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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.07.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260727015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926072701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926072701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-27
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.07.1926
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Ilr. §47 S^tle 4 Oertliches un- Sächsisches. Die kommende« Landlagswahlen. Der Termin für die kommende» Landtagsivahlen liegt nun fest. 31 in 3l. Oktober wird, wie wir kürzlich meldeten, das neue P>rrlaiilent geu»ählt werden. Bekanntlich hat sich -er Landtag bis zum 6. Oktober vertagt,- um aber noch die Einführung dcö amtlichen Stimmzettels zu er möglichen, soll der Landtag bereits am 30. September zu sammentreten. er ivird vermutlich auch über den deutschvolkS- parteilichen Antr.rg auf Wiedereinführung der Listenver - bindung abstimme» und noch einige besonder? wuhtige Dinge erledigen. Dagegen wird daS Berufsschul- und Schul aufsichtsgesetz nicht mehr verabschiedet werden. Die G e m e i n d e w a hI e n sollen nicht mit den Landtags- mahlen zusammcngelegt werden, obwohl dadurch dem Staat, den Gemeinden und den Parteien viel EMd erspart iverden könnte und eS dazu nur einer 'Aenderung der Gemeiudevrd- nung bedürfte. Die Geineinden»rhlen werden am gesetzlich fest gelegten Tage, dem 11, November, stattsinden. Die kommenden Landtagswahlen werden — man muh sagen leider! — eine wesentlich gröbere Zahl von Parteien mit ihren Kandidatenlisten sehen, als im Jahre 1922. Es ist nicht ausgeschlossen, dass man mindestens mit einer Verdoppe lung -er Zahl der W a h l v o r s ch l ä g e. die bei der letzten Landtagswahl sechs betrug, rechnen muß. Von den bür gerlichen Parteien werden die Deutschnationalen, die Deutsche Volkopartei und die Demokraten zunächst einmal mit eigene» Listen herauSkommen. Auch die ZentrumSpartei, die diesmal auf einen Sitz im Landtag rechnen zu können glaubt, wird eine eigene Liste aussiellen. Die WirtschastSpariei entfaltet in der letzten Zeit besonders in den Kreisen -es Handwerks und der Haue-besitzer eine lebhafte Propaganda und wird sicherlich ebenfalls ihre Kandidaten präsentieren. Hinzu kommt noch, daß sogar innerhalb der HauSbcsitzerorganisationen die Frage nach Ausstellung eigener HauSbesitzcrlistcn ventiliert wird, -ic Entscheidung darüber soll aber erst lm September gefällt werden. Man darf weiter damit rechnen, das; auch die Nationalsozialisten, Dent'chsvzialc und Dcutschvölkische zu dem bevorstehenden Aablkampf eigene Listen ausstellcn. ob getrennt oder gemeinsam, ist anscheinend noch nicht entschieden. Auf der linken Seite kommt alS neue Partei die A. S. P. hinzu, denkbar wäre sogar noch ein selbständiges Auftreten eines Restes -er ehemaligen U.S. P„ jener Kruppe um den früheren Abgeordneten Ledebour. Man spricht sogar von einer even tuellen Spaltung der .Kommunisten und begründet das mit den tiefgehende,, Meinungsverschiedenheiten zwischen der offi ziellen Parteirichtnng und dem linken Flügel. Nicht aus geschlossen ist es, das; sogar die Auswertungspartci als solche auch noch in den Wahlkampf eingreist. Die gesetzliche Be- stimmmung, die mit -er Einführung dcS amtlichen Stimm zettels von den neuauftretenden Parteien einen Betrag von "MN Mark als Zuschus; zu den Herstellungskosten deS Stimm- zettclS verlangt, wird hoffentlich solch groteske Wahlvorschlüge wie die deS Haeußer-Bundes in Zukunft wohl unmöglich machen. Der ersle Tag der neuen Derkehrsordnung die bekanntlich am gestrigen Montag in Kraft getreten ist, hatte die ganze Polizei Dresdens auf die Beine gebracht. Auf den Hauptstraßen der Stadt, vor allem an den wichtigen Verkehrsknotenpunkten und Kreuzungen stan den die Posten zu zwei und drei Mann. Der Unbefangene hatte unwillkürlich den Eindruck, als ob eS sich um das Verbot einer Demonstration, um eine regelrechte Straßensperrung handelte. So standen z. B. auf der Prager Straße an jeder Straßenecke VcrkehrSbcamte. Dieses Massenaufgebot der Polizei ist jedoch nur auf wenige Tage berechnet. In erster Linie haben jetzt die Beamten die Allgemeinheit über die neuen Vorschriften praktisch auszuklären, anderseits sollen auch die noch nicht zum Verkehrspolizisten geschulten Mannschaften Erfahrungen sammeln. Die neuen Richtungs- und Verbotsschilder sind, wenigstens im Zentrum, schon fast allenthalben angebracht worden. D>e noch fehlenden werden in Kütrze geliefert. Im allgemeinen konnte man gestern feststellen, daß das Publikum der neuen Verkehrsregelung reges Interesse entgegenbringt. Jedenfalls hatten die Beamten st ndig Auskunft zu erteilen. Etwaige Missetäter wurden in der loyalsten Form von der Polizei auf die Ueber- trctungen der neuen Vcrkehrsvorschristen aufmerksam gemacht. Am meisten versuchten noch die Radfahrer, dank der Be hendigkeit ihrer Vehikel, gegen den obrigkeitlichen Stachel zu lecken. Es scheint noch nicht allgemein bekannt zu sein, daß das große Straßenkreuz, also die Linie Georgentor-Haupt- bahnliof und Postplatz-Pirnaischer Platz, von früh 8 bis abends 9 Uhr für Radfahrer, also auch für Uebcrkreuzcn ge sperrt ist. Auch die zwangsweise Verkehrsregelung durch die E i n b a h n st r a ß e n muß sich erst noch einspiclen. Selbstverständlich bleibt mit Ausnahme der Tagesbeschrän kung für das Radlahren die neue Polizeiordnung auch in den verkehrsschwachen Nachtstunden in Kraft. wird bi» dabin allabendlich in der Premierenbesetzung mit Liga Limburg, Ludwig Stößel. Maria Jsele und Paul Rainer wiederholt. Mittwoch gcschtotscne Vorstellung. -f- Büchners „Danton" im Chemnitzer Naturtheater. Aus Chemnitz wird uns geschrieben: Tie Direktion Fischer -cs Chemnitzer Naturtheaters hat cs unternommen, mit einem Massenaufgebot von 160 Darstellern Georg Büchn-rs Revolu- tionsürama „Dantons Tod" heranszubringcn. In glänzen der Einfühlung des Regisseurs in den Geist des Dichters war es trotz der einer Naturbühne gezogenen Grenzen gelungen, ein bis in die geringste Feinheit harmonisches Ganze zu stande zu bringen, daS seinen künstlerischen Höhepunkt in tdcm alle Schrecken wideripiegelnden und doch nicht brutalen, ästhetisch nicht abstoßenden Hinrichtnngsbild auf offener Szene, Las kein Fallen des Vorhanges beenden konnte, fand. Karl-Heinz Worth gab den Danton, Erik Haksncr in alänzen- öer Maske von RobeSpierre, Leonore Oppermann Dantons Gattin und Lies Weida die unglückliche Lucile. Die hiesige Linkspresse hatte eS vermcht, schon im voraus daS Stück 'irr ihre Zwecke auszumünzen, doch scheiterte ihre Absicht an der künstlerischen Annagung der Darsteller, die lediglich ein er schütterndes Kunstwerk boten, in dem. getreu den Absichten des Dichters, der vi'lichologtsch dunkelste und komplizierteste Punkt der französischen Revolution zum Spicgclbilde des letzten und tiessicn MenichheitselendH gewacht wurde. s Die diesjährige Winterspielzeit des Städtischen Theaters zn Plauen lJntcudant Kurt S t r i ck r o i h> wird u. a. die Uraufführung einer Over von Albert Mattansch, dem früheren Kapellmeister der Magdeburger Oper, betitelt „Das lachende Haus", sowie des Schauspiels „Der S ch e l m e n s p i e g e l" von Erwin Hahn bringen. Außerdem ist eine große Zahl von Neneinstndicrnngcn klassischer und moderner Werke auf dem Gebiete der Over, der Operette und dcS Schauspiels vorgesehen. Im Mittelpunkt der Erst ausführungen und Neueinstudierungen sicht Richard Strauß, die im Februar zu einer Nichard-Ttrauß-Festwoche unter Anwesenheit und Mitwirkung des Komponisten zu- sammcngefaßt werden. Neu erworben sind „Elektra", „R o s e n k a v a l i e r", „Ariadne auf Naxos" und „Intermezzo". Ein anderes musikalisches Ereignis wird Sie Erstaufführung von Hans Psitzners „P a l e st r i n a", unter Mitwirkung des Komponisten sein. t ReneS Mitglied der Preußischen Akademie der Wissen schaften. Ter Geheime Justizrat. Prof. Dr. Leopold Wenger. Vertreter -eS Römischen mrü Deutschen Rechts an -er Universität München. Mitherausgeber der Kritischen Birrteljahrsschrift für Gesetzgebung und Rechtswissenschaft, des Archivs sür Rechts- und Wirtschastsphilosophie und der Dten»tog. r/. Das gilt in gleicher Weise für daS Befahren der Einbahn, straßen. Hat sich das Publikum erst einmal mit -er neuen Ver kehrsregelung vertraut gemacht, was bei dem Massenaufgebot der polizeilichen Lehrmeister wohl bald der Fall sein dürfte, so wird auch die -saht -er täglichen Straßenunsälle aus eilt Minimum zurückgedrängt werden. HaupterforderntS ist aber, daß auch alle Fußgänger endlich einmal BerkehrS- disziplin aiinehmen. Die Prager Straße ist heute nun einmal nicht mehr die alte gemütliche Bummelstraße aus dem vorigen Jahrhundert, sondern eine Geschäfts- und Verkehrs- straße erster Ordnung. Dasselbe gilt mehr oder weniger sür sämtliche Straßen des großen VerkchrskreuseS. — Vom konsularischen Dienst. Dem zum Konsul der Vereinigten Staaten von Amerika in Dresden ernannten George P. 'Waller ist namens des Reiches das Exequatur erteilt worden. — In sein 70. Lebensjahr tritt morgen, am 3». Juli, der Senior des Dresdner Buchhandels, Herr Hvfbiul,Händler Georg T am m e, in seltener geistiger und körperlicher Frische. „Lraoui negotii.-," — frei von Geschäften —lebt er in seinem Heim am Nürnberger Platz seinen philosophischen und psycho analytischen Studien. Ein gründlicher Gocthekenner und Polyhistor, ist er ein eifriger Leser der gesamten schöinvissen- schafllichen modernen Literatur. AlS Autor betätigte sich Georg Damme verschiedentlich. In zwei Auslagen erschien bis jetzt: „Die Welt als Lebcnszwang" — eine DascinSbclrachlung in zwanglose» Gedanken und Glossen. In fünfter Auflage er freut seine Leser: .Lös Gedanken — Alltägliches und Nicht- alltägliches" — ein humoristisch-satirisches Merkchen. Vor wenigen Jahren beging die Buchhandlung Georg Tamme ihren 75. Gründungslag. Wie EKwrg Tamme, so ist cs auch seinen Nachfolgern gelungen, die Buchlzandlung alS ein geistiger Mittelpunkt Dresdens zu erlrallen, — Umleitungen im Nachtwagenvrrkchr der Straßenbahn. In den Nächten von Dienstag zu Mittwoch und von Mittwoch zu Dvnnerotag ^.2 bis L.5 Uhr früh werden wegen 'Auswech selung von Fahrdrähten in der Umgebung des Ralhenauplatz.'ö die Nachtwagcn folgender Linien in beiden Richtungen um- geleitet: Linie l: zwischen Blaicwttzer Straße und Georgplatz über Fürsten-, Eanaletto-, Grunaer und Ringstraße,- Linie 6: zwischen Sachsen- und Georgplatz über Kau Ibach-, Grunaer und Ringstraße,- Linie 13: zwischen Ncwstädtcr Bahnhof und Stübelplay über Marienbriicke, Postplatz, Allmarkt und Grunaer Straße: Linie 13: zwischen Sachscnplatz und Postplatz über Terassenufer und Theaierplatz: Linien 19 und 30: zwischen Fürsten- und Pirnaischer Platz über Eanaletto- und Grunaer Straße. — Zum Brand in der Dynamitfabrik Hilbersdorf (Mul denhütten > wird weiter gemeldet, daß neben unbedeutendem Maicrialschaden nur Gebündeschaden entstanden ist. In einem Fabrikgebäude standen Blciboltiche mit Abfallsüurc. Jeder dieser Bottiche hatte eine Ablausvvrrichtung, um die auf- steigeude Säure ins Freie zu leiten. Bei dem einen Bottich scheint diese Schutzvorrichtung nicht genügt zu haben. Die entstandene Säure trat über den Bolltchrand, drang herab und setzte Holzteile in Brand. Das Fever wurde alsbald be merkt. Ein Feuerwehrmann erlitt leichtere Verletzungen. — Die TraditionSvercinignng der Fliegcrabteilung 301 Im Ring der Flieger halte für den 24. und 26. Juli ihre ehemaligen Angehörigen zum ersten WiedersehenS- tag nach Dresden einberufcn. Am vergangenen Sonn abend fanden sich die Kameraden in der Bärenschänke bei Ka merad Höhne zu einem geselligen Abend ein. Am Sonntag- vvrmittag wurde an der Ruhestätte Jmmclmanns ein Eichcn- kranz niedergclcgt. Eine weitere Abordnung wird heute dem letzten sächsischen Pour-lc-Möritc-Flieger, Oberleutnant a. D. Wüsthoss, daS Ehrengeleit geben. Die Geschäftsstelle der Ver einigung befindet sich Dresden-A., Maricnstraße 18/20 (Hotel „Drei Naben"), bei Kamerad Radisch. — Kricgsblindensürsorgc. Wie der Landesverband der Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterblicbcncn des Sächsischen Militärvercinöbundcs lKnffhüuscrbund) uns mittetlt, erhaben auf Grund der Durchführungsbestimmungen der vierten No velle -eS NcichsversorgungsgesetzeS Blinde mit Wirkung vom 1. April 1920 ab an Stelle der einfachen die erhöhte Pflege- zulage von 720 Mark jährlich, falls ihre Blindheit auf einer organischen Veränderung beruht. Blind in diesem Sinne ist jeder, dessen Sehvermögen wirtschaftlich wertlos ist und der sich in fremder Umgebung nicht allein znrcchlfindcn kann. Bei weiteren, auf Dienslbeschädigung zurückzusührenden schweren Gesundhciisstörungcn, die ein erhöhtes PflegcbedürsniS be dingen, erhalten die Blinden dir höchste Pflegezulage im Gruudbctrage von 361 Mark jährlich. Als solche Gesundheits störung gilt auch der Verlust des Geruchssinnes, wenn dieser Verlust auf erheblichen, anatomischen Veränderungen an der Nase oder den Nebenhöhlen beruht. — Eine wichtige Errungenschaft im Kachelosengcwcrbe. Nach jahrelangen Versuchen ist cs der Meißner Ofen- u n d P v r z e l l a n f a b r i k v o r m. C. T e t ch e r t in Meißen i. Sa. gelungen, Schleifmaschinen zu konstruieren, die den feuerfesten, porösen Scherben ihrer Meißner Schamottekacheln wtnkelrecht und auf Getzerstichmah so schleifen, baß dasckastiLe, zeitraubende und staubentivtckelnde Zuarbeiteu beim vetze« de» Ofens wegfällt. Bisher hat sich die Kachrlvsenlnbnftrt« damit begnügt, ein unferttgeS Fabrikat auf ten Markt ,u bringe», das der Ofensetzer erst am Orte seiner Verwendlinz auf da» richtige Maß zuschletfrn mußte, um barau» den Ofen bauen zu können. Unvermeidlich beschmutzte badet der fentr, trockene Schamottestaub, weithin alle Gegenstände der Wob- iningseinrichtung, so baß oftmals schon aus diesem Grunde von der Aufstellung eines Kachelofens Abstand genvniinsn wurde. Mit Hilfe der neuen Erfindung wird e» ermüglstht, einen Ofen ohne sonderliche Verstaubung der Zimmer- einrichtung innerhalb kurzer Zeit fix und fertig aüfznrichtku, wobei alS ein Hauptvortetl auch noch die Verbilligung in be tracht kommt, die sich aus dem Ersatz der Hand- durch die Maschinenarbeit ergibt. Etwaige Befürchtungen hinsichtlich des Ausfalles an Lohn und zunehmender Arbeitslosigkeit siiid dabei um so weniger am Platze, als erfahrungsgemäß (»de Verbilligung der Fabrikationskosten bet einem Gegenstände deS notwendige» Bedarfs einen erhöhten Umsatz bewirkt, was zweifellos auch ans den Kachelofen zntrisft. Hat er sich wegen seiner besonderen Vorzüge in wirtschaftlicher, gesstnbheitltch« und ästhetischer Hinsicht Jahrhunderte hindurch behauptet trotz einer technischen Rückständigkeit —, so kann zuversichtlich erwartet werden, daß die neue bedeutsame VervolltommuM der FabrikationSiveise seinen VeriveiidungSbcrcich erheblich vergrößern werde. Im übrigen bürgt auch der Ruf der ältesten Meißner Ofenfabrik dafür, daß die technische Nene- rung gut durchgcarbeitet ist und Enttäuschungen ausgeschlvlsti, sind. — Ein weißer Nabe. Wie wir dem „Christlichen Volks, boten" entnehmen, hat der Hausbesitzer Zacharius Huntlcynn seinem Grundstück in der Nähe von Neunork folgende In- schrist anbringen lassen: „Mein Hans enthält zehn Wohnun gen, die ich zehn Familien anbiete. Ich nehme jedoch Nur N>. »rillen mit mindestens siinf Kindern auf. Biele Besitzer geben Hunden den Vorzug vor Kindern. Ich meinerseits dulde keinen Hund auf meinem Grundstück, dafür freue ich micö chn so mehr, dort Kinder zu sehen. I» jedem Fall, wo dieVcHl der Kinder meiner Mieter sich vermehrt, werde ich die WÄe herabschen," — Jnicrnaiiouale Kunstausstcsiung. Heute, Dienstag, findet wiederum vilnktltch 1 Mir eine Flllirung durch die Ausstellung stall. Fräulein Tr. Hilde Marchand wird einen erklärenden Bortrag über die neue deutsche Kunst stallen .Karlen sür SO Psg. sind tm Sekre tariat der Ausstellung zu staben. -..'s Ausstellung wirksamer Werbemittel ln -er Mir iWilSdruffcr Straße 1,l.) Die Dauerausstellung Dresdner Reklame« künstler in der Ala hat seit gestern ein neues Gesichter» halte» durch die reiche Beschickung mit Werken dreier hervor, ragender Dresdner Plalaiküustler und Werbesachlenter O. Rönsch, Kurt Börnig »»d Heinrich Molge. LU« drei Künstlern ist die übereinstimmende Anerkennung »u zollen, daß sie mit klaren Ideen aus ihr Ziel lossteuern u»d auf ihren Plakaten keinerlei Rätsel zu raten ausgeben, wie dies eine Zcitlaiig bei den Plakatzeichncrn zum guten Ton zu gehören schien. Das schließt nicht aus, daß bet aller Sachlichkeit der Rcklameschilder doch auch gefällige und originelle Ideen, die zwingend aus die anzuprciseildeii Dinge Hinweisen, mit uiiterlauseii, mag es sich nun — wie bei O. Rönsch — um Ltkök oder Kaffee, ui» Häkelgarn oder Schiihputzmittel, »m Tabgk. fabrikate oder Gewürze Handel», oder — wie bei Börnig um die Empfehlung von Spielkarten lglückscligcs Skat-Triiji, Weizcnbrot (Prachtkerl von Bäckerjungei, Glühlampen', Lbol, Zigaretten, elektrogalvanischen Apparaten, oder — wie hei H. Molge — um die Ausmuiiteruiig zum Sparen (eine Ävqr- büchsc in GlückSschivcincsvrm trägt die Aufschrift: Sächsische StaatSbanki, oder um die Vorzüge von Spiritus- und Pe troleumgaskochern, von chinesischem Tee (höchst charaktermi- scher Ehinesinnenkvpf mit Tcctassc), von Wachskerzen oder Malzkasfee. Von allen drei Künstlern steht man auch farbeii- freudige und geschmackvolle Entwürfe für Packungen ,M Tabakwaren, Schokolade», Konfekt und Pralines, von TeW, Chemikalien, Kaffee »sw. Molge stellt außerdem zweÄW- lich-klare, aber künstlerisch empfundene Diplome, AiistW. karten mit und ohne Wcrbeabsichten, sowie eine Reihe Kartons mit ganz allerliebsten Kinder-Gcnrcbildern aus, während Rönsch etliche sehr wirksame Schutzmarken für verschlkdeiit Fabrikate beisteuert. Zwischen den zeichnerischen und itiak- riscstcii Reklame-Entwürfen bringen einige bemerkcnSnMt Keramiken (ohne Werbeabsichtcnj von Alfred Schützt k- lebende Abwechslung. Die Ausstellung ist bei freiem EtiMt für jedermann zugänglich und kann insbesondere nach Werk- Möglichkeiten Umschau haltenden Geschäftsleuten tinpfMn werden. Moderne Futzpjlege geschieht sicher, zuverlässig und erfolgreich mit Dasenolosorm-PM Unangenehmer Geruch oerschMidet sofort. Der Körper wird erslOt und belebt. Einmal durcbgeHihrl und der Vasenoloform-Fuß-PM ist der Freund des Kaufes. H 5«s K Bei Dr« Sani rtcht Sab« Dt« »er Stet« »ed« sind auf »aß tbre von SUll Dur Upri ü»e, kabl -cn> li» Steil M« Dr» rent Söhe Fall trotz den ja K in S me« Unti fahr, SA l »ede »ab nur Drei Skori Sich Droi Schr sechs »eich völlt weitl »ede mal« 1 M IM ist d bblii mech Metz Here Pub lang «ritz LeSl schw Satz Mi votr «syn «in Um» meist setzet wähl läuft Mob Drei kinei geeig gesta liung meist über Münchner Beitrüge zur Papnrussorschung und antiken Rechts geichichte, ist von der Preußischen Akademie der Wissenschaften zum korrespondierenden Mitglied ihrer philosophisch-histori- schen Klasse gewählt worden. f Ein Deutscher zum Ehrenberater der chinesische« Reichs« musecn ernannt. Eine ungewöhnliche Ehrung ist vor kurzem in China einem Deutschen zuteil geworden. Der Direktor der Staatlichen Gemäldegalerie in Stuttgart, Dr. Otto Fischer, der zurzeit eine einjährige Studienreise durch Japan und China macht, wurde zum Ehrenberatcr der chinesischen Reichsmuseen ernannt und ihm das Diplom überreicht, nach dem er vor einer Versaminliing hervorragender Vertreter der chinesischen Wissenschaft in Peking einen Vortrag über Denk malpflege gehalten hatte. Der Vortrag mußte aus den be sonderen Wunsch der chinesischen Hörer gedruckt werden. Daß diese Ehrung mehr bedeutet als eine Augenblickshösltchkctt, geht daraus hervor, daß Dr. Fischer daraufhin der Zutritt zu den kostbarsten Sammlungen chinesischer Kunst und Alter tümcr gestattet wurde, der heute keinem Europäer oder Amerikaner gewährt wird. Dr. Fischer, auS dessen Feber schon vor dem Kriege ein wichtiges Werk über die Salzburger alt deutsche Mnlerschnle erschienen war, hatte sich besonders durch sein wegweisendes Buch über chinesische Landschaftsmalerei im In- und Ausland einen Namen gemacht. s Deutsche Gastprosessnr an der Cornell-Universttät. Dr. Fritz Panetb, Professor für anorganische Chemie an der Uni versität Berlin, wird im nächsten Jahr an der Cornell-Uni- versilät in Ithaca (Neuyork) Vorlesungen über Radioaktivität halten. f- „Souvcnir"-J8ger im Shakcspearc-Thcater. Die Por tiers in den Hotels von Stratsord-ou-Avvn beklagten sich in letzter Zeit immer mehr darüber, daß das Gepäck der Be- 'ucher aus Amerika und den Kolonien bei dem Verlassen der Stadt so merkwürdig schwer wäre. Man stellte Beobachtungen an und entdeckte zur allgemeinen Ucberraschung, daß Hunderte von diesen Verehrern Shakespeares zur Erinnerung an den großen Mann — Ziegelsteine von den Resten des unlängst niedergcbranntcn Memorial Thcatrc mitgenommen batten. Ganze Masten von Steinen sind auf diese Welse seit dem Brande verschwunden. Tie guten Ttratforder sind darüber nicht so sehr böse, als daß sie vielmehr glauben, wenn die Liebe der Shakesveare-Frennde zu den alten Steinen so groß ist, ein gutes Geschäft daraus machen zu können. Man er wägt den Plan, die Steine den Vemcher» für eine Guinea daS Stück — manche wollen es auch btlliaer machen — zur Verfügung zu stellen, und hofft auf diese Weise, schnell genug das Geld »um Wiederaufbau des Theaters zusammcnzu- brtngcn. -s- Ei» dramaturgisches Experiment. Bei den dram- tnrgischen Sommcrkiirscn, die die Columbia - Universität in Ncuiwrk regelmäßig abhält, wird dieses Jahr ein interessant«» Experiment gemacht. Es wird nämlich denjenigen Studentin, die sich versuchshalvcr mit der Niederschrift von Dramen be schäftigen, gleichzeitig auch die Gelegenheit gegeben, die eist- zelnen Akte sofort nach der Niederschrift daracsicsst z» sehet» die Darsteller sind ebenfalls Studenten. ES soll ans düs« Weise den werdenden Dramatikern Gelegenheit gegeben wer den, noch während der Arbeit experimentell die Wirkung zu kontrollieren. f Die Jcan-Panl-Gescllschast hält ihre diesjährige Mit gliederversammlung am 29. September In Bayreuth ab, D«a geschäftlichen Verhandlungen, die nachmittags im Neuen Mt- hauS stattsinden, folgt eine Abendveranstaltung im Saal dtt Bürgcrressource, bei der Dr. Heinrich Sptcro, Berlin, titzer Jean Paul und Wilhelm Raabe sprechen und Fräulein L«- frted, München, aus den Werken des Dichters Vorträgen wird. f Das Organ des deutschen Flugwetterdienstes. DI« du Jahre 1314 von Friedrich Asimann. dem Begründer der wisse»« schastlichen Luftfahrt und Schöpfer dcS aeronautischen Observ»' tortlims Lindcnberg bei Becskow, InS Leben gerissen« Zeit schrift für Wittcrungskniide „DaS Wetter" mar durch Wirt« schriftliche Schwierigkeiten in ihrem Wcitererscheinen gefährdet, Wie jetzt einer der HcranSgeber, Prof. A. Pevvler, Karlsruhe, in der Badischen Gesellschaft fiir Wetter- und KlimcssörlchM mittctlte, ist eS -er Gesellschaft gelungen, den Fortbestand dieses wichtigen Organs, das in über NOO Exemplaren im A»> und Ausland verbreitet ist, zn sichern. Das preußisch« La»d« Wirtschaftsministerium wird sich in Zukunft an den Kosten der Zeitschrift beteiligen und hat durch wiederholte Erlasse an die ihm unterstellten meteorologischen Behörden nachdrücklich M den Bezug der Zeitschrift hingewiesen. „Das Wetter" ist airck offiziöses Organ des gesamten -eutschen tandwirlschaftlichtil und Flugwetterdienstes geworden, -s- Neuere Forschungen auf Kreta und Delos. In d«< preußischen Akademie der Wissenschaften sprach der Berliner Historiker Geh. Rat Prof. Dr. U. W tlckcn im Aiss-Hliiß'-« eine in den Osterferien von ihm ausgcfilhrte Reise M Griechenland über neuere Forschungen a »f Kt undDelos. Auf Kreta versprechen die von der srariMIchcii Schule begonnenen Ausgrabungen deS Palastes Mallia d«' sondere Belehrung, da dieser iiiiitclmlnvischc Palast nach "r Zerstörung nicht, wie die von KnossvS nach ist SI >Eck, «Äpo hat. delis, st"»« «lkab «ich »lisch nie, betau Däm folge «ein «zu sorde Slifla sr der z »ön, vpe, silav döz küss, oosfi- c deuti Leku lind «!chr baut worden ist. Die Unbcsestlgthctt aller dieser Plätze W auf ein einheitliches kretisches Reich schließen, so wie die M von Mallia am Meere auf Secherrschaft. — Für dt« Frap «nn chh, trott lhor L.'
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