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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.03.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130306026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913030602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913030602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-03
- Tag 1913-03-06
-
Monat
1913-03
-
Jahr
1913
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I'i t'c PU eil da 've in, lv^ de M de Er Le de so di^ t-r te" de L »I L v, ^ vi A di 2l >, G P li c i P I d -K i< ii s> i v » 2 L? W Ed E> L »S LL «»» d -L Z «epfloge». Wir haben die Vermittlung der Großmächte angenommen und ihnen unsere Vorschläge znr Kenntnis gebracht. Wir werden die Entscheidung der Mächte ob warten. Die Entscheid»«« TurovaS ist aber nicht bindend für die Türkei. Di« Machte inter nenteren nicht, sondern bieten nur ihre guten Dienste an. Es ist notwendig, die mehr oder weniger falschen Gerüchte über die Verhandlungen mit Borsicht auf znnehmen. Die Türkei wird es ableb nen. eine Kriegsentschädigung zu zahlen. Die Ausführun- acn in der Broschüre des Direktors der bulgarischen Staatsschuldenverwaltung sind eher «ine Stütze für unsere Behauptungen. Die muselmanische Bevölkerung der be lebten Gebiete wandert in die Türkei au», bringt das Elend mit und bildet für uns eine furchtbare Last. Die Entvölke ruug. über welche die Bulgaren sich beklagen, dürfte zwei bis drei Einwohner für das Quadratkilometer in den neuen Batkanvrovinzcn betragen, welche 40 Einwohner ans das Quadratkilometer zählen, während in. unseren asiatischen Provinzen nur iv und in einigen Landstrichen nur zwei Einwohner aus das Quadratkilometer kommen Wenn die wirtschaftlichen folgendes Krieges, wie die Bul garen behauvten. für sie verhängnisvoll sind, so sind sie es nicht minder für uns. Das Argument, daß die Türkei keine Kosten mehr für Rurnelien zu tragen baben wird, iü nichr stichhaltig. Was soll aus den 20000 Beamten in Rnmeiicn werden? Werden sic uns nicht immer zur Last satten, und müssen wir sie nicht schon jetzt als zur Dispoii- sioii gestellt behandeln? Wissen die Bulgaren nicht, daß die Türkei gezwungen in. iedes Hahr Anleihen quszu nahmen, und Satz sie auch noch weiter Anleihen aufnehmen muß'? Die vttomanische Staatsschuld beträgt rund 3 Mil liarden Das ausländische Kapital, das in der Türkei an getegc iü. beträgt die gleiche Lumme, mährend die bulga- liiche Liaatssauitd unbedeutend ist. Die bulgarischen Eisenbahnen gehören dem Limite, bei uns ist das nicht der Fall. Ich glaube, Sah die Gläubiger der Türket eine ganz andere Auslassung von ihre» Interessen haben werden. Der Schritt der Großmächte bei de« Balkanftaate» iü in den einzelnen Balkanhauptstädten zum Teil bereits ei folgt. In Betgrgd und Athen erschienen gm Montag übend die (gesandten der Großmächte im Ministerium des Aeußereu und teilten mit, daß die Pforte die Vermittlung der Machte be-uglich des Abschlusses des Friedens nach- a ein an habe.' sie stellten daher die Anfrage, ob die Bcr- bündeien die Vermittlung der Großmächte annebmen. In Lotia criolgt der gleiche Schritt am heutigen Mittwoch. Znr russisch-österreichischen Abrüstung. ^ Unser Wiener Korrespondent schreibt unS: Wie ich an-? militärischen Kreisen erfahre, haben tatsächlich — wie .rnqekiinüigt — am 1. März die Beurlaubungen der Releivisten in Galizien begonnen. Die De mobilisierung ist allerdings keine allgemeine, sondern nur eine allmähliche, was den möglichen Eintritt einer Arvcltsnok bei einer plötzlichen Entlassung aller Reservisten zur Ursache baben dürfte. Die heute in Wien eingetroffenen Krakauer und Lembergcr Blätter bestätigen die vorstehen den Mitteilungen in dezidierter Form. Die Beurlaubun gen betreffen vorläufig die ältesten Reservisten- j a h rg ä n g e. —Eine Folge wird die vergangene Krise in sofern haben, als die österreichischen Kompagnien an der russischen Grenze nicht mehr auf den früheren Friedens präsenzstand zurückversetzt werden, sondern in Zukunft die gleiche Ltärkc haben sollen, wie die russischen Kompagnien an der Grenze, die den sogenannten erhöhten Frie de n S st a n d als Normale besitzen. Neueste Irahtmelduugeu vom 5. März. Die Krage der dreijährigen Dienstzeit in Frankreich. Paris, lieber die gestrige Sitzung des obersten Kriegsrates, der sich einstimmig für die allgemeine dreijährige Dienstzeit ausgesprochen hat, wird noch gemeldet: Die Generale wiesen auf die bedauerlichen Folgen der zweijährigen Dienstzeit hin und erklärten, daß ne bei den Besichtigungen wiederholt den geringen Mann schaftsbcstanü der Komvagnicn. Batterien und Schwa dronen festgcstellt und die Bsahrnchmnng gemacht hätten, wie sehr unter diesen Umstanden die Ausbildung der Sol daten gelitten habe. Ein großer Teil der Debatte erstreckte sich auf die Frage der Dcckungstrupvcn. Mehrere Generale Hoven dabei hervor, daß für ein Land, dessen allgemeine Politik einen defensiven Eharakter habe, eine um so drin gendere Notwendigkeit bestehe, starke Tcelungs- Drnvvcn zu besitzen. Die Vermehrung des Mannschasts- bestandes durch die dreijährige Dienstzeit werde es erwöge lichcn, die Infanterie-Kompagnien an der Qstgrcnze aus .'00 Mann zu erhöhen, so daß die Tccknngstruvpen den ersten Angriff aushalten könnten. Als einzige Milderung des dreijährigen Dienstes wurde vom obersten Kriegsratc ein regelmäßiger Urlaub vorgeschlagen, der hauptsächlich den Zweck haben soll, den Soldaten die Beteiligung an landwirtschaftlichen Arbeiten zn ermöglichen. Mit der Frage, ob das Gesetz über die dreijährige Dienstzeit bereits uns die inner den Fahnen stehenden Truppen anzuwenden lei. habe sich der oberste Kriegsrat nicht zu befassen, da der äriegsmniistcr ans Grund des bestehenden Gesetzes ermäch- ägl sei, die frei werdenden Iahresklassen zurückzubcbalten, falls er cs für notwendig hält. Er ist lediglich öerpslichtct, dcm Parlament davon Mitteilung zu machen, sobald cs ihm innlich erscheint. Ter heutige Min ist er rat wird sich unter dem Vorsitze des Präsidenten Pnincar-r mit der vom obersten Kriegsrate dargclcaten Anssasiung beschäftigen und zweifellos beschließe», in der Kammer schnellstens x - einen dieser Anssasiung entsprechende» Gesetzentwurf ei», zubrtngen. Sach« des Ftnauzmtnisters wird es sein, die Rückwirkung dieses Gesetzes auf das Budget ziffernmäßig seftzuftellen. Part». Di« gemäßigt reouLltkanische». die konserva. ttven und nationalistischen Blatter spreche« ihre Befrie digung üder die im VLersten Srtegsrate abgegebenen Erklärungen an». Dagegen machen mehrere radikale Organe BorLehalt«. So schreibt die »Sanier»« Wir begreifen, daß die Ansicht des Obersten Srieasrates, der für die Armee verqntwortlich tst. großen Eindruck macht. Aber auch das Parlament hat seine Berantwvrtltchlett und wirb zu sagen haben, ob die Opfer, die man vom Laude verlangt, einerseits möglich, anderseits wirksam genug sind Bevor man zu einem so drückenden Mittel grnst. wie es die dreijährige Dienstzeit ist. wäre es gut gewesen, alle anderen Mittel zu versuchen. Mehrfach verlantet noch, der Oberste Kriegsrat bade cmpfoblen. den Studierenden da dnrch eine Erleichterung zu gewähren, daß sie das dritte Dienstjahr grnppcnwetse in einer Universitätsstadt ab leisten können. Der Kaiser in Bremen. Bremen. Der Kaiser traf i« Automobil, von Wil helmshaven kommend, um 12 Uhr 10 Min. mit Gefolge vor dcm Rathause ein, wo er von dem Senat, den Spitzen der Behörden und dem Offizierkorps empfangen wurde. Das Wetter hat sich aufgeklärt. Die Straße», die der Kaiser passierte, prangten in reichem Flaggenschmucke. Vor dem Rathause hatte sich ebenfalls zahlreiches Publikum ein gesunden, das den Kaiser herzlich begrüßte. Entgegen dem bisherigen Brauche, begab sich der Kaiser nicht in Len Rats keller. sondern durch die untere Halle nach dem neuen Rat hause. das er eingehend besichtigte. Der Kaiser nahm dann, der Einladung -es Senats folgend. Los F r ü h st ü ck i m neuen Nathan sc ein. Rückkehr der Kaiserin a«S Gmnnbe«. Berli«. Die Kaiserin ist mit der Prinzessin Viktoria Luise und dem Gefolge um 3 Uhr nach mittags auf dem Anhalter Bahnhofe cingetroffen. - Die Forderung«« der neue« Heeresvorlage. Kill«. sPriv.-Tel.s Die neue Militärvvrlage soll, wie die »Köln. Bolksztg." erfährt, nach der bisherigen Berechnung 84000 Mann fürs Fahr neu anfordern. Die Heeresvermehrung kommt Lern Blatte zufolge zunächst der Verstärkung -er Grenzkorps zugute. Deshalb sind auch bereits vor vier Tagen die K a s c r n e n b a u t e n, die infolge der letzten Vorlage nötig geworden waren, diS zur Entscheidung über die neue Vorlage auf telegraphischen Befehl eingestellt worden. Französische Berlnste in Marokko. Paris. Aus Casablanca wird vom 8. d. MtS. ge meldet: Die Kolonne Simon, die den Militärposte» am Uedzcm zu Hilfe kommen wollt«, wurde von den Auf ständischen angegriffen und verlor dabei 4 Tote und 0 Verwundete. Zur Verstärkung der Kolonne wur den zwei Kompagnien Alpenjäger, jowic Artillerie- und Kavallerie-Abteilungen abgesandt. Der englische Kriegsminifter bei« spanische« König. Paris. Dem „Echo de Paris"^wird aus Madrid ge meldet. daß man daselbst der Unterredung des Königs von Spanien mit dcm englischen Kriegs- minister eine große Bedeutung bcimesse. Der Minister habe sich eingehend über die Lage der spanischen Armee unterrichtet und ihr anläßlich des marokkanischen Feld zuges. sowie der erfolgten Besetzung TctuanS großes Lob gespendet. Di« Revolution in Mexiko. Newnork. Aus Mexiko wird gemeldet: In einem Sample zwischen BundeStruppcn und Insurgen ten bei Cedral wurden 17 Aufständische getötet und viele verwundet. Die Bundestruppen verloren drei Mann. Berlin. Auf dem Hofe de» GerichtSgesängnisicS in Plötzen sec wurde heute morgen der 20 Jahre alte PetruszewSkn hingerichtet. der im Juli v. I. den Rentier Iup in Schönebcrg ermordet und beraubt hatte. Guben. Der Aussichtsrat der B c r l i n - G ub cu e r Huifabrik hat anläßlich des bevorstehenden Ncgic- rungSjuviläumS des Kaisers beantragt, 100000 Mark für W o h l f a h r t S z w e ck e zu stifte». Paris. Der Polizeivräfekt Lcvine erhielt gestern mehrere anarchistische Drohbriefe, worin u. a. an- qckündigt wurde, daß die Freunde der jüngst verurteilten Automvbilverbrecher die Poltzcipräfcktur in die Luft sprengen würden. Ter Polizeipräfekt traf sofort um fassende Vorkehrungen zur strengen llcbermachung der Präfektur n»d der benachbarten Gebäude. SerMches md Sächsisches. Dresden, 5. März. —* Sc. Majestät der König empfing heute vormittag '-12 Uhr aus Anlaß seines Namenstages zur Ent gegennahme der Glückwünsche die Qberhosmcisterin, den Vorsitzenden Minister im Gesamtministerium KrirgS- ministcr Freiherrn p. Hausen, den Minister dcS Königlichen Hauses, sowie die Kavaliere seines Hof- und Mtlitär- staatcs, den Königlichen Leibarzt und hierauf den Bischof mit der katholischen Hofgcistlichkeit. Nach diesen Empfängen nahm der König die Vorträge der Hosdevartemcntschess entgegen. Mittags fand im Refidenzschlossc Königliche FamUtentasel statt. — Für Len zweite« vsterseier, tag. Montag, den 2«. d. M.. ist tm königlichen Schlosie, wie t« früheren Jahren, die Abhaltung eine» Hof. konzert» in Aussicht genommen. zu dem »och «ine be- sondere Ansage ergehen wird. Bei dtesem Konzert wird der König die Vorstellung angemeldeter Dame» und Herren entgegennebmen. Au» dteleip Anlässe werben Ihre Erzellenze» die Oberhosmeistrrin am königlichen Hofe, die voerhofmeisterin der Frau Prtüzesstn Johann Georg und die Hofdame der Prinzessin Mathilde Montag, den l7. März, nachmittags von 2 bi» » Uhr. in ihren Woh nungen Empfang abhaltcn. —* Ge. König!. Hoheit her Kronprinz traf gestern nachmittag. im Automobil von Dresden kommend, in Oschätz ein. In seiner Begleitung befanden sich mehrere Generalftabsosstziere. Der kronorinz besichtigte bas Ge. läude des vorlährtgen Katsermauövers und fuhr heute mor gen 8t» Uhr nach Meißen zurück. —* Der militärische Begleiter deS Kronprinzen, Gene ralmajor und General » in »uito de» König», v. Carlo, witz. wurde auch zum Prinzen Friedrich Christian kom mandiert. Baron ä'Byrn. Major und Flügeladjutant des Königs, wurde unter Belastung in der Stellung al» Mtlitärgouverneur Le» Prinzen Ernst Heinrich vom Der- ÜältniS als Mtlitärgouverneur des Prinzen Friedrich Christian enthoben. —* Berleihnngen und Ernenn»»-«». Dem Hauptman» Brauer, Kompagntc-Lhef tm 12. Train-Bataillon, wurde das Ritterkreuz 1. Klasse des AlbrechtS-OröenS, dem Sol. daten Hei manu im Infanterie-Regiment Nr. 102 die bronzene LcbenSrcttungs-Medatlle, dem Oberlehrer Fried- rich Wilhelm Robert Saupe in Dresden anläßlich seine» Uebertrttts in den Ruhestand das Verdienstkreuz und dem Arbeiter Karl Eduard Kn oll in Leipztg-Lindenau die Jrtedrich-August-Mcdatlle in Bronze verliehen. — Der König hat genehmigt, daß -er Faktor Gustav Kühn in Dresden das hessische Silberne Kreuz deS Berdtenst-OrdenL Philipps de« Großmütigen annehwe und trage, sowie die Erlaubnis zur Anlegung der Preußische» Rettungs-Medaille am Bande dem Soldaten Kaßner tm 7. Infanterte-Regi» ment »König Georg Nr. lOü erteilt. — Den Garnison- verwaltungS-Oberiuspektoren Gerbtng in Zittau, Gold- han auf Truppen-Uebungsplatz Zeithai», Frauen st ein ln Kamen» wurde der Charakter als Rechnungsrat ver liehen. —* Znr Besichtigung des «usstelluugsgeläude» trafen heute vormittag die Herren Staatsminlstcr Graf Vitz thum v. Eckstädt und Ministerialdirektor Dr. Roscher ln Leipzig ein und wurden am Bahnhöfe vom Ober bürgermeister Dr. Dittrich, Kretshauptmann v. BurgSdorff und dem Präsidium der Internationalen Baufach-Aus stellung, Oberbaurat Fabian und Kommerzienrat Äaselewsky, empsangen. Der Minister fuhr dann in Be gleitung der genannten Herren zur Messe und begab sich dann nach dem Ausstellungsgelünde» da» unter Führung der Herren besichtigt wurde. Um 2 Uhr 3S Min. fuhr der Ptinister nach Dresden zurück. —* Anläßlich des Romauow'IubilLumS fand heute vormittag in der hiesigen russischen Kirche ei» Gedacht, n i sg o t t e S di e nst statt, an dem der russische Gesandte mit dem GesandtschastSperfonale und Mitglieder der russi, scheu Kolonie teilnahmcn. —* Persoualveräuderuuge« lu der «r«ee. >ö> Birlner. Ober, lcutnant im Pion.-Bat. 22, der Abschied bewilligt, «s, SLroeder, Yauptm. a. D-. zuletzt Komp.-Chef im Inf.-Regt. 184, die Erlaubnis zu», Tragen der Uniform dieses Regts. erteilt, »ö« Vogel, ein ährig-freiwilliger Arzt im I»f..Regt. 103, unter Beauftragung mit Wahrnehmung einer bei dem Regiment offenen Assistenzarztstell« mit Wirkung vom 1. Februar d. I. zum Unterarzt des aktiven DtenststandeS ernannt. Scehcr, Intendanturrat» Vorstand der Intendantur der Div. 24. »ssi Bunde, Intendantnrasteffor von der Intendantur 10. Armeekorps, unter Ernennung zum Vorstand der Intendantur der Dio. 24, unterm 1. März d. I. gegenseitig «er. setzt, «js, Vüttger, Zahlmstr. im Jnf.-Aegt. 17S, der Titel Ober zahlmeister verliehen. —* Verunreinigung der Ganghahne« dnrch Hnnde. Das städtische Wohlfahrtspoltzeiamt ersucht unS um Auf- nähme des folgenden: Tie Stadt Dresden gehört zu den» cnigen deutschen Großstädten, in denen, nächst Mün chen. die meisten Hunde gehalten werden. Diese Tatsache hat für die Qeffentlichkeit manche unangenehme und bedenkliche Begleiterscheinungen im Gefolge. Hierzu gehört in erster Linie die oft sehr erhebliche, nicht bloß ekel erregende. sondern auch gesundheitsnachtcilige Ver unreinigung der Gangbalznen durch Hundekot. Die hierüber immer wieüerkehrendcn Klagen haben sich feit 'Verhängung der Hunde sperre außerordentlich vermehrt und sind durchaus berechtigt. Biele Hunde- besitzet und deren Beauftragte halten es nicht für der Mühe wert, ihre Hunde zur Verrichtung ihrer Bedürfnisse wentg- tcns von den Gangbahncn hinweg auf die Fahrbahn oder in das Schnittgerinnc zu bringen, sondern sehen ruhig mit an. wie die Tiere die Gangbahncn vernnreinigeu. Nament^ lich abends kann mail das beobachten, wo Hnnde in größe rer Zahl von Dienstboten lediglich zu dcm Zwecke aus-- gesührt werden, um Harn und Kot abznsetzcn. Am näch sten Morgen bietet sich dann den Passanten nicht nur ein häßlicher und ekelerregender Anblick, sondern, was weit schwerer wiegt, die Avthaufen werden, besonders wenn eS -nr Zeit des Arbcits- und Schulbeginns noch dunkel tst» achtlos breitgetreten und die Kleider namentlich der Frauen und Kinder werden mit Kot beschmutzt, der so an den Schuh sohlen und Kleidern in die Arbettsräumc, Schulztmmer und Wohnungen getragen wird. Daß dadurch zahlreiche Krankheitserreger verschleppt und auf Menschen übertragen werde» können und große Gefahren, namentlich für unsere Kinder, entstehen, liegt auf der Hand. Auch wirb der öffentliche Fußgängerverkehr hierdurch arg belästigt. Schon im Interesse der öffentlichen Gesundheitspflege sollte cs sich daher jeder .Hundebesitzer zur Pflicht machen. ci wieS sogar Kammersängerin Erika W c d e k i n d die Ebre. ein „Weilinactstslied" ihrer Erfindung zn inter pretieren. Ter zweite Programmiert verhieß des weiteren iirch den l. Latz des E Moll-Klavierkonzerts von Beethoven «Arrangement für 2 Klnvicrel und eine Brahms sehe Rhaplodie iQp. 70. Nr. N. Tic im Programm vorgesehene Mitwirkung Irma Tcrvanis mußte infolge eines der Ziünstlerin bei der letzten „WalküreiE-Vorstellung zuge- sioßenen kleinen Unfalles nnterbleiben. —rik. v* Fran Alice Pölitz stellte gestern im Künstlcrhanse einem größeren Hörerkreisc eine Gruppe vorgeschrittener Schülerinnen vor. Alice Pölitz, die man während ihrer Bühnentätigkeik als vorzügliche Lprechcrin und Künstlerin non ('leist nno Herz zu schätzen wußte, versteht cs. ihre reichen Erfahrungen min Iüngcrinncn der Kunst crsolg- icich zn »ermitteln. Unter den Schülerinnen war nament lich eine, die durch Intelligenz des 'Vortrags, Empfindung und Einfachheit und aparte Erscheinung anfsicl: Fräulein Lotte L t a v c n ü ag c n. Sie interpretierte eine Reihe non Tichtnngcn «darunter zwei recht hübsche eigene Ge dichte im Volkston», denen man mit wachsendem Anteil solgie. Hier scheint sich eine wirkliche, echte Begabung zu entwickeln. — Elisabeth B e h r e n s hat für das heitere Genre liebenswürdige Ansdrucksmittcl: Johanna Kratzers konnte sich an die freie Rezitation eines Stim mungsbildes von Hans Bartsch wagen, obwohl ihr der 'Wiener Tialekt nicht sonderlich gut liegt. Miß Minder Johnsons treffliche, klare Behandlung des Wortes, ihr Temperament »nd ihre Begeisterung sind zu rühmen, mehr in den Anfängen befindet sich noch das anmutige Fräulein A n n a m a r t c von B l o l u z e w s k a. In einer kleinen dramatischen Plauderet „Madonnenschcin" von Leo Lenz versuchten sich Willi Galloniv, dieser als sicherer Tarstcüer, und Fräulein Tea Girardclli, die schon sür eine Münchner Bühne engagiert wurde. -- Der Ge- samtcindriick des Abends mar, daß Alice Pölitz eine aus gezeichnete Lehrerin ist. die auch liebenswürdigem Dilettan tismus ein gewisses künstlerisches Gepräge ,n geben vermag. X X Tic Leipziger Richard-Wagner-Feiern. Aus Lcip zig wird »ns geschrieben: Für die Richard-Wagner-Läku- larfeier, mit der die Stadt Leipzig ihren großen Sohn ehren wird, ist durch das Wagner-Tcnkmal-Komitec fol gendes Programm ausgestellt worden. Fcstaufführunge» tm Neuen Stadttheater: Mittwoch, den li. Mai: „Rienzi", Freitag, den 10. Mai: »Ter fliegende Holländer", Sonntag, den 18. Mai: „Tannhäiiser". Dienstag, den 20. Mai: „Lohciigrin". Am 100. Geburtstage Wagners, Donnerstag, den 22. Mai, vormittags 1l^ Uhr: Grundstein legung zu Max Klinge rs Richard-Wagner- Tcnkmal: Ansprache des Vorsitzenden mit Vorlesung der Urkunden, tvesang: »Wachet aus", ausgefiihrt durch die Singakademie und den Leipziger Männerchor unter Lei tung des Musikdirektors Woülgemnth: mittags >2 Uhr: Feier im Gewandhaus: Ansprache des Literarhistorikers Geh. Hosrats Pros. Dr. Albert Küster, Ausführung der ». Sinfonie von Beethoven unter Leitung von Prof. Artur Ni k> sch lGewandhansorchester und Gewandhaiischorj: abends im Neuen Theater Fcstvorstellvng: »Tic Meister singer". völlig neu inszeniert von Oberregtsseur Tr. Ernst Lcrt, unter musikalischer Leitung des Opcrnöirektors Otto Lohse »nd erstmalig mit Alfred Käse als Hans Sachs. Freitag, den 23. Mat. mittags 12 Uhr: Eröffnung der R i ch a r d - W a g » c r - A u s st c l l u n g im Stadtgeschicht lichen Museum. Sonnabend, den 2i. Mal: Festkonzert in der Alberthallc unter Leitung des Tr. Georg Göhl er und unter Mitwirkung des Geivandhaiisorchcstcrö: Mcistcr- singer-Bvrwicl. fünf Gedichte gesungen von Elena Ger hardt. Vorspiel zum »Parsifal". »Das LiebcSmavI der Apostel", aiisgcfnhrt vom Lchrcrgcsangverctn unter Prof. Hans Litt. Fanst-Ouvertüre. Siegsricd.Idnll. Katscr- marsch. Bvm 2ö. bis 30. Mai: Fcstaussühriingen im Neuen Theater: »Tristan und Isolde" und der „Nibelungenring". Lämtliche Fcstaufsühriuigcn werden vom Operndirektvr Otto Lohse geleitet. 1* Ignaz PadcrewSki, der sich längere Zeit in Deutsch land nicht hat hören lasten, spielt morgen Donnerstag im Leipziger G c i» a n d h a n ä k o n ze r t Chopins K-Moll- Klauterkonzert. Darnach bringt llljklsch eine Sinfonie in H - Moll von Padcremskt znr ersten Aufführung. -s* Eine Dracsclc-Feier veranstaltete der Bruno Kittelsche Chor in Berlin in seinem gestrigen Kon zert in der Berliner Philharmonie. Er führte die von Draeseke komponierte Osterszcne aus Goethes „Faust" ans. der die Tranermusik aus der »Linfonia traglca" des ver storbenen Meisters vorausgtng. Dirigent »nd Sänger ließen de» Werken wiederum eine sehr liebevolle Ausführung zuteil werden. kmil Richten Ruaftsalon. Die dieser Tage eröffnetc neue Ansstellung in Emil Richters Kunstsalvn muß als eine Art Interimsausstellnng bezeichnet werden. Sic machte sich nötig, da die seit länge rer Zeit vorbereitete graphische Ausstellung des Dresdner Kiinstlerbuudeo noch nicht vollständig abgcichlossen werden tonnte. Das schließt nicht a»S, daß dieses Zwischenspiel nicht auch seine eigenen Reize haben könnte. Die meiste» davvn verdankt es dein norwegischen Maler Thorolf Holmboc aus Christiania, der eine Reihe nordischer Land schaften dazu betgesteuert hat. Sie sind durchweg frisch empfunden, keine direkten Naturkvpten, sondern freie ttebcrsctzungen mehr oder minder starker Eindrücke. Sie verlieren sich daher auch nicht in Einzelheiten, sondern sie begnügen sich, die wesentlichen Züge des LandschaftSbildeS zum Teil mit großer Unmittelbarkeit festzuhalten. Die Motive der meisten Gemälde sind der Insclgrnvve der
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