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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.04.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030402010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903040201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903040201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-04
- Tag 1903-04-02
-
Monat
1903-04
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.04.1903
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Serrig,gedltln: »rwdderi r,,,aram«.«dr»N»: Nachricht»» »r,«tze». Gt-riintzel 1856. Usllixv 8edlali'-eltv«»»lO m u 8«'I>I»li'0kIiM)(>i', kp»uvn8ti'. 7. Haupt« GeschMftellr: vlartenstr. 38. Anreizen-Larsf. Vmabme von Antllnbi,»«,«» »t» nachmittag » Ubr. Sonn- und Seien»»» nur Manensriake A do» U dt» '/«lUbr. Die IlvaUiaeLrrmd-' teile (ca. « Silben! »o Bk» . S»> künd,»un»en aut der Brivatlcit« Zeile L Via : die rivoltiee ZeUe als.Sin- aeiandt" oder aut Drittelt« so Pt». In Nummern nach Soun- und Seier- iaacn I- bei. Ltvaltiae Grundieilen s», «o de» ev und so Pt», „ach de. tonderem Larit. Auswärtige Aut- träge nur »egen «orausbeiahlun». Belegdlätter weiden mit u>Pt». derechner. Serntvrechantchlutz! Sm« l SK. u und Sk. ross. 6rö„to» Lazarl Vor»i1sll<;i,»to tzu»N»Ltva ru k»brilcpr«l»«v io »ckiv»r» 06er rotk Oummi. »uck in U»ot uvll N»nf ^uwmtrt. un-t Qüetne»' Na-ak. Lvklsuoks kelnksr6t l^eupolt. Dresden 02>^!L52SI>2LL§' o. t^LDensesonekstK^ eE,etll.e. icn. srcmr. 5?L6lLI.I7/i7: ZL^vi-Llc ZW« Senernanv-Sonüi-ekr ? «»^osepr - L'rlVlsse. .§e/io^ alleinig. r»detk»nt«n kvtrolti L Isldnin 1.-K. VKL8VLI». »» H.oN>ne,nkni»L>e; »nsilkel' Vvnüokvlimes ^nstLlt von Otto Lüttnsr, ^°^A88v«,«. ^ El») Lls!«aal» England und Portugal. Hofnachrlchien, Pcrsonentarisresorm. Slädteausstrlliing, Haftpflicht > Mutmaßliche Witterung: l H VI »a Vpllski. der Tienslheir'chast, Gerlchisverhaiidliuigen. Das .Römische H ns" i» Lcwziq. ! Kühl, veränderlich. ! VlUII, >4» England nnd Portugal. In Lissabon rüstet man. König Eduard von England zu dem Besuche, den er der portugiesischen Hauptstadt abstattct, mit großartigen Huldigungen zu begrüben. Diese sollen der Aus druck des Freundschaftsverhältnisses sein, das seit zwei Jahr- Hunderten zwischen Großbritannien und Portugal obwaltet. Intime Beziehungen bestehen zwischen den Höfen von London und Lissa- bon, die schon verwandtschaftlich eng mit einander verknüpft sind. König Eduard und König Karlos sind Freunde, und der Ver treter Portugals am Hofe von St. James, Marquis von Soveral, gehört zu den beliebtesten Persönlichkeiten innerhalb der diplo- malischen Londoner Kreise. Er ist persona Uratissima bei König Eduard, der ihn in London, Sandringham, Windsor oder Balmoral stets mit Vorliebe bei sich sieht. Aber dynastische und persönliche Verhältnisse bestimmen und begründen heute allein nicht mehr die Freundschaft zweier europäischen Staaten. Ungleich schwerer fällt die wirtschaftliche und politische Abhängigkeit ins Gewicht, in der sich das lusitanische Königreich zu Großbritannien befindet. Scheinbar ist Portugal ein voll kommen selbständiges Reich; in Wirklichkeit ist es kaum mehr als ein britischer Vasallenstaat. Das hat sich während des südafrika nischen Krieges gezeigt. Auf Englands Ersuchen gestattete die portugiesische Regierung den Durchzug englischer Truppen, die sür den Kriegsdienst gegen die Buren bestimmt waren, durch portugiesisches Gebiet. Ein so eklatanter Neutralitätsbruch ließ sich nur aus dem Vasallentum Portugals England gegenüber er klären. Die Ankündigung, daß die afrikanische Kolonie Mozam bique dem britischen Heere fortan als Basis ihrer Operationen gegen Transvaal diene, begleitete in der Lissaboner Volksver tretung der portugiesische Kabincttschef mit der Versicherung, er wolle sich nicht niedersetzen. „ohne auf das Feierlichste erklärt zu haben, daß die englische Negierung mit Portugal Beziehungen unterhalte, deren Herzlichkeit und Loyalität nicht übertrosscn wer den könnten. Möge es Gott gefallen, daß diese Beziehungen für immer jo bleiben!" Das war die Sprache des Vasallen, und die Art des bevorstehenden Empfanges König Eduards ist ein weiteres Zeugnis, daß der portugiesische Nationalstolz sich mit der Tatsache der britischen Oberherrsclxrst bereits vollständig ab- gcfunden hat. Formell trägt ja das englisch-portugiesische Ver- hälinis noch immer den Charakter des Bündnisses. Als der britiiche Oberbefehlshaber im Burenkriege, Lord Roberts, nach London zurückkehrte, erteilte er in Fnnchal aus Madeira den Portugiesen sür die treuen Vasallendienste, die sie in Süd afrika geleistet haben, eine sehr gute Zensur. „Ich fühle," sagte er dort, „daß ich Sie als meine Alliierten anreden sollte, aber ich ziehe es vor. an Sie als alte Kameraden zu denken." Ter Grundstein zu der englischen Machtstellung in Portugal wurde im Jahre 1703 durch den Handelsvertrag gelegt, der den Namen Mcthuen trägt. Lord Methnen, der damalige britische Gesandte in Lissabon, traf mit der dortigen Regierung ein Ab kommen, wonach die seit 1684 in Portugal nicht mehr zugelasse nen Wollwaren britischer Fabrikation gegen Entrichtung dcS frühe ren Eingangszolles von 23 Prozent vom Werte wieder eingeführt werden durften, wogegen sich England verpflichtete, portugiesische Weine bei der Einfuhr um ein Drittel niedriger als französische zu besteuern. Die England vor allen anderen Staaten gewährten Begünstigungen hatten den für Portugal nachteiligen Erfolg, den gesamten portugiesischen Handel in englische Hände zu bringen und die damals eben in Portugal aufblühende Wollindustrie zu Grunde zu richten. Seitdem hat britischer Einfluß die äußere wie die innere Politik Portugals beherrscht und ihm wird es vornehmlich zugeschrieben, daß der portugiesische Staat nicht emporzukommen permag und seine Finanzen sich dauernd in heilloser Zerrüttung befinden. Auf die finanziellen Kalamitäten, die vor 10 Jqhren zum Staalsbankerott führten, sind die Unruhen zurückzuführen, die letzthin ans verschiedenen Provinzen Portugals gemeldet wurden: Das Volk, das die Steuern nicht bezahlen kann, rebelliert, und das Militär versagt den Gehorsam und lehnt sich auf. weil es seine rückständige Löhnung nicht erhält. Das für die Portugiesen erbaulichste Mittel einer abermaligen Verkürzung der ausländischen Staatsgläubiger in ihren Zinsansprüchen wagt man nicht noch einmal anzuwenden, da die Gefahr einer zwangsweisen Verwaltung der Staatsfinanzen entstehen würde, und gegen eine Konversion der inneren Schuld wehren sich die einflußreichen Besitzer der Rententitel. Andererseits lassen Zollcinnahmen und Gefälle eine Erhöhung nicht mehr ,u. In solcher Finanznot blüht der englische Weizen: Je schwieriger, so spekuliert offenbar die englische Politik, die Finanzlage wird, um so plausibler muß den Portugiesen der Verkauf ihrer afrikanischen Kolonien werden, so sehr sich auch der nationale Stolz dagegen wehren mag. In der Tat scheint man. nach der „Köln. VolkSztg." in ver schiedenen Kreisen der englischen Nation Hoffnungen zu hegen, daß der bevorstehende Besuch Kbmg Eduards in Lissabon zu einem Ver kauf der Delagoa-Bay an Großbritannien führen wird. Es ist schon lange bekannt, daß die britische Regierung sich von der portugiesischen allerhand Zugeständnisse in dieser Kolonie machen ließ, die etwas weiter gehen als selbst verbündet« Nationen sich in solchen Fällen zu,»gestehen Pflegen. Alle Gerüchte über einen endgültigen Verkauf der Kolonie sind allerdings bisher immer dementiert worden, man meint aber, das sei nur geschehen, um die öffentliche Meinung in Portugal nicht vor den Kops zu stoßen, die sich noch immer nicht an den Gedanken habe gewöhnen können, daß diese südafrikanische Besitzung verkauft werden solle. Man hofft nun, daß der Besuch König Eduards den Weg in dieser Beziehung etwas ebnen wird und daß selbst, wenn gleich daraus der tatsächliche Verkauf bekannt ge macht werden sollte, dies in Lissabon keinen Widerspruch mehr erregen werde. Die Delagoa-Bay ist der beste und sicherste natürliche Hafen an der Ostküste Afrikas, und daher begreift man, daß die Engländer seit Jahrzehnten ihre Erwerbung unverrückbar im Auge behalten und bei jeder Gelegenheit diesem Ziele näher zu kommen suchen. Bisher hatte eS aber immer den Anschein, als ob die Schwierigkeiten, die der Erreichung dieser Pläne im Wege standen, noch zu groß lvaren. Der Besitz der Telagoa-Bncht würde die Krönung der Chamberlainschcn Afrikapolitik bedeuten. Daß dieser Abschluß früher oder später erfolgen muß, darüber kann wohl kaum ein Zweifel bestehen; die wirtschaftliche und politische Abhängigkeit PortugalsvonGroßbritannicnhatden Weg sicher gebahnt. Der ganze Handel Portugals, ja selbst die Industrie ist in englischen Händen; und England vermag daher den Portugiesen ans wirtschaftlichem und finanziellem Gebiete solche Schwierigkeiten zu bereiten, daß ihm schließlich nichts anderes mehr übrig bleibt, <As Englands Ver langen nach dem Besitz der Delagoa-Bucht Rechnung zu tragen, zumal der Aufrechterhaltung und nutzbringenden Verwertung des Portugal noch verbliebenen Kolonialbesitzes eine über die Kräfte des Landes hinausreichende Kraftentfaltung erforderlich machen würde. Schon seit Jahrhunderten hat Portugal schwere Unter- lassungssünden gegenüber seinen Kolonien begangen. Das System, nach dem die Portugiesen ihre afrikanischen Besitzungen verwalten, kann unmöglich noch den Anforderungen der Zeit genügen. Ein Volk, das heute erfolgreiche Kolonialpolitik betreiben will, bedarf einer starken Kriegsflotte, um seine auswärtigen Gebiete zu schützen, eigener Danipferlinieii, um den Vcrkcyr mit den Kolonien zu unter halten; es ist genötigt, in den Kolonialländcrn Eisenbahnen, Ber- kehrsstraßen und Kanäle zu bauen und durch gutgcschulte und ehr liche Beamte eine geordnete Verwaltung herzustetlen, und die private Nutzbarmachung der Kolonien erheischt Kapitalien. Von alledem besitzt Portugal zur Zeit nichts in ausreichendem Maße, und dank seinem Vasallenverhältnis zu England wird es auch nicht in die Lage versetzt werden, in kolonialpolitiicher Hinsicht mit den Großmächten konkurrieren zu können. Die Preisgabe der portugiesischen Besitzungen zunächst in Ostafrika ist nur noch eine Frage der Zeit. Ter Erbe kann aber nach der Lage der Dinge kein anderer sein als England. Neueste Dralitiuelduunei» iwm 1. April INachts eingehende Devcschen befinden fick, Seite 4.) Berlin. sPriv.-Tel.j Ueber das Besinden der Kaiserin ist heute folgender ärztlicher Bericht ausgegeben worden: „Das Befinden der Kaiserin sit andauernd gut. Der Verlaus des Heilungsprozesses ist e'n durchaus regelrechter, so daß von weiterer Berichterstattung vor der Hand Abstand genommen werden wird." Berlin. sPriv.-Tel.j Am heutigen Bismarcktage wurden vor dem Reichstagshause am Bismarckdenkmal mehrere .Kranzspenden niedergelegt. Zu Füßen des die Erdkugel tragen den Atlas lag ein mit blau-gelb-weihcr Schleste geschmückter großer Lorbeerkranz, eine Widmung des kameradschaftlichen Ver eins „Fürst Otto v. Bismarck". Am Sockel unter dem Relief der Germania, die den deutschen Michel weckt, wurde ein Kranz mit jchwarz-wciß-roter Schleste angebracht, auf dem man die In schrift las: „Dem Schöpfer des Deutschen Reiches, dem großen Kanzler unseres alten Heldenkaisers." In der II. Stunde erschien eine große Abordnung des deutschen Ostmarken-Vereins. Die Herren legten entblößten Hauvtes am Fuße des Atlas einen statt lichen. schwarz-wciß-rot geschmückten Lorbecrkranz nieder. Die Widmung laulcte: „Dem groben Kanzler. Der Deutsche Ost- marrcn-Vcrcin. 1. April 1903." Im Laufe des Tages kamen noch weitere Blumengabcn hinzu. Berlin. sPriv.-Tel.j Bei der Etatberatung im Herren Hause kam es auch zu einer Polendebatte, v. Cnlapowski protestierte als Pole gegen die zur Verdrängung des Polentums vorgeschlagenen Maßnahmen. Minister v. Rheinbabcn erwiderte, daß cs sich keineswegs um eine Verdrängung der Polen oder um eine Antastung ihres Glaubens und ihrer Sprache handle: die Polen müßten aber Preußen und Deutsche bleiben. Die Etat- beratung wird morgen beim Eisenbahnetat fortgesetzt. Berlin. sPriv.-Tel.j Die Finanzkommission des Herrenhauses stimmle dem Ausgleichswilds sür die Eisen bahnen »u. — Die Deutsche Orient - Gesellschaft beschloß, dem Programm des Kaisers entsprechend, größere Ausgra bungen in Palästina zu veranstalten. Im Aufträge der Ge- sellsclmft wird der Archäologe Dr. Thiersch nach Palästina reisen, »m geeignete Grabunpsstätten ausfindig zu mache». Berlin. sPriv.-Tel.jDer Chef des Generalstabes der Armee Gras von Schliessen beging heute sein öOjäbriges Die»stjubi - läum. Vormittags 10 Uhr versammelten sich im Vibliothcks- zimmer des Generalstabsgebäudcs die hiesigen Generalstabs- offizicrc, die Chefs der Gcncralstäbe sämtlicher deutscher Armee korps und der Gouvernements, Abordnungen des bayerischen und des sächsischen GeneralstabeS, ferner Feldmarschall Graf Waldcrsce. Um halb 11 Uhr erschien der Kaiser und hielt eine kurze An sprache an den Jubilar, dessen Verdienste um das Heer er mit. warmen Wvrten hervorhob und zugleich ankündigte, daß er ihm' das Großkomturkreuz des Hausordens von Hohenzollern mit der Kette verliehen habe. Oberanartiermeister General Beseler hielr ebenfalls eine Ansprache. Graf Schlieffen dankte mit einem .Hurra aus den Kaiser, der seinerseits ein Hurra ans den Jubilar aus- brachle. Sodann besichtigte der Kaiser noch das Geschenk dcr Ossiziere des Generalstabs. eine Nachbildung des Uphuesschcn Moltkestandbildes in Marmor. Nachdem der Kaiser sich verab schiedet hatte, begann ein ununterbrochener Strom von Gratu lanten, Abordnungen von Regimentern und Offizieren aller Waffengattungen. Eisenach. sPriv.-Tel.) Ohne besondere Feierlichkeit wurde hier das von Julius von Eichel geschenkte Bismarck-Denkmal enthüllt. Die Bronzesigur Bismarcks, die den Altreichskanzler als Kürassier darstellt, ist eine Schöpfung von Professor Donndorf. Posen. sPriv.-Tel.j Der für das Amt des Präsidenten der Ansiedlimgskommission ausersehene Landrat Lohmeyer in Mescritz soll aus Gesundheitsrücksichten abgelehnt haben. Breslau. Da die Anzahl der nur polnisch sprechenden Mannschaften gegen das Vor;ahr erheblich zugenommen hat, hat der kommandierende General des 6. Armeekorps, Erbprinz von Sachsen-Meiningen, an die ihm unterstellten Regimenter die schon früher ergangene Bestimmung erneut ur Erinnerung gebracht, daß die Truppenteile die Kenntnis der deutschen Sprache bei den Mannschaften unausgesetzt durch Erteilung deutschen Sprach-Unter- richts zu fördern haben. Wo sich ein Mangel an gutem Willen be merkbar macht, sei dem Betreffenden jede Vergünstigung, besonders der Urlaub nach auswärts, zu versagen. Baden-Baden. Prinz Albrecht von Preußen, Regent von Brannschweig, ist beute vormittag hier eingetrosjen. Budapest. Gestern nachmittag 5 Uhr 12 Min. wurde in Djakovar ein heftiges Erdbeben verspürt. Es erfolgten drei starke Erdstöße mit unterirdischem- Rollen. Paris. sPriv.-Tel) Kammer. Das Haus beriet mre Vorlage, die Artikel 18 des Vereinsgesetzes mit bezug aus ine Liquidation des Vermögens der Kongregationen ergcmzen soll. Den Kartäusern wurde amtlich mitgeteut, baß ihr Genebungungs- gesuch abgelehnt sei. Dieselbe Mitteilung wird in nächster Zeit den anderen Kongregationen gemacht werden. Das Gesetz ist für die Kartäuser schneller angenommen worden, weil diese schon Anordnungen für die Räumung des ihnen gehörigen Hospitals in der Nähe der Grande Chartreuse getrosten hatten. Dn, Gerichts hof in Grenoble hat einen Bevollmächtigten für die Liquidation des Vermögens, der Grande Chartreusc ernannt, wodurch der Wciterbetrieb des Hospitals gesichert ist. — Abg. Dclcmcle hat an den Minister des Aeußern ein Schreiben gerichtet, in dem er erklärt, daß Siam den Vertrag vom 7. Ostober 1902, der von der Kammer nicht bestätigt worden sei, zu seinen Gunsten ans- sühre. Er werde am Donnerstag den Minister über die siame sische Angelegenheit interpellieren. Er fügte hinzu, Siam besitze militärisch die neutrale Mekong-Zone, diejenige von Batambong und das französische Gebiet von Luang Prabang. Rom. sPriv.-Tel.j Zu Ehrenvorsitzenden des Histo rischen Kongresses wurden durch Zuruf die Minister des Unterrichts und des Aeußern, sowie der Bürgermeister vou Rom und als einziger Ausländer Mommsen gewählt. Madrid. sPriv.-Tel.j Streikende Eisenbahnangestellte wälz ten zwei DynamiIbomben in ein von Eriatzarbertcrn bewohn tes Haus. Tie Bomben platzten, ohne Schaden anzurichtcn. 26 Streikende wurden verhaftet. Bern. sPriv.-Tel.j Der Bombenwerser Machctto ist von den Schweizer Gerichten für unzurechnungsfähig erklärt und einer Irrenanstalt überwiesen worden. London. Unterhaus. Premierminister Balfonr teilte mit. das Budget werde dem Hause am 23. April zugehen. Stockholm. sPriv.-Tel.j Der Reichstag nahm: bie Vorlage über den Beitritt Schwedens zur Zuckcrkonvcn- rion an. Petersburg. Die „Nowoje Wremja" führt die Gründe sür das Fortbestehen der Unruhen in Makedonien auch nach der Durchführung dcr Reformen darauf zurück, daß die Führer dcr Bewegung und auch einzelne bulgarische Staats männer noch immer hoffen, Rußland werde, sobald slawisches Blut auf der Balkanhalbinsel fließe, sofort wieder zu den Waffen greisen und abermals alle möglichen Opfer bringen, um seinen Stammesgcnossen die Freiheit zu verschaffen. Rußlands Grund prinzip sei jedoch die Wahrung des allgemeinen Friedens, und dieses Prinzip wolle es auch in bezug auf die Äalkanhalbinscl nicht aufgcben. Rußland habe zur Entscheidung dcr akuten makc- dänischen Frage den friedlichen Weg gewählt und werde von ihm nicht abweichen, und wer annchme, daß man Rußland durch ge waltsame Einmischung veranlassen könne, von jener Handlungs weise abzugehcn, täusche sich bitter. Neben diesen inneren Ursachen für das Fortbestehen der Unruhen in Makedonien seien aber auch die un Auslände vorhandenen Ursache» zu beachten, »amentlicb die Haltung der Presse Augenscheinlich acbe sich die englische Presse die glöute Mühe, die Lage in Makedonien als möglichst deiinnibigend darzuslellen. Leider benehnie sich aber die franrösische Presse ganz ebenso. Das Blatt tritt dann der Anschau ung entgegen, die auch ans den Dokumenten des erste» Gclb- bnchcs spreche, als ob Frankreich die Initiative für die Rcsvrni- »laßnqlmieii ergriffen habe, und nimmt dies Verdienst für Rußland in Anspruch. Der seltsame Versuch Frankreichs, als Beschützer dcr Balko»staaien auizutreien, bube einen sehr ungünstigen Einfluß ausgentst Die neue Rolle, die Frankreich auf dem Balkan über nommen habe, habe auf der ganzen Halbinsel tiefe» Eindruck ge macht und dcr makedonischen NevoluitvnSpartei und den mit ihr sympnthisierknden bulgarischen Politiker» Anlaß gegeben, aus Hilfe von Frankreich und Rußland zu hoffen und anznnehmcn, daß Rußland, das sich zunächst aktiver Handlungen auf eigene Rechnung enthalten wolle, hinter dem verbündeten Frankreich siche Ganz abgesehen davon, daß diese Auffassung für Rußland, das niemals eine Doppelrolle gespielt habe, beleidigend sei. sei sie auch für die allgemeine Lage außerordentlich gefährlich, indem sic salicke Hoffnungen einflöße und gleichseitig Rußlands wahre Ab sichten diskreditiere. Weiter sagt das Blatt, vielleicht seien die sraiisösischen Politiker durch den Erfolg ihrer Demonstration von Mntilcne angeseuert, die dank dcr Unterstützung von Seiten Ruß lands mit einem aänzenden Sieg der französischen Diplomatie endete. Wenn die sranzösilche Flotte in die Gewässer der Levante ging, um die Befriedigung dcr pekuniären Ansprüche Lorandos 3 ^
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