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Dresdner Nachrichten : 25.11.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188411251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841125
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-11
- Tag 1884-11-25
-
Monat
1884-11
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.11.1884
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Kr. »»O — Durch das vmn 1. ^>ez. d. I. in Kraft betende neue ReichA- kirnkasfen-Pesctz dürsten sich voraussichtlich aiüh Stile KauflMr, ^ ' dnetUrankeiMse Sslt« » — c?wÄMk. 90 Pfg. ein. — Len freundttche» Ge ser GtMt herzlich gedankt. Dt« Ertragnisse der l,»k ' "ten Gainmelbitchse mmd» als außerordentliche I Ritzte. DeS Weiteren prvklamirten Amtsgeh gegen jede Publikatio nicht abgeschlossener , . stimmt, Punkte erst eine der Erst« sei«, geeignet« 1" gtwWt« Präsident de» Reich-tag-, He« Wilhelm d. Wedell-Pie-dorft hat vor dieser Gffsto» de», Reichstage noch nicht cmgehört, ist dagegen seit den« Jahre 187V Mitglied deS Abgeordnetenhaus«« für den «. Wahlkreis deS RegierungSbezird Merseburg lGanaerhausen-Eckart-beraa). In der vergangenen Land. tagS-Sessio» hat Herr v. Wcdell sich wiederholt an der Debatte betheiligt und besonders bei der Borlage über di« hannöversche ProvinMlordniing Namens der konservativen Partei das Wort genommen. Auch an der Diskussion über die Jaadordmmg und beim Etat dev Kttltu«mintkterluu»S uadm Herr v. Wedell regen Nn- theil. Heer v. Wedell, RrglmmgS-Präsldent ,n Magdeburg, ist am 20. Mai 1837 geboren und deürioet »m Hofdimst die Stellung als Kamme rberr. Tie deutsch-freisinnige Fraktion bereitet einen Antrag auf Ab- änderung deS Wahlgesetzes oabin vor. das, es freigestellt wird, die Stin, inzettel in tzrtefnmschlägen abzuaeben. Stuck der Vereinbarung des SeniorenkonventS wird die sozial demokratische Fraktion zunächst in folgenden Kommissionen vertreten sein: in der PctitionL- und Wahlvuliunaskoiiimission durch je zwei Mitglieder in der GeschäftSordnunaS- und Budaetkommission durch je ein Mitglied. — Die sozialdemokratisch« Fraktion hat beschlossen, einen vollständigen „Arbeitsgesetzentwurf" auSzuarbeilen, in welchem Bestimmungen über die Regelung des NormalarbeitS- tageS. Über Beschränkungen der Frauen« lind Kinderarbeit, über Schutzmahregeln zur Sicherung der Gesundheit und des Lebens der Arbeiter, Uber Errichtung von Arbeitsämtern und Schiedsgerichte» ,c in Borschlag gebracht werden sollen. Fenier wird die sozialdemo kratische Fraktion dm in voriger Session eingebrachten und nicht mehr zur Berathuna gekommenen Antrag, gegen die Polizeibeamten. welche ani 2. und 8. April v. I. die Akgg. v. Vollmar und Frohme in Kiel verhafteten, das Strafverfahren emzuleiten. abermals beim Reichstage einbringen. Die sozialdemokratische Fraktion (Abg. Liebknecht und v. Voll mar) wird, eine Novelle znni Krankenkassenaesetz einbringen, in deren einzigem Paragraphen beantragt wird, statt 1. Dez. 1881 (Beginn deS Inkrafttretens des Gesetzes) zu setzen : 1. April 1865 und dem 8 75 folgenden Satz hinzu.,listigen: „Für Mitglieder der ans Grund des Gesetzes von, 7. Avril 1876 errichteten eingeschrie benen Hilsskassen. beim Statuten der Verwaltungsbehörde zur An passung an das Gesetz vom 15. Juni 1883 vorliegen, ruht die Ver pflichtung, den OrtS-, Gemeinde-, Betriebs-, Bau- und JnnungS- kassen beiznttettn. so lange, bis über die Zulassung der bettessenden freien HilsSkassen endgittlg entschieden ist. — Ausserdem wird eine Resolution beantragt, durch welche der Bundesrath ermächtigt werden soll. Normalbestimmungen für die Statuten der freien HilsSkassen zu ertasten. Die mecklenburgischen Stände in Malchin haben zum Bau deS HostheaterS in Schwerin 500.000 M. bewilligt. lieber den Brand bei dem neuen Eisenbahnunfall bei Bietig- heim meldet da- „Neue Tageblatt", daß das haare Geld uiw Papiergeld bis zu einem geringen Bettage gerettet ist und somit die Posldirektivn nur ein geringer Verlust treffen wird. Die Versuche, welche bezüglich einer anderen Regelung des Kavalerie-Gepäcks bei verschiedenen Kovalerie-Regimentern unserer Armee stattgefunden habe», sind im Allgemeinen so günstig ausgefallen, daß die Annahme der neuen Fonnen gesichert erscheinen darf, da dieselben geeignet sind, die Leistungsfähigkeit der Kavalerre und die Beweglichkeit derselben nicht unwesentlich zu steigern. Die schweren Sättel sollen durch leichtere gefälligere Kviistttikkionen er setzt werden, die großen Neberlcge-Schabrcicken in Wegfall kommen. Trense und Parabe-Halster sollen gleichfalls beseitigt werde» und an Stelle der Letzteren wird ein einfacher Lederriemen treten. Durch Vereinfachung des Hauptgestells der Kandare wird eine weitere Erleichterung der Kopsbekleidung des Pferdes und somit ein schnelleres Aus- und Aokandaren — besonders wichtig fürs Bivouak — erstrebt. Einige wesentliche Verbesserungen bildet die beabsichtigte veränderte Traaewcise des Karabiners, welchen der Kavalerist fortan über den Rücken geschnallt mit sich führen soll. Bei schnellen Gangarten des Pserdes wird der Reiter durch das Schlagen des jetzt am Pferde befestigten Karabiners gegen seinen Schenkel ganz außerordentlich belästigt. Der größeren Bedeutung entsprechend, welche zur Zeit der Schußwaffe des Kavaleristen bei- gelcgt wird, soll ferner die eine, bisher aus dem Rücken des Reiters hängende Patrontasche durch zwei, vom an beiden Seiten des Koppels angebrachte, ferner das weiße Lederzeug durch braunes er setzt werden. Das Putzzeug, welches bisher jeder Einzelne komvlet mit sich führen mußte, wird, ähnlich wie dies bereits bei der In fanterie geschieht, auf die Mannschaften in seinen einzelnen Bestand- Iheilen w vertheilt, daß mehrere Leute gemeinsam je ein Stück desselben benutzen könne». Endlich sollen an die Stelle der kurzen Reserve-Stiesel beaucme leichte Schuhe treten, der eiserne Bestand an Reserve-Patronen und die Zahl der mitzusübrenden Hufeisen verringert werden. Außer der Herabminderung des Gepäckgewichts um etwa ein Viertel des jetzigen, dürsten aus diesen Aendenmgen auch Ersparnisse resnltireii. wid auch dieser Umstand wird geiv-.z mit Freuden zu begnißeu sein. Lestcrreuff. In der Wiener ho'burgpsarrkilche fand am Sonnabend in feierlicher Weise die Kardinalsbaretertheiimig an den Erzbischof von Wien. Cölestin Joseph Ganglbauer durch den Kaiser statt. Sämmtliche Hoschargen, die Generalität, die Minister und eine Menge hervorragender Persönlichkeiten wohnten der feierlichen Handlung bei. Zum letzten Male hat der Kaiser l87S die Kardinals- baret-Erlyeilung an derielben Stätte voraenvnrmen. Damals waren die Kwchenfürslen Haynald und Landgraf Mrstenberg zu Kardinalen ernannt worden. Frankreich. Ein Telegramm des Generals BriSre vom 23 d. M. bestätigt, daß am 19. o. M. bei Duoc ein Gefecht statt gefunden habe. Die schwarzen Flaggen, verstärkt durch reguläre chinesische Truppen, welche sich m den befestigten Werken sestge- ctzt hatten, wurden aus denselben vertrieben und flohen in der Richtung nach Norden und nach Westen. Das Kanonenboot „Re volver" wurde am 16. d M. von den Chinesen angegriffen und verlor hierbei 2 Tobte und 3 Verwundete. Das Gefecht endete mit der Niederlage der Chinesen. General Briöre meldet ferner, daß das Songkau-Thal vom Feinde geräumt sei. Von anderen Punkten der Grenze lägen keine Nachrichten vor. Der „Agence HavaS" wird aus Hanoi gemeldet, daß ein französisches Kanonenboot im weißen Flnsie a»aegrifsen worden sei und die französischen Tnippen n> ter den. Oberst DncheSne die Angreifer vollständig zurückge- chlagen hätten. Die Franzosen hätten 8 Tobte, darunter 1 Leut» nant und 25 Verwundete verloren. Eine D^etcke de« Generals Briöre de l'JSle au- Hanoi vom 2S. d. M. meldet. Oberst DncheSne habe bei Verfolgung der in dem Gefecht gegen die Chinesen erlangten Vortbeile vre» de» festigte, in der Umgebung von Tuuenguan gelegene Ortschaften, ohne selbst irgendwelche Verluste zu erleiden, weggenommen und die ausgrspeicherten Proviantvorräthe des Feinde- erbeutet oder zerstört Die schwarzen Flaggen und die regulären chinesischen Truppen irrten in völliger Auflösung in Wäldern und Bergen umker. Das Kanonenboot „Eclair" habe an den Gefechten der französischen Truppen theilgenommcn. Paris. Die Protokolle Ver Ton link om misst oa sind an die Deputirten zur Pertheiluna gelangt. Nach denselben erklärte der Mtnlstervräfidrnt Ferry, eine Mediation Deutschlands sei weder erbeten noch angedoten worden. Von England habe die französische Regierung auch nichts verlangt, mehr könne er nicht tagen. In Bezug auf die Blokade der Jmel Jonnoia erklärte der Minister präsident, im Einverständniß mit England sel die Blokade eine friedliche. wie diejenige, dt« lm Jahre 1827 an den Küsten Griechen lands auüaeübt worden sel. Die französische Regierung werde nicht von dem Rechte Gebrauch machen. Schiffe auf hoher See durch suchen und wegnehmen zu taffen, sie habe aber das Recht, die Zu« gange zu den bloklrten Häsen hermetisch zu verschließen und jedes Schiff in den Grund bohren zu lasten, welche» dem Verbot zuwider versuchen sollte, zu paisiren. Aut dt« von MazS an ihn gerichtete Frage, wir die Regierung China zur Nachgiebigkeit zu nöthigcn gedenk«, antwortete der Ministerpräsident: Dadurch, daß die trän» <on »«. Korswdsr 18S4 krankdiikassen-Gesek dürften sich vorauSsickstlich au Gehilfen und Lehrlinge veranlaßt sehen. Mitglied zu werden. Hier einpfiehlt sich nun der seit ' ' reichster Wiwamkeit und miter Protektion di braW dieserl ausgess emenil vor- üt 8 Jahr« dUDresdiW schall, sowie sehr vieler Prinzipale bestehende Dresdner Krau und Begräbnißkassen-Bereiii für Kousleute. Verein hat seil seinem Bestehen bereits ein G>»»dkapital von ec>. 37,«XXI Mk. eiiigksalnnielt und ist dadurch schon seit 2 Jghrcn in die Lage versetzt, seinen Mitglieder» außer dem statutarischem geld auch freie Behandlung durch seinen Bereinsarzt ae könne» Weiterer Ausbau ver Venemszwecke ist satzungsaem behalten. Die Geschäftsstelle befindet sich Tchlvüstraße Nr. 25 bei dem Kaufmann Herrn. Moehring (F. Louis Gntymami) »md sind daselbst Statuten re. zu habe». — Unter großer Betheilignng fand gestern Nachmittag die Beerdigung de» nach kurzem Kranksein velschiedcnen lang- jäbrige» bewährten ObmannS des Dresdner Jnnungsäitestenvrrrin«, des Herrn Tischlerodermeifter JoK Friedrich Schäfer, ans den, Tri- nilaliakirchhose statt. Dem Rondiilte voran schritt die gelammte Tischlcrinnung ,»it der Fabne. Der größte Tbeil der Obermeister der Dresdner Innungen und des InnungSältesten-Vereins folgte. Hinter dem Sarge schritt Herr Gen. Hosratli Ackermann und die Vorstände des konservativen Vereins, dessen Mitglied der Verstor bene eine lange Reihe von Jahren gewesen ivar. Auf dem Kirch hofe wurde ver Zug von dem Kirch-»Vorstände der Kreuzkirche em pfangen der Entschlafene war 7 Fahre taug Mitglied dcö Kircken- varstands der Kreuzparochie gewesen. Herr Konststorialratl, Suv. vr. TideliuS hielt eine ergreifende Grabeve, in der er mit herzlichen Worten des Verstorbenen gedachte, dessen Wablsoruch iin Leben gewesen sei: Fürchte Gott, ebre den König und liebe vir Brüder. Mage dem Entschlafenen, der jederzeit ein gotteSiürcbtiger, königs- Neuer und bilsSbcreiter Mann war, die Erde leicht sein! — Im Kurländer PalaiS hielt gestern von lO bis 3 Ubr daS L a nd e s in c di z i n a l ko l l e g iu m eine Plenarsitzung ab, wel cher der Vorsitzende Geh. Medlzinatrath Ur. Reinhard prästdirte. Der erste der beiden ans der Tagesordnung stehenden Punkte er forderte eine gutachtliche Aeußerung über die Bedingungen der Aus nahme in die 2 Hebammenschulen des Landes (in Leivzig »nd Dresden) und den Unterricht daselbst. DaS Referat gab Herr Geh. Medizinalralb ffr. Merbach. Man beschloß, das zeilher übliche Alker von -'I bis 35 Jahren für de» Eintritt in die Schute bestehen zu lassen. Hinsichtlich der Prüfung reie. Vorprüfung beschloß man ebenfalls, auf dem bisherigen Gebrauch der Ausstellung der Ouati- flkationszeuauisse durch die Vczirküärzte stellen zu bleiben, cS da gegen als wünichenowertb Hinrustellen, daß der Beibringung dieses Besähigimgsnachwenes eine Schriftprobe beigelegl und dem Diri genten der Entbinduiigsichule das Recht eingeräumt werde, diejeni- den Lehrtöchter, welche sich im ersten Monat des Lebrkursus als unfähig oder sonst untauglich bezeigen, von dein Weiterbesuch des Kursus ausruschließen. Die beantragte Berlängernng des Lehrzeit von 6 ans 12 reff'. 9 Monate, fand wohlbegründeten Wider spruch in dem Kollegium und wurde ablehnend beschicken. Der zweite Punkt der Tagesordnung betraf ein- gutachtliche Auslassung über die Anfertigung der vonNe-cken und Emvirikern verschriebene» Rezepte seitens der Apotheker. Das Referat des .Hern, Geh. Rath i>r. Fiedler gipfelt i» den Anträgen: I. „ES möge von Seiten der Bezirksvereine eine Bckaniilmcichrmg erlassen werde», welche den Aerzte» und Empirikern ciiischärst, daß sic aus Rezepten ihren Namen deutlich und genau anmerken und sich zu dessen Bezeichnung keiner blosen Etiissre bedienen." 2 „Es ist den Apotheken» nicht gestattet, sogenannte ckissrirtc Arzneivorschriften geheim zu halten, vielmehr sind sie vcrvslichtet, deren Zusammensetzungen und Zube- reitungsweisen aus Verlange» dem Bezirksarzte und jedem Apo theker genau und unverzüglich mitzulheilen." Dieselben wurden zum Beiebtuß erhoben. — Unsere gestrige Notiz im Lokalen, daß im K. Hofthcater für die sämmülchcn Aufführungen des „Rhcingold" wie auch für die spater sagenden Nibetungen-Abcnde große Overnvreise bestehen bleihen, ist irrthümlich auch io verstanden worden, als ob dieselbe» Preist ivie au, ersten Abend — der PremiSre — in Kraft Grundstücksbesitzer schon jetzt ersucht, durch Beleuchtung der Haus blieben. Dem ist nicht io. An diesem ersten Abend wurden „er-! sluren den Verkehr sickern zu wollen. Holste Preise" gezahlt, etwa 25 Proeent mehr als bei den großen Preisen, die sür jetzt und in Zukunft bei Rbeingotd, Walküre, Swgsried und Götterdämmerung Gelrung behalten. Dabei stellt sich u. A. das Parguet gegen die „erhöhten Preise" bei ver Prc- mröre um 1 Mk.. die Logen des 1. Ranges und die F.emdcntogeii des 2. Ranges sogar um l Mk. 50 Pi. billiger. Im Allgemeinen sind ja hier überhaupt die Eintrittspreise, selbst wo sie aus dem Zettet als „große" sigucnen, gegenüber anderen hervoriagenden Theatern billig: abgesehen von eigener Erfahrung in anderen Städten, ward dies schon von manchen Fremden gegenüber dem hier >o großartig Gebotenen mit Anertennung konilalirt. rn sei an nslokale ^ Itützun- n überwiesen. «ivztg. 22. November, von d«n wodltbättaen Wir kungen, di, man sich von dem Kranke nv,rstweruni«>« setz «us dt» Arbeite versprochen batte, ist hier bt« jetzt nur wenig zu verspüren gewesen. Di» Arbeiter bähen von Hau- aus wenia Sym- vatbie für va« Retchsgesktz gehabt, sie warm zufrieden MN lbren Krankenkassen, die ihnen mcistentbeilS ein höhere« Krankengeld ge« währen als die neuen Lrlökrankentassenlmid suchten sich datier tore freie» HilsSkassen zu erhalten, d. b. deren Statuten den Anforde« runaen de« ReichSgeletze« anzupaffen. Fortwährend la« man von Versammlung»,, zur Revision und Umgestaltung von Krankenkassen» ftatuten. Da au» einmal er chien am lO. November di« Bekannt machung unsere« Kranke„verNctnrimg«amteS, daß von allen einge reichten Kra>,ke»kaffenstatute» nur 3 als dem Reichöacketz entsprechend bekunden worden seien. 58 ntckt. und daß. wer mchl bt« »um SV. November Nachweise, daß er einer genebmtgtm srvten HMkaff» an« a-st>vre, unbedingt und trotz seine« Widerspruch« tn die Orttkianken» kaffe oder di» Genieiiideverstchemng fallen werde. Unter den 58 befanden sich so alte nnv wohlfundiite Kaffen, wie di« brr Buch drucker. der Pianosorte-Arbriter rc.. und etwelche, bi« ihre neuen Statuten schon im Juni ring-reicht batten. Man kann sich denke«, was jene Bekanntmachung mi» ihrem kur» anberaumten Termin tn den betroffenen Kreisen sür Eindruck gemacht bat. Es war gut. daß die Reichstagsivaht vorbei war. W«r weiß, ob sie sonst so günstig für den Bürgermeister Tröndltn ausgefallen wäre! Seitdem sind außer mehreren Fabrik« (Betrieb«-) «affen noch weitere S Hills« kaffen, im Ganzen also neun von der Kreishaliptnianmchast genehmigt worden und die städtische Behörde bat da« Zugestänoniß gemacht, daß auch die Mitglieder derjenigen Kassen, die noch nach dem 20. November und d>S zum I. December die Genehmigung erlangen, von dem Zwange zum Beitritt in die LrtSkrankenkassen nachträglich wieder befreit werdm sotten. Die Arbeiter wollen sich dabei nicht zufrieden geben, baden deshalb schon wiederholt Versammlungen gehalten und in der letzten beschlossen, an den Reichstag zu gehen und um Hinaus- schiebling deS Termins für das Inkrafttreten des Gesetzes ,u pctiren und der RcichStagsabgeordnete Ka»ser bat ihnen auch zugesagt, daß seine Partei einen solchen Antrag rinbrii^en werde Scheinen will eS allerdings, als ob die Behörde» die -Lache nicht rechtzeitig angegriffen, oder eine Arbeitslast ans den Hals bekommen haben, wie sie nickst erwartet war. und best,alb wäre es vielleicht billig, wenn der Termin sür die Wirksamkeit des Gesetzes etwas weiter hinaus als auf den 1. December gerückt würde. Es kommt dazu, daß die Wahlen der Vertreter für die Äencraloersammlungen der Ortskrankenkaffcn auf den 21. und 25. d. M. ausgeschrieben sind und Niemand recht wisse» will, wer zu de» OrtSkrankenkafsen gehört. Diejenigen, welche jetzt wider rhren Willen de» letzteren zrigcwicsen werden, werden vermuthlich keine Freunde der Sozial- rcsorm. — Für nächste Ostern bedürfen wir wieder 18 provisorische Lelirer sür unsere Volksschulen: die Stellen bringen 1500 Mark Gelialt. Nock ist die achte Volksschule in der Südvorstadt nicht ciugcweilst und bereits sind wieder sür 2 neue Schulen die Bau plätze in der Südwest- und der Nordwestvorstabt bestimmt. — Nachdem der Prozeß gegen den Tuucbaer Bürgermeister Bröse wegen Unterschlagung von Stadt- und Svarkaffcngcldern mit dessen Verurtbciiung zu 5 Jahre» 5 Monate» Zuchthaus geendigt hat, ist die dortige BÜrgerineisterstelle mit 1800 M. Gehalt und 100 M. standesamtlichem Einkommen ausgeschrieben worden. — Wabrend unser Rath auf verschiedene Eingaben des Miethbewohner- veicins um obligatorische Treppenbeleuchtung sich bis jetzt ablehnend verhalten bat, ist der Gcmeinderath in Linden«» mit dem Beschlüsse vorgegangen, daß von Eintritt der Dunkelheit an bis zum Schluß der Gebäude die Hausflure» bewohnter Grund stücke zur Sicherung des Verkehrs beleuchtet werden solle». Als ein Nachtrag zum ortsstatutarischen Straßen- und Veikchrsregulativ unterliegt ver Beschluß noch der Gcnehmiguug der Königl. Aints- hauptmaunichast. Der GememdevorstanV hat unerwartet dessen die , chwurgcricbt. Hauplvcrhandlung gegen de» Schneider meister Martin Hermann Weser aus Nauleis be» Großenhain wegen Brandstiftung. Anklage und Vertheidigung war von de» Herren Slaatsanwast Sckiaarschmicd und Rechtsanwalt Lest» vertreten. Am Abend des 6. Juli in der ll. Stunde brannte das zu dem Grundstück des Gutsbesitzers Göttlich Gommlich zu Nauleis gehörige Schuppen- und Schweincstaltgebäude ineder und jeder Zweitel an der Annabme, daß eine vorsätzliche Brandstiftung vvriiege, erschien soiort ausgeschlossen. Ter Tuat bringend verdächtig wurde Weier, ein Naebbar Goinmlich's. in Untersuchungshaft genommen und gestern strichle» der 25 Jahre alle, noch unbestrafte, aber nicht gerade gut — Der vor cuiem Jahre hier begründeie und außerordentlich! beleumundete Mann vor dev Geschworenen. Der Angeklagte war rülirigc Verein „K aiserl ich.e,Ma r»ne" leiert nächsten Donners-! bis vor einiger Zeit Leibflickschneider des Calamiloien. machte sich tag in Back s Etablissement sein erstes Stiftungsfest. Diele Feier i aber bei Gomwlich nicht beliebt, weil er sich mit der Rückzahlung wud schon durch den eigenartigen Flaggenschmuck ein ebenso seltenes eines Dartchns von 80 Mark durchaus nickst beeilte und »och hcuie als rmposantcs Gepräge erhallen, da von dem Chef der zi. Adini- ^ außer den Zinsen eine» Theil des geliehene» Geldes ickuidet. In raiitül, Geneiarliieutenant o Eavrivi dem Verein mehrere hundert i den Zeiten der gegenseitigen Fieuirdichail war Weser, dessen Kund- Flaggen zur Schmückung des Festlcstals leilnv ne überlassen worden! schaff immer mehr zuiainmeiischmolz, hin und wieder mit in dem stno. Die Kapelle des Herrn Musikdirektor Trenkter wird bc» der^ landwirthschaitliche» Departemnst Gommlich'o tbütig gewesen, wo- Feier coneerttren. .Honenllicki wird dem Verein, der bekannttick^ durch er eine ganz umfassende Lokalkcnniniß in dem Besitzlhuins G's auch sür die b"manen Zwecke der „Deutschen Geielt'cba't zur Ret j erlangte und sehr verdächtig sür die ihm beigemesseue Thätericbast umg ScklsibrncNger" rührig agitirk, ein reckst zabtte-cher Bestich zu j erscheint der Umstand, daß er von dem T-enstperjonat kurz vor AuS- Tbeil (Siehe Inserat!). — Am gleichen Tage hält der „Dresdner E h o r g e s a n g v e rc i n in Braun's Holet seinen erste» Famitien- abend ,.b. DaS reichhallige Programm verspricht eine recht genuß reiche Untcrbaltuiiti. — Vorgestern Nachmittag fand von der Antonstadt aus das Be gräbnis eines Mitgliedes der sozialdemokratischen Partei, des Scknnstiekcrs Breitbartli, statt, an welchem tick die Partei, ea. 1000 Mann stark, bctheiligtc. Ter lairge Leichcnkondukt erregte be deutender- Ansicbcn. — Lao Weihnachtsfest naht heran, da hat sich auch die K u n st- gewerbehaite aus der Pragerstraße gerüstet und zeigt sich auch -n neuem, höchst geschmackvollem Arrangement. Nur ganz vorzüg liche Arbeiten haben Ausnahme gesunden »nd man rann hier die Foriichritle, die das Kunstgewerbe in allen seinen Zweigen von Iah> ! zn Jahr gemacht Kat, beobachten. Ein spezielleres Entgehe» aul die AnosleUung be'oa teil mir uns vor und laden Alle, denen das Er j blühen des wicdererwachten Knnstgewerbos am Herzen liegt, zur Besichtigung dieser Halle, die jeder Weltstadt zu> Ehre ge eichen würde, ein. — Am Sonnabend Abend entdeckte man im benachbarten Plauen >n eurer Kuticherffiibe unter cmein Tssch versteckt einen gcNihrlichcn Gast. Es hat sich ein Dieb cinzuschleichen gewußt, der bereits mehrere Gegenstände a» sich genommen hotte. Er wurde von herbeigeholkcn Arbeitern aus seinem Versteck herau^ge- -ogen und der Polizei übergeben. Am gleiche» Abend wurden m Plauen einem Hausbesitzer mehrere HanSlampcn gestohlen. — Heute nehmen die a n t i s p ir i ti st i s ch e n VorstelIun - g e n der -Herren Thorn. Darvin, Hormes. sowie des Fräulein Fen rin Hotel de Sore ihren Anfang. Das Publikum soll in dielen Vorstellungen, die nur dreimal stattfinden. Ne Geheimnisse und Kunsltniffe der Spiritisten kennen lernen (Siehe Imerat.) — Zum Besten einer Ehnstbeicherung für arme Kinder ver anstaltete am Sonntag die Gesellschaft Thalia in Cotta eine Theatervorstellung. Die Aufführung des Schauspieles „Ter Eick hof" war eine recht anerkennenSwertbe Leistung und sammtlickie Mitwirkende haben Len ihnen zu Theil gewordenen Betsall redlich verdient. — Der Sächsi! cke Knnstvere > n hält morgen Mittwoch, Nachmittags 3 Uhr, im Ausstellungstokale aus der B.ülil'schen Terrasse eine Generalversammlung ab. In derselben wird nickt blos der übliche RecknungSuortrag und die Ergünzungswoht für daS Tirefforium eriolgen. sondern auch Beschlutz gefaßt werden über de» Vorschlag des letzteren, einem in Bautzen ncubegründcten Museum ein Oelgemälde zu schenken, sowie Uber den weiteren Vor schlag, nickt blos sür 1885. sondern auch sür 1886 schon jetzt die Wasit des Vereinsblattes zu treffen, d imit dasselbe den Mitgliedern des Vereins trüber wie seither zugestcllt werden kann. — In der lebten Monotsversammlung deS Vaterländischen Gebirgsvereins „Saxonia" wurde der Abschluß über die diesjäh rigen Erträgnisse aus de» Bootsfahrten aus der Oberen Schleiche vvr- nelegt. Nach diesem b-strug die Einnahme 925 Mk. die Ausgabe 329 Mk. und der Ueberschuß 596 Mk. Letzterer is> zur Hälfte der vom verstorbenen Oberförster Schlegel gegründeten Uistcrstüvnngs- kasse für Waldarbeiter ziigeflossen. Der Rest wurde dem Boot- erneuenliigswiid beziehentlich der seiner Zeit zur Unlcistnbimg Hiffs- bedürffiger >m Gebiete der tächs. Schweiz gegründeten Humanitcffs- katse überwiesen. Die vom Verein an dcr BaalSslakw» der oberen Schleiche ausgestellte Sammelbüchse für die Armen Hintechermsdorss kanzler eine Deklaration des ab. dass er sich vornehmlich ne» Phasen (p-ijoA»») noch erklären möchte. Gei über be. Rutin« Einigung erzielt, so werde er selbst lttheilnngen m d«e Orffentlichkeit gelangen ckgS. Herr Mlhel Session dem Reick Jahre 187V Mitglic brück des Brandes vor dem Gutsgehöst G's, leip. aus dem uiluiib telbare» Wege m dasselbe, gesehen worden ist. Der Angeklagte sregueutirte an dem betreuenden Abende zunächst den Gailhof und hielt sich aus dem Heimweg ncch kurze ZeU bei Bekannten aus, von acneu er sich aber in keineswegs rosiger Stimmung entfernte wert idm sowohl der Wunsch, Harmonika zu spielen, abgeschlagen, als auch keine Cigarre geschenkt wurde. Wese: behauptet nun, er habe sein.» Heimweg nicht durch das Gommlich'iche Geböst. rciv. durch einen in den Garten führenden Durchgang, bei welchem sich eine Treppe „ach dem Bodenräume befand, genommen, sondern sei ani einem anderen Wege heimgekehrt. giebt aber zu, daß er gleich nach ocr Ankunft zu Hause den Feuerlärm vernommen habe. Ein als Zeuge vernommener Schnriedemcister, der zuerst ain Brcmoorte rr- lckucn. constatirt, daß das an die erwähnte Treppe anstoßend» Heu aus dem Boden zunächst gebrannt und das AusgangSpsöttchen halb vsscn gestanden Hobe, obwohl letzteies vorher zugeknnff gewesen ist und von den Zeugen, die de» Anacliagten vorher in nächster Nähe des Gommlick ichen Geholtes gesehen haben, wird die Ueberzeugung ausgesprochen, daß Weier den Weg durch das Gut benutzt »nd hierbei Gelegenheit gesunden hat. leinen mutbmaßtichen Racheakt auSzulühren. Urbrtgcns liegt auch die A" nähme nabe, datz^ W- seinen Nachfolger, den Schneider Hering »ck einer Partie Ltoss, der zu einem Anzug sür G. bpstnuml ,„ur, aus dein Gute hat kommen sehen und daß sich hierdurch sein Aerger gegen Gomniffch verschärft haben mag. Der Kalaniitose erlitt nicht unwesentlichen Schaven, obwohl er mit 745 M. von einer Versicherungsgesellschaft und mit 1200 M auS der LandeSbrondkasse entschädigt worden ist. Daß ver Brandstifter auch das Niederbrrnnen des anstoßenden WolmgichäudeS Goinmlich's mit beabstcktigt hatte, kann nach Lage der Sache nicht bezmeiselt werden und die Sckmldffagr gegen den Angeklagten war auch nach bie>er Richtung auSgecehnt. Aus Grund v>r BcweiSousnalnne erachtete die Staatsanwaitscdaff die Anklage sür gedeckt und beantragte demgemäß daS Schuldig, während dre Vertheidigung bei den Herren Gcuchworenen dakin vorstellig wurde, daß man wohl glaubei, könne, Weffr sei der Brandstiftersür die llebrrzengriiig dazu kehle aber die Mackt der Cründi und eS sei daher die Verneinung der Sckutvsraae geboten. La« Verdikt lautete aus Ntchtschuldlg und demgemäß wurde W. freigesprochen. Fortsetzung de« lokalen Lheile« Sette » TagrSffeschichte. Deutsche« Reich. Ein Erlaß de« Stattbalter» ln Straß bürg, Generalseldmarichalls Freiherr» von Mantenssel, verbietet da« scrncre Erscheinen dreier Blätter: der „Union E-saß-Loth ringens". deS „Scdiltigheimer EckoS" und des „St. LdilieiiblatteS", »nd motlvirt dies mit dem Zunebmen deS Treibens der chauvinistischen Vereinigung jenseits der Vogesen, welches der deutschen Entwickelung deS Landes gefährlich werde. Die in den konfessionellen, bürgerlichen Frieden zu untergraben. Das Ercigniß der Freilags-Sitzung der Konao-Konserenz bildete eine nahezu sunsviertelstündige, in englischer Sprache ge- bnliene Rede Stanleu's. welche ihre Spitze wesentlich gegen die An sprüche Portugal- richtete und deren rmzelne Punkte demnächst ser französische Botschafter des Näheren beleuchtete und der bereits er- solaten Anerkennung der Association Internationale gemäß unter- werde. genannten Blättern enthaltenen Angriffe und Insinuationen dienten ... dazu, die Bevölkerung gegen das Deutschthun, aufzureizcn und dem »östschen Strrffkrätte aus Formosa blieben und sich dort vrsrstigten. China habe die Javanesen nicht auf Formosa geduldet und werde die französischen Truppen daselbst ebenso wenig dulden. Wa» die KriegSknilchädlgung angede, so gäbe «S dafür Aeguivaiente, e« würden ». tz. die Bergwerke von Kelung und die Zölle von Lamsui aus 15 ober 20 Jahre an Frankreich abgetreten werden können, ohne daß Tonkin und Formosa von den französischen Truppen rüumt »u »erdrn brauchten.
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