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Vermischte». * Der unltlngst in Pakt» verstorbene Bice-Admiral Jaur<- auiberrv wir vordem rin großer Berehrer de-Ichiinen Ge schlechtes. Der Galanteste aller Lldmirale erwies er Damen, die leme Schiffe besichtige» käme», numeullnh wen» sie in»g, biibsch und elegant waren, aern große 'Allfinerk'amkeit. Als er vor wenige» Jahre» daS Miitelmeergeichwadrr befehligte und abwechselnd vor Emme-, lliizza und den hhrriichen Inseln lag, wurde eck unter den Tamm dieser Wlnter-Hnrorte förmlich Mode, das Adniiralichisf zu besichtigen und sich vom Admiral Artigkeiten erweisen zu lassen. Ter damaline Marlneniiiiisler, Adiniral Pothuau, sah scheel zu diesen Pilgerfahrten nach dem Panzerkolosse, linter denen nach seiner Ansicht der Dienst litt, und er lieb wiederholt dem Befehls haber schonunaöoollk Winke zugeheu, den massenhaften Besuchen lclkb»crtigcr Weltkinder ein Ende zu machen. Da Alles nichts half und Admiral Jaursgniberrti svrtsnhr, leinen Beincherinne» zuvor- ckeinmeirdslr vdasttrciindschast zu erweise», verfiel der Minister a>» eine» eigenartigen Gedanken. Eines Nachmiltags weilte eben eine vornehme Dame a»S 'Ri, za an Bord des Flaggensrhifss ,Niche- licu", als Plötzlich der Hatenzricheutelegraph (Semaphor) hinnber- winktc: ..Der Krirgöininister befiehlt, daß der ..Richelieu" sich so fort. und ohne vorher mit dem Lande in Berlnndnng zn treten, nach Marseille begebe und dort weitere Befehle abwarte." Ter Adiniral muffte gehorchen, und die unglückliche Dame, die tiir den selben Abend ei» Fest ui ihrem Hause vorbereitet hatte, die Reise »ach Marseille mitniachen. von wo die Bahn sie erst am nächsten Tage heinwrachte. Admiral Janrogniberrh beklagte sich übe, daS Mibge'chick nicht, aber c»e Damenbesuche Hörle» nach diesem Reise abenteuer deS Rtzzaer Gastes auf. * Eliartes Gounod ist dieser Tage von seiner Tochter, Frau v. Lassns. zum Grohbaler criiannt worden. Der Eom- ponist sülilt sich durch diese neue Würde in hohem Mähe geehrt, mehr »och, er fühlt sich beglückt: als jnnger und noch pflichteifriger Grobvater weicht er nicht von der Wiege, und dieses wonnige Amt wird Gvunvd nur durch den Umstand verleidet, das; die Wärterin sowohl wie die Amme den Rengebolcnen mit icner bekannten Dichendwaare von Wiegenliedern einlulle», die dein verwöhnten Grvbvater ei» Gräuel ist. Znm Glück ist ci» Man» wie Gonnod in der Lage, sich zu helfe». Der Meister zog sich, wie der „W. Mg. Ztg." geschrieben wird, in ein Zimmer zurück und cvmponirlc in einem Aniivaschen drei reizeiide Wiegeiilieder, welche er ioatcich den zwei Hüleiin»en der Kindersliibe persönlich cinundirtc. Leider erweist sich dicl'eS Bemühen als ein sehr heichwcrlicheS. deiin, wie Grobvapa Gvnnod leinen Bekanuten klagt, ist namentlich dre Amme völlig gehörlos. * An Mord aus Eifersucht oder verschmähter Liede ist man in Italien ja gewöhnt, und »och weit mehr als in Frankreich an die Vitriolatteiuate. Dass aber solche LieheSlragödien den Eharakler eines lörmlichen Massaere annehnren, kommt gliicklicherwerie blos selten vor. Nichtsdestoweniger wird ans dem Städtchen Canoia dei Bartetka eine wiche M'assensüsilade bcrirhict.^Tort hatte sich ein junger „Signore", der üveraus reiche Someii. Sohn eines italieni schen Armeelieserantcn (!). mit einer römische» Gwsm verhewa'.hct. Bon der Hochzeitsreise zmückgekehrt, >var das Paar nn 'BegiN'f nach der hirrichaillichen Wohnung zu fahren, und zwar i» Beglei' lnng der Schivcstcr des jungen Gatten. Plötzlich trachte eine Salve, nad wieder eine, und eine dritte — die beiden Pwrde stürzten leb los ineder und ebenso der gleich durch den ersten Schiff; tödllirh ge troffene Kutscher. Die weiteren Kugel» durchbohrten die Fenster des Wagens, fuhren der jungen Flau durch die Fissur, ohne eine Verletzung herbeiznsühren, und verwundeten Sameli aiii liiilen, jeine Schwester am rechten Arme. Inzwischen ermannte sich aber der Urberiallene, griff gteichaUS nach ieincin Oievolver und begann seinerseits zn feuern. Bier seiner Angreifer streckte er nieder, von denen einer ans der Stelle starb. Erst als Iv viel Blut geflvsscn war, kam Hüte herbei und wurden die Angreifer eingchrük. Der Grund des llehersalls war nicht der der Beraubung deS reiche» Sanirli gewesen, sviidern die Rache an demselben sür die Entehrung cnrcs imigen Mädchens ans Canosa. Der Bruder der Unglücklichen hatte die Pendctta mit dem Lebe» bezahlt. * B v st on Cvrl> ctt, welcher den Mörder Linkvliis, John Wilkes Brwlh, erschob. ist dieser Tage in Tvpeka, KaniaS, wv er zuletzt lebte, als hoffnungslos dem Wahnsinn Versalien in die Slaatsirrenanstalt adge>ül»t worden. Eorbett lebte längere Zeit a»s einer Farm in Elviilh Evnnty als Einsiedler in einer Block hütte, war aber letztes Jahr Delegat ani dem repnbiikaniichen Conn!» .lkviiveiit. Und bei dieser Gelegenheit zeigten sich bei ihm schon nntrngli.be Souren von Wahnsinn, indem er die Verhand lungen dadurch iinlerlwach, das; er aiiffvrang und mit vorgelialtenem Revolver den, Vvrsitzer besohl, eine Panie cintrcteii zu lassen, da mit der Konvent mit ihm bete. Alan lies; bei» Vernickle» den Willen. Trotz alledem erhielt Eorbett letzten Winter die Stelle als Tbürbnter des Repräsentantenhauses von Komas. Eine Zeit lang ging auch alles gut, als eines Tages aber das Hans lehr lebliait debalinie und grober Lärm im Saale benschte, erregte der irnbeiiiitiche Thnihüter dadurch eine förmliche Panik unter den Gc- wtzaebern, das; er plötzlich auf das Pult des Sprechers wrang, einen riesigen Revolver ans der Tasche zog und, mit der Mordwaffe in der Lust lieniinsuchtelnd, brüllte: „Die Sitzung ist vertagt!" Alles rannte ans dem Saale, und man schickte den armen Boston Corvett nach Haus, wo er dann allmählich auch den Nest des 'Verstandes verlor. * Vor etwa 2 Jahren wurde in der Prager städtischen Spar kasse von einem Tienslniann das Wiener Kommnnal-Loos S. 1588 'Ar. II zur Belehnung überreicht. Seck jener Zeit kam regelmässig zur V-n»ll;eit ein anderer Dienslmann, der die Interesse» bezahlte, bis schtieblich auch die Jnteressenzahlung unterblieb und sich Nie mand mehr »in das Loos kümmerte. Dieser Tage erhielt, wie das „Piog. Tgbl." berichtet, die Firma A S. PorgeS ans dem Graben de» Amlrag, die 'Rümmer» der iin Besitze der Sparkasse befind lichen Lome in den Zwillings- und Nestaiilenlislcii nachzniehen und da pellte es sich heraus. dos; das erwähnte Kommunal Loos mit dem Hanvtrcsscr von 20»,000 G»lde» gezogen worden ist. Von dem glücklichen Gewinner hat man keine Sv»r: die beide» Dienst» Männer winden wobt ermittelt, allein sie sind nicht in der Lage, über den Besitzer irgend welche AuSkunck zu erlheilcn. UM I. ^ovln'. ri. e./ulrUmiDii sowie! die idl» I. ^p, il 1888 sällitz werdende» (Coupons der ilW. 5pr«k. istioxltl/.-MI. VI. lütt. und der vom Jahre 1822. 1850, 1859, 1660. 1862, 1870, 1871, 1872. 187,1, 1876 werden sehen von setzt ab ohne Abzug bez. zu höchste» Emmen an unseren Kassen eingelöst. Z» sicherer KavitalS-AnIagc geeignete In- nn«I non- liii»»«« l>« Kitnntnpnpl«»,«- Hallen stets voriälhig LäcjiÄZelis LLnIrMLsllscliLkt, I»r»-»,Iv„-^.r L.« !>»»>«: vi v»«I« n 8. r Waisenhausslraffe 4, I. Markt 14. am Markt, gr.KIosterg.l tl kür Herren» lind Knaben ikteider» garanttrt reine Wolle, „abelkertig, rirra IN. Et»,, breit, il Mir 2F) per Dt'ltl' v-ws »den direkt an Private in einzelnen Metern, sowie ganzen Stück,» portofrei ins HanS Oetllnzkoi- »Tr In.. k'ittnlc lkui t «. Hl., Biixkin-Fabrik-Depot. — Mnster-Eolleettoiic» bereitwittigü traiicö. An Jmmohilieii-Eonto Ü5..600 Per Actrencavital-Conto 650,000 „ 'Mawliinen Conto 62i>06 — ls „ Hr,polhekrn>Co»to ....... 150.000 — „ T aiie-vorffäff r-Eo»to 17.261 „ Laneisäsirr-Ooiito 31,611 oO 1 4,72.^ „ 6,223 >! „ Pteidc Conto 8,20s» — 7 „ BirrEonto 63,012 60 > „ Brriiiuiiatrrialicn-Eonto 1,252 „ Eis-Eonto 1 1,200 — j 1,160 — ! 16 > 60 I1.t>72 27 „ tKerstkn 7,4l»l> — ! „ 5,760 — > 5> >0 — § „ Hnpollnckr» Conto - 14,610 — , „ Detntoren-Conlo § M. 63.427. 46 abz. Delcredere 6,006. 30 66,622 Io ! I M. 700,000 -! M. 700,000 >- Tic Acilengrsellschast „Hahiienkamm" Bl aiierei-Gesellskhast zn Gasstl wurde am I. Sevtembcr 1847 errichtet. Das Grundkapital de, Gewllicbail ist am 660,0 0 'Mark iestgeirtzt und in 660 Actien vvii je 100» Mmk rerlegt, Tic Geiellschait l>n! die von Heirii Karl Ha!in.utai»ni >iird dessen Ebcsran seit dem Falire 1873 zu Gossel betriebene Bierbrauer i nebst altem Wiste» >inr> lebenden Jnoenka, mit allein ger Ausnabnie des Privatmobiliars sür 631,600 Mark 64 Pf., alle Voirätbe an Bier, Hovien, Gerste, Malz, Eis, Hol , Kohlen ». s. w., sowie Hnpotbeken, andere Wcrlhc r»rd Vas in der Kaffe bcsind- ticke banr Geld, wie solches 'Altes am I. Avril 1887 vorhanden war, sür 102,068 Mark 27 Ps., endlich alle Geschästsaussländc kaut der Bilanz pr. 31 Marz 1887 im Betiagc rcn 4R. l>3,427. 45 lür M. 56.62'. 15 erwoiben. Der Karffpreis wurde berichtigt »nt 616 Stück Actien der Gesellschaft, 4000 Mark baa: und durch Uebernabme von 160,000 Mark Hnpotbeken. Tie vorgedachten 160,000 Vtark Hiwolbekcn sollen sobald ivic möglich uw Kündigung und Rückzahlnng gelangen. Die Mittel daiür sowie feriwie 100.000 M> ick zu Erwecke!nngen „nv zur Vcrgiölwrnng des Betriebskapitals werden durch eine inzwischen beschlossene und von dem Bankbanie Gebe. Vrnhold m Drcsdc?r seit übernommene 4'evroccnlige Priorilätsanleihe im Betrage von 260,000 Mark beschafft. Der Brtiieb der Brauerei sowie des Geschältes Ubeihaupt geht bereits vom 1. April 1887 ab sür Rechnung der Gesellschaft. Die durch Uebeisck'reibung der Immobilien, durch dte Gründung der Gesellschaft und die Emilsion der Actien entstehenden Kosten fallen der Gesellschaft nltlil zur Last. Im Uebrigr» wird ausdrücklich aut daS Statut der Gesellschaft verwiesen. Rllcksichtlich der gemachte» Einlagen ist Johiendes z» bemerken: 1. T>w von de» Vorbesitzern lü, I.Ini-1» ri8 k't'. übcrnomniencn Grundstücke mit daraus befindlichen Gebäuden und Kellern, totstes und lebendes Inventar, wurd.n, u. ziv die Grundstücke im Dekoder >886 seitens des Herrn PH. Becker, Bau meister und beeidigter Scbäber in Gossel, totstes und lebendes Inventar im Juli und August 1887 u. zw Fastagcn seitens des Herrn Hecht, Prokurist der Jasckabrik Bodeiihenn in Gossel, Mobilien seitens de, Herren Schieiiiermeister Müller und Schlossermeister > .Heine in Gossel, Maichine» und Utensilien seitens des Herrn Techniker Müstcr in Ghemnitz in Maschinenfabrik „Germania", Julnpark seitens dev Herrn Jean Biehinan« in Gossel und Picrde seitens des Herrn Äk» Heilbrunn in Gossel abgeschätzt und aut Hi. l,w«»rl>««t. 2. Die Vonnthc au Bier, Hopse», Matz, Prch u. s. w. wurden zum Herstellungs- bez. Einkaufspreise übernommen. 3. Jür den Eingang der Ausstäiide und Hppolbeken von zusanimen M. 77.037. 45 basten die Verkäufer solidarisch bis zu dem dafür grwätncken Beilage von M. 71.032. 15. Die seitens der Handel'ckaniiiiei in Eoffel gemäss Art. 209 b des Nctiengesetzes zur Revision des Gründungsbergangs ernannlen Herren Heinrich BromeiS, Secuckäi der Haiidelslmunwr zu Eaffel, und Heinricti Wcckrsser» Procurist der Firma Louis Psciscr >» Eaffel, baben den Hergang der Giündung geviück und in Ordnung gcsundcn. I» den letzten diei Geichäitsjabren betrug die Bierproduction 15.608, bez. 16,437, bez. 19,410 Hecto; in der abgelaufenen Zelt der gegenwärtigen Geichostsveriode wurden 97.69 Hecto gegen 0298 Heeto im gleiche» Zeitraum deS VorjabreS abgesetzt. Was den Geschättsgewiiin aiibetrifft, so ist zu bemerken, bah, da eine streng kauimännisch geführte Buchhaltung in den Vor jahren nicht bestanden hat, die betr. Gewinne der Borbefftzer nicht ganz genau ernirt weiden konnten. AIS annähernd richtig aber hat Herr Waldemar Herr manu, vom König!. Amtsgericht zu Diesde» verpflichteter Sachverständiger iür kousniännisches Rechnungs wesen, die Gewinne der letzten 3 Jahre inet. Zinsen aus den Büchern auf M. 70,930. — pr. 1884/86, M. 78,480. — pr. 1885,86, M. Ii,1.804. 07 vr. 1886 87 berechnet. Tie Leitzing des Unternehme»« verbleibt in den bewährten Händen des Herrn Karl Hahnenkamm, dessen Thätigkeit für die Gesellschaft Iür tO Jnlne gesichert ist Den Anssichlsiotb bei GeicllMiaft bilden die Herren Mall Arnhold, Banguier in Firma Gebr. Arnbokd, Stadtratb G. A. ! Bösenberg, beide in Dresden, Pavieigrosibäiidler Hermann Breiding in Lasset. Fritz Gurich, Director der Brauerei ..Esffghanv" in Fiankwirt n. M.. Rechtsanwalt Gart Friest m Cassel. VoniS Klein, Banguier in Firma Klein sc Heimann in Frankturt a. M., und Dietrich Nrh, Director des consolidirten Feldschlühchen in Dresden. Lar,»«!, 17. Ortobcr 1887. „»LkrsultLwm", vraiivroißvsvUsvkLll ra Vrcssol. Die Uiitc»zeichneten bringen die Aktie» vorstehenden Unternehmens, welche vom KonnabvnÄ, G«« SO. 0et«l»si' »I» »i der Dresdner Börse zur osficwllen Notirrmg gelangen, auf Grund des vorstehenden Prospektes LM krsttLK, Äon 28. Äotobor 1887 an ihren Kassen in Diselihinlbllrllße 3Ü unö Sailhuerßraße 78 §öl'i,isls>cl!rllße 5 in den üblichen Geschäslsstnnden unter folgenden Bedingungen zur Subscrlplionl 1. Der Siibscriptionspreis ist auf 130 Proe. zuzüglich 4 Proc. Stückzinsen vom 1. April 1887 ab bis zum Tage der Ab- nalnnc festgesetzt. 2. Bei der Lubienptio» ist eine Kaution von 30 Proc. des Nominalbetrages baar oder in kourShabcndcn Effekten zu hinlerlegeu. ' 8. Den frühere» Schluff der Snbscrivtion behalten wir u»S vor und erfolgt die Zutheilung nach unserem Ermessen unter Benachrichtigung an die Zeichner. 4. Die Abnahme der zngelhcckten Actien hat unmittelbar nach erfolgter Zutheilung gegen Zahlung deS Preises zu erfolgen. Kinn ,Ilv zr^inst«!» K,l. LON zr «n«l S<»01, «I«>« -Itllc-iitronolL«-» x« 1«-rtlzr<<- Wlilclnrnnpi «I«n 4Iriin«I«-n. «ioo H ..n-lnn«l« o n»«l /-»l>>l, li»->, ntl«^. „nn ic- «I«i- II«-, l^l,t ,l«o »ni I'i ükunjr ,ler Iküdliei »le» H «»> >»« »ltie«,o «nt!.«-»«>«t zr«>n,-.«„kn rr« Iitli, livn 8aol»ver8t»u«llik«>» IIvr»ui»oa lcüuu«,, lt»vt nn«» lu I1nii»l«»zr n«»»iino» «vcr.lvn. Dresden und Cassel. im October 1887. »s ^ vk ZS -.Z-