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Dielt« Blatt wird den Lesern von Dre,d«n und Umgebung am Lage vorher bereit» al» Ubena.Mrgade »ugestew, wLhrend e« dl« Poft-Monnenten am Marge» in einer Lrjamiaurgabe erhalten. 87. Jahrgang. AL 2L6. Bezug«-Gebühr »Ierle>i«hrl. für Dl-», d-n bei täglich >>»ei- nialtg-rZutraaungian Sonn, und Montagen nur einmal) L,Lt> M., durch au»wttrltgc Kam- mINionltr« dt» S,d0 M. Bet einmaliger Zu stellung durch die Post !tM.<ohne Bestellgeld). ?lu»land: Oelter. reich-Ungarn Nr., Echwelz K,«S Frk».. Italien 7,17 Llr«. — Nachdruck nur mit deutlicher vueUen- anaabr <„Dr«»dner Nail>r.">zull>illg.-Un< verlangle Manuskript« »erd. nicht ausbewahrt. Sonntag, 17. August ISIS. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag von Liepsch öc Reichardt in Dresden. Sammelnummer stlr yauxtgeschäftsstelle: rNarienstrafte 58M ^^°Nachrm!?chi!!sj. sämtliche L.»r4i. II. Bnzeigen-Dartf. Annahme von Anllln- digungen bi» nachm. :i Uhr. Sonntag» nur Marienstrahc li« von I> d>» >/-l Uhr. Die »inlpalilge Zelle (etwa kl Silben) :ia Pf., die jttueiipaliige Zeile aus r-rlseite 7» Pf., die zweispaii. plrklamereile I.bU M.. Hanritlen- Nachrichten aus Dre«. den die einspaii. Zeile 7b Pf. - I» Nun,, mern nach Sonn und geierlagen erhSdier Tarif. - AuswSritge glusirilge nur gegen Vonlnsbegiblnng. Zcdcs Pelegblati IVPs. Hl LenlralsHI Weinreslaursnl sH . ..-rni-i.-rnn7li.nn Diners rr Soupers Vorneknns Jür? ertige (Lefov. Der König, der morgen nach T a r v i s reist, wird auf der Rückreise am 25. August an der Jahrhundert-Feier zu Kelhcim teilnehmen: am 15. September wird der König einer Festsitzung des Zentralvcrbandcö Deutscher Industrieller in Leipzig beiwohne». Die S t c l l e n b c s c tz n n g für die am 1. Oktober neu zu errichtenden sächsische» Stäbe und Truppen teile ist jetzt bckanntgegeben worden. Die Schwindler, die in Berlin die Dresdner Bank um 36 906 Mt. betrogen haben, wurden ermittelt und sestg e n o m m e n. Die Krtegsvvrbcreitungen der Türkei dauern an: Adria » opel und Thrazien befinden sich im B c r tc i d i g » n g s z u st a n d c. Die Pforte behält sich das Recht vor, das Gebiet ienseits der Maritza zu besetzen, um Bulgarien zu direkten Verhandlungen zu zwinge». Vom Balkan. «kirre neue türkische Note in der Adrianopelfrage. Die Petersburger Botschafter Deutschlands, Oester reichs, Frankreichs und der Türkei und die Gesandten Rumäniens und Serbiens hatten am Freitag mit dem Minister Ssasonow längere Unterredungen. Der lebhafte Meinungsaustausch der Diplomaten wurde durch eine Zirknlarnote der Türkei hcrvorgernsen, die in Form eines Anhanges an die letzte Antwort des GrvsnvesirS den Mächten übergeben wurde. Obgleich der Inhalt noch ge heim gehalten wird, verlautet aus gut informierter Quelle, die Petersburger diplomatischen Kreise ständen stark u»ter dem Eindruck der Erklärung der türkischen Negierung, nicht nur Adria » opcl behalten zu wollen, sondern auch ernste G e g e n m a ß r e g e I n zu ergreifen, falls Bulgarien nicht die Greueltaten ans dem er oberten, ehemals türkischen Gebiete einslellt. Obgleich die Türkei prinzipiell mit der in der Antwort des Großivcsirs an die Mächte erwähnten Grenzlinie einverstanden sei, be halte sic sich doch vor, eventuell das Gebiet jenseits der Maritza zu besetzen, um Bulgarien zu zwingen, direkte Verhandlungen mit der Türkei zn führen. Durch diese soll der Beschluss der Londoner «unsere»,; hjnsällig gemacht werden, was den endgültige» Verlust Adrianopels für Bulgarien bedeuten würde. Die Kricgsvorbercitnngen der Türkei dauern unvermindert an. Aürianopel und Thra zien befinden sich im B c r t e i d i g n n g sn st a n d. In Adrianopel und Kirkkilissc herrscht sieberhaste Tätig keit. Die dortigen Positionen werden durch täglich neu hinzutretcnde Truppenkontingente erheblich verstärk«: be sonders in Kirkkilisse wird Tag und Rächt an der Befesti gung gearbeitet. Tic Artillcricparks der beiden Plätze wurden in den letzten Tagen wesentlich vermehrt. Auch auS der Tschatalöschaslellniig ist teilweise die Velagcrnngs- artilleric hintransportiert wurden. Trotzdem herrscht in Konstantinopcl bezüglich einer Verständigung mit Bulga rien Optimismus. Man hat das bestimmte Gefühl, das,, wenn Europa nicht dazivischcntritt und man den türkisch bulgarischen Unterhandlungen einige Wochen Zeit gewährt, ein dauerndes Einvernehmen gelingen könnte. Es wird in türkischen «reisen, die mit der bulgarischen Stimmung vcr traut sein dürften, versichert. Bulgarien werde es weniger schwer fallen, den Verlust Adrianopels als denjenigen «awnllas zn verschmcrzeiu Die Franc einer europäischen Balkankonscrenz wird weiter erörtert. Bereits früher waren Vorschläge ausgetancht, sie in Berlin abznhaltcn. Ein Diplomat in Sofia erklärte dem dortigen Vertreter der „Köln. Ztg.", die Frage einer europäischen Konferenz könne noch nicht als entschieden gelten. Ihre Beschlüsse würden auch nur dann Erfolg haben können, wenn sich die Mächte darin einig sei» werden, diese durchzusührcn. Als Ansführende dieser Beschlüsse können nur O e sl e r r e i ch-1l n s>g r n u n d R u st l a n d gelten, die am meisten an solcher Lösung interessiert sind. Daher hängt auch jetzt alles von diesen ab. Neueste Drahtmelduagen vom 16. August. Traucrscicr für de» brajilianischcu Gesandten in Berlin. Berlin. In der St. HedwigSkirchc fand hcütc vor mittag eine Tran erfrier für den verstorbenen Ge sandten von Brasilien, Tr. da Jtiber« da Eunha, statt, an der auster den Mitgliedern der Gesandtschaft n. a. tcil- nahmcn: das diplomatische Korps, General v. He erlügen in Vertretung des.Kaisers, Kammerherr v. Wintcrfeldt als Vertreter der Kaiserin und Gchcimrat v. Oppen als Ver treter des Reichskanzlers, Staatssekretär Zimmermann, sowie Generalkonsul Pein, der die Feierlichkeiten vor bereitet hatte. Requiem und Messe zelebrierte Kurator Rust. Nach der Feier wurde der «arg in die Krupta getragen, wo er bis zur Uebersührung der Leiche nach Enrüyba, dem Hcimatsvrte des Verstorbenen, ve'^'-'bt. Zum Swincmiinder Booisungliick. Sivinemiiudc. Heute morgen ivnröc die Leiche des bei dem Scgclbootsnnglllck am 7. August crtrnnkencn Ber liner Kaufmanns Golde mann s e n. an Land getrieben. Am Hafenbauhvf wurde die Leiche des jüngeren Fräuleins Hvllatz iNenstcttni» geborgen. Vermisst wird nur noch die Leiche des Gvldarbeiters Porr« aus Spandau. Ter Emdencr Dienst der Hainbnrg-Amerika-Linie. Emden. Tie H a m b n r g - A m e r i k a - L i n i c gibt jetzt in den hiesigen Blättern den Beginn ihres Emdencr T a m p f e r d i e n st e s bekannt, und zwar expediert die Ge sellschaft als ersten Dampfer am 20. August den Dampfer „M a r e v m anni a" nach dem P erfischen G o l s. Tic erste Abfahrt anf der o st a s i a t i s ch c u Linie erfolgt am 1. Oktober mit dem Dampfer „Altmark". Weitere Ab fahrten sind nach Südamerika vorgesehen, und vom l. April 1911 ab nach Nordamerika. Ter Dampfer „Marcomannia" nimmt in Emden Material für die Bagdadbahn an Bord. Die Generalvertretung der Ham burg Amerika-Linie ist der Emdencr Verkchrsgesellschaft, A.-G., übertragen worden. Eisenbahnunsall eines Rekchotagsabgcorductcu. Brombcrg. Der Reichstagsabgeordnete für den Wahl kreis «olmar-Ezarnikall-Filehne, Gutsbesitzer Ritter, stürzte unmittelbar vor dem Brvmbcrger Bahnhof infolge vorzeitigen Oesfnens der Wagcntür aus dem noch in voller Fahrt befindlichen Eiscnbalnizug. Er zog sich schwere Ver letzungen im Gesicht und an de» Armen z». Ter Sulzer - Skandal. Albany Vizegouuernenr G l n n n lehnt in einem Briese an Sulz e r den Vorschlag Snlzers formell ab. die Frage, wer die Regierung führen solle, den Gerichten zn unterbreiten, und erklärt, er habe die Absicht, die Funk tionen des Gouverneurs auszuübe». Frankfurt a. M. (Priv.-Tel.s In einem Frankfurter «nnstsalon sind zwei gefälschte Bilder Franz von Stucks ausgestellt, und der «ünsilcr selbst hat, durch eine «ritik des Knnstreserenlen der „Franks. Ztg." aufmerksam gemacht, die Fälschungen aufgedeckt. Seine Nachforschungen haben, ivie er der „Franks. Ztg." initteilt, ergeben, das; ein Münchner M v d e l l st e h e r auf zwei Studien irgend eines Malers seinen Namen gemalt und sic einem Herrn in München weilerverkaust hat. Dieser habe die gefälschten Studien im guten Glauben zur Ausstellung und zum Ver kauf gegeben. JerMches und Sächsisches. Dresden, 16. August. Se. Majestät der König wird sich morgen mittag 12 Uhr 51 Min. ab Hanvtbahnhos zu einem Iagdaus-: enthalt ii a ch T a r v i s begeben. In seiner Begleitung werden sich befinden der Kämmerer Generalleutnant z. T. v. Erregern, der Leibarzt Tr. Telle und Flügeladjuiant Major v. Metzsch, sowie als Gast Staatsmintster Gras Vitz thum v. Eckstädt. Le. Majestät wird von Tarvis am 24. August abends 9 Uhr 32 Min. in Ncgcnsburg cin- tressen und tags darauf der Iahrhunderticier in der VcM sreiungshalle zn Kelheim beiwohnen. Tic Rückkehr nachj Dresden erfolgt am 26. Anglist. —* "An der königlichen Mittagstafel i'M' Schlosse Moritzbnrg nahm heute Prinz Rupprecht: von Bauern mit dem Major Hassenstcin vom General-^ stabe und dem Adjutanten Rittmeister Müller teil. —* Tem Frauenarzt und Stabsarzt d. R. Tr. Hart» m a n n in Leipzig wurde für die Errettung eines Mannes' aus dem Pleißemühlgraben in Leipzig vor dem Tode des. Ertrinkens die bronzene Lebensrettungsmedaille verliehen. —2 Ordensverleihungen. Se. Majestät der König hat die Erlaubnis zur Anlegung nachstehender Ordensauszeich nungen erteilt: des Komturkrcuzes 2. Klasse des Sachsen- Erneslinischen Hansordens: dem Major v. d. Wense beim Stabe des Hin. Rcgts. Nr. 16: des Ehrenlrenzes I. Klasse des Schanmbiitg-Lippischen Hansordens: dem Oberltnt. Nvscnmüller im Pivn.-Bat. Nr. 22: des Japanischen Ordens des heiligen Schatzes 3. Klasse: dem Lbcrstltnt. Neubauer, «ommaudeur des Fcldart.-Regts. Nr. 68; des Japanischen Verdienst Ordens der ausgehenden Tonne 6. Klasse: den Hauptleuten: Hofer beim Stabe des Feld- artillerie-Negts. Nr. 28 und Rabe, Vattr.-Ehcf im Felö- arnllcrie-Negt. Nr. 68. Ter König hat ferner dem Major v. Süßmilch gen. v. Hö r n i g , Vats.-«vmmandeur im Inf.-Regl. Nr. l8l, die Erlaubnis zur Anlegung der ihm mit der Ernennung zum Rechtsritter des Johanniter- Ordens verliehenen Abzeichen erteilt. —* Ter König hat genehmigt, das; der Wirkt. Geheime Rat Tr. L i u g n e r in Dresden das Grvsikrcnz des bulga rischen Zivilverdienstvidens annehme und trage. Ihre Anerkennung ausgesprochen hat die Kreis-- hanptmannschast Ehcmnitz dem Handarbeiter Ernst Paul Rudolf Ziervld in Flvha für den bei der Errettung eines zweijährigen Mädchens a»s der Gefahr dcS Er-, trinkens bewiesenen Mut und die dabei gezeigte Ent schlossenheit. Kunst und Wissenschaft. 's* Wochcnspielplan der Königl. Hosthcatcr. Opern haus. Sonntag il7.i: „Tniliihäilser" IldR- Montag: „Earmcn" j8j. Dienstag: „Ter fliegende Holländer" «8>. Mittwoch: „Tosen" i8>. Donnerstag: „Hossmanns Er zählungen" l8>. Freitag: „Aida" t8). Sonnabend: „Mig non" i8j. Sonntag i21.j: „Oberon" l8s. Montag: „Lizi lianischc Bauernehrc." „Ter Bajazzo" (8s. — Schan- spiclhaiis geschlossen bts mit 12. September. 1°* Spiclplan des Rcsidcnztheaterä vom 17. bis 25. A»g.: Sonntag nachm.: „Alt-Heidelberg": abends: „Ter gut sitzende Frack". Montag bis Mittwoch: „Der gutsitzende Frack". Donnerstag: „Alt-Heidelberg". Freitag und Sonnabend: „Ter gutsitzende Frack". Sonntag nachm. 124.1: „Eharlcys Tante": abends: „Ter gutsitzende Frack". Montag (25.1: „Ter gutsitzende Frack". 's* Fünf große Philharmonische Konzerte. Tic Aus gäbe der Abonnements für die nächstwinterlichen fünf großen Philharmonischen Konzerte, veranstaltet van der Konzertdirettivn F. Ries, hat begonnen. Tie Philhar monischen Konzerte finden an den Dienstage»: 21. Oktober, 28. November, 9. Dezember. 13. Januar und 16. Februar im großen Gewerbehaussaalc statt. In jedem dieser Kon zerte wirken bekanntlich zwei allererste Solisten mit, dazu das GemerbehauSorchestcr unter Kapellmeister Olsen. N. a. sind verpflichtet: Eugen d'Albcrt und Moritz Roscnthal (Klaviers, Professor Eiig-'nc Psanc und Brvnislaiv Hnber- man (Biolincl, Elena Gerhardt iGesangs und Tr. Ludwig Wüllner. Weitere Namen folgen. Anmeldungen von Neu- abonnemcntS werden schon jetzt angenommen und der Reihe des Einganges nach erledigt. Tie Ausgabe der Abonnements erfolgt bei F. Nies, Seestraße 21, und Ad. Brauer, Hauptstraße 2. s* Große Aquarell - Ausstellung Dresden 1913, Brtihlfche Terrasse. In letzter Zeit wurden folgende Werte an Private verkauft: Franqois de Marliave, Paris: „Ehinesücher Pagvdenhof", Gotthardt «lieht, Dresden: „Attgiistnsbrückc", V. Standnchcr, Baden-Baden: „Sonnen tzlnmen", Martha Schlameus, Fichtenau: „Selbstbewußt" (Majolikas, „Dame mit Muff" (Majolika), „Spaziergänge rin" «Majolikas, Aifonsv Eaneiani, Wien: „Mutier und «ind" (Vronzel, Hans Hcrrmann. Berlin: „Regentag", Adolf Lnntz, Karlsruhe: „Ersingen", Wilhelm Elaudjns, Dresden: „Am stillen Weiher" und Goldschmiedcarbeiten von Hermann Ehren lech »er. Dresden. Tic Ausstellung ist Werktags von 9 bis 6 Uhr und Sonntags von >1 bis 6 Uhr geöffnet. Mittwochs betrügt Ser Eintrittspreis 55 Psg., Sonntags nach 1 Uhr 26 Psg. -f* Paul Hcyscs Gclundhcitöznstand. Ans München wird gemeldet: Paul Heyscs Befinden hat sich nach seiner schweren Erkrankung so weit gebessert, daß er bereits mit neuen Arbeiten beschäftigt ist. Er übersetzt gegenwärtig italienische Ncnaissanec - Komödien, u. a. von Lvrenzo de, Medici und Machiavclls „Mandragola". 's-* Professor Dr. Friedrich Seiler, außerordentlicher Professor für pharmazeutische Ehcmie nnd Bakteriologie der Nahrungsmittel an der Universität Lausanne, ist dort im Alter von 56 Jahren g c st v r b e n. s* lieber die Konfiszierung des Dresdner Rubens und Giorgionc, und jetzt neuerdings der Leipziger M n s c u m S b i l d c r „Odysseus und die Sirenen" von Greiner und „Adam und Eva" von Mnller-Lchöneseld, so weit sie reproduziert sind, äußerte sich Exz. Wilh. Bode, der Direktor der Königl. Saminlungen in Berlin, in einer Unterredung mit dem Herausgeber der „Internationalen Kunsischan" etwa folgendermaßen: „Tic ganze Angelegen heit ist offenbar auf die Nackttanzdebatieii im Abgcorö- nctcnhausc zuritckzusührcn. Die Behörden sind angewiesen worden, etwas schärfer gegen Nacktdarstelliingen jeder Art vvrzngehcn. Dabei können ja auch Fehlgriffe untergeord neter Organe Vorkommen. Was uns selbst betrifft, so stehen wir stets in Fühlung mit der Oberstaatsgnwaltschgsl. Sie will lediglich die Ausstellung im Schaufenster vermieden wissen, lind in der Tat machen sich die Reproduktionen in den Farben oft recht schlecht. Ich selbst bin einmal gegen die Ausstellung der Io des Eorreggio cingeschritten. Die „Leda mit dem Schwan", deren Verbreitung durch Ansichts tarten uns ebenfalls verboten wurden ist, verkaufen wir im Musem nach wie vor." — Wenn Exzellenz Bode zu der Frage der Konfiszierung der erwahnlen Galcrieposttarten nichts weiter gesagt hat, ist dies herzlich wenig. Das Urteil des Berliner Landgerichts ist nur unter folgender Annahme verständlich: Wenn Berliner Kunsthändler, die zweifellos unsittliche Po planen und Bilder in den Handel bringen, die notorisch auf Anreiz der gemeinen Sinnlichkeit ab- zielen, gleichzeitig Postkarten verlausen, die Reproduk tionen berühmter Kunstwerke sind, so liegt die berechtigte Annahme vor, das, die letztere» entweder zn demselben ver werflichen Zwecke geführt werden vdcr nur als Mittel, um ein Einschreiten der Behörden geaen den bedenllichen Handel zu erschweren. Das knilstästhetische Urteil vvp Ex zellenz Bode, daß „die Reproduktionen in den Farven oft recht schlecht gewesen waren", würde der "Berliner Staats anwaltschaft natü'lich keine Handhabe bieten, »m gegen den Verlaus der Postkarten cinzuschreiten. 's* Non der Berliner Inryfreien Kunsischan. Nachdem auf der vorsährigen Inrnsrcien Knnstschan in Berlin zum großen Teil die modernen Werke des Auslandes gezeigt worden sind, soll die diesjährige einen umfassenden llcber- blick über die deutsche moderne Malerei geben. Das Schackschc Nciscstipcndinm im Betragt von 8666 Mart wurde diesmal an den Maler J oseph « nisl, eine» Schüler der Komponierllassc von Angelo Jank an der Münchner Akademie, vergeben. Das Stipendium wird immer für die Dauer von zwei Jahren an junge Maler