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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.04.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030402010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903040201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903040201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-04
- Tag 1903-04-02
-
Monat
1903-04
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.04.1903
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Li und Turvini» durchmsetzm. so könne man natürlich «us arund diese» BclwielS es für völlig verständlich halten, das, die Flotte zum zweitenmal abgesaudt werbe, um da- Schicksal der Makedonier zu erleichtern. Warum denn nicht! Möge die sranzöllkche Aunava nach den Dardanellen aufdrechen. Rußland werde dem Urkunde nicht dinderltch «ein. es wecb« ihn nicht stören, es w«rd« idm aber auch nicht behilflich lein. Auf der Balkandaldinsel habe Rußland ietne eigenen Aufgaben, welche mit der Politik, die de« Jnlecessrn von Lorando. Tucvini u. Ko . dienten und Zwecke verfolgten, die den StaaiSlnreresien fremd stad, nichts gemein haben. Rewyork. Ter Au »stand der Arbeiter in der Eisen- industrie nimmt eine bedenkliche Wendung. Bi» heute streiken ivar nur 3- bis 4000 Arbeiter, aber, fall» deren Forderungen nicht bewilligt werden, dürste die Zahl der Aussläudigm sich aus 25 000 vermehren. Wasbington. Präsident Roosevelt trat heute eine auf zwei Monate berechnete Rundreise nach dem Westen an. die sich bis an den Stillen Ozean erstrecken wird. Pretoria. iPriv.-Tel.) Hier findet gegenwärtig eine Burenkonserenz statt, in welcher Delarey. Botha. Smuts, Christian Dewet und Schalk Burger eingekossen sind. chrmrrnir» «. tvchu». Kredit »t7F0 tSI 75. «r»«dne, Sank 149.75 -laaUdAtzn «»««, »sld —. l!orrugieien - . Adgeschwächt. Bsr»». ^ Uhr nachm. Rente SS.85. Italien« 10^1 60 Spanier 68 07',,. Portugiesen 31.7»'/ Türken 29.50. rllrkenloose lS0 50. Lltomanbank 63^.—. ^:aat»da-n —Lomdarden —.Lch>»ach. Saris. Srodu?„nn'arki. s-nen oe, Llc-nl -».4». per Hrpt.-Dazdr. 22.45. 5«h, l-rirrtu- »<r Spul 48 7-, rer Srpternbr.D«re«U>ei 33.75. ruhtg. RStzv» per Lpril 43.50. r er Leptember'Tezember 54,—. beh. «mfteraa». irovunsv . t>«rich, »e- en per Kat —, per Reobr. —. ^>c chät«t»O. Siaaarn »er Ma, —. per l7ktdr. . London , i roduktenberlchl.) Getreidemarkr fest aber ruhig. Kehl träge, für oidmrrcn Ha,er fordern Serräui» '/, Sh. mehr. — LSeuer. Regen. QertNcheS uud LächsischeS. — Sc. König!. Hobest der Prinz Jodan» Georg ist vorgestern abend 1l Uhr II Minuten von Stuttgart nach Toäven zuruckgekehrt. — Jt>re König! Hoheiten die Prinzen Georg und Friedrich Christian sind gestern vormittag zum Besuch Sr. Maiestär des Königs nach Gacdone gereist. — Prinz Chlodwigoon Hessen besuchte gestern das Leder- und Bronzewaren-Magazin des König!. Hoflieferanten Eduard Pachtmann, Pragersirase 11. und bewirkte daselbst Einkäufe. — Pom 1 April ab ist an Stelle des bisherigen Vorsitzenden des Schiedsgerichts für Arbeiterversicherung zu Zwickau. Regie rungsrat NcVui^el der Regierungsrat bei der Kreisbauvimann- ickE Zwickau Schmiedel zum Vorsitzenden des bezeichn«« Schiedsgercchis bestimmt worden. Stellvertreter des Vorsitzenden ist der Regierungsrar v. Boie bei der Kreishauptmannichaft Zwickau. — Mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs ist dem bis herigen Bezirksarzte in Dippoldiswalde D r. Lehmann vom l. Avril ab die Stelle des Bezirksarzles für den Bezirk der Amls- haupimannschast Freibera und dem praktischen Arzte Dr. Holz in Manenberg die Stelle des Bezirksarzles für den Bezirk der Amtshanvtmannschaft Dippoldiswalde übenragen worden. — Nachaenannlen Beamten der Ltaalseisenbahnverwaltung sind Auszeichnungen verlieben worden, und zwar dem Betriebs- sekreiär Jänicke in Dresden das Verdienstkreuz, dem Skations assistenten 2. Klaffe JLbler in Banken, den Bodenmeislern Horbach in Plagwitz-Lindenau und Lehmann in Leipzig, sowie den Oberjchafsnern Schaarschmidt in Dresden und Schellig in Döbeln das Albrechtskreuz, ferner den Bahnwärtern Arnold in Freiberasdorf, Reiher in Plauen i. V. Stange m Arnsdorf und Th'erich in Hartmannsgrün, sowie dem Weichenwärter 2. Klaffe Kampfralh in Erlau das Allgemeine Ehrenzeichen. — Se. Majestät der König har genehmigt, daß der Hoftvftt- schastssekretär Walther, der HoirechmingS'ekretär Butze und der Oberbereiter Ackermann den vreiißi'chen Krouenorden 4. Klaffe, der Hottrompeter Schmidt, der ScblvßvoUier R etzn. der Hoilalai Reißmann. der Kellereiaehilse Estler. der schloßgrbilft Tbc> lbeim. und Hausdiener Kreyichmar, der Lberwachtmeistrr Munde und die Kustcher Scholz I und Han sch mann die Medaille des Kronenordeus und der Kanzlist Stephan, der Hoskoch Wols, der Gardcmeublevenvalter AI brecht und der Obergärlner Hertz og die Medaille des preußischen Roten Adlerordens annehmen und tragen. — Erich Hösel, der Nachfolger des Hoirats Professors Andrcien. bat gestern sein Amt als .Leiter der Gestaltung-, wie der allmodische Titel des Atelier-VorstederS dcr Modelleurabteiluiig lautet, an der König!. P o rz e l l an - M a n u sa k t m M eiß c» angekelen. Der ge'chätzte Künstler, von dessen Berufung man sich in maßgebenden Kreisen viel verspricht, ist ein geborener Sachft. Er hat auch seine Studien in Sachsen betrieben und in feinem Vaterlande die eisten schönen Früchte seiner Arbeit geerntet. Er wurde am 5. Avril !869 in Annaberg geboren, besuchte in Dres den das Gymnasium und von Ostern I8SS an die Kunstakademie, wo er zuletzt zu den Schülern des Viosesiors Tie; zählte, mit welchem Erfolge, zeigte das ihm 1895 zugeivrochene große akademische Reiiestipendium. das er mit seinem .Hunnen zu Pferde- errang, einer ausgezeichneten Arbeit, die den Besuchern der Dresdner Kunstausstellung des Jahres 1895 noch in lebhafter Erinnemng -ein wird. Im folgenden Jahre, 1896. trug ibm sein.Hunne' die steine goldene Medaille der Internationalen Jubilcuims-Kunstaus- itellung zu Berlin ein. wo sie auch in Bronze für den preußischen Staat angekauit wurde. 1898 trat der Künstler eine Studienreife an. die ihn hanvtlüchlich »ach Kleinasien und Konstanktnopel führte. nack dem ihn besonders anziehenden Osten, dessen Geschichte auch seine erfolgreichste Reitersigur entnommen ist. Jnzwi'chen erfolgte feine Berufung als Lehrer an die Königliche Kunstakademie zu Kassel, wo er vom 1. Oktober 1399 d!S letzt tätig war und feine Lehrtätigkeit nur unterbrach, um im Sommer und Heidst lSOO eine Studienreise nach Biüffel und Paris zu unlernebmeu. Außer den bereits erwähnten Auszeichnungen sielen idm noch die silberne Medaille der Leipziger Ausstellung des Jahies 1897 und die gol dene Medaille der Variier Ausstellung 1900 zu. Tie Früchte seiner orientaliichen Studienreise befinden sich zum Teil in der Königl. Skulptureniammlung in Dresden. Von den neueren Arbeiten des Künstlers erwähnen wir den Liebendach-Brunnen in Svangen- berg — Monmnentalgruppe eines Liebesvaares —. der 19o2 ent stand. und die im Wettbewerb iäcdiiichcr Bildhauer im Dezember 1902 in Dresden angekauste kleine Terrakotte .Ende". — Aus Anlaß der Parade, die am 5. September vor dem Kaiser und dem König Georg aus dem Lindenthalcr Ererzierplatze bei Leipzig itattsindel, wird der Kaiser voraussichtlich auch Leipzig besuchen: es ist in Aussicht genommen, das Parade- diner. an dem der Kaiser sich beteiligt, daielbst adzuhalten. — Nachdem durch Kalle,liche Verordnung vom 28. März be stimmt worden ist, daß die 'Neuwahlen zum Reich 4 tag am 16. Juni vorzunehmen sind, wird anaeordnel. daß die Aus legung der Wählerlisten spätestens am 19. Mai z» erfolgen hat. — Die Verleihung der Berechtigung a» die Studierenden der Bergakademie Freiberg, sich den Titel Diplom-Ingenieur zu erwerben, hat große Freude dervorgerufen. Die beigakave- mücheii Titel idivlomierker Bergingenieur rc.) sind nunmehr gleichbedeutend mir dem Titel »Dipl- Ingenieur', den die Tech nischen Hochschulen verleihen. — In der Sächsischen Armee werden am 1. Oktober 1903 u. o. neu errichtet: 2 Maschinengewehr-Abteilungen, und zwar die „1. Königl. Sachs. Mafchinengewehr-Abteilung Nr. 12" bei dem 12- Armeekorps mit dem Standort 'Dresden unter An gliederung an das 1. Bataillon des Schützen-Regiments, die i.2. Königl. Sächs. Maschinengewehr-Abteilung Nr. 19" bei dem l 9. Armeekorps mit dem Standort Leipzig unter Angliederung an das 1 Bataillon de» 107. Infanterie-Regiments. — Da» topo graphische Bureau de» Generalstabes erhält die Bezeichnung «Ab- ieilung tür Landesaufnahme". — Ferner werden erhöht u a. dieEtats von4lJnfanterie-Bataillonen um ie 6 Gemeine, des 12. Jägerbalaillons um 19 Gemeine, des 13. Jäger- bataillons um 20 Gemeine, der Pionier-Bataillone um je 16 Ge meine, der Trainbataillone um je 13 Gemeine. Der Etat an Offizieren usw. erhöht sich aus Anlaß der vorstehenden Anord nungen unk jür sonstige Bedürfnisse beim Generals»«» und LcmdeL- oermessungSwesen um 1 Stabsoffizier, bei der Infanterie und den Jägern um 2 Hauptleut«, 2 Oberleutnant» und 4 Leutnant» für die 1. Oktober 1903. bei dem de« 19. Armeekorp» am 1. Oktober 1904 die Oekonomiehand»«rl«r durch Zivilbandwrrker ersetzt. — In einem auch von uu» wiedergegebenen Artikel zur P-rsoae»tar,fr«sor». der .Köln Ztg." ist u. a. die Be- bauptuna aufgestellt, daß dt« »«»gaben bei der sächsisch« staa)s«il«ndas»ver»ajtung »och immer joeit H^her gleich« der btt den verschiedenen deutschen Eise, aus 1 Kilometer Bahnstrecke entfallenden Zahl Arbeitern zu belegen versucht. Bon fachkundig, um 1 hr-ALteilungen, beim Train ^ . für die neue Beioannungsabteilung de» 12. Fußartillerie-Regi. ment». — Beim Bekleidungsamt« de« 12. Armeekorps werden am Oberleutnant rps , g noch immer seien als bei gnderen Htaatsbcchnen. und es wird dies durch , 'chm Lilenbahnoerwaltuuge» )l und darüber folgende»' mitgeleN: .Dt« Bähnlänv kann al» richtiger Maßslab bei einer Bevgleichung de» vorhandenen Personal» über» Haupt nicht angesehen werden. E» müsse» hierbei noch ganz andere Faktor«, in Betracht gezogen werden, vor allem die VerkehrSslärke und die Zahl der vorhandenen VerkebrSslelle». Wenn aus einem Netz von 1000 Kilometer Länge ÄO VerkehrSstellen vorhanden sind und auf einem anderen von gleicher Läng« 250, jo werden auch bn gleicher VerkehrSslärke auf dem letzteren mehr Bedienstete vor handen sein müssen, al» ans dem verkchr-steklcnärmeren Netz«. Denn rin Babnnetz von 1000 Kilometer Bahnlänge au» 20 Linien besteht, ein aiideres von gleicher Länge aus 30, lo wird die größere Zahl der Anschluß- und Kreuzungspunkte in diesem Netze wieder eine größere Zahl von Bediensteten beanspruchen, abgesehen da von, daß bei kürzeren Linien der Personalbedarf per Kilometer meist höher sei» wird, al» bei längeren. Alle diese Faktoren be- einflussen aber den Personalbestand der Sächsischen Staatseisen, bahnen ungünstig. Mit dem dichtesten und verzweigtesten Netze verbindet sich in ihm d>e höchste Zahl der VerkehrSslellen unter allen deutschen Staatseisenbahnen und ein Verkehr, der stärker D, als aus den deutschen Staatsbahnen im allgemeinen. In Sachsen komm! durchschnittlich je eine BerkehrSstelle auf 3,78 Kilometer Bahnlänxe, in Preußen erst aus 5 55 Kilometer. Das ist ein Unterschied zu Sachsens Lasten von 47 Prozent! Ebensowenig kann man bei einem Vergleiche die Verschiedenheiten der Boden verhältnisse außer Ackt lassen. Während bei sämtlichen deutschen Staatsbahnen 31.4 Prozent der Bahnlinien horizontal liegen, hat das sächsische Bahnnetz nur 26.7 Prozent wagerechte Linien. Das ergibt w'eder einen unterschied zu Ilngunsten Sachsens von 13 Prozent. Roch schlimmer aber ist das Verhältnis, wenn man die stärksten Steigungen von 1 : 100 bis 1 : 4i) und darüber der- gleicht Während von allen deutschen Staatsbahnlinien 9 Prozent die'e höchsten Steigungen aiöwei'en. entfallen davon auf sachten allein 20 Prozent, also mehr wie doppelt soviel als in Deutsch land überhaupt. Nun beachte man wohl: Jeder Zua, der infolge dieser Steigungen mehr gefahren werden muß und jede Vorspann oder Schieomäschine, die aus gleichem Grunde gebraucht wird, beanspruchen Fahr- und Maschinenpersonal, das bei günstiger liegenden Linien nicht gebraucht wird. Wenn hstrnach in dem zitierten Art'kel die angebliche sächsische Eisenbahnnot aus »Fehler im eigenen Organismus", d. h. übermäßig hohen Personalbestand zurückgestibrt w rd, so zeugt dies von einem Mangel an Sachkunde, den freilich das große Publikum auf den ersten Blick als solchen nicht erkennt, sodaß es leicht zu falschen Schlüssen verleitet wird." — Der Wichtigkeit der baulichen Entwicklung und des Wohnungswesens entsprechend, hat sich das Interesse der Städte und ihrer Banpolizeiverwaltnngen den ihnen hieraus er wachenden Ausgaben in immer größerem Maße zugewendet. Für d,e in dieser Beziehung bestehenden Einrichtungen ist deshalb in der Deutschen Städte-Ausstellung eine besondere Ab teilung — Stadterweilerungen, Baupolizei und Wohnungswesen — vorgesehen worden. In dieser Abteilung werden planmäßige Ilebersickten über die bisherige bauliche Entwicklung der Städte, unter besonderer Hervorhebung des stände» dieser Entwicklung im Jahre 1870 und im Jahre 1900, und über die künftige bau- liche Entwicklung der Städte durch Darstellung der sestgestellten Bebauungspläne ausgestellt werden. Dabei werden von beson derem Interesse diejenigen Darstellungen sein, die sich auf Stadt erweiterungen durch Beseitigung von Fcsrunqswerken. auf Ueber- windung der im Gelände, z. B. durch Flußläuse. Kanäle, durch Stein-, Letnn-, Kiesgruben durch große Niveauwechsel im Berg- bang. bei lleberschneidung von Eisenbahnen hervorgerufenen Schwierigkeiten, aus Niederlegung alter Stadtteile im Interesse zweckmäßigerer Bebauung oder zur Verbesserung der gesundheit lichen Verhältnisse, auf Durchbrüche neuer Straßen, auf Schaffung freier Plätze, sowie aus solche Fälle beziehen, in welchen aus Er haltung geschichtlich oder künstlerisch bedeutender Bauwerke und Denkmäler, landschaftlicher Schönheit, wirksamer Perspektiven ve- sondere Rücksicht zu nehmen ist. — In diesen Fällen wird die Darlegung der geplanten oder schon erfolgten Aussühruna nicht bloß in Plänen, tondern auch in Modellen. Reliefs und dergleichen eriolgen. Außerdem werden in dieser Abteilung die,bauordnungs mäßige Verteilung der durch die Herstellung der öffentlichen Ver- kebrsräume entstehenden Kosten aus die anliegenden Grundstücks besitzer iAnliegerverpslichtungens. die Einrichtungen, welch« dazu dienen die künftige Einhebung von Anlieaervcrpflichtungen der Stadt oder beteiligten Dritten für den Fall der Bebauung des belasteten Grundstückes durch Verlautbarung in besonders ge führten Verzeichnissen, sogenannten Oblastenbüchern. Vorschutz büchern. sicherzustellen und die Einrichtungen dargestellt werden, toelch« bezwecken, die Ausbringung der Kosten der Herstellung der öffentlichen Verkehrsräume den verpflichteten Grundstückseigen tümern dadurch zu erleichtern, daß die Bezahlung der Kosten an ihrer Stelle gegen allmähliche Tilgung durch eine auf das Grund- stück zu übernehmende Rente iGrundrentenanstaltens durch solche Anstalten bewirkt werden. Weiterhin werden auch graphische Darstellungen der Organisation der Baupolizeiverwaltungen und der wichtigsten Bauvorschriften ausgestellt werden. Von bef'on- derem Interesse werden fernerhin auch die Ausstellungsgegenstände sein, die das Wohnungswesen betreffen. Sie werden m plan mäßigen Darlegungen der Anforderungen an die Beschaffenheit der Wohnungen, der gebräuchlichsten Abmessungen^und Stellungen der Wohngebäude in geschlossener Bauweise, in offener Bauweise, in Gruppen, der gebräuchlichsten Grundrisse von Wohnungen und bevorzugten Typen von Einfamilienhäusern, der Bauausführungen von gemeinnützigen Stiftungen und Vereinen zur Herstellung billiger kleiner Wohnungen und der Städte und Großindustriellen zur Herstellung von Wohnungen für ihre Angestellten und Ar- beiter, sowie m Darstellung der Einrichtungen der Wohnunas- aufsicht bestehen. Bei dem allgemeinen Interesse, welches diesen Gebieten der Stadtverwaltung entaegengebracht wird, läßt sich erwarten, daß die Ausstellung auch in dieser Abteilung, deren Vorbereitung von Herrn Stadlrat Dr. Kretzjchmar geleitet wird, viel Interessantes.und Sehenswertes bieten wird. über einen Haftpflicht, d. h. die rechtliche Verpflichtung, für Schaden jeder Art. den man angerichtet hat. Ersatz zu leisten, steht >m Mittel- punkte des Interesses, sowohl der Lefsentlichkeit, wie die Sozial gesetzgebung der letzten Jahrzehnte iHaftpflicht- und Unfallver» jichernngsgesetzel und eine Menge von Polizeioorschristen genugsam dartun, als auch des einzelnen. In jedem Stande mutz bei allen Geschäften auch der Privatmann, insbesondere der industrielle und landwirtschaftliche Unternehmer und Arbeiter, bei allen Dienst obliegenheiten muß jeder Beamte und jeder militärische Vorgesetzte daran denken, daß er schadenersatzpflichtig wird, sofern er Vorsatz- lich oder fahrlässim d. h. mit Absicht oder infolge Äutzerachtiassen der erforderlichen Sorgfalt und Umsicht, einem Mitmenschen irgend- welche Nachteile zusügt. Von besonderer Bedeutung ist die Hasning der Herrschaft im Verhältnisse zum Gesinde. Diese kann begründet werden durch eigene Handlungen der Herrschaft dem Gesinde gegen- über und durch Handlungen des Gesindes dritten Personen gegen über. Für eigene Handlungen soder Unterlassungen!, durch welche der Dienstherr dem Dienstboten Schaden zufügt, hastet er, wie jeder andere Mensch, wenn ibm ein Verschulden nachgewiesen wird. Das Verlchuldeii kann entweder auf Vorsatz oder auf Fahrlässigkeit beruhen. Die SchadenSeriatzpflicht kann eine unerlaubte Handlung des Dienstherrn oder die Nichterfüllung einer vertraglichen oder gesetzlichen Verbindlichkeit des Dienstherrn zur Grundlage haben. Und zwar ist nach Kräften der Zustand wiederherzustellen, der ohne Einkitt de» schädigenden Umstandes bestehen würde; soweit das nicht möglich ober nicht ausreichend ist — z. B. kann ich ein aus- gestochene« Auge nicht ersetzen, ein zerrissene» gutes Meid durch stopfen nicht wieder »um brauchbaren SonntagSkleide machen — ist eine Entschädigung in Geld zu gewähren. Ist der Dienstbote z. B. infolge von Schlägen des Dienstherrn erkrankt, so mutz Vieser ihm die Kur» und Verpflegungskosten, unter Umständen auch noch Schmerzensgeld bezahlen: hat der Dienstbote wegen der Krankheit einen neuen Dienst nicht suchen oder nicht antreten können, so mutz ihm auch der entgangene Gewinn ersetzt werden. Hat bei der Ent- stehuag de» Schaden» ein Verschulden des Dienstboten mitaewirkt — vir setzen den Fall, der Dienstherr hat in der Küche achtlos «m da» Schadensersatzpslicht der Herrj je nachdem der Dienscherr oder u uns »u ^schaden trägt: Schürz«, nicht aür auch dt« anderen iserm Beispiele wurde ieustbdt, der etzen'Hatzen. Ist der E«d des Dienstbate» durch Schuld ß« Herrschaft eingetretra. so hat diese autzer den Kurkoste» auch d„ Kosten der Beerdigung zu bezahl,» und unter Umstßndeu d«> km- gehörige» d^ Dienstboten «i»« lebenslänglich« Rente zu ^währen — Ferner «acht die Herrschaft sich schadenersatzpflichtig «ra» sie die nach Vertrag oder Gesetz dem Dienstboten gegenüber ihr obliegen, den Pflichte» »tcht «füll». Dazu "" " den Pflichten »tcht erfüll». Dazu gehört, abgesehen von pünt,- sicher Lohnzahlung, di« Pflicht, htusichtlich der Wohn, und Schlei, räum-, der Verpflegung, sonn« der Arbeit»- und Lrholungtzett die- gen und Anordnungen zu Sesundheit, die Sittlichkeit c «it Dienstboten nach allgemeiner Berkehrsanschauung erforderlich sind Also keine nahkalte Kellerstube, kein Hängeboden, kein verdorbenes Fleisch, Gestaltung «ine» Ausgangs oder eines Kirchenbeiuchs dann und wann! Der Dienstherr mutz ferner die ArbeiiSrSiim« und Gerätschaften so unterhalien und die Dienstleistungen so regeln, datz der Dienstdot« gegen Gefahr für Lebe» und Gcsunvbeit tun- lichst geschützt ist. Also Beleuchtung der Flure uud Treppen. Aufmerksamkeit beim Hantieren m>t Säuren als Putzonttel und dergleichen! Im Falle der Erkrankung eines Dienstvolen Hot der Dienstherr, mir Ausnahme der Krankheiten, di« der Dienstbare sich selbst durch Vorsatz oder grobe» Derschen zugezogev bat, die er- forderlich, Verpflegung und ärztliche Bebai-Uunz zu gewähren, und zwar reaelmähiiz b-s ,ur Beendigung derDienstzeu. was also mitunter wenn ein Dienstmädchen z. B. auf ein ganzes Jabr gemietet ist, recht lange sein kann. In solchen Fällen rann aber di« Herrschest kündigen und befreit sich dadurch von der Pflicht, für langer alt sechs Wochen für den Dienstboten »u sorgen. Die der HerZchast entstehenden Kosten dürfen von dem Lohn« regelmätzig nicht abge- zogen werden. Diese Berechtigung bat der Dienstherr vielmchr nur dann, wenn der Dienstbote seine Krankheit selbst verschuldet oder Dienstboten zu sorgen, tritt nicht ein, wenn hienür durch eine Versicherung oder durch eine Einrichtung der öffentlichen Krauken- pflege Vorsorge getroffen ist. — Wir kommen zur Haftung der Herrschaft für den vom Gesinde angerichteten Schaden. In An- sebuna der Erfüllung einer rechtlichen Verbindlichkeit hat ein Schuldner ein Verschulden der Personen, deren er sich zur Er- füllung seiner Verbindlichkeit bedient, in gleichem umfang« zu vertreten, wie eigenes Verschulden. Hat also «in Dienstherr ». B seinem Dienstmädchen die zur Bezahlung eines fälligen Wechsels erforderlichen 1000 Mk. r '' ' ' * " ^ ^ ' zum Gläubiger zu tragen. Auftrag erst amt Tage fr , , . , . so ist der Dienstherr dem Gläubiger für den ihm dadurch etwa entstandenen Schaden — er hat z. B. die Mitte infolge Ausbleibens der Zahlung nicht begleichen können und ist exmittiert worden oder ähnliches — ersatzpflichtig. Ebenso kann unter Umständen die Dienstherrschast saußerhalv der Vertragsverhältnisfe! für einen von ihren Dienstboten in Ausführung des Dienstes einem Dritten wider, rechtlich zugefügten Schaden haftbar sein. Wenn jemand z. B seinem unerfahrenen Dienstmädchen den Auftrag gibt, Blumen töpfe auf ein vor dem Fenster anzubringendes Brett zu stellen, und dieses bricht infolge ungenügender Befestigung mit den Tapsen hinunter und zerschlägt einem Skaßenpaffanten das Schlüsselbein io kann der Dienstherr verantwortlich fern: ebenso wenn er einen jungen HauSburschen mit der Jagdflinte -um Büchsenmacher schickt und der Bursche verletzt unterwegs durch einen Schuh ein Kind. In solchen Fällen ist der Dienscherr verantwortlich, sofern er nicht sorgfältig in der Uebcrwachung seiner Anordnungen oder in der Auswahl des Boten usw. gewesen ist. Die Ersahpslicht tritt nicht ein, wenn der Dienstherr mit der im Verkehr erforderlichen Sorg- fall gehandelt hat oder wenn der schaden auch bei Anwendung dieser Sorgfalt entstanden sein würde. Kann er das beweisen, so trifft nicht ihn, sondern den Dienstboten selbst die Pflicht zum Schadensersätze. — Für die in Dresden am 14. Avril stattsindende Kaninchen- Ausstellung, ferner für die vom 8. bis 11 Mai in Seidnitz bei Dresden odzuhaltende 28. Dresdner Pserdeausstellung gewährt die Sächsische Stoatsbahnverwaltung auf ihren Linien unter den üblichen Bedingungen frachtfreien Rücktransport der ausgestellten Tiere und Gegenstände, soweit dieselben unverkauft oder cmverlost bleiben. — Nack einer mit dem 1. Mai in Kraft tretenden Bestimmung sind auch die an M i l i tS rp ers o » en vom Feldwebel abwärts gerichteten Dru ckla chen. welche die Eigenschast einer versön- lichen Koireipondenz tragen und eigene Anaelegenbeitrn der emvsongenden Militärperionen betreffen, wie Glückwünsche. Dank sagungen. Beileidsbezeugungen. BerlobungSanzeigen rc., bi» zu 60 Gramm vortoirei zu befördern. — Unter der Flagge von Preislisten und Handel »zirkularen werden öfters handschriftlich ausgefüllte Formulare als Drucksachen frankiert zur Post geliefert, vre tatsächlich nicht zn den kr der Postordnung bezeichn et en Schriftstücken gehören. Der Inhaber eines chemisch-mirroskovischen Laboratoriums für wissenschaftliche Untersuchungen übersandt« seit längerer Zeit seinen Auftraggebern als Antwort auf einen ihm erteilten Auftrag ein als Drucksache frankiertes gedrucktes Formular, in dem er den Eingang deS Auftrages bestätigte und mitteilte, datz er den silr die Untersuchung voraussichtlich entstehenden — handschriftlich eingetragenen — Kostenbetrag mittelst Nachnahme einziehen werde Auch hier bandelte eS sich um keine Preislisten, sondern lediglich um briefliche Mitteilungen. Bedruckte Blechstücke find nicht zu den Drucksachen zu rechnen Dementsprechend sind auch Empfehlungskarlen euier Mttallgravürenfabrik, welch« zwar aus Karton hergestellt. aber mit einem Metallschildchen ver- sehen waren, dos die Firma des Absenders trug, von der Be förderung als Drucksachen ausgeschlossen worden, zumal das Schildchen offenbar ledmlich den Zweck hatte, «ine Probe der in der Fabrik hergestellten Erzeugnisse zu liefern — Eine interessante veuerwehr-Probe fand Dienstag abend in der Fabrik photographischer Apparate aus Aktien, vor mal» Hüttig u. Sohn in DreSden-Striesen für die freiwillige Fabrik-Feuerwehr unter Leitung ihres Brandmeisters Herrn Hüttig statt. Ihm lag als Idee zu gründe, datz im Mittelbaue des Haupt- Fabrikgebäudes Feuer ausgebrochen, welches die Feuerwehr bei ihrem Rundgenge 11,10 Nhr entdeckte. Sofort wurde mittels Dampfpfeift alarmiert. Die Nachtwache der in der Fabrik be- stehenden 24 Mann starken freiwilligen Fabrik-Feuerwehr ging hierauf sofott zum Angriff vor. und Zwar verstrichen vom Mann bis zum ersten Wassergeben nur 6 Minuten. Nach Verlauf von 15 Minuten waren vier Schlauchleitungen ldrei Hydranten leitungen und ein« Leitung von der Dampfviimpej in Tätigkeit ge setzt. Herr Branddirektor Langer von der städtischen Berufsieuer- wehr, der in Begleitung des Herrn Brandmeisters Bebrisch und des Stadtverordneten Uerrn Clausen, Mitglieds der Feuerlösch- dcputation in Dresden, der Hebung beiwohnte, sprach seine größte Zufriedenheit über die vorgeftihrten Leistungen aus. Namentlich wurde die gute Disziplin ganz besonders hervorgehoben. — An und für sich sind Prüfling«, von Feuerwehren auf chre Bereitschaft sicher von hohem Wette, nur dürfte in diesem Falle der gewählte stund« friäliche Schläfer auS dem Schlaft zu schrecken. Me , wohner, selbst noch in weiter Entfernung, wurden so veranlaßt, aus dem Bette zu springen, um nach dem mutmaßlichen Crvtzfeuer auS- zuspähen. Viele warm auch nach der Fabrik geeilt. Allenthalben bötte man Watte der Entrüstung darüber, datz es für solche »Avril, scherze" polizeiliche Erlaubnis äebe, während ein Betrunkener bei der geringsten Störung der Nachtruhe zur Rechenschaft gezoaen werde. Man hätte doch wenigstens die Rücksicht übm und de» Be wohnern des Stadtteils Mitteuung vo« der beabsichtigten Alarmie rung machen sollen. — Daß die Hinterbliebenen «i»«s Selbstmtrdeus von der Derussgmoffenlchaft eine Jahresrent« ausgezohlt erhalt«, dürft« nicht häufig Vorkommen. Der Weber Walther bezog infolge eine» Anfang 1898 erlittenen Unfalls von der Beruisgenossenschaft «in« unfallsrente und beging im Oktober 1901 Selbstmord. Die Witwe beantragte mit der Begrü U. ?^z^ die dnUns-llimGZ°sge vavE, ihren Mnnn «n-n genieven hüllen, Hu« ün nH
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