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Dresdner Nachrichten : 01.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189012018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-12
- Tag 1890-12-01
-
Monat
1890-12
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.12.1890
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!wer mit MI. 'luiigeir nd. bis . die die lt ter er teil ,„>l v d. Bl. rv. -Irv. s> neue,, >",üch,e- mig tu», Li,. .11. ndant" in der ic ll'c'ale Olebiel: rtt.'dc UlttM'. leilltZE,' > <led lir a» >ren die vie »ach- aste ab. nd ckt. i« ipfiehlt arte. «reit atze. sie« in, ler rn». Vkür« U.I.Bat»«». Vollllammsnatsr, onldab- tkättzsvr, xvrSuffcdlovsi- HiUrsedllv^vr. Brospoet«- ^rnt>8 anä swaco. IttttOO Stück üo Oebruuek. v»et II«lo,l>>», Ilrvacleu-d!., Vte« 27. t''sn^prvel»ür 2l^ -ÄI 35. Jahrgang. Aufl. 50,00U Stück. vr. Hg.Lnsr's LLQLtoiriun. Itr »». I»ne««>en. kllr kini-vr>nl«lcken, IlluturmuNi, I'ntivueiit, Vlubvtns, klebt, llotnrl«>lk8l' iäi u. xelroknurlaMn. Dresden, 18;>ü. Lro 8ev Lv. . l » -st--L7st7-r: ' > »>4ft ^ I-etlemimen-^vmlitiit! ^ 6rö»8ts ^vsrvrlkl in allen ?roi8la§vll. - Q>v8vIi»na«Itv«IIv MvnNvItvn. ^ LsriLrrä LüäiZsr, »L5- ^ » >^üa«tltelie Z LLIZ»»v rmä OvMssv 's IINN8VI». T < Sodle»««»»,«« », I., Lvßo König.Ivlianastraas«. -7, ^ Lmpioklon von l)r. mack. Dro8linp,. Z. '-Z viiiüenlee,,»«« n, ttennratoev», INamde». Z K cH OttUo aul ^irma unä L-'unnuor «Ki acUton.) ' « LledertdrÄN . von Leirir. ILsysr in ßljrillllnlin. von Dnäsrn ststs 1 Zlasche 1 UM nni> ausilcivolle». Krouipler Dersnnöl noch LAI. SLods. SokdllvkkLnSIllllß — II. I1ui «lael» — 8eblr>888tr» 82 ^ I irliin-rnn 8clilll888tn. 88 ^ L°L°E.(i 8ri>Io^ NtU NlU-^ Li IlstI>U!«UIII ^i-vu i o 8cdlo s A: Ilimir. üor»!oFS xr»ti» vnck ll«>. rla^i-'i^ou-illvxoo Vvrestvillie- !«i N »—-»» ztornppreclistoUo rar;. »»» - §-rii M-MiM. ^§1. Hok3.x2td.LZ, Nllölväli). Itrvsrivn, Osturxstullttti'. Nr. 3?ZA. Spiegel: Neueste Drahtnachrichten. Sozialdemokratiiche Bersammlang, General Scliverttow, Giftprozeß Schrön. Gastspiel Friedrich Haase's. Modeiidrics. Brie-tasien. Montag. 1. Teclir. 'HÄ Fcrnschreiv- «ud Fcrusprcch-Berichte. München. Die ..Allciem. Ztg." meidet: ^Nach dem Dor- aauge der Laar-I»duslrie iiaben auch die Industriellen in «l. Ingbert iNlicinpsalz) unter Hinmers aus den stauen Gcichäflögang eine Ermas;iaiing der Roiilcnpreisc der Lt. Jnaberier Grube b«an- rragt. Das Bezirksüremimu in Zweibrückc», welchem der Antrag zuiiachs, unterbreiiet wurde, hat letzteren als begründe, ungesetieu und wi>d lbn bei derrtimigl. Berawerk-'idwinistratton in Muncbcn bcsü.warten. Gewünscht wird ein Abschlag von 10 Prvjent der '^rc ie der Indusuiekotilcn." Die „Allg. Zlg." bosst, daß die Ne- a.ening chre Genehiuigung ertbeilen werde, wodurch ein heil,amcr Äuckscliag ans die Hvtze der Preise der Prwat-Kohlengruben zu Llwaric» ici. M ünchen. Tie Vahndireklion meldet: Bei der Einsahrt dc° PoslzugcS l2 >» die Staiian Staffelnein wurde am Sonnabend derlBo'weiwagen durch die Explosion einer i!ampe ciuzundet. Der Puntonüukieur winde vcrletzi. die Poslslücke sind beschädigt. — Wie die .Allgemeine Zeniing" meldet, bcaiebt sich der General .»t'lldircltor '?Aa!) am Montag nach Wien zur Tkciliiabme an den ibnhandluugen über den deukich-vllerrcichiichen Handetsvertrag. Stutigari. De» ersten Toast bei dem Festessen ?ur Erbss- niiiig der Ton uitbaldah» am 20. v. M- in Sigmaringen brachte der Miiüslervrüüdcn! Freih-'rr v. Millnacht ans. Er >oale u. 2l Tie heuiiie Fe er sei eine w eigeuarlige, wie üe in Württemberg »och me dageweien. Da, Staat Wütttembera, welcher der Bauherl »iid Babneigcittluuiier sei. lrige ani Bauauswanü weniger als der anrere, alleiduias »iel uewalligere Faltor, das Teuksche llteich. Dieses babc zu dun D/üMillionen gegeben, wäbreiid Wnrllelil- lc:g gegen b Millionen beitrage und Preußen '/e Million bei neuerke. Daß diese Bahn. dc,en landichasttiche Schonheiicn vcuie Alle ocwuiidert haben, zu Staude kam. >ei dem Zuianimeiiivlrken. der Eniigung des tlie-chs und den drei EiiueMaaleu zu vc>oan!en. Die Barm diene sneolichen Zwecken, sei aber auch für den Noib'atl zinn Zivecke der Ttaiidesvrrlbechigung erbaut. Möge niemals oder icckt ivak die er -tioihiall emireien. »culc richte! >ich unser Blick g>nz von selbst aus den croubcncn ziaiser, daS Lberhauvi des ch'eicheS. In ernnec Pflichtireue auf das Wobl aller ZNassen, »nnicntlich auch aus das der Armen und Schmacken bedacht, un eriiuidlich und srisck. voll Tharkrast und Sch »ssensdr >ng. maß- Iiallcnd und friedliebmo. aber, wenn cs geben wurde, um 10 ein- schlos'encr uud energischer — so lebt sein Bits im deutschen Volk, dis lhin ^en vertrank, als einem Manne, wie er dm Hal>ert>'rmi zier,. Auf preußischen, Boden, am Fuße der selNrngendcn Hobe» zeUcrnbuig, batten wir liniere Gesichle der Huldigung zulnmmeii »1 dem Aufe: „Se. Mnjcität der Kaiser von Deukichiand. er lebe bock! * Nachdem der begeistern: Jubel verklungen war. eroob sich Le. Hobeit der Fürst Leopold von Hobcnzollcm, er iagre ». A.: Nachdem dem Schniichrrrn de) Dem-cken Ne cheS gevul d ,t sei. gciirmc es neb. des erhabeucu Bundesgenossen des Kaisers. Maießat des Königs von Württemberg, zu gedcnten. Diele B ha >ci cm Friedensnnck, welches trotz der niililariichen Erwäg ! ngen vorzugewel'e ikren Bau veranlaß, habe. Möchten sich die an die Bali» geknüpften Hossnunge» verwirkliche»: den, Furnen nvcr. nhlvß der Nedner, der sein Iivcresic ,ur die Wohl,ahn seines Laiches euch bei dieser Bavn bethängl hat. weihe ich dieses Glas aus vollem H-rzen. Sc. Maicstat der Kömg von Württemberg lebe hoch' Lck, nßlich toastete noch der Württcinbecgische Kriegs- 0,miiier Geucrallcum-iNt v. Slewhcil au, den Grvßberzog von Baden, der mm, bei dieser Bahn gezeigt habe, daß er bie Jitter- > mu des NciihcS hochvalte. Wien. Zwei hier unler dein Verdachte dcS Diebstahls vcr- I.aftete Periöntichkeilen und als rmsiiche lliilerthanen Namens M'ilalskr und Laicmer relognoszirt worden. Wie verlautet, in durch die Uutniuchnng ieirncsiellt worden, daß Beide an einem im '.an.ösischen Finanziiiinisiettum verübten Ticbslable, bet dem cs nch um eine B ertel Million handelte, sowie an emun Diebstahl u>. derMariue-BetsichcrungSgeiellichasl in Londoir bciheiligt waren. B11 dape ft. Für de» 7. Dezember ist ein Parteitag der un garischen Sozialdemokraten in Budapest polizeilich angemeldet. London. Gludstone Hut aus Parnell'S Manifest mit einem Geginnu-mnest geantwortet. Er bestreitet darin die Nichtigkeit der von Purueu gcin.chien Angabe», bciresscnd die ibm von Glad- 'lonc genellteii Anerbielen. Gladsloue bebaublct, er habe in einer iireng veriraulichen Unierredung mit Parnell einige Punkte berütirl, »'eiche zur Berucsserung des Homernieploiekles dienen könnten. Am Scklujse seines Schreibens sagt Gladnone, er sei stets der Meinung gewe en. daß die iri>ch-i»>t>onalistiiche Partei völlig un abhängig von der engliichen liberalen Partei sein müsse. London. Tic gegenwärtig in Amerika weilenden irischen Abgeordneten lheilten nm Sonnabend dem Bizcpiäsidciiten der nochen Partei. Mac Carthy, telegraphisch mit, sic hatten das Mauiieft Parnells mit tiefem Schmer« gelemii.es sei unmöglich, daß A-amell Führer der Partei bleibe, sic würden ihre Ansichten am Sonntag anssührlich telegraphisch übermitteln. Lissabon. Nach a»S Bciigrirla hier ringeirosfenen Mel dungen bat die nach Nichö cntiandie Exmcdilion mit dem Führer der Aufständischen einen siegreichen Kampf bestanden, bei weichem »doch auck die parlugicsischrn Triivpen nicht unerhebliche Verluste erlitten. Der Führer der Anfständiichen entkam. »r « u> - -) » r t, 2S November. Waarciiberi», Baumwolle in New-tßork s Z,. da. >» Neiv Orleans »V>«. Swmalz loco s.Li. bo. «Nolie u. Brolliers u»o Äuckcr rvknioe .Nuscov»,!»!,! a-',. Mais <Ncw> ver Dcc. M-». Noibcr Wuuerweucn loco io»"«. Kaffee «nur Na>-, ,g»,. Melil 3 D 7ü C. ffeiunbclrnc!» 2V-. Kavier ver Dcccmber nominell. Weden ver November ver Tecemb-r lorv, ver Dtai resx». Kaffee Uio bir. 1, lov oräu>»>^ ver Lccembcr r?.». ver öebruar is.so. Lerttiches unv SSchsischeS. — Se. Maieslät der König hat dem ehemaligen Oberjöger deS bormaligen 4. Iägrrbalailloiis Herrn Auguft Brand, jetzt Ober- kontrolcur bei der städttieven Sparkusie in Leipzig in Anerken nung seiner Dienstleistung im Jnhre 1819 das von Sr. Majestät gelüftete Ennncrungskienz sür I8l9 mtt dem Bande des St. Hcmrichsoidens verliehen. - Sc. Kgl. Hobeit Prinz Friedrich August nahm am 29. Nov. an der grnßcn Treibiagd des Herrn Kammeryerrn v. Hey« nitz au! Miltitzer Revier theil. — Nachdem noch die Eröffnung der Linie Bantzen» Königswartha für den Veikehr am 3. Dezember aesichert ist, beabsichtigt das beslebrnde Eisenbahn-Komitee am Dienstag, den L. Teremver. die Vollendung «r Linie festlich zu begehen. Seiten- des Königl. Finanz-Minisleriums ist hiernr die Stellung eines Frst«u.,cS bewilligt worden. Derselbe wird Vormittags w Ubr 50 Min, von Bautzen. N Uhr 7 Nein, von Seiden,. I l Uhr 20 Min. von Kleinwelka, N Ubr 39 Min. vnn illatibvr. II Ubr 19 Nt,n. von QuorS. 12 Uhr ö Min. von Neichwitz, 12 Uhr 17 Min. in Zescho abgchcn und 12 Uhr 28 Min. in Köniaswnrlha ein- tresieir. Dorlselbil erfolgt Begrüßung der EhrenanUc durch die Gemcindcverwatiung und Einnabme eines FrühiinckeS im herr- 'chaftlichen Gnftbof. Tie Rückfahrt von Äöntaswnrkba erfolgt 1 Uhr 25 Min. Nachm, und die Ankunft in Bautzen 2 Uhr 10 Min. Das Festmahl findet doriselbst in den Räumen der Socio,ö statt. Durch einen 8 Uhr 30 Min. früh von Königswartha nach Bautzen verkehrenden Eitmzug wird den Tl cilnehmern außerhalb Bautzens Gelegenhei, qetwiei,. an der Fesifabrt tbeilzunehinen. auck wird Abends 8 Uhr 30 Min. ein gleicher Exlrazug den Lheilnehmern zur Heimkehr gestellt. — Seitens der Sozialdemokraten in Dresden-Altstadt soll noch eine s 0 ri a l de in 0 kra t i sch c Vereinigung geschaffen werden. Um darüber zu berathcn. fand am Freitag Abend eine große Partei-Versammlung im Trinnon statt. ES hakten etwa nur 50o Genossen den Einladungen Folge geleistet. Postelt refe- ririe über das Parteiprogramm und fand, daß dasselbe revisions bedürftig sei. lieber den Satz des Programms: ..'Arbeit ist die Quelle alles Neichlhnms" fand dann eine 'Auseinandersetzung zwischen Paiehky und Braun statt Elfterer behanplete, daß auch die 'Natur eine Quelle des Neichlhmiis ici, unterlag aber i» der Debatte. Nachdem die Nothwendigkeit der Organisation noch des Längeren erörtert worden war. wurde eine Commission ans 7 Per- svnen gewählt, welche Statuten ansarbcilen und das Weitere ver anlassen soll. Die Versammlung verlies ganz glatt, mir ein kleines Intermezzo trug sich zu, indem bei der Disciission über die Frage, ob Arbeit allein die Quelle alles Reichlbnnis sei oder nicht, ein Mann, der offenbar nicht Sozialdemokrat war. auftrat und seine Verwunderung darüber ausdrückte, daß die Anwesenden sich so viel von dem einen Redner — den er dabei namhaft machte — vor- flunkern ließen: dieser Herr habe doch in seinem Leben noch nicht gearbeitet. Dem kühnen Sprecher wurde vom Vorsitzenden sofort das Wort rnt-ogen, weil er nicht zur Tagesordnung rede. Der jenige. dein diele Beschuldigung gegolten Halle, ließ sie ruhig aus sich sitzen. — Von .Herrn Pcler Clemens Müller, h er. Ehrlftianftraße 8, ehemaligen Hanshasmriiicr und Reiiehegleiter de» in Paris ermor deten Generals Seliverst 0 w erhalten wir folgende, nicht un interessante Zuschrift: „Endesilnteranchnelcr, der 19 Jahr: dem Hiirslvesen des Herrn Genem! v. Scliverftaw. welcher letzt van Mörderhanden in PariS sicl. vorgestanden hat. bedauert tief ickinerz- lich. daß munden General nach seinem Tode >0 vielfach verniialimvft. Daß der General Selivcrftow als Ebc, der Gendarmerie im Jahr 1878 1500 Nibiiislen nach Sch rien geschickt bnbe, ist einfach un wahr und wer wollte dem General einen Vorwurf daraus machen, daß er fernem Kotter und Vaterlandc treu diente? Schon im Jahre 1878 war dem General die Drohung zilgegaiigen. daß er spätestens im Zeiträume von 12 Jabren dem Tode verfallen fei. was nur der General unter dem Siegel der Verschwiegenbeit mit- »rankbeftaersch inrina-m bei Sebrön -bolle, um .eure Verwandten nicht zu äug-tigeii.,. Leider i'l d:eie e.roh- j 4^,,-«.. "chnemiri.',, »11g zur binttaen Wabrbert geworden. Nach Eulhebiing von seiner Stellung als Elief der Gendarmerie bekleidete der General keinerlei Mttsion, lebt? ganz leinerGeiundheit. welche sehr angegriffen war: er war im böckisten Grade magenleidend und nervös, reifte icdes Jalir nach Paris und besuchte von dort aus Südirankreich. die Schweiz, Italien, Sprnien und England, wobin ihn die Äerttc schickten. Dan der General roll gelebl und lange Mädchen miß braucht habe, ist eine große Lüge: er lebte'ehr einfach, schon wegen 'einer Gesundheit, die sich mit jedem Javr ver'ch echterte. Sein Vergnügen bildeten schöne Gemälde und Porzellan, wofür er jähr lich Tausende ansgab. Besonders war er ein Blumenfreund, seine Wohnung in P.ris mit den ichönftcn Rosen ;» ickniückcn. war seine größte Liebhaberei. Der General war imolge seines nodlen Auftretens ein Liebling der seinen Damenwelt. Ter deutsche Diener Müller, den man jetzt oft erwähnt, war der bcsiävdige Reisebeglei ter des Generals und reifte auch im Iabre 1889 mit ihm nach Paris. Obwohl der Diener an Gicht und Knochenfraß krank war, wallte sich der General nickt von ihm rrennen, denn er schenkte ihm das höchste Vertrancii. Im Mai wurde der Diener sehr kiank, von Schmerzen gepeinigt und ücs betrübt durch den viötzlichen Verlust seines kleinen Vermögen-?, verließ er in momentaner (s)ettles- abmocnhctt semr» Horn. Ter General glaubte, da der Diener oft über Ledenküberarnß in Folge seiner Leiden klagte, er bade »eh ein Leids angcthan. Ter General war darüber sehr unglücklich Indessen war Müller nach mancher Irrfahrt, da sich sein geistiger Zustand gebessert hatte, nach seiner Vaterstadt znrückgrkehrt. Im Monat Juli d. I. erhielt er seine Sachen von dein General ge schickt. welche von Paris kamen, also kannte man dem General leine blutigen Sache» von seinem Diener schicken. — Seit circa 3 Wochen hat sich ein junger Man», etwa 19 Jahre alt, dinikelblemd. klein und untersetzt, spricht preußischen Dialekt, hier in verschiedenen Gasthäusern ausgcbaiten und sich Adolph Müller. Sattler aus Bclzig genannt. Ec hat anscheinend nur seinem Vergiiiigeir gelebt, hat vie! Geld ausgegebc» und ost 20-Mnrkslücke wechietti lassen. Schließlich ist das Geld alle ge worden und der angebliche Müller ist aus dem Gasthaus, welches er zuletzt bewohnt hat, verschwunden. ohne die Zeche bezahlt zu haben. Es wurde nunmehr gcg>n ihn Anzeige erstattet und am Donnerstag glückte cS einem Poll,cibeamlen. ihn hier aiiSziimitkeln und dingfest zu machen. Ter Bnischc dürste cm ganz gerie bener Gauner fein, denn er fuhrt Legittmnlivnspapiere ans verschiedene Namen lautend bei sich, die icdvch alle gefälscht sind, zum Tbeil von ihm selbst. Er hat ferner hier mehrfach seine An züge gewechselt, indem er sie gegen andere vertauscht hak, er hat auch einmal eine sichere Splndclnhr aez. L hier be'csscn Unbekannten aus dem Pir- mnsLen Platze gekauft hoben will. Diejenigen Geldmittel, welche er anfangs hier gehabt hat. dürste er ohne Zweifel iw.rcchtmäßiacr Weise erworben haben, da er nach der Festnahme plötzlich leugnet, hier überhaupt größere Geldstücke, insbei. Gold, besessen zu haben, obsckon er durch rlne Reihe von Zeugen der Lüge überführt wer den kann. Daß er wegen Eigenthumsveraehen im Auslande schon mehrfach bestraft sei, hak er zugebrn müssen. — Der Verein cbem. Einjährig-Freiwilliger „Alle mann ia" veranstaltete vorgestern Abend im VercinSlocal (Restaurant Hirc- schoff) ein gutbeluchte- Scatturnier. bei welchem nach 69 Spielen mehrere wertbvolle Preise durch den Vorsitzenden, Herrn ErckenS, an die Sieger vertheilt wurden. Der Verein, der für Unterhaltung und Belehrung seiner Mitglieder besten- besorgt ist. veranstaltet einen Vortragsabend mit Damen., Sen R»d. Friesicke Msch am 6 d.M. einen spricht über den deutsch^rnnzö — Ter Verwaltung der deutschen Hcilstätle zu Lo'chivii; ist es gelungen, sich einen kleinen Vorrath des Dr. K 0 ch ' sch e u Mittels gegen die Tuberkulose zu verlchasteii, so daß mit der Anwendung desselben in d>eier Krankenanstalt sofort begonnen werden nnrd. Selbstverständlich wird die Behandlung hei Lungen- tubcrk»ttstc aus wiche Fälle beschränkt bleiben, tue mit Rücksicht aus die Länge des Bestehens deS Leidens Aussicht aus Heilung oder do a nachhaltige Bessoung bicien. — Der Gc s nnmtauflage ist hottraer Nummer ein Projekt von Aug. Z?iß und Eo.. Bettln >V. ütier es h 0 n n 0 n - sii c a ist ra t 01 bcigegeken. Desgleichen liegt sür Dresden und Umgegend eine Sond.rbeilage über WcihnachtSartikcl von Hirsch und Eo, Dresden-Neümarkt. bei. — Der sächsische Polizeibcamte Hammer, welcher dicier Tage den vielgenannten Eckel mann nach W>cn (Eckelmann s letzten Arttenthalt) traiisportirte. hat dort im Wiener Walde am Freitag beide Kassetten nnrgkgrnbcn. in denen sich sü»j,bc»,rische Staat-s- vblnationen a lO.OOOMk. und sechs italienische Staaisremcnicheine u 10,000 Lire befanden. — Tie 4. Bezirksichule in Neustadt, Glacisstraße 8. begeht am 2. September n. I. das Fest ihres Miährigen Bestehens. — Reges Leben wird sich am 13. Dezember Abends in den verwaisten 'Räumen deS alten, ruinenbaiten. durch seine Geschichte. Soren und Geistersvule bekannten Schlößchens zu „Kielmannsegg" in Planen entfalten. Der durch seine originellen Kvslüimeste m Dresdens Bürgerschaft und dessen Künstlcikreiien wohl aeercdilirle .'Akademische Gesang-Verein" wirb scincir dicswinter-- lichen.Herrenabend" in diesem sagcmimwobcncn Wcißcritzschlvß, welches von der Direktion der Brauerei zu Rciicmitz genanntem Verein zur Verfügung gestellt wurde, in Gestalt eines »Ge^ s p c n st e r n b en d s " abhallen. Wie vor Jahicn der Lumpen- abend in den Eassematten der Terrasse von den Theilnehmern originell und künstlerisch in Szene gefttzt wurde, bring! man auch diesmal der Idee eines Gesoemrerabeiids vornehmlich in Kunstlerkreisen volle L hwpalbie emgegen. An niephistobhelischen Gestatten, Gesvenstcrn. Sensenmännern, Kobolden und Gcttiern, an Svuk- und anderen gruseligen Geschichten wird cs an diesem Abend nicht mangeln. Las Schluß Klclmanneegg, über dessen Vogangcilhcit und seine 'Bewohner Falianlcn voll geschrieben worden sind, dürfte wie kein anderer 'Raum geeignet sein. Geipcnstcrstnnmuna bei Gerstcrtrank und Geistersang in den sungen und alten Akademikern hervorzurusen. -Leipzig. Gtslprvreß Sckrön. Von der Aussige des Sachver windigen Geh. Mcdizinaicath Prof. Dr. Hosmaim sei noch Folgendes beroorgehobcn: Sicher hat der am einander folgende Tvd von Herrn und Frau Sctnön Auffälliges genug an sich. Ader ein vom Herrn Sachverständigen beigebramteS Veftvicl zeigt, wie hier Alles Wert des Zmalls sein kann. Solange eine solche Dosis von Gift ini Haine ist, ist daS Hans geradezu selbst mit dem Gitl- zenbcu verleben. Ter Herr Sachverständige halt also den Zittall nicht im Germgslcn sür ausgeschlossen. Ter SetttonSbeftmd Scdrön's spricht nicht durchaus sür die acute 'Arsenvcrgistung, die TodeSuisache kann Arsenvergistung sein, kann aber auch der Magen- latarro in Verbindung mit Wnrstgiftoelgisiiing >eni. Ter Herr Sach verständige hält die erstcrc Ursache sür wahrscheinlich nach den Arsen ist bei der Sektion chrön'S auch nachgcwicsen worden, wenn auch in gcmz geringen zs > Mengen. Aber die geringen Mengen lassen sich erklären, das Gift verschwindet wieder aus dein Körper bei der acuten Vergiftung. Tie Vorgefundenen Arsenikmcngen sprechen auch nicht dagegen, daß Sttirön Arsenikesscr gewesen ist. Pws. Hosmann halt die:, aber »ach der Naiur S'krön'S sür ansgeschlojscu. Tie Frau Sehren, ist zweifellos durch Arsenik vergütet worden, den» das. was noch im siNagcn derselben gesunden wurde, genüg,, um 12 Menschen zw vergiften. Tic Menge von 1,227 Gramm spricht auch gegen zu fällige Vergiftung. Die arsemge Säure im Magen der Frau Sckrön ,'ttmmt in Bezug aut Krnstalttvrm überein mit der von Apotheker Mendel gelieferten wc:w,i acscmgen Säure. Siaale-. anwalt Tr. Nagel führt >,. A. Fvl.wade-s aus: Es sei uiizwesse! hast, daß auch der Tod des Herrn Schrein durch acute Ancm! Vergiftung erfolgt sei. Bei Beiden müsse das Gift cingcsüln.t sein mit dem Genosse von Cboknladc. Tie Schürze konnte nicht die Ursache der Vergiftung gewesen sein. Das Gift ist also nach- aewicien, wie war es in den Körper Beider gekommen? Tie Frage des Selbstmordes war midist unbedingt ausgeschioss.n: beider Ebcfrau wegen ihres tiefen sittlichen und rettgiweu Geuihles. beim Ehemann schließt den Selbstmord ans das ganze Verhallen während der leisten Tage vor sciiwm Tode. Ter Apoihelcr Mendel Halle Sehrä» anSdlnckttch bei Uebcrgahe de? Giftes am die Gefährlichkeit aiismrrtsain gemacht und ihm die größte Vorsicht angeralben. Die 'Angeklagte hat nun am Anfang behauptet, von dieser Poczellankr-uke gar nichts zu wisse». Ties ist aber sicherlich nicht wahr, denn nach der Vorsicht, nril welcher die Giftichürzc behandelt wurde, ist doch gar nicht zu denken, daß Schrön von diesem in der Büchse cnl b.illeneir Gifte seiner Familie nichts gesagt haben sollte. Tw An klage muß al'o auf Mord gerichtet werde», und sie kannte sich L'.i,. 'eÄliiö "DL Nr 1 1s' ? ,n b kl,- ^ ze w >' : D- LI «-t — » M»' ?L- -r-v — A ^ * »77 ! i .SP' ,>> ET! '' s-, - ''-M u ^ '«ft ' . !'/ l j. . . D' - - st ' k! E hen Kries MO/71. auch nur gegen die Angeklagte richte». Niemand anderes als die Aiigctlagle war in der Wohnung. Aber cs kommen noch andere schwoe Verdachtsmomente gegen die Angcklagie hinzu: einmal das aussällige Verheimlichen der Verlobung, dann das Verhalten der Angeklagten gegenüber Dr. Müller bei drr Scklian. so die Frage, ob denn der Magen des Vaters noch vorhanden sei. Wie konüle die Aiigcklagle ans diesen Gedanken kommen, wo man nur daran, Inn seciite, ob TypbnS vorhanden gewesen ici. Die ganze Unlcr- snchimg ließ die Angeklagte aber auch als eine Person erscheinen, der man das schwere Verbrechen des Mordes wohl ziilranen könnie. Hat die Angeklagte nicht Jahre lang ihre Estern in Bezug ans ihre Verlobung belogen in einer Weise, daß man das Lügengewebe nicht dielst« ziüammc»ziehen kann. Immer wieder wird ein neuer Grund sar die Abwesenhctt des Brüchig uns gestinden, das Schlimmste ist wohl der an die in Bautzen weilende Mutter gerichtete Briet. Beim Tode der Mutier war der Gcdankengang der Angeklaglcn nicht im Geringsten aus diesen schweren Vettun gerichtet. 2 Tage »ach dem Tode fordert sie den Schauspieler Korb aus, sic zu be suchen. Die Angeklagte hatte ein araßcs Interesse, daß ihre Ellern bald mit dem Tode ndgiirgen. Wenn mm auch das verabreichst- Gift nicht mit der Vergiftung in Zusammcnbang steht, so sind dock die Vergiftungsgedanken unwiderleglich bewiesen. Die An klage auf Mora gegen beide Ellern mui; aljo nnftecht erhalten werden, ein bestimmter Antrag kann von der StaatSanwalttchaft mehr gestellt woden. Vertdetdlgung.Herr Rechtsanwalt Dr. Zchme: Jetzt soll gar nicht nachgewic'cn werden, ob die Anklage überhaupt noch aufrecht erhalten werden kann, sondern ob es überhaupt gc- rechlferngl war, die Anklage zu erheben. Im Interesse der An gl klagten sollen die Momente hervorarhobcn werden, welche geeignet sind, die Angeklagte auch der Volksnimme gegenüber rem und un» verdächtig sreiznstellen. Die Anklage stellt die Tochter als die hin, welche der eignen Mutter da- Gift eingeslößt hat. Wodurch? Dir l, '? , ' f - ' V-- ^ > / 'i.z . M .M , I
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