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Dresdner Nachrichten : 03.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192601030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19260103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-03
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.01.1926
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Nr. r Seile 2 Dred^ner NüchrlchleN Sormlag, 8. Zemvar 1S2S Dache weit weniger tragisch und beschränkt sich auf klein« Bissigkeiten — aus dem bäurischen ..VerfassungSbruch" folgern. Man sollte eigentlich meinen, daß die demokratischen Herren, deren selbstlose republikanische Vür^erlugcnd sich durch die bäurischen Titeloerleihungen gekränkt, oerärgert und be unruhigt siil)ll die kategorische Forderung nach einem Ein schreiten der Reichsgcivalt erbeben würden. Wozu ist denn dis B.stiminnng der Weimarer Verfassung über die Reich-- cxekulive da, wenn sie in einem so eklatanten" Falle nicht in Anwendung kommen soll? Den eigenbrötlerischen Baju waren mühte doch, wen» nötig, mit Gewalt das erforderliche republikanische Verständnis dafür beigcbracht werden, daß die cbeuialigc dcmokraiiscix Parole deS ..Mannesstvlze» vor klönigSlbrone»" sich beute umgewandclt l>at in die neuzeitlich republikanische des „ManneSstolzeS vor Titeln". Soweit ver- steigt sich aber diesmal der Grimm gegen Bauer» nicht, sondern die Sache erhäii einen ganz anderen verblüffende» Dreh. Ein führendes Berliner Demokralcnvrgan crklärl nämlich todernst: ..Sollte -te ReichSregiceung auch setzt wieder die Hände in den Schoß legen, so würde sich die preu- bische S t a a i S r e g i c r u » g r»ermullich in die Zwangs- läge versetzt sebe». zu erwägen, ob sie nicht, stall wieder ein- mal gegen Bauer» zu protestieren, auch einmal i n B a » crnS Spure» wandeln könnte" Auch im Freistaat Preuße» sei „die menschliche Eitelkeit nicht gesetzlich verboten": auch dort ..könnle die Republik sich erbeblich mehr SmumAbic» er. werben", wenn sie »gewissen VolkSkreiscn" in der Form von Titeln einen Schimmer der ..guten alten Zeil" wrederbrächic. Ein'ach prachtvoll! Die ganze innere Unmabrbastigkcit de- Gelärmes über „Berfassuiigsbriich" gebt ans diesem HerzenS. ergus,. der d-aS ticsere Sehnen enthüllt, klar bcrvor. D-ent- liclxr können die im verschwiegenen dcnipkraliichen Bien gekxgten Wünsche nicht markiert werden. Damit verbindet sich natürlich auch die geheime Hofliiung. bah eS wieder eine» „Piepvogel" im Knopfloch geben könnte. Das alles is» ta so menschlich, allzu menschlich, und an sich durchaus verständlich und gar nicht tadelnswert. Tie Neigung zu Titel» und OrdenSa-u-zeichnungcn ist nun einmal bet der überwältige», den Mehrheit der Menschen unaudroltbar vorhanden, und die oeiitichc Republik hätte daher auch verständiger gehandelt, wenn sie nach dem Beispiel der französischen Ehrenlegion ein allgemeine- Ehrenzeichen ringesührl hätte. Dl« Herren Demokraten tollen nur nicht Io tun. als wenn sle über alle aerartigen Dinge hoch erhaben wären: diele» Gebaren ist et. da- man ihnen vorwcrfen mutz. Sie brauchen nur an ihre frühere Grübe. Prosessor Birchow. zu denken, der durch Kaiser Friedrich III. mit einem hohen Orden dekoriert wurde und gar nicht daran dachte, ihn »au» Grundsatz" zurNckziiweilc» wir man nach der vorher di» zum ileberdrub »ebürlcn Ber- lichcrung der damaligen Parteiprcsse. daß Titel und Orden lllr einen waschechten Demokraten eitel und nichtig leien, u». bedingt erivarten muhte. SS ist auch zehn gegen ein» z» weiten das, eS heute unter ähnlichen Umstände» genau Io geben würde, wie zu jener Zelt. Der Weg zu einer Aendc- rniig d«S bestehenden Zustande» ist übrigen» schon angebahnl. Tie NeichSregierung selbst hat darauf vermiesen in einer amtlichen Erklärung, l» der sie betont, »da ft beacht liche Stimmen laut geworden sind, bi« eine Acndcrung des Artikels 166 der Verfassung wünschen". Insbesondere wird in der amtlichen Verlaut, barung auf einen in der Oessentlichkeit fast gar nicht be kannten Antrag der Abgeordneten Dr. Schreiber. Ersing und Dr Mumm — di« erste» beiden vom .Zentrum, der dritte deulschnational — a-i.smer klam gemacht, der die Vorlegung eine» Gesetzentwurfs fordert, ln dem die Verleihung von Titel» von Reich» wegen neu geregelt wird. Erst dann, wenn dieser sinirag vom Reichstage abgelednt werden sollte, werde dir NeichSregierung mil der bayriskixn Regierung in einen MeiiiungSauSta. ich über die rwrcrwähntr juristische AuS- legungSiragr rintreten. ES heißt also abivarten! Vielleicht mären die „Unentn»egten". die sich jetzt io besorgt um da« Wohl der Republik" stellen, gar nicht böse, ivenn der ge nannte Antrag mit Zweidrittelmehrheit vom Reichstage an- genommen würde.... Die Dukaresler Sensation. Der Thronverz ch! des Kronprinzen. Bukarest, 2. Januar. In hiesigen politischen Kreisen herrscht über die Abdankung LeS Kronprinzen Earol große Aufregung, lieber die Vorgeschichte deS TbronverzichlS ist folgen>eS zu berichle». Nach den Beiietzungsseierlichkeiien für die Königinmutter von England, an denen der Kronprinz in Vertretung des rumänischen Königs teilgcnommen Halle, halte er sich nach Paris und dann nach Italien begeben. Nach kurzem Aufenthalt in Venedig und Mailand reiste er dann nach der Schweiz. Hier suchte ihn -er rumänische Palast minister aus und übcrbrachle ibm die Bille des Königs, im Interesse der Dnnastie und des Staates iosori nach Rumänien zurückzukehren. Der Kronprinz wies dieses Ansuchen schross ab und erkiäric. die Gründe für sein Verhallen dem König in einem Handschreiben miiieiicn zu wollen In diesem Schreiben gab der Kronprinz seinem Vedauern Ausdruck, dem Wunsche öes Königs nicht Nachkommen zu können, da verschiedene Zwischenfälle politischer und militärischer Art ihn bestimmt hätten, aus den Titel und die Rechte eines rumänischen Thron folgers zu verzichte n. In politischen Kreisen rechnet man trotz des bestimmten Tones des Handschreibens noch mi« einer gütlich.'» Regelung der ganzen Angelegenheit Zwilchen dem Kronprinzen und dem Ministcrvräsidcnten Bratianu bestanden schon seit langer Zeit ticsaebende politische und persönliche Disserenzen. Der Kronorinz weigerte sich, ans Anlaß der Erkrankung seines Valers an einer clwaigcn Regentschaft zusammen mit seiner Mutter und Bratianu tcilninchmen. Der Kronprinz hielt zu dem voou- lären General Averescu. während Kön,iain Maria aus seilen BratiannS stand. Auch nach der Geneiunä des Königs blieb der Konflikt unter der Oberfläche bcsteben. Die Landcsvertretiina ist zur Genehmigung des Gesetzes für den 1. Januar einberusen worden In dem Abdanknnas- bries Karols an leinen Vater beißt es: Ich habe den nnwidcr» ruflichcn Beschluß gefaßt, ans die Würde eines Thronfolgers und aus die Familienanaehörink'It zu vernichten. Ich ver, pflichte mich. In den nächsten -ek» Jahren nicht nach R-mänie« »u k"mn-en. außer wenn d-w Ksi-'i- eS anders besiehst. P r t n, K a r o l ist am 3. Oktober 1893 aus Schloß Pelesch bei Sinaia geboren. Im Jahre 1018 war er eine morgana tische Ek>« mit der Tochter eine» rumänischen Generals ein. gegangen. Die Elie wurde später kür ungültig erklärt. Seit dem 16. März 1921 ist er mit der Prinzessin Helene von Griechenland verheiratet. Der nunmehrige Kronprinz Mibai ist am 25. Oktober 1921 geboren. <T. U.i „Die schöne Rumänin." Berlin, 2. Jan. Zu dem Thronverzicht deS rumänischen Kronprinzen Earol werden noch sol- gende Einzelheiten initgcteilt: Die letzte o stziclle Aus gabe. mit der Kronprinz Earol betraut wurde, war seine Entsendung nach London znm Begräbnis der Königin-Mutter Alerandra, In Londoner Hoskreisen wurde e» schnell bekannt daß ihm dahin zwei Tage später eine schöne Rumänin gefolgt war. mi, der er sich jedoch in London nicht öffentlich zeigte. Von London au» reiste der Kronprinz mit der Dame, der Gattin des rumänischen Majors Tamvianu. nach Paris »nd nach Venedig, und in diesen beiden Städten zei"te er sich überall mit ihr. In Pari» fiel daö Paar besonders bei einem langen Ausenlhalt in der Eßalerie Lafavette aus. Dies wurde nach Bukarest berichtet. n»d der Pariser Botschafter wurde be auftragt, dem Kronprinzen eine offizielle Warnung zu überbringen. Hieraus schrieb der Kronprinz schon damals nach Bukarest, daß er auf den Tbron verzichte, sich von der Kronprinzessin scheiden lallen wolle, um nun im AuSlande leben zu können. In dem darauf stattaesundcnen Kronrat soll Ministerpräsident Bratianu für die Annahme deS kronvrinz- lichcn Verzichtes eingetreten sein. Jedoch soll er mit seiner Ansicht nicht durchgcdrungen sein, da ein Teil der KabineliS- mitglicder, unter Führung des Ackerbauministers Konstan- lin sc», sich dieser Lösung al» einer daS monarchistische Prtn ip schädigenden widersctzcn. Es wurde daraufhin besch'vllcn, aus den Kronprinzen cinznwirkcn, um ihn von seinem Plan ab zubringen. Es soll sogar b schlosse« worden sein, einem be kannten General diese Pariser Misst»» anzuvertranen, und daß nötiqensalls sogar König!» Maria nach Paris fahren sollte. Schließlich entsandte man den Hofmnrschall A,'gelesen nach Paris, der dort aber mit seiner Mission vollkommen scheiterte. Er brachte nur den endgültigen Thronverzicht Earols nach Bukarest zurück, der nun auch angenommen worden ist. Beginn öes Zeppelin-Baues. Eine Erklärung Dr. Eckeners. Stuttgart, 2. Jan. Dr. Ecken er verbreitet folgende Erklärung: „Der vor einigen Monaten veröffentlichte Aufruf zur Sammlung einer Zeppelin-Spende hat trotz der wirtschaftlichen Nöte und trotz sonstiger Schwierigkeiten und mancher M i ß v c r sr ä n d n i s s e und Quertreibereien, ohne die eS zurzeit ja nicht abgchen zu können scheint, im ver- flosicncn Jahre einen so giinstigen Erfolg aebabt. daß ich mit Zuversicht annchmcn darf, bei unbcirrtcm Wciterschreitcn daS gesteckte Ziel voll zu erreichen. Es kann mit lebbaitcr Genug, tuung feilgestellt werden, was von vornherein zu erwarten war, daß daS deutsche Volk den festen Willen hat, ein nativ- nalcS Unternehmen von der Bedeutung seines Zeppelm- werkeS trotz allem Widrigen ausrechlzuerhalten, und man darf den bisherige» Gebern dafür dankbar sein, daß sie durch ihre Spende ein Beispiel vaterländischen OpfersinncS und damit eines unerschütterlichen Glaubens an eine bessere Zukunst Deutschlands gaben. Die neuerdings sich bemerkbar machende starke Ver, schärsung der Wirtschaftskrise läftt es nunmehr geboten er scheinen, die Fortsetzung der Sammeltätigkeit in den bislang noch nicht einliezogencn Landestcilcn zn verschieben, bis bessere Verhältnisse cingelretcn sind. Aber da» bereits gewonnene Ergebnis genügt, die Tätigkeit aus der Werst in Fried rich sh äsen, woraus cS in erster Linie ankam, wieder auf nehmen zu lassen und den Bau eines neuen Zeppelin- vorerst biS zu einem beträchtlichen Ausmaß zu fördern. ES sind bereits Vorbereitungen getroffen, um alsbald nach Neujahr mit dem Bau zu beginne«. Ich zweifle nicht einen Augenblick, daß z» gegebener Zeit dann die Mittel znr Fortsetzung und Vollendung des Werkes bei Wiederaufnahme der Sammeltätigkeit der Werst zur Ver fügung gestellt werden." Die «nlschei-ung des Sdenandoah-Ausschufse«. Das Personal srelgesvrochen. London, 2. Jan. Einer Neutermeldnng aus Neuyork zu folge hat der für die ttntersuchuna über die Ursachen de- Shenandoah-UnalückS eingesetzte Gerichtshof dahin ent schieden, daß daS Unglück ein Teil des Preises sei. der sür die Entwicklung einer neuen und Zufällen anSgesekten Kunst be- zahlt werden mülle. DaS Personal des LnstschisseS wurde von aller Verantwortung srcigcsprocheu. (TU.) Srkarse englische AnarMe auf den Völkerbund. London. 1. Jan. Tie Wochenzeitschrift ..Nation" schreibt zur Ernennung von HamelS zum Obcrkommlsiar für Tanzta. leider habe der Völkerbund selbst seine Feinde in Drntlchland mit Munition versorgt. Dir Ernennung von Hamel» sein ein großer Fehler der ernste Folgen haben könne, da non Hamel ein notorischer Polensreund und Deutschenfeind sei und da für diesen Posten N «Partei» lichkeit «ine unbedingt notwendige Eigenschaft sei. Ob gleich Fahrlässiakeit eine große Rolle bei dieser Ernennung gespielt haben könne, spiegele sie zwetfelloS den über» wiegenden Einfluß Frankreichs und seiner Alliierten tm Völkerbund wider und sei ein weiterer Be- wcisgrund sür die Notwendiakeit de» Eintritt» Deutschlands in den Völkerbund. (W.T.B.j Der Neujahrs empanir bel Doumeraue. Paris, 2. Jan. Gestern mittag wurden vom Prä- sidcnten der Republik im Elniee der Ministerpräsident und das gesamte Kabinett, sowie darauf die Präsidenten deS Senats und der Kammer empfangen. Um 2 Nbr nachmittags fand dann der Empfang deS diplomatischen Korps statt. Der Tonen. Kardinal Eeretti, drückte zunächst die Glückwünsche der auswärtigen Diplomaten aus. Der Präsident erinnerte in seiner Entgegnung: Ta» in den letzte» Monaten vollbrachte Werk soll uns endlich jenen wahrhaften Frieden bringen, der nicht bloß das Ende der Krieqsschrecken und die Ruhr der Waffen bedeutet, son. dcrn auch eine Veruhigunq der Geister. Aufaabr der Staat», männer. die in den kommenden Jahren die Zügel der Regie, rungen zu führen haben wird e» sein, dafür zu sorgen, daß diese Früchte gezeitigt werden, die die Völker von diesem Werke erwarten. Ihre Ausgabe wird eS sein, unter dem Schutze de» Völkerbundes eine internationale Politik in die Praxis umzusctzen, die auf der Auswirkung deS Schiedsspruchgedankens beruht. (T.-U.) Sin neues enattleftes Reqimenl für Wiesbaden. London, 2. Jan. DaS 2. Bataillon de» Worcester Regt- ments. das sich zurzeit in Dover befindet hat Vcsehl erhalten, sich am 12. Januar nach Antwerpen etnzuschlsfen. Bon dort wird da» Bataillon nach Wiesbaden transportiert werden. Präsident Dinqhvier zur Anfcktudfraoe. Wie«, 1. Jan. Die Innsbrucker Nachrichten" veröffentlichen einen Artikel de» Präsidenten de» National- rates, Dinghoser. worin sich dieser gegen dir gegen- wärtige europäische Wirtschaftspolitik wendet, die Donau- föderativ« als endgültig erledigt bezeichnet »nd erklärt, daß die natürliche Entwicklung zu einer möglichsten Ausgestaltung des Verhältnisses »um deutschen Brudervolk« dränge. Wenn auch ein« Zoll, und WihrungSunion augen blicklich nicht zu erreichen lei. so könnte doch in'ofern eine g«. melnsam« Wirtschaftspolitik gemacht werben, baß beide Teile eine gemeinsame Zollpolitik nach außen und eine grundsätzlich« Uebereinstimmung tn der HandelSpol tik zu errrichcn versuchen. Ebenso könnte eine möglichst, Gleich artigkeit bezüglich der Zolltarissnsteme und der Zollbehan». lung verwirklicht werden, wie überhaupt die ganze Wirtschaft-, politische Gesetzgebung von den Verwaltungen der beiden Länder vereinheitlich, werden sollt«. Der Artikel schließt mit der Hofsnung aus eine bessere Zukunft tn einem schöneren, freieren erneuten Deutschland. Rückgang -es Sachwalters 1« Lar-. iDurch tzuvki»ruch.t llllagdeLnea. 2. Jan. Dl« NeichSbahndtrektto« llllaadedur« teilt über den Stand de» Hochivalser« im Harzaebiet am 1. Januar 1928 >2 Uhr mittag» u. a mit: Da« Hackwaks« r im Harzgebiet geht weitrr zurück, von den durch Hoch« wasier aelvemten Strecke« sind bi« aul wettere« fahrbar q». worbrw: Metchslbahnstrrck« Wegeleben—Quedltnbura—Tdale und Onrbkindnra—Suderode. Nordßaul,«.Wernige roder Eisenbahn: Strecke Drei Annenbobne-Ei-ielder Dal. mühlr. Halberstadt-Blankenburaer Eisenbahn: Streck« Blankenburg—Rllbeland und Blankenburg—Thale-Norb. Durch Umleitung der V-Züg« 181 und 182 und der be- schleunlgten Verlonenzüge 516 und 526 über die wteberber. gestellte Strecke Quedlinburg-Frole wird die btSdertge er- lieblich« Verspätung dieser Züge auf eine Stund« berunter- aedrttckt. lW. T. V.i / KochwafferstbSden auch »n VNpreuff»«. Königsberg, 2. Jan. Durch starke« Hochwasser de» Frtsching wurde gestern der Bahndamm d«r Streck« Königs, borg Schnridt mühl—Berlin bei Kobbeltnde gefährdet. Die Berliner V-Züge konnten die gefährdete Stelle nur tn ganz langsamer Fahrt passieren. SS war daher beabsichtigt, die Strecke zu sperren und die Berliner v Züge umzuleften. Wie die NeichSbahndlrektio» Königsberg mtttellt. ist ein« Unter» brechung deS direkten Eisenbahnverkehr» Berlin—Königsberg jedoch noch nicht notwendig geworden, da inzwischen da» Wasser gefallen ist. Auch sonst wird au« der Provinz Ostpreußen überall von rasch steigenden Wasserstände« ta de« Flüssen berichtet. lT.-U.j Maastricht rings von Wasser umgebe«. «mfterdam 2. Jan. Di« Stadt M a a »t r i ch t w«rde am Donnerstag abend von der Außenwelt fast vollkommen g b. geschnitten. Die Stsenbahnzüge gingen von dieser Zeit an nicht weiter alS bi» Sittard. Ter Bürgermeister der vom Hochwasser äußerst stark bedrohten Stadt Maastricht ersucht« da» KrtegSmtnisterlum telegraphisch um Entsendung mili tärischer Hilfe. Das KrtegSministcrlum hat daraufhtn t« Verbindung mit dem Marineministerium Marinetrup pen mit Pionier material nach Maastricht beordert. Zu dem Durchbruch de» MaasdeichcS bei Nteber-AIsekt wird noch berichtet, daß ein Gebiet von 10666 hi« 12660 Hektar vom Wasser bedeckt ist. iW. T. B.j Die Sü-Iahrfe er -er Aelchsbank. iD u r ch F u n k l v r u ch.» Berlin. 2. Jan. «US Anlaß des 56 jährige» Be stehens der N eichSbank fand heute im NeichSbank« gcbäude eine interne Festsitzung statt, die mit einer Be» grüßungSansprachc des Neichsbankpräsidenten Dr. Schacht eingelettct wurde. Dr. Schacht hob die enge Gemeinschaft her vor, in der sich die NeichSbank bei der Wicderausbauarbctt mit der Netchsrcgtcrung und den verantwortlichen W vt- .chafissührcrn befunden habe und befinde. In Anerkennung der von den Beamten, Angestellten und Arbeitern in den ver gangenen Jahren geleisteten schiveren Arbeit soll von der Generalversammlung die Schaffung eine» beson. deren WohlsahrtösondS in Höh« von einer Million Reichsmark in Vorschlag gebracht werde». Alsdann gab Geheimer Obcrsinanzrat Dr. v. Grimm eine» Rückblick auf die Geschichte -er NeichSbank. Im Anschluß hieran -ttberbrachte Neichsmtnistcr Gehler die Glückwünsche der Neichsregierung, Dr. Schacht, dankte sodann den Vorredner» und den zahlreichen tn- unL> ausländischen öffentliche» und privaten Stellen sür ihre Glückwünsche. Der Dank Ktndenburas. Berlin, 2. Januar. Dem Reichspräsidenten sind anläßlich deS WeihiiachtSfestcS und des Jahreswechsel« au» allen Gebieten des Reiches und von vielen Deutschen ienlelt« der Grenzen Glückwünsche In großer Füll« »«» gegangen. Es Ist leider dem Reichspräsidenten nicht möglich, alle diese Zuschriften einzeln zu beantworten. Er muß daher de» vielen, die seiner gedacht haben, leinen beste» Dank für die freundlichen Wünsche, die er aufs herzlichste erwidert, auf diesem Wege übermitteln. <W. T. B.j Lan-marschaH O. von Eke'parre-Oe'el Einer -er verdienstvollsten deutschen Männer der baltischen Lande ist im Alter von 68 Jahren nach reichg-esegweter Arbeit am 27. Dezember in Oeses gestorben: OSkar von Ekcsparre. dessen Wirken seiner baltischen Heimat, wie dem großen russischen Reiche, dem er tn lonaler Gesinnung zugetan war. tn hervorragendem Maße zugute gekommen ist. 1876 wurde er zum Landmarschall ge- wählt »nd zehnmal — ein in der Geschichte der baltischen Ritterschaften wohl cinzia dastehender Fall — bat er beu Landmarschallstab übernommen. Nach 86 Jahren rastloser Arbeit legte er >966 das hohe Ehrenamt nieder, doch nur um als Vertreter der Oeselschen Ritterschaft in de» NeichSrat einzntrrten. Welches Anic'kicn er auch Im Reich genoß, bewies die Tatsache, baß er beim Ballotement der Vd-l«. deputierten für den ReichSrat die meisten Srimmen von alle« russischen Kandidaten erhielt und alSersterBertretrr de« Adels Rußlands bezeichnet werden konnte. In keiner meisterhaften Vroaramnirede bezeichnete er als da» Funda ment der Einheit des Reiches die Freiheit der Selb st- verwaltunatn dem historisch gesondert entwickelten Teile«. Secks Jahre später berief ibn Kaiser Nikokan» II. ol« «in Zeichen besonderen Vertrauens unter die ernannte» Glieder daS ReichSratrS. Das hinderte freilich nicht, daß der Ausbruch be» Wett- krieges der sinnlose Deutschenhaß sich auch gegen EkcSoarre wandte. Sein Lohn wurde unter brutalen Forme« nach Sibirien verschickt und ist hier an den Folgen ntchl«- würbiaer Behandluna gestorben EkeSvarrr bot dann noch die Besetzung seiner Heimat Oelel durch die deutschen Truppen er leben können, bann aber auch den Zusammenbruch Deutsch- landz und den katastrophale« Umsturz der Verhältnisse in Oelel und in der Gesamtheit erleben müssen. So sah er a» Ende seines Lebens alles das zulammenbrechcn. wofür er seine Kräfte selbstlos eingesetzt hatte. Seine körperliche und geistige Rüstigkeit blieb ihm bi» zuletzt treu, aber das Dasein hatte für ihn seinen Sinn verloren. Das Andenken an diese« auf« rechten Mann wirb in den baltischen Landen Insbesondere auf seiner heimischen Insel Oelel. stets in hohen Ehren blewe«. Der deuljw.polntsrbe Potzoerkehr. Berlin, 81. Dez. In einer kleinen Anfrage wurde auf große Härten im polni'chen Paßverkehr bingewieie«. die die beutschstämmigen Polen vollkommen von ihrer alte« Heimat, ihren Verwandten. Ihren früheren Geschäftsverbin dungen abichneiden. da eine Einreiseerlaubnt« von Pole« nach Deutschland, falls sie überhaupt gewährt wird, mehrere hundert Mark kostet. Wie der Amtliche Preußisch« Presse- dienst aus Grund brr Antwort de» preußischen Innen ministers mitteilt, ist tn dem Programm sür die deutsch- polnischen WlrtschaftSverhanblungen die Erörterung der Frag« der Reiseerleichterungen tm Verkehr mit Pole» bereit- als wesentlicher Punkt vorgesehen. Halle a. d. Saale. 2. Jan. An Stelle de- zum Regierung«. Präsidenten von Wiesbaden ernannten Polizeipräsiden ten Erler ist Land rat Müller, der Verwalter d<« LandratSamteS des Saalrkrellc». zum Polizeipräsidenten von Frankfurt am Main ernannt worden. >W T.B.i Pari«. 81. Dezember. Der Pariser Advokatenrat hat beute mit drei Stimmen Mehrheit beschloß«« den Haupt» mann Sadoul der nach dem Kriege wegen Fahnenflucht in Ahwcsenheit zum Tod« verurteilt worden war. wieder alZ Mttalted aufzunehme«. ...
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