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Dresdner Nachrichten : 17.07.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192707173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270717
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-07
- Tag 1927-07-17
-
Monat
1927-07
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.07.1927
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Sonntag, 17. Juli 1927 ' — „Dresdner Tlachrichken" — Das erste Echo -es Schulentwurss. Verliner Pressestimmen. Berti«. IS. Juli. Der E»tivn»s itii-p'ReichSschulgesetze», der gestern in später Abendstunde den Blättern »ugeleitet worden ist, wird bisher nur in einem Teile der Presse kom. menttert. 9» der „Kreuzztg." schreibt der Reichstag», obgeordnete Dr. Mumm: Die NetchSgesetzgebung muß Siche» rungen für die christliche Schule und den christlichen Re. ltgtoirSunterricht schaffen. Das tut der Gesetzentwurf de» Kabinett». — Im „Lokalanz." wird ausgeführt: Da» Neue an dem Keudellschen Entwurf ist das Bestreben, der Verfassung gerecht zu werden und dabet gleiche» Recht für alle Eltern und Erzieh »ngvberechttg. ten zu schaffen. — Die „Börsenztg." schreibt: Der Ent- wnrf stellt eine überraschend gut gelungene Regelung unseres Volksschulwesens dar. Sr gibt jedem da» Recht und die Mittel, selbst Hüter der Seele seines Kindes zu bleiben. Die »Tägliche Rundschau" bemängelt, baß der Entwurf einen Wunsch nncrfüllt läßt, den die Deutsche Volks. Partei im Laufe der ganzen Verhandlungen vertreten hat. Die bereits bestehenden g c m t s ch t. k o n f e s s t o n e l l e n Schrien treten zwar als christliche Simnltanschulen in Kraft, jedoch ist nicht erreicht worden, dasi auch die neu zu errichtenden Schulen, sobald kein Antrag vorliegt. als GenteinschaftSschnlen ins Leben trete», wie es der Verfassung entsprochen hätte. Die Deutsche Volkspartei wird ebenso wie ihre Minister dafür eintrete», dast die Simultan, schul« in Baben. Hessen und Hessen-Nassau nicht angetastet wird Das Blatt, das den Entwurf als eine annehm barere B e r h a n d l u n g s b a s t s als die ursprüngliche Fassung erklärt, teilt mit, das; nach Ansicht des Rcichsjnstiz- mintsterS der Entwurf keinen verfassungsändcrndrn Cha- raktcr trägt. Das »B. T." sagt, die Grundgedanken, die in der Weimarer Verfassung für die künftige Regelung des NetchS- schulwesenS festgclcgt waren, seien preisgegeben worden. Im Interesse des Ideals einer einheitlichen VvlkScrztchung be deutet der Entwurf eine» tief beklagenswerten Rückschritt. — Der „Börsenkurse!" meint, werde der Entwurf Gesetz, so werde das deutsche Schulwesen eine Revolution durch wachen, wie sie sie bisher »och nicht erlebt habe. Der »vorwärts" erklärt, die Sozialdemokratie werde alles tun, um zu verhindern, das, die Vorlage in dieser Form Gesetz werde. Dolksparkei und Schulgesetz. In der Nationallibcralen Korrespondenz, dem partei- aiitlichcn Organ der Deutschen Bvlkspartei, nimmt der volks- pacteiliche RcichStagöabgeordnctc Geheimer Rcgicrungsrat Di. Runkel, der seine Partei im KiiltiiraiiSschub des Ncichs- tacSauSschusscs führend vertreten hat, zu dem vorliegenden Eitwurf des RcichSschulgcsetzcS Stellung. Er stellt zunächst scsi daß es sich um den vierten Entwurf handele, und daj die Vertreter der Deutsche» Vvlkspartci bei den Vor- vcihandlungen sich stets der geschlossene» Einheit der übrigen RtgierungSparteien gegcuübcrsahen. Die Vorverhandlungen leie» dadurch eine Auseinandersetzung zwischen der kirchlich» kiuferuativc» und der liberalen Weltanschauung gewesen. TaS gröbere Verständnis für die liberale» Forderungen der Deutschen Vvlkspartci hätten dabei nicht die Deutschnattona- l«, sondern die Vertreter des Zentrums gezeigt. In manchen Punkten sei man den volksparteilichen Förde rinnen entgcgcngckommen, so darin, dast die GcmeiuschaftS» 14«le der früheren Simnltanschnle gleich und christlichen Eharnkter» lei« sollte, daß für den Geist des Bekennt, nife» eine andere F o-rur 1 üeruna gesunden wurde, und daß da» KrtlkMllll sü? Meif'gcordneten Schulbetrieb tu der Regel die pädagogische Leistungsfähigkeit der neuen Schul« sein soll. Auch sei von einer Beaufsichtigung des Religionsunterrichte» und einer Kontrolle des übrige» Unter- rtchtsbetrteb» durch die Kirche nicht mehr die Rede. Der Ent wurf spreche nur von einer Einsichtnahme. Aufstchtsbcsugnisse habe nur der Staat auch über den Religionsunterricht. Der Lehrer uuterstehe «ur dem Beamtendisziplinargesctz. Aller dings seien die volksparteilichen Forderungen hier nicht immer voll beirtedigt worden, anderseits sogar unberücksichtigt geblieben, so vor allem die Forderung, der Gemeinschasi^rchulc den verfassungsmäßige n Vorzug gemäß Artikel 140.1 einzuränmen. Auch die Stellungnahme dcS Entwurss zur Erhaltung der im Artikel 174 vvtgemerkten siidwestdcutsche» Simultan- schulen entspreche nicht den Forderungen der Deutschen Bvlkspartei, Die volksparteilichen Vertreter würden deshalb ihre liberalen und durch die Verfassung begründeten Forderungen in den AuSschnbberatilngen erneut Vor bringen. Geheimer Rat Dr. Runkel bezeichnet«: den Entwurf im ganzen al» eine wertvolle Grundlage für eine weitere und hofsentltch ersprießliche Auöschnßbcratung. Die Vertreter der Regierungsparteien hätten auch ohne Ausnahme den Wunsch, den Entwurf »n verabschieden. »Aber," so fährt Dr. Runkel wörtlich fort, „ob allerdings tu der nunmehr vorliegenden Form, ist sehr fraglich, da eine Reihe berechtigter volksparteilicher Forderungen gar nicht oder doch nur ganz unvollkommen Ausdruck gesunden haben. Im Ausschuß werden diese weiter erhoben werden und dort auch sicherlich mehr Verständnis finden, da ohne die Deutsche Volkspartet ein Schulgesetz nicht zustande kommen kann. Auf eine Koalitionsbindnng aus den vorliegenden E«twurf kann sich die Deutsche volkopartei nicht einlassen. Sle muß sich ihre Stellungnahme zu allen strittigen Punkten bet den Anöschußberatnngen Vorbehalten, wie cs ihre Vertreter bei den Vorverhandlungen getan und ihre Minister bei den Schlußberatungcn im Kabinett auch zu Protokoll gegeben haben." Der Erweiterungsbau -es Reichstages. Berlin, 10. Juli. Der geplante Ergänzungsbau sür den Reichstag aus dem Grundstück der , apanischen Vot - schast am Platze der Republik wird nach den ParlamentS- fcricn vor dem Plenum zur Beratung komivn. Es ist be absichtigt» die Frage durch einen A r ch i t c k t e n - W c t t - bewerb lösen zu lasten. Die Schwierigkeit der Ausführung beruht in der Bogen Verbindung, die der Mallaibau mit dem neuen Nebengebäude erhalten soll. Es ist auch möglich, daß man die Straße untertunneln wird. Der Urlaubsanlritt der Reichsminister. BerN«, 10. Juli. Reichskanzler Dr. Marx tritt am Montag seinen Sommerurlaub an. NcichSniißenminister Tr. Stresemann geht morgen auf Urlaub, ihm folgt Reichs- finanzrNinister Dr. Köhler in den nächsten zwei Tagen, Nctchsjustizminister Dr. Hergt, der Reichswehr»,inister Geßler und NcichSernährungsmiuister Dr Schiele werden erst im August ihren Urlaub antrctcu. Die übrigen Minister tun dies Ende nächster oder Anfang übernächster Süoche. RerN», 10. Juli. -Heute vormittag empfing der Reichs präsident v. Hin denbürg den Neichsaustcnminister Tr. Stresemann zum Vortrag. in Kendon. pari», 10. Juli. Im „Echo de Paris" jammert Pertinax heile bei der Erörterung englischer und deutscher Presse- konmentare zu dem Besuch der englischen Flugzcugnianöver vai Hendon durch deutsche Reichswchrofsiztere itber das Allbröckeln weiterer Paragraphen des Versailler Ver trages Der »Zwischenfall", so meint er, verleite die Datschen, sich von dem Art. 198 des Versailler Vertrages srSznmachen. der sie jeder militärischen Lnftfahrt beraube, uch laufe dem Art. 179 zuwider, weil er den Weg sür deutsche Mlitärmissionen im Auslände öffne. Zum Schluß gibt daö Bütt einen Brief eines angeblichen Londoner Freundes wirder, wonach der Direktor des englischen Zivil, und Luft- wHenö sich stets bemüht habe, ziemlich enge Beziehungen mit den deutschen Flugwesen zu knüpfen, indem «r großes Ent gegenkommen beweise. In Unkenntnis dieser Dinge hake der englische Militärattache in Berlin geglaubt, dac angebliche Ersuchen des Reichswchriuinisteriums (!) nicht zutlickwelsen und über den Kopf seiner Negierung handeln zu können. fT.-U j Aich ein deutscher MiMärattachS sür Paris. Paris, 10. Juli. In einer Richtigstellung seines gest rigen Berichtes über eine Rede de Marge ries in der Airliner französische» Kolonie erklärt heute der „Matin". Jiankreich habe schon bei Auflösung der Kontrollkommission in letzten Dezember den Obersten T v u t n c s zum Berliner Nilitärattachü ernannt. Das Blatt meint dann, es sei nicht zveifelhaft. daß in einer mehr oder weniger nahen Zukunft «ad wahrscheinlich, nachdem das Reich allen übrigen Ber» pflichtungen genügt habe, die deutsche Regierung auf Grund des Prinzips der Gegenseitigkeit ihrerseits den Posten tcs MilitärattachSS bei der Pariser Botschaft wieder er neuern werde. (T.-N.j Veröffentlichung -er Note an Brüssel. lDrahtmeldung unsrer Berliner Schrtstleltung.) Berlin, 10. Juli. Der Ncichsregicrung liegt daran, der Oeffentltchkcit volle Aufklärung Uber die Acnßerungcn des belgischen KriegsministcrS de Broqncvillc, von dem in der letzten Zeit so viel die Rede war, zn geben. Das gesamte Material darüber wird veröffentlicht werden, inSbc^ sondere auch die deutsche Antwortnote ans die von der belgi schen Regierung ans die deutschen Vorstellungen abgegebene Erklärung. Die verösscntlichung kann aber, wie dies diplo matischem Brauch entspricht, erst erfolgen, wenn die deutsche Note in Brüssel übergeben ist. Es wird dies morgen früh der Fall sein. Nur soviel kann gesagt werden, daß die deutsche Antwortnote die Antwort Broquevilles Punkt für Punkt widerlegt. Ein französischer Kriegsfilm. Wo kommen die Bilder vom bcntschen Hanptqnartier her? Berlin, 10. Juli. Wie ans Paris gemeldet wird, fand dort vor einem kleinen Kreise ausländischer Pressevertreter die Vorführung des Films „Verdun" statt. Der Film bringt eine geschickte Zusammenstellung amtlicher französischer Aufnahmen aus den Schlachten. Er ist frei von jeder polt- tischen Tendenz und gibt nur in spannender Reihenfolge ein bildmäßiges Erinnern an die Kämpfe ans dem Weltkriege. Ausfällig ist e». daß der Film auch Aninahmcn von Hind « n» bürg «nd Luden borfs bei der Arbeit in ihrem Haupt» qnartier bringt, von denen man nicht weiß, wie sie in sran« zdsische Hände gekommen sein können. Auch wurden an- scheinend deutsche amtliche Aufnahmen in den Film ein- grfügt. Sine Festrede des Botschafters Frciherrn v. Maltzan. <D u r ch F u » k s p r u ch.I Breme«, 10. Juli. Aus Anlaß der Hundertjahrfeier der Stadt Bremerhaven veranstaltete der Norddeutsche Lloyd gestern nachmittag an Bord seines Dampfers „Columbns" ein Festessen. Hierbei führte im Anschluß an eine Rede des Bürgermeisters Dr. Donant der deutsche Botschafter Frei herr o. Maltzan u. a. aus: Dem deutsch-amerikanischen Ele ment sei es mit zu verdanken, daß allmählich eine Bresche in den Wall geschlagen wurde, der in der Kriegsschuldfrage zwischen hüben und drüben besteht. Maltzan erwähnte dabei den Senator Johnson von San Frauzisko, der energisch gegen die Legende von den Kiiiderniisthandlnngen und der Lcichenfettverwcrtung durch die Deutschen Stellung ge nommen habe. Man ersehe daraus, daß in manchem pro minenten Kopf Amerikas die K r i e g L s ch u l d f r a g e ins Rollen gekommen sei, und daß man Deutschland Verständnis entgegenbringe. In der wichtigen Eigcntumssrage sei er reicht worden, daß der Finanzministcr kürzlich rückhaltlos sich für di« Frei« «de des deutschen Eigentums eingesetzt habe, ebenso Präsident Eoolidgc. In der Etumandcrungs- srage sei es den Deutschamerikanern zn danken, daß das neue Gesetz, nach dem nur noch 20 000 Deutsche in Amerika jährlich einwandern dürfen, weiter h i n a u S g e s ch o b c n worben fei. Drei weitere Momente von unermeßlichen Ein- flußmvglichkeiten seien Kunst, Sport und Wissenschaft. Es sei von sehr großer Wichtigkeit, wenn der Norddeutsche Lloyd deutschen Professoren, die hinüberfahren, babci behilf lich wäre. Vor allem aber spiele der Sport in Amerikck eine große Rolle, lieber den deutschen Schwimmer Ra de in a che r sei in Amerika mehr geschrieben worden, als je über einen Diplomaten ober Künstler. (W. T. B.) Lokfchafier o Maltzan in Berlin Berli«, 10. Juli. Der deutsche Botschafter in Washington, Freiherr v. Maltzan, ist heute in Berlin eingctrosfen. lWTB.) Englischer Prolest in Abessinien. Zwölf britische Soldaten in Abessinien ermordet. London, 10. Juli. Der britische Gesandte in Addis Abeba hat bei der abessinischcn Regierung scharfen Protest dagegen eingelegt, baß kürzlich eine britische Kara wane, mit der der frühere Generalgouverncur des Sudan, Archer, «nd der Scheich von Kuteh reisten, 80 Kilometer innerhalb der abessinischcn Grenze von abessinischcn Soldaten überfalle» worden sind. Der Ucbcrfall hat zwölf briti sche» Somalis das Leben gekostet. Die verworrene Lage in China. Tientsin, 10. Juli. Die Lage in China wird immer ver- worrcner. In der Mukdcn-Partei Tichangtsolinö wird um die Diktatur in Peking gestritten. Im Süden versucht Fengyuhsiang vergeblich, Mitglieder der Hankau- Ncgtcrung in die Nanking-Regierung zu bringen. Tscha » g -. katschek besteht nach wie vor ans völliger Unterdrückung der kommunistischen Regierung in Hankau. Nachdem ein WteberverhaftungSversuch gegen Frau Borodtu gescheitert ist, versuchten Antikommunisten den Richter, der Fra» Borodi» sreigesprochen hatte, festzunchmen, was jedoch scheiterte. (TU.i Buffenverhafllmgen in Japan Tokio, 10. Ault. Gestern entdeckte die Hafenpolizci von Yokohama elf Rüsten, die ohne Pässe an Land gehen wollten. Man nimmt an. daß es sich um Agenten Borodtnö handelt. Nr. ZZ1 Selte Z Die Ursachen zu Bäumers Abslurz. Kopenhagen. 10. Juli. Da» verunglückte Rahrbach- Flugzeug wurde heut« früh mit der Leich« des verunglückte« deutschen Fliegers Bäumer geborgen und an Land gebracht. Auf dem Flugplätze Kastrup weht die deutsche Flagge halbmast. Di« Leiche wird noch heute abend nach Hamburg befördert. Berlin, 10. Juli. In letzter Zeit haben, wie die Rohr- bach-Werke Mitteilen, verschiedene ber besten deutschen Kampfflieger, wie U - et und von Köppen, Versiichsflüge mit einem neuen für die türkisch« Regierung bestimmten Kampsetnsitzer Nohrbach-Rofix bet den Rohrbach-Werken in Kopenhagen unternommen. Auch -er bekamite ?our-1e msrit«- Flieger Bäumer unternahm gestern nach drei vorhergehen den Flügen einen rierten mit dieser Maschine und wollte da bei nach einer Aeutzerung zu einem Freund einen Höhen rekord aufstellen. In 6000 Meter Höhe brach er jedoch den Flug ab, machte alsdann Rollings und ging anschließend tn» Trudeln über. In 9000 Meter Höhe kam die Maschine wieder in die horizontale Lage, flog dann weiter bis zu einem abermaligen Trudeln, das Bäumer nach seiner vor- herigen Ankündigung über 800 Meter erstrecken wollte. Die Maschine kam dann nicht mehr ins Gleichgewicht, obwohl in 800 Meier Höhe mehrmals etwa eine Sekunde lang Rollgas gegeben wurde. Bäumer stürzte mit dem Kampseinfitzer in den Sund und konnte erst heute in den erste« Morgenstunden mit der Maschine zusammen geborgen werden. Die Leich«, die man angcschnallt und zum Teil verstümmelt vorfand, wurde in einem Raum der Nohrbach-Werke in Kopenhagen auf gebahrt. lieber die Ursachen des Absturzes können nur Vermutungen ausgesprochen werden. Wahrscheinlich hat Bäumer infolge der 8k, maligen Umdrehungen des Flug zeuges die Nerven verloren und, um die Maschine wieder in die horizontale Lage zu bringen, nicht genügend Vollgas ge geben. Darauf läßt der mehrmalige Versuch in etwa 30K Meter Hohe, der allerdings viel zu kurz war, schlichen. Junkers zum Ozearislugzeug-Darr. Berlin. 10. Juli. Seitens ber Junkers-Werke tn Dessa« wird erklärt: Die dringenden Nachfragen zahlreicher ernst zu nehmender Interessenten nach Flugzeugen, die den Ozean überfliegen sollen, haben uns veranlaßt, das Projekt ein gehend zu studieren und in diesem Zusammenhang bei einer Serie -cs bekannten Fracht- und Rekordflugzcuges IV S8 als demjenigen Typ. der sür lange Streckenflüge besonder- in Betracht kvmmt, solche Möglichkeiten besonders zu be rücksichtigen. Sollte sich bei den inzwischen lansenöe« Ber» suche» die Möglichkeit der Mitnahme ausreichender Brenn« ftossmengen ergeben, io werden wir keine Bedenken tragen, die Flugzeuge sür lange Streckenslüge zur Beriügnng zu stellen und auch unsere für besondere Versuche hergcstellte Startbahn dafür freizugeben. Alle an diese Tatsache geknüpften Kombinationen Über Zusammenarbeit von Junkers mit einem tn Westdeutschland domizilierenden Industrieunternehmen sind ebenso irrig wie die Nachricht, daß Junkers selbst einen TranSozeanflug be- absichtige. Daß die heute in Europa, besonders in Frankreich, aus sportlichen und nationalen Prestige-Gründen betriebenen Vorbereitungen für die sehr viel schwierigere Ost-West-Ueber- aucrung des Ozeans sür die Frage eines günstigen regel mäßigen Verkehrs bis auf weitere Prüfung -er Zuverlässig keit der Motoren nur untergeordnete Bedeutung haben, ist tn früheren Stellungnahmen der Junkers-Werke schon mehr fach zum Ausdruck gebracht. Es erübrigt sich demnach, näher ans die schwebenden Prvlcktc cinzugehen, zumal eS sicherlich nicht im deutschen Intereste liegt, in dieser Angelegenheit pro pagandistisch hervorzutreten oder Vorschußlorbeeren zu sammeln. Die Konolulu-Flieger gerettet. Die beiden amerikanischen Honolulu-Flieger, die kurz vor Erreichung ihres Zieles auf dem Meere niedergehen mußten, sind nach eNmzn drahtlosen Bericht aus Honolulu gerettet worden. Der Flug ist mit seiner 25 ständigen Dauer 20 Minuten länger als der der ersten Honolulu- Flieger Maitland und Hegenberger. Ein Scha-enausgleichsfon- auch sür -en Westen. iDrabimeldung unserer Berliner Schriftlettnng.f Berlin. 10- Juli. Wie für den Osten, so tst nun auch für den Westen ein Grcnzfonds zur Ausgleichung der Schäden gebildet worden, die durch die Grenzziehung infolge des Versailler Vertrags entstanden sind. Der Fonds beträgt 12.5 Millionen. Er wird in derselben SSeii« ver- wendet wie bisher der andere Grenzfonds. Aus dem Fonds werden an Länder. Provinzialverwaltungen und Gemeinden keine Zuschüsse für allgemeine Zwecke gewährt. Auch müssen sich die Länder ukw. an den Aufwendungen beteiligen. Diese Aufwendungen sind einmal die Ncise, die jetzt eine Kommission des Ministeriums für die besetzten Gebiete nach dem Westen angctrctcn hat. Sie gilt der Feststellung der in Betracht kommenden Schäden. Dt« Kommission wird sich in den betreffenden Gebieten mit de» zustänbige» Behörden in Verbindung setzen, um ein Programm für die Verwendung der Gelder aufzustellen. Die Not -er oflpreuhischen Landwirte. Berlin, 10. Juli. Im Preußischen Landtag tst nachstehend« Anfrage der Dentschnationalcn Volkspartet eingegangen: Zum 1. Juli 1027 ist nach der Denkschrift der ostprcußischen Landwirtschaft eine Stencrvcrschuldung von 120 RM. für den Morgen eingetretcn. Aus verschiedenen Gründen, insbesondere durch schlechtere Möglichkeiten zur Abstoßung ihrer kurz- sristigen, hochvcrzinslichen Schulden sind di« ostpreußische« Rentcngütler und Siedler noch schwerer betroffen als die übrigen Landwirte. Der wirtschaftliche Untergang zahlreicher Siedler und Rentcngütler steht bevor. Was ge denkt das Staatsmintstcrtum zur Abhilfe z« tun? Zaleskls Erkrankung. Roman Knoll leitet das Außenministerium. Warschau, 10. Juli. Infolge der andauernden Krankheit des polnischen Außenministers Zaleski hat der polnische Ge- sandte tn Rom, Roman Knoll, der hier cintraf, die Leitung des Außenministeriums übernommen. (W. T. B.) Letzte Spvrlnachrichke». Die Biercr-Bercinsmannschafts-Meisterschaft »«» Deutsch« land über 100 Kilometer wurde am Sonnabend mit dem Ziele Köln auSgcfahrcn. Dir Dresdner Wander falken hatten den Titel zu verteidigen. Leider bestritten sie das Rennen nur mit fünf Fahrern, vermochten aber trotzdem noch einen guten vierten Platz zu belegen. Sieger wurde R. V. D i a m a n t <Bcrlin> tn 2 Stunden 41 Minuten? 2. R.V. Opel «Rttdcshetm» 2 :42.- 9. R.V. Diamant sChemnitzj 2:49,- 4. R. V. Wanderfalk (Dresden) 2:47. VI^ KU837 8t.s.i-Id40 veS 19S? V 8cbi(.k8 ecwkirgc
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