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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.01.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030116026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903011602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903011602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-01
- Tag 1903-01-16
-
Monat
1903-01
-
Jahr
1903
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Diese» Blatt wird den Leiern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» als Abend-Ansgab- zugestellt. während e» dir Post-Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. VerugzgebMm eikN'IMr»» »^e ««': d«» l Me r>,^r«»dnnNacki>ch>rn ,ff»«tn,n liiilch «»»iros: dj» m x>e>>dk» und der »ackinen Umseduiia we »>» .iiilra»»»« durM «>««»« voieii od« »onimvuvnal« erwlü» erliaitzn dal P,an an WocktiilaakN,. die »>«, au! Loiin. s»er ffeierta,« t«l«kn. ui !>ve> liimuaaatx» »>««»» und «,»»»»» »uaklnUl, , , . N»Abi uit altn Nriini n Oriainal- Mmnlu>i,cn nur mit dkiUixtier LuicllknananNei-liced NaUir > iuiacka NaLNniuiil«« V,-»ior-r- anunüidk bleivkn nilberucknitmnt luweMiigl, Manuitrtrn wert« nubl auidewaorl. reik-ramm ildreiie. «achelch»»» »r»«d»» KegvünSeL L8SV Verlag von Kiepstj, L Reichardt. ^nreigen-tan». Annabme von Aiilündiouiioe» bis nackmiilaav s iiln Lvm, und ükierlans mir Btanriitnabc SU VMI N ins ;,i »zx Die NvalliucGrund «eile >ca « Silben! ro Pia. »U: lündigunoku aus dkl Pnvalirilc .Seite 2s Pig . dir siimlliaePciik ul«, .En aeiaiidi' vdei aal Tertteile r.2 Piu On Nummer» nach Tonn und »ein lauen i bei S'valnge Grnndieilen 20, «a bei «o und so Pia nach de londeiem Tarn Auswurüae Äu> träue nur geuen Lorlludbt.abluna BclcadläUer werden mit re Pi», berechne!. Sernivrechanichlub: «m> I Ne. U und Nr. 2«»«. ^üknsckenfL-^vkne vnerrlLn^. xr. ?Iauen8ctie5tr. 20 Kluk^ü^e allen Nesorm des Persvncntnriss. Neuesle Trnktb^ichle. H^nnchlichten. ?!rmeever6ndeninlien. Bürsicrmelster Thiele M (^l'lslhnuslkfl.'rm. 5kubelik. ^Tie Wnlkiire". ä^emqartner-Klüm >ron;ert Freitag, 16. Januar 1W3. Zi»r Reform de» Personeutarif-. Die am 8. Januar d. I. abgehaltene Sitzung des Aus schusses des der Königlichen Gcneraldirekiion der Sächsischen Slaalseiicnbabncn beigeordneten Eiienbahnrates beichästigte sich ausschsiesilich mit der Vorbereitung eines Gutachtens iiber die vo» der Staatsregicrung geplante Reform deS Pcrsonen- tarisS. An ihr nahmen teil: als Vorsitzender der Generaldirektor der SiaatSeisenbahnen, Herr v Kirchbach. als Ausschaßmitglieder bcz. deren Stellvertreter die Herren Kommerzienrat Hansel >n Pirna, Kommerzienrat und Präsident der Handelskammer in Chemnitz, Philipp, Ockonomierat Schubart aus Euba b> Nieder- ivicsa, Geh, Ockonomierat Hähuel aus Kupprttz und Hochkirch, ttommerzicnrat und Handclskammcrpräsident Weber in Gera: ierner vom König!. Finanzministerium .Herr Geh. Fmanzrnt vo» Lepdewitz und von der Königs. Generaldirektiou die Herren Ab- ieilungstorstand Geh. Finanzrat Gaiierslädt und Finanzrat 2chremrr. Tie AnSschußinitglieder -Herren Geh. Kommerzienrat Niethammer in Kriebstein und Kaufmann Eggert in Leipzig waren durch Krankheit am^ Erscheinen behindert, ebenso der Stellver- Ireicr des letzteren, Herr Svinnereibcsißer Tkeilig in Ncukirchen. Ter Beratung, die von Vorm. 10 Uhr bis Nachm, halb 2 Uhr und von 3 Uhr bis ^8 Uhr Nachm, mährlc, wurde die vo» der Daalsregieruiig verfaßte Denkichrist zu Grunde gelegt. Punkt 1 dieser Denkichrist: „Eine Reform des Perwnenigriss für die Zäch- iüäxm Staatsciienbahncn wird sobald als möglich und unerwartet des Beitritts anderer Eisenbahnverwaltungcn durchgcfnhrt" wurde mir 1 gegen 1 Stimme und Punkt 2: „Tie Preisermäßigung s»r Hin- und Rückfahrt wird beseitigt" einstimmig angenommen. Bor der Abstimmung über dicie Punkte war ein Antrag: „Tie Handelskammer Ehemnitz hält es für dringend wünschenswert, dag vor einem selbständigen Vorgehen Sachsens in der Frage über c>ne Reform deS Pcrsonentariss der Vernich gemacht weroe, ob nicht em einheitliches Vorgehen mit Preusien und den Nachbar ländern vereinbart werden könne und das; man inzwischen sich mit der Erhöhung der Preise für die Rücksakrkarten begnüge" mit 4 gegen l Summe obgclebnt worden. Ter erste Sah von Punkt 3: „Rucksahrkartcn werden im Ainncnverkehr, sowie im direkten Verkehr mit Bahnen, die für Hin- und Rückfahrt keine Preis ermäßigung gewähren, nicht mehr ausgc geben", wird mit t gegen I Stimme und der zweite a»r Aiurag ergänzte Satz: „Sie bleiben mit enlsprechmder PrciSerböhung bestehen Kinder, Ausflüge zu wissenschasilichen .Zwecken. Scbulsahrlen und Ferienkolonien, milde Zwecke. VermaltimgS-Soiiderzüge und wehr pflichtige Angehörige der biierreichisch-lingarischen Monarchie bc- irefsen, Z» Punkt 12, die Monatskarten betrciiend, tit eine Einig ung oder ei» mit Stimmenmehrheit gefaßter gutachtlicher Vor schlag über die .Höhe der vorzunehincndcn Preiserhöhung nicht erzielt worden. Ein Antrag, die Preise für die Monatskarten und Monats-Nebenkarten in jetziger Höhe ohne jedwede Acnderung bestehen zu lassen, wurde mit 3 gegen 2 Stimmen abgetehni. Ter gesamte Eisenbahnrat, der sich nunmehr mit den Neform- vorschlägen zu befassen hal, tritt am 4. und 5, Februar zu sammen. am «öb,nal!aaa^sö>- ^ aulttao durchschlug die Wand und veiwundete einen im Nachbarzimmer! ^äwriing. messen Gemah lin gebar noch der am Lojungslage für die Rückfahrt gültige ^ ,einem Bette sitzenden Soldaten tödrlicb. bcstrigung als Königin zu ihren zwei bereits vorher u", ivurde mit 4 gegen^l ^,j,nme angenommen, Lüttich. In der Koblengiube Wertster stürzten infolge i ucn Söhnen Fiicdrich Ebrislian chem Tkronfolger sein dwctlcn und durchgehenden Verkehr" mit deni gleichen Stimmen Verhältnis angenommen, Punkt 4: „Im Binnenverkehr wer- den, gleichzeitig mit den Fahrkarten für die Hinfahrt, besonders gekennzeichnete nur aabrlarten ausgegebcn nachdem ein Antrag, statt der Worte: „am Lösungstogc" die Worte: „während 10 Tagen" zu setzen, m;l gleichem Stimmenverhältnis obgelehnt worden war. Punkt 6, welcher die neuen Einheit?- preise für Personcnsahrkarten festsetzt, würbe einstimmig ange nommen. Zu Punkt 6 wurde der Antrag der Dresdner Handels- komincr: „Für Benutzung von Schnellzügen wird ein Zuschlag von > 2ö Pm. sür I. Klasse, von 1 Psg. für 2. Klasse und 0,75 Pia. dir 3. Klasse erhoben", mit 3 gegen 2 Stimmen angenommen, i ochdcm der Vorschlag der Negierung, gleichmäßig 1 Psg. Zuschlag n allen Klassen zu erheben, mit 3 gegen 2 Stimmen abgrlebnt icordcn war. Zu Punkt 7 wird ein Antrag der Handelskammer EreSden: „Freigepäck wird aufgehoben und als EmbcitSfatz für W Kilogramm Gepäck für das Kilomeler 0,25 Psg. festgesetzt" mit 3 gegen 2 Stimmen abgclchnt, Punkt 7 ober in der Fassung: „Krc.gevack ivird sortgewährt", mit 3 gegen 2 Stammen ange nommen. Punkt 8: „Aufgehoben wird die Preisermäßigung a> sür chcseüichastsfabrtcn und b) sür zlliammcngcstcllte Fahrscheinhefte, 7-lchc aber als besondere Kartcnsorm bestehen bleiben" wurde ein stimmig angenommen: ebenso die Punkte 9, 10 und 11. welche die Aufhebung der Arbeiter-Monatskarten und Arbeiterrück- fahrIarten, der testen Rundreisekarten und der Sonnlagsiahr- kartcn, sowie die Ausrcchlcrhaltung der Arbeiterin ochcn karten und Tchüielkarten ohne Preisänderung, sowie der Preisermäßigung sür Neueste Dralitmeldungen vom 15. Januar. Liebenbcrg i. Mark Ter Kailer ist beule vormittag gegen II Uhr zum Besuche de? Fürste» Euleiiburg hierciiigelrvfse». Köninsbeig i, Pr. Ter Krouvrinz in heule früh gegen 8>/s Uhr n»s dem hicstge» Vahulwie eingctrosseu und hat nach kurzem Auienihatte die Reise nach Veiersbuig fortgesetzt. Berlin. lPrio-Tcl.j Ter Reichskanzler hat Einladungen zu einem parlamentarischen Abend aus den 21. Januar erlassen. — Tic Kommission für KInders chutz hielt heute ihre letzte Sitzung ob, in der der Bericht sür das Plenum sestacstellt wurde. — Tie freikonservalioe Fraktion hat aus die Tagesordnung ihrer morgigen Frciktionssißungdic Stellungnahme zum Etat gesetzt. Auch die nalionalliberaic Fraktion bat die Besprechung des Etats begonnen Schleswig. Ter Kassierer Johann Elans von der hiesigen Spar -und .Hilsskassc ist flüchtig. Man spricht von einer Unlcrbilanz von 60000 Mark. L » dwigsburg. Ter ehemalige Direktor der Heilbronner Geneialbank Fuchs ist im Zuchthause gestorbcn Rom. Kardinal Parocchi ist gestorben. Pari? Ter Uniernichnngsrichter in der Humbertsache beschloß nach einer Rücksprache mit dem Siantsanwalt, die Zeugen- anSsagcn des Obersten du Path de Elom, durch die der Humbcrt- ictnvindcl mit der Drenstis-Arsäir 6> Zusammenhang gebracht weiven wll. »nberücküchtigt zu lassen, da die von du Paiy de Elam debauvicten Tatiachcn. ielblt wenn sie richtig wären, intolge der Amnestie keine gerichtliche Vcriolguna gestatten würden. ES heißt, d» Pani de Clan, wolle nunmehr seine Auslagen in den nationa listischen Blättern veröffentlichen Pari? In einer Kaserne wurden gestern auf einem im übrigen. Maniiicbastsziminer Gewchrübiingen gemacht, bei denen Holz Patronen benutzt wurden. Ein Soldat nahm jedoch aus Versehen knie wirkliche Lebclpatrone und drückte los. Ter Schuß durch« l Hoheit Prinz Johann Georg stattcie Franz Joseph einen längeren Auichiedsocstich empsangcn Halle, eine längere Konferenz mit den Herren Staat? miittsiern v. Metzlch und Tr v Sendcwitz, Ezzellenien. —* Auch heute ist das Befinden Sr. Majestät des König-, dcr sich von Tag zu Tag kralliger suhlt, c n recht zutriede» stellendes. Sobald die Witterung eine wärmere ivird, »nieriiimmi Te. Majestät die erste Ausiahrt. Mille Februar dürfte er an de. Riviera Äufcnihali nehmen. Se. Königs, gestern dem Kaiser ob und reiste nachmittags nach Prag, um dort beule als neu- crnannler Lbersiinhabcr des 11. Jnsaiiteric-Rcciimen'.s die Vor stellung des Lssizierkorps eittaegen zu nehmen und dos Regiment zu besichtigen. Ter Prinz nahm im Hotel de Saxe Wohnung. — Hciktc triff! dcr Prinz wieder in Dresden ein. —* Se. Königs. Hoyel Prinz Johann Georg stattete beute Vormittag in Prag dcni Erzherzog Ferdinand Kar! einen Besuch ab. —* Tie beiden ältesten Söhne Sr. Königs. Hoheit des Kronprinzen besuchten gestern Nachmittag in Begleitung des Herrn Leutnants v. Hombrah und unter Führung des Herrn Direktors Schoeps den Zoologischen Garieu. — * Sc. Hoheit Prinz Herrmann von Sachsen-Weimar besuchte gestern die Kollektivausstellung von Professor Wilhelm Trübner im Kunstsalou Ernst Arnold. —* Prinz und Prinzessin Victor und Sophie von Schön- burg-Waldcnburg besuchten das Alciicr von Hahn Nach' , Hosphotoyraph. Fcrdinandsiraße 11, behufs Ausnabwcn. —* Se. Majestät dcr König hat nachstehende Ordcns- dekorationcn verliehen: das Komturkreuz 2. Klasse des Verdienst- Ordens i dem Generalmasor z. D. He Nischel, bisher Obcrzcng- »iicister: das Albrcchtskrcuz: dem Kanzlcidrcner Semmler im Kricgsmimsterinm. —* Se. Majestät dcr König hat dem Stabsarzt der Reserve Dr. Krutzsch des Landwehrbezirks Bautzen die Erlaubnis zur Anlegung der ihm verliehenen Königlich Preußischen Roten Kreuz- Medaille 3. Klasse erteilt. —* Aus dem Königicich Sachsen schreibt man dcr „Teig! Rundschau': „Sie erwähnen in Ni. 18 das Gerede, daß seit 200 Jahren keine sächsische Königin einem Sohne das Leben gegeben habe, sondern die Krone immer von Bruder aus Bruder vererbt worden sei. weil sonst das Königshaus wieder protestantisch werden müsse. Man wäre Ihnen in Sachten zu Tanke verpflichtet, wenn Sic diese seit Jahrzehnten umlausende Fabel durch Veröffentlichung folgender Zellen wider legten: Ter llcbertritt Augusts des Starke» zum Katholizismus erfolgte 1697, Im Jabre 1733 kam kein Sohn König bohrte dem die Abtetzung kommaudirenden Kowo.al die Schulter. n^2 d luiietüebliia die Mnnd und Neirnundete einen im Raetibneiimmer. RkgierlINg. -VCNen Gemahlin gebar nach dkl ThrVN Vorhände seines Vater?) plötzlichen Anhaliens des Fördcrkorbes eine Anzahl Arbeiter in den Schacht. Bis beute vormittag wurden zwei Arbeiter todr und zahlreiche andere veiwundcu aiisae'linden London. Das „Rcutersche Bureau" erfährt, daß die von Washington ousgegangcne Anregung, wonach die Ansprüche dcr Mächte gegen Venezuela durch die bevorstehende Zusammen und 1'avcr noch drei Söhne: Karl, Albert und Klemens, von denen Albert erst 1822 gestorben ist. Diese hätten also nach dem angeblichen Hausge'ctze olle drei protestantisch werden inüssen: sie sind aber sämtlich katholisch geblieben, und Prinz Klemens ist sogar Erzbischof von Trier gewesen. Es würde demnach, falls Krön kurrst der UomM Ver.^7 m W-!^ «"*""K^>"t^"7" sollen, ohne daß die Angelegenheit Wetter an dos Haager Sckneds- 7 ^ von einem Zwange zum Piotestanti chwerden aericht verwiesen wird, eine erkedlich aüirstiaere Ausnahme aesiinden d'e Rede gcwcnen sein, wie bei dieiem Prinzen Klemens und ,einen „ H . . . gerächt verwiesen wird, eine erheblich günstigere Ausnahme gesunden nabe. Sollte, dieses Verfahren sich als zweckmäßig erweisen und ein Plan dieser Art den Regierungen unterbreitet werden, so ist es sehr wahrscheinlich, daß die letzteren geneigt sein werden, einen solchen Vorschlag in günstigem Linne in Erwägung zu ziehen. Belgrad. Tie Meldung eines Blattes, König Alerander hätte in der bei dem Bauteil in Niict> anläßlich dcr Feier dcs 25iährigen Jubiläums der Einnahme von Nisch gcdaltcnc» Rede getagt er hoffe binnen JahrrSstist das »och nicht bestelle Serbien z» befreien und mit Hülse Oesterreich-Ungarns und Rußlands bis IlcSküb vorzudringe». wird als eine Ersindung bezeichnet. OertlicheS und Tüchstsches. Dresden. 15- Januar. —' Se. Majestät dcr König Halle vorgestern im Residcnz- ichlost'e, nachdem er zuvor dort Sc. Königs. Hobest den Kionprinzcn Brüdern. — Seit 200 Jahren ist in Sachsen achtmal Thronwechsel cingctreten: dabei ging die Krone viermal auf den Sohn, dicim.tt aus den Bruder und einmal auf den Brudersohn über." —» Wiener Blätter melden, daß der ehemalige öfterreichiiche Ministerpräsident Gras Franz Thun der Kronprinzessin Luise das Schloß Teticheu zum ständigen Aufenthalte cmgedoten habe und daß dicieS Anerbieten angenommen worden >ei. Von anderer Seite wird behaupte!, daß als Aufenthaltsort der Kronvrmzrssin das dcr Familie Toskana gehörige Schloß Schlackenweith in der Nähe von Karlsbad gewählt winde. Nach dcr .N. Fr. Pr.' bezeichnet man in informierten Kreisen alle die>e Nachrichten als den Totlachen nicht entsprechend. Es liege sür de» Wiener Hos kein Grund vor, sich in dieser Wer e in die AngAegenhcit des sächsischen Haies zu milchen. Die Meldung, daß Schloß Telschen angeboten worden sei, klinge nicht lehr wahr scheinlich und glaubwürdig. Schloß Tclichcn an dcr Elbe, eines Kunst und Wissenschaft. 7* Mitteilung auS dem Bureau dcr König!. Hoftheater. De Besetzung des sünsakttgen bürgerlichen Trauerspiels „Maria Ragdolene" von Fr cdrich Hebbel, das als 4. Volksvorstcllung Sonntag, den 18. Januar, im Köirial. Schouspiclhause zur Auf- ßihrung gelaunt, ist die folgende: Meister Anton: Herr Winds: icine Frau: Irl. Guinond: Klara: Frau Salbach: Leonhard: Herr Biene: Sekretär: Herr Äiecke szum ersten Mall: Wolfram: Herr P Neuurcurn: Adam: Herr Hufs. Ter Vorverkauf sahne Ausgcldj findet, wie airaeküirdigt, Sonnabend, den 17. Januar, ebcnds 8 bis 9 Uhr in der Turnhalle dcr 4. Bürgerschule in der ! ccksiraße, derVerkaus Sonntag, den 18., vormittags i/rtl Uhr bis D2 "hr an der Kaffe des Schauspielhauses statt. j^in Tocaterzettel aufgedruckle Erläuterung des Werkes wird bereits bc,m Vorverkauf <5 Psg. das Stücks abgegeben. Die Volksvor stcllung beginnt l/^.2 Uhr. Ja» Kubeliks erstes Auftreten in Dresden. In dcr Voraussetzung, daß der Rui des lugendlichen böhmischen Geigen- oirtiioscn eine ganz außergewöhnliche Anziehung zur Folge haben würde, batte die König!. Gencraldircktion heute Mittag eine öffentliche Generalprobe des morgen stattfindenden t Dinsonie-Eoncertcs sSerie vj der König!. Kapelle, in dem Herr Kubelik als Solist ouftritt. angcsetzt, Tcse Vor aussetzung erfüllte sich zunächst nicht ganz, denn trotz deS Ruhms und Rufe- Kubeliks war das Haus kaum zur Hälfte besetzt. In den Aeußerlichkeiten unterschied sich diese Generalprobe daher m nichts von den üblichen anderen. Dafür kam man in künstlerischer Hinsicht so ziemlich aus die Kosten der Spannung, Nach allem, was man seit langem an Uebcrfchwänglichkeitcn von Kubelik ge- leien und sprechen gehört, hatte man allerdings eine Sensation, eine Offenbarung erwartet. Diese blieb wohl zum größten Teil aus: dafür machte man die hochinteressante Bekanntschaft eines ausgesprochenen Geigertalentes, dos speziell auf dem Gebiete deS böchsten Virtuosentums so ziemlich als konkurrenzlos zu betrachten 'ein nnrd. Mit den erstn, seiner Vorträge: Konzert lv-mallj non Vieurtcmv» und einer Romanze von d Ambrosis l?> vermochte verr Kubelik nicht mehr zu bieten, als jeder hervorragende Virtuose zu geben im stände ist. Er spielte diese Werke ausgezeichnet, wie ßr kaum besser gespielt werden können, bot damit aber nicht-. was wir von zahlreichen anderen nicht schon gleich vortrefflich gehört hätten. Anders mit den Paganinischcn Variationen über das Thema: „Xol vor piü nein mi ssnte>". Hier, in diesen Kunst stücken der vollendetsten Art, ist das eigentliche Feld Kubeliks, auf das ihm so leicht kein anderer wird folgen können. Was er hier in kunstvoller Bogcnfiihrung, in der souveränen Br derrschung des Flageoletts, dcr Doppelgriffe der Triller und Azzrcatti, an perlenden, glitzernden Passagen, an Terzen-, Lextcn- und Oktavengängen mit unheimlicher Sicherheit und Leichtigkeit darbietet, ist gleich bewundernswert, wie ganz außer- gewöbnlich. Kaum ein anderer zeitgenössischer GciM wird ihm in dieser erstaunlichen Bravour gleichkommen. Hierin rit er Zweifel, los ein Erster unter den Ersten. Ganz bcionders auch wird man ihm die Bewunderung für die reizende Verbindung seines Legato mit dem wie mit dcr Nadel gestochenen virtuosen Staccato und für die Wärme seiner Tongcoung nicht vorcnthalten, aber auf anderem Gebiete höchster Kunst, wo Größe des Vortrags, Be- seclung des Tones, durchgeistigte W cdcrgabe die obersten Gesetze bilden, hält er einen Vergleich mit künstlerischen Persönüchkeitcn wie Joachim, Wilhelms. Asanc nicht aus. In solchem Vergleiche ist er uns weder ein Ereignis noch viel weniger eine Offenbarung, sondern dcr reine virtuose Techniker, dcr sich, was Geist und Individualität betrifft, noch wesentlich wird vervollkommnen müssen. Ganz außerordentlich spricht zu dcr glänzenden Ausnahme, die der 22jährige Künstler überall sndet, die liebenswürdige, bescheidene Art seine- Wesens und Vortrags mit, die ihm wohl aller Svmpathien im vorhinein sichert. Die Aufnahme war glänzend und rauschend und wird an Begeisterung noch sicher bedeutend ge winnen, wenn Herr Kubelik morgen, wie mit Gewißheit anzu- nchmen ist, vor aiisvcrkauftem Hause spielt. II. 8t. s* Sönlal. H-s»per. „Die Walküre." sJm Zpklus.j Der Abend an sich, in der gewohnten herrlichen Aufführung des NibelungentcileS. der uns am nächsten gerückt ist durch die menschlichen Schicksale SiegmundS und Sieglindes, diese in ihrer Vollendung oft gerühmte mächtige und ergreifende Aufführung hätte kaum Anlaß zu neuen Beobachtungen gegeben, wenn für Sieg- lindc nicht ein Gast berufen worden wäre. Frl. Della Rogers vom Stadttheater in Elberfeld, eine junge, angehende Künstlerin, die in Konkurrenz um bas Engagement einer Opern-Hervme zu treten gewillt ist. In diesem Wettbewerbe wird i«de Sängerin, mag sic kommen, woher sie will, einen heiklen und schwierige» Stand haben, da ein Vergleich mit unseren hiesigen Vertreterinnen dieses Künstsachcs, sür das in erster Lime Frl. Malten und Frau Ditlich in Frage kommen, kaum zu umgehen ist. Ohne uns, zur» Vorteil Frl, Rogers, aus einen solchen emzulassen, beurteilen wir den Gast zunächst nach keinen taliächiichcn Lefftungev. Tme waren allerdings nicht bedeutend, aber durchaus beachtenswert. Für das Fach der Heroinen und dramatischen Sängerinnen bringt z;rl. Rogers die vorteilhaftesten Aeußerlichkeiten mit: vornehme Figur und Noblesse der Gestik und Mimik, die sich auch in de» Momenten günstig beurteilen lassen, wo das Orchester allein die Hindelltung aus den Zusammenhang der Ereignisse ouSjprichi. In den Höhepunkten der Vorgänge, ganz besonders in der Szene zwischen Sieglinde und Sicamund snach Hundings Abgang), die zu den glühendsten gehört, die die Bühne kennr, ging die Dar stellung tzdoch über das gute Durchtckmitksmaß nicht hinaus, manches siel hier sogar recht färb- und leblos aus. Zu Guniien des Gastes spricht hier allerdings die enorme Schwierigkeit eines ersten Auftretens im nicht gewohnten Rahmen eurer Buhne vom Range der König!. Hosopcr. Diese Umstände mögen auch die musikalischen Mittel Frl. Rogers einigermaßen stärk beeinflußt haben. Trotz dieser Befangenheit trat eine bcincrkenswertc gcsang- lichc Begabung deutlich hervor. Die Stimme gibt ziemlich voll aus, ist, namentlich im Medium, von gesunder Klangfarbe und für den Zweck, um den es sich hier handelt, scheinbar gut ge- eignet. Weniger vorteilhaft sprach das hohe Register an Das fortwährende Flackern und Vibrieren der Stimme, sobald sich diese über das O und 6 erhebt, wird kaum den allgemeinen Beifall finden können, ist in der Hauptsache ober wohl eher als Mangel genügender Schulung hinzunehmen, a!S für ein Zeichen der Stimmschwäche, Ueberhaupt scheint Frl, Rogers Künstlertum noch stark in dcr Entwickelung zu liegen, gleichsam im Embryo deS Werdens, Daraufhin wiesen auch die Unvollkommenheiten des Tragens und Stützens des Tones und die noch mangelhastc Kennt- niS der künsllerisch-methodischcn Atmung, Und dennoch, trotz dieser unverkennbaren Schwachen im Gesang »nd Spiel, will «s scheinen, als ob man in Frl, Rogers ein nicht gewöhnliches Talent zu schätzen hätte, als ob ein ocslimmtcs Etwas aus ihrer Begabung spräche, das nicht jedcrmcSm mit aus den Weg gcaebcB wirb — ein Typus, dcr. wenn er sich auch jetzt nur durch leise An-
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