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Dresdner Nachrichten : 24.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188601248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860124
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860124
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-01
- Tag 1886-01-24
-
Monat
1886-01
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.01.1886
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»« ^ «akrit der Staatsbeamten nicht vor »em »1. LedeuÜßbrr einzutreirn pflegt. Dir Lehr« werden sich aber hüte«. di« Gleich- tant-dmrer etwa da- »>Z b zirhung dem Gtnate Richter M ^ außndem storben LN DW »Se» L-'-- PrüsioüRähi , ^ , ei»,utretrn pflegt. Die Lehrer werden stclluna chrrr Pensionsbezüge mit denen der gegen binzugrdrn. daß sie selbst künftig ihr, Grzirvuitg den,' abnehmen und sie mit eigenen Mitteln bestreiten und au! 7—8 Jahre später als setzt pension-berechtigt »»erden. — Die bvjährige Bürgers ubrlteier hiesiger Stadt be gingen gestem die Herren Hakach Dr med. Robert SV ttnrr und Wundarzt und GerichtSasfistenzant Karl Ernst Bachstein. Der erstaedachte Jubilar wurde durch Henn Oderbüracnneisier Dr Stüdel und Stadtverordneten-Viceboistcher Amtsrichter Dürück unter gleichzeitiger Ueberreichung eine- Jubel-DiploinS beglück wünscht, der andere Jubilar erhielt eine Änckivunschadresse beider städtischer Kollegien zugestrllt. Herr Hotrath Dr. Kütlner hat dem Stadtverord»rtc»-Kvllrgium6 Jahre und der ärztlichen Deputation der vomialiaen Armenveriorgungshehölde seit de», Jahre 1853 di ch dir neueste Zeit angehSrt. auch sich durch Begründung und viel- jährige Leitung ver Dresdner KinderheilanslaA um die Stadt Dresdeu verdient gemacht. — Gestern Vormittag wurde aus dem Neuslädtrr inneren Fried- hos die Leiche de- weit bekannten und allgemein geschätzten Ge- werbrvereins Kommissars Äug Schütze zurErde bestattet. Trotzdem in den Vormittagsstunden die Äeir'erbtleivenden in ihren Geschäften wenig abkömmlich sind, belheiligkc sich doch eine grobe Anzahl Mitglieder de- Vereins an diesem letzte» Gange. Der jetzige, wie der trübere Verein-Vorstand, die Herren Professor Weibbach und Kaufmann August Walter folgten dem Sarge, welcher reich mit Plumen geschmückt war. In der ParentatlviiSballe hielt Herr Vastor Dr. Frominhold eine ergreifende Euisegnungsrede: sodann iprachen die beiden genannten Vorstände. Herr Prof. Weitzbach entrollte daS Lebensbild dcS unrnnüdlick thätig gewesenen ManueS und Herr Waller betonte besonders herzlich, dag er in dem Ver storbenen einen seiner besten freunde verloren habe, der mit ihm vereint ein halbes Menschenaller gestrebt habe. Das zu erreichen, was der Vrrei» uunnichr geworden se>. Die GewerbevereinSkapclle sandte dem Entschlafenen die letzten Grütze der Musik nach, die er sehr geliebt hat und spielte u. A „Es ist bestimmt ,» GotteS Rath aus seinen ausdrücklichen Wunsch. DaS Aeutzere deS Begräbnisses hatte die „Pietät- würdig ausgeiührt. — In besonderer Bekanntmachung verwendet sich die kgl. AmtShaiiplniannschast Grinima sür die Erhaltung alter Jnnungs- urkunden, JnnunaSartikel, -Gesetze >c.. die letzt bei den Reor ganisationen dez. Auslösungen von Innungen gar leicht als nicht mehr ivenlwoll in Verlust gcrathe» können, und bezeichnet eS als wünschenswerth, daß alle solche alte Urkunden nicht vernichtet, sondern dein kgl. Hauptslaatsarchiv behufs Prüfung und Vcrwerlhung ibrcS Jnhaltc-s vorgelegt werden. Für die vaterländische Geschichte können dergleichen Dokumente allerdings unter Umständen von großem Werthe sei». — E»i bei dem jetzigen Stande der immer brennender werdenden Wohnungsfrage hochinteressantes Thema „Die Miethswohnung und das eigene Haus- entrollte vorgeslcni Abend der bekannte Statistiker. Herr Tr. Theodor Peternrau» in, allgemeinen Miethbewohner- .Verein, der diesmal i» Gegenwart zahlreicher Gäste im Saale des Hotels „Stadt Petersburg zusanimengetreten war. Es würde zu weit führen, dem Redner auf das weitverzweigte Gebiet in jeder Richtung zu folgen; dagegen dürsten einige statistische Momente, .uik denen Herr Dr. Petennann seine Auslührunge» illusirirte, an dieier Stelle Crwähung verdienen. Er begann seinen Bortrag mit ^ Eiliruug des alten Sprichworts: „Eigner Herd ist Goldes wcrlh I" « und konstalirte u. A , daß Dresden bei ca. 250,000 Einwohnern 50,000 VI Familien zähle, während au» ein Wohngebäude der Vorstadt Neu- »M» dort 19-», in der dichtbevölkertsten Ovvelvorstadt die höchste Ziffer A mit 40/» Personen kommen. Innerhalb der beiden Stadtthcile kü rubricircn das Schweizer- und das nnsische Viertel mit 25'«. die N Antonsladt mit 20',i», die alte Seevorstadt mit 29's,die Johannstadt s, mit 32'/», die westliche Altstadt mit 32'/», die östliche Altstadt mit ^ 32',», die innere Altstadt mit 33'/». die Wilsdruffer Voistadt mit 34. die Pirnaische Vorstadt niit 37'/«, und die Friedrichstadt mit >^.40".-, Pcisonen auf je ein Wohngebäude. Interessant ist es, zu er- fahren, daß sich in der Residenz 1402 Wohnungen >m Kellergeschoß, f L 732«! im Erdgeschoß, 88 nn Zwiichenslock (Entcciol), I0,«M >n der I. Etage, 10.077 in der II. Etage, 9200 in der III. Etage. 7728 in der IV. und 706 in der V. Etage befinden. Das Reimich de- Vor trages gipfelte in folgende» .Hauptpunkten: Für die meisten modernen Großstädte bildet die Thalsachc, daß ihre Einwohner zum allcrgrößlen Tbeile eines gesicherten Heinis entbehren, einen Miß- stand von gleicher Bedeutung wie das Ueberwuchern eines industrie- ellen Proletariats nn der Stelle des ehedem vorwiegenden bürger lichen Mittelstandes. Die Losung der großstädtischen Wohnungs frage ist nicht cinssührbar ohne Rücksicht aus die bestehenden Produklions- und Vermögensverhältnisse sowie ans die Beschaffen heit des ansehnlichen Bestandes vorhandener Wohngebäude. Die Eiwcrbung einer eigenen Wohnung, gleichviel ,» welcher Fon», ist deshalb für einen beträchtlichen Theil der Großstadtbewolmer weder möglich, noch räthlich. und mit der Beschaffung eigener Wohnungen müssen die bemittelten Klassen den Anfang machen. Durch das tlieilwcise Ausscheiden der letzteren aus der Zahl der Wohnungssuchenden wird der Konkurreuzdruck au« de» wirthichastlich »chwachcren Theil gemildert und der jetzt vorzugsweise aui wohl habende Mieiher rechnenden Bauspekulatio» eine andcre Richtung gegeben, wodurch indirekt auch die Lage der dauernd au> Mielh- Wohnungen von geringem Umfange Angewiesenen eine Verbesserung »rattz^ SAte» - I» nun juststra am Dlenstog mit», vechöcktigen Umständen war. Die am Donnerstag vorgeuviumene Sektion ergeben, daß da» Kind infolge Genusses von Phosphor gestorben ist. Richter und dessen Mutter such in Untersuchungshaft genommen — Auf der Klotzsche-K vnig»brücker Bahn verkehrt nächste Mittwoch, de» 27. Januar, em Theatereztrazug und zwar in, Anschluß au den um 11 Uhr 15 Mi» AdeubS von Dresden» Nrust. fchle«. Bahnhof abgrhrilde» Lokalzug uin 11 Uhr 4L Min. von Klotzsche. Zur Miffahrt berechtige» die gewöhnliche» BilletS. — Diejenige» Einwohner Dresdens u»d Biaicwitz', weiche den Anschluß a» die Stadt-fternsprrcheinrichtung in. Lause de- nächsten EkatSjahreS wünschen, weide» vv» der kaiserlichen Oberpostdirektion (Aniieiistr. 7.) aufgesordert. sich schriftlich bei ihr diS zun, 1 Mau zu melden. — Als ein benierkensweckbr» Lotteriekuriosum mutz «» angesehen werde», daß. nachdem bei der letzten sächsischen Laudes- loiterie da- arvtzr LooS schon am erste» Tage herauSkam. derselbe Fall jetzt auch bei der preußischen Ktassemottene emgerreien ist. Die Glücksiiumnier lauieke: 85,003. — Der heutigen Auflage für Dresden und Umgegend liegt eine Abonnements-Einladung aus die „Gartenlaube- bei. desgleichen «ine Enipsehlung von Dr. E. Weber'- „Alvenkcäuterther-. Fortsetzung de» lokale« Ivette» Seite ». eriährt. Die Erbauung üolirter Familienhänter, welche nicht den Charakter von Lnrnsivohnunaen tragen, ist in der Regel nur anßer- Iialb des Stadtgebietes möglich. Sie trägt daher den Charakier einer Auswanderung und wirkt zugleich günstig aui die Wohnungs- verhältnisse der Zurückbleibenden. Um die Umgestaltung des Wohnungswesens im Sinne des Fammilienhauics dnrchzusühre». bedarf cs des Entgegenkommens der öffentlichen Gewalt i» bau polizeilicher Hmsicht bez. in der Gewährung passender Rechtsioniieii > v. in der Disposition über geeignetes Bauland. Finanzielle Bei hilfen sind dagegen sür Uuteruehniriugen. welche zunächst nur einem Theil und zwar de» immerhin bcnultctteren der Einwohneckchast zu Gute kommen, nicht in Anspruch zu nehme». Soweit cs zur Dnrch- 'ühruna der großstädtische» Wohuungsrcform vereinter Mittel und Kräfte vcdart, müsse», h,s die Genossenschaft in anderer als der für diesen Zweck ersahruiigsgeniäß unersprießlichen Foim des Geuvssen- 'chaftsgeietzcs anwendbar ist, die handelsrechtliche» Joniicu der lapitnlislischen Großniircnichiuungcn cmsreichen. Nur an« dieser Basis findet es Redner möglich, sieh dem Ideal, ein eigenes Heim ;u besitzen, zu nähern. An den Vortrag knüpfte sich eine sehr leb hafte Debatte, bei welcher sich u. 21. ei» Mitglied für Beihilfe aus öffentlichen Mitteln ausivrach, und ein Gast (de,selbe, welcher kürzlich in der Ecukralhalle einen Vertreter!dcr Presse wörtlich iiisiiltirte), insofern auirenend sprach, als er allem den Staat für die Beschaffung billiger und gesunder Wohnungen verantwortlich machte, weshalb ihm an» Becanlassimg eines Polizcibeanitcn das Woct endogen wurde. 9!ach der öffentlichen Berianiinlung ver einigten sich die Mitglieder und faßte» schließlich den Beschluß, auf der den Wahlein bei den Stadiverordnelenwahlcii vorgezeichnelcn Bahn des Fortichnttcs weiter zu schreite», insbesondere sür obli gatorische Eiuiuhrung der Flur- und Treppenbeleuchtung wirksam zu le,n. — In seinem am 30. Januar zu Ende gehenden 53. Vercins- iuhre hat der pädagogische Verein z» Dresden nicht weniger als sieben Mitglieder durch den Tod verloren, näm lich die Herren: Musikdirektor P'cchichner <Oberk am Fletcher- cheii Scniinar und Organist a» der Kreuzkirche), Lehrer Piüller katholische BezirkSichulei, Raust i4. Biigcrichnle), Till (Ehrsich'iche Stiitsichules. Fraiike l'Forwerg's Institut), Vvigtländer i9. Bez»ks- chule) und das Ehrenmitglied des Vereins, den Kgl. Berirksschul- inipcktor Sckulrath Perthcn in Auerbach. In Pietätvollei Weise wurde am 22. d. M bei der den Dahiiigeschiedenen gewidmete» Gedttchtnißieicr das iLebensbild eines iede» derselbe» von deren Freunde» entrollt, und es entledigten sich dieser Ausgabe zur Er> bauung der Versammlung die Herren Scminaroberlehrer Brnchmann. Lehrer Wuchek. Dir. Leupold, Dir. Schindler, Oberlehrer Peukerl, Lehrer Röbel und Dir. Glitsche. Wie in jedem der gegangenen Jahre hatte Herr Dir Lansky eine dem Erössnunaschvrcile geliefert, während zum Ehoral von Plank gesungen wurde. — Bei den Perionenposten zwischen Mügeln (Bz.Dresden) und Glashütte (Sachsen) de? Geising findet vom l. Febr. d. I. ab. unter Beibehaltung der bisherigen Personenaeldsätzc, eine unbeschrankte Beiwagenbrstellung m Mügeln und Glashütte statt. — Dir Prebischlbor -Restauration und das Holet zum „raerrenhmiS- in Herrnskietschen gelangen als gemeinschaitlich zu bewirkhichasleiide Pachlobjekte vom 1. Oktober d. I. aus weitere Ü Jahre zur Reuverpachiung. — Die hiesige Bräueraossr wird morgen und übermorgen 'ür den FabN-erlebr gesperrt sein. vorher- niiiae Dichtung zu chliiß der Feier ein rasir-zeschichte. Deutseke» Reich. Tie letzten Verhandlungen in der Budgetkommission über den Marineeiat haben »och klarer, wiedieS »i der GcneraldiSkiission schon geschehen war. gezeigt, welche schweren Ausgaben an unsere Marine gestellt werde» mußten, um die An forderungen zu erfüllen, welche die durch die Jnaugurirung der Ko- lonialpolttik nothwendia gewordene Vermehr»»» de- politische» Dienstes gestellt hat. Von den Organen der Marineverwaltung ist ganz offen erklärt worden, daß die durch die Koionjalpoiitik nvth- wcnvig gewordenen Expeditionen nur haben ausgelührt werden können aus Kosten de- stationären überseeischen Dienstes, und daß laute Klagen der HandrlSwelt auS den durch Marincstationen ge schützten Gebieten wegen Vernachlässigung ihrer Interessen einae- lauirn sind: eine wirkliche Schädigung dieser Interessen sei aber nicht erwachsen. Nicht günstig haben die neuerliche» Verhältnisse eingewirkt aus die Ausbildung der See-Kadetten, da dir „Elisabeth , ein Seekadcttenschulichiff. durch die Erfüllung kvloniaipolitischer Zwecke seinem eigentlichen Zwecke kür Monate entzogen worden iri. Um in der Znkunst diese Ilnzuträglichkeiten zu ve»»ieiden. beabsich tigt die Marinevcrwailung den überseeischen Dienst in anderer Art zu regeln und zwar jo. doß die sechs Stationen nur mit je 2 Schiffen, welche dem übcrseeiichen Dienst lest erhalten bleiben sollen, zu brietzr» ieien. derariig, daß dir Schiss-beiahililg sür je eine Sta tion ungeiühr 240 Mann betragen werde, während diese früher bl aut 800 Kövke berechnet war. Diese stationäre Verminderung ober soll ausgeglichen werden durch die Jndiensthaltung eines „fliegenden Geschwaders-, welche- nach Bedürsniß die Stationen anlausen solle und so die Wiitde der moritiinen Vertretung des gleiches heben werde. Fenier sollen, um de» Anforderungen der Erziehung der Seekadetten und der vierjährigen Freiwilligen vollste Rechnung tragen zu könne», die Schulichifse dieser beiden Kategorie» stetig i» ein Scuulgeichwndrr vereinigt werden, ivelcbes im Sommer nnden heimischen Knslcn zusamniengezoge» bleiben werde, und im Winter werde hinausgeschickl werden, doch auch nicht so weit, als daß e- nicht leicht zurückgerlffe» werden könnte. Für de» politischen Dienst stehen seit Ansong dieses Jahres zur Disposition 9 Kreuzersregatlen, 8 Kreuzeikorvetten. 9 Kreuzer und Kanonenboote, alio j»>ami»en 26 Schisse: sür Schulzwecke sind disponibel 9 Schiff: mit 3 Tender». Tic Erfahrungen, welche die Marine mit dein Institut der 4iäbrig Freiwilligen gemacht hat, atio mit der Ausnahme von Landratte» zur Ergänzung der zu gelingen sekinäniiiichcn Bevölkerung, deuen man anfänglich mit einem gewissen Mißtrauen begegnet war. sind weit über Erwarten günstige. Von nnißgebender Stelle aus wurde dieser bmneiiländüche Ersatz als nach manchen nicht un wesentlichen Richtungen hi» werthvollcr bezeichnet, als der Ersatz aus de» Hasssischer» und Baggcicrn. Die.Hoffnung, ein dein see- mäiiniiche» Ersatz gleichwerlhigesXRalroicmnaieual ausder binnen- ländischen Bevölkerung zu gewinnen, ist nunmehr eine ganz begrün dete gewvrdcn. Der Andrang der Emjährig-Freiivilligen ist ein stetig wachsender: während sich im Jahre 1881 nur 778 zum Ein tritt gemeldet halte», erreichte 1885 die Zahl derselbe» 3031, vv» denen letzteren l>86 eingestellt worden sind. Wen» gleich nun auch heute von Seiten der Marine-Verwaltung der bestimmten Beant- wortiina der Frage, ob mid welche Em'eitkiiingcn der Marine »ür die nächste Zeit i» Aussicht genommen oder z» erwarten seien, aus- gcwichen wurde, so war dock, klar zu erkenne», daß eine solche Er weiterung von der Marine-Verwaltung nicht geplant sei. Die Ver waltung trat sogar mit aller Entschiedenheit dem durch einige Preß- oigane verbreitete» Glauben entgegen, es I>errick>e m der Marine die Tendenz, einer Entwickelung derselben zu einer Marine ersten Ranges zuzustrebe»; die Ausgabe» der deutschen Rcichsmarinc seien durch die naiürlichen Vcrbältnisse derselben so begrenzte, daß jede Aspiration derselbeu, eine Seemacht erste» Ranges werden zu wollen, unnatürlich sei. Die Entwickelung der Marine nach dem Flotten» aründungsvlan ersordert »ür dieses Jahr eine Vermehrung des Mi- lttcnpersvnalS um 533 Kopie: die Steigerung der Brrtbeidigilngs- sähigkeit der hemrischen Küste eine solche von-»59 Köpfe», um welche letztere die Fiißallillrue des Londbeercs entlastet wird. Die Be willigung der erforderlichen Mittel >ür diese Steiarmng geschah ansiaiidslos. Tie Fordening einer Vermehrung des MilitSrpeisonal« lim 826 Köpfe „inwlge der Erweiterung der Ausgaben der Marine" wurde nicht glatt bewilligt. Die Mehrheit der Kominnsio» er kannte in dieser Forderung eine diiekie Folge der Kvlvnialpolttik und da diese zur Zeit schon aus dein Rahmen heiausgeirrle» sei, iür welchen der Reichstag seine Billigung ausgeiprvchrn habe, so müsse hier an dieser dazu gebotenen Stelle mcirlirt werde», daß man zurücklenkc» >olle m die vorgesteckteu Grenze»; cS sei daher keineswegs ein Vorgehe» gegen die Marine als solche, welche ja nicht einen Selbstzweck zu erfüllen habe, wen» man an dieier For derung einen Abttrick, Vornahme, und diesen mit 300 Mann >est- lelle. Tie Aiifrechlkrhaiinng der Forderung wurde zu begründen versucht durch die Koiiservaüvcn und Nationallilirraleil. Die Ver waltung beinuhte sich auch mi gleichen Sinne, doch gelang ihr der Beweis, daß sie mit nur 520 Mann Vermehrung nicht anskvmmen könne, nicht. Mit 10 gegen 11 Stimmen wurde der Abstrich von 300 Mann beichlossen. Tie Koniinission zur Vmberatlning der Anträge wegen Ent schädigung iliiichnldig Vernrtheiller beschloß, daß nicht nur die aus Grund geführten Umchiitdshcivettes Frcigesprochenen, sondern alle im Wiederaufnahmeverfahren Freineivrochrnen zu entschädigen seien. DaS fünfte Vcrreicliniß ver beim Reichstage rinargangcnen Petitionen zählt mcisi Maneiipelitionen ans. In 429 Petitionen, meist von landwirthichaitlichen Vereinen, wird um EtW'ühruiiader internationale» Doppelwährung gebeten, während nrn in 3 Peti tionen sür die Au»echtcrhaItimg der Goldwährung cingetreten wird. 231 Petitionen richlen sich gegen daS Branntweinmonopol: in lOl Petitionen wird beantragt, eine Reform der Brainilweinsleuer erst nach ausgiebiger Vernehmung aller Brlheiligten eintretcn z» lassen (also auch gegen das Monopol). In 21 Petitionen wird gebeten, vorläufig die Konzeistvniriing neuer Wirthschasten sür Branntwei»- »>e>lricb übrrhauvt z» snspendiren und dann durch ein endgiltigeS Gesetz die Zahl solcher Bertriehsstätlen zu bemessen, dieselbe» hoch zn besteuern, den Vranntweinverkans in ihnen zu regeln und Sonn- und Feiertags z» »ntrriage». Für Wollzoll sind 74. contra Wollzoll SO Petitionen verzeichnet. In 148 Petitionen werde» Vorschläge zi» Znckersleucrrcsorm gemacht. Ungemein zahlreich sind wieder die Petitionen a»S Handwerkrrkreisen 164 Jnnnngen und andere ge werbliche Verbände plaidiren sür Annahme der Ackermc»»,'schen Lehrt in gswrlcn u. i. w) :r für alle , >ez. Peschröi,kling des Hansirhandcls. 14 sür eine 'Abänderung der Gewerbeordnung hin sichtlich der 'Aufsuchung von Bestellungen, 31 sür Euiräuinung des hypothekarischen Vorzugsrechts für Forderungen der Bnuhandweiker, 10 »in Beseitigung bez Berlinaeruna des Gewerbebetriebs in Straf anstalten u. s. w. Die landwirlnschaitlichen Vereine sowie die Innungen und gewerblichen sind an diesem Petitiviisiege» für daS Maß de« Interesses, welcku öfsrittlichen Angeleaenheiten niinnit. In cmri in Ve>t>n abgehalirnen lehr tammliiug vov Kiwnl'rannlivein- «nd allen Tdrckrn Drutichtands wurde nach Lett»>ig»ngen des Königreichs » zahlreich bell»eiligl, ein gntrS lveiches di len ihettigi ein gnirs Zeichen sächsische Vevöllernng an zahlreich besuchten Der P»ßhe«ettl,.bi,k,ntten an» einem Reicrat de- Ehren- brOfldenten. Reichst^ Leiivnimen. dahiiig sablikaiiten Deutsch nnmd an» 30 und »» daß sie da» vranntr lb« ihr Gei»« lremcrhaven Hasen la, e»e Feuer. du Dr. Wstie-Rostock. «tu, Resolution an «rnbranntivein« und PrrßhrskN' aut ihren Versammlungen in Dorl «n 23. Jan. «instiinnlig beichioflen. ovol in leder Form verwerfen, weil !lig werde zu Grund« gerichtet werden. am neue» , mittelte Weil auf sttne» tzech Kiest vitle« Feuer»! Berlin läßt sich von . . , . eben in keiner bieten. Letztere» hat sich fortwähcens >en eben in keiner Richtung mehr aber . . . ortwährend ungewSbiliicher Sch»eciälle »u erfreuen, vorgestern lagerten nn» auch in den Straßen der deutsche» ReichShanvtstadt ganze Berge de» weißen EiementeS Alle Anstalten zur Beieitigung de» Schnees erwiesen sich dem hart näckig heradrieseluden Schnee aeaenüber al» veegedtich. Rur der mit vier Vierden bespannte Schneepflua in der Friechrichsiraße schasste. Di« Straßen waren öde. wer nicht binail» mußte, blieb daheim. Rur die Schulsugeud triunivbirte. Al» der Unterricht be endet war. führte sie die großartigste» Schu-eballkrime aut. In den Straßen herrschte eine Art Fascbi»a»s«immnng. Ganz Unbc kannte spräche» sich an und Scherze flogen hinüber und herüber. Leopold von Ranke war bekanntlich an irinen, 90. Geburtstag: durch ein äußerst huldvolle» Schreiben de» Kaffee», der dem greisen Gelehrten auchalrichzeitig sein Viidniß übersandte, geehrt worden Der in dieser Weise 'Ausgezeichnete bat darauf dem Kaffer seinen Dank iür da» Zcühen dieses Wohlwollens attsgesprocben «nd seinen sechsten Band der Weltgeschichte überreicht. Der Kaiser hat daraus mit folgendem Schreiben geantwortet: „Es gereich» mir zur herz lichsten Freude, auS Ihrem Schreiben zu ersehen, daß es mir ge lungen ist. Ihnen durch die Verleihung meines Bildnisses z» Ihren, Geburt-»,igr eine frohe Uebeimschung zu bereite». Den nur von Ihne» überreichten, die Zersetzung des Karolinaitchen uvd Begrün dung des dentschen Reiche- behnndelnden sechsten Band Ihrer Welt ichte habe ich mit Bewunderung aiS einen erstaunlichen Bemcis " ' e S»e in Sck schaffen: daffir entgearngenonttnen, mit welchem Eriolge ,, sreudigkeit bestrebt sind. Ihr großartiges Geschichlswerk der von allen gebildeten Kreisen ersehnten Vollendung immer näher zu bringen. Indem ick Ihnen tür die Darreichung des BuchcS. ioirue für den Ausdruck Ihrer treuen Gesinnung verbindlich danke, ver einige ich mich mit Ihnen in dem Wunsche, daß e» mir n»d meiner Regierung gelingen möge, dem Land« die Segnungen de» Frieden! zu erhalten Wilhelm-, Bei Göhren aus der Insel Rügen ist in der Nacht vom Sonn- abendzum Sonntag die mit Satz beladene nffsffche Bark „Georg »nd Wilhelm-, ivelche aus der Fahrt von St. liebes »ach Stettin begriffen war, gesunken, die Mannschaft ist jedoch gerettet. Der Dampfer „Rügen- traf mit der an» N Köpfen bestehenden Besa tzung und einem Boot der Bark i» Swineniüiidc ein. Die Mann schaft hatte. alS das Schiff zu sinke» ansing. sich in ihr Boot ge flüchtet, war dann 24 Stunde» lang uinhergeirrt, da das EiS di: aiidung verhinderte, und hatte schließlich bei Göhren, halb erstarrt dortige Fischer täcktcn sie inil erzählt, m vte Bart während ei»er Viertelstunde gesunken. Wodurch der Untergang derselben helbeigeiiihrt worden, ist dem Kapitän nicht erklärlich. DaS unter gegangene Schiff konnte auch ungeachtet angestrengter Bemühungen von vier BergiingSdampsern nicht mehr amäesunden werde». Die am 2. Febniar in Braunschweig z»san»iieiitrete»de Landes Landung verhinderte, und hatte iebiietziikv vei rsoyrsn, und nothdüntig befleidet, daS Land erreich». Do nahmen sich der Schiffbrüchigen freundlich an und stk Lpeiie und Trank. Wie der Kapitän erzählt, ist die d „Braunschweiaer Tageblatt" mit .. der Militärkonvention mit Preußen beschäftigen. !(it bei» Danipter „Feronia-, der in voriger Woche, nahe der Versammlung wird sich nach dem der " holländische» Küste gesunken ist, sind auch ca. 5000 Mifl. Nähnadeln »ntergegangrii, diese waren von vier Finnen von Iserlohn effektnirt bestimmt. Den Schaden, wÄcl er der Waars auch theure Rade! her recht de nn befanden. worden »nd sür China deutend ist. da sich »nter hoben niedrere Ve,sicheru»gsgesrllschasten z» tragen. In Bonn stürzte der »e» aus Holz errichtete, seiner Vollendung nahe CirkuS Kremler plönlich zusammen. Zwei Arbeiter wurden verletzt. : iLirrus «remier piantich zusammen. Hwei virveirer >v»roen vcrievr. Von jenem Amtsrichter, welcher in einer Kreisstadt WestvrenßenS zum Schluß eines Diner» anläßlich deS königlichen Rralerungsjiil»- lttumS einem katholischen Geistlichen eine Ohrfeige gegeben halte. ach welcher' Ul» ttumS einem katholischen Geistlichen eine geht der „Gar. Tor." eine Berichtigung zu, »ach ivelcher beileibe nicht zum Schluß deS Diners, sondern erst nach 2'/» Uhr Nachts den Geistlichen geohrleigt habe, und zwar infolge einer schweren Beleidigung und Drohung. Der Winter ist in dem bayrischen Gebirge mit seiner ganzen Pracht eingezogen. Am schönste» ist es i» Linderbof, dem gehcim- »ißvollrn Triaiwn deS Königs Ludwig. Hunderte van Arbeitern sind täglich beschäftigt, insbesondere die herrliche Straße von Schnee sreiznl,alten, welche »wischen den dnullen Bäumen de« Animerwaldcs dahinziebt. Wie ein Zaiibermärchen begegnet dem Wanderer hie und da die wunderbare Erscheinung de- königlichen Schlitten», der meisten» in stiller Nacht durch dr» Waid dabi »stiegt. Man denke sich einen goldenen Schlitten mit Krone »nd Wappen und mit einem vergoldete» Ko»ps. der die Form eine» Schwane» mit ausgeblähten Flügeln bat. Im Innern d»S KonvsS sieht man am blauem, goldgestickten Hintergründe die volle Gestalt und da» blaffe Gesicht des Königs, neben dem einer seiner Lieblinge zu sitzen pflegt. Das innere ist magisch erhellt von einem milden. stMklenaen Lichte, das an» den, Koiivö heran- in breitem Kreise den Schlitten und die dampfenden Pferde beleuchtet »nd sogar den Vorreiter Mit seiner Laterne weit überstrahlt. Es soll elektrisches Licht sein da» durch Aceiiiniilatorcn im Innern des Schlittens erzeugt wird. Wie ein Blitz fliegt der goldene Schlitten vorüber, so daß man kaum Zeit hat. die Brillanteii-Agraffe an dem Künstlerhute deS Königs, oder die Uniform des junge» Chevanxlegrrs neben ihm in'» Auge zn fassen. Bald ist die Cavalkade hinter einer Biegung der Straß: verschwunden. Oesterreich. Aus Nordböhmen. Eine wichtige En! scheidung über das Vrreinswcsen hat am 19. d. daS Reichsgericht in Wie» getroffen. Das Ministerinm des Innern hatte nämlich die Bildung eines in Lrtsgulpvcn gegliederten HiliSvercineS kür die al »katholische Bewegung un tcrsagt, weil der Verein politische Zwecke habe, politischen Vereinen aber die Bildung von Zweigvereine» ver boten sei. lieber eine Beschwerde der Anreger des Vereines ent schied das Reichsgericht, daß nicht jeder Verein, welcher die Behand lung öffentlicher 'Angelegenheiten beabsichtige, ein politischer sei und hob das Verbot des Ministeriims aus. Bekanntlich beabsichtigt man seiten- der Regierung den Deutschen Schnlverein auf dieselbe Weise zu vernichten, indem man ihn tckS einen politische» Bereln erklärt und Kraft und . Entscheidung niirg ein stacker Riegel vorgeschoben. Professor Kiwll ist zudem sich gegrnwärtig in Prag aushalkendcn Nntkriichtsniliiistcr Dr. v. Gautsch, wie man anninlint, wegen seiner Dresdner Rede, bcschiedc» worden. Derselbe hat längere Zeit mit ihm gesprochen. Die ungcheiiren Schiieefälle der letzten Woche batten zur Folge, daß in Wien eine ganze Armee von Arbeitern mobilisirt wurde, um möglichst rasch die Verkehrshindernisse zu beseitigen. Mehrere Tage lang bekam Jeder, der sich bei der TranSport-Gelellichatt meldetc, 'Arbeit zugeiviesen. als der erste Sturm jedoch vorüber war. reducirlc dieselbe ihre Arbeitskräfte. 'Am Freitag Morgen rotteten sich in folgedessen mehrere Hundert Arbeiter vor den Burcaux der Trans portgesellschaft zusammen, nachdem sie schon vorher vor dem Rath- hause sich angctainnielt und dort vergeblich ^ ' ' . - Die Arbeiter zogen dann nach dem Fra», langte» dort mit drohenden Gebcrdcn die . Arbeit verlangt hatten. ra»z-JosepbS-Quai und ver- die Aushändigung von Werk zeugen. 30 Wachleute sprengten die " " ' Em Tbeil derselben nah», nun vor bis 20 Wachleute die angeiammelte nionstrantcn wurden verhaftet. S Anfforderliiig an die Bez'ckSvorsteher erge! Anzichl von 'Arbeitern Beschäftigung im Ter irrsinnige Gastwirth Lötz rl stra , ^ n. einer möglichst großen _ . - ^traßenreinigen zu aedeil. Ter irrsinnige Gastwirth Lötz ui Wien, ivelcher küulick Irrenhaus gebracht wurde, weil er vor de» Bildern Vcrclchtikl sür deren gänzliche Vernichtung Propaganda macht«, »st au Jrrcnha,'« e»ispr»»gen. Fraukretel,. Durch daS Votum der Devutirtenkamme »»nächst keine MinisterkrisiS hcrbeigetührt. Die Majorität, welche die Dringlichkeit für den Anttieslicantrag Henri Avchcfvrt S beschloß bestand anS i70 Mitgliedern der Rechten und 6l iffodikalcn. Die Minocität bestand a»S 245 Republikanern und 8 Mitglieder» der Rrckien. 10 Deputirtc de. Rechten und M Republikaner enthieltcu sich der Ahslmiiiuing. — D>r Rrqicruug brabiichiigt. ein» Kommis nttiestleantfag tu ernennen und wird dic unstarefl Siluallon ein Ende zu darauf. ble SawvLr in's -in» wird wrlck giößtr Eile gnrmpiehlen. um der un macken Ün Reoirritnat!treffen rechne
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