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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.10.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011003019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901100301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901100301
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-10
- Tag 1901-10-03
-
Monat
1901-10
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.10.1901
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von den zahlreichen Freunden de» ältesten diesige» erkannt werden um lo mehr, als damit die ankuna von Miß tzamaker drohte, zunächst bekanntem, von seinem trüberen hiesigen Auf« Erinnerung siebenden Künstler des Oktober« wir dem Mimiker Harry Mister, der tetn Ba^dt?» gewiß anerkannt werden, um so mehr, als damit Lucke, die durch Erkrankung von Miß tzamaker drobtr. zunächst au-grfüllt ist. Al« bekanntem, von s« treten noch in bester Lnlemble» begegnen ... .. .. Repertoir mit einer Reihe von Celebrltäten der jüngsten Ber- aangenhelt und der Gegenwart bereichert bat und bei deren Dar stellung auch meist hervorragende Portraitahntichkeit erreicht. Dem König von England und dem General Kitchener gegenüber erwies sich da« Publikum ziemlich ablehnend, während Ohm Krüger, De Wrt und Gras Woldert« zu stürmische» Ovationen Veranlassung gaben. Al« eine Attraktion ersten Range« darf zweifellos der chinesische Magiker Clzuug-Ling-Svo gelten, der, malelch imponirend durch die eigene kostbare echte Sernerle der Buhne, den Zuichauer durch seine Leistungen in berechtigte« Erstaunen seht. Er .arbeitet" mit einer aussälliaen Ruhe und Sicherheit und bietet u. A. mit seinem Angeln lebendiger Gold fische au« der Lust einen geradezu verblüffenden Tric. der ihm ebenso wie derientgr. mittelst dessen er zwischen zwei glatt aut den, Boden liegenden Teppichen ein größeres mit Master gestilltes' Gefäß mit lebenden Enten und Goldfische» erscheine» läßt, leb hafteste Anerkennung etnbringt. Mehr sei von den, reichen und glänzenden Repertolr diele« Sohne« ans dem Reiche der Mitte nicht verrathen: man lebe selbst und staune! Ten Haupterfola de« Abend« enang der bekannte sächsische Humorist Herr Richard Merker, der nach glücklich überstandener Krankheit nach längerer Pause wieder vor der Rampe erschien. Mit toiendc» Stmrvathir- kundgebungen empsangen. wurde er »ach jedem seiner Vorträge mit nicht endenwollendem stürmische», Beifall immer wieder vor die Scene geruien, der sich bis zum Beginn der nächsten Pro gramm-Nummer sortsekle. Es genügt die Konsratirung dieier That- iache zum Beweise datür. daß Herr Merker als eine Zugkraft des Oktober-Programms gelte» dars. Die drei lugeudlictien Geschwister Amaranth erobern sich durch ihre graziösen und anmutbigen Tänze, »lit denen sie in geschickter Weiie allerhand akrobatische Evolu tionen verbinde», raich die Gunst des Publikums, die auch dem munteren und lustige» Völkchen der Geistergarde. acht Dame» i» mächtigen Phantasiekostiinien. nicht inangelt, die. bevor man sic leibhastig vor üch sieht geisterhaft in der Luft schwebendiscrichie», um sich alsdann in militärischen Exerzitien und Tänzen mit Gesang zu prvduzirc». Ais Ircifiiche Haiidftandküiistlcr und Eguilibristen bewähren sich Ara Zebra und Bora, welche inner halb eines indianischen Zeltlagers, dessen einzelne Objekte sie zu ihre» Produktionen bcnuken. im Kostüm eingeborener Indianer, die schwierigste» TricS mit vollendeter Sicherheit ausstihien Die tollen Produktionen der Margbani-Truppe. vier amerikanische» burleske» Pankomimiste». sind zwar i» ihrem Genre nicht durchaus ne», verfehlen aber nicht ihre Wirkung aus die Lachmnskeln der Zuschauer. Herr Müller-Lipart. ei» Künstler von angenehnier persönlicher Erscheinung, beweist »ist seinem musikalöche» Trans- wimationsakte als Trompeter von Sällingen. Rattenfänger ,c.. daß er nicht nur verschiedene schwierige Blasinstrumente meistert, sondern auch über eine st»»pathiiche -stimme verfügt. Das Hach eines Wiener ÄesangskoniikerS vertritt mit nutem^Ersolge Franz Amone. das der Kost>i»»oiibrette Frl. Lucia vella Sera. Das an Abwechselung außerordentlich reiche Oktobervrogramm, daS durch wohlaelungene Vorführungen von BudcruS Kmematogmph be schlossen wird, bürgt für einige Stunde» angenehmster Unterhnll- >mg und gestaltet den Betuch des Viktoria-Salons zu einem durchaus lohnenden. — Nachdem während der Theaterserien der Anschluß des König!. Hoftheaters an das Jernheiz- und Elektrizitätswerk voll zogen worden ist. ist nunmehr auch die Ausführung der gleichen Arbeiten kür die König! Gemälde-Galerie im Gange. Zwei bisher benützte kleinere Kessel und eine Anzahl Schlangen rohre der Warmwasserheizung sind bereits herausgerissen worden und mau hofft, durch die Neueinrichtung eine bedeutend billigere und ebenso gut funktivnirende Beheizung Herstellen zu könne» Zunächst erstrecke» sich die Arbeiten nur aus das Gebäude der Gemälde-Galerie, im nächste» Jahre sollen die Zwingeihos-Baule». in welchen die zoologiich-etbiivginphische und Minecalien-Samm- lung. sowie das malheniatisch-phhsikaliiche Kabinet „nlergebracht sind, ebenlaUS angrschlosse» werden. Eine Ecweilerung der elek trischen Beleuchtungsanlage in de» Galerie-Räumen wird jetzt gelichfalls vorgenonime». Möbelpolirer Goldammer au« GerinaSwalde. konnte jedoch »ach- stehe durchaus nicht in dem so oft angedrobten gewaltsamen Um- weilen, daß er noch vor 8 Uhr >i» Hinkelmann'schen Gute er- stürz von Staat und Gesellschaft, damit habe e« gute Wege, sou- jchienen und von dort mit der Elsa Arnold, einer Tuchler der er» . bern in der planmäßigen Störung der friedlichen nationalen wähnten Frau Arnold, die bei Hinkelmann im Dienst stand, von! Arbeit und in dem damit verfolgten Strebe», den Arbeitgeber Station Obstmühle um 8 Uhr ist Mi», »ach Gertngnvalde zui» au« seiner Stellung zu verdrängen und die Betriebe unter die Tanz gefahren war- Au« dem Protokoll de« Untersuchung«-, Herrschaft der Arbeiter, d h. der sozialdemokratischen Führer zu lichter« ging hervor, daß der Weg zwilchen der Wolninng des! bringen. Dagegen werde der Eeniralverband ebenso wie gegen Angeklagten Still und der Thatstelle aus ordentlichem Wege. d. h. alle Maßregeln, die geeignet sind, die Organisation der Sozrai- ohne Abkürzungen, in einer Stunde zurückaelegt werden kan». Die demokratre zu fördern und damit die Erreichung ihrer Ziele zu Entfernung zwischen ÄerinaSwatde und Großmilkau beträgt eben- erleichtern, mit allen ihm zu Geboie stehenden Mitteln und mit fall« etwa eine Stunde. Der Mord ist aber um 7»/. Uhr oder' Ausbietung aller Kräfte nach wie vor kampsen. Der Geschäfts- nur wentae Minuten später verübt worden. Außer Goldammer ist Bericht schloß mit folgenden Worten: ,,Jch sehe keinen Anlaß sür aus dem Wege von Grring-walde »ach Großmilkau von den Ehe-! den Eentralverband. seine Sozialpolitik zu ändern. Und wen.! leuten Friedemann aus Naundorf »och ein anderer Mann in de» j die Gegenströmung so stark werden sollte, daß sic über unsere ..Neiden" hinter einem Strauch versteckt beobachtet worden, und Köpfe kmwcggcht, so werden wir mit der Uebe«euauna unter- die Zeugin Äeyler auS Nauudvrs hat eine männliche Person in, liege», daß wir »n Interesse dcS Staates, der Gesellschaft und «>- -- -- -«—— unserer Airthschast, also sur eine gerechte Sache das Rechte gethan habe». jLebhaster Beifall.> Der nächste Punkt der Tagesordnung betras die Stellung des Direktoriums des Eentrolvcrbairdes zu dem Entwurf eines ZolltarifaesetzeS und insbesondere zu den darin vorge sehenen Mindestsätzen stir Getreide. Der Referent, General- -sekretär Bueck, schilderte die verschiedenen Phasen, welche die Zolltarisangelegenheit genommen habe und wie der Centralver- vand von seiner grnnbsätzlichcii Berücksichtigung auch der land- wirthschastlichen Interessen nicht abgewichen sei. Eme gänzlich oeränderlc Lage trat c»st als in diesem Sommer unerwarleler Weise der Zolltarif veröffentlicht wurde. Bereits am ft. August hielt das Direktorium zur Bewachung des ZolltarifgesctzcS eine Sitzung ab. Die Hauplsrage, die verhandelt wurde, war die I) der prinzipiellen Stellung, die der Verband zu dem Tarif ... - . . . . - ... rr» c>v„ .vu,„r Ul» - c!< »Ul u.c-. nehmen habe. Dieser ist bekanntlich sür Getreide ein Tovvel- grgeben zu haben, behauptet vielmehr. gleich damals gejagt zu mris, im klebrigen ein Eiuhcilslaris. Gegen diese» partiellen haben, daß er erst >/-8 Uhr von .Haine sortgegciugeu iei^ Tech Doppeltarif, der etwas vollkommen Neues war, sah sich das u nehme», und zwar aus , _ . . . ... ^ l solgenven Gründen: Es jc> klar, daß unter die Minimallätze, ,«7^ Uhr, wie dieier szlciube» ma.heu will, die Fabrik verlassen habe, s wenn sie gesetzlich feslgelegt sind, keinesfalls hemnleraegangen ^ ° iverden dürfe, klar sei daher ferner, daß, wenn bei den Verband. der Nähe des Raumaiin'schkii Gutes in ArraS aus einer Wiese am Holzrande nach den „Neiden" gehe» sehen. Die Zeugin glaubt, den Angeklagten Stint erkannt zu haben. Die Zeugen vermögen indessen nicht mit Sicherheit zu erkläre», den Sttrl in der Nähe des Thatortes gesehen zu haben. Der gestrige zweite Velhandlnngslag begann nnt der Vernehmung des GendarmS Weinholb aus Geringswalde Dieser bekundet kurz Folgendes: Als er am Morgen des 4. Oktober zur Verhasl»»g Stirl'S verschütten sei und denselben über seinen Verbleib während der Abendstunden des I. Oktober betragt habe, habe dieser ihm bestimmt entgegnet, er sei >/,7 Uhr von zu Hanse sortgegangen und habe sich nach dem Schützeiivlatz begehen, von wo er nach 9 Uhr, gegen >/ülO Uhr. wieder nach Hause gegangen sei. Ec, Zeuge, Hat dem Still nicht gesagt, weshalb leine Verballung er- ^ . folge, Still hat auch deswegen keine Frage a» ihn gerichtet. Der „ach Angeklagte bestreitet, die AvgniigSzeit bon Hanse aut >^7 Uhr an- „xi gegeben zu haben, behaupte! vielmehr, gleich damals gesagt zu iacis. haben, daß er erst >/,8 Uhr von Haine sortnegange» !ei. Ter I Toppe,iar„, oer euvas von, Zeuge Schumann. HauSmann in de, Kürtl, u. Bieber'schei, Fabrik,, Dircliorium genülhigt, Stellung bekundet, daß Siirl am Abend des l Oktober nicht erst gegen folgende» Gründen- Es sei klar, — Am 5 und 6 Oktober wird in Bremen der 5. Verbands tag des Verbands der aus der Grundlage des gemeinschaftliche» Etgrntbums siebenden deutschen Baugenossenschaften statlsinden. Als Hauplgegeiistand steht ans der Tagesordnung: Das Erbbaurecht und leine Verwendbarleit sür Baugenossen schaften. Rescrent: Rrchiiunasralh M Kvska-Verlin. — Die Freie Vereinigung Evangelischer Ar beit er vereine im Königreich Sachsen hält am 6. Oktober in Chemnitz eine Delegirien-Versanimlnng ab. Am Abend findet in Verbindung mit dem Stiftungsfeste des Chemnitzer Vereins ein Familveiiabend statt, bei welchem die Herren Superintendent Fischer. Archidiakonus Lötze, sowie der Vorsitzende des Evangc- tischen Arbeitervereins Dresden-Ost, Herr Archidiakonus Reichel, Ansprachen halten werden. Die Mitgliedcrzahl der Freien Ver- ciniaung, der außer kleineren vier der größten sächsischen Vereine anachören, beträgt zur Zeit etwa 4300. Als unverrückbares Ziel stellt diese Vereinigung aus, die Evangelischen Arbeitervereine in den alten bewährten Bahnen zu erkalten. — Der W as s e rsl a n d d e r E l b e hat unter der cmhaltend trockene» Witterung sehr zu leiden Der Pegel an der AugusluS- brücke zeigt jetzt 170 Eentimcter unter Rull. Haupliächlich haben die trockenen Ostwinde. die in den letzten Woche» herrschten, die starke Austrocknung des Flußbettes mit sich gebracht. Die Wälder sind ebenfalls sehr ausgetrocknet, so daß aus einen Zufluß von dort nicht gerechnet weiden kann. — Die Ucbersiedelung dcS bisher kompagnleweise in Kainenz in Massenquartieren untergebrachien 1. Bataillons des 178 Jnsanterie-Regimcnts in seine neuen Kaserncmenls ist nunmehr erfolgt. — Die Eva naelisatio »Sv orträge, die von Herr» Pastor Keller aus Düsseldorf gehalten wurde», sind in Justus Naumann'« Buch- und Kunsthandlung. Wallstrahe 6, zu haben. — Der heutigen Nummer d. Bl. liegt für die Stadlauflagc eine Preisliste in Brennmaterialien von I. M. v. Rohrscheidt bei. — Loschwitz. Die letzte» schönen Sonntage führten unserem Orte ein so zahlreiches Publikum zu. daß sowohl die Berglchwcbe- bahn. als auch die Drahtseilbahn zu gewissen Stunden, »ainentlich Nachmittags von 2 bis 6 Uhr, alle Mühe hatte», de» Andcang zu bewältigen. Da die erstgenannte Bahn imitier »och etwas Neues ist, so wird sie auch a» schöne» Wochentage» viel benutzt, während dies bei der älteren Drahtseilbahn weniger der Fall ist. wie überhaupt bei ihr die Freguenz zu wünschen übrig läßt, seitdem die elektrische Straßenbahnlinie Dresden - Bühlau besteht. Dies ist auch kein Wunder. Die meisten Bewohner des großen Plateaus Weißer Hicsch, Obcrloschwitz und Bühlau fahren viel lieber mit der elektrische» Bahn, weil diese sie beaucmer und auch billiger in das Crntrum der Residenz bringt, als dies mit Benutzung der Drahtseilbahn und der elektrischen Balm über Blaieivitz geschehen kann. Trotzdem ziehen aber die nächsten Anwohner der Drahtseilbahn »och letztere Linie vor. Ter jetzige Leiter der Drahtseilbahn giebt sich nun alle Mühe, den Verkehr dieier Bahn zu liebe», und man begrüßte schon verschiedene Neuerungen mll Freude». Jetzt aber bat, wie wir hören, die Berliner Direktion belchloffen, hinsichtlich der Ausgabe von Fahrscheinen Neuerungen ril treffen, die durchaus nicht das Publikum locken können, die Drahtseilbahn fleißiger zu benutzen. Seit beinahe 5 Jalnc», wohl also seit Besiehe» der Bah», sind Familienkarten ringest'ihrt. deren Name schon sagt, daß aus solche Karten alle Mitglieder der Familie fahren können. Fünf Jahre lana sind diese Familienkarten fleißig gekauft und benutzt worden. Nun aus einmal detretirt man von Berlin auS: »Haiti Der Name .Familienkarte" ist seit sü»s Jahren sallch verstanden und ihre Ausgabe falsch gehandhabt worden > Unter einer Familie ist nur das Familienoberhaupt zu verstehen, und mutz nunmehr bei Löiuiig einer solchen Karte für jede- weitere Mitglied der Familie noch eine sogenannte Beikarte gelöst werden!" Arhnliche erschwerende Maßnahmen sind aber weiter auch Personen gegenüber getroffen worden, welche elektrisches Licht sür ihre Häuser und Wohnungen bei der Kraststation der Drahtseilbahn entnehmen wollten. — Der Geotzmilkauer Mord vor dem Schwurgericht Chemnitz am 1. Oktober. Die Zeugenauslagen bewegen sich zumeist um die Festsetzung der Zelt, zu der der Mord geschehen sein könne. Frau Arnold erklärte. eS sei ihr fast, als sei der Tbäter «in junger Mann gewesen. An niedreren Zeugen war zu einer Zeit, bevor die Stnkelmaun die »Neiden" paffirt batte, ein umger Mann in raschem Laufe vorübergegange». Dieser, der lvndecn spätestens 5> Minute» »ach 0 Uhr. Er weiß dies uin des- Wille» ziemlich genau, weil Jahrmarkt gewesen sei und ihm selbst daran gelegen Halle, bald aul den Jahrmarkt gehen zu können. Der Pvliermeister Hlukelmanu aus Klvstcrgeriiigswalde ist mit seiner Familie ani Abend des 1 Oktober vom Jabrmarkt aus Geringswalde nach Hause gegangen und gegen ''«7 Uhr in un- millelharer Nähe des von Siirl bewohnten Hauses mit diesem, welcher, mit dem Kaffrckruae in der Hand, von der Arbeit ge kommen und cbcnsatls auf dem Nachhausewege begriffen gewesen ici. znsammciigclrvffen und hat mit ihm einige gieichgillige Worle gewechselt. — An» ab erg. 1. Oktober. Im VerhandlungSiaale der Königl Amtshanplniannschast sind unler Vorsitz des Vorstandes Henn Grasen Vitzthum v. Eckstädl ein öffentlicher Bezirlstag statt, in dem auch der Zusammenbruch der Papierfabrik zu Plarienthal, die der Dietrich icheu Soarkaisenpleile mit zum Opfer siel, be sprochen wurde. Es war im Publikum die Ansicht verbreitet, daß die Papierfabrik hätte erhalte» werde» könne», wenn ihr flüssige Kapilalicu zur Verfügung gestellt morde» wäre». Aus der Mitte der Versammlung wurde augelragt, wie sich der Bezirksausschuß seinerzeit gegenüber der Unterstützung aus BezirkSmiite», verhalten hätte. Herr Kommerzieurath Brauer Buchbol; erklärte, es habe sich um eine Uuteistützung von 10—20i>0O Mk gehandelt: mau lei der Ucbcrzeuguug gcweien, daß dem Bezirk nicht zugcmuthct werde» dürse, sur eine unsichere Sache daS Bczirlsvermögen aus- zttwendcn. Herr Juslizralh Dr. Böhmc-Aimaberg erweiterte die , Erklärung dahin, daß aui eine Anregung des Herrn Kreishausft- maiiiiS hm das Köniql. Ministerium sich bereit erklärt Halle, eine größere Summe aus Staatsmittel» zum Fortbemeb dieser Fabrik zu bewilligen. Es Hölle sich nur darum gehandelt, bis zur Aus händigung der Staalsunlerslützung ein Darlehen zu bekomme». Aber auch wenn diele Unterstützungen perfekt geworden waren, hätte sich, wie sich erst später übersehe» ließ, der Zusammenbruch der Papierfabrik nicht ciufhaltcu lasse» Durch diele Erlläruugeu an amlstchcr Stelle sind verschiedene Gerüchte, die »ach dem folgen schweren Zusammenbruch der Dictlich'schen Sparkasse laut wurden, endgiltig widerlegt. — In Zwickau starb der Besitzer des bekannten Hotcl- Restauranis ..Deutscher Kaiser". Rust. — Landgericht. Der Arbeiter Friedrich Karl Lorenz auS Riesa entwendete während der Arbeit am Elbguai zu Meißen 9 Pfund Mais und wird deshalb wegen Diebstahls in, Rückfälle zu 3 Monate» Gefcingniß verurihcilt — Ter in Hllschfeld ge borene und wohnhafte Händler August Friedrich Kunath wird von der Anklage der versuchten Verleitnna z»m Meineid sreigelprochen. Er soll in einem Civilvrozcß gegen den Händler Reinhold in Miltitz 2 Zeugen durch ein Geldangebol zu bestimmen versucht habe», zu seinen Gunsten auSzulagen. Die Behauviung des An geklagte». er habe die Zeugen lediglich gebeten, die Wahrheit zu sagen, kann nicht widerlegt werden. -- Als Logisgeld'chivindlcr machte der oftmals vorbcltraite Sleinarbeiter Friedrich Ernst Eilitz aus Saalhain Anfang August d. I die Gegend von Merschwitz. Riesa und Großenhain »»sicher und betrog 0 seiner Logiswirthc i durch lügenhafte Angaben um Darlehen von l bis l Mk. Am !ö. August stahl E i» Riesa dem Schloffeigeielle» Büttner eine s Taschenuhr und am 14. August in Nünchritz dem Tischleriohn - Wünsch 4 Mk. Baargelv. Das gegen Eilitz gefällte Nrlhcil lautet aus 2 Jahre 2 Monate Gefänglich und 5 Jahre Ehrverlust 1 Monat Gesängnitz gilt als verbüßt. — Dem Droichlc-uftitschcr Johann Karl Friedrich Tnuziger von hier wurde eine Strafe vv» 30 Mk. vder 6 Tagen Gesängniß auserlegt. weil er am l. April in der Nähe der Rcißigcr-Straße mit einem Straßenbahnwagen zu- sammensiihr. — Degen Verbrechens gegen 8 >76. Absatz 3 des Strafgesetzbuchs erhält nach geheimer Litzuna der frühere Gendarm. ! jetzige Bauichreibcr Franz Albert Hermann Dilcher eine Gesängniß- ftrase von 8 Monaten und öjädriacn Ehrverlust. — Die in Schlesien geborene Arbeiterin Anna Auguste Karoline Jausk» stahl im April § ihrem Logiswirth Pilot einen Pfandschein und prcllle im Juli eine , in Gtuna wohnende Schnittwaarenhändlerl» um Spitzen und j Gardinen, ebenso einen Klempner um ein Waichsatz. Ei» weiterer Versuch der I.. sich durch einen aesällchten Beslellbries 6 Normal- I Hemden widerrechtlich zu verschaffen, mißlang. Au! 2 Monate Gesängniß. wovon die Hälfte als verbüßt gilt, lautet daS Uriheil. — In geheimer Sitzung hat sich die Plvmbeurs-Wittwe Marie Jda Boden geb. Wähle zu velantwoilen. Es wiid ihr zur Last gelegt, icit IKB in Dresden ein Prwat-EnlbindungSlnstltut ohne behörd liche Erlaubniß geleitet und ihre Wohnräume sür unsittliche Zwecke verniierhct zu haben. Die Lechandluiig wird vertagt. Delegirteuversammluttsz des CentralverbaudeS deutscher JudustrieUer. Unter Vorsitz deS Geh. Finanzraths Ienckc-Essen traten am Dienstag Vormittag die Dclcgirtcn dcS Eeniralvcrbandcs deutscher Industrieller in Berlin zu einer Sitzung zusammen. Generalsekretär -H. A. Bueck erstattete seinen Geschäftsbericht. Was die allgemeine wirlhichaslliche Loge anlangt, so glaubte er vor einem übertriebene» Pessimismus warnen zu sollen. Ein gehend besvrach der Redner die Neuerungen aus dem Gebiete der sozialen Gesetzgebung und deren Wirkungen. Er schilderte das Anwachsen der sozialdem akratischen Bewegung, führte als Beispiel die Vermehrung der sozialdemokratischen stimmen bei den letzten Ergänzungswahlen zum Reichstage an und die zielbcwuhte und geschickte Benutzung der sogeiianutcu „neutralen' Nachdem der Referent und Eorrcfercnt noch das Schluß- '-. r ic. Wort gehabt, wurde nachstehende, bereits kurz erwähnte Re- israge, ob die seit einiger Zeit in der sozialdemokratischen Partei! kglutivn, auf welche beide Referenten sich geeinigt hatten, ein- lciugeu mit fremde» Staate» diese Sätze nicht erreicht werden können, der Abschluß von Vertrügen uulerbleihen müßte. Diese Wirkung würden nicht nur die Miuimalsätze sür Getreide, sou- dern gesetzlich sesigestellte Mindestsätze überhaupt haben. In Ucbereurslniunung mit dem Direktorium Halle aber die Delegirten- Vcrsammlung am 0. Februar den Abschluß von Handelsverträgen aus eine möglichst lange Zeit im Interesse des deutschen Wirth- schastslcbcns sür unbedingt nothwendig erachtet. Wenn nu» lebe gesetzliche Festlegung der Getrcidczölle dies vereitle, ft> müsse auch der 8 l des Gesetzeniwurss umgeänderi werden. Das Di rektorium habe «inen dahingehenden Beschluß gefaßt. Ter Redner legte weiterhin dar, daß die Theiliicchme der im Central- verbände vereinigten Industrien sür die bedrängte Landwirth- schast, die er in den letzten Jahren stets gezeigt nabe, auch jetzt unverändert sortbcstebe. Die im Eentralvcrvaude oraanisirte Industrie Halle a» dem Grundsätze der Solidarität aller Er- werbszweige fest und komme deshalb der Lcmdwirthschast sehr weit, weiter als es der Centralverband bisher gethan habe, ent gegen. Ausdrücklich habe daS Direktorium erklärt, daß man gegen die Hohe der im 8 l des Zolltarisgesetzes enthaltenen Zoll sätze nichts cinzuwcndcn habe, daß man einverstanden damit sei, wenn bei dein Abschluß von Handelsverträgen unter diese Sätze nicht heruntcrgegangen werde. Nur habe man sich ausdrücklich gegen eine derartige gesetzliche Festlegung dieser Sätze ausge- sprvchcn, daß sie unter Umständen dem Abschluß von Handels verträgen ein unüberwindliches Hindernis; entgegcnstellen könnten. Der Redner erklärte sich entschieden für die Aufrechierhaltung deS 8 12 deS Zolltarisgesetzes, welcher bezweckt, einen vertrogs- losen Zustand nach Ablaus der jetzigen Handelsverträge, für den Fall, daß neue Verträge nach nicht abgeschlossen werde» können, unmöglich zu machen, indem alsdann die allen Verträge von selbst weiter lansen Die Agrarier bekämpften zwar diesen Para graphen, die Industrie aber müsse, da seine Beseitigung unter Umständen die Aussicht aus höchst verderbliche Zollkriege eröffne, aus sein Bcstchenblciben Werth legen. sBeisall.) Korreferent Geheimer Rcgicrungsrath Koenig erläuterte die von ihm cingcbrachle Resolution, weiche in einigen Punkten von der des Referenten abweicht. Redner erklärte sich als überzeugter Anhänger dcS Marimal- und Minimaltariss, weil noch seiner Meinung aus Grund eines solchen Tarifs aünsiige langfristige Verträge geschlossen werden konnten. Er wolle aber diese Frage nicht erörtern, sondern als praktischer Mann sich aus den Boden stellen, de» der Eentralverband bisher eingenommen hat. Ent- schieden müsse dagegen protestier werden, wenn die Industrie schlechter als die Landivirthsthatt behandelt werden solle. Wenn die Regierung sich sür den Doppeltarif entscheide, dann müsse die Industrie daS gleiche Recht für sich beanspruchen. — Geh. Rath Icucke resumirie den bisherige» Gang der Debatte dahin, daß Uebercinsiinimuug zwischen dem Referenten und Korreferenten herrsche >» Bezug aus die Notluvendigkeit des Abschlusses lang- sristigcr Handelsverträge, Erhöhung der landwirthschastlichen Zölle, die Höhe der vorgeschlagenen Zollsätze für Getreide, da gegen ici der Referent grundsätzlich gegen jeden Doppeltarif und verwerfe auS diesem Grunde den Toppeliaris sür Getreide: der Korreferent dagegen sei prinzipiell für Doppeltarife, er verwerfe aber den im Entwurf vorgeschlagenen Doppeltarif deshalb, weil er nur für landusirthschaitlichc und nicht auch sür industrielle Er- zcuguisfe cingesührt werden solle. — Kommerzieurath Vorster- Köin wies in entschiedener Weise darauf hin, daß es doch d"er Landwirlhschaft nicht zngcmuthet werden könne, sie solle sich mit platonischen Erklärungen von Wohlwollen absinden lassen. Man müsse mit dem Gesichtspunkte breche», der kurz daliin sich z»- laminenfassen lasse, man bewillige der deutschen Lcmdwirthschast erhöhte Zölle, wenn das Ausland dies erlaube. Der Kernpunkt der ganzen Frage liege im Doppeltarife, von welchem behaupte» werde, er hindere den Abschluß der Handelsverträge. Man habe diese Phrase als Axiom hingcslellt, bewiesen hat man diese Pc- Häuptling nickt und beweist sie auch heute nicht. Die Industrie sollte den Standpunkt, den sie 1891 eingenommen hat, „keine Voriheile aus Kosten der Landwirthschaft" auch heute behauchen, und wenn beute vou der Nothwendigkeit der fortgesetzten Be kämpfung der Sozialdemokratie gesprochen worden sei, so solle man doch bedenken, daß gerade die Landwirthschaft den scsieu Hort gegen die Sozialdemokratie bilde. sBeiiall s — General- Direktor Kollmann betonte gleichfalls die Nothwcndiakeit der Erhöhung der landwirthschastlichen Zölle. — Geh. Rath Icncie wendete sich speziell gegen die Forderung des Korreferenten, das Svstcin des Doppeltarifs auch aus die Produkte der Industrie auszudchneu. Es sei ausgeschlossen, daß diesem Wunsche seitens der Reichsregierung Folge gegeben werden könnte: eS müsste der ganze Tarif wieder umgearbcstct werden. Wenn schon die Aufstellung crneS partiellen Doppeltarifs vom Ucbei sei, so würde eine Vermehrung der Zahl der Doppellaris-Positionen vrohibitiv für alle Handelsverträge wirken. Es sei erwünscht, daß jeder Doppeltarif beseitigt werde. Die Industrie habe das Wort, welches sie der Landnurlbschast gegeben hat, eingelöst: die In dustrie habe sich verpflichtet, mit ihr zusammcnzuwirken sür die Erhöhung der landwirthschastlichen Zölle: sie verhalte sich nicht ablehnend, auch nicht passiv, sondern aktiv, sic wirke für die Erhöhung der landwirlhsHnfllichcii Zolle und es werde ihr er wünscht sein, wenn diese Erhöhung durchgescht wird. Die In dustrie habe aus dos Bestimmteste zisscriuäistg sestgclcgt und aus drücklich erklärt, daß nicht uuler die iu dem Minimaltaris auf- gestellte» Sätze bei Handelsverträge» berabgegangeu werden solle. Die Lcmdlvirlhschasl sollte der Industrie dankbar sein, daß diese au dem Pakt seslhalte. Gewerkschaften durch die sozialdemokratische Partei zur Erreich, ung ihrer Ziele. Zum Schlüsse behändeste der Redner die wichtige lc.. ac > c, „ , .c-c.a-e c'c.uc' .>.c>ccc>.cc.c ..... .......... »uccr... ec... 1 stimmig angenommcn: „Die Delegirlc-Ii-Bersammlunfl betont nach sn!,'nn,? ccc,",n^^ wie vor die Nothwendigkeit des Abschlustes langsrisnger Handcls- Verträge: dieselbe ist auch nach lote vor einverstanden mit einer S.aLunfte abzugehen !.7d dw S^'aldenwkraste .oie 's n.'ehr Latze estie 'ResonuoaMei m7°^der^si^ ^mit^ieder herunter gegangen werde: dieselbe ist endlich einverstanden ^ 'Ae damit, daß ein Min.malsqtz für die im 8.1 des Gesetzentwurfs heranzutreten." jLebhaster Beifall.) an die Reichs regietirug sei nicht geringer, sondern größer geworden. Diese Gefahr be-' Dresdner Nachrichten. Sir. 274. Seite S. Donnerstag. 2. Oktober IU«»
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