Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 24.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188601248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860124
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860124
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-01
- Tag 1886-01-24
-
Monat
1886-01
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.01.1886
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
I» ritabli»,,. Snl, »lll-rOllN-M. SeWsEr. MWMl. MnteMe. ülszkelt- K»r<l«s«be, nnerlcanot xrvi-st« Xus- »<Uü oleimnter Lostämo, I «w»L,i.>t rjerll-il Streng. 8clilv888tr. 22, ll.! (kr. zrr. Lriiäerj;. 3). ^pünhiUeh« Uosorganpj ^ uueü uunnürt». Z EE Vrosüvo, 8«v8lr»880 SV, I. » L ü»»»»o«»-g»p»ülU«, Me »II» Lnltmiesa. ^ « II. Ti>o»t»e»UI«t-V«eI,»»r Me »io Veoelnve « III. mroei»«-e<>»te»l« ^ntior S»r»nU». Ä 8 IV. 0«u«etl»» «ior 81,»,. I^,1«,I,t»«r>». M kn88d<xivn-1»Ia»Ll»<Ir I » »>t k»ri>«, zoeoelUo», , okaet tevolenonck I « »w«I «lüttst« « PlMtz»- II. IlltzLttzl Wklttzrobtzz Z iroinluott in rnrrüglielivr L.u8rvadl kär Herren Ullä Damen K » IVssr» V 2 «»>erIss1r»»E S « »UI»,^8 ADÄ,vV>lH, park, unä erste Ltaqs. 2 » Arrskrftno «verdorr prorrrpt effeelutvt. ? 8 KtroUmtl»-», Kordiock. ttoUorl»«», »n. iSotfarben korti» ooe- K xo ioilt»», okkorirt ,»r,re von »Irnor kokeile 8 Visa«««»»!» » H«»t»«t: tl»etsn»tt«ks 27. Lm»N»o>itt»«» w. M Iloootockt: ttoinricNsteo««» ckoccki gneNtq. W > MMM» » > » »» «M " uudesi'enrto Laltkarkvit, kann in äon rviirmston Nmmoru äirlrrs laup: KollLvk8 RLlrvXtrLVl-k08UUÄdvlt8bivr,ors^IMsbrLvstsrsL^»»«. Nr. 24. 31. )gl,rr-n,. 42,000 Srpl. «liierinioöonliiiüie« kür »en L«. Jaxuor: Sütwind ,»n mittlerer Siirke »ei »«rmtchnittttih starker »ewölkun«,nilt «tt-u.»ellenwelsen Ricderschiz,rn. Tnnö. Dke-likN. »4811. unter »inll. clharakter »rr Wittrrnn, «m Lansr »r» Tank» wechseln». ' ' V»» Mr -ie Duale Ieörnar nu- Uiirz «erden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Ex- peditton, Marienstraste Nr. L», zu 1 Mark 70 Psg., ftir auS^ wärt« bei den Kaiserlichen Postanstalten im deutschen Reichsgebiet zu 1 Mark 84 Psg., in der Orsterreichisch - Ungarischen Monarchie zu I Gulden 54 Kreuzer (excl. Agiozuschlag) angenommen. t?rVtdit»o« der..Dresdner Nachrichten". Marienstr. L» Welt-Erscheinung, Aber solche Sill unter der wir allerdings ganz empfindlich leidem Siiberschmerzen, wie sie z. B Nordamerika hat. sind Ml' ^ Lcnmtwortllcher Redalteur tiir Politisches lir. Emil Biere» In Dresden. Auch am Freitag wurde im Reichstage und im preußischen Landtage daS Vielseitige Thema der wirthschaftlichen Nothlage, ihrer Ursachen und HeilungSmitiel des Ausführlichsten behandelt. Aus den mannigfachen dabei berührten Gesichtspunkten seien hier nur zwei herauSgegriffen: das Branntweinmonopol und die Wäh- rungSfrage. So recht mit Ueberzengungswärme ist für das Brannt weinmonopol eigentlich keine einzige Partei eingetretcn. Selbst die Vertreter der beiden konservativen Fraktionen, die sich noch am freundlichsten dazu stellten, hatten ihre Wcnn's und Aber's. Auch den Landwirthen Preußens, die doch die Kerntrnppe der Konserva tiven bilden, wird es bei den Aussichten. die ihnen das Monopol eröffnet, nicht ganz geheuer. ES entgeht ihnen nicht, daß sie bei drin Monopol ihr bisher freies Gewerbe unter eine behördliche die von, Monopol erträumten Hunderte von Millionen Erträge ensbleiben, sei eS, daß im Inlands der Schnapsverbrauch infolge seiner Vertbeueruna geringer wird, sei es. daß der Spirituspreis auf deni Weltmärkte seine sinkende Tendeirz beibehält und sortseyt, dann bleibt eben auch einer landwirthschast-freundlichsten Regie rung Nichts übrig, al» die Ankaufspreise des Spiritus beratizu- setzcn. DaS Reich wird Mühe haben, seine SO Milt. Liter Brannt wein mit Vortheil auf dem Weltmarkt loszuschlagen: will es nicht in eine Schleuderkonkurrenz mit anderen Staaten eintreten, so muß es sich gegen wachsende Verluste dadurch schadlos halten, daß eS den SviritnSankausSpreir herabketzt. Steigt aber der SpirituSpreiS aui dem Weltmarkt, so folgt daraus keineswegs, daß das Monopol- aiut den Brennern nun auch höhere Preise zahlt. Wer will eS denn dazu zwingen k Das Monopolamt wird stärker sein als alle Brenner zufammen und ihnen die Preise vorschrriben. Da oiebt'S kein Entrinnen. Mit Rücksicht aus diesen Umstand behielten sich die konservativen Abgg. v. Minnigerode und v. Zedlitz ihre endailtige Stellungnahme zum Monopole schlauerweise vor. ES ist aber höchst wahrscheinlich, daß sie in der entscheidenden Abstimmung für das Monopol eintreten, denn einen Haupwortheil davon haben die prcußnchen KartoffelspiritnSbrenner. Ärmenblicklich bekonimen sie äugen,cssene Preise für ihr Eueugnib, sie haben ani Reiche einen sickeren Abnehmer und den Schaden veim Verkaufe tragen zunächst nickt sie, sondem das Reich. Wegen eines vorübergehenden großen Gcwinilste» sind die Rittergutsbesitzer Preußens, soweit sie Kartoffeln brennen, bereit, die freie Verfügung über ihr Gewerbe dahinzngeben. Unklar bleibt auch die Stellung der Nationaltiberalm zu dem Mo nopole. Sie warm trotz aller Anzapfungen nicht zu einer festen Erklärung herauSzulocken. DaS Eentrum hat zwar gewaltig gegen das Monopol gedonnert, v. Schorlemer führte sich wieder einmal als westfälischer Bauernkönig vor; aber Windthorst enthielt sich doch einer bindenden Zusage. Man argwöhnt, daß er im Schnaps monopol wohl ein Tauschobjekt für die selbstständige Priestererziehung erblicken könnte. Unzweideutig sprachen sich die Deutschsreisinnigm und die Sozialdemokraten gegen daS Monopol aus Daß an dem Widerstande gegen das Branntweinmonopol das große Heer der Schankwirthe sich in immer steigendem Maße betheiligt, ist der preußischen Regierung sehr unbequem. Die Offiziösen werfen daher letzt auch nach dieser Seite ihre Angelruthen aus und reden dm Schankwirthen folgendermaßen zu: -UnS scheint, daß die Schank wirthe ihre eigenen Interessen der Zukunft gegenüber verkennen, wenn sie der fortschrittlichen Agitation gegen das Monopol als Organ dienen. Wenn der Branntwein das Nöthiae nicht ausbringt. so werden naturgemäß die anderen vorzugsweisen Steuerobjekte, wie Bier und Tabak, zur Deckung des Ausfalls herhalten müssen. Wenn aber der Branntwein allem im Wege des Monopols die Er träge bringt, deren die Staaten und das Reich bedürfen, so liegt die Wahrscheinlichkeit vor. daß Bier und Tabak, alS die weniger gesundheitsschädlichen unter den drei hauptsächlichen Genußobiekten, von dem Stcucrbcdürsniß nicht i» Anspruch genommen zu werden brauchen. Die Bicrwirthe, deren Geschäftszweig in steigender Ent wickelung begriffen ist. haben also an sich allen Grund zu wünschen, daß der unnbweisliche Geldbedarf in Reich. Staaten und Gemeinden durch den Branntwein allein gedeckt werde, wozu nur im Wege des Monopols sich Aussicht bieter." Die Bierwirthe werden sich Hütern aus diesen Leim zu gehen. Der Beweis, daß der gesammte Geld bedarf in Reich, Staaten und Gemeinden ein für alle Mal durch das Branntweinmonopol allein gedeckt werden könnte, soll erst noch erbracht werden. Viel wahrscheinlicher ist, daß die Einführung des Monopols auf diesem einen Gebiete sehr bald auch zu weiteren Monopolisirungsversnchm führen würde, wobei Tabak und Bier zuerst bluten müßten. Die Schankwirthe füblm sehr richtig heraus, daß gerade ihr Gewerbe durch das Monopol besonders schwer be droht ist. und offiziöse Vorspiegelungen werden daran nichts ändern. Die Agitation deS deutschen GastwirthSverbandS nimmt denn auch in umfassendster und wirksamster Weise ihren Fortgang. Die Erklärung deS preußische» JinanzministerS v. Sckolz über die Währungssrage ist leider io ausgefallen, daß sie die Hoffnungen der Toppclivährnngsmänner sehr herabstinimcn muß. Auch Herr v. Scholz bekannte, durchaus kein fanatischer Anhänger der Gold währung oder etwa unempfindlich gegen die schweren Verluste zu sein, die unS die Silbereulwertlinng zugesitgt bat. Aber er kam von diesen Vordersätzen zu dein Schluffe, vor der Fortsetzung der Agitation zur Emsiihrung der Doppelwährung zu warnen. Darin ist ihm nicht zu widersprechen, daß Deutschland unmöglich dieselbe emseitig cint'ühren kann: die Folge wäre dann einfach di», daß Deutschland zur einseitigen Silberwähumg käme — alles Gold würde hemuSgrzogm und nur Silber strömte zu u»S deren,. Auch ist ihm zngcgrlwn. daß Deutschland jetzt mit seiner Münzordnung in «ne Art Rkttungshasc» emaclaufen ist. von dem aus es die fernere Entwickelung des BreiSvervältnifseS zwischen Gold und Silber mit verbaltiußmäßiger Ruhe aniehen kann. Freilich unter welchen Opfm» I DiePrewentwertduna Silbers ist eben eure allgemeine uns »och erspart geblieben. Diese müssen sich jedoch naturgemäß so steigern, daß die Wellkalamitüt zuletzt überall unerträglich wird. Das Vernünftigste ist daher eine internationale Vereinbarung über ein festes Preisverhällniß zwischen Gold nnd Silber. Am liebsten ! zwischen allen großen Handelsvölker», zur Noch auch ohne England. Leider steht der preußische Finaiizmiiuster einem solchen internatio nalen Vertrage sehr kühl gegenüber. Warum? Er meint: in einer Zeit, Ivo »och Kriege nöthig sind rmd die Verlragskrene nicht ewig nt, würde ein solcher internationaler Münzvertrag doch nicht ge halten werden können; man könne ihn nicht eiweitig. wie etwa einen Post- oder Eisenbahnvertrag kündigen. Nun. das soll man auch nicht, Niemand soll dies thun diinen. Ein Staat, der sich feiner gegen die Gesammtheit eingegaiigenen Müiizverpflichtuiigcn entbinden würde, handelte ebenso verächtlich, wie ein Staat, der den Diebstahl oder Betrug künftig für erlaubt erklären wollte: ihn würde das allgemeine VerdammungSurcheil treffen. Nach der v. Scholz'jcken Logik wäre der Weitpostvertrag oder die Genier Convention zum Schutze verwundeter Krieger ebenfalls ein unhalt bares Phantasiewerk. So gering sollte nian von deni idealen Ein flüsse des Völkerrechts doch nicht denke» I Herrn v. Scholz sind die Agitationen der Landwirthe gegen die Goldwährung besonders jetzt nnbeqnem, da er sein ganzes Augenmerk auf das Schnapsmonvpol gerichtet hat. Die Landwirthe werden sich dadurch nicht abhnlten lassen, ihre Interessen wahrzunehme». Eine internationale Verein barung Deutschlands, Hollands, Frankreichs, Italiens, Belgiens und Nordamerikas, allenfalls auch ohne den Beitritt Englands, ist für die Landwirthschast nützlicher alS das Schnapsmonvpol mit feinen zweischneidigen Folgen I Als Hilfsmittel gegen die allgemeine Ueberprodukticm empfehlen die Freihändler Erschliegnng neuer Absatzmärkte. An sich klingt das recht plausibel. Die fortgesetzte Steigerung des Exports bedeutet aber keineswegs in der Volkswirthschaft „der Weisheit letzten Schluß". Das Produziren nnd Verlausen mit allen Mitteln ohne alle Rücksichten hat ja eben die beklagenSwerthcn Nothstünde der Gegemvart herbeigeiührt. Die migeineffene Steigerung der Produktion und de» Handels verschmäht es. aus den ersprieß lichen Verbrauch Rücksicht zu nehmen, sie denkt nur an den Handels gewinn, der seiner Natur nach nur einer scdr begrenzten Interessen gruppe zufließen kann. > So sehen xvir jetzt der Betheiliaung Deutsch lands an den, Projekte, das de»»che jtzipitnl nach China anszu- füdren, und.eS dort im Konkurrenzkämpfe mn anderen Industriestaaten anzulegen, nur mit sehr gemischten Gefühlen zu. Man will daS Ausland unterbieten, daß die Chinesen mit deutschem Kapitale ihre Eisenbahnen bauen, deutiche Ingenieure zn sich berufen, um ihnen die Eisenbahntechnik beizubringcn. Im cnten Augenblicke mag dies vortheilhast «scheinen. Vergessen wir aber nicht, daß Nordamerika, Rußland und Indien erst seit jener Zeit die gefährlichsten Kon kurrenten unseres heimischen Ackerbaues geworden sind» nachdem wir ihnen Millionen üb« Millionen zum Eiscnbahnbau zugesendet haben. Welchen Riesenkonkurrentrn werden wir unS aber erst in China» einem Reiche von 3—400 Mill. Einwohnern heranziehen! Schon jetzt machen unS bi« zu Lande die kunstgewerblichen Gegen stände Chinas eine mnkbare Konkurrenz. Was wird erst geschehen, wenn dieses Volk mit seinen unglaublich billigen Arbeitslöhnen von unS in die Geheimnisse der europäischen Fabrikation eingewciht ist I Man wird in den Gebirgsgegenden Chinas Kohlen und Erze finden, es werden massenhatt Fabriken entstehe», man wird die Eisenbahn schienen dort selbst schmieden, die Lokomotiven selbst bauen u. s. w. Europa und Nordamerika werden der gelben Malayenrasse, die in Folge chrer Ueberzahl die Grenzen ihres Landes zu überfluthen schon angesangen hat. selbst die Waffen zur Bekämpfung der weißen Rasse in die Hand drücken. Warum dies Alles? Weil wir in dem Irrwahn «langen sind, daß die fortwährende Ncuettchließung von Absatzmärkten eine Wohlthat ist, weil man allen Schwerpunkt auf dieHerstellung von Handelsiverthen, statt von VerbrauchSwerthen legt. Das internationale Großkapital sucht Beschäftigung und macht die heimische Kapital«übriauna zur Grundlage der auswärtigen Konkurrenz gegen die heimische Arbeit. Mit deutschem Gelbe vor zugsweise würben die russischen Bahnen gebaut, woraus für unsere Landwirthschast schwere Nachtheile erwachsen sind: die Börse zog erst die Millionen au» Deutschland heraus, dafür bedankt sie sich, wie in dem volkswirthichattlichen Thelle unseres Blattes überzeugend nachgewiesen ist, jetzt dadurch, daß sie die Zinsen auSländijcher Staatsschulden, namentlich Rußlands, deradzuietzen sich Mühe gicbl. Ist eS wirklich noch eine Frage, daß es besser gethan wäre, statt der Börse die Kapitalerüvrigungen Deutschlands zu auswärtigen lieber mitz- ' " n wir lieber in Deutschland uns« Flußnetz verbessern, unsere Schifffahrt ent wickeln. die Wasserkraft für die Landwirthschast rationeller aus nutzen. ein Straßenbahnnetz über ganz Deutschland auSdehnen und so unsere heimische Eisenindustrre lohnend beschäftigen? Das wüü>e dieConsumtionskrast unseres ganzen Volkes «Höhen, während die jetzige Gin. im Mitbewerbe mit dem Auslande den Export ungemessen zu steigern, nur die Preise drückt, die Ueberproduktion steigert und eine untnconsumtion herbeisührt. Berlin. Die konservative, sreikonservative und nationalllbe- rale Partei des Abgeordnetenhauses brachten folgenden Antrag ein: unter Anerkennung des Rechtes der Staatsrcgiemng zum Schutze der deutsch-nationalen Interessen in den östlichen Provinzen nachdrücklich einzuschreiten: l) die Gcnugthilung auszusprechen. daß in der Thronrede positive Maßregeln zur Sicherung des Bestandes und der Entwickelung der deutsche» Bevölkerung und der deutschen Kultur in diesen Provinzen in Aussicht gestellt sind: 2) die Bereit willigkeit mlSzusprechen, zur Durchführung dahingehender Maßregeln insbeiondere aus dem Gebiete dies Schulwesens und der allgemeinen Verwaltung, sowie zur Förderung der Niederlassung deutscher Land wirthe und Banern in diesen Provinzen die «forderlichen Mittel zu bewilligen. Der Antrag ist unterzeichnet von sännnt'.ichen Mit gliedern dn genannten Parteien, also von der Mehrheit des Abge ordnetenhauses. — Die Budget-Kommission des Reichstages been dete den Marineetat. Sie strich den Bau eines Kreuzers, eines Avisos und die Forderungen für Beichasfung von lnindert Torpedos gegen die Stimmen des Centrums. Bei dem Werstbetrieb ent spann sich eine längere Debatte Uber dieArbeitcrentlassuiigen. Ter Admiralitätsches v. Caprivi erklärte, daß zur Zeit keine weiteren Entlassungen bevorständen. Die Verwaltung sei bemüht, einen Stamm der Werftarbeiter zu erhalten. Der Verein der SpirituS- Jndustriellen Deutschlands hielt heute eine Generalversammlung zur Dcrnthung des Spiritus-Monopols ab, an welcher ca. 500 Per sonen Theil nahmen. Eine Kommission legte eine Anzahl Nesoln- tionen vor, die aus die prinzipielle Zustimmung zum Monopol hin« ^ anslaufen. Im Einzelnen werden folgende Aendcruiigcn gewünscht: ^ Die Preisgrenze für den Spiritus soll auf 31—50 Mark erhöht, die ^ Preise zonenweise fixirt werden, die Fixirung des Preises soll der^M» Willkür des Staates durch Festsetzung gesetzlicher Regeln entzogen werden. Für die Qualität des Branntweins soll eine besondere M Fabrikatsten« neben dem Monopol eingeitthrt werden. London. T« Eiienbahnzug, womit der Prinz von Wales M gestern zum Bestich des Herzogs von Westmünster nach Extonhall ^ begab, hielt ans polizeiliche Veranlassung infolge einer Anzeige ' ein lieubskffitmtoÄ Mte Ne»eftereIeOr»««e»er,.Dre»»»erR»chr."vom 23.Januar. Berlin. D« Reichstag beendete die Beratbuna des Etats d« Zölle und Verbrauchssteuern. Ulrich und Zeitz traten für ihren Antrag auf Untersagung der Verwendung von Malzi'urrogaten bei d« Bierbereitung ein. Tie Biermdustrie werde einen größeren Auiichwnna nehmen, wenn Garantien für die Reinheit der nord deutschen Biere geschaffen werden. — Au« (Soz.) bittet, daß über haupt um Wasser, Malz. Hopfen und Lese zu Bier verivcnidt werden. In Bayern sage man: Hopfen und Malz Gott nbalt's. Er ab« g infolge einer Anzeige »> üb« ein beabsichtigtes Attentat an? der Station Wavertvn vor M Chester, welches zum Empfange des Prinzen große Vorbereitungen SL» getroffen hatte. ^ Berliner Börse. Die Geschäftsstille dauerte fort, weder»» in internationalen noch lokalen Spekillationspapicren fanden de- Gch» merkeuswertbc Umsätze statt. Spekulative Banken behauptet, M spekulative Bahnen anfangs etwas schwächer, österreichische sehr still, ^ Bergwerke ziemlich belebt, Laura bevorzugt. In fremden Reifte», ^ »amenrlich in Italien« und russischer Goldanleihe entwickelte sich > bald ein sehr lebhaftes Geschäft, das sich später auch auf die übri- ^ gen Gebiete übertrug. Die Kurse zogen durchweg an. Im Kassa- verkehr waren Bahnen und Banken fest, Bergwerke Vesser. Jndu- ^ strien belebter, von österreichischen Prioritäten Silber-Prioritäten gut ^ gefragt. Vrivatdiskont 2 Prozent. jsr - »ks» rt ». M„ Li. Januar. arr»»t rum,. St-««»l,»I,» ««>,,. r-m- Di» »ardrn —. Salilikr —lkg>i»«cr 61,s». «»roc. Ungar, «tioldrcnlc «aiidarddain, —. »ircanio lSS.uo. »armNSdier —. Frft. ^ »» rn. LI. Januar, »redl« LSS.W. e«-at»»-ha üe.1,8». Lom»«r»e« lZL,L». ^ «,r»»tfi». >S8H«. Markiwtrn 61,9V. Uu«. Srrdtt 3«<.7b. Arft. WW » » r» ». A. Januar. e«lu». «rntr «l,47. «ulelhr U».«7. Italiener »7L0. MB «raairbahn —. Lombarde« —, »,. «rlorltiUn, —. Spanier LI.Sci. Veft. «oldrcnie —. Sgqpler ZrL.N0. Otiomanrn «88.NN. Fest. L,»» an.!». Januar, «orm. U Udr U> Mi», «konsolr 1<X>>lSwcr «nftr» S«'/,. Italiener «>,. Lombarden ll>«,»». Türken IS'«»roc. fnndlrt« «mrrikaner lw'V. «»roc. Unaar. «oldrenle 7»vrfterr. «ol». rrnce «8>,,. Pren». «onsol» 1«3. «g,»irr vitomanbank S». Suez- AeNrn B-/,. PlatzdiSconi 9>— Stimmung! —. Raftkglt. Srr »l» « , LI. J-ungr, bigid«. tBrerridemark». S»iriiu» »r. IN» Liicr UX> Vr»c. »r Jannor-Jebru-r 36,0», »r. «»eil-«,! 38,»«. »r. M-i-Junt MHO. N ggc, »r. Jgn.-Jrbr. ire.NN, »r. «»ril-Mai I3l,NN, »r. Mai-Juni 133,»». «üböl laco »r. Januar «L.N«. »r. «»ril-Mai «S,»». Zink fest. Syckulaii-uo- marke» —. Setter: Ttanmettrr. ««»t««n. L3. Jan., «ach». I U»r. (»eireibemarki». «r>»t» «nberönberi, loco >38—IL3, »r. SvrU-Mai lLk.L», pr. Mai-Juni IL4.N». Sioggkn «nnrrönbcri, lar, >>»-I2L, »r. Jannar-grbruar >«,»». »r. «»ril-m-i >3»^». »lübol »«»eröndrrt, lar» »r. Januar-Jrbrnar 1.3^», »r. «»rii-M-I ««,»«. S»Irii»s detzaiipte«. l«o 36.6«. »r. Jannar-Krbrn-r 38L«. »r. «»ril-Mai 3SM. »er Juni- Jul» «VL». Seiralen« lae, ,rr»enrrt Usance l», Proe. Tara U!.a». man den Gcmenzoll abjckaffen. Tie Abstimmnna üb« die Anträge sindet erst in dritter Lciung statt. D« Etat dn Stempelsteuer wird dcbattclvS angenommen. Man erwartete eine Debatte über die Böricnsteuer. dieselbe blieb indrß aus. Dienstag: Marine-Etat. Berlin. I» der heutigen BundeSrathssitzung knüpfte sraats- selretär v. Bötticher an eine Mittbcilung des RcichsiagSpräsidenlen über den Beschluß vom 1L Haimar, betreffend die Polcnauswei- fungen solarnde Erklärung: Tie preußische Regierung hält die An sicht der RcichStagsmcbrheit für eine inchümliche und hält an dn »ng fest, daß die fraglichen innerhalb der vntaffnngs- «r Rechte angrvwnktkn Ausweisungen ün Interesse Preußens und der deutschen Rationalität zweckmäßig und »othwendig seien. De« BundeSrath lehnte einstimmig die Resolution und die 3»- derathuuaziehung ade da die Koncperenj da preußisch« Regierung «in« zwemNoi« und auSschtirßlich« »ci Lokale- und SSchftsches. — Bei Ihren Kgl. Majestäten fand am Donnerstag Nach mittag im Residenzschlosse ein Familiendiner statt, zu welchem Se. Kgl. Hoh. Prinz Georg mit Familie erschien. Auch waren verschiedene Hofchargen vom königlichen und prinzlichen Hofstaat geladen. — Se. kgl. Hoheit Prinz Friedrich August wird nächste Mittwoch, den 27. Januar, Vormittags in Wurzen mit mehreren Kavalieren eintreffen. um im Forstrevier Hohbnrg. welches Se. Majestät der König erst kürzlich in Pacht genommen, zu jagen. Das Jagdsrüdstnck ivll im Walde slattsinden. — Es war bei Eröffnung des Landtags ein überraschender nnd freudiger Moment, als Se. Majestät verkündete, daß die Hälfte der Grundsteuer, 1'/- Mill. Mk.. den Gemeinden zn Schnl- zwecken überlassen werden soll: cs war dieie Totationsverkündigiing um so überraschender, als vorher Niemand außerhalb des Minister kreises davon ein Wort «fahren hatte. Die Freude über diesen Akt der Staatsregierung verbreitete sich in die weitesten Kreise der Be völkerung und es ist natürlich, daß er in den Wochen bisher Gegen stand lebhafter Erörterungen wurde. Obgleich man sagen kann, daß die 1'/» Mill. auch wo anders her hätlen genommen werden können, als vom Ertrage der Grundsteuer, also z. B. von der Ein kommensteuer : obgleich man ferner rednziren kann, daß ein anderer Vertheilungsmodus Manchem lieber wäre, als der von der Staats- regierung vorgeschlagene, wonach jeder politischen Gemeinde die in und von ihr aufgebrachte Grundsteuer zur Halite zn Gunsten ihrer Schulztvecke zurnckaegeben werden soll, so läßt sich doch nicht leugnen, daß unter allen Vertheilungsmodalitäten die Vorlage der Regie rung mit richtigen! Takte das Plausibelste getroffen hat. Es wurde Dresden, wenn die Dotation »ach dem Verhältnis; der Schiilkindcr- zahl antheilig bedacht wird, ca. 100,000 Mk. lährlich (tür die Fnianz- periode 1886 871 bekommen: nach dem Vorschläge der Regierung würde jede» die ftür Dresden ausfallende Summe etwas größer sein. — Tie Eingabe einiger sächsischer PvlksschuUehrer ans der Piman Pflege uni Gleichstellung ihrer Peniionsbezüge mit denen der Staaksdicncr erfreut sich im Landtage keiner sonder lichen Befürwortung. Einmal würde der Erfolg sein, daß die Schullaslrn der Gemeinden erheblich gesteigert würden, sodann sind die Voraussetzungen »ist die Pensioniruna der Staalsdien« und der Voiksschrillehrer wesentlich verschieden. Tie Letzteren werden in den Lemmanen wesentlich aus Kosten des Landes «zogen (thcilS in Freistellen, theils durch ein sehr bescheidenes Unterrichts Honorar), während die Lkaatsd'en« größtentdeils ihre Erziehung lelvst be streiten muff«,. Sodann ist dre Regel, daß die Lehrer schon vom 22. resp. 23. Lebensjahre an pensionsberechtigt sind, während die Al L l
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite