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Dresdner Nachrichten : 13.04.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188104136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810413
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-04
- Tag 1881-04-13
-
Monat
1881-04
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.04.1881
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Xe. I«» — »»«,<»»» 8«IG » - Asseln. Wenn mcm bedenkt. baß die meisten dieser Leutchen Tag kür Tag allgerückt komme». das, sich »amtttklich den Tag über vir ei» balvcs Dutzcnb Hoimuttkanten und mctzr producire«, so wirb man zugeven, das» das Berliner Hol-Lcben recht abwrctz- setungSvoll ist. — Die goIoenc 11 br. welche der durch Räubrrvand um geben gekommene Kamiiierdienrr Straßburgrr bei seinem Spa ziergänge >m Gehege bei sich trug, ist noch am vergangenen Sonnabend im hiesigen Leihhausc versetzt worren. — Der ..Llonch' iHu-nro" gedenkt der Stenograpbirmascblne Micheia'vigenbermasjt»: Wirb die mechanische Steno graphie eie intelligente Stenographie verdränge»? Man bar. wie es scheint, komviizirte versuche mit einem stenographische» Piano angestellt. Meiner Meinung »ach ist dies biss ein schüchterner Anfang. DaS. was man zu erreichen suchen müsse, ist ein phonoaraphische« Piano, welches bie Leistungen beb Berichterstatters mit der EVlson'schen Ernnbung vercmigt. Schüchterne Naturen — weich köstliche AnShil'e — würben sodann ihre Neben in ihrem Schlafzimmer vor eine,» solchen reprobuzirendc» Piano halten. Sodana ließen sie dasselbe >» te» Sitzungssaal tragen und hier würbe sie. ohne eine Lierniig be'ürcbieu zu münc», mit sicherer Hand ihre be reits im Korans »otlrte Ansprache halten können. Man würde terncr auch in die Provinz pvonograppiia e Klaviere senden können, die de» entternten Wählern die Stimme ihre- nngc- tetcke» Vertreters zu Gehör bringen würbe. Ader de» höchsten Grab der Vollkommenheit würbe man erreiche» durch Herstellung eines stenographische» Vianos, das sclbstthätig alle unnützen Wlekerholunge» i» de» Reben unterbrackte und bie Verstöße ge gen die Gesetze der Grammatik und deö StilS. deren sich unsere neueren Dcmosthene oit schuldig machen, beseitigte. Schatten VancaniorS. was meinst bu dazu k Wenn es ein Traum ist — weckt mich nicht! — R cuheite n. von einer hier tevende» russischen Herr schaft wurde bei der Firma Hartmann u. Saam, Schloßstraße, der T e p p i ä' für eine Kirche in Rußland bestellt. Dieses große Stück ist i» ca. t Woche» von zu gleicher Zeit daran stickenden Arbeiterinnen hergcstellt worden und ist ein Meisterwerk der WoUilickcrel. Ramcntlich imponirt die bilstzile Farbenzuiammen- ncllung lm Vknster brr breiten Kante. — Die Fertigstellung des looo. Gcldschrankeö konnte im Februar b.J. die Firma S ch l a - di» n. B e r» hardl lseither H, Rotvhans hier «eiern. GS hat diese Kanensabrik und VernickelungSanslall unter den Hände» der ietzlaen Fnbabee sich vedetilend gehoben. Da» Gtablisscment ta- brizirlc biü I. August >880 7MSt, Geldtchranke, seitUebergang au die neue Firma lAnauit 1880, also bis Ende Februar rr. n. nicht loeniger als 21 i Stück. Die Schränke sind stark und lolib gebaut und erhallen durch Vernickelung sämmtllcher Beschläge ein besonders elegantes Aniehc». Einen bedeutenden Umsatz macht genannte Firma mit Rußland und Indien und haben die Herren neuerdings belmis abermaliger Erweiterung ein Zweig geschäft in Warschau eröffnet. — Post. Die Post-Agentur mit Telegravhenbetrieb i» Schweizermühle in Sachse» wird im lausenden Jahre sür die Dauer der Badezeit vom I. Mai ab wieder in Wlrklcimkcit gesetzt. Die Pollberbiiidung dieser Postagenrur wirb dnrck' ein taaüch zweimaliges Prioak Perionemuhrwerk mit Postsacve»- Besördernng nach und von Königstein i. S. — Avgang aus Lchweizermü! Ic.'>,!5 srüh und 4,45 »Nachm., Abgangauö König stein 7,5>) Vorm, und 8,15 Abends — hergestellt. — Daß das mit gestern eingetretcne schöne warme Wetter von Bestand ieln w.cd. geht da:aus hervor, daß geller» zum ersten,nale die die Skraßcn sprengenden, den Staub löschende» W aiserw a g e n durch die Straßen Dresdens fuhren. Wen» dies geschieht, ha muß die warme Witterung anshalke». viZ. 'Am io. d. »Abends stieß in Heidelberg ein Perionenzng aus eine einzcliisldhcnte lestgebremste Lokomotive. Dabei würbe ein Personenwagen zertrümmert, in welchem sich auch ein junger Sache Namens Loole ve>anb. Der Unglückliche hat ein Bein verloren. Er ist Sattler nnb ceiand sich mit noch drei anderen lnngcn Haiibwecksaenosse», Stubel, Rietet und Schneider, lainmküch auS »viannbeim, im Koupee: der erllere ist tobt, Riete! schwer unb Schneiter leicht verwundet. Der Weichensteller wart verbacket. P o l i z e > d c r i ch t. «Ins ter Anncnllraße ist am Montag Vormittag einer Verginamis-Ehcsran ein Portemonnaie mit 8' ? Mark Von einem unbekannte» Manne auS der Rocktasche gclloblea worden. Derselbe hat sie plötzlich angesprochen, daß sie seiner vemordcnen Fran recht ähnlich sehe, sie solle sich doch phokograhhiren lassen, damit er ein Andenken erhalte n. s. w. Dave, hat ec sich in Mitleid erregender Weile benommen, sich an sie hcrangekrängr und den crll nach seiner schneiten Enl- crnung b mcrlte» Diebstahl anc-genihrt. ZwciiclioS ist cs der selbe Mensch gewesen, der vor einigen Tagen in gleicher Weise aus der Amalienstraßc eine Fran bestohlen hat. — Im Besitze e ne - viei'ach wegen Diebstahls beslrackcn, am Sonnahenb vier wegen Betkelns und Landstceichcns zur Halt gekommenen Men- icken ist eine irisch geschliffene, übrigens aber alte Papierschcere vor. e'undcn worden, über bereu Erwerb derselbe verschiedene völlig unglaubwürbige »Angabe» gemacht hat. ES sieht zu vcr- mittbcn. daß er diese Scheere vielleicht mit noch anderen Sachen ln Dresden oder Umgegend g e st v h l e n bat. Der Mensch hat in den letzten Wochen Bödmen und Schlesien arbeitslos durckr- streist und ist jüngst über »Bautzen nach Dresden gekommen. — Dom ick. d. Bl. ab wirb der südliche Trakt der Skraße „»An der Bür crwlcie" zwischen Lüttichau- und Bcustsiraßc wegen Fort- sexnnt de - SchleuftenbaneS ans die Dauer von t» Wochen kür den Fährverkehr geipcrrr sein. - Sin, ».iicustättcr Markte k eranlaickc ein total betrunkener, am ter Straße liegender l'vcnsck', wel l cr sich den Kops an'geichlagcn batte, »Aussehen und Blenich us.iin.ncnlaus. — Der wegen Verdachtes des an Fräulein Blinna Krenßler in Leipzig in d a »Naä't zum I. d. Bi. begangenen Raub mordes vernagele Taoezircr Mar .siege in seit »Weihnachten z an zweiten Blale v rheiralhct und stand in leinen, guten Rrne. or soll, nach der Leipz. Ztg.", den »chlort ein,zestandcn habe». A s Hans, eno w der godten, die am »ächslcn Tage ibre »Woh- v.ur'g veriaaen wollte, w ill er not, in später »Abendstunde hcrcin- gerrnen w.rdcn sein, um ihr beim Einpacken zu helicn. »Beim 'Anblick der groben Baar -hast sei ihm ter Mordgcdanke gekom men. den er Morl anSgeckihrk habe, indem, er die Krenßler mit. teilt eines ihr über Lai Kops geworfenen Tncl eS erstickte. Da gegen wi! er weder wissen, wie der »Brand entstanden, noch wo hin d e verma le» Wenhiao cn gckemmen seien. Der Bciunc der Leiche l abe indessen ergeben, daß cr einen Mnnbkncbel an gewandt ha'w. auch ill von den Logisnachbarn lange sortdauern- tcs Stöhnen gehört worden. Nachdem der vielgenannte und berüchtigte vormalige Stadtrath R icha rd Beek bereits 0 Jahre sich mit Erkoig den Arme» ter hleagen Justiz zu entziehen gewußt Hot. wird setzt vom hieiig-a, Landgericht die Untersuchungshaft ani Grund ß 210 des Str. G. B. gegen ihn vcrnigt; cs wird auch erincht, »Becken inr BctrcNuigssalle scst>u:eh,nen. — Ob cr nun kommen wird? — Die unvergleichlich gewandt-ai »Amerikaner Lauck u. For, deren neue kühne'Arbcile» am dreiiachen fflcck so außerordentliches »Aufsehen erregten, trete» hente im »V ic to r ia «S a l o n znm letzken chla.e au', während dcr eminente Drahlseiikünstler chlr. Weinratta, der löinF o! lim äViio, dem Salon noch sür kurze .seit erh.ttlcn hleibk. - F>, seni kleinen, aber niedlichen Gärtchen des Sberbos- meister »oon cktichau aus der Langesiraßc slclck man jech annatl des gko'cn aiieienschmelterlings einen prächtigen Pia uh ahn, weicher das Rad schlägt und wunderschöne Farben verbreitet. Der Münchener Thiekschiiv-Verciii. desse» hoher Präsident Prinz Ludwig von Bavcrn ist, hat dem Herrn Vorsitzenden des bwsigc» 7Lhierschiitz-»BereinL, Fabrikbesitzer h-tmeinei-»Benndori, znm E hr c i: chl itglieo ernannt und ihm hierüber ein knnjt- voll gearbcitetcS Diplom übersendet. Dcr venettchc r l r a z u g nach »Berlin wird am 1. i7ller- Eicrtag irük» 0,50 vom »Böhmischen Babnho e und 7.14 vom »Ber liner Bahnhme in Friedrichlladt-DrcSden abgelassen. Derselbe trifft um i i libr am Beslimmnngsort ein und sind die Fahrpreise bedenkend ermäRgt. Ge,lern gab eS am der Dllra - Allee viel Schönes zu seben; denn Pffanzen in wunderbarem »Blütkenglnnze wurden ant langen Reiben von Tragen durch dieselbe nachdem Flora- Lokal e tranSportirt. Die kieSiährlac Frühjahr-- »Ausstellung wird ihre letzten Vorgängerinnen an Pracht. Menge und Mannig faltig Herr etwa- aMt der Blumen unb Pflanzen überragen, rbn «unstgärtner die »um Sanzen halten bringt vleömal etwaö: leien es Sortimente von Alpenveilchen, Hyazinthe», Ea- melilrv, Azaleen. Nvodentren. «osen, Palmen ,r. ober Binde- retrn, für welche die Dre-vner Gärtnerei einen besonbirrn Nus genletzt. Da» Arrangement ist ein sehr ansprechende-. Man bat k . Da« Arrangement Ist ein s«br ansprechende-. Man ba It der Ausstellung wieder einmal eine Brrloolung auögettellter egenstänte bi-zum Preise von 100 M. verbunden, wa» seit langen Jahren nicht mrtzr grscheben ist und doch viel Freude mackst. «st zu ratben. die Sachen glei» in den ersten Tagen zu besichtigen, da bie abgeschnittenen Blumen ver Bouquets re. bald bleichen unb welken. — TeplItz, Il. April. Die Teuiung des Stadtvadanellen- schachte« ist bereit- soweit vorgeschritten, batz bie Gchachtiohil nur noch I.IO Meter über ter MassercinbruchsteUe des Oli'egger Dülllnger-Kvvlenschachtt- sich beflndet. Gestern Nachmittag wulbe Im Ouelienschachte bei der Schachtteuie von 5> tvtrter unb ber Seehöhe von 1LV Meter in nördlicher Richtung eine neue Tbermalwafler süvrende Spalte angebaurn. Der gelammte Wasterzufluß Im Stadtbadquellenschachte Ist ein so enormer, daß er nur mit genauer Notb durch bie vorbandenen Mittel be wältigt werden kann. Die Temperatur und die chemische Be schaßenbelt de- TherinaiwasseiS sin» stets unverändert und die trüberen geblieben, ta auch die Scvachtteufung mit den alten Quelirnspaltkn bettänblg In unmittelbarer Brrblubuug geblieben Ist. SS Ist die erfreuliche Hoffnung vorbanden, daß mit dem Osterfeste auch gleichzeitig bas Fest der erreichten Stabilität und Unabhängigkeit der Teplttzer Thermen werte geleiert werden können, weil bis dahin die Schacbttohie in ter Tcuie von 52,l Bieter in gleiche», Niveau mit der Elnvruchstellc dcr tnunvirten Ossegger Schächte, d. I. In der Sccböhe von 152.8 Meter, liegen wirb. Kurgäste kommen schon täglich hier an. so baß deren Anzahl sich beute aus >57 Personen beziffert. Trotz der TeusungSarbeiten kann bie Badekur ungestört gebraucht werben. Glauchau. lO. April. Gestern Abend verschied nach kurzem Krankenlager aus diesigem Schlosse Ihre Erlaucht Frau Gräfin Ebarl ottc vo» Schönburg-Glauchau igedoren am 5. Juli 18081. Nach Gottes Ratblchiuß folgte sie vier Wochen nach dein »Ableben ibreö Bruvcrs, des Grälen Heinrich Von Schönburg- »lauck'au, biesem in bie Ewigkeit »act,. — »Bei Revision einer Leipziger Herberge fiele» der Polizei zwei berüchtigte Dresdner Kinder, zwei mehrsach bestraste Legiti» inationötälschec - der eine istGoidarbciter. der andere Eonbitor- Gebilie - in die Hände. Sie wurden jetzt von Kassel auö steck brieflich verfolgt. — »Auö Alktanneberg bei Nossen kommt un- die er freuliche Nachricht, daß soeben die erste Lchwalbe dort ge- jede» worden ist. — Am Montag >cüv ist ein großerTheil deö logen. Hovpen- müblrnguteS vei Roitlasf n i e b e rg e b r a » n t, das Wövnhauo aber, obschon bereits in »Brand geraiben, doch gerettet worben. Es konnte sonst rast Nichts gerettet werben, sogar eine Kalbe und mehrere Wage» unv Ackergrratbe sinb mit verbrannt. Der Kala- mitoie batte, ba er das Gut erst seit Kurzem besitzt, noch nicht versichert. — DaS Frauenzimmer, welches unter falsche» Vorspiege lungen eine »Billa bei »Meißen kamen wollte, ist bei einer äbn liehen Schwindelei io Gauernitz leslgeiiommen worden. Die Schwindler,» will die Wittme eines KamineriakaiS unb auö Dresden sei». Der Strumpswirkermeistcr Friedrich Mauksch in Mutzsche» begeht am 18. b. M. mit seiner Eresrau unter einer Umgcbung von 18 Kinder» und 18 Enkeln hie silberne Hvch- zeitslcier. Herr Maukich. welcher auch als „Estilabcr" i» der ganzen Gegend wohlbekannt nnb beliebt ist, erzählt n. A. auch »cts gern folgende kleine Anekdote: Als dcr Jubilar, der bei den Jägern i» Würze» gestände», in der Drangperiobe der so genannten Maiausslänte einen Tbell der socinirtcii Bürgerwebr zu exerzieren balle, glaute der Herr Pfarrer, welcher ebemalls »tttmachen mußte, nicht nolhwentig zu baden, daß er beim Ercrziercn die Eigarce weglege. »Aber, ta gab es nichts! „Herr Pastor, jetzt ist Dienst! Was würccn Sie denn jage», wenn ich rauchen wollte?!" Der Herr Pastor rauchte nie wieder. — In einem großen Leipziger Weingcichäfle sind aus staatsanwclltscbastllchc »Veranlassung bedeutendeD.uaiititäkcn ge fälschter Weine in Fässer» und Flaschen mit »Beschlag belegt worden. Man nimmt an, daß die alü sehr solid anerkannte Firma von rem bclr. Lieferanten schändlich betröge» worden ist. — SeIbst inord c. Der im 5 i. Jahre stehende vormalige Vora,beiter Saar aus Arnödori bat sich am Montag irüh zwischen ArnSdorf nnb Gtoßröbtöbors von einem Güterzuge überfahre» lassen und warb sofort getödtet. Grund znm Selbstmorde soll sei», baß er seiner Stellung alö »Vor-ilbeirer enthoben und nur alü gewöhnlicher Streckenarbeiter behalte» wurde. Erhängt hat sich am 8.0. tn Aibrechtövain bei Nciniwo- der 05 Iabre alte Hausbesitzer Gottlieb Mühlberg, Vater von 8 Kinder». — »Am 7. dss. hielt der Fabr kantcnverein in Faiken- ickcl» eine Versammlung ab, >» weicher einstimmig der Beschluß gefaßt ward, am I. Mai b. I. In ter Weberei kellniiiv unb anonabmoleö bie Arbeit auf unbestimmte Zeit cinstelien zu lasse». Mit ber Einst Hering Vieser Maßregel werden etwa llooo fleißige Weber arbeitslos, doch sollen die Zustände, wie sie jetzt sind, auch die Fabrikanten znm sicheren Untergang führen, wie sie die um das iracklc Leben ringende Arbeiterbevölkerung physisch dcaenerirt. Eine Denkschtllck mit einem speciclle» Verzeichnis! aller brotlos wertenden »Arbeiter soll an bie Regierung ge richtet werden. — V e r ste ig ern n ge n in de» Amtsgerichten: Am >6. d.: Lengeield: Earl Ima». Friedr. illlmann'ö Grniivslücke daselbst, 5835, 1700, 2000 und IlO ch!. taxirt. — Landgerich t. Ltraikammcr III. Man sollte meinen, daß ein Mann, nachdem er »cito v Jahre hintereinander am rem Zuchthause zubrachte und wieder i» de» Kreis «einer Familie zurückgekchrt ist, alles vermeidet, waS ihn icrnerhin noch den 'Angehörigen gegenüber verbaßl und verächtlich machen könnte. Eine traurige Ausnahme hiervon macht der am 9. Oktober 1838 zu Niederkaina geborene Tagcarbeitcr Johann Kalich. dem durch Spruch des ehemalige» Bezirksgerichtes »Bautzen im Jahre 1871 wegen schwere» Dicbstablö eine lljäbrige Zuchthausstrafe zucrkannt wurde. Derselbe fand sich am >4. Drc.v.I. nach verbüßter Ltrate wieder in seinem Familienkreise ein und schüttele und waltete aiöbald darauf wie der ärgste Tyrann, Io daß man die Genug- tbuuiia ,'cbr begrelllich finden wird, mit welcher die brangsalirte Familie eine neue Vcrurtbcilung des zu Eewalttbätigkcircn außer ordentlich geneigten Manneö anttiahm. Abgesehen von anderen, lediglich durch Kalich verursachten amregenten Famiileiiscenen, war eö zunächst namentlich ein »Mitte Januar stattgesuntener Vorgang, welcher dcr Justizbehörde insofern Anlaß zum Ein schreiten gab. alö K. leine Ebeirau gelegentlich eines Wort- weck'lelS durch die Worte: „Ich schmeiße Dich noch mit ber »Axt tobt — Dich L—l" mit dem Verbrechen teS TobtschlagS be drohte nub iür die »Annahme, daß ber jähzornige »Angeklagte zu dem Schlimmsten lähig war, spilcht ber Umstanv schon zur Genüge, daß cr schon seit längerer Zelt unter seinem »Belte eine »Art verborge» hielt. Am 22. Januar unterhielten sich die Kinder KailcES mit dem Singen harmloser Lieder und auö nichtige» Gründen hierüber empört, traktirte der Unmensch zunächst seine zwölfjährige Tochter mit Ohrfeigen, warf sie zur Wohnung hinaus und vergriff sick, dann an seinem auf daö. Hilst-geschrei der Mnttcr herbeiellcndeii lljährigcn Lohn. Indem cr diesen an den Halo packte, nicterwars unk derart wüWie, daß dcr In Anspruch genommene »Arzt dlcö »Verjähren alö eine das Lebe» gefährdende Mißhandlung bezeichneie. »Äußerte», brachte Kalich seinem Sohne auch noch blutige Verletzungen bei, indem cr denselben mit einem Stuhl über Kopr und Schulter» schlug. Der wegen »Bedrohung und vorsätzlicher Körperverletzung vcr bie Strafkammer verwiesene Angcklagle suchte zwar die Tbatiachen in heuchlerischer und lügenhaitcr Weise zu de- Mänteln, fand aber damit nicht de» geringsten Glauben und erfolgte schließlich dem, von Herrn Staatsanwalt Welcher gestelllcn »Anträge gemäß bie Verurthcilung K'S zu 4 Monaten 2 Wochen Gesäm,»iß. — Des bez. i» gemeinschaftlicher Aus führung auSgekübrren Diebstahls beschuldigt, nehmen stins mehr oder weniger schon benraile »Bürschchen, von denen der jüngste am ist. März 1801, der älteste am n. März >858 geboren Ist. der angehende Kaufmann OScar Purlchan, Goldarvciter Franz Hanffch, Holzbildhauer »Anton Hille, Handarbeiter Georg Ka- minsky unb Handarbeiter Alexander Hcinhold aus der »Anklaar- auch Hille und tn diele,» s käittcvoov, ä« »S, LprU 18V1 bank Platz, der Zelt > Prinzipal von 340 Slitlchdiebstabl In Frage, worau außer ibm Kaminotv betbeiiigt waren. Bestohlener war tn dlelem Falle der Restaurateur Tetchgräber aul per Pragerstraßr unb bte ln dem offenen Keller befindlich gewesene Diede-beute bestand In se 4 Kilogramm Fleisch. Hille u»b Hrtnbold ver schaffte» sich weiter In der Macht zum II. Februar ou« diebischem Wege auö ver HauSknechtöstube von Braun'ü Hotel eine Taschen uhr. eine» Ukber-lehrr. sowie ein Taschentuch, unv an einem vo» P. begünstigten, bebulö Verdeckung des von dteiem »ei seinem Herr» verursachten DeflzstS gevlanie» Diebstähle stgurlrte Hanllch alö auüsübrcnde Perlon, nachdem er von Htllig hierzu überredet worbe» war. ve> bicier Gelegenheit flel dem Dieb «Ine Baar« schalt von W Mark und eine »Partie Brieimarkrn In die Hände. Die Angeklagten wurden und zwar Purschan zu 1 Jahr 2 Mzu naten Gestlngnik und 2 Jabren SblrnkechtSverlust. Hanlsch st, > Jahr 3 Monaten Zuchthaus unb 3 Jahren Ebrenreäst-verluo- Hille zu 4 Monaten 1 Woche Geiäugniß. Kaminsky zu 0 »Mid naten Gestängniß und 2Jahren EdrenrechtSverlutt »nv Heinbot. zu 1 Iabr Zuchtbau- und 3 Jabren Ebreiirtctstövrrlus» verurtheiig Betreffs Hanlsch'S unb Heinboib'S wurde nebenbei aui Stellun« unter Poiizeiauistcht erkannt. Die Anklage vertrat Herr Staat- anwaltkckiastöassessor vr. Grusel. — Oes»en»tlche Sitzung ber Stadtverordneten, beute Abend 7 Uhr. Tagesordnung: Berichte beö Verwaltuna-- Anöscbufseö über die Penstonirung tcS Einnehmers indirekter Abgaben. Heinrich Ferd. Gruber; die Abänderung brS »Brückrn» zolltarisea unb die Vermietbung deS kommunllchen SleubaueS Altmarkt Nr. l8 a» bie U,.Güntz'sche Stittung. — Berichte de- Finanz Ausschusses über den NormalbcsolbungSvian und de» HanSbaltplan aul das Iabr I88l; die Umänderung der sieben städtischen, mit Turbine versehenen Sprengwagen und bie Ver- mebrung ter Sprrngvenkile; de» Skrllvrrtretungoaufwand iür de» wegen Krankheit beurlaubten Oberlehrer Undescheib; die Rohr- und GaSbelenchlungSanlage I» dec vcrlängcrte» Flemming- itraße; den durch die baulichen Herstellungen im Hause Scheffrl- siraße Nr. 5 entstandenen Mebrautwand; die Herstellung einer Fablbahn auö der hinter dem T riiiitiNiaklrchhose gelegenen Kies grube unb bie Hauöbaltplänc iür die Annen« und die Friedrich- slädlcr Parochie auf das Iabr 188l. — Land,kl,LI den IL. elprll. Slkalkanimer IV. u Uhr Bormlltag« Haupl- verlmndlu», »i,e» den Wirtd>chafl»l>es,tzer Karl Wotffrled Timon au» «roßourak we- ar„ CiMi»!rilSvcr,cl>e„. gracu den Stkiiiinrtzlehrliiia Ern» Llemeni Rädllch in Drcoden und Ärnosskn »>e,e» schwcrcn TiebsiaMs I l'l« gkgc» die Handarbkitero- Llliesrau Marie Ä mal re Henrik»« vcr«>l«>. UiUrichi aet> Siichicr in Dresden und Ge nossen wraen schweren liebsiah,s. w aeaen den LamUnaben Änsiou ANiin SlegUch a»>- VIe»,ruiia »nd Genossen wegen schwcrr» DIcbsialgs. L«. Kopenhagen . . Sloikiiolin . , oaparanda . . --l. Peier»ourg Moskau . . . hamdurg , . Memel . . . Var,» . . . . Mknch«l. . . Leipzig . . . »>erlln . . . Wien 770 ? 772 Is 762 Z 772 774 - 7UU Kd 772 - « 70U -Ztt ... 7üL atsctie Beobaesttunaeu Hambur, ->m ,1. AprN UM 8 Uhr Morgen». «»ne«. «0 >»äklg wvNeiilo« ü- , leichl ivvNciilv« I >V leiilil ivvlli« -b 2 leüer Zu« Peiler - 2 80 Ikllcr Zug wvNi« tt iuäbl« bedeckt» - 3 80 leiser Zu« U-nllenloi,») 2 880 leiser Zu« bedeckt 10 0 leickü Diinsr - b 080 irisch bedeckt 4 0 Ichivoch beiter 4 «0 leichl bedeckt ^ « 030 mäpi« wvIleulcS») -i- r Wäyrcuü der »oge Li^Nüruck über dem Oslsec» vrcSIan j 7US » Dunst. 2> Sicif. 2, Reit. Ncbcrsicht dcr Wiltcruiig gebicie und Wesirusüand ircnig r-crüuder! cksi. mach! eine »Depression über Irland, welche nordosrwiinr souschrcirel. langsamen Lüelterumschia, n»d itrwärmuna junachst sür das noidwcsiüche Lemralcuropa ivahrscheinUch. Bei wenig oerändenen Wind verhältnissen herrscht in Rorddenllchiand. sowie im ga»ien Osiieegediete andauernd trockenes, sali wolkenloses, im Süden und Wesie» irübe». siellcuweiic regnerische» Wetter, Me Temperatur ist über Nord- und SÜdosi-Srulraieuropa meis! gesiiegrn, im Südwejicn wenig v-ränd-rt. Llachisrolie kamen tn Deutschland nur in den dst- liche» Grenggedirlen vor, - Wasserstand ver Gide und Moldau am 12. »April. »Budweiö -H io, Prag -I- 78, Pardubitz -j- oo, »TAelnik -P LO, Leitmeritz -i- tti, Dresden — I. Ta«eSges»tchre. Deutsches Reich, lieber den Zeitpunkt der A»kun«t de- Kaisers vo » R u ß la » d in »Berlin ist, wie auö Hoikreilen vekiantct, allt,di»go »Räbc,ev noch mcl,t bekannt. N,a» will »nr wissen, baß Lcr Kclllec wietelboit den »4LIIIIsch ausgesprochen habe, »ach »Berlin zu kommen bevor Kaffer Wilhelm die lommcrttchcn Baberrise» antreten möchte. Fürst »BiSmarck soll im Herbst vorigen Jahre» eine Denk« schritt an die Souveräne der »Miitelllaatc» gerichtet habe», in welcher die Grnndzügc deö U»iallversjcheru»gö-E»iwurlcö, sowie die weitere» Maßnahiiie» zur „positivrn" Bekämp-ung dcr Sozialdemokratie »iercrgclcgt wurden. Die „Tribüne" lügt hinzu: ..»Wir gebe» diese »Nachricht, so gut sie uns auch verbürgt ist, nur unter Reserve wieder. Sie würde jctenialls bewencn, daß der Reichskanzler eine» sehr starken rivilerstand der Elnzci- slaatcn - Minister gegen die slaatssozicttlstischcn Pläne zu über winden halte: anderiffalio hatte er eö wohl vermieten, einen Rückhalt a» höheren «teilen zu suchen." In Wie» iand eine gcmcinsamc rv! i n i ste r - K o n sc r enz statt. In welcher die ans Berlin znrückgckkbrlci, Vettreter der östcrrrich-ungarisclic» Monarchie über die stattgchabten Veihanb- innge», die in Berlin über de» deutsch-österreichischen Handciö- vertrag gepflogen wurden, rcierirtcn. Es soll »Aussicht vorhanden sei», daß zwischen Oelicrreich unb Deutschland ein nicht Viel« Posten umfassender Tariiverttag zu Stande kommt. Die öster- rcich-nnaarffchcn Delegirtcn werden kaum wieder »ach »Berlin zurückkehrcii, ta weitere Instruktionen de» in Berlin verbliebenen österreich-ungarischen Kommissaren übermittelt werden sollen. »Berlin hat, wie dcr ..Reichsbote" ironisch meint, eine M n sterv erwa l t ung. Wer dies nicht schon an der ein Jahrzehnt andauernde». Millionen verschlingenden Straßen« buddele!, rem liebliche» Oödvrl, der stattlichen Anzahl der städ tischen ^tteucr-Erckutorrii und anderen Annehmlichkeiten mehr gemerkt hat, auch den diesbezügliche» Versicherungen aus bei» Munde der Heroen deö Forlichrlttöriiigeo, deSStadtvrroidnete»- »Verstcberö Straßmann unb des Abgeordnete» Ludwig Löwe, nicht recht traue» will, vcm ist ictzl gewiß ber unwiberlegltche Beweis taiür erbracht. Seit Wochen Ist ein ganzes Heer von Arbeitern damit delchäitigt. in ter Friedrichstraße, zwischen de», BeUc-AUiancc-Platz unb der Besselslraßc, das erst im Vorjahre auö Stein erbaute Hauptrohr der Kanalisation zu kassier» und durch starke Eisenrölwcn zu ersetzen. Nur mit Mühe gelingt ten schwcißtrlcienden »Arbeite,» das Werk ber Zerstörung an dem, anscheinend sür die Ewigkeit bcrgrrlciitcien Gemäuer. Doch waS schatct'ö? In wenigen Wo-hr» ist alles wieder schön und glatt und die Steuerzahler schlendern im bewußten Stolze aus ihre sclbstgcwähtteii liberalen Stadivätcr, über den herrlichen, viele Tausende kostenden Beweis der Sparsamkeit und »Vorsichtigkeit dcr weisen städtischen Verwaltung dahin - dag Steuerbeitrei- buiigS-Gcschätt aber wird mit ungcschwächtcn Kräften fortgesetzt. Wan» werden den »Berliner» endlich einmal die »Augen ausgehe» ? In M ünche n wirb bei de» nächste» Reichötag-wablen Herr »Bebel kandldiren. Zur »Vorbereitung sollte cr bort einen »Vortrag über „Hofprcblgcr Stöcker und die Handwerker,rage" halten; bie »Versammlung wurde Icboch, wie tclegrapbisck de« richtet wird, von der Polizei an! Grund des Sozialistengesetzes verboten. Tags zuvor hatte Herr Stöcker in München einen »Vortrag über die Hanbwerkerirage bebwS Unterstützung dcr dor tigen konservativen Wahibewegung gehalten. »Bel Tilsit hat der Eisgang begonnen: ble MemeHst elösrel. Dcr Prozeß der Stadt Köln gegen das Domkapitel wegen Herausgabe ber MinoritcnkIr ch e a» bie crttele Ist in dritter Instanz vom Reichsgericht zu Gunsten tcö Dvmkapltclö ent schieden worben. In Karlsruhe kam die »Anklage gegen Pbtl. Gerber. Redakteur des „Bcidischcr »Beobachter", wegen Beleidigung de- Rclchökanzlero i» Beziehung auf besten Bcrui lverüdt durch einen »Artikel mit der Urdcrschrstt: „'Wie viel Papier rc."l bezug ncbmenb aul die damalig;Volkszählung und ten großen Papler- bedars, zur »Verhandlung vor dein Schwurgericht. Die Geschwo renen beiabtcn die Schuidttagc unb das Gericht erkannte aus eine Geldstrafe von 300 Mark. Man schreibt auö Ha »i b n rg: ES Ist sür fernstehendeKreste kaum glaublich, welche große Dimensionen die dic-lävrlge An--
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