Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 12.10.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188510128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-10
- Tag 1885-10-12
-
Monat
1885-10
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.10.1885
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. t«. «li»» — Walk« zum Othello selbst stand. Historisch wichtiger ist siiihrr der Akademie-Portier Rind, eine kolossale Figur, geweien. weil er Modell zu Anton Wenier's bekanntem Bismarckblld sin ganzer Figur und K-ralsienmifonns war. ^ ch Ter Direktor des American-Theater-in Berlin. Herr Reiff, war wegen unbefugter Nachbildung de- kaiserlichen Wappen- auf den Plakate«, welche die Auffübruna des Stücke- .Unsere Marine ankündigtrn, verklagt worden. Für oie Entscheidung in dieser Klage wurde ein Gutachten des HcrolosamteS eingerorderi. Letztere- be stätigte. daß auf den Plakaten nur eui Adler dargestrllt sei, der von dem kaiserlichen Wappen vielfach adweichr, n B. röche Klauen, mangelnde Kette :c. habe, daß also keine Nachbildung vorliege. Herr Greifs wrude deshalb von Strafe und Kosten sreigeiprochen. « Dein «Ballet in London isisl em Feind eritandeu, der gewillt schcnil. den Kämpf gegen die Shlplien der Bühne bis aus'- Messer zu inliren. Dieser Feind ist kein Geringerer als der Lord- Biirhof von London selber. In einem langen an die Bühneirgilde gerichteten Schreiben hat er eine Predigt gegen das Ballet lo-gc- lasjcn. Diese bischöfliche Epistel kam vergangene Woche vor einer Bersainmlnng der Kirchengilde in Neumcuer Hall. BloomSburv. zur Berleinng. Eine große Anzahl von Geistlichen und — Büdiienan- gcl origen Londons wohnte den Verhandlungen bei. Wie der Bischof über Ballet denü. geht aus den folgenden im Auszug wieder,zegeöenen Buesstellen hervor: .Die Kirche soll sich darum tüininern. was am Theater Gutes nnd was a» ihm Schlechtes ist. Für daS Entere. daS Gute, inkcressirle sich dieselbe lebhaft genug. , . DaS Ballet ist der Ruin lunger zur Ausrottung dieses siindhasten Ballets. Dessen, was an der Bühne BcrdauuneirS- 4^ » , ' ü-ß v-' «- V dk! L »xeu 2 § Männer, vtellcich'. auch mancher jungen Mädchen, denn eS erzeugt unsaubere Gedanken nnd die sind so schlimm, wie uniaubcre Dhaten. Wenn auch viele Zmchauer sich der letzteren enthalten, den Sünden der Einbiidungskralt überlassen sie sich willenlos. Mögen die Tanzec selbst auch »och so unschuldig und rem sem, sie iligen den Fn'chaueru doch den größten Seelewchaden zu. Ich werde jeder Bewegung " ° " >ow>c überhaupt alles wcrlhcs ist, »ieine» ganzen Einflug leihen. — Modenbrie s. Baden, bei Wien, am 8 Oktober. Meine gute Hermanee! Der Herbst ist doch cm nnveuasllicher Patron, ein allzu modellier Liebhaber! Gestern noch lag er mit heißem Aibein und glänzenden Augen zu Fügen der Natur — sie ließ sich nach Fraueuarl blende», gab, was sie geben tonnte — heul streut er welke Blätter in ihren Lchooß, nennt Vertrauen „Leichtsinn", läßt den Wind Spotilicder Plenen und kalte Nebel um Haus und Garten schlingen. Brich fröstelt, wenn ich durch's Fenster blicke. In Noinanen spricht man gern von der Behaglichkeit des Kanun- seuerS. Die Peichreibung ist oft ganz überflüssig. Kannst Tu Dir aber den wirklichen Anblick der knisternden und leuchtenden Holz- slücke ohne Nonian denken? Er braucht ja Nicht Monate auSzu- sullen, mag uiigedruckt, meinetwegen auch unverstanden bleiben, allein, leine Existenz darf keinem Zweifel unterliegen. Ick entbehre augenblicklich eine Bckannlicha't, die Lum romantischen Schatten- 'picl tauglich wäre. Meine Helden sind sanimt u nd sonders zu ernsthatt und zu gut. Das ist beinah langweilig, nicht wahr: Ein wenig Narrenlhum und Koketterie unterhalten weil bcsier als »oth- gedriingeue Dngcudseuszer. Wer mich io schwachen horte, schlüge drei Kreuze nnd warnte die unschuldsvolleu Tochter und Solnic vor sranzosischer Lcbensanschauung. Was lüinmcrt'S ncich? Tu weißt, welche Dämonen >n der Feder sitzen; das Herz kennt sie nur vom Hörensagen, will niclns von ihnen wisse», schämt sich sogar der bösen Gesellschaft. Weshalb würden sonst Briefe bereut »nd beweint! Ter Ton macht ^war immer die Musik, aber die Musik macht nicht »inner den Ton: das Instrument kann vcr- ; stimmt, der Hörer taub sc,n. Verzeih, ich geraihe auf Gedanken-, ! gänge, welche au der Hand meines Philosophen ungeiahrlich, indes; : für mich allein Iuwege sind, die Plnuns sicher zu den vier Lab»- ' rinthen des Allerthuins rechnen würde. Ignoriren wir die be ' rühmten 3000 Gemächer des egnptiichen Labnrinlhes und verweilen ; in »ieiiiem Boudoir. Es >Ü der einzige Ort. air dem weibliche : Weisheit »n liebenswürdigen, den Männern simipalhsichen Gewände ; erscheint. Und aus L>e Shinpalhie tommt Alles an! Diese inystc- j riose Kette, die zwei Gleichheiten bindet, ohne ihre Eigenichaiten : durch äußerliche Zeichen anszruassen, zieht mich in diesem Moment - zu meinem Papagei. Eoco trauert, er verichmaht Zucker und «B>s- ^ guit. Armer Thor, entbehre nicht vergeblich; Sonnenichcin läßt sich nicht ertrotzen. Uebrigens ist Eoeo, wie alle buiitgefiederten «Mitglieder der Vogelwell bestätigen müssen, im nächsten halben Jahr beneidenswerih. Weder der Eitelkeit, noch der Habgier fallt lein schillerndes Haupt zum Opfer. DaS Auge der Mode ist aus andere, einfachere Objekte gerichtet. Farbige Vogel, Eolibri aus- genommen, von denen 2 biS 3 Stück vorn zwischen den hochaufgc- thürmten Schleifen eines Hutes Platz finden, werden in d>e>cr Saison geschont. Wehe aber den Weißbeslügellen, besonders den Tauben! Ihr Todesurthcil ist geiälll! Von der Dorfidylle, in der sie manch' girrendes Pärchen umflatterten, führte das Schicksal in die großen Magazine der Städte Paris. London und Wien und dann in den Pntzschreiil schöner und häßlicher Damen. Es giebt zur Verzierung schwarzer Sammeihüte kein effektvolleres Material als weiße Federstntzen. Unwillkürlich haftet der Blick des Beobachters auf Extremen, sie verwandeln sich sogar in ge fällige Wegweiser. Glaube mir, Viele bliebe» oime die Raffinements der Toilette ungesehen. Wahrscheinlich bezweckt die Mode, die durch den Luxus Unheil genug ansimeie, sogenannte alle Jungfern on ni»88s entstehen und die Männer fliehen hieß, das Unrecht auSzu gleichen, Bekanntschaften und Heirathen zu vermitteln, Ehefcmdc durch Taubcnfittiche — Symbole der Unschuld nnd Milde — zu bekehren. Ni ehr sinn, vielleicht auch mehr Sarkasmus spräche aus diesem Bemühen, als ans einer zweiten, oriainellen Novitäten Adoption. Dieselbe ist ausschließlich für junge Mädchen und jene Frauen, die noch Mädchen scheinen, geeignet. Acltere Personen, namentlich solche, denen der sanfte, taubenhafle Sinn abgcht, würden gairz und gar nicht mit den allerliebsten Thierköp'chen harmoniren, welche aus Hasenhaar hergcslellt, mit Emaille-Augen versehen, auf runden Hüten angebracht, hier eine Haien-, dort eine Hundephysiognomie reprcffcntiren. Die Fürstin A. meinte neulich, sie sehe die Zeit kommen, in der man einen LieblingSipitz, eine «Satze. einen Affen :c. ausgebälgt als Hutaarnilnr mit sich führe. Eine unserer Freundinnen machte bereits den An-ang mit ihrem Eichhörnchen. Kopf und Körper ruhen auf einer Greenway-Eapolte, der Schweif wird um den .Hals geschlungen und mittelst einer hübschen Elfenbeinnadel seitwärts befestigt. Tn sichst hieraus, Madame la Mode ist ebenso erfinderisch, wie praktisch. Paris be- chästigt seine Lenchönerungsbeflisfcnen esirig mit dem Schutz, der Verzierung und — den, Eachct des Halses. Seit ihn Rabelais ..den Berrätber der Jahre" nannte, studirtcn elegante Frauen. Mo distinnen und Goldschmiede unablässig an einer erfolgreichen Hülle >ür Falten und gelbe, schlaffe Haut. Zn dekollctirtcn Kleidern er schienen breite Kolliers von Metall, Perlcnscknüre, Spitzen oder Blumenguirlanden, Sammctbändcr, Rüchen durch Sammelband nrirt, Chenillekettcn, Spangen mit Münzen und Amnlets: schwarze Schlangen, rubinennbersäet, lagen wie ein Rahmen um halbvcr- blühle Gesichter. Alle diele mehr oder weniger kostspieligen Hilfs mittel müssen letzt einem simplen, schmalen Seidenband weichen, welches die Damen mehrmals fest um den Hals winden und zur rechten Seite in zierlicher Schleife enden lassen. Tie Evuleur des etwa einen Centimetcr breiten Bandes variirt in Roth. Schwarzes .«aar bedingt Purpur oder Mindestens Lacksfarbe; frischer Teint d dltzän zu zaU^dene Mnaedp'tz«, ,empfma«n. < wurde m»r anverkaut. daß di« Vereinigung beabsichtige, die Nägel mehr al- bisher zw ^ lassen. Keine elegant« Dame verabsäumt, den Egvvtennne» na, »nahmen und die Fingernägel rosa zu färb«,. Schade, wenn du Arbeit unbewandert bliebe > — Susanne brmgl Briese, die wi kvnimensle Zerstreuung an einem trüben Herbstnachmittag«. Einige sehen aeschäitlich. hochachtungsvoll und unterthänig aus, zwei trageu bekannte Schriitzüge, Poststempel Paris und London; daS schmale, lange Kouvcrt ist? — von ihm. Ah endlich! Sonder bar. ich durste nach den in Trouville entstandenen Differenzen keine Rachricht erwarten und trotzdem scheint eS mir unbegreiflich, wie ich die an Heiniweh grenzende Sehnsucht nach dem aufrichtigen, obschon zuweilen verbitterten Freunde io lange bemristern konnte okne aus der Rolle, d. h. auS meinem Schweigen zu falle», Graf M kommt nach Wien! Ich freue mich unendlich aus Jemand, der blinde» Gehorsam verlangt und doch dabei io weich wie eiu Kind den Zügel hält. Meine Kammerfrau wird wenig erbaut sein. Nun heißt S wieder: Einfachheit, dunkle Kleider oder Krieg! Glücklicher weise bietet die Mode eine selten wicderkehrendc. splendide Aus wahl an uni Stoffe». Obenan in Qualität (bei vechältiiißnmßig billigen Preisen) stehen: Sanglier, (turnte nouveaute) Drap clu Lauesso, kil a r'il, Ra^ures cackomirs rc. Auch einfarbige «Bcsatz- artikcl sind in Menge vorhanden. Plüsch und obgesteppter AtlaS »chinen den ersten Rang ein; ihnen folgen: Pelzbesätze. Wollcn- Huipüre, Etamine-Streisrn. gewebte Jedem (Pelzwerk imitirend). Schmelz - Passementrie, Maradouts mit Seidenschnürchen und Chenille. Zopi-Aorten. Soutache-Stickerci u, s. w. Tie neuesten gleich garuiren. hieße überhaupt eine alte Gewohnheit auffrischen oder den Vorstadt-Schneiderinnen Konkurrenz bereiten. Außer ordentlich graziös kleiden drei lange, beinahe bis zum Saum bcrabhangeude seidene Schnüre mit «Perlknoten und Quasten, welche den eigentlichen Jupon ungefähr um 50 Centimeter raffen und einem gestickten oder sonst vcrzirrtcu Unteriatz Gelegenheit biete», als Unterkleid zu gelten. Diesem Arrangement entsprechend wird die Korsage rückwärts mit einem Schnurrn-Ornament. vom aber durch ein Blouscn Gilet geschmückt, das Schüre überkreuzen und abwärts gelegte Schnüre mrd Quasien einrahmen. Nicht minder vornehm finde ich die au! Nock und Leibchen einseitig ansgenäbten Gallons aus gcrüfchter Ottomane, Mvnööaiid. Woll- und Metall fäden. Letztere zeigen Blätter und ArabeSkennuister in reliefarsiger Ausführung und eignen sich für schwarze, dunkelbraune und grüne Tuchwrlen am besten. Braun exislirt in 18 biS 20 Nuancen. Zu den beliebtesten zählen: t»bao clair und laues, woräors, rreuzau, calsi au lurt und alsran. Voraussichllich bleibt also brau», gleich viel ob hell oder dunkel, >'ür Herbst und Winter Modefarbe. Selbst Mäntel und Umhäiige nehmen dieselbe demnächst an. Iaauelten aus braunem BoueleS. President und Bure Ehevwtte werden schon von jüngeren Damen den graumclirten Jäckchen vorgezogcn. An Stelle der großen Knöpfe und Schnallen tritt eine Bcmdichleise. Wer eine biaune, recht praktische Iaguette zum täglichen Gebrauch «.'»werbe» will, kaufe T iagonaliuch. Durch die pelzarlige Rückieile dieses schwarz wie farbig modernen Gewebes, wird nicht nur das Futter erspart, sondern auch Schwere und Steifheit vermieden. — Meine Kammerfrau meldet: Besuch in Sicht!" Deutlicher ausge drückt lautet die Ankündigung: „Es fährt eine Egnipage aur umer Haus zu!" Wer vertraut »ich heute den al"che>ilichen Wcttcr- lauiien au? O, ich erkenne die Pierde! Madame N., die Patrv- »esse von zehn Wollllhäligtei-svereiiien gcdeiikl mich zu überraschen und meine Schatulle ein wenig zu erleichtern. IM bion, ich bin! gerüstet. Nach Thräneiiströmen, ohne die Madame R. »jemals vej! ihren Freundinnen anklopft, wird doch die Skizze diverser Liadt-! Neuigkeiten folgen und einige Avwechsi'liing in das hcrvftliche I Einerlei hringc». Leb wohl. Taufend Grüße von Deiner P. v. B Lronw, ilvo L». votod» r« > « in einer Leitung, daß eivnge panischen General Saiamanra ein« allen Waffengaltulige». d h,... in daout der Grneral diesen Bleisoldaten »len verrichten könne. Wollen 'chwärze, von Allasw»nelir illustrirle Plüichkvslüm mit kurzen, glatten Inpon (rückseitig sielen zwei lange, faltenreiche, schräg ge- «chnittene Bahnen bis zur halbe«, Rockhöhe, von dort wurde» die Witzen Enden nach dem Dabticr gciiihrt und unter einem nmiang- reichen schwarzen Pcrlenfchloß vereinigt,) der Plüschlmt mit der Blende aus großen Ietpcrlen und beperlten Knmbandcrn, ließen aus Halbtraiier schließen. Ich ipraeh die Vermulhung aus und erntete ein allerliebstes, etwas boshaftes Lachen. Die in Bezug aus Neuheiten stets wohlunterrichtete Frau v. R. konnte nicht begreifen, wie Jemand leben und Ereignisse von wclterschnltcrndcr Bedeutung — zu diesen zähl! sie offenbar die rothcn Halsbänder — übersehen darf. Ich enttchuldigte und revcmchlrtc mich, »idem ich behaupiete, die seinen rochen Lnsien. die den Hals der Tanie umschlossen, für durichchimmernde Adern gehalten zu habe». Warum lassen Sie glich nicht lieber guillolnnrt sein? rief sie zornig. Beste Hermanee, ui diesem kritischen Moment sielen die Worte eines deutschen Dichters in mein Gedachtniß und erretteten mich vor der Feindschaft einer tonangebenden, reichen und gesirhrlichen Frau, ^o unbe- 'angen wie möglich citirte ich Goethe's Ausivrnrh: „Wie sonder- ' - - - - ' -- rothes Schnürchen schmücken. acnug. emer var muß die'c» jehoncu Hals ein einzig rolhcs Sclginrch nicht breiter al- «in Messerrücken I" Versöhnt, schwach vrteskasten. I. Goldberg. „Ich bin russischer Unterthan, jedoch bereits seit ca. 0 Jahren in Deutschland »md zwar die letzie» 5 Jahre permanent in Tresven. Nie in Berus Werkmeister in emer Fabrik, in welcher ich meine Fachkcnnlnisse zur Zufriedenheit meines Prin zipals veiwertlie. Meine Führung ist eine tadellose, worüber ich sowohl Zeugnisse meines Prinzipals wie volizeilichcricils auiweiseu lau». Ich habe nun die Absicht, mich als Deuttchcr »aturalisiren zu lassen, und zwar in den lüchsifchcn Unterlhanen-Berband. Welche Bedingungen muß ich erfüllen, um dies zu erreichen?" — Die Nam- ralifauonslirkniide darf Ausländem nur dann eriheill werden wenn sie nach den Ge'etzcn ihrer Heimctth dispvsitionssähig sind, einen unbescholtenen Lebenswandel geführt habe», an dein Orte, wo sie sich inederliissen wollen eine eigene Wohnung oder ein Unterkommen snidcn. sowie nach den daselbst bestehenden Bcihäliiusjen sich nnd ihre «Angehörigen zu ernähren nn Stande sind. Zuständige Behörde ist hier der Stadtrath und dürfte in der bctr. Expedition, Land- hausstr. l, 2 Treppen, Zimmer 6 etwa weitere gewünschte Auskunft gern erthcilt werden. q.*» A. Tvmike. Ratrbo r. „Sie schrieben letzthin einmal in den «Nachrichten, daß, wer 10 Jahre aus Sachsen fort ici, daS Hcinialhsrcchl daselbst verlöre: ich bin imn ieit Jainiar 1876 >mt Familie von Dresden weggezogen, und zivar war ich ca, 8 Jahre in Brrslau, und seit der Zeit bin ich hier in Ralibor. Ta ich nun nicht geen die Heimathsangehörigkrit in Sachsen verlieren möchte, so bitte mir nnzugeben, was ich dagegen lhuir «oll, mein Iungc »st auch in Dresden geboren und war de, meinem «Wegzuge Ibr Jahr alt. wird jetzt l l Jahre?" — Eine Heimathsangehörigteit in dem nmc des iäcks, Heimathsgesetzes vom 26. «Nvv. 1834 giebt es seil «Aufhebung des letzteren nn Jahre 1870 nicht mehr. Deutsche ver lieren die Staatsangehörigkeit durch lOiührige «Abwesenheit aus dem «Reiche. Ta Sie in «Preußen wohnen, tonnen Sie die siicln. Staats angehörigkeit nicht verlieren. Ein Tculichcr kann die Staats angehörigkeit in jedem Bundesstaate erwerben, ohne die bis dahin besessene ansgeben zu müssein H W. E. R. ..«.Out einem unicrcr Vettern bin ich in «Mci- nungsdiffercnzeir gcralhen. Ter «Vetter bchaupiet. daß die Ketten schlepper auf der Elbe durch eine Schraube oder Rad'cliausiln iort- bcwegt würden und die Kette »nr zum größeren Widerstand da lei. Auch jollen sich die Schlepper ausweichen und würde da emer von der Kette gelost. Ich bestreite dies und sage: Tie Dcblcppcr werden nur durch die Kette, welche um eine Welle geht, »ortgezogen nnd ausweichen ist nicht. «Beim Ausweichen von evcnl. 2 Schleppen» müßten aber beide von der Kette gelöst werden. «Von Rom einen Schiedsspruch cmzuyvle», hielt ich nicht ffir rothiam (dort ist «etzt zu viel «Arbeit) und bitte nun Sw höslichst Schiedsrichter zu sein. Umer Vetter, der weil von hier lebt, uuierwilit sich auch Ihrem Urtheile, und trinken wir den «Wein, der am dem Spiele sicht, «nsi Ihr Wohl." — Es ist nicht das erste Mal, das; ich E»cl« Tnnk- vettern die Sache erkläre. Tic nn Strome liegende und über das «Verdeck des Schisses hcrauigezoaciie Kette wickelt fick um eine ans den, Kettenschlepper befindliche Tromme!, welche durch die Tanips- maichnic in rvtirende «Bewegung gesetzt wird. Durch diese Aus- Wickelung zieht sich das Schiff an der Kette fort nnd letztere fällt nach der «Abwickelung am Hinteren Thcile des Schisses wieder in den Strom. Em Ausweichen der Kettenschlepper kann mir durch «Auslösen der Kette erfolgen, was mau der Umständlrchkcit halber aber möglichst vermeidet. R. Gr. „Der «Wunsch meinerseits sowie der mehrerer meiner Freunde in «Wien ist, mich in dieser Stadt nicderzulasscn und da- »elbst in Stellung zu treten, nur tritt hier der «Militärpunkt in Er wägung. denn ich bin erst 21 Jahre alt und habe mich nn nächsten Frühjahr znm zweiten Male zur Stammrolle zu melden. Das Zeugnis; zum einjährigen Dienst habe ich leider nicht erhalten, da ich zu faul in der «chule war. Wie würde sich die Sache wohl nun am besten arrnngiren lassen, um »ach Wie» zu kommen; kann ich mich aus mehrere Jahre zurückichrcibcn lassen, um dann nach mciiici» Vatcriandezuruckzukchren »nd auf's Neue mich zurStammrolle zu melden ? Ferner darf »nn mein «Alter reip. Vater vorher nichts von meinem «Vorhaben erfahren, denn dieser würde sich nie dazu verstehe», sein Lohnchcn io wen fortzulassen. Muß dieser, ivcnn alio eine Zurück- ichreibuiig der Milikärzrit geschieht, auch sein Wort mit dazu geben, oder darf ich dann eigenmächtig handeln und mich sozusagen aus den Augen meines Vaters wcgstehlen?" — Sie scheinen eine nette Pflanze zu lein; cs ist nur gut, daß das Gesetz unter den vorliegen den Umstünden Ihnen durch alle Ihre «Vorhaben eine» starken Strich macht. Z» «Ab.. Zschopau. Exislirt ein Svczialblatt oder Zeitung über A»s«chleibllngeii von Gemeindeämtern >m Königreich Sachten? — Em solches Svczialblatt cx>stirt nicht! «Wie sollte dar rentire»? esc wird »ch auch »och legen! . - **» - Pe > pz > a „Nach dem deutschen ReichSaesetze darf ich ohne Eunvtüiaung meiner Ellern vor erlangtem 25. Lebensjahr nicht bestachen. Ich erreiche dasselbe am 22. «Nvv. d. I.; tan» ich dann schon am 23. oder 24. Nov. getraut werden und welche «Papiere habe ich zu diesem Zwecke beizubringen? Beide Eltern, ob meinem Ungehorsam empört, wollen mich enterbt haben, weil ich ein diaves, häuslich erzogenes, schönes Mädchen, ganz nach meinem Geichmack aber ohne Vermögen, zur Frau »elime. Ich las kürzlich in Deinem Briefkasten, daß mir der Pflichrtheil nicht entzogen werden kann. Nun frage ich Dich, können »ieine Elle in -ucki zu ihren Lebzeiten norb so viel a» meine andereit süni Geichwisler verschenken, daß dicker «Pflichttbeil später winzig klein ausialsi n wiiü? Wie ich höre, sollen meine Eltem mir aus diesem «Wege «Alles, was möglich, zu entziehen suchen." — Da schon zum «Auigebol o,e Einwilligung der Eltem, we>m überhaupt erforderlich, innhwendig ist, so werben Sie wohl etwas länger warten müssen. Sie koninn von den Eltern mn deswillen, weil Sie sich ohne ihre Einwill.gung veceheli-hcii, nur dann enterbt werden, wenn ein ausreicheuter Grund zur Ver weigerung der Einwilligung, vorhanden isi. «War das nicht der Fall, so muß Ihnen der Pflichttheil hnilectaiieii wetten, den die Eltem auch nicht durch Schenkung bei Lebzeuen schmalem können, da diese Schenkungen anfechtbar sind. Postbeamter, Zitla in ,.1) Bei welchen der folgenden Truppen: Jägerbataillv», Schüvenreguneitt, zLeib-) Grenaoierreg. Nr. 100, Grenadieiregiment «Nr. lOl in Dresden stehen augenblick lich Verhältnis;,„äßig die wenigsten Einjährig Freiwilligen? 2, Kommt das Freiwilligen - Jahr beim Iägcrbalailton thenrer als bei den anderen genannten Tluvpengaitnngcn? 3) Liegen die «Aussichten beim Jägerbataillv» «Neierveossiziee zu werden ungünstiger als anderSwo und weshalb?" — 1) «Beim 1. (Leib-) Grenadierregiinent «Nr. 100. 2) Ist ganz gleich, kommt ganz am die Einrichtung relv, Sparsamkeit des Betreffenden an. 3) Die Anforderungen und «Aus sichten aus Beförderung sind überall gleich, »*» E. Kraußc. Leipzig. „Ich habe 6 Monate bei einem Kcwaleric-Reg. gedient, hieran! 2 Ereniester Jura studirt: ich frage Sie nun. unter welchen Bedingungen und m welcher Zeit ich, mn Zahl- odcr «Proviantmeister bei der «Armee werden zu können, wieder in ein Kavalerie-Reg. eintrctcn kann?" — Da Sie mir 6 Monate aktiv gedient haben, sind Sie wohl wegen Dienslunküchtigkeit zur Disposition der Eriatz-Behistdcn entlasse» worden und hätten deshalb fchon keine Aussicht aiff WiedereinsleUung. Wie lauge cs dauern wurde, um in die Stellung eines Zahlmeisters zu gelangen, läßt sich Z- Z- gar nicht berechnen und hängt lediglich von der Tüchtig keit des Applikanten, von dem Examen nnd von den kommenden «Verhältnissen ab. Derartige Steilungen werden selten frei, auch ist bei cnitretenden «Vakanzen weitaus genügender Ersatz vorhanden. Ueberdem giebt es bei der Armee so viel brav gediente ältere Unter offiziere, daß die äußerst wenigen Stellen im Proviantiach zehnfach besetzt werden können. »*» «Ab. Il2 (Kremkirche). „Ist das 99. Regiment der deutschen «Armee seit 1881 82 aebildcl worden oder gleich nach 1866, da die lnesigen Grenadier-Regimenter bereits die «Nummern IM und 101 führten?" — Das 99. Infanterie-Regiment ist erst am 1. April 1881 neu errichtet worden. Zv b l itz - S o h la nd auf dem Grenzsäger. „Ans den sächs. Jagdkarten ist nicht die Rede von B>rl- und Auerhühnern. Wenn können dieselben in Sachsen ge'chossen werden ?" — Laut Jagdgesetz vom 22 Juli 1676 können diese Hühner nr den Monaten September bis mit Januar, Hähne vom Auer-, Birk- und Haselwild aber auch vom I. Marz biS 15. Mai geschossen werden. H. n. R., Roßwei n. Zwei hübsche Mädchen, die eine welche aber noch me ihre Hcnnctth, ein kleines Städtchen verlassen haben, fragen an, ob Tie mehl noch für jede einen hübschen jungen Herrn auf Ihrer Liste haben. Vermögen wird nicht beansprucht, aber schöne große Figur. Wir haben später jede noch ein flottes Geichä'i zu erwarten." — «Außer etlichen verjährten, griesgrämigen, hypochondrischen, geizigen, häßlichen Knirpsen, ganz zurückgesctzte Wciare, ist »ugeiiblicklich kein Wirathskandidat vorhanden. Vielleicht gerachen sie nn nächsten Jahre besser. V'» W. „Heule tomint eine «.«sichte und verlangt sofortige Ans- knnii. mchi in Liebcscmgctegcnheltcn, z» beschaffende wissenschaftliche We'cki: machen ihr Kvpnchmcrz. Ich soll mit denl nächsten Dampfer nieiner Mama nach «Ainerila folgen und wurde dabei beauftragt, gleichzeitig chirurgische Instrumente und 'Bücher über Anatomie rc. mikzubringen und weiß nicht wo dieselben hernehme», da ich sie möglichst ailtiauarüch besorge» soll, ebenso ein «Buch über Rczept- alnässnug und „Chcnnc in der Arznciknnde" rc. Ich bin in Heller Vcrzwelflnng. habe nur noch 8 Tage Zeit nnd wohne außerhalb der Stadt, brauche eine Tagereise um Besorgungen zu machen und habe dabcr eiu tlenies Kmd mit zu Per'orge»." — Ihre Verlegen heit ist lehr schnell befestigt, wenn Sie zu Herrn «Bandagist Wend- »chuh, Maricnslraße, gehen und demselben Ihre «Wümche vortragen. D>c best. «Bücher werden Sie hier kaum antnfiiariich erlangen, aber die Bestellung neuer Werke übernimmt >ede «Buchhandlung. Wie kann man über eine w einfach abzinvickelnde Sache in «Verzweiflung gcralhen und einen Drohbrief an den „Mvrnwnenonkel" schreiben! »*« R. B., D o r > > ch e l l e n b e r g. „«Wir haben seit einige» Tagen unseren allen, erfahrungsreichen praktnchcn «Arzt zu Grabe getragen, cs ist deshalb für hiesige Gegend dringendes Bedürfnis;, möglichst einen schon älteren «Arzt zu erhalten : vielleicht bedarf es nur dicicö Hinweises, um eine geeignete Pcriöuttchkelt aus diesen gewiß lohnenden Berdienst aufmerksam zu machen. «Als Station würde sich der untere Shell von Torffchellenberg am besten em- vichlcn, da von hier aus mittelst «Bahnverbindung mehrere Ort- schastcn leicht zu erreichen sind und überhaupt das Centrum von sechs Ortschaften ist. die zum größten Theil dem «Arzte zum Berufs- felde dienen würde», an Wohnungen ist hier kein «Mangel." — Seid nur aber dann auch nicht io knauserig, wenn ein anständiger > Arzt hiukommt. »*. Geselligkeit. „Wir sind schon seit Monaten aus weiter Ferne nach Dresden übcrsirdelt, stehen jedoch immer noch § ganz stemd und siolirt da. «Menr «Mann besitzt nicht die Gabe, sich ! ictmcll anzuichließen. in Vereinen «Bekannte zu finden, obgleich er ! es gern möchte, ich dan und will mchl aus den Schranken weib licher Zurückhaltung hcraiiStretcn, so schmerzlich ich unser «Alleinsein auch empfinve. da ich jung, lcbhast und an geselligen Verkehr ge wöhnt bin. Vielleicht ist cs unrecht von mir. sich darnach zu sehnen, da ich einen lieben Mann und herzige Kinder besitze, denen ich freudig alle Zeit und jede Arbeit widme. Doch am «Abend sehne ich mich zuweilen nach anregendem Gespräch mit gebildeten Freunden. Im gegenseitigen Gedankenaustausch, m hciteeer Rede und Gegen rede liegt nir mich das Zaubcrmittel, welches den Geist Kisch und jung erhält, Muth und Lust auch zu körperlicher Arbeit verleiht. Sollte cs in dieser großen Residenz nicht warm fühlende Menschen geben, denen cs eben so ergeht wie uns? Oder sollten einige nicht zu iungc gebildete Herren bereit sein, einen «Abend in der Woche die gewohnte Stammkneipe mit einem frohen Fannlicnabcnd zu ver tauschen?" — Nach Veröffentlichung Ihrer Zufchnst werden sich gewiß Personen melden, die gern Fannlienvcrkchr pflegen. Daß isic in der «Wahl vorsichtig sein müssen» wird Ihnen wohl das eigene Gefühl sagen. Es ist nicht immer Alles Gold was glänzt. A. B. ...Könnten nicht «ist die Marktfrauen aus dem «Alt- markt fliegende Pissoirs belnsiö «Abhilfe des siir die Passanten des «Altmarkig herrschenden UebelstcmdS eingerichtet werden?" — Wollen Sic mir nicht einmal ein «Modell hierzu vorlcgen, welches allen ästhetischen An>order»ngotl Rechnung trägt? »*, K., Jrankenberg. Antwort: Die anonyme Denun ziation eme« unsiltlicyen Ehemannes gehört vor den StaatSanwalt. Anna I., Auerbach bei BurkhardtSdors. „Bitte, lieber Onkel, lheile mir, unter den vielen Angeboten, welche mir gemacht werden, mit. welche Nähmaschine vom deutschen Singerchstemc zn cmviehlcn ist. Ich bin ei» armes Mädchen nnd kann nickst leichtsinnig meine paar Thaler auf's Spiel setzen. Ich biete Dir natürlich weiter nichts als meinen herzlichsten Dank dafür." — Diejenigen von Seidel und Naumann in Dresden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)