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Dresdner Nachrichten : 17.08.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187308172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-08
- Tag 1873-08-17
-
Monat
1873-08
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.08.1873
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«SliNt.'g, den 17. Augüff 181». «oOslchte«: «rlt, ». > v«schlM«tuch, welche« letztere auf ein Treppengeländer i» «chang«, hatte. Die Diebin versteckte da» Tuch zunächst unter de« Trepp« tm Hause. Einige Stunden später, als sie sich von lein« Dettr mehr beobachtet glaubte und deshalb ganz sicher suhlte, holteste ßnsTmh au« seinem Versteck hervor und wollte dasselbe nun jedenfalls außer dem Hause in weitere Sicherheit bringen, als ihr plötzlich der bei ihrem Dienstherm nngcstellte Bierausgeber in den De- trat «nd ihre Entlarvung und Festnahme herbeiführte. Derselbe hatte, ohne daß sie dies geiirertt, ihr Thun genau beobach tet und, nachdem er die Gewißheit erlangt, daß es sich dabei um eine» Diebstahl »um Rachtheil seiner Principalin handele, rechtzeitig der Diebin Absicht vereitelt. — E« wird uns mitgetheilt, daß im Laufe der lehtver- gangenen Zeit ein Bogelhäichler, angeblich aus Hannover, hier aufgetaucht ist, welcher dem PMiknm Eanaricnvögel, welche er für Hähne ausgegeben hat, die sich aber spater als nichtschlagende Sieen entpuppt haben, für schweres Geld verkauft hat. — Gestern Nachmittag gegen 2 Uhr ward eine aus der Kunath- straß« beim Keldschläßchen stattfindende Auetion durch einen gröb lichen Cxceß mtterbrochen. Ein hiesiger Sattler bat einen im Hofe mit anwesenden Mann um eine Zahlung, die er zu beanspruchen hatte, worauf ihn dieser hinauswerfeu wollte. Als sich jener dessen wehrte, entspann sich nicht nur ein wilder Zank, sondern der Sattler ward von dem wüthend gewordenen Gegner vermaßen zu Boden geworfen, daß er braun und blau ward. Es rief diese Scene natür-, lich bei den Bessergesitteten Indignation hervor, während es auch nicht an Stimmen fehlte, die dem Manne, der den Sattler so gröblich insultirte, zujohlten. — Für morgen Abend hat der Restaurateur des Feltschlöß- chenS ein „Sommerabcnd-Kest" zugleich als Erinnerung an die siegreiche Schlacht bet Set. Privat arrangirt. Es coneerriren die beiden Musischere keö Artillerie Regiment« und dcö Pieniiier- Bataillons unter Leitung der Herren Mustkdircetorcn Rommel und Schubert; das Orchester wird dadurch 50 Mann stark. Ein aroßer Marsch zur Erinnerung an die ge«alle»en .Krieger bei Sct. Privat von H. Rommel und ein Schlacht-Potpourri von A. Schubert, verbunden mit Feuerwerk, gelangen unter Anderem zur Aufführung. — Montag und Dtenstag findet im Schlilcrgarten zu Blasewitz ein zweitägiges Vogelschießen statt; am zweiten Tage wird AvendS auf der Elbe Feuerwerk abgebrannt unk der Gar ten rc. illuminirt. — Unsere Leier werden sich wobt wundern, wenn in einigen Tagen das Brod 2—3 Pfennige theurer werken dünke. Ai» gestrigen BSrscntag mangelte eS ganz bedeutend an Roggenan gebot und wurde neuer Roggen bis 70 Tblr. pr. »Wispcl bczablt und man glaubt an ein noch weiteres Steigen dieser Frucht. Die mangelhafte Roggencrnte in Oesterreich tritt jetzt viel stärker zu Tage als man geglaubt bat und ist der Versandt von Roggen und Roggenmebl nach dort so stark, daß es ost an Wagen man gelt. Schlesisches, namentlich Breslauer Mehl, welches init Reebt hier sehr beliebt ist, kann nur mit hohen Preisen beschafft werken und freuen wir uns, daß hiesige Bäcker troktem solches kaufen, um ihre Kunden mit der Qualität deS Brotcö laufend befriedigen zu können. — Unter zahlreicher Betheiligung von Käufern und Verkäu fern sank am 15. d. M. die erste Versammlung der am 8. d. M. gründeten Bau-Börse lzu Dresden statt und wurden von den ofscrirte» Baumaterialien, Bautischler-Arbeiten und Ccinent- figuren nicht unbedeutende Posten abgeschlossen. Gezahlt wurden für Mauerziegel, harte, ab Ziegelei, pr. Mille Thlr. 11.-12. Mcilerzlegel, ad Pirna. „ „ „ i). —. Portl.-Cement. ab Dresden „ Tonne „ 5''>r-5',:. Eottaer Sandsteine, ad Ufer Dresden „ söFnß „ —. II. Postaer Grundstücke, „ „ „ „ Schock „ 5. —. Wleißenberg. ,, ,, ,, ,, ,, „ „ 5",3. . „ Stufen, ,, „ „ ,, Elle „ . 18. Horzeln. „ „ „ QMetcr „ 2. —. Neu-Cuntiersdors. Gewankstufen, ,. Elle „ —. 19. „ Tafeln ü Sch--KO St. B2^ ,. 20. — Aus Lausigk theilt man den „Ehcmn. Nachr." in Bezug auf den Rittmeister v. Schwanewede und den bekam: ten Exceß mit, daß das Kriegsministenum die eingehendste Unter suchung angeordnet hat, daß mehr denn 19 Personell verhört worden sind und daß dem Rittmeister von Schwanewede Stuben Arrest in Grimma dictirt worden ist. — Kamenz, den 15. August. Wir rüsten für nächste Woche wacker zum lieben Forstfeste! In der Hoffnung, daß uns schönes Wetter wieder viele werthe Gäste aus der Ferne bringt, wird in dem lieblichen Klosterwalder „Forste" das möglichste Comfort vor bereitet, und die Stadt erscheint gewiß, wie sonst, im blumigen Fest gewande! Wie früher finden Montags und Donnerstags um 1 Uhr die Festauszüge der Schuljugend statt, und an gedachten Tagen. Abends 1/211 Uhr, gehen Ertrazüge von Kamenz nach Dresden. — Radeberg. Nach glücklichem Verlaufe unseres dieSjäh rigen Vogelschießens wurde der hiesigenSchiiyengilde am 12. August noch eine besondere Festlichkeit geboten. Herr Kaufmann und Stadt ältester Knobloch hatte zur bleibenden Erinnerung an das goldene Ehejubiläum Ihrer Königlichen Majestäten der hiesigen Schützengilde eine von Künstlerhand gemalte Ehrenscheibe gestiftet. Se. K. H. Prinz Georg. Ehrenbürger Radebergs, war eingeladen worden, durch einen Schuß nach gedachter Festichcibe der Feier die höhere Weihe zu verleihen. Hochderselbe ließ sich durch seinen Adjutant, Herrn Hauptmann Schmalz, vertreten und that derselbe so viel uns be kannt — den Schuß, welcher als dem Centrnmspunkt am nächsten liegend bezeichnet ward. Die hiesigen Herren Offiziere wohnten der Festlichkeit bei. — Aus Riesa wird folgender traurige Fall gemeldet. Aus oem dortigen Schießübungsplatze hatten sich am l 9. d. M. Rach mittags mehrere Mitglieder der Schützengesellschait zusammen gefunden, um die üblichen Hebungen anzustellen. Um die Lage eines Chassepotgewehres zu prüfen, tritt der eine der Schützet: an die EingangSthüre des Schießstandes und richtet das Gewehr nach dem in der Nähe befindlichen Trockenplätze. Plötzlich, ohne Absicht des Schützen, geht das Gewehr los und die Kugel trifft unglückseliger Weise eine aus dem Trockenplätze beschäftigte 32 Fahr alte unverheirathete Schwester des dortigen Mehlhändlers Hebestreit und so kräftig in die rechte Brustseite, daß sie sofort zusammen stürzte und am 14. d. M. Morgens unter heftigen Schmerzen ge storben ist. -Sub-astationen am 18. d. in den Gerichtsämtern: Leipzig: Clara Hacault'S Haus V300 Tblr.; Hainichen: Earl Qtto S Hau« 1750 Tblr. taxirt. — Verlautbarungen Im Handelsregister. Ein- getreten die Firma: „Dresdner Fabrik iür Mbbei aus malsivge- bogenem Holze A. Lstrpe .st."; Inhaber Herr Alwin August Türpe hier. AuS dein Berwaltungsrathe der Firma: „Bier-Acticn- Aesellschast Saronia" sind die Herren Johann Gottlicb Zeidler, Earl Thomas und Georg Otto von Zeichen auSgeschiedcn, dage gen in denselben etngetretcn die Herren Earl Gottlleb Menke, Amon Ferdinand Tanner und Earl Gottlieb Richter; Vorsitzender >st Herr Carl Gottlieb Mende und Herr Bruno König Stellver- steter desselben. — Oetfcntl lche Gerichtssitzung am ist. August. <nlS Jean Jaegueö Rousseau, der bedeutendste Philosoph, welchen Frankreich gehabt bat, sich mit seinem Mädchen vereinigte, da Verlobte er sich mit ihr „Angesichts GotteS am Altäre der Natur"; dasselbe that der große Revolutionär Jean Paul Ällarat; ob Herr Lausch dieselbe naturphtlosopbische Ansicht gehabt hat. wissen wir nicht, alS er mit brr 2k jährigen Marie Therese Strlnitz zusnm- menzog und mit ihr. welche den bescheidene» Namen Haushälterin führte, wie Mann und Frau lebte, waö auch die glückliche Ge burt eines kräftigen, jetzt gestorbenen Jungen bewies. Durch die dem jetzigen miserabel« socialen Zustande zum mit den Herren vom „VolkSstaat" zu reden) entsprechende Steurrauflage wurden nun Lansch und Pseudosrau ziemlich bedrängt und so begab sich am 1. Juli d. I. Marie Tberese zu dem Nähmaschlnenhändler Schmidt, nannte sich bet demselben Frau Lansch und miethetc sich eine Maschine für monatlich 2'/« Tblr., waS sic auch sofort paar bezahlte: sie machte sogar Hoffnung, die Maschine später kaufen zu wolle», dieselbe wurde ihr auogclicsert und wandcrte sofort zum — Pfandleiher; 15 Thlr. bekam die Str. dafür. Da ms erste Geschält so gut gegangen war, so machte sich da eln zweites und zwar war diesmal Heer Otto Fischer derjenige, wel cher daran glauben mußte und zwar gleich Tags darauf, nachdem Herr Schmidt seine Nähmaschine cingevüßt hatte. Auch hier gab sie sich einen falsche» Namen und bezahlte abermals pränumerando 2', Töle, und die Maschine nahm de» nämliche» Weg wie die erste; diesmal prospcrirte sie mehr, diesmal erhielt sie 25 Tblr. Am st. Juli erschien sie zum zweitenmale bei Fischer und erzählte, daß auch Ihre Schwester, vie Näblerin Schöne, das Stäben ans der Maschine betreibe» wollte und ko erhielt sie gegen Lcihgeld auch eine zweite. Der Markthelser genannten Geschäfts hatte nun Auftrag die Maschine zu überbringen; die Strlnitz begleitete ihn und ließ sie in el» HauS der Landhausstraße bringen und zwar zwei Stock hoch. Nachdem die Maschine in das Vorhaus geletzt worden, wurde der gründesct'ürzte Markthelicr gnädigst entlassen und die Namensschwester der großen österreichischen Kaiserin sab sich nach einem Dlenstinaiin ui», welcher die Ma schine die beliebte Straße zum Pfandleiher führen sollte. Aber jetzt wurde die G> oßröbrokorseri» von der Nemesis erreicht; als sic. der Dienslmann und die Maickstnc vor dem Hause des Herr», welcher de» Schilling dcö Pfandes geben sollte, angckoiniiic», hatte taS Schicksal auch den Fifcherschen Markthelicr hcrbcigciübrt. Derselbe sab mit geübtem Blicke eines seine Leute kennenden Mannes sofort die Situation m b sagte: „Madamchen, wolle» Sie mir nicht jetzt die Freude Ihrer Begleitung machen f" und fort gings zur nächsten Polizeiwache. Die Angeklagte, heule vom Vorsitzenden (Gcrichtörath Ist. Flügel» befragt, ob sie denn die Absick't gehabt, die persctzkc» Gegenstände wieder ctnznlösen, meinte jg. „Und womit?" Mit 50 Iblr.. die ick' von meinem Vater st, erkalten boffte! Aber Ihr Vater bat sich ia von Jbncn voll ständig loSgcsagt! Darauf keine Antwort. Nack'de»: Plairovcr des Staatsanwalts Roßtäuscher verurtbeilte daS Lchönengcrielst die Angeklagte zu 1 Ighr «> Mengten Gefängnis;. — 11. August. I» der Nackst vom 21. zum 22. Juni d. Iabres kam der Musikus von Wolffcrödori gegen st Ubr »ach feiner in der Lcidnitzcrstraße gelegene» Wohnung zurück. Als er eben die Thür zum Garten schließen wollte, sah er oder hörte vielmehr einen Menschen schnei! gelaust» komme». Er wurde dadurch aufmerksam, blicd stehen und bemerkte dann, daß der Mensch in Soldatcnmütze und Schürze ans einem Rasen,leck, der nicht weit von dem Hanfe sich befand, verschiedene Sachen binlegte und dieselben mit Gras bedeckte. Die Geschichte kam dein ^onkünstler äußerst verdächtig vor und er weckte seinen mit idin in einem Hanse wohnenden Schwieger pgpg. Beite begaben sieh vereint am die Wiese und siebe da, es wurde ein ganz hübscher Fund gemacht, »chmlich 4 Pistolen, :« Eigarrcnctuis u. s. w. Da man annahm. daß der Dieb bald wicterkoinmcn würde, warteten ticauimcrkfamgcworkcncn, nach dem sie die Sachen wcggenommen und einen Polizcidftner hakten holen lasten. Der Nachtschwärmer ließ sich in gar nickst zu lan gcr Zeit wieder blicken; er krebste nun auf dem Rasenplätze über all rum, natürlich um die Sachen an sich zu nehmen. Bei dieser Llichbciuitigmlg wurde er um: gefaßt und trotz seiner Entsedul tignng, er habe nur ein mciischlichcs BcdünnißauSführc» wollen, nachdem er sich bei seinem Mädchen verspätet, wurde er koch Wirt und nach der Polizeiwache geschafft. Hier fand inan den» bei der Auosnchung ein Feuerzeug und einen Eirkcl in feinen raschen; die hatte er natürlich gefunden. Am anderen Lage kam die Anzeige über eine Einflcigmig in taS Hans Sir. 12 dcrSeit- nitzerstraße und daß dem daselbst wohnenden Herrn Maior von Schack verschiedene Gegenstände gestohlen worden seien. Diese waren nun zum Lbeil die bei der Arretur gcimitcncn und die welche man auf dem Rasenplätze gefunden hatte. Später kam noch hinzu, daß zwei Jungen die übrigen gestohlenen Gegenstände: Kleidungsstücke in eine Hocke gepaat unter einem Steinbamen versteckt gefunken hatten. Herr StgatsanwaltAsicssorist. Hartman» hallt de» Strafantrag wir vollständig erbracht, während Herr Adboeat Edmund Jubelet' den Beweis für nickst vollständig an sab. Der SehöffengcrichtShos (Vorsitzender Gerichtsrath Einert) verultbeilte den Angeklagten, welcher der mit den Gerichten schon in Eonfiict gekommene, zur Zeit des Diebstahls beinahe obdack'- nnd vollständig mittellose Handarbeiter Friedrich Bernhard Rieb kcr von hier war, zu einer Zuchthausstrafe von 2 Jahren und einem Ehrcnrcchtsverlnst von st Jahren, sowie zur Stellung unter Polizeiaufsicht. — In dem in Nr. 225 deü Blattes enthaltenen Referate über die Einspluchsverbandlung in Privatkagsaehen zwischen kein Kohlenhändler Böhmer und dem PrivatuSGras ist insofern eine Zweideutigkeit enthalten, als darin nur gesagt will, daß Gras den Kohlenhändler beschuldigt hat, zwei HcctaS zu we nig geliefert zu baden, während eS sieb herausgestellt bat, daß jene 'Beschuldigung durch Nachweisen der gelieferte» Kohlen, sich als eine falsche dargestcllt hat. Am Ersuchen des »Anwaltes des Herr» Böhmer ti eilen wir diese Berichtigung mit. — AngekündigteGcrieh 1Svcrbgndl ungcn. M or- gen den 18. »August Vorm. 0 Ubr Einsprnchsvcrhandlnng wider Ernst Ferdinand Heinrich Dobmann hier wegen Diebstahls; ' «Io wider Ernst Moritz Höiststch aus Eis «ibcrg wegen Betrugs; I I wider Julius Theodor Mock' in Neudöl'lcn wegen Betrugs und Unterschlagung; ',-12 wider den Bergarbeiter »Anton Raimund Ni Icker in Denken wegen Diebstahls. -Eibl,öl,e in Dresden, U>. »August Mittags: 2° 14" ober 1 Mel. 44 Cent, unter 0. Tagessieschtchtt. Deutsches Reich. Welche nngci euere Menge von KriegS- vorräthc» die deutsche Militärverwaltung, um sür alle Evcn- tuall.ätcn gerüstet ;u sein, in den ok.upirten französischen Fest ungen anfgcstgpcit halte, zeigte sich bei kcr neulich vollzogenen Räumung von Bclfort. Um »Altes sortzm'chaffcn, waren nicht weniger gis Istlst Waggons erforderlich. Davon waren beladen: mit Pulver löst, mit Geschützen 2!>4, mit Projektilen :>st8, mit »Provisionen 2:U. mit Holz Bist, mit Decken >7. mit sonstigen Artillerie-Gegenständen 5st. mit Anwulanccn 5 und mit Fleisch ist Waggons. Die »Projektile wogen iiwgcsammt 3,loo,ooo.wilo; an Lebensmitteln waren mehr als 2,<>00,000 Kilo vorhanden, d. h. Rationen für eine Garnison von 10,000 Mann auf unge fähr io Monate. Einer eventuellen »Belagerung hätte die deutsche »Besatzung von »Bclfort also mit größter Gemttthsruhe entgegen setzen tönnen. Der König von Baiern ist der Eholcra wegen auf ärztliche» Rath nicht, wie beabsichtigt war. nach »München gekommen, um im Hostbcater wictcr iranzösiichcs »Ballet „Ein »Ball unter Lud wig XV." siel' ganz allein Vorspielen zu taffen, das bereits auf »Abend Oslo auf dem Repertoire angesetzt war.— Wir baden lüngst von den: Umstand Erwähnung gcthan, daß Baicrns König den deutsche» Kaiser bei seiner Durchreise durch Baiern nicht einmal durch einen »Abiutantcn habe begrüße» lassen. Nun ver lautet, daß der teutjche Kaiser seine diesmaltge Reift durch Baiern dem König Ludwig gar nickst habe notificircn lassen. Sollte sich die Mittbeilung bestätigen, so würde diese neue Auflage dcö „Wurst wider »Wurst" die beiderseits herrick'ente Stimmung eigen- thümftch illustriren. — Drei Blütbcn der Münchener Literatur, „»Bavaria", „Knittel" und „Tagespost", sind, nachdem der von dem Spitzet erlebe» „Tageblatt" noch vorhandene »Papier-Vorrath verdruckt worden, zu den Vätern gegangen. Redactenr der beiten Lcistgcnannten war der ehemalige Lpitzeder'sche Schreiber Sieben tritt. Die „»Bavaria" wurde gedruckt in der Druckerei des March- ner, Spitzcder'schcn »Andenkens, und rctigirt von einem gewissen Förster, ehemals »Redactenr dcö ultramontancn „»Wendelstein" und dermalen die „Seele" des „Freien Landesbotcn" — eine schöne Seele! Oesterreich. Bezüglich dev Brandes im clsässer Bauern hause aus dein WeltauSstellunaSplatze melket die „Presse" heute, daß der Kellner Jacob H. auS'Wcls. 18 Jahre alt, alS der Brand legung verdächtig, verhaltet worden Ist. Schweden. Dem zu Ebrcn des Kronprinzen des deutschen Reiche« in Drottningholm stattgehabten Diner wohnte auch die gleichfalls Feuer prinzen Königin-Mutter bei r der deutsche Gesandte defand sich unter den Geladenen. Gegen 10 Ubr wurde ein große, werk abgebrannt, bei welchem die NamenSckstffre de» Krön auf einem Obelisken in Brillantftuer strahlte. Von Stockholm und aus der Umgegend hatten sich Tausende von Menschen nach Drottnlngbolm begeben, um der Festlichkeit beizuwohnen.— Am 15. nahm in Stockholm der Kronprinz des deutschen Reich« und von Preußen da« Rtttrrhauö in »Augenschein und wohnte daraus einer Sitzung der Freimaurerloge bei. ^ Dänemark. Der König bat die zu Strafarbeit verurthellten Führer der Soclalistenpartel Plo, Geleff und Brix aus da« von Ihnen elnaercickste Begnadigungsgesuch abfällig beschieden. Brasilien. Nach einem Telegramm aus Rio de Janeiro hat der Bischof von Pernambuco sich geweigert, den ihm von der Regierung zugcgangenen Weisungen zu gehorchen und der Präsident der Provinz bat in Folge dessen die gerichtliche Ver- kolgnng gegen shn angestrengt. Außerdem wird noch mitgetheilt. die Regierung habe den Kammern cmgezelgt, sie werde energische Maßregel»'ergreifen. um den Gehorsam der Bischöfe gegen die Laiikesgcfttze zu erzwingen. Die Weisungen, welchen der Bischof von Pernambuco den Gehorsam verweigert, sind diejenigen, in welche» ihn der Stadtratb auiforderte, die gegen die Freimaurer verhängte Exkommunikation rückgängig zu machen. Es war ihm anbeioblen worden, der Verfügung gemäß innerhalb eine» Mo nats zu handeln. Daß der Bischof ln Uebereinsllmmung mit den übrige» brasilianischen Prälaten vorgeht, ist kaum zu bezweifeln. Allem »Anscheine nach wird der Kaiser von »Brasilien übrigens die »Behauptung der Ultramontanen, als sei AchnIichcS wie das Verfahren der deutschen Regierung unerhört unv überhaupt nur unter einer protestantischen Spitze möglich, gründlich zu Sch den mache» und noch schärscr durchgreifen, als ev in geschehe» ist. durchgreifen. zu Schau- Deutschland Schütze». ' ' Die * Feutlletov. -ß Wie wir schon vorgestern erwähnt, ist das sächs inustkck'or glücklich wieder nach der Hclmath zurückgc »leise war im großen Ganzen eine vom besten Erfolge begleitete gewesen und Misere lieben Landolcuie sind mit einem erklecklichen Sümmchen rctournirt. Die etwas stürmische Ucberfahrt hielt sie I» Tage auf dem altantisck'cn Occan, dagegen ging die Rück fahrt in kaum 12 Tagen von statte». In New-»Bark, welches man dock, sonst als de» Hauptpunkt der Därmen ln Nordamc- ritt: ansiclst. war der Empfang leider nicht der erwünschteste; be- sonders hatte das Chor durch die Eifersucht der amerikaniiche» Mnsikcr zu leiden, welche ihren deutschen Kunstgcnossc» mit echt vankecschcr Unverschämtheit frank und frei ins Gesicht sagten; „Ihr seid das letzte deutsche Muslkchor, das übers Meer herüber koinint!" Von Ncw-Pork aus begannen nun die großen Reisen l'luci» in den „fernen Westen", viele Hunderte von Meile», in Gegenden, wo noch vor gar nicht zu langer Zelt die Nothhaut dominlrte. Nachdem die Stabt der Quäker Philadelphia und die größte Fabrikstadt der Union PIttsbnrg besucht war, ging Girod mit seiner Kapelle nach der „Könlgin des Westens" St. Louis und dein großartigen Cincinnati; überall concertirte man nüt bestem Erfolge. Wahrhaft enthusiastisch war der Empfang indem binnen Jabresirist aus seinen furchtbaren Brandtrümmern gleich eine,» Phönix größer und schöner entstandenen Ehicago, der,,Gar tenstadt", wie sic " nennt. Hier die Einnahme' Eonccrt in der deutschen Turnhalle.'wo der Eintrittspreis auf ' s Dollar angesetzt war. nicht weniger alö 0800 Dollar verein nahmt. Anelz. an Maniftstationcn anderer Art fehlte es nicht, so winde Herrn Tircctor Girod von einer Deputation des deutschen rnrnvercinS in Ehicago eine goldene Taschenuhr mit ditto schwerer Kette und Widninngsschrift überreicht. Daß die Kapelle aber auch von Spccnlanteii und Rcvoivcrllteraten zu leiben hatte, läßt sich in Amerika, dem Vaterland«: teS Humbugs, natürlich denken; noch i» letzter Stunde drückte man dem Eher gegen 1000 Dollars ab. Den wieder angclommcnen 108ern rufen wir zu «einem heutigen Eoncert in der Großen Wlrtbschaft teS König!- Großen Gartens aber ein herzliches Willkommen zu! H Merkels's Kunstausstellung im Gcwandhciuse. Die kleine »Weit lieblicher Landichaftcn, reizender Gcnrescenen bietet jetzt durch ihre Reichhaltigkeit dem Besucher vielen und künstlerisch bedeutenden Genuß. Zu den berühmten Kaulbach'schen CartonS und den schon irnber erwähnten, theils vortrefflichen Bildern, ha ben sieh seit einiger Zeit wieder neue gefunden und mancher de- gütcrtc Bstdersteund wirb dort für seine eigne Häuslichkeit einen «innigen, prächtigen Vilderschmnck finden. H Die in Wie» l c b e n d e N i eh te Beeth oven' S hat sich, nachdem ihr Gesuch um Unterstützung bei der österreichischen rheatcr-Jntendantiir keine günstige „Erledigung" erfahren, an die Berliner Theater Intendantur gewendet. Diese hat, wie ein Berliner Blatt wisse» will, „aus Pietät gegen den große»' »»leister" der Dame von den Erträgen der Ausführungen der Oper „FIdclio" Ein Procent gewährt, was, wie das Blatt aus gerechnet hat, circa 1000 Thlr. jährlich ausmachen soll. Hoffent lich bestätigt sich diese Nachricht und wird damit wenigstens ein Beispiel geliefert, wie aIlc gutsitulrtcn Bühnen hanteln müßte». Vermischtes. *Ein Monstre-Diamant. Der lange schon angekün digte. lange erwartete „Monstrc-Eap-Diamam" ist endlich i» der Wiener Weltausstellung angelangt. Der «eitelst und theuere Gast, schreibt die „Deutsche Zeitung", hat jedoch nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, sein LogiS in der Ausstellung der Eap- Eolonie genommen, wo wir uns nur mit der Photographie und mit dein Modell, an denen weiter nicht viel zu setzen und zu bewundern ist, begnügen müssen, sondern Ist in Gesellschaft meh rerer kleineren Vettern bet den Herren Kobek und Acgidt In den i» eine fcuer- und eindruck,fiebere eiserne Kasse, versenkbaren Nobclkastcn in der Galerie der Rotunde Ungezogen; hier liegt er ans schwarzem Sammetkissen ebenbürtig neben unvergleichlichen »Perlen ans Ceylon und neben dem stolzen Rubin aus Birma von lo Karat, der einen Werth von 20,000 fl. repräftntiren soll. Hier haben wir daS seltene Exemplar nicht blos auö respectvoller Entfernung bewundern können, sondern durch die besondere Freund lichkeit des Hrn.Aegidl auch zu näherer Betrachtung in die Hand bekommen, lind so können wir bestätigen, daß dieser „Stewart- Diamant", wtc er genannt wird, dessen Werth aus »75,000 fi- östrrrrichisck'e »Währung veranschlagt wird, ein schön aiisgebilteftt wrvstall i» seiner natürliche» Form ist, der In diesem ungeschliffenen Zustand 288^ .zzgiat wiegt, und somit der größte Diamant ist,, der vis jetzt in Südafrika gefunden wurde, der vlertgrößte. den man überhaupt kennt, lieber die Gcsck'tchte des FunbcS brachte der „Port-Elisabeth Tclegr." v. 22. N0V. 1873 folgende Einzeln- beiten: „Der Claim (Waldcck'ü Plan), auf welchem terStein gefun den wurde, gehörte ursprünglich einem Mr. F.Pepper, der denselben um 30 Lstr. an eine» Mr. Spalding abtrat, und dieser übergab ihn wieder einem Mr. Antonie. Man hielt nicht viel von dem Platze, da er ganz am Rande der übrigen Diamantgräberclen lag; allein der Eignsthümcr hoffte, wenn er einmal so tief eingedrungen ici, wie seine Nachbarn, dock' etwas zu finden, und er wurde i» seinen Hoffnungen nicht getäuscht. Er fand zuerst den sogenann ten Flv-DIamant und einige Tage daran! den Monstre-Diamant. Air. »Antonie erzählte selbst, er habe seinem Knaben gesagt, er möge anihöre» mitten in der Grube zu graben und mehr seitwätts arbeiten. Da er nicht verstanden wurde, so nahm er selbst die »Pieke, alö er mit einem Male etwas hcrausglänzen sah, waS wie ein großer Diamant auSsah. Er war zuerst ganz sprachlos und «ragte nickst, weiter zu graben, aus Furcht, dst Illusion zu zer stören. Endlich raffte er stck' zusammen, und da-Kleinod war In seine» Händen, Seine Aufregung war jedoch eine solche, daß er im »Wagen nach Hanse gefahren werden mußte und zwei Tage lang nickst« essen konnte. Der Diamant wurde an verschiedenen Orten der Eap-Colo»ie ausgestellt und erregte überall die größte Bewunderung. Jetzt befindet er sich zum Verkauf In den Händen der He»ren Pittar Levcrsolm u. Co. in London und wurde von wohl die Geschichte dieses Diamanten sein? - D er S cba h in Larcnburg. Guten Appetit hat er, das muß man ih», lassen, dem König aller Könige, und eine» ausgezeichneten Schlaf. Am l. d. Abends, nachdem er vom Schönbrunner Galadincr belmaekehrt war, soupirte er sofort u»d begab sich dann zur Ruhe. Er erfreut sich eines SchsgfeS, um
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