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«ochdnx» M» «» <.«>»»»>» «»chr.1 «ÜIM» - Sch»«»»» »«d«, ^«»1 SrettTg» 1. Oktober 1«LG. Schiffseftun« und «auptgeschqisftM» »»»»«istrad« SS «0. Gluck u. Berta- «m vlepsch » Rrtch«« In «rodm. V»»«d«d.Konto Kl* »a» <t«o b»<I»oe«»«i«t»o 6«, Io- n Koalooit«, «orpkoki«, io r»IoIi1>»t0-M' K»»v»bi s ^IIK. KKlll H !vk>N, Ink.: kvömg vorn. Ml l 0-»rHQ<ie1 UUS. . I,. fernspr. 14277. ksbiilsrir-vlllott an-t k^nrlilofvi-Xsffss Koonvrt nartnn. u. »danck» Kstteelliwino S1lminung»-Aoi»«r1« «Ie» Kapellmeisters Lrnst Kost r s n L r>1 ^55 ^I_-5 k^I kr HO L piLSLr»« 18.00 rar«. <rc:nc s)«! k»Lui Scrzv/Qvz-lQss. Orssüsrv/z 3uNiOQskr Nr t2 Die Handelsbeziehungen in Brüssel. Dle Freiheik -er Wlrlschasl nolwen-ig. Brüssel, 30. Sept. Der heutige Sitzungstag -er J-inanz- konferenz war -er allgemeinen Besprechung -er Krage -er internationalen Handelsbeziehungen gewid- met. Hierbei hielt einer der Vizepräsidenten der Konferenz, der belgische HandelSminister d c W o u t e r S, die einleitende Rede, Er stellte die wirtschaftlich starken Gruppen, wozu er Amerika »nd Asien zählt, den wirtschaftlich schwächeren Gruppen Europas gegenüber. Die Wirkungen des Krieges und die noch anhaltenden staatlichen Et «griffe in -aö Wirtschaftsleben gäben dem internationalen Handel eine ganz neue Richtung. Es unterliege keinem Zweifel, das, der internationale Handel hierbei durch die industriell stärkeren und damit führenden Staaten beeinflußt würbe. Als wich tigste Voraussetzung für die Wiederaufnahme des internatio nalen Handels bczeichnete er die Freiheit in der Wirtschaft. Me einschränkenden Maßnahmen müssten abgebaut werden. Die anschließende Aussprache brachte keine wesentlich neuen Gedanken znm Ausdruck. Der Vertreter Italiens betonte das Recht aller Staaten auf Rohstoffe. Ein spanischer Delegierter sprach sich für die Erleichterung der Pah. und sonstigen Grcnzvvrschriften aus. Bemerkens wert ist noch, daß der japanische Vertreter bemüht war, die von dem belgischen HandelSminister gekennzeichnete gün stige Wirtschaftsverfassung seines Landes abzuschwächen. Auch für die Krage des internationalen Handels wurde eine besondere Kommission gebildet, welche über alle Einzelheiten noch zu beraten hat. Ihr gehört von deutscher Seite Bankdirektvr llrbig an. lW. L. B.) Sonderbesprechungen. tAtgner Drahldertcht der »Dresdn. N a <h r t ch t e n".s Köln, 30. Scpt. Nach einer Brüsseler „Soir"-Meldnng haben am Dienstag die belgischen Delegierten mit deu Deutschen separat konferiert. Dem „Decolo" zu folge hätten sich die Belgier bereit erklärt, die öeurschen Finanzvorschlltg« in Genf zur Erörterung zu stellen. Dem „Soir" zufolge wird die Konferenz Ende nächster Woche sich vertagen. Rotterdam. 80. Sept. Nach einem Reuter-Bericht ans Brüssel hat der Vortrag des deutschen Staatssekretärs Bergmann zu einer Sondersitzung der Alli iertendelegation am Dienstag geführt. Man habe die große Bedeutung der V-ergmanmchen Darlegung nicht verkannt, anderseits aber auch sich dahin geeinigt, daß das deutsche Expose nicht unwidersprochen bleiben dürfe. Der Wie-erausbau in Frankreich. Brüssel, 3«. Sept. Der Finanzkonserenz ist das Expos«; der französischen Delegation zugegangcn. Es beschäftigt sich eingehend mit der Wiedcrgutma ch u n g der Kriegs schäden. Der größte Teil der Lasten für den Wieder aufbau ist Deutschland und seinen Verbündeten durch den Kricdensvertrag aufcrlegt. Die französische Negierung glaubt aber, die Realisierung dieser Quelle nicht ab- ivartcn zu dürfen, um das lebensnotwendige Werk in An griff zu nehmen. Sie konnte sich die nötigen Mittel nur auf dem Wege der Anleihen beschaffen. Seit dem 31. Juli d. I. sind ungefähr 2V Milliarden Kranken für W i c d c r a n f ba u a r b c i t c n ansgegcbcn worden. Das Ergebnis kst. bas, 77 Prozent der zerstörten industriellen Betriebe ganz oder teilweise die Arbeit wieder ausgenommen haben. Das beschäftigte Personal beläuft sich gegenwärtig auf 42 Pro zent des vor dem Kriege beschäftigten. Von der anbau fähigen Fläch« sind 60 Prozent der verwüsteten Gebiete be arbeitet worden und 50 Prozent wieder angebant. Von 528 000 Stück fortgcnommcnen Rindviehs sind 114 000, von 307 000 Pferden, Eseln und Mauleseln 208 000 ersetzt. Die Ausräumungsarbcttcn der zerstörten Ortschaften werden ungefähr 42 Millionen Quadratmeter betragen. Ab 1. Juli 1920 waren davon etwa 41 Proz. aufgeräumt. Von 53 000 Quadratmetern zerstörter Wege sind 22 870 Quadratmeter wieder benutzbar gemacht worden. Trotz aller Anstrengun- gen überschritt die französische Kohlenförderung während der ersten sechs Monate dieses Jahres noch nicht 60 Pro zent der Vorrriegsfördernng im gleichen Zeitraum. Die Anleihe, die in bezug aus den Wiederaufbau durch den Staat ausgenommen worden ist. beläuft sich auf 2lsH Mil liarden Kranken. Sine neue Nole an Deulfchlan-. Basel. 30. Sept. Wie die „Exchange-Agentur" meldet, bereiten die Alliierten - Delegationen eine neue Note an Deutschland vor, die sich mit den Ursachen des schlechten Standes der deutschen Finanz Wirtschaft de- fassen wir- und hierfür auch die deutsche Kinanzgebarnng verantwortlich macht. Die französischen Gelüste aus -ie deutschen Kohlen. Nom. 30. Sept. Der Berliner Vertreter der „Jdea Nazionalc", Prof. Grabcnigv. schildert in dem genannten Blatte die französischen Machenschaften, um sich in den Besitz des NuhrbeckenS zu setzen. Er weist auf die Anfstapclung ungeheurer K o h l c n v o r r ä t e in Frankreich hin, wodurch eine Menge Kohlen verdorben und Europa entzogen werde. Falls es den Franzosen ge linge. die Abstimmung in Oberschlesien zu lenken und Obcrschtesien an Polen auSznliefcrn, so werde dadurch der Spavcrlrag mit der Zwei-Millivncn-Tonncn-Lieferung hinfällig, und Frankreich werde das Ruhrgcbiet besetzen, während französische Banken und Ingenieure von den Kohlenmincn Oberschlesicns Besitz ergreifen. Alsdann be herrsche Frankreich den Kohlcnmarkt nnd Italien könne sich freuen, den Streich unterstützt zn haben, den Frankreich Deutschland wie den eigenen Verbündeten gespielt haben wird. Zurückweisung deutscher Forderungen. Berlin. 30. Sevt. Die Konferenz der Bot schafter hat eine Reihe von deutschen Forderungen zurückgcwiesen. nnd zwar die Forderungen wegen des Saargeb ieteö. wegen der Besetzung bcS linken Rhein uferS, wegen der Anwendung der französischen Zeit, endlich wegen Verhaftungen, die die alliierten Behör den vorgenommen haben. Der Wie-erausbau -er -rutschen Kanöelsslolte. lUigner Dravtberlcht -er »DreSbn. N a < r I - t e n'.s Berlin, 30. Sept. lieber den Wiederaufbau der deutschen Handelsflotte wird heute gemeldet, das, auf deut schen Werften zurzeit 18 Neu bauten für die deutsche Handelsflotte liegen. Paris, 30. Sept. Ueber die Ablieferung der deutschen Handelsflotte gibt die Wicdcrgutmachungskom- mtssion folgende amtlichen Mitteilungen heraus: Die gesamte den Alliierten durch Deutschland ausgclicferte Ton nage belief sich am 10. September auf 1 944 505 Tonnen. In dieser Zahl sind Schiffe großen und kleinen Raum inhalts, sowie Segelschisse enthalten. Wenn man von de» Schiffen i» der südlichen schlcswtgschen Abstimmnngszone, deren Auslieferung notwendigerweise durch den Zivang, die Regelung der verschiedenen mit der Abstimmung zu sammenhängenden Fragen abwarten zu müssen, verzögert wird, sowie von einigen wenigen Schiffen in Reparatur oder im Ban abstcht, so befindet sich nunmehr fast die ge samte deutsche Tonnage gemäß dem Vertrag in der Han- Her Alliierten, Vor -em englischen Dergarbeikerslrelk. Amsterdam, 3». Sept. „Telegraas" meldet aus London: Der Sekretär des Bergarbeiterverbandes Hodges gab bekannt, daß die Vertreter der Bergarbeiter Lloyd George »ritteilten, die Besprechung mit den Bergwcrksbesitzern über die Lösung der Frage der Lvhnstreitigkeitcn sei ergeb nislos verlaufen. Lloyd George drückte sein Bedauern darüber ans umd drang auf eine neue Zusammen kunft mit dem Bergiwe-rköbesitzern. Die Vertreter der Bergarbeiter antworteten, sie seien zu dem Schluß gekom men, daß ein weiteres Zusammentreffen mit den Berg, werksbcsitzern keinen Nutzen haben könne, «nd baß sic morgen auf der Delegiertenkonferenz ihr Urteil zum Ans druck bringen würden. Wie „Telegraas" weiter mitteilt, sei der Streik unvermeidlich, wenn die Regierung iricht schnell eingreife. Vor allem die Bergarbeiter von Südwales verlangten hartnäckig die sofortige Bewilligung der geforderten Lohnerhöhung. <W. T. B.) Dir englisch-rufsischen Kan-elsbeziehungen. London, 80. Sept. „Daily Telegraph" berichtet, daß das englisch-russische Handelsabkommen be reits fertig vorliegc. Es werde aber nicht eher unterzeich net, als bis der Friede zwischen Rußland und Polen zustande gekommen sei. „Daily Mail" veröffentlicht Einzel heiten über das Abkommen. Man erwarte, daß in einigen Wochen Unterhandlungen über einen endgültigen Frie densschluß mit Rußland beginnen können. Unter den Be dingungen werben genannt: Die Sowsetrcgierung ver pflichtet sich, jede Propaganda gegenüber Groszbrttan- ntcn zu unterlassen. Sie werde auch gewisse von der zari stischen Regierung kontrahierte Schulden anerken- n e n. Man glaubt, daß es sich um Schulden handelt, die sich auf Warenlieferungen und auf geleistete Dienste beziehen. Der Vertragsentwurf liege nunmehr dem Kabinett in London vor. Aelinliche Abkommen werde Rußland auch mit Japan und Italien treffen. <W. T. B.j London» 80. Sept. Die „Times" vernimmt, daß führende Londoner Finanzlente in dieser Woche ein bringendes Er suchen an Lloyd George richteten, in dem sie die Aner kennung aller bestehenden russischen Schulden zu einer unumgänglichen Bedingung für die Wieder- anfnahme des Handels mit Rußland machen. Noch immer keine Nuhe in Italien. Basel, 30. Sept. „Sccolv" meldet, daß in Ligurien a n a r ch i st i s ch c Komitees die staatliche Ordnung sabo- tiere». Es fanden Plünderungen entlegener Landhäuser nnd Paläste statt. Die Bauern organisieren eigene bewaffnet« Trupps, um sich gegen die Banden zn verteidigen. „Tri bun« bestätigt, daß die Räumung der Fabriken tu Len lignrischen Gegenden «rf Widerstand aestotzen fei. Die »berschlestsche Autonomlebewegung Im Getümmel und Lärm des Kampfes wider die polnische Willkür und Lündergier ist die öffentliche Auf merksamkeit von einer Bewegung abgelenkt worden, die man wohl größtenteils in den politischen Kreisen des Reiches als abgetan oder doch als gänzlich unmaßgeblich betrachtete. Nur ab und zu drangen Warnnngsrufe ver- einzelter guter Kenner der in Qberschlcsien herrschenden Stimmungen und Strömungen von dort herüber und wiesen darauf hin, daß die nach einer Veränderung der staatsrechtlichen Stellung dieser bisherigen preußischen Pro vinz drängenden Triebe nnd Kräfte keineswegs cin- geschluinmert oder machtlos geworden seien, sondern im Gegenteil eine steigende Rührigkeit bekundeten und nrit zäher Beharrlichkeit ihre Pläne weiter verfolgten. Wie recht diese Warner hatten, wie wenig ihr Scharfblick sie bei der Beurteilung der Lage betrog, lassen die jüngsten Vor gänge deutlich erkennen. Verschiedene parteipolitische Kundgebungen zugunsten der schlesischen Autonomie haben stattgesunden, in der Prelle wird die Frage lebhaft erürert, die Reichsregterung hat sich veranlaßt gesehen, ihre Auf fassung bekannt zu geben nnd selbst bis nach Paris in -ie Mitte deS NotschafterrateS hat das Schlagwort der ober schlesischen Autonomie seine Wellen geworfen. Es ist also an der Zeit, daß man sich in weiteren Kreisen die Bedeutung dieser Frage klar macht, um einen richtigen Begriff von ihrem Inhalt, ihrer Begrenzung und ihrem Einfluß auf die nationale Entwicklung des Reiches zn bekommen. Dchlagwvrte leiden regelmäßig an dem Uvbelstand, daß sie mangels einer festen Präzisierung mehr oder weniger verschwommene Vorstellrrngen erzeugen nnd dadurch Ver wirrung stiften. Airch hier findet sich diese Erfahrung be stätigt, da „Autonomie" Selbständigkeit bedeutet nnd dieser Begriff sowohl ans die bloße Erweiterung -er provinzialen SelbstverwaltungSbefugnisse Oberschlesiens wie auf die Gewährung bundesstaatlicher Rechte bezogen werden kann. Tatsächlich gehen denn auch beide Auffassungen in Ser Presse nebeneinander her, während die Träger der Bewegung selbst nur ein Ziel im Auge haben, nämlich die Erhebung OberschlesienS auS dem Rahmen einer preußischen Provinz zu -em Range eines selbständigen Staatswesens. Dabei besteht aber keine Einmütigkeit über die weitere Frage, ob baS neue selbständige Gemeinwesen ein Freistaat nach Tanziger Muster werden oder ob es beim Reiche als neuer Bundesstaat verbleiben soll. Die Meinung, daß es sich bloß nm die Forderung einer Berwalkungsantonomic handle, ist schon deshalb hinfällig, weil die preußische Regierung nach dieser Richtung bereits weitgehende Zugeständnisse ge macht hat, insbesondere durch die Erfüllung des ober schlesischen Verlangens nach der Besetzung der leitenden Beamtenstellen mit Persönlichkeiten, die für die besonderen dortigen Verhältnisse Herz nnd Verständnis besitzen, sowie durch Berücksichtigung der oberschlcsischcn Wünsche nach freier, von der Berliner Zentrale unabhängiger Regelung der Verhältnisse ans dem Gebiete der Kirche und Schule. Die Regierung hoffte, durch ein derartiges Entgegen kommen der weiteren Verfolgung des Planes zur Errich tung einer Republik Oberfchlcsien einen Niegel verschieben zu können, sah sich aber in dieser Erwartung getäuscht, da die Besetzung des Landes durch den Verband die erfolg reiche Auswirkung der Zugeständnisse in der Praxis ver hinderte. Die Bewegung ging daher weiter nnd ist nun anscheinend zn einer solchen Stärke angcschwollen, -atz sic der Negierung über den Kopf zu wachsen droht. Der Gedanke eines von der unmittelbaren verfassungs rechtlichen Verbindung mit Deutschland losgelösten Frei staates, der aber unter dem besonderen Schutz des Reiches stehen soll, wird von einer Organisation verfochten, die sich „Bund der Obcrschlcsier" nennt und behauptet, angesichts der in Oberfchlcsien vorherrschenden Stimmung und mit Rücksicht auf die gesamte politische Lage sei die Erklärung des Landes zum Freistaat der beste Ausweg, um es mit seinen reichen wirtschaftlichen Schätzen für Deutschland zu erhalten. Nach einer Darstellung in -er „Franks. Ztg.", die als von einem Kenner der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse Oberschlesiens verrührend bezeichnet wird, geht Sie Anschauung -er leitenden Männer -es Bundes der Obcrschlcsier ans den amerikanischen Plan der Errichtung eines sogenannten KohlenstaatcS znrnck, der auS Qber- schlesien, dem polnischen, galrzsschcn und tschechischen Kvhlcn- gebtet bestehen und sich kulturell und wirtschaftlich an Dentschland anlchnen sollte. Ein solches Staatswcsen wäre gewissermaßen der .„Kohlendiklator Europas" und könnte ernstlich daran denken, dem Golde als Wertmesser einen Konkurrenten entgegenzustcllen, nämlich einen „Kohlcn- taler", der ferne Deckung nicht in Gold, sondern in den un- gchenrcn Bodenschätzen deS Freistaates haben würde. Selbstverständlich scheitert aber dieser Plan von vornherein an dem Widerstand Frankreichs, das nie «nd nimmer die Bildung eines solchen Staates im Osten, inmitten des französischen Interessengebiets, das nach der in Paris Herr- schenden Ansicht dabet in Frage kommt, zulasscn würde. ES bliebe dann also für die praktische Politik nnr die Mög- lichkeit übrig, Oberschlesien zn einem deutschen Bundesstaat Zu Mich?». An diesem Sinn« sind de.nnquchdie,Lrklärungy»