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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.05.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030531014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903053101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903053101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-31
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.05.1903
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sr S '7* » r» 2 kr I ^»» L « «» r» - 5-^ len Anzahl von Persrnien als beute, und es war infolgedessen NU» für die Behörden leichter, ein wachsame» Auae «ns die beson ders marknnteii Persönlichkeiten zu haben. Mancher Beschluk. der für viele der Genossen weitgehende Verpflichtungen enthielt, wurde deshalb von nur sehr wenigen Personen gefaßt und selbst gewisser maßen dekretierte Anordnungen wnrden von den .Genossen" ohne Widerspruch giiigrbeißen. weil die Zeit zur Opposition zu kurz war. um gegenteilige Meinungen zur Geltung zu dringen. Die Zahl der Angelegenheiten, welche die öffentliche Erörterung nicht zu scheuen halten, war damals herrlich geling und da» öffentliche .Hervortreten beschränkte sich ausschließlich auf die Zeit der Wahlen. Damals waren fast durchgängig die «sichrer der Partei auch die Träger dieser geheime» Organisationen. In de» Falle» nun. wo die Behörden durch ihre umfassenden Ermittlungen und lieber« wachungen der maßgebenden .Genossen" die Beweise der »geheimen Verbindung" erbringen konnten, erfolgte ja auch nach verschiedene» i SelieimbnndSprozessen die Bestrafung mehrerer führenden Genossen Mil dem Falle der Bestimmungen des Sozialistengesetzes gelangten die .Genossen" nun in den Besitz einer größeren Bewegungstrei- lieit. von der sie alsbald de» »msassciivsten Gebrauch machten durch Entfaltung einer zügellosen Agitation. Damit war den» die Möglichkeit gegeben, Angelegenheiten, die unter dem Sozialisten geiei'.e noch geheim behandelt werden mußten, vor der Oesfentlich !eit abzuwickeln. Es trat auch alsbald ein Umschwung in der Repräsentation der Partei ein Die leitenden Abgeordneten und Redakteure und einige andere Drahtzieher übernahmen die ganz spezielle Vertretung der Partei vor der Oefsentlichkeit. die auch weiterhin bestehenden Gebeimorganisationen dagegen wnrden nun mehr die anSichießliche Domäne der,eiligen Parteigenossen, die alS die Elitetruppe der Sozialdemokratie heute die geheime „Interne' bildet. Tatsache ist es. daß die nicht zu nnterschätzenden Geheim organisationen in dem Sinne wie früher beibehalten wurden Zum größten Teile ist daS bisherige Unentdecktbleiben der .Inter nen" ans die fast absolute Unmöglichkeit, von Mitwisser» und Mittätern etwaige Mitteilungen zu erlangen, zurückzurühren. Die iur ..Internen" zligelassenen Genossen sind so vielfach gesiebt und eben kür sich selbst so felsenfest von der Richtigkeit und Notwendig keit des Sozialismus überzeugt, daß icder einzelne rS Peinlich ver meidet, auch nur über an sich harmlose Borgänge irgend wie einem Vichtcingeweihteu etwas inrtznteilen. Er ist sich selbst verantwort lich iür >ede unbewußte Indiskretion, die der von ihm vertretenen Dache schaden könnte. Es gehört schon sehr viel Mut dazu, wenn selbst bekehrte Eingeweihte reden. Sic wissen ja. daß sie sich dann den fanatische» Haß und die unablässigen Bcrsolgiingen witenS der Sozialdrmokratie zuziehen Wie anderwärts haben sich die Sozialdemokraten grobe AnSichreituiigen in Berlin in Wahlversammlungen anderer Parteien zu Schulden kommen lassen. Durch Sozialdemokraten ae'preiigt wurde eine von den Konservativen nach dem großen Saale des ..Böhmischen Brauhauses" cinbemsene Wählervcriamm- lung Beben etwa 4M Anhängern der konservativen Partei waren annähernd 800 Sozialdemokraten erschienen, die den Eintritt des Abg. Dinger in den Daal mit lautem Beifall und Händeklatschen be grüßten. Singer nahm im Kreise seiner Genossen Platz und hörte dort die Reden der beiden Referenten Tr. Böckcl lind Schriftsteller Äegner. der als Kandidat sür den 4. KreiS ausgestellt ist. an. lärmende Zurufe aller Art begleiteten die Reden, io daß eS öfter kaum möglich war. zu verstehen, was die .Herren sagten AIS der Kandidat Wcgner seine Proarammrebe mit einem Hoch am das deutsche Vaterland schloß, ließen die Sozialdemokraten darauf als Antwort Singer hoch leben. DaS führte wieder zu lärmenden Unterbrechungen Als erster Redner in der Diskussion »ahm dann Singer das Wort, um seinen Dank sür die Einladung des konser vativen Wahlausschusses auSznsprechen. Er besprach !m einzelnen die Einwände der Gegner und schloß mit dem Ausdruck der Zu versicht. daß der > Kreis den Sozialdemokraten unter allen Um ständen erhalten bleiben werde. Gegen die Fortsetzung der Dis kussion. die durch Singer eingeleitet wurde, erhoben die Sozial demokraten nun ants Lebhafteste Protest, einige meldeten sich fort gesetzt zur GeschäsiSordnnng. andere vollsührten einen solchen Lärm, daß die Versammlung nnch vergeblichen Versuchen der Leiter, Ruhe herbeizusübren. endlich geschlossen werden mußte. — In FeuersleinS Festsäleir provozierten die erschienenen Sozinldemokraten gelegentlich einer Wahlversammlung. in welcher der Professor Dr v. Wenkstern referierte, eine Prügelei. Tie Redner wurde» von einer Gruppe vo» Sozialdcinokrgtcn dermaßen durch Zwischenrufe unterbrochen, daß der Versammlungsleiter sich genötrg iah. sein HauSrecht geltend zu mache». Die Sozialdemokraten wehrten sich nun aus Kräften dagegen, daß einer der Ihrigen daS Lokal ver lassen sollte. Sie letzten den Ordnern tätlichen Widerstand ent gegen. schließlich wurden sie aber überwältigt und allesamt aus dem Saale gedrängt. Dann koiinte die Versammlung ungestört iveitcr tagen Oesterreich. Nach sechswöchiger Dauer des Glas schleifer-Streiks im böhmischen Isergebirge haben sich 1300 'Arbeiter mit den Fabrikanten geeinigt. Ter Ausstand er- scheint somit beendet. Die Arbeit wurde stellenweise wieder aus genommen. Frankreich. In der Devutiertenkammer hat der Deputierte Deloncle einen 'Antrag ans Bewilligung von 10000 Arcs. für die Erpedikion eingebracht, welche Dr. Jean Eharcot für die A n ss u ch u n g d e r N o r d e n s k z ö I d s ch e n Expedition aus- zurnnen beabsichtigt. Kardinal Langönieux in Reims ist schwer erkrankt. Italien. Von vatikanischer Seite wird gemeldet, daß der Papsr keinerlei 'Absicht hege, den Präsidenten Loubet bei ressen Besuche in Rom zu empfangen. England. In einer in Oxford gehaltenen Rede erklärte Sir Edward Gren. die Vorschläge Egg m b c r l a i n s würden den lusanimeirornch der Wohlfahrt Englands und den Untergang des Reiches bedcurur. Rußland. Zur Ausweisung des „ T i m e s " - K o rr e - lpondenleu in Petersburg schreiben die „B. N. N ": Wäre acr Petersburger ,.Times"-Korresvondeut ein Politiker vom Dcblage seines Berliner Kollegen, so würden wir das Vorgehen der ru'si'chen Regierung versieben und billigen. Es kann einer Regierung nicht zugcmiilet werde», die Tätigkeit von Ausländern -u ouldeii, die eS sich angelegen sein lassen, das betreffende Reich mir ihrem HeiinalS'laale zu verfeinden und zu verhetzen. Von der Täligkeit des Petersburger ,.Times"-Korrewondci>te» haben nur diesen Eindruck nicht. Wohl aber hat er schonungslos und eingehend über alle die Vorkommnisse berichtet, die in letzter Zeit die AiEmerk''amkett der ganzen Welt auf sich lenkten. T»s brutale Vorgehen der Behörden in Finnland, die an Mitschuld grenzende Fahrlä'sigkeit bei Beginn der Exzesse von Kiichinew. aber auch di,- Dnmpkome der '»neren Gärung sind in Ke» Berichten der ..Times" grell beleuchtet worden. Daß dabei ein Schriftstück oer- Rscntlicht wurde, das, der „Times" zufolge, ein Geheimcrlaß des Ministers an den Gouverneur von Kffchrneiv, nach einer offiziellen Regierungserklärung aber apokrtwh wäre, genügt nicht zur Recht- 'ertigling des Alisivei'ungsbesekls. Es wird der St. Peters burger Regierung nicht viel nützen, wenn sie sich jetzt dieses chanen Beobachters entledigt. Denn auch ohne ihn wird die Welt von den russischen Zuständen weiter unterrichtet werden. Keines- alls aber wird durch we Ausweisung des ,.Timcs"-Korre- ooiidenten der Eindruck hervorgerufen, werden, daß die Ver- ällni'ic nick» io schiimni ieicn, wie er sie geschildert hat. Dieser Akr echt russischer Polizei-Willkür wird vielmehr als neues Zeichen dafür anzusehcn sein, daß Rußland lehr viel zu ver bergen hat. Türkei. Ter Sultan empfing nach dem Selamlik vor der 'Abreise den rnisischen Botschafter sinowseio »nd den englischen Boischaficr O'Eonor. Ter Sultan erklärte Sinowjew, daß er mit dem bisherigen Ergebnis des Vorgehens gegen die aufständi schen Albanesen zufrieden sei: selbst die Drbrioten hätten sich unterworfen und die militärische Dienstpflicht angenommen. Die Pforte hat der österreich-ungarischen und der russischen Botschaft eine längere schriftliche Mitteilung über die Durch führung der Reformen in den drei Vilajets zngehcn lassen.,AuS den näheren Angaben, die zweifellos aus dem längsten Gesanib- bcricht des Gencralin'vektors Hilmi Pascha beruhe», ist z» ent- nehmen, daß bisher 722 nichtinobammedanische Gendarmen und 121 Polizisten angestcllt worden sinn. 15 namentlich ausgesührte Beanue wurden ioegen Unbrauchbarkeit aber wegen Vergehen teils abgelebt, teils in Untersuchung gezogen. Bis Ende April wurden Wiederzulassuna der nach Bulgarien Verbannten sein. D>« Mitteilung der Pforte besagt ferner, stellen der Ottomanischen Bank in den drei Vilajets reit begonnen haben. ^ Gegenüber der Angabe, die türkischen Truppen hätten! sinerdec grundlos angegriffen und zerstört, wird türkischcrseits auf die Verluste der türkischen Truppen hingewiesen. Griechenland. Im Peloponnes wurden in verschiedenen Ortschaften Versammlungen zu ärmsten des Korrnthen- monopols abgehalten, die vielfach einen stürmischen Verlaus nahmen. In PatraS versuchte die Menge einen Angriff aus die Geschäftsräume einer Zeitung, welche das Monopol bekämpft. Afrika. Eine vom marokkanischen Knegsminister El- Menebhi geführte Kolonne stieß mit Aufständischen des Äeni-eS- Guilda-Stamnies zusammen und brachte ihnen eine Niederlage bei' sieben Köpfe von Gefallenen und fünfzehn Gefangene wurden! nach Fez gesandt. ilaiet» ihre Tätig-! Der ellunr Kunst und Wissenschaft. f Königs. Hoftheatcr. Im König!. Hofopernbanse ge langt am l. Feiertage .Samson und Dalila" zur Ans lührung: am '2. Feiertage .Der Freischütz". — DaS König!. Hosschauspiel gibt am l. Feiertage .Wienerinnen", am 2. Feiertage „Der Widerspenstigen Zähmung". Dir Vorstellungen beginnen >/,8 Uhr. 7 Resrdenztheater. Am 1. und 2. Pfingsffeirrtag gastiert nachmittags, sowie abends das Ensemble des Berliner Zentral- Theaters. Nachmittags Ihr wird bei ermäßigten Preisen „Die Fledermaus", Operette von Strauß, gegeben: abens 7'.- Ubr die Operetlcniiovitcil: „Madame Sherry", die auch stir die nächsten Tage auf dem Repertoir verbleibt. s Im Eentral-Theater verabschiedet sich heute, am t. Feiertage, >» der Abend-Vorstellung .Herr Geor» Engels als Bellerinann in dem Lustspiel: „Der blinde Passagier". Nach- mittags w>4 Uhr gelangt bei halben Preise» der Schwank: „Die trengen Herren" zur Aufführung. Montag, den 1. Juni 2. Pfingstseierlags, geht nachmittags ß»4 Uhr bei halben Preise» „Der blinde Passagier" zum 09. Male in Szene. Den Beller mann wird in dieser Vorstellung Herr Rudolf Scnius spiele»: abends ' 28 Ubr findet die erste Aufführung von „Er und seine Schwester", Posse mit Gesang in 4 Bildern von Bernhard Buchbinder. Musik von Rud. Raimann. statt. Vier Wiener Gäste werden in dieser Novität Mitwirken: Paula Teloni vom Raiinnnd- Tbeater in Wien. Adolf Rauch vom Kaiser-Iubiläums-Theater in Wien: Sarolta Rettich-Pirk und OSkar Sacks vom Theater an der Wien. ! Vorchardt Ausftetlun«. „Das malerische Problem, wcl cheS seit der '.Ritte des 19. IahrbundeitS wieder ini Vordergründe steht, und um dessen Lösung die besten Meister unserer Zeit mit heißem Bemühen ringe», das sogenannte Licht-Lnftproblem stellt die Frnge. wie es möglich sei, eine Vereinigung von Lust- und Lichiwirkung mit der Charakterisierung deS Körperlichen in groß zügiger Behandlung z» erreichen." Mit dielen Worten formuliert Herwaith Zander in einer dieses Thema behandelnden, soeben erschienenen Broschüre das Wesen des „Licht-Lnstproblems", um dann sortzufahrrn: „Mit den Namen Millel. Courbet treten wir in das Gebiet, welches noch heute den Wnhlplatz des Kampfes ästhetischer Meinungen bildet. Deutschland hat sür diesen Kampf i» die erste Reihe Max Liebermann gestellt und von den Jüngere» etwa Felix B 0 rchardt. Italien Tegantini." Derselbe Felix Borchardt, der hier in so ehrenvoller Nachbarschast mit den Größer, der modernen und modernsten Malerei genannt wird, läßt augen blicklich im Oberlichtlnale von Emil Richters Kunslsalon (Prager trage) eine sehr umfangreiche Kollektiv-Ausstellung seiner jüngsten Arbeiten sehen, die für unser Publikum schon deshalb als besonders . ,, .. -taloa d-e .Sächsische ffottftau«. teklung auf der Brussische,, Terrasse »st soeben m »»«iter uklage erschienen. Er bringt «inen oeträchtlichen Zuwachs an Abbildungen von ausgestellten Kunstwerken — tm Ganzen allein 48 vollseitige Illustrationen — und weiß» auch mannig fache Vervollständigungen im Text auf. — Als ein erfreulicher Beweis für den Erfolg der aus Erziehung zur Kunst gerichteten Bestrebungen ist eS anzuseken. daß sich zahlreich« Arbeitrr- vereine an die Leitung der Ausstellung mit Gesuche« um ermäßigte Eintrittspreise und Führungen wenden. Soweit es angeht, wird solchen Bitten immer gern entsprochen werden. De, Evangelische Arbeiterverein Deubcn und der Holzarbeiterverband Dresden waren die ersten, die an den Nachmittagen der beiden vergangenen Sonntage sich die Ausstellung mit allen Einzelheiten betrachteten. f Ii» Kunlisalon Ern st Arnold (Wilsdruffer Straße) interessieren derzeit jeden Sammler und Kenner drei vorlreffltch« Werk« von lvroseisor strtb v. Ubde. zumal diele al« Ergänzung der aus der „Sächsischen AriSsleUung" befindlichen lll,de Kollektion detrachtet werden können. Alle drei find kleinen Formals, aber vom von bober Jnlimiiar der Wirkung Außerdem find drei Gemälde von Max Liedernrann »u leben, u. a. er» figuecnrerche« Slranddrlo von Scheuerungen. Weitgehendste v-deuluna wird eine Ausstellung graphischer Arbeiten sächsischer Künstler baden, vic zurzeit vorbereitet wird tn ihr sollen die wichtigsten, »um Teil sehr scllcnei, Aadierunpe». Lubograpbien und Zeichnungen von Fstcher, Greiner und Klinger vereinigt werden. s I» LciPzra erneuerte das aus einer großen Anzahl hervor- ragender Persönlichkeiten bestehende Komitee für Errichtung eine« Richard Wagiicr-Denkmals am 90. Geburtstage des Meisters seinen Aufruf zu Beiträgen. Die Stadtbehörde Hai eine» Platz für das Denkmal in der Nähe des Geburtshauses Wagners und des alten Theaters bereits zur Verfügung gestellt. r Die Baecaiaurcatöschrist Theophilus Lei iings (..llo rosig-wr»»» tolvriintüi.". Leipzig 16091. der. als sein großer Enkel Gotlhold im siebenten Jahre stand, als Bürger meister zu Kamcnz verstorben ist, hat bis 188t für nicht geknickt gegolten. Dr. j»r. Theodor D ist e l in Blasewitz, der um die Leisiiigsvlschnng sich schon »anrhalte Verdienste erworben hat. liegt zur Zeit das zweite bislier auigetauchte Exemplar in einem Sammclbande der philosophischen Fakultät zu Leipzig vor. Für die .Studien sür vergleichende Literaturgeschichte" hak Distel einen bezüglichen Aufsatz bereits „„gekündigt. In Berlin ist die Witwe deS bekannten Komikers Helm erding vorgestern im Alter von 72 Jahren gestorben. Die »> Daruisladt tagende, aus 56 Mitgliedern bestehende General-Versammlung des Deutschen Bühnen-Vereins hat ihrer Wertschätzung des Direktor- Julius Hofmann an- läßlich seines Rücktritts von der Leitung der Kölner Stadttheater in einem von alle» Unterzeichneten Schreiben folgenden Ausdruck gegeben: „Herrn Direktor Julius Hosmann, Köm, Stadttheater. Die hier zur General-Versammlung des Deutschen Bühnen-Ver- eins vereinigten 56 Theater-Vorstände senden Ihnen, dem lang jährigen, stets trenbewährten Kollegen, den Ausdruck ihrer herz lichen Sympathie, zugleich mit dem aufrichtigen Wunsch«, daß es ihnen recht bald vergönnt sein möge, Sie wieder als aktiven Direktor in ihrer Mitte begrüßen zu dürfen." sFolgen die Unte" schnftcn.s f „Die Kinder des Hauses", ein nach Schillers gleich namigem Fragmente verfaßtes fünsaktiges Schauspiel des Dresdner Schriftstellers Alex. Wald, des Vorsitzenden der „Freien Literarischen Gesellschaft", gelangt noch in dieser Sorvn im Tivoli-Theater zu Hamburg zur Erstaufführung. tz Peter Rosegger wird am 01. Juli seinen 60. Ge burtstag feien, können. Aus Graz wird hierzu gemeldet: Zu der Feier veranstaltet die Gesellschaft Waldheimat am 2. August Auparke eine volkstümliche Aufführung von Roseggers Schau- Peter VrschcrsErz in 0 nu,» ent deS Erzbischofs Ernst von Sachsen im Tom zu Magdeburg wird gegenwärtig ini Aufträge der Verwaltung der Königlichen Museen zu Berlin nbgesormt. Der Abguß wird es möglich machen, die wunderbaren Einzelheiten des Kunstwerks besser z» betrachten und zu studieren, als dies in der halbdnnklen Marienkapelle des Doms in Magde burg angeht. 8!sliv auell xestrisv Rechnungsabschluß der Sächsischen Staatsbahnen. Drahtberichte. Hofnachrichten, Vaterländische Festspiele. Berliner Leben. Vermischtes. Zurechtweisung haben sich vor dem rUn zwei Frauen für den Versuch, durch über 2944 Feldivächter. darunter 1077 nicht nannt Im Vilajet Uesküb wurden mohammedanische, neu er- 10, im Vilajet Monaslir 1 neue Nahie oder Gemcindebczirke errichtet: in letzteren wird die Errichtung zweier weiteren vorbereitet. 270 Verhaftungen wegen gemeiner Vergehen wurden durchgesührt, wobei die Komiialichi nicht mitgcrechnct sind. Die »ach den Vilajets Uesküb Saloniki und Adrranopel gesandte Kommission zur interessant gelten darf, well der Künstler, der seit mehreren Jahren ^ „ «u i» Paris tätig und dort sehr rasch zu hoher Anerkennung gekommen >^1 „Agn Tage des Gerichts . Beim „-steinbauer in der Nabe ist, früher zu der jüngeren Dresdner Malerschnle gehörte, die I "on Murz-Zuichiag wird eine Gedenktafel errichtet werden. Anicing der 90er Jahre zum erstenmal von sich reden machte. Allerdings hat Felix Borchardt seit jener Zeit manche Wandlung durchgemacht, bis er mit seinem großen Bilde .Sonntag" im Panier .Salon" Sensation machen konnte; er hat sich allmählich zum vollständigen Pleinairisten «Io pur 8rmg unter dem Einflüsse der großen Pariser Koloristen „durchcntwickelt", deren Malerei wegen der nervösen Eleganz, der koketten, echt französischen Mache und der sicheren Technik vcS Farbenvortraas als ein Pratotyp raffinierter Modernität zu gelten hat. Freilich, wer den frühere» Borchardt gekannt hat. so wie er vor 6. 7 Jahren malte, der dürfte einigermaßen erstaunt lein, wie auö der asvhaltbrauncn Puppe von einst der überaus farbenprächtige Schmetterling von heule geworden ist. Den langen Weg von der .dunklen Sauce" zum Pleinaikismus. vom Illustriere» literarischer Vorwürfe bis zur Verachtung alle? Novellistischen in der Malerei, von Düsseldorf bis Paris. — Fclir Borchardt hat ihn in erstaunlich kurzer Zeit zurück- zclegt. ein Beweis sür leinen außerordentlichen Fleiß, der an »nd ür sich schon ehrliche Anerkennung wert ist. AuS der großen Zahl der Bilder, die der Künstler zn einer von ihm selbst ganz aus gezeichnet placierten Kollektion vereinigt hat. ragen drei gualilativ bewnders hervor. Davon sind zwei — das „Kind mit Hund" und der „Sonntag" — rein pleinainstjsche Schöpfungen, während das dritte .An der Sialltür" als eine farbige Impression, allerdings von höchsten tonliche» Werten, zu gelten hat Augen, die sich an den Pleinairismns in der Malerei noch nicht gewöhnt haben, mögen wobl die beiden ersten Bilder etwas zu trocken und hart in der koloristischen Wirkung erscheinen. Wer aber einmal den leuch lenden Schimmer, das Lustige und Sonnige, das solchen Werke» inncwohnt, in seinem ganzen Umfange entdeckt hat. der wird gerade an diesen Arbeiten einen sonderlichen Genuß haben. Durch den iubtilen vointillistischen Jarbenvortrag erzielt Borchardt auch die ihm besonders liegende Eigenarl der zeichnerischen Behandlung seiner Bilder. Er vermeidet nämlich alles Konturenhaste in der Zeichnung, wie das z. B. — um aulg Geradewohl nur einen großen Nomen zu nennen — bei HanS Thoma so charakteristisch in die Erscheinung tritt, wodurch B„ zumal er über eine außerordent lich reiche Palette verfügt, das Gegenständliche auf seine» Bildern gleichsam herausdestiuiert. Typisch für dieie Malwcrse, die der Künstler mit einer höchst persönliche» Note in der Mischung seiner Töne zn verbinden weiß, ist vornehmlich das bereits erwähnte impressionistische Bild .An der Stnlltür". ans dem die Figuren aus dem riesen, von unendlich vielen lebendigen Schattenpartikelii erzeugten Dunkel gleichsnm hervvrdämmern bis in dns Helle Tages licht. Nicht weniger typisch dafür sind verschiedene Landschaften des Künstlers, aus denen durch diese zeichnerischen Werte dcr Farbbehand lung eine große Plastik der Gegenstände erzeugt wird. Es iei hier nur an das herrliche Bild .Hcrbstwolken" erinnert, aus dem die Bäume so lest herauStrelcn, als stünden sie geradezu vor dem Rahmen, seiner an die beiden Landschasten .Roter" und „gelber Herbst", die vielleicht für uniere an da? hiesige Klima »nd seine Lufl- stimmungen gewöhnten Augen zu sarbig sind. Impressionistische Studie» trefflichster Art bedeuten schließlich die Marinen und Tünenbilder Borchardts. unter dene» sich Stücke von ganz meister lichem Valeur finden lassen. Tritt doch hier ein überaus vornehmer * Eine verdiente Schöffengericht i» Berll „ ^ . mäßigen Staat zu imponieren, gefallen lassen müssen. ES bandelte sich um einen sreiriidnachvarichaftliche» Hauszank unter Dreien mit nachfolgender Prügelei. Die erste Angeklagte, die sür sich allein die eine Partei bildete, war einiach gekleidet, die beiden anderen erschienen dagegen in auffallendem Ausvutz. Während der Verhandlung kam zur Sprache, daß die eine Angeklagte die andere mit unreinem Wasser begossen batte. .Na. das wird Ihnen doch nicht gar so viel geschadet haben", meinte der Vor sitzende. „denn dabcim werden sic sicher nicht so aufgedonnert gehen wie heute. Ich will Ihnen überhaupt etwas sagen: ES ist nicht schicklich, vor Gericht lo übermäßig ausgeputzt zu erscheinen. Eine Gerichtsverhandlung ist eine sehr ernste Sache, und dazu kleidet man sich anständig, aber einfach, nicht so. als wenn man ins Tbcater geht!" Tue beiden Frauen nahmen die Lektion schweigend hin. Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meteorolog. Instituts ür Themnitz vom 30. Mai 8 Uhr morgens (Temperatur nach CelsiuS). Wetterlage in Europa am 30. Mai 8 Uhr früh: Lra»i»n». Z. -Z Name Richtung u. Stärke Letter desWindeS , StationS- Name Richtung u Stitrk d»«w>nd«« Seit« MO, «I« 4 1»!- Helder Sctlln Miinster « 7ö8 Oieo Iricht woUenI »s Wktcv m-ise Nkbkl 88 kiktrv leichöwoir-nl Berlin 60 80 leicht j wolkenl Karlsruhe S7 xo schwach wolkenl Zrauk,. M. K7 80 leicht wolkenl Metz 6 bk NO schwach!-eit« Pari- 13 b7 880 leicht molkig München 8 b8 t» leicht wolkenl -kom 54 2fwolk»a bb Still heiter Chemnitz 7 59 080 leicht weite»! -i-n .->!> rs >8 10 >8 >0 Geschmack in der Farbeiizusaniinensrcllnng zu Tage, der mit einen, sicheren Können inr Stilisieren und Abslimmeir auf einen oder dock nur wenige Gmndröne verbunden ist. AlS die bedeutendste Leistung nach dieier Richtung hin darf wohl die ganz in Grün gehaltene nußerordentlich ruhig und geschlossen wirkende Landlchasl „Einsamkeit" gelten. Die Porträts von Felix Borchardt verrate» durchweg eine große Treffsicherheit in der Zeichnung, sind mii Geschmack ans das Charakteristische gestimmt und samt und sonders zugleich niehr oder weniger Milieiistudien von feinem malerische» Effekt. Zum Schluß muß noch ein kurzes Wort über die neue Technik gesagt werden, tn der ein Teil der bei Richter ausgestellten Arbeite» des Künstlers ausgcsührt sind. Borchardt gilt »nd ist näm lich einerder tüchtigsten Vertreter der Oelslift-Technik. die der geniale Pariser Rassaelt ersunden und eingeführt hat. DaS dem Oelstift eigen tümliche Leichte und Bequeme in der Handhabung kommt Borchardt bei seiner großen Subtiliiät besonders zu statten. ^ weise, sür die ihn übrigens Raffaeli selbst als de» typischen dcut scheu Vertreter bei der Vorführung des neuen Verfahrens in Paris dadurch bezeichnet hat. daß er BarchardtS Bilder neben seinen ausstellte. eine größere Herbheit und Trockenheit in der Farbe, zugleich aber auch eine schärfere Plastik und größere Perspektive auf keinen Bildern. Nur erscheinen mitunter hierbei dadurch die Schatten partien ciwnS zu erdig und gegenständlich, wodurch öfters die Lust ein unmotiviert Schweres erhält, ein Nachteil, dem sich leicht durch stärkeres Firnissen der Bilder abhelfen läßt. Alles in allem bedeutet die Ausstellung den RechenichafrSbericht eines durch und durch modernen Künstlers, der mit der Fülle keiner Anregungen sür den Laien ebenso fesselnd, wie mit dein reichen tünstleriichen Resultat sür Felix Borchardt ungemein ehrenvoll iv -kl. Stornow. ^ 760, X l) leicht bedeckt «lack,od j leicht bedeckt Christtansd 60 klO jäiwach wolkig haparand.j leicht heiter -tude«na-I 50 .X.VVV leicht bedeckt ^-13! Stockholm i 63 0.^0 lclcht wollen! -j-2l' llopenhag.i 61 §80 schwach haldbed -«-16 Memel 64 1884V leicht heiter -j-22- Lwinern.2! 61 80 schwach wollen!-j-19! 0 Lkagerr 60 8 schwach halbbed -j-16'- Sylt ! K9 'kl leicht wolkenl 4 17,- Hambg. l' 60 080 leicht wolkenl-j-21> 0 Die Lusldrurkocrtciluna ttt selir gleichmäßig und wehen allenthalben leichte Winde aus vorwiegend östlichen Richtungen. Der Unlerschiev ,wischen dein flachen Minimum im Südwesten und dem Morinrum im Nordosicn beträgt nur io Millimeter. Bei nieill wolkenlosem Lümmel hält die Über normale Temvcralur an und erreicht inr Norvoslen am Morgen bereits 22' , Krad Meinest. Prognose sür den !11. Mal: Wettzrlagr» Trockenheit günstig. Temperatur: Ucbcrnormal. Windursprung: Düdost. Barometer: Ties. Witterung in Sachsen am 29. Mai. >- -ro - - rsi a I Starten See hiih. m renip. Wind DZ Statt«» See, h»h. rem». »In» j s I s 8! Si 8 Z rre«d,n 115 IS.» !>2 < 880 r tzretderg »08 19 1 !».» 8 » retegg 117 20 7 13 9 o 3 435 300 12.0 0 » ll-Idi, rriü 20.6 jl3.2 80 4 Silier ^ KOO 18 2 S.I 880 , «au,ei. A» 10 2 10 4 880 2 Atlenbera 751 res rr? 0 8 I Zittau 256 19 5 10 1 80 2 Aettzenham 772 1b 4 8, OSO « »hemm, 210 lti.s Ill.s 080 r — Fichtelberg 1213 12.8 9 4 80 8 — DaS beiter«, trockene und warme Wetter bestand am 2» Mai unter >rt»,8e in, i leichten tkdölilichen Winden sort. Die Temperatur ging im Minimum nur ", vereinzelt unter >o Grad yrrab «Reibe,rbain 8 Krad», stieg tm Maximum ecOlkskr Nkllen 1 2K Grad (Leipzig, Colvik 26 Grad) und erreichte Mittelwerte, welch« s bis 8 tvrad höher waren als die vreljährigen. An, Morgen wieder starke Taubildung. Dresden, 30. Mai. Barometer von Optiker Eduard Wieg and toorm. OS«. »ösold>. Wallllraße 2. Abend» 1 Ubr : 7S2 Millimeter, t ae- ffrllen. Thermometrograpb nach CelfiuS. Teiirperorur: Höchste 22 Sr. Wärm«, niedrigste >3 Gr. Wärme. Heiter. Lüdoftwind. Wafferftand der Elbe u«v Moldau. BndweiS Prag Pardubitz Melnik Leltmeritz Dresden 29. Mai Null -4- 20* -4- 8 - 37 —42 — 14«' M. Mai — 4 -4-23* Null — 40 — 83 — 150 » TI-uw»fi-r -m Pegel t»,o,ge Aufstellung de« Lr-fner «ehre». Wasserwärme der Elbe am 30. Mai: 20 Grad L.
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