohl noch viel begeisterter seinem Beifall über die wohlgelungenen Darbietungen Ausdruck verliehe» Härte. Daß der DombaufvndS durch die Fest spiele einen erheblichen Zuwachs erfahren wird, ist nicht nur ei» Wunlch aller derer, denen der ehrwürdige Bau am Herzen liegt, sondern auch ihre zuversichtliche Hoffnung. - In der letzten Plenarsitzung de« Königlichen Landes» Medizinal-Kollegiums sind u. a. nachstehende, das Kurpfuschertum betreffende Ayträge zum Beschlüsse er hoben worden: Der Antrag EholybüuS wurde in folgender Fassung angenommen: „Das Königl. Landes-Medlzinal-Kollegtum wolle an da» Königl. Ministerium das Eriuchen richten. 1. daß aj die Ausübung der Heilkunde durch ntchtapprobierte Personen zn unterlagen ist, wenn Tatsachen vorliegr», welche dle Unznver- läisiakejt der Gewerbetreibenden in bezug aus vielen Gewerbe betrieb bartttn (8 35, Gew »O l. d) Perlonen. die, ohne approbiert zn sein, da» Heilgewrrbe beginnen, hiervon der zu ständigen Behörde Anzeige zu erstatten haben, 2. daß mit Geltung für das Reich eine Verordnung erlaffen werde, dt» sich an die vom Staate Hamburg unterm 1. Juli 1V00 erlassene Verordnung, bez. die Verordnung oeS Preußischen Medizinal-Minister» vom 28. Mai 1900 anschließt und vor allem die prahlerische» An kündigungen von Mitteln und Heilmethoden unter Ekrase stellt. 3. daß a> die ausichließltche oder gewerbsmäßige Behandlung Kranker ans der Ferne, bei der kranken Personen in Briefen oder öffentlichen Blättern oder Büchern Hetlvorschriften gegeben werden, und b> die A>lkimdtgi»ig und die Anpreisung wlcher Fernbehandlung bei Strafe zu verbieten Ist." Im Anschluß hiemn wurde folgender Antrag Huf» er angenommen: 4. Laß Personen, die. ohne approbiert zu sein gewerbsmäßig Kranke behandeln, gehalten sein ollen, über ihre Geschäfte Bücher zu führen " Gleichfalls an« genommen wnrde der hierzu ringebrachte Antrag S chnetder: In Erwägung des Umstande», daß der Kamps gegen da» aemrln- zeiährliche Meoikastertum nur dann mit Aussicht auf Erfolg ge- uhrt wekden kann, wenn seitens der zuständigen Organe des Staates und der Gemeinden, vornehmlich seitens der Anklage- bebördrn von den durch vaS geltende Recht gebotenen Handhaben möglichst ergiebiger Gebrauch gemacht wird richtet dle Plenar versammlung dcS LnndesmedlzinalkollegiumS an da» Königl. Ministerium deS Innem das Ersuchen: bet dem Herrn Justiz- minister dahin zn wirken, daß die Staatsanwaltschaften mit ent- ivrcchender A»Weistum versehen werden, und daß insbesondere In Fällen betrügerischer Neklanieausschreiilmg von Knrvluschen. (Ver leben aus 8 4 des Gesetzes zur Bekämpfung des unlauteren Wett- lewerbs vom 27. Mat 1896) ans Grund der bezüglichen von einzelnen Äerztcn oder von rechtsfähigen ärztlichen Körperschaften angebrachte» Strafanträge die bffrntllchc Klage «hoben und diese Anklage zugleich ans die betreffenden ZeitungSvrrleg« wegen Beihilfe ausgedehnt werde." Ferner wurde der Antrag de- ärzillchen KreisvereinSan sich Ulfe» im Regierungs bezirk Dresden ln nachstehender Fassung angenommen - „Die Be kanntmachung des Kvntal. LandeSniedizInal-Kollrgium» vom Ul Juli 190l, betreffend die Uebertragnng von Kroathette» in den Barbier st nben und Jriseuraeschälten, möge tn ge eigneter Weise zur allgemeinen Kenntnis ves Publikum» gebracht werden" — Reiche» miiitärische»Leben wird sich in den ersten Sevtembertaaen dieieS Jahre» in Leipzig und keiner Um gebung entsalten: nach beendigtem Dtvisionsnianöver am 2. Sep tember werden alle Truppenteile des 19. Armeekorps tn und um Leipzig Quartiere beziehe». Die Truvpen werden zum Teil durch EffciibahiitranSvorte dahin gebracht Am 4 September ist für die Truppe» ein Ruhetag, dem am 5. September die Kaiser- varade ans dem LIndenthaler Exerzierplätze folgt. Nach dem Paradrdiner tni „Palinengarten" wird großer Zavkenstretch statt- sinden. Am 6. September baden die Truppen wiederum Ruhetag. Kaller Wilhelm wird an zwei Tagen als Gas« Sr Majestät de» Königs im Pala!» Wohnung nehmen. - Von der A » ssprrrung im Baugewerbe sind, so weit sich bi» jetzt überblicken läßt, etwa 1300 Arbeit« betroffen worden. Der größte Teil davon hat allerdings noch vor dem
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