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Dresdner Nachrichten : 01.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189910019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-10
- Tag 1899-10-01
-
Monat
1899-10
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.10.1899
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D«»ugrs«ra»r »lt. ..!Ldk«l« ,«r r«. dm» d» «oll Rk. L7». Dt, »miabme »»» «»kitudlguxlin» tzir die näcklle Nummer erkolat in der Hq«»I»rIchLn-Nrlle. Marienltr SS. u. m oen Nebenaniiakmclicllcu v vorm, ddids tltirNacI,»,. Smmttws nur Marnnln. SS v II'/«I ilkirMNlliaS. Sl n z e i g ^ «t a r i f. Lie >ivalli«e Grund,eile >ca sSildem Ib D' .Ä nlundiunnuc» aus der Pnvar- ieilkKeile?VP!. :Dvvr>cl,8le..»iNerm Smch' <EiuacIll»bt> 40 Pi, Grund- zeüe lür Monlaae oder nach stckliaaen roPi». nur 8ai»ilie»nachr>chle» ic de», so Bi. — Kudwariiae Auiträae nur oeoen BoranKberadluna. Beleadia Iler «erd m ioPl. berechnet. Lur Rückaobe eiuaelandler Schrift» tlücke keine Perduidlichkeit. fternivrechanichlud: A„,t I Ur. 1l „. Nr- Lersg. Die Dresdner Siachnchicii erscheinen iaalich Moracnd. 44. Jahrgang. I'oH- nnä INoUv kkaklivffrnnt ü v 8<ioI>- unck I^tI»I»u<ti»I»i tlr dietvt stvta nur ckan kiouvsts unä Lest« ?.» bjllmsttzn kreisen. OezxrNncivt 1843 kl. 1iK» iVVl^^IItlTL « »Itioa^Itt S VNVl»HV«NrvIH 1k. «lentseN« imil vn^IIdiel»« L*i»Ivt«t-, Iso« k- Ilost-Ilüttollv in grösster Ausrvabl rn killizrsten kreisen. ß friec!«'. Ki-eiff L 8okin, Keok-gpiair 9. earl I lvelvmnuu, Letlieterrrnt, gv^r. I8SS, ^ ^ »mxüalli iu ta^ollosvr tTsphlrlt-l-aolie.NIecli-I.aclie.knpnI-I.selle, ^ D Vamar-Duelie, 8iccntive „ Hpiritas-I.ncke. 8' Alistaclt: HIsrienstr. 10, Amslivnstr. 18, ^ ^ 2«lvlcarier«tr,52, dkeust. :ffv>nrivhstr.(8ur<ic0örlitr). k!L8VLLrvN jocker Lrt aus «len bsövutgnästsn Olaskntten ctss ln- wl>4 Auntznnöos. emptelilvn in reiehlrnltirrar Ansvatil «d X^I. HuslioforLntsn, hs«i»ni»rttt II. D IIIO. --Lrr^WE.^r^rrr?r«irr»rd?riLrL^rr?r^WLMr^Ä«HSW»S^^ Koctisklliei' Ü8ut8l:liöi'°llasnglj8ek.8!ögsnlöi'i!nrug-.liv88ki-ll-k,k'3!8tül8tllff8 » VLL. mo^p^n k3l'b8N aack ?I'iML-YU3lität8N rll billig8t83 ^61863. ÜB,» lf>llit>at>I'' -^^ansbaal (mit Kartei. Hosnachrichle». Personalveränderungen, Landtagswahlen, llieichslags-l stliuthmaßl. Witterung: FtOrsitt. mahl, Geh. Oek.-8!ath Uhlcmaun. Cafe „König Albert-Paffage", Gerichtsverhandlunge». j Niederschläge. lllvIUIitNIt l'ÖIKNIlvI, ^vlivttel^trttdiiv LN. onntag, L. Oktober Transvaal. lVgk. Karte auf Seite 3.) Die Entscheidung in der südafrikanischen Krisis dürste unmittel bar bcvarslehen. In Pretoria haben die geietzgebendc» Körver- schastcn in geheimer Sitzung die Antwort ans die letzte Depesche des Kriegshetzers Ehambcrlai» seslgeslellt und in London hat am Freitag das Kabinct eine Sitzung abgchalten, um sich über die neuen Bedingungen an Transvaal z» einigen. Aulhenlischc Meldungen über die beiderseiligen Beschlüsse liegen zur Stunde noch nicht vor; dak diese die Möglichkeit einer Verslöndignng bieten, ist indes; kaum noch zu hoffen, selbst wenn von englischer Seite eine weitere Berzögerung der Entscheidung versucht werden sollte. Das würde doch nur geschehen, um die kriegerischen Vor bereitungen zum Abschluss bringen zu können. An der Entschlossen heit des südafrikanischen Freistaates, seine Unabhängigkeit mit dem Schwerte zu verlbeidigen, ist nicht mehr zu zweifeln, nachdem der Bundesgenosse Transvaals, der Drnnse Freislnat, unumwunden und klar zu erkennen gegeben hat. das; seine Bürger, wenn eS zum Schlagen kommt, Schulter an Schulter mit denen Transvaals siegen oder fallen werden. Und iu London macht man jetzt gar kein Hehl mehr daraus, das; man nicht den Willen hat, den Krieg zu vermeiden. Die Jingos predigen jetzt dort ganz offen die Politik der Vergewaltigung; die neuen Forderungen, die sie jetzt stellen, sind derart, das; den Buren keine andere Wahl mehr bleibt, als entweder zu kämpfen oder sich bedingungslos zu unterwersen. Nach der noch unverbürgten Mitthcilnng eines Londoner Blattes hat das englische Kabinet beschlossen, an die Buren- rcgicruna Forderungen zu richten, deren Annahme gleichbedeutend scm würde mit der Vernichtung der Selbstständigkeit des Trans- vaalstaatcs und der vollständigen Unterwerfung unter die englische Herrschaft. Die Forderungen umfassen das Stimmrecht nach fünf Jahren ohne einschränkende Bedingungen, die Selbstverwaltung für Johannesburg, die Trennung der Ncchtspflege von der Exekutive, deren Unabhängigkeit vom Volksraad. die Abschaffung des Dnnamit- monovols, die Lchleisnng der Jvhannesbnrgcr Forts und die (tzleichbercchligiing der englischen mit der holländischen Sprache. Werde» dergleichen Forderungen wirllich geltend gemach;, und die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, so wird wohl Nicmand mehr daran zweifeln, daß England die Burenrepublik um jeden Preis unter- wchen will und alle Bersichernngen englitchcr Staatsmänner, das; die Selbstständigkeit Transvaals nicht angetastet werden solle, wider liche Heucheleien sind. Dieses heuchlerische Gebahrcn wird auch jetzt noch fortgesetzt: nnmittelbnr vor dem Kabinetsrath haben zwei Minister Reden gehalien, in denen sie die Verantwortung kür den Ausbruch des Krieges dem Gegner znznschieben und die Räuber- Politik Englands vom Standpunkt der „nationalen Ehre" und der „Eivilisation" zu rechtfertigen suchen. Trotz der schmählichen Be handlung, der Transvaal seit Jahr und Tag durch die amtliche» Vertreter Grotzbritanniens preisgcgebe» worden ist. hat die Re gierung in Pretoria doch bis zum setzten Augenblick den ernstlichen Willen bekundet, eine friedliche Auseinandersetzung anznbahnen; wenn ihr aber jetzt Bedingungen gestellt werden, welche die gänz liche Selbstentäntzernng der Südafrikanischen Republik bedeuten, so tragen die Verantwortung für de» Krieg Diejenigen, welche der artige Forderungen erheben, das; Denen, an welche sie gerichtet sind, nichts Anderes übrig bleibt, als die Waffen zur Wahrung ihrer nationalen Selbstständigkeit zu ergreifen. Die nationale Ehre Englands und die Eivilisation, von der englische Minister reden, wird nicht durch die Buren bedroht, sondern durch die Briten, die von diesen verlangen, das; sic ans ihre Freiheit und Unabhängigkeit verzichten und sich ans Gnade oder Ungnade er geben jollen, weil die englische Habgier nur ans diele Weise be friedigt werden kann. Tic Engländer: selbst sind es. die ihre Ebre blosjstellen, indem sie lediglich zu Gunsten ihrer Geldsackintercssen einen Krieg vom Zaune brechen und nunmehr offen und rückhalt los eine Politik betreiben, welche die Fortsetzung jenes Unter nehmens im Großen ist, das die Jameson. RhodeS und Genossen vor drei Jahren injccnirt hatten. Derselbe Ehnmbcrlain, der an der Spitze der Kriegshetzer steht, hat vor 18 Jahren, als damaliger liberaler Minister, die Eigenschaften der Buren, ihre Einfachheit, ihre Arbeitsamkeit, ihre tiefe und ernste Religiosität, ihre unbesieg bare Liebe zur Freiheit als Tugenden gepriesen, von denen die Engländer mit Stolz glauben, das; sie ihre eigenen besten Charakter eigenschaften bilden. „Sollen wir." so fragte damals Ehnmberlain, „gegen ein solches Volk wohl die furchtbare Entscheidung der Waffen anruscn Im Jahre 1881 appellirtc der heurige Kolonial- minister an das Gerechtigkeitsgefühl des englischen Volkes, heute an die brutale Gewalt des Stärkeren, der sich kein Gewissen daraus macht, die Buren um derjenigen Eigenschaften willen zu vergewal tigen. die angeblich das englische Volk selbst auSzeichnen sollen. Ter Krieg zwischen England und den Buren bildet den Epilog zu der internationalen Friedens-Konserenz, Die schönen pathe tischen Phrasen, die im Haag besonders von den englischen Bevoll mächtigten gepflegt wurden, zerfliegen in dem Augenblicte. wo es sich um die unersättlichen Bedürfnisse des nationalen Egoismus Englands handelt, das nicht die mindeste Scham empfindet, seine ungeheure Uebcrlegenkeit einem winzigen Völkchen gegenüber geltend zu machen, dessen Unabhängigkeit ei» Hindernis; für die schrankenlose Entfaltung dieses Egoismus bildet. Nicht eine ein zige der Mächte, deren Vertreter in Holland zusainmeiiaekvminen Waren, um den FriedenStraum zu verwirklichen und im Leben der Völker und Staaten dem Rechte und der Gerechtigkeit eine sichere Stätte zu bereiten, schickt sich an. den Völkerrechtsvrnch. den Eng land vorbereitet, zu hindern und den Briten bei ihrem sriedenS- slörerischcn Vorgehen in den Arm z» fallen. Wenn jemals die während der Dreiiius-Asfaire breit getretene Redensart von der „Entrüstung der ganzen civilisirtcn Welt" berechtigt wäre, so würde es jetzt der Fall sein. Allenthalben, wo noch ein Funken natür lichen Empfindens für Recht und Sittlichkeit vorhanden ist, wo noch das Verständlich dafür obwaltet, daß es höhere, wcrthvollere Güter giebt. als diejenigen, welche John Bull mit seiner Näuber- politik vertritt, werden sich alle Wünsche und Erwartungen in dem Wunsche vereinigen, das; das Strafgericht Gottes in dem Kampf, den die Buren gegen das britische Riescnreich uni ihre Freiheit zu bestehen haben, walten möge, damit das neue Jahrhundert nicht mit einer ungcheucilichen Jrevelthat eingeleitet werde. dieZeugnif; oblegen würde, das; die moderne „Eivilisation und Humanität" rin leeres Truggebilde bleibt, daß Böller und Staaten heute noch ebenso vergewaltigt werden können, wie vor hundert Jahren in der Uero der napoleonischen Politik. Es bedarf keines erneuten Hinweises, daß das deutsche Volk mit seinen wärmsten Svmpathicn aus Seite der Buren steht. Tie Haltung nnserer offiziösen Eunuchen, die unter dem Eindruck der Kaiseidcpeichc an den Präsidenten Krüger vom 3. Januar 1806 von Gefühlen der innigsten Freundschaft für die ..tapferen Buren" Überflüssen, wird daran nicht das Mindeste ändern. Es sind nicht blos ideale Gründe, welche diese Stellungnahme des deutschen Volles bedingen, sondern auch die deutschen Interessen stehen auf dem Spiele, wenn cs den Briten vermöge ihrer säst erdrückenden Uebcrlegenhcit und mit Hilfe der Dumdumgeschosse gelingen sollte, dicUnabhängigkeitderBurenrepublilenzu vernichten. Am 13. Januar IM> hat der damalige deutsche Staatslckretär des Aenßcien Freiherr von Marschall im Reichstage mit größter Enischiedenheit erklärt, das; uniere kolonialen Interessen die Ausrechtcrhaltiing des bestehen den Rechtsznstnndes in Südafrika dringend erheischen. „Wir wollen." sagte er, „den stntim guu in Dclagoa Bai insbesondere bezüglich der territorialen Hoheit, dasselbe wolle» wir bezüglich des Besitzstandes unserer Eisenbahnen und wir wünschen die Er haltung der Selbstständigkeit der Südafrikanischen Republik, wie sic vertragsmäßig gewährleistet ist. Wir ireien in einen ganz scharfen Gegensatz zu jenen Bestrebungen, welche in Sndasrika ganze Arbeit machen wollen, welche ansrämne» wollen mit den selbstständigen Staaiengebilden und dem Besitzstand anderer europäischer Mächte, welche ganz Südafrika vereinigen wollen zu einem einheitlichen Wirthichakts- und Staatengebiete, unter einer SlaatSform, über die man sich heute noch nicht ausgesprochen hat. In dem Siege dieser Bestrebungen würden wir allerdings eine schwere Schädigung unserer Interessen erblicken und da auch wir Kolonialbesitz in Südafrika haben, würde es sich nicht ansschließlich um wirthschast. liche Interessen handeln." Ob diese Aiistaisnng wohl noch heute an maßgebender Stelle in Berlin vorherrscht ? Inzwischen ist ja Eecil RhodeS in der NeichShcinvlstadt empfange» worden: im zwischen ist mit England ein geheimes Abkcmimcn getroffen worden, von dem allgemein angenommen wird, daß es die englische Aktion gegen Transvaal mittelbar begünstigt. Inzwischen ist man in der Towningstreet in London zu der Ucberzcuguiig gelangt, daß die deutsche Politik die imperialistischen Bestrebungen Englands in Südafrika nicht stören werde. Aber das Alles wird nicht hindern können, daß das gesummte deutsche Volk die stamm verwandten Buren mit beißen Segenswünschen in ihren FreiheilS- lamps begleiten wird. Ei» nationales Blatt hat dieser Tage hervor- gehoben. daß cs Kaiser Wilhelm der Zweite gewesen ist. der uns die herrlichen alten niederländischen Kamps- und Siege-sliedcr wieder zugänglich gemacht hat. In einem dieser Gesänge heißt eS: Wir treten zum Beten Vor Gott den Gerechten: Er hallet und waltet ein strenges Gericht. Er läßt von den Schlechten Die Guten nicht knechten. Sein Name sei gelobet, er verläßt uns nicht!" Hcrnschreib- »uv Acrufprcch-Berichte vom 30. September. Berli n. Die Prinzessin Therese von Batzern legte heute früh im Mausoleum zu Eharloltenbmg am Sarge der Kaiserin Angnsta einen Kranz aus Rosen und Veilchen nieder mit der In schcrft: „In dankbarer Verehrung und Liebe Therew. Prinzeisin von Bauern." — Zn dem Ergebnis; der sächsische» Landtagswahlen bemerkt die „Kreuzztg.": Wenn die prcnsmchen Sozialdemokraten von den Theoretikern sich dazu bewegen ließen, eine allgemeine Bctheilignng an den Landtagswahlen in Scene zu setzen, so würden sic genau dieselben schlechten Erfahrungen machen, wie ihre sächsischen Genossen. Wenn die sozialdemolratinhe» Organe de- hanvtcn. a» der Sache i» Sachsen trügen Diejenigen die Schuld, welche „die Pnrleidiszivlin mit Füßen treten", so ist das nur eine Ausrede, um die Niederlage zu hesihöiiigeu Bei einer allgemeinen Wahlhetheilianny würde die sozialdemotratische Blamage mir noch deutlicher und allgemeiner zn Tage getreten icin. Berlin Die „Deutlchc TagcSztg" wiederholt, daß die famose Bersöhniiiigskonserenz. von der die „Germania" zu berichten gewußt hatte, nirgends stattgefnnden hat. mindestens sei Minister v. Miguel an einer solchen nicht hetkeiligt. Vielleicht habe die „Germania" gehört, das; der Reichskanzler eine» hervorragenden konservativen Aögeordnelen empfangen und mit ihm in versöhn licher Weise die Lage öespwcke» habe Das sei aber sthvn vor der Mignelhctze geschehen, und Minister Miguel hcröe mil dieser Be sprechung nicht das Mindeste zn thnn. lim Mißverständnisse» vorzuveugeii. erwähnt das Blatt noch, daß der Abgeordnete, der vom Reichskanzler empfangen wurde, den führenden Krcffcn des Bundes der Landwirthe nicht angehört. — Tic „Post" schreibt zn der Tagechmge: Ter von Tr. Lieber abgcfenerle Kanonemchns; hat eine andere Wirkung, als sic beabsichtigt war. Sei» Alarm signal bat zur Wachsamkeit aufgerujcn und das Kartenspiel, über das Lieber in Main; »och verbergend die Hände gebreitet zu haben meinte, ist ausgedeckt. Auch die konservative Partei, welche aas irgendwelche dunkle Schleichwege irregeleitet werden solkle und im Begriff stand, i» schlau gestellte Netze zn fallen, hat rechtzeitig das ganze Treiben erkannt und das Jntrigncnkpiel durchkreuzt. Tie Führer des Cenlrnms sind aber «ich! die Lenke, nach einem Miß erfolge das Spiel verloren zu geben, sic werden nach neuen Mittel» und Wegen für ihre Zwecke suchen, darum sind Wachimm teil und Vorsicht auch fernerhin geboten. — Die „Berl. N. N." schreiben: Herr Lieber hat in Mainz den Minister v. Miguel als de» Mann geschildert, der nichts sehnlicher wünsche, als „das Ceiitrnm aus seiner ausschlaggebenden Lrtellnn^ zn drängen". Wäre das richtig, so sollte man es für selbstverständlich husten, daß die Nativnallibcraleir diesen Man» mit aller Macht zu stützen suchen würden. Statt dessen »ntthcke ihnen Herr Lieber zu. Arm in Arm mit ihm den Sttir; dieses Mannes zu betreiben und nach Wegrünmnng vieles Hindernisses die Herrschaft des Eenkrums im Reiche zu befestigen und in Preußen zum Durchbruch zu bringen. Wir sind weit davon ent fernt. den Raiionalliberalen die Knrzsichligkeit zrizujchrciben, daß sie sich, in welcher Situation immer, zu einer HiliSirnppe des Eenkrums machen lassen, aber wir meinen, es würde nichts schaden, wenn die nakionuliibcrale Presse etwas dcnllichcr erkenne» ließe, daß sie die Pläne des Herr» Lieber durchschaut hat. — Herr v. Kar- dorfs erklärt, das; seine parlamentarische und politische Vergangen heit es ihm verbietet, ferner Beziehungen zu den „Berliner 'Neuesten Nachrichten" aufrecht zu erhalten, da die von ihm gehegten Hoff nungen. die frühere völlige Unabhängigkeit der Leitung dieses Blattes wieder herznstellen, jede Aussicht auf Erfüllung eingebützt habe». Berlin. Nach hiesigen Blättern theilt die Könial General- Direllivn der Sächsischen Stacils Eisenbahnen mit: Tie Nachricht der „Schics. Zkg ", wonach König 'Albert beim Pmsiren eures Bahn überganges der Eisenberg Moritzbnrger Seluiidürbahn i» ernster Lebensgefahr gcsihwebt habe» soll, ist ersunden und uriwahr. lBereitS in der Do»»erSlags Nummer haben wir >ene Nachricht »ach einem vom hiesigen Köaigl. Ober-Hvsmcmchallamt uns zn Dheil ge wordenen Bescheid als durchaus unbegründet bezeichnet. D- Red.) " Berlin Heute Nachmittag fand im Zoologischen Garten ein von der Stadt Berlin den Therlnehmcrn des Geographen- Koiigreffes gegebenes Fejlmatil statt. An «ist Tafeln befanden sich im großen Saale ttiM Therlncbmer Der Prinz von Sachien- Weirrrar brachte das Hoch auf den Kaiser ans. Bürgermeister Klrschrrcr begrüßte die Gaste, der Kongreßpräsideiit dankte der Stadt Berlin für die Ausnahme, Minister Studt feierte die aus ländische» Telegrrteii. wobei er sagte. eS sei Ausgabe aller 'Nationen, ohne Eriersrrcht im friedlichen Wettbewerb die Wissenschaft immer mehr zn fördern Nach den Tonsten von Lappaccnl-Pciris, Mark- Ham-London und Radde-Tislis dankte Nansen, aus einem Stuhle in der Mitte des Saales stehend, zunächst im Namen Ser kleinen Nationen, und, nachdem er >m 'Namen der großen gedankt, führte er ans: »Jetzt gelte cs, die 'Natur zu erobern, und nicht mehr, den Memchen zu bezwingen Vorwärts ist die Looping! (Brausende Znrnic: „Frani! Fram!"> Wir werden nicht anshoren, bis wir die Erde ganz kennen. Glückauf dem deutschen Unternehmen für die antarktische Expedition!" ' Bcrl > n , NO Scptl'inber. Der in der heutigen Auffichtsraths^ Sihung der Dcuttzlien Bank vorgelegte Nechnungsnbschlus; sur LaS erste .Halbjahr IM ergäbt gegenüber dem ent'vrechcnden Zeitraum des Vorjahre- eine Vermehrung der Unogtze von über drei Milliarden und weilt auch bei den EinzelkoiNc» eine örköhung der Grlrggc aut. Die Miltheilungen der Direktion Uber den Abschluß würden mit Befriedigung entgcgengcnommcn. "Hamburg. Der König und die Königin von Sachsen traten hier 'Nachmittags '> Uhr 5,0 Min. nebst großem Gefolge ans dem Dnminlhor-Bnbnhosc ein und begaben sich nach dem Hrnel de L Encope Alls dem Balmhose wurde das hohe Paar durch den Kouml Fregc und dessen Frau Gemahlin begrüßt, welche Letztere dem König ein Blnmenbonanct überreichte. Ter Aufent halt des hohen Paares, das sich bekanntlich zu der Probefahrt des ncucrbanten Lloyddampfers „König Albert" nach Bremen bezieht, ist rein privater Natur, weshalb keinerlei offizieller Empfang statt fand Morgen Bormittag findet in der kleinen Michacliskirchc ein FcsigvtteSdicnst statt, im klebrigen sind Elbe- und Alstcrfahrlen in Aussicht genommen. Die Weitcrfahrt nach Bremen erfolgt am Montag. Zittau. Ter SanitüIS-Sergeant Hentschel vorn Infanterie- Regiment 'Nr. 178 vergütete sich ans Furcht vor Straff wegen Pflichtverletzung. Kiel Ter Kaiser richtete bei der Jmpiziruna des Panzer kreuzers „Kaiser" vor Danzig eine Ansprache an die Mannschcrsteil, in der er betonte, er babe.dcn Panzerkreuzer nach Ncufahrwaffer bernie». nur der Besatzung persönlich reinen laircrtichc» Tank für die Besetzung von Kianlschon anszröprechen Gleichzeitig gedachte der Kaiffr mit wärmster Anerkennung der TüchliPkcit und Umsicht des Biceadmiruls von Trederichs während der -statiönirnng des Geschwaders vor Manila. Bremerhaven. Ter hiesige Fischdampscr „Carl" ist mit der gelammten Besatzung von 10 Mann in der Nordsee unter- gegangen. " K ö l n. Wie die „Voikszeitung" berichtet, ist in Boppard der 'Neubau der Katholischen Kirche emgcstürzl. Mehrere Arbeiter sind dabei verunglückt. Wien. Ter Kaiser empfing heute den Besuch des Fürsten von Schaumbnrg - Lippe: serirer empfing der Kaiser die neuen Kvmmandcnre der deutschen Regimenter, deren Ehes er ist. darunter den des sächsischen Ulanen-Regiments Nr. 17. Oberstleutnant Stein. Tie Offiziere werden an dem heute Nachmittag Z» Ehren des Fürsten von Schaumbnrg - Lippe ii» Schloß Schönbrunn slatt- sindenden Hofdincr Ibeilncbme». Wien. Wie die „Nene Freie Presse" meldet, ist vorläufig über die Kabmctsbildnng folgendermaßen verfügt: Gras Elar». Vorsitz und Ackerbau Ministerium: Kocrbcr. Inneres: Wittel, Eisenbahnen; Gras Weliersheim. Landesvertheidignng: Sektions- ches Stilral, Leitung des Handels: Seklionschei Klei» übernimmt vcrmntblich die Leitung der Justiz. Ueber das Ministerium der Finanzen ist »och nicht verfügt Tie Slatlhaltcrei von Steiermark bleibt unbesetzt, da Gras Elan, nach Beendigung seiner Million als Leiter des Bcanitcn - Ministeriums, die nicht über Neujahr hinaus dauern soll, wieder ans seinen Grazer Pollen zurückkehrl — Es verlautet, der Reichsrath werde ans den 12 Oktober ein berufen werde» Wie das „Nene Wiener Tageblatt" meldet, wird die Tagung des Reichsrathes beschlossen werden, damit reiner Tisch mit allen Mmistcranklage» und Tringllchkcilsanlrägen gemacht und die neue Tagung durch die 'Neuwahl des Präsidenten c>»- geleitet werde Paris Tie Untersuchungs-Kommission des SlaatsgerichtS- hojes hat die Prüfung der ihr zrigewieienen Akten beendet und be gann heute früh mit dem Verhör der Angeklagten. Deroulede, welcher von jciiicm Vertheidiger Jalatcus begleitet war. weigerte sich, der Kommission aus ihre Frage» zu antworten und erklärte, er erkenne das Recht des StaalsgerichlshofeS, über ihn Gericht zu sitzen, nicht an und behalte sich weitere Auscinanderfftznngen für die öffentliche Sitzung vor. Döronlode wurde hieraus in das Santä-Gefängniß zurückgefiilirt. Le Ereuzvt. Tie letzte 'Nacht und der heutige Vormittag verliefen ruhig. Eine 'Anzahl 'Arbeiter hat sich erboten, die Arbeit wieder auszn»ehmcn, doch wird die Geiellichait die Arbeiter nur je nach Bedürfnis; und je nachdem die Hütten und Hochofen wieder in Betrieb gesetzt worden sind, wieder einslcllen. Ter Plan, eine Tepntation von Frauen der ausständigen Arbeiter zu Madame Schneider zu senden, ist aufgegeben worden. R o m In Montcbruno geriet!, ein gewisser Garbariiw mit seinem Onkel in Grenzstrestiakeike» In der Hitze des Streites schlug er diesem mit einem Beil de» Schädel ein. trennte der hinzucilcndcn Frau mit einem Schlag den Kopf vom Rumpf, hieb dann seinen beiden Cousinen den Schädel ein. verwundete schwer zwei andere Cousinen und durch Revolverschüsse auch deren Brüder Ter Werth des streitigen Objekts war 3 Lire. Der Mörder ist flüchtig London. Dem Reuter'schen Bureau wird aus Pretoria von gestern gemeldet: Hier ist man eifrig beschäftigt mit der Ab senkung der Burahers und der Artillerie nach VolkSrust. 26 Züge sind schon nach Bolksrnst abgegangen. » K77 Haushalt
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