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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.06.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050630013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905063001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905063001
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-30
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.06.1905
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Dresdner Nachrichten. Str. 17«. «eit» 4. »reit«». 30. Juni IVOS eff««,, wi« sft nus de« Boden der Halbbildung so leicht «,. ioachsin: abstrakt und doktrinär und jeden Augenblick bereit, di« aus dem Wege der Deduktion gewonurnen «chlüss« zu verall- »emcinern. Sein Spezialgebiet sind di« angeblichen Mihständ« in den Militärwerkstätten, mit deren epischer Schilderung er in «edenr Jahre bei den Beratungen de- Militärelats de» Reichstag anzuvden pflegt. Da» alle» darf un» aber nicht hindern, «inzugesteben, daß in dem von Herrn Kunert anae» votenen Woyih«i»»»«wei» — leider, leid«, — «ine ganz« Sieche sehr unbehaglicher Tatsachen sestgestellt word«n ist, und e» scheint un» durchaus patriotisch und nützlich, auch dies«» unwill kommenen Dingen einmal in» Gesicht zu sehen. E» gibt bei un» eine Gattung von Militärschriftstellern, die alleinal in heftigste Aufregung gerät, sobald von militärischen Verfehlungen die Rede geht. Jur sie hat einfach da» alt« Menschenrecht de» Irrtum» beim Soldaten, zum mindesten aber bei Militär- oersonen vom Feldwebel aufwärt», auszuhören, und wer das Gegenteil behauptet, ist unter allen Umständen ein gemeiner Hetzer und sozialdemokratischer Lügner. Die Methode dünkt uns doch ein wenig kindisch Un» will vielmehr scheinen: gerade ein Heer, das, wie das unsrrige. jetzt wieder auf den dürren Feldern s-üdweftasrikaS zeigt, wie viel sittliche Tüchtigkeit und tapfere Treue in Offizieren und Mannschaften leben, hat «in Anrecht aut wahre und gerechte Beurteilung. Und die Wahr- heit llt doch wohl die: daß e» bei unserem ostasiatischen Expe ditionskorps seinerzeit sehr, sehr menschlich zugcganaen. ist. In dieser Beziehung hat der Hallesche Prozeß trotz des Ausschlusses der Oefsentlichkeit bei der Wiedergabe der sittlichen Perfehlnn- gen und des wiederholten Bersuchs von Vorsitzenden und Staats- anwalt, allzu unbehagliche Zeugenaussagen zu kürzen — darum kommen wir einfach nicht herum — sehr gravierend« Dinge zutage gefördert, und man wird nur wünichen können, daß Angehörige unseres schöne» und stolzen Heeres nicht zum zweite» Male vor so unfruchtbare Aufgaben gestellt werden. In diesem lellsameu Feldzüge ohne Aufgaben und Ziele, dessen einzelne Phasen damals die besten Patrioten nur mit wachsenden Be klemmungen verjolgten, mußten einfach nicht ganz charakterfeste nid tourzelechte Naturen entgleisen. Daß unsere braven Offiziere und Soldaten, wo der wirkliche Ernst an sie heran- tritt, nach wie vor yeroisch zu leben und schon zu sterben wissen, haben sie — wir wiederholen es — gerade jetzt täglich und stündlich im südivestafrikanischen Felde bewiesen." Deutsches Reich. Die große Ausstellung der Deut schen Landwirtschaftsgesellschaft wurde gestern mittag in München in Gegenwart des Prinzregenten, sämtlicher Prinzen und Prinzessinnen >bes bayrischen Königshauses, de» b.olomalischeu Korps, der Minister und zahlreicher Landwirte -cierlich eröffnet. Anwesend war auch der preußische Land wirtschaft sm in ist er p. Podbielski mit dem Wirkt. Geh. Ober- regierungsrat Thiel. Prinz Ludwig von Bayern eröffnet« die Ausstellung mit einer läiigeren Rede, in der er das Interesse beroorhob. welches sowohl der Priuzregenk, wie der Deutsche Kaiser der Landwirtschaft stets entgegeitoringen, und schloß mit einem Hoch auf den Prinzregenten und den Kaiser. Staats- minisler Gras Feilitzscb betonte den engen Zusammenhang zwischen dem Blühen der Landwirtschaft und der Industrie und brachte ein Hoch auf den Prinzregenten aus. Reichsrat Freiherr von Loden begrüßte als Präsident des bayrischen Landwirtschafis- rates die Deutsche Laudtvirlschaftsgesellschaft. der sein Hoch galt. Bürgermeister Dr. v. Borscht sprach die Freude der Stadt München aus, daß die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft be- reits zum zweiten Male München als Stätte der Tagung ausersehen Hab«, und schloß mit einem Hoch aus den Bauern stand und die landwirtfchaftlichen Gewerbe im Deutschen Reich«, o. Arinm-Erieweu, Vorsitzender der Deutschen Landwirtschaft-- gefellschaft, sprach nach allen Seilen den Dank aus. der in einem Hoch auf di« Stadt München gipfelte. Sodann folgte die Vor- " "rung zu neuest von Remonlen und Militärpscrden, dann von , .^anuter Artillerie, sowie von anderen Pferden. Pracht volles Wetter begünstigte die Feier. Wie bereits in einem Teile der gestrigen Morgenausgabe ge meldet, hat der Kaiser den Admiral v. Köster, den Chef dir aktiven «schlachtslotie und Generalinspekteur der Marine, zum Großadmiral ernannt. Neber die zukünftige Werbearbeit des Deutschen Flottenvereins gingen seit der Stuttgarter Tagung allso- Hand Gerüchte um, als ob der Verein seine Tätigkeit einfchränken oder gar gehorsam nn Kielwasser der Regierungsvorlage fortan segeln wolle. Damit zusammenhängen mag auch wohl die ge hässige Bemerkung der Zeitschrift „Europa von dem „Verein der Begnadigten". Demgegenüber können wir, so schreibt die „Tägl. Rdsch.", aus Grund einer persönlichen Unterredung mit den Generalen Meng es und K e i m folgendes erklären: Die beiden Herren haben nur unter der Bedingung ihre Aemter wieder angenommen, daß ,mlles beim alten bleibt . Das ist doch kein Akt der Begnadigung, sondern ein Akt der glänzendsten Rechtfertigung und Anerkennung der Tätigkeit der beiden Generale. Was »un die zukünftige Tätigkeit des Flottenvereins aabetrifft, so erklären die beiden Führer: „Selbstverständlich werden wir als gute Patrioten jedes Jlottengcsetz der Re al e r u n g , das uns mehr Schiffe — seien es nun mehr Panzer kreuzer oder mehr Schlachtschiffe — verspricht, mit aller uns zu Gebote stehenden Energie unterstützen, wie das ja auch Absatz 1 der Stuttgarter Resolution deutlich ausspricht. Ebenso aber werden wir getreu unserer Ueberzeugung, wie sie in dem Dresdner Programm niedergelegt ist und wie ja auch iw Absatz 2 der Stuttgarter Resolution deutlich ausgesprochen ist, das kommende Flottenoeseh nur als einen Notbehelf, als eine Abschlagszahlung auf die Zukunft anschen und demgemäß unsere Werbetätigkeit unentwegt wie bisher sortsetzen und nicht ruhen und rasten, bis unter Ziel. Deutschland zur See so stark zu machen, daß es den Angriffen irgendwelcher Gegner getrost entgegensetzen kann, voll und ganz erreicht ist." Die Deutsch-evangelische Kirchenkonferenz ;u Eisenach beschäftigte sich im weiteren Verlause ihrer Be ratungen mit der religiösen Gemein schaftsbewequng. Äe erkannte die religiösen Kräfte in der Bewegung an, stellte aber auch di« Gefahren fest, die «der verstärkte Ausbreitungs trieb und die mit modernen Mitteln arbeitende Organisations tätigkeit dieser Bewegung für die Landeskirchen haben, bedauerte weiter ihre mannigfachen Abweichungen von der kirchlichen Lehre und forderte ,x>n den einzelnen Kirchen ein« versöhnliche und weitherzig« Stellungnahme zu der Bewegung. 'Darauf wurde di« Konferenz geschlossen. Die „Wartburg" veröffentlicht in ihrer neuesten Nummer aus dem Briefe eines Münchner Studenten folgende Mitteilung: Eine große Freude hatte ich jetzt. Die allgemeine Geschichte der Pädagogik höre ich bei Professor Schnitzer, einem katholischen geistlichen Rate. Nach ziemlich kurzer und abfälliger Beurteilung von Reuchlin und Erasmus von Rotterdani war ich gespannt aut Luther und Melanchthon. Neber diese beiden Männer tprach er volle zwei Stunde», wie kein Protestant anders hätte reden können. Jedes Verdienst hat er voll gewürdigt. Er sagte: „So bedauerlich auch für uns Katholiken das Auftreten solcher Männer ist, so haben wir doch gar keinen Grund, sie zu ver achten. Ganz zu verwerfen sind alle Schmäh- und Hetz- s ch riste n geaen die > e großen Männer. Der Einfluß protestantischer Lehrer hat unser Schulwesen wieder in die Höhe gebracht." Es war interessant, zu sehen, wie die Priestersemma risten diesen Worten lauschten." I» seiner jüngsten Enzykika tzber die Teilnahme der Katholiken am öffentlichen Leben sagt Papst Pius X.: „Das Feld des Geistlichen ist die Kirche, wo er als Vermittler Gottes die Wahrheit predigt und mit der Achtung «der Gesetze Gottes Achtung vor dem Gesetze allen Geschöpfen emflößt. Aus diese Weise ist er keinerlei Opposition ausge,ctzt, er erscheint ruckst als Parteiträaer, Begünstigter der einen, Geg ner der andere»: auch seht er sich nicht der Gefahr aus, um den Zusammenstoß gewisser Tendenzen zu vermeiden oder um die Gemüter in manchen Diskussionen nicht noch mehr aufzuregen, die Wahrheit zn verhehlen oder sie zu verschweigen. Er darf deshalb nicht teilnehmen an Verbündungen dieser Art. wenn nicht nach reiser Ueberlcgung. im Einverständnis mit seinem Bischof, und dann nur in wichen Fällen, in denen ein« Hilfe frei von jeglicher Gefahr und von besonderem Wert« ist." Las deutsch« Zentrum hat diese Stell« der Enzyklika stillschweigend mit dem non «xpssiit belegt. Sie ist allerdings undienlich, nicht nur zu Mahlzeiten, sondern überall, wo die Geistlichkeit lieber politisiert, als in der Kirche bleibt. chreibt nämlich der „North China Daily New»" aus Lintschingtschou: Tsingtau macht immer größere Fortschritte. Ob es icnials ein so bedeutender Hafen iverden wird, wie Tientsin, kann man noch nicht wissen: aber daß der Haichel von Tsingtau zunimint, während der von Tientsin stillstebt, lst Tat ache. Der Grund hierfür ist nicht schwer zu finden. Beide Orte längen ab von dem weiten Hinterfanhe, und da nimmt Tsingtau einem Rivalen durch di« Eisenbahn, die bald Tetschou am Kaiser fanal erreicht haben wird, ein Stück nach dem andern w«g. So- gar seist, wo die Bahn »och 60 rnglische Meilen-von dem Kanal entfernt ist, gehen manche Güter von dort nach Tsingtau statt nach Tientsin, und zwar aus dem sehr einfachen Grund«, weil dies billiger ist. Der Kanal hat die unangenehme Gewohnheit, im Sommer zu wenig Wasser zu baden und un Winter zuzu- ricren. während außerdem die zahlreichen Likin- oder Binnen zollstationen in der Nmgebuna von Tientsin viel Aufenthalt und iroße Kosten verursachen. Kein Wunder daher, daß sich di« Blicke der tzandelswelt in West-Schantung, Süd-Tfchili und Nord-Honan nach Osten, statt nach Norden zu richten beginnen. Falls nftht bald eine Eisenbubn von Tientsin nach Tetschou ge baut wird, erleben wir sicherlich die Ablenkung eines bedeuten den Teiles' des Handels der genannten Lairdesstriche nach Tsingtau. Ein weiterer Grund hierfür ist der Umstand, daß die Elsinefen lieber mit Deutschen alS mit Angelsachsen zu tun haben. Ein chinesischer Freund sagte mir einmal: Wir mögest die Deutschen gern, weil sie keinen unangebrachtcn Stolz zeigen. Wenn wir Waren z» sehen wünschen, ohne sie gleich kaufen zu wollen, so »»acht ihnen das nichts aus. Gehen wir dagegen zu einer amerikanischen oder einer englischen Firma, um uns dies und das anzusehe», so überläßt uns der Fremde sehr bald seinem Gehilfen, weil wir ihm zu unbedeutend sind. über di« Wahlrechitvortoa« hoben in dem von der Bürgerschaft uitdergesetzten Au«schusise begonnen. Di» Beratung dürft« eine langer« Zrit, als anfänglich erwartet wurde, j» Anspruch uehmmi, w» gleich b«i Beginn der Beratungen rin« grotz« Anzahl opn Anirägen eiagebracht wurd«. Bon großer Bedeutung fü, die Geschichte der haurburgische» Verfassung und de» hamöu scheu Parlament» wird ein Ant l«gung d«r beiden privilegierten und der Grundeigeniüjnor. bezwec... ^ . «iaenlümer wählte» bi»ker die Hälfte der Bürgerschaft, »am, tich 80 Abgeordnete, während di« andere Halste unsere» Pa,, lament» aus den allgemeinen Wvhlen bervvrgtng. Von den im Ausschuß vertretenen Gegnern der Wahlrechtsvorlaae soll nun dahin gestrebt werden, daß da» i« den privilegierten Wahle« festaelegt« Prinzip der gesicherten Vertretung von Bildung und Besitz auf einen Wahlkörper einae,chränkt wird, und »war dergestalt, daß die Notabeln und Grundeigentümer zusammen 40 Abgeordnete zu wählen hätten. Dagegen sollen 120 Mandat« des, allgemeinen Wahlen Vorbehalten bleiben. Dieser Antrag wird von der anderen Seit» lebhaft bekämpft werden. Da» vom Senat beantragte DreiNassenwstem unter Berücksichtigung der Einkommen der Wähler dürfte — da» kann heute schon gl» sicher oorau-gesaat werden — vom Ausschuß wesentlich umge? ,tastet werden. Man wird sich im AuSschiiß wahrscheinlich, um auch einen Teil der heutigen Gegner der 4öadlrechtsvorlaae die Annahme zu ermögliche», auf ein Z w«l kl «j s e nsyst« m einigen. Wir haben wiederholt Gelege,cheit gehabt, die Urteile der englischen Press« in Schanghai über den Erfolg der deutschen Arbeiten und Bestrebungen in de, Provinz Schantung in Ebina aiuusühren. Die im Innern der Provinz wohnenden Berichterstatter werden wohl Kunst nn- Wissenschaft. ff In der König!. Hvsoper gebt heute abend Richard Wagners „ L o h e n a r, " in Szene. Tie Elsa singt zum emen mal Frl. Keßler, den Telrainund zum erstenmal Herr Kteß Beginn der Borstellung 7 Uhr. ff Im Reiidenztheater wird heute der Schwank „Lustige Ehemänner" wiederholt. Morgen findet die zweite Aufführung des Lustspiels „Die beiden Schulen" statt. ff Central-Theater. Die Direktion hat sich veranlaßt gesehen, den Spielplan insofern a b z u ä nd e m. als die s»r nächsten Mittwoch anarsetzte Listaufführung von „Ein kriti - cher Tag". Lustspiel in drei Akte» von Hugo Lubliner. be reits morgen, abends >/,8 Uhr, stattfindet. Infolgedessen geht das Barriesche Lustspiel ., I in stillen A ä ß ch e n zum letzten mal i» Szene. — Lvuutag wird nachmittags '/-I Uhr bet halben Preise» „Familie Bolero" gegeben, abends >/r8 Uhr bei gewöhn lichen Preisen „Ein kritischer Tag" wiederholt. f In der Musikakademie von B. Roll fuß fanden vorige» Dienstag und Mittwoch noch die alljährlich übliche» Schülervortragsabende vor den großen Serien statt. Ter erste Abend (Akadenneschülerinnen) wurde mit dem ersten Satz der ll-äur-Sonate von Elements würdig eröffnet. Es folgten von Klavierwerlen: Adagio von Beethoven, Galatea und Etüden von Jeiisen, Souatensatz und Albumblatt von Grieg, Fantasie 6-moll von Mozart, Italienisches Konzert von Bach, Poetische Etüden aus op. 53 von Haberbier und Polonäse op. 89 von Beethoven. Dazwischen wurden gesungen: „FrühlingSglaubc". „Der Müller und der Bach" von Schubert, „Sapphische Ode und „Maien nacht" von Brahms, „Parbarazweige" von Reinicke, „Drossel und ink" von E. d vllbert und zwei Duette: „Beim Scheiden" von ttibinftein und „Tie Schwestern" von Brahms. Sämt liche Vorträge. wenn auch naturgemäß ab und zu etwas durch Befangenheit beeinträchtigt, bestätigten den guten Ruf der Akademie als einer ernsten und gediegenen Musikschule aufs neu«. Denselben günstigen Eindruck blntertteß auch der folgende, der Eiementcilfchnle gewidmete Abend. f Siegwart Fried mann, der vor 14 Jahren der Bühne Valet gesagt, um im nachbarlichen Blasewitz auf seiner Villegiatur in stiller Zurückgezogenheit zu leben, verläßt uns: er zieht nach Berlin, der Stätte seiner letzten schauspiele rischen Triumphe, und wird Max Reinhardt bei der Gründung und Ausgestaltung der im Herbst zu eröffnenden Schauspiel- chule zur Seite stehen. — DaS künstlerische Dresden verliert in «iegwart Friedmann nicht-: leider! Denn die Hoffnung, den ausgezeichneten Künstler, der nicht nur als Charakterspieler — Richard III.! —, sondern auch als Eharakterkomiker -sein Dusterer war eine geradezu bravouröse Leistung! — jo Aus- gezeichnetes als Mitbegründer und Sozietär des „Deutschen Theater" geleistet, auch einmal aus einer Dresdner Kühne zu eben, hat sich nie erfüllt. Und doch ,oär' hier Raum für seln leveutendes Können, für sein mächtige- Gestaltungsvermögen gewesen, das er viel zu früh der deutschen Schaubühne entzogen >at. Mag dem Scheidenden in Berlin sein alte» Glück lächeln und reicher Ruhm erblühen. sDer Kunftlalon Srnst Arnold <Wil»druff«r Straß« 1. >. Etage» bleibt an den Sonntage« der Llonat» Juli und August g »s ch l o I k« a. si Lola de Padilla, die Tochter der bekannten Ge- angsmeisterin Frau Artüt-Padilla, wurde vom Direktor Hans Gregor für die Berliner Komische Oper verpflichtet. Die Künst lerin wird als erste Partie die Mimmi in Leoncavallos „Boheme" singen. s- Für die im Herbst diese» Jahre» stattsindend« „Ber- nerFächer-Ausstellung macht sich bereit» ein leb- te» Interesse geltend. Die Beschickung wirb eine außerordent- sich starke sein, da di« Anmeldungen überaus zahlreich eingehen. Es haben von namhaften deutschen Künstlern und Künstlerinnen u. a. zugesagt: Albert», von Barthel», Christiansen, Loui» Corinth, Margarete Erlex, Joseph Goller, Arthur Illies, L. von tzofmann, C. Herrmann, Mar Lievermann, Alfred Mohrbutter, Franz Nager-Venedig, Emil Orlik, Max Slevogt, H. Struck, Heinrich Vogeler, van de Velde usw. Bon den Wiener Künstle r n werden sich vor allem die Herren li Haft s«. Zu der hamburaischenWahlrechts Vorlage wird „Tgl. Rdsch." cm» Hamburg geschrieben: Die Verhandlungen Komitee begeben Litten, um personl^ für die"A»M«slung zu werben. liegen Meldungen erster Künstler vor. So werden von England: Frank Brangwyn, Gvrdon Cxajg, Reginald Dicks, Murray Robertson, Ethel Lartombe, Lydia Hammett. von Frankrezch : George de Feure und Felix Auhert mit leigen aparten Spihen'ächern vertreten sein. Von den Holländern haben Hviselhos. Thorn-Prikker, Jan Toroop bereit- zugesagt. - «Ine arößere Soll «kl kos dB aeniellen Säckerkijiistler» Cbarl«-S vinterlossene Entwürfe von Aubrev D »ugesicbeift. Puck von k»N — rrte weiden per «u-sjellung Überaus ! »rrrnl reor Straße S. Part i.... Foversaol«. um dem Intendant,,, v. P ol so Musikdirektor Mottl ,n «,u«r kurze, Vnkv, Schlich der setzten a«m«,nsam verlebte« «aitvn Dankbarkeit und Verehrung zu geben. Haus dienstältesten Mitglieder, hmt hierauf dl« herzlicher Weis« und verlas den Text »er siattets». von allen Mitgliedern unterzeichnet«« adresse. Intendant v. Pofsart dankte tiefbewegt, 41jährigen Wirksamkeit an den KSnigl. tzafbühne« und schloß seine warmempfundrnen Worte mit einem von den versammelten >5». al» el»B dar begeistert ausgenommenen Hoch auf den Prinz-Regente» -ntk pold, den Schirmherr« deutscher Kunst. si Jn London. wo stk zur Ait al- gefeiert Kat sich Sarah Bernhardt einem Jntenste über ihr neue»Drama„Adrienn«L«coupx«ur" In der ersten Julttvyche wird di« englisch« Haup „Uraufführung" de- neuen Stück,- ersehen, statü brr Autorin in der Titelrolle. Es gibt «in« nterarts eierte Msti» ßwilk. "ft? rl o selber. wird di« neuen Stücke- „ der Titelrolle. E» gibt eine literarische Wanderung von Paris nach London, gesteht Pie Künstlenc, und wir wollen es ihr glauben, denn di« Premier« eine- Sarah Bernhardt-Stückes hat man nicht alle Tage . . . Die große Tra» gödin ist in höchster Aufregung, wenn sie an den Premieren» abend der „Adrienne Lecouvreur", tzrer Adrienne, drnkt. Henn ' .. ,bt. chrem künstlerifchenRenommee schülpla: „EineausaewärmteDuppe mit neuen Krcjutern etwa" ttscht sie ihrem Publikum nicht aut: der historische Stoff ist so gewaltig, da leaungen und sehr verl Warum Sarah Bernh s.'U rmtrS« ^ OlM t so gewaltig, daß er schon metzrer» Vu»^ verschiedenartig« Bearbeitungen vertragt, jarbt das Stuck zuerst in London spielt? Wenigsten» keine Uraufführung, wie e» scheint. Denn Pariser Berichten will Sarah Bernhardt nach ihrer Rü» von ihrer geplanten großen amerikanischen Tournee im ko«, menden Winter die „Adrienne" auch im Sarah Bernhardt- Theater spielen. Während de» Drucke» «tngegange», Neueste Drahtmeldnngen. Paris. Bon zuverlässiger französischer Seite verlautet, daß Rouvier, der durch neuerliche Unierredungen mit de« deutschen Botschafter Fürsten Radolin di« sprmelle Ueberzeugung gewann, daß Deutschland die berechtigten Interessen Frankreich» in Marokko in keiner Weise beeinträchtigen wolle, den leb haftesten Wuistch hege, die M a r ok kof r a g e so bald als mög lich erledigt zu sehen. Petersburg. Hier verlautet, Vizeadmiral Krieger sei gestern abend mit 4 Linienschiffen von Sebastopol nach OdessO in See gegangen, wo deren Eintreffen für heute abend erwartet wird. Vizeadmiral Krieger habe den Befehl, die Besatzung de» „Knjäs Potemkin" auszusordern, sich zu ergeben ond nötigenfalls das Schiff mit der meuternden Besatzung in Grund zu bohren, und in Odessa die Ruhe wirderherzustellen. Odessa. Drei Schisse der Altrussischen Gesellschaft, ivelche im Hafen lagen, wurden durch Feuer vernichtet; dse Gebäude der Hafenverwaltung und viele andere Gebäude sind uiedergebrannt. Große Mengen ausgcladener, am Quai lagernder Aaren steheH »» Flamme». Biele Schiff« haben eilig den Hafen verlassen. Die Feuerwehr wird am Löschen verhindert. Die Leiche de» Matrose» Omeltschuk wurde von den Matrosen des „K n j ä s P o t e m ki n" wieder an Bord des Schisses zurückgebvacht. 11 Offiziere, di« von den Matrosen des „Knjäs Potemkin" am Leben ge lass«, wurden heute an Land gesetzt. Eine Abteilung Matrosen hat sich unter Führung des Geistlichen de» „Knjä» Potemkin" zn» Militärgouverneur begeben und diesen gebeten, de« getötet«» Matrosen Omeltschuk beerdigen zu dürfen. Die Besatzung de» Transportschiffes „Wecha". das hier aus Nikolqjew «ipgetrofte» ist, hat sich, dem Vernehmen nach, den meuternde« Matrose» des „Knjäs Potemkin" angcschlossen und ihren Kapitän und die Offiziere der „Wecha" übergeben. In der Stadt wird fort während geschossen. DaS Militär schießt in» Publi kum, das jchreckersnllt flieht. Die Zahl der Getöteten nnd ver wundeten soll groß sein. E» verlautet, die in Odessa residieren den Konsule hätten sich mit der Bitte an ihre Regierungen ge wandt, Kriegsschiffe nach Odessa zu entsenden. Die Stadt wurd« in Belageruitgszusiaird erklärt. Morgen sollen kein« Zeitnngon erscheinen. Li bau. In der letzten Nacht meuterten ßzer die Matrosen de» örtlichen Kommandos. Sie erbrachen da» Zeughaus, eigneten sich Gewehre an und schossen Mf di« MsH» iiungen der Offiziere. Noch in der Nacht erhielt di« Artillerie der Garnison Befehl, nach dem Hafen abzurücken, und heute frR» wurden Kosaken und «in Jnfanterie-Regiment dorthin berufe». EOetlerdortcktl de« Kal. Eächl. Meteorolog. Institut»«, Chemnitz vom 39. Juni 8 Uhr morgen« (remveoatur «ach LAstus». Wetteilag« tu Europa am 29. Juist 8 lU» fttth: at««»« tzupW «w»«»»e» ««««Holm Koptnha,. Mein«, Swinem. r Magen «,lk W-' ««tun, ». Starke d«tn»«e «etter r».s Scw, «aOm 2 verlin 0 NnrUruh« KV"'*« »pari» ,» aSlgan, 2 N»m 7»li ONO ktcht dede« j^l» 51 <» „tcht »ed-ck, » «Mt lNebe, «o c, siUqt »»,«, t4 lugt»,»«« ee o MW««lN» 5» vov s»SW»M, 5« um letüt hUta 5, 880 „tcht!»«»,, 5» IV mihi, molkt, »« 8>v ,„qt,»«»««,. 5, ttvsv I,,«t,wou«n> . «7 Isw schw. h-ldded Relativ daher Druck find«» sich auch beut« r« Südoften Line tief, Devresston lauer, westlich JAandS und sende» Sllvsrankreicb und Subltandinavien. D«r »wischen beiden laaeruvt Rucken boben Drucke- verhindert da- Vordringen ^ ftrSmung und damit den Einlrit« regnerischen Wetter-, Riß, wiuerdiwima belicht fort. P, vgnos,Dr de, so. Juni. Wett«: sicher, Gewl»«rneiaung. Tem»eratur: Rorm-l. Windurioeuq»; H Barometechand: Mittel. Witterung kn Sachsen a« Sunt, «tan». « Tun». »Nt» ß »«»n«, «— tzvtzc « - jt 1 1 vr»«d«n S' »>» L »7 0 ltt. s! >5» iB7 »» >« i >».« «till s r »V 2 » r »» > 8»« , so oo I» i! Mei»«r» »», li«k »» ö- >8 t? 7" r« »V » >» ich. — - ^,.chtel»«tz, , Sennenunter- und -Aufgang, ftra» «ewitter nach Dre«de>, «. Amt. «arametr, ven Ootitmc <«orm. O-kar vblokdf, wallstrabe ». »dend« S Uhr, 7»> unverllnvett. rb«r,»om«troara»d nachgelsiur "" ' WLrm«, niedrig-« »» Ge. wärm«. Letter.
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