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Dresdner Nachrichten : 18.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188208189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820818
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820818
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-08
- Tag 1882-08-18
-
Monat
1882-08
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.08.1882
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Ndr dleNikraateeina-Iandter«,« nulerch»« «acht sich die «edaclto. Nicht verdmdtich. Annonce» tür un» nehmen «n: vir Annoncrn-Bnrraui in Halle: uer tn Ha«d»r». Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Geschiiftsverkebr. Lörsenbericht, -Fremdenliste. Vr«««v MvtzMt«tz8 io kltpier-^nktzkti«» ! »lennnt» p»e>!u»n«!n,I rlekdanon «l»to»»«rt.,MU«tck«Oorr..pauaene«vto- Lw-Ntkrlicko iilnLtrirt« I-roiali-ton vsrüon «rati» »dsoxodon mul nacd »uavttrt, lraoco vvramuit. ^ »arstron OÄN»«, Vrvsäeo, utsvrnlr. LI», u. biopdlvontr. 6 am ko» IVllnürutlorntr konlplulr. I»e»t«r Q«n»tru«t1e»ii vmpLvtUt ll. LeLLarät, vollen, koppilL 10. XL. LostsIiuvgM unü Rspamtursn vorcwir prompt unä billiß ausMtuIut. 27. ^»Irrxans. Snlerate werden Marteniirateg ^ N» Stach,n. » Ukc auqenouim«, Sonntag» dt» Mittag» tti tltir. Az «rnliadt nur an Wachrniagen: »i: »loltergalic Sir. kbiSSlachm.UU!,^ — Tie cmlpalttge Pclitreiir tollet 15 Psge. tiingcsandt 30 Psgc. tkine Barantte sllr da» ntichst- tögtgc Erlchktne« der Jnsernt« wird nicht gegeben. »nrwtiitige Slniioncen» Auslrtige von „»iutannicnlljc, sauen inieriie» wir nur gegen Pränumerando« ttalllung durch Briefmarken oder L»ilcmzal,l„ng. Ach, Silben lalle, IdPt«. Jnscrale lür die Montag«» Wunmer oder ,u>ch einen, gelllaO die Pitlttett« W Ps. l.. Llmenciorff, llolrhilällauvr IiaKvr kvin8ter Lolösednil^vaarvii SIIÄ«r«Iurl»I»»»uu8 »Ilvr I)rv8«1kii, Vlvtoi lri8ti r»88« Xi'. 25. Im Xr)'8t»11-1*»ltt8t-1'ttvLtvr: ^Unttvlläliüll Vorsboilun- 1>lv nvuvit und rv8t»urlr1«;n Hliirtvn «Iv8 ri, lilMjLM«! tztöllnet. 1a civii Ki^LtuII-l^Inst-OLrl-öil stzlvvLnMli sjklvuollbvt): ^.llillivllälivd xi'088v llviurorto. (ImlE 50 I't'.s Xll886nMnun^ 7 Mir. <I'n^86ntiv6 25 ?f.) ^nt. 8 Illlr. Nr. 23«. Witterung vom 17. Slug.:Barometer nach vecarBdioli. Walsirafc lv sSIbd». 7N.) ItDMill.. Irit gestern unvcrändcrt. Tstcrmometroar. n. vieaumour: Tk,„i>. tiioW. »iedr. Teinp. I0°W., stiichstc Temv. IV>/,>>W. StidWcft-Wind. Bcdriti. Rege,,. vluSstchtcn für den 18. August: Südwest lcich'. veränderliche Bewöl kung, zeitweise Niederschläge, etwas steigernde Temperatur. Freitag» 18. August. Politisches. Die Wendung der politischen Strömung in Frankreich vollzieht sich bcmcrkenswerth rasch. Das Ministerium Duclerc wandelt sich, wie in einem Schattenspiel» auS neutralen Gesichtern in Gambctta Profile. Man will nicht spornstreichs Deutschland mit dem Re vanchckrieg überziehen, aber man sucht nach allen Mitteln, um Deutschland in, europäischen Conccrt ein Paroli zu bieten. Eigent lich ist Methode in der Sache. Als Gambetta's hitzköpfige chauvi nistische Politik den gemäßigteren Elementen des Landes (nicht der Stadt Paris) zu bedenklich ward, und seine Anzettelungen überall in Europa Mißtrauen und Zurückhaltung hervorricfen, mußte man entweder einen Schritt weiter gehen und die Kriegslast offen bc kennen, oder man mußte einlenken. A.:f die Allianz Rußlands gegen Deutschland konnte Cäsar Gambetta, trotz aller Zärtlichkeiten gegen den nordischen Bären, nicht rechnen, zu seinem großen Grimm. So machte er Frencinct Platz, und dieser ließ denn alsbald alle Abenteuer fallen und stellte sich ehrlich und herzlich zu Deutschland und England, stets daS Fricdensbcdürfniß Frankreichs in erster Linie betonend. Aber er vcrfcblte in der auswärtigen Politik die rechten Momente, die eitlen Franzosen in den Vordergrund zu postiren. Als vollends England ohne seine Vorahnung Egnptcn besetzte und Deutschland hierzu schwieg, stürzte ihn die landläufige Anklage seiner Landsleute, da stecke Bismarck, sein „Freund" Bis marck dahinter, dieser habe mit preußischer Perfidie Frankreich zur Null hcrabgcdrückt, Frencinct sei ein Werkzeug deutscher Intrignc. Niemand drängte sich zu den Portefeuilles als Frencinct abtrat und als Duclerc ihn zu ersetzen berufen ward, wußte man zu wenig von diesem Finanzmitmachcr, um seine Ziele bcurthcilcn zu können. Fetzt zeigt sich's von Tag zu Tag mehr, er wärmt den Platz für Gambetta. Ucberall tauchen erneute Snmpailiicn der Franzosen für diesen ihren Zukunftscäsarcn auf, er allein» so meint man» habe die Macht, das Talent und den Willen, Frankreich wieder groß zu machen und auS dem Bann der Friedensliebe ü tont prix zu be freien. Fn Etienne ist bereits zu den Bezirksrathswahlcn sein Kan didat mit glänzender Majorität gewählt worden — vor 0 Monaten eine Unmöglichkeit — und die Zeitungen, die Gambctta als todtcn Mann gleichsam analisirt und begraben und nckrologisirt hatten, deuten bereits wieder auf ihn, als den Mann der neuen starken Acra „der wicdercrwachtcn Ehre Frankreichs". In Varzin wird man darüber nicht aus dem Häuschen kommen. Ein Ministerium Gambctta löst zweifelsohne Duclerc ab, aber Dilke im englischen Untcrhause deutete bereits mit dem Zaunspfahl leise an: nie sei England herzlicher mit Deutschland gestanden, als eben setzt. Das ist der erste Dämpfer auf das Gambetta- und Revanche-Geschrei an der Seine. Aus Deutschland sind zwei Dinge bctrachtenswcrth: die De mission Lothar BuchcrS und die Verlegung der Augsburger Allge meinen Zeitung nach München. Wie auS letzterem Vorgang einige großpreußische Zeitungen folgern können, es hinge dasselbe mit der Präpondcranz Berlins im Reich zusammen; bie Mittclstanten und ihre .Hauptstädte verlören immer mehr an Bedeutung: alle Jntclli- gc -z und Macht centralisire sich in der Rcichshauptstadt. UnS dünkt das Umgekehrte richtiger zu sein. München, als Hauptstadt Bancrns, bat cs bisher notorisch zu keiner bedeutenden Zeitung bringen können. Die alte Reichsstadt Ausgsburg lief ibm weit den Rang ab. Wenn jetzt die Augsburger Allgemeine Zeitung nach München übcrsicdelt, so hört dieses ausgezeichnete, vielleicht das ausgezeichnetste deutsche Blatt zwar nicht auf unabhängig zu sein, wie cs im freien Augs burg gewesen ist, aber nothgcdrungcn tritt das Blatt dem Münchener Leben räumlich und geistig näher. Eine Zeitung ist ein wichtiges Bolkscrzichungsmittcl, für die Politik wie sür-«dic Ethik, und wenn München durch ein großes Blatt mit frischpulsirendcm lokalen Ein fluß, profitirt, so ist daS kein Präpondcriren Berlins, sondern um gekehrt, eine Erhöhung der Selbstständigkeit Münchens, wobei aller dings von ultramontanen und engherzig blau-weißen Tendenzen ab- zuscben sein wird. Aber diese Tendenzen sind cS auch nicht, die den Mittelstaaten die Bedeutung verleihen, sondern gesunde, volks- wirthschaftliche und politisch selbstständige Ansichten, die in daS heutige Reich passen und noch oft vermitteln und fördern können bei der Weitercntwickclung des GesammtvatcrlandeS. — Die De mission Bucher's, wenn sie sich bestätigt, wird von konservativer und Zollschutzseite mit Befriedigung rcgistrirt werden. Viel Sympathien haben Apostaten nie zu erwarten, Bücher, der vom Testamentsvoll strecker Lassalle's und vom stärksten Achtundvierzigertbum in die Arena BiSmarck'S fiel, ist ein hochbefähigter Kopf. Aber sein Ein fluß war nur so lange vorhanden, als Bismarck im liberalen Fabr- wasscr segelte und noch den Manchcstcrtheoricn huldigte. Mit der Einlenkung BiSmarck'S in die Schutzzollpolitik verlor Bucher's Mit wirkung an Bedeutung. Er hat in der englischen Verbannung seit 1852 die Nationalökonomie nach englischem Zuschnitt in sich auf« genommen und bekannte sich zum Frcibandclösnstcm. Sein Rücktritt jetzt ist also nur der äußere Ausdruck einer längst vollzogenen Trennung von BiSmarck. Wie konfus die Telegramme auS Egnptcn lauten, davon wissen die ZcitungSredaktioncn ein Lied zu singen. AuS Konstantinopel wird gemeldet, daß die Pforte Arabi Bcy den Text der AecbtungS« Proklamation mittheiltc und ihn anfforderte, sich zu unterwerfen. Ein zweites Telegramm sagt dagegen: Die Hoffnungen auf ein Arran gement mit der Türkei in Sachen der Militär-Konvention sind sehr gesunken. Man glaubt kaum mcbr an daS Zustandekommen. Wenn nun aber letztere Nachricht wahr wäre, so hätte die erster«: gar keinen! Sinn, denn die Türkei ächtet den Führer gegen die GiaurS, den Arabi Bey, nur um den Preis, al-dann mit England tn Eguvten: ovcrircn und sich solcherart das Land sür später erhalten zu könne» Ruhigere und daher wohl zuverlässigere Miltheilungen giebt die „Natwnal-Zeitung". FsmaÜia ist, wie cS scheint, thatsächlich in den Händen Arabi's doch befindet sich das Gros einer im Süden operircndcn Heeres abtbcilung bei Tcll-cl-Kebir, wo eine scrmidable Position zur Ver tbeidiaiinä geschaffen worden ist. Bis jetzt hat der Pascha noch jede Beeinträchtigung der Schifffahrt auf dem Suczkanal vermieden und sein dem Herrn v. Lcsieps gegebenes Wort, diese internationale Vcrkchrsstraßc unbebclligt zu lassen, gehalten. Als am Sonntag der englische Kavitän Fitsro» mit einen« Boot voll bewaffneter Mannschaft in Fsniailia landete, präscntirte die cgnvtische Wache «vie üblich vor ihm das Gewehr — offenbar nach bestimmter Fn struktion Arabi's, der auch an dieser Seite vermeidet, die d>-'ind> scligkcitcn zu eröffnen. Arabi fährt auch sonst fort, «vie der Alexandriner Korrespondent der „K. Ztg." schreibt, den wenigen Europäern, die sich noch im Innern dcS Landes befinden, Liebens würdigkeiten zu erweisen- Dein Besitzer einer Bicrwirthschast in Kairo «var cs gestattet, seinen ganzen Vorrat!« auf »incm eigenen Bahnzuge zu befördern. In Port Said sind mehrere Herren cin- aetroffcn, die das freie Geleit, das ihnen Arabi gewährte, anfangs für eine Falle hielten und nach glücklich beendeter Fahrt zu träumen glaubte««, als sie sich gerettet sahen. Sehr cigcnthümlichc Erfah rungen hat der französische Konnnissar der Domäncnoerwaltnng, Herr Bouteron, gemacht, der für den letzten Juli einen Bericht aller Ver walter verlangt hatte. Er erhielt diese Schriftstücke vollzählig und in bester Ordnung durch die Post. Die Briefschaften waren nicht einmal, «vie das sonst mit allem aus den« Innern anlangcndcn zu denn doch bedenklich, wohl auch nicht glaublich, und um auf den aescbeben vttcat. aeäniu-t mordi-n. Wo Arabi von den Doinäncn- Grund zu kommen, ob hier eine Unredlichkeit vorliege, forvcrt er geschehen pflegt, geöffnet worden. Wo Arabi von den Domänen giitcrn daselbst aufgespeichertc Vorräthe an Reis, Weizen u. s. «v rcgiiirirte, ist stets der Betrag dafür baar ansgezahlt «norden. Kon- siszirte Kohlenlager, die für die Bcwirthschastung der Güter unent hchrlich erscheinen, wurden auf Boutcrons Vorstellung den Ver waltern wieder auSgcliefert. Und trotz dieser Rechtlichkeit Aratzi'S brandmarken ihn die englischen Blätter als Barbaren ? Der Acrmste dient eben der perfiden englischen Politik einfach als — Popanz, Nenkste Telegrammr der „Dresdner Rachr." vom 17. Aug. Berlin. Hier eingclausener Meldung zufolge ist, der Präsi dent der Republik Costa Rica, General Tomas Guardia, an« 6. d gestorben. — Es heißt, der Kaiser von Oesterreich werde gelegentlich seines Besuches der Tricstcr Ausstellung auch nach Pola und Ankona gehen und dort mit dem Könige Huinbcrt von Italien zusanuneiitreffcn. — In Kiel ist an einer Knochenmarkentzündung die Prinzessin Maria Polnxena von Hessen, zweite Tochter dev Landgrasci« von Hessen, gestorben. — Hier wie in Wien sind zahl reiche Reklamationen wegen der Verluste Privater beim Boin- bardcmciit von Alexandrien ciiigclaufcn. Es wird nun voraus sichtlich zunächst zur Ordnung des bezüglichen Materials ge schnitten werden und dann werden die Kabinette mit einander de ziigtich der Behandlung dieser Angelegenheit in Fühlung zu treten haben. Die Beschießung von Ssax hat einen Präccdenzfall ge schaffen. Danach würde, insofern cs sich nicht um die von den Em- gcborencn verübte«, Gewaltakte bandelt, England und nicht Egypten sür die Schadloshaltung auszukonimen haben. Paris. Die Unruhstistcr in Monccau lcs MineS plünderten die Kirche deS Presbyteriums der congrcgaiüstischcn Schulen und nahmen den Maire «nid den Pfarrer fest, ließen Letzteren indeß spä ter wieder frei. Tic Iluruhesliftcr sind »«eist Ausländer und die Bergarbeiter nicht bcthciligt. London. Einer Meldung zufolge werden die Eugländcr nicht von Ranileh. sondern voi« Abukir aus den Vormarsch autretcn und die Truppe» Sonnabends in Alexandrien cinschiffcn und Sonntags die Forts von Abukir angrciscn. Berliner Börse. Tic heutige Börse batte im Ganzen eine frcnndliche Physiognomie. Auch für spekulative Eisenbahnen be stand wieder mehr Interesse. Im Vordergründe stanven Ost preußische Südbahn, die 2 Proe. höher wurden. Während sich Lombarden um l Bit. hoben, gaben Franzosen I'/s Mk. ab. In Schweizer Bahnen «var regcS Leben. Banken fest, aber stille. Berliner Handcisgcscllschaft setzten hcutc die gestern nntcrdrochenc weichende Bewegung weiter fort. Bcrgweikc schwächer, auch Industrien nicht eben sehr fest. Fonds im Allgemeinen gut be hauptet, besonders Rüsten. Arankfur» a. M., «7. sing»!«, ilbend». SrcdU 27I><,- Ltaaisbalm 297. vom sardcn «2«-/,. cOceLoole—. Lest. Eilberrcntc —. Papierremc —. Kalizicr 27!e>,«. Ocsicrr. Goldrcmc —. 4«Io Uttg.Goldrcmc —. 77cr Stiiscn —. tvcr Siusse»-. 2.cricii<imlei»e —. Neucllc Nnaai. Woldanlcjlle ——. 2. Trienlanlelhe . Un- sarische PaS'crrcnIc —. DiScmilo . SalliMr . malt- Wien, «7. Nnipill. Sidciidr. «IrcdU 317.25, malt. «pari«, «7. SlnjiuII. «Tchliik.« Rente 82,52. NiUctlle 115,37. Italiener 88,05. EtaatSkalm 735,(><>. Lombarden 313.75, do. Driorllatcn 287.M. LMtcr — Ocsicrr, Soldrenle 82. Schwach. LokalrS und Sächsisches. — Se. Mas. der König wird die heute im Fcldschkößcbcn stattsindendc Erinnerungsfcicr an die Schlackt von St. Privat, ver bunden mit großem vatriotischem Eonccrt, Schiachtmusik mit Brillant- Feuerwerk, mit seinem Besticke beehren. — Herr Kultusminister Vr. v. Gerber beehrte in Begleitung des Herrn Geb. Sckulrath Kockel gestern Nachmittag gegen 5 Uhr den Handfcrtigkcitö-Kursus im alten Kadcttcnliause mit seinen« Be suche. Sc. Exc. nahm genaue Einsicht voi« der Arbeit der Schüler und von den gefertigten Arbeiten derselben. — Der bisbcr beim Kaiser!. Haupt-Zoll-Amt in Lübeck ver wendete König!. Sachs. Haupt-AmtS-Rendant Brause wird am I. September als Vorstand der Königl. Zoll- und Steuer-Reckmings- Exvedition nach Dresden zurückversetzt werben. Durch seine Energie und Pflichttreue stand der Scheidende bei seinen Vorgesetzten in hoher Achtung und seine Untergebenen dürften ihm in Folge der bewiesenen Humanität ein dankbares Andenken bewahren. — Behufs Herstellung eines plastisckcn Schmuckes ans dem der Wcttincrstrnße zugewciidctcn Gicbclsclde des im Bau be griffenen Wettiner Gymnasiums hat der Stadtrath eine Konkurrenz ausgeschrieben. Programin und graphische Unterlagen rvcrdcn im technischen Bureau des StadtbauamteS, RathhauS, 3. Etage, aus- gegeben. Die zur Konkurrenz bestimmten Gypsmodelle sind in der Zeit vom 7. bis 16. Decembcr d. I. in« ÄllsftelknngSsaale des KunstvcreinS auf der Brühl'schcn Terrasse abzulicfcrn. Die drei besten, den gestellten Bedingungen entsprechenden Entwürfe sollen mit je einem Preise von 660 Mk. prüiniirt werden, wogegen die selben in daS Eigentlnun der Stadt übergeben. — Vorgestern Abend wurde durch den SchulauSschuß an Stelle des bisherigen Direktors der 6. Bezirköschulc, Herrn Gläschc, welcher zu Michaeli als Direktor an die 3. Bürgerschule geht, Herr Lehrer Jahn, bisher an der 5. Bürgerschule, erwählt. — Mil Genehmigung dcS Kgl. KriegSministcriums werden die sammtlicben hiesigen Miluärvcreine übermorgen Sonntag die neue Iügerka s rrne an der Aldertbrückc besichtigen. (S. Inserat) — Gestern in frühester Morgenstunde wurden die Bewohner zunächst der Wilsdruffer Vorstadt durch das mit Blitzesschnelle von Hans zu Haus eilende Gerücht von einen, eben verübte«« gräh - lichcnMord in Aufregung und Empörung versetzt. Seit zwei Jahren befindet sich im Geschäft und .Hause deS Herrn Goldarbei- tcrs und Juweliers v. Schlechtleitncr, Ännenstraße 16, als Lehrling der am 17. März 1866 zu Lobendau in Böhmen geborene Wilhelm Ernst Noack, der schon im Alter von 4 Wochen nach Dresden ge bracht wurde, dessen bereits verstorbener Vater Messerschmied in Lobendau und Sachse war, während die Mutter, eine Böhmin, zur Zeit in Neustadt bei Stolpcn noch lebt. Dieser erst I6jährige Mensch, der hier in die katholische Schule am Queckbrunnen gegangen, ist der verruchte Held einer entsetzlich blutigen Maire ge worden; mit einer erschreckenden Kaltblütigkeit ohne Gleichen hat er einen Plan gefaßt gehabt, der selbst in der Brust ergrauter Verbrecher nicht blutiger entstehen konnte, aber — er konnte ihn doch nur halb aussührcn. Doch diese Hülste schon ist entsetzlich genug. Noack ist von Figur klein, untersetzt und sonst ein ganz hübscher Bursche, auch im Verkehr mit andcrcn Leuten immer höflich: sein Lclirhcrr selbst weiß ihm nichts Ucblcs nachzusagen, als daß er zu Zeiten verstockt nnd widerwillig gewesen. Vorgestern fällt cs »un Herrn v. Schlechtleitncr auf, daß Noack eine Ubrlctte und eine Uhr bei sich hat, die er vorher nicht besessen, er findet auch beim Visitiren des Burschen ein Portemonnaie mit etwa 10 Mark Geld. Auf die Frage, woher er dies Alles habe, erklärte Noack, ein Freund und Kamerad in der Fortbildungsschule, Namens Richter, habe ihm all Das zum Aufheben gegeben. Es schien dies dem Prinzipal den Noack auf, mit ihm sofort nach der Fortbildungsschule zu gehen, um dort mit diesem Richter Rücksprache zu nehmen. Da gerade an diesem Abend Richter nicht in die Schule gekommen, führt Herr v. Schlechtleitncr seinen Lehrling wieder nach Haus und schickt ihn auf seine Kammer, die im Verschluß der von Schlcchtlcitner'schcn Wohnung liegt und als er später zu einem Abcudtrunk ausgeht, verschließt er die Vorsaalthüre derart, daß Niemand heraus kann, um so ein etwaiges Forttaufen des betreffenden Noack und um ein Verständigen mit dein genannten Richter zu verhindern. Da die Gattin des Herrn v. Schtcchlteitncr zur Zeit auf dem Lande weilt, so blieb Noack nur mit dem Dienst mädchen im Logis allein. Dieses Mädchen. Anna Marie Backofen von hier, am 30. Juni 1863 geboren, deren Vater, der Maurer Friedrich Moritz Backofen, ain Obergraben 13 wohnt, wurde das Opfer des jungen Bösewichts. Früh gegen 5 Uhr wird Herr von Schlechtleitncr plötzlich durch ein sürchterlichcs aber kurzes Geschrei, welches aus der Kammer seiiics Dienstmädchens, der Backofen, kommt, erweckt. Aus dem Schlafe sah aufgcscbreat, nicht wissend,was vor seiner Schlasthüre vor sich geht, aber nach diesem Schrei Entsetzliches ahnend, springt er rasch in die Kleider und reißt zunächst daS Fenster auf, um von der Straße cvcnt. Hilfe zu reguiriren. Da geht auch gerade ein Eisenbabnbcamtcr vorüber, den er sozort au- rust, ihm pauc- und Vorsaallchlüffcl hinabwirst und ihn beschwört, schleunigst hcrauszukommci«, da bei ihm oben Gräßliches vor sich gehen müsse. Wie nun der Beamte die Vorsaalthüre östnct, öffnet auch er sein Schlafzimmer und Beide scheu nun in der Kammer der Backofen diese, im Blute schwimmend, todt baliegcn. Das Klügste in« Augenblicke schien, schleunigst die Polizei und einen Arzt zu holen, zu welchem Zwecke die beiden Männer die Treppen hinab gingen, nachdem sie die Vorsaalthüre wieder fest verschloffen. Während der Beamte ««ach de« Polizeisteile ging, hielt Hr.v. Schlecht leitncr an der Hausthürc Wache, damit, wenn es dem Mörder doch ge länge, aus der Wohnung zu entkommen, er wenigstens nicht aus dein Hause könne. Sehr schnell waren denn auch zwei Gendarmen da und als eben die Vorsaalthüre geöffnet wurde, «and man Noack hinter derselben in kauernder Stellung. Voi« festen Händen wurde er nun gepackt und — gestand auch sofort in der srechsten, kaltblü tigsten Weise, daß er die Backofen ermordet habe. Sein Plan sei ihm eben nicht ganz gelungen, er habe auch seinen Herrn ermorden, dnnn dessen Kaffe zu sich nehmen und nach Amerika gehen «Posten. Aus die Frage, was haben Sie sich denn um Gotteswistcu dabei gedacht? antwortete er lächelnd: „Gar ««ichls!" Er ward darnach sotort nb- gesührt. DaS unglückliche, erst Istjührige Mädchen lag wirklich todt «n ihrer Kammer. Mit einen« gewöhnlichen Taschenmesser halte sie Noack im Schlafe beschlichen, ihr jedenfalls erst einen Stich in die Brust beigcbracht und als sie dann vor Schmerz ausgcwacht und ausgcschrien, hatte er sic leicht bcwättigcn können und ihr »un noch voll ends die tödtlichcn vielen Schnitte in den Hals und Stiche in Brust und Oberarm beigcbracht; der Verbrecher muß eben blindliiigs zugestochcn haben und das Mädchen leider außer Stande gewest«, sein, «ich irgendwie wehren zu können. In der Zeit zwischen seiner Mord- lbat und dem Eintreffen der Gendarmen hatte sic!» Noack voll ständig vom Blute gereinigt und gcwaschcn und stch ganz wohl berechnend, «vie schon erwähnt, hinter der Vorsaalthüre poslirl, um hinter den Eintrctenden sofort die Treppe hinabspringcn zu können. Man sieht aus dem allen eine Kaltblütigkeit hcrauSieuchtci«. die mit tiefstem Abscheu vor diesem Bösc- «vicht erfüllen muß, aber dieser Abscheu muß noch größer werden, wenn man vori ihm hört uird sogar schriftlich sieht, daß eine blutige That nicht die Folge einer im Augenblick entstandenen Wuth oder Angst oder eines ähnlichen Gemüthsasfekles is«, sondern rafsinirt voraus geplant worden «var. Den» bei dem lächelnden ungen Schurken fand mau einen Zettel, auf den er mit großer Schrift geschrieben: „Wegen Todesfalles bleibt das Geicbüst gc- chlosscn" und den er, nachdem er die beiden Personen oben in der Wohnung ennordet und sich mit dem von «hm begehrten Gelbe u. s. w. versehen gehabt, an den GcschästS- ladcn unten anklebcn wollte, um so zu verhindern, daß die Nach barschaft wegen des Grschlosscnbleibens des Ladens nicht gleich Erörterungen anstelle. — Ehe der Leichnam der Backofen nach den« Justizgcbäude gebracht wurde, was gegen 10 Uhr geschah, ward 'Noack nochmals aus dem Polizcigeivahr- «am an dieselbe geführt, wobei ibm eine Zwangsjacke übergcworfcn «var, da sein Betragen ein fortgesetzt freches gewesen ist, blieb er auch diesmal gänzlich kalt und — lächelnd. — Ilm wird der kecke Sinn schon noch gebrochen werden, denn die jugend liche Vcrslocktbeit wird ihre Krall mit der Zeit verlieren — was aber Hilst die etivaige Reue und die Strafe des Verbrechers; sein beklagenSwcrthcs junges Opfer ist dahin für immer. Ein Glück nur daß sich in dieser Nacht Herr von Scklcchsteitner in seiner Schlaf stube ringericgelt batte, vielleicht wäre der nun einmal an den Anblick von Blut gewohnte Mensch doch noch an dessen Belt ge sprungen und hätte de» zugeslaudenen Plan i» seiner ganzen ent setzliche» Größe auSgesübrt. Ter Leichnam der Backofen wurde gestern Nachmittag 3 Uhr im Instizgebäude stellt. — Taö am vergangenen Montag im GambrinuS-Re» staurant in Brand gerathene Herdmädchen befindet sich auf dem Wege der Besserung und ist Hoffnung vorhanden, daß dieselbe in nicht zu langer Zeit ihren Dienst wieder ausnehmkn kann.
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