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Dresdner Nachrichten : 18.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189904184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990418
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-04
- Tag 1899-04-18
-
Monat
1899-04
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.04.1899
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89 «Wter fertig besiedelt. 44 s-i,. -ur Be" , mit SO» Stellen -Mer entfallen auf Bbezirk Brom- nb DniiM- her find liege» gegenwärtig zur Besiedelung auS. den Regierungsbezirk Posen, I-' aus den RegieningSt kerg. ie 9 aus die Regiemugsbezirke Marteniverdrr uni Po» den 90" Stellen sind rund 599 Stellen schon verkauft. Meldungen AiisiedelungSlustiger laufe» wieder verhältnißmäßig zahlreich ein. Nachdein in, Jahre 1898 zwei veranstaltete gemein» schattliche Besichtig,ingsreisen niit guten» Erfolge stattgesuiideu Iiaben, veranstaltet die Kommission auch in diesem (Zähre wieder «olche Reisen. Die bereits bestehenden Ansiedelungen entwickeln sich in günstiger Weise. Sehr bewährt bat sich das Verfahren, weiches vei Gewährung der Erwerbserleichterunaeu eingeschlagen wird, so namentlich die Nmzugskostenbeihilfe für Leute, welche aus größerer Entfernung zuziehe», die Unterstützung beim Aufbau der Gebäude und der ersten Bestellung, die unentgeltliche Zuweisung non Grundstücken an die 'Ausiedlergemeinden zur Erleichterung der öffentlichen Laste». Klagen über besondere Schwierigkeiten bei Beschaffung von Arbeitskräften sind von den Ansiedlern nicht oder doch »ur vereinzelt laut geworden. Jedenfalls Iiaben sich heute manche anfänglichen Gegner des Ansiedelungsgesetzes in Freiinde desselben verwandelt. Die Erfolge machen sich jetzt all» mählich bemerkbar. In der Frage der Abrüstungs - Konfereuz schreiben die Petersburger „Nowosti": Die Vertreter der Mächte könnten ohne Weiteres die Frage zur Diskussion bringen, ob die bethriligten Staaten zur Einschränkung der bisherigen übermässigen Rüstungen geneigt sind. Werde diese Frage von eurer einzigen Seite ableh- iiend beantwortet, so sei allerdings die Eroricrunc, sofort ab» geschlossen. Tann könne eine weitere Besprechung des ersten ProgrammpunkteS überhauvt nicht mehr stattsinden. Es sei aber keineswegs gewiß, daß die Entscheidung über jenen ersten so hoch» wichtigen Piiiitt im negative» Sinne erfolgen müsse. Wen» die Machte sich mit dein nlititärischcii 8t-rtim gua begnügen wollen, was sie ohne Bedenken tlnm könnte», so werde eine Einigung über einen sür die ganze Welt segensreichen Gcdanten unschwer zu erzielen sein. Was die anderen Vorschläge betreffe, die im Programm enthalten sind, so sei cs nahezu sicher, daß dieselben mit gewissen unvermeidliche» Abänderungen sowohl von de» Kom missionen ivie vom Plenum der Konferenz angenommen werden. . Im R e i ch stc> a ist die Grschästsvertheilung w gedacht, daß an die ersten Beratmmaen des Gesetzentwurfs, betreffend die Schlachtvieh- und Fleischbeschau, und der Novelle zur Gewerbe ordnung die zweite Lesung des Baukgesetzcs sich anschließen soll. Dem preußischen Abgeordnetenhaus ist ei» Gesetzentwurf, hetr. die Bildung von Amtsgerichten in Berlin und Vor» orten, ziigeaangc». Es sollen darnach »m Berlin sechs Amts gerichte geschaffen werden. Zur internationalen Konferenz für Arbeitcrschutzgesctz - ae-bung, die im Mai in Berlin lagen toll, wurden auch einige sozialdemokratische Rcichstagsabgeorduele eingeladeii. Wie nun die Fraktion beschlossen Hai, sollen die Einladungen nicht an» genommen werden. Auch sei de» Parteigenosse», die nicht Mit glieder der Fraktion feie», der Nichtbesuch zu empfehlen. ' ^ Ein inier,rationaler Textilarbeiter - Kongreß soll stn Fahre 1990 in Berlin abgehalten werden. Sofern sich der Ab- zu abgehalten wird, stattsinden zu lassen. Der letzte internationale Textilarbeiter-Kongreß fand im Fahre 1897 ebenfalls in Frankreich und zwar ur Roubaix statt. Für das Jahr 1999 ist ferner ein deutscher Textilarbeiter-Kongreß geplant. Die deutsch Schweine fl «ntli - 6' e Regierung hätte für die direkte Einfuhr frischen eilches aus de» Bereinigte» Staaten Kellen. Infolgedessen hatte die direkte Einfuhr frische» Schweine tleisches aus den Vereinigten Staaten nach Deutschland gänzlich aufgchört. Gleichzeitig wurde aber beobachtet, daß die Einfuhr frischen Schweinefleisches ans .Holland nach Deutschland einen mMwrderitlichen 'Aufschwung genommen hat und im vergangenen Jahre von «>»>,090 auf 107.090 Dvppelcciitncr gestiegen ist. Der Verdacht liegt nahe, daß sich miter diesem angeblich holländischen Schweinefleisch thaffächlich große Posten amerikanischen UnprungS befinden. Tic Aufmerksamkeit der deutschen Regierung ist neuer dings hieraus gelenkt worden und es sielst zu erwarten, daß fortan der holländischen Fleijcheinsuhr eine sorgfältigere Prüfung unter diesem Gesichtspnnlt zugcwendet werden wird. Sollte jener Per- dacht sich bestätigen, io werden wahrscheinlich von deutscher Seite entsprechende Maßregeln getroffen werden. Wie man aus St. Petersburg schreibt, hat der dortige deutsche Botschafter. Fürst Radolin, eine» zweimonatlichen Erlaub an» getreten und sich zur Kur nach Karlsbad begeben. Fürst Radolin, der infolge eines Gichtleidens siebe» Wochen lang bettlägerig war, mußte vom Botschaftsgebäude zm» Bahnhof getragen werden. Tor in Bozen verstorbene Grat Loö, der Präsident des Rheinischen Bauernbundes, war der Führer der agrarischen Richt ung in den Rheiulaichen, die darnach strebte, daS Cciittum zu ent» schlcdencrec Vertretung der Forderungen der Landwirthichast zu veranlassen, und war deshalb zeitweise mit der offiziellen Centrums leitung in Mißhclligkeilen geratheii. Amtsgerichtsrath Zacke, Mitbegründer der allgemeinen Ord- nuugspartei iir Halle a. S., verstarb dortseibst im Alter von 95 Jahren. ^ Herr Professor Dr Schell hat an die in München er scheinenden Hochichulnachrichteu einen Kommentar zu seiner Unterwerfung unter die Entscheidung derIndexkomniission gesandt, dem folgender Passus zu entnehmen ist: „Es wurde von der theologische» Fakultät von Würzburg ausdrücklich festgeslellt, daß die geforderte Gehorsaniteitserklärung ein Loyalitätsakt und eine Kundgabe kirchlicher Gesetzlichkeit sei. aber weder nnmittclbar noch mittelbar die Preisgabe einer wissenschaftlichen Ucberzeugung oder eincir Widerruf in sich enthalte. Auf Grund dieser Klarstellung und deren Annahme durch den Bischof von Würzburg lag für mich kein Konflikt zwischen Wahrhaftigkeit und Kirchlichkeit mehr vor. und ich konnte die ots nisthwendig geforderte Gelwriainkcitserllär» nng abgeben." Das ist eine echt jesuitische Tüftelei, die der Wahrheitsliebe des Herrn Professor Dr. Schell keine Ehre macht. Sr. Majestät Schiff K o r m oran " ist am Ti. März auf das Wirbelwind Rifs, nördlich von Nenpon»»ern. aufgelausei,, »ach Verlust von einigem Inventar und Material aber wieder los- gekonuiieii. Das Schiff ist nicht leck: die Maschine» sind gc» brauchssähig, die Mannschaft unverletzt. „Kormoran" ist am 13. Avril im Hafen von Brisbane »»gelaufen und beabsichtigte, am 19. April von dort die Reise nach esidney fortzusctzen. Das Postamt Friedrichsruh, bisher ein Postamt 2. Klasse, ist in ein solches Klasse nmgewandelt worden. - Oesterreich. In Wie» fand unter dem Vorsitz des Minister präsidenten Grasen Thun ein mehrstündiger Ministerrath statt. Der Eisenbahnnnnister verfügte, daß am 1. M a i säinmtlichc Bediensteten der vom Staate betriebenen Bahnen ihren Dienst zu versehen haben. Der Minister des Innern erließ für den 1. Mai besondere Weisungen. In fernem längst erschienenen Buche: „Des raees et Iso natiouslitso su Lutrieho-llon^ria" äußert sich der französische Ge- lehtte B- Aurbach über die Politische Stellung der Czechen wie folgt: „Wenn man auf die historische Entwickelung des Czechen- thums in Oesterreich zurückblickt, so muß man die von den Czechen ausgestellte» Forderungen nach der Vorherrschaft ihrer Sprache als un gerecht zilrückwcise». Bei aller Sympathie für die Czechen muß doch er klärt werden, daß ihre Forderungen ungerecht und übermäßig sind. Die Forderung nach der Vorherrschaft der czechischen Sprache hätte noch in jenen Gebieten den Schein der Berechtigung, wo die Deutschen in verschwindender Minorität sind, dort aber, wo die deutsche Bevölkerung in der Mehrheit ist. erscheint diese Fvrdcrmlg als völlig unbegreiflich. Die Deutschen können auch dem czechischen Gesetz zustimiiieii. wonach in de» Gerichten czechisch verhandelt werden soll, wenn eine der prozeßführenden Parteien der czechischen Ratio» aiigehört. M Die Gleichberechtigung mit den Deutschen aber, welche fünfzig Millionen zählen, kam, von einem Volke nicht beansprucht werde», das nur kaum fünf Millionen zählt, denn eine solche Gleichberechtigung ist überhaupt nicht durchführbar. Außerdem gehe» die Wünsche der Czechen mit denen der anderen Slave» Oesterreichs scharf auseinander." ' xDas Kreisgericht in Bozen verurtheilte de» Inspektor der Pension Navrcml in Gries, Joseph Lciner, zu 11 Tagen strengen Arrestes, weil er vor dem aus. dem Verschaang besindlichen Priester mit dein Sanct > ssimum den Hut nicht abnahm. N«garir. Im §inan-ausschuffe behandelte der oppositionelle Aba- Komiathv die angebliche Aspiration der Monarchie auf eine Gevistserwerbung in Chi a dk« Regierung »u dies« Frage estmehme, und verwahrt« Sketch dagegen, daß ohne Mitwirkung des ungarischen «Präsidenten ein entscheidender Schritt geschehe. Der ,— MnisterprWent EU ..,. .. Inan,minister Baron Lukacs erwiderte, der llusoruniim, o das Auswärtil W ^ . . tze Regierung in der , Kvmiath» . Amt nicht beabsichtigt habe, die ungarische sei. fügte der Min Ausübung " ist „ agl ^ ihrer gesetzlichen Rechte zu hindern. t«r hinzu, seines Wissens »ir der Fall ;u» ete im Widerspnlchc Stehen. Frankreich. Der „Figaro" setzt die Beröffenillchung der Aussagen Picauart' s fort. Picgnart tagte in einem der Ver höre aus, er glaube, daß das Schriftstück mit dem Passus ..tz'stts eauaills «Is v." ini Jahre 1899 oder 1891 in das Nachiichtcnbureau gelangte; aber er habe hiervon erst Ende August 1899 Kenntniß eck,alten. Er setzte auseinander, warum sich dieses Schriftstück nicht auf DreysuS beziehen könne. Sodann gab Picauart aus Befragen des Präsidenten Erklärungen ab über die Artikel des „Echo deParis" vom April 1898 über die Dreysus-Sache. Picauart ist der Ansicht, daß die genauen Angaben über die Schriftstücke -es geheime» Aktenstückes, welche die Artikel enthalte», mir aus den. Nach» richtenbureau herrühren könnte», und macht dann Mitthcilung über diese Schriftstücke. Er meint, sie könnten sich nicht aus Dreh» fus beziehen, und setzt die Gründe auseinander, welche er schon deir Generalen Boisdeffre und Gonse während seiner Unterhaltung mit ihnen angegebeu habe. Picauart erinnert sich, daß Gonse bei einer Zusammenkunft mit ihin sagte: „Da müßte man sich ge täuscht haben". Gonse beauftragte Picauart, Boisdessre hiervon Mitthcilung zu machen. In den, Verhör vom W. November letzte Picauart seine Erklärungen über den „Petit bleu" fort und führte aus, man löuuc nicht behaupten, daß die Neberschrcibuug der Adresse vor der photographischen Operation vorgenommen worden sei i man könne »ur sagen, daß sie vor der Eipvsitiou des lebten de« stinaften Vorkommnissen in Kmcknng aN unmöglich für Eng land. bei der Absicht sestzuhalten. die Schließung der Zollämter hinauszuschieben. England müsie Chüiä lehren, daß dieses über» nomniene Verpflichtungen nicht unäestrait verletzen könne Der 'Times" zufolge bewilligte die britische Regierung die von den Chinesen »achgesuchie Frist von 8 Monaten, um die nöthigeu Anordnungen zur Auslösung der Seezollämter zu treffen. Die „Nvrdd. Allg. Ztg." denrentirt die Meldung, der deutsche Gesandte in Peking befinde sich in Iischaws», wo ein deutscher Verwalter ernannt werden solle. Deutsche Truvchen seien nie in Htschoufu gewesen. Ärmst und Wissenschaft. ck Zur Erinnerung au die vor hundert Iqhre» stattgehabte erste Aufführung von z.wydii's „S chöpf u ir g" gelaugte vvrgeitetn in der DreilönigStirche durck, den Bach-Verein und den 'Neustädter Ehorgesaiigvereiu das »nvergäitglich schöne Wert in einer der Jubiläumsfeier würdigen Ausführung zu Gehör. Der schöne Frühlingssonntag, die um diese Zeit uaturgcniäß sich immer fühlbar machende Cvucertniüoigkcit waren zwar wenig geeignet, der Aufführung eine den Mühe» und Opfern entsprechende Autheil- nähme;» sichern, nichtsdestoweniger thaten die Ausfiihrenden ihr-' volle Schuldigkeit. Die Chöre waren sicher und sorgfältig studiri. stilvoll abgetönt und gelangen fast ausnahmslos vortrefflich. Mit na. Komjathy fragte an, welche Clichäü gemacht worden fei. Ferner weist Pleauart darani hin, daß er Esterhaz» erst nach dem Eintreffen des „Petit bien" leimen gelernt habe. Die Untersuchung Tnverniil's beweise gegenüber anders lautenden Behauptungen, daß teine cPicquart'si Untersuch ungen in der Esterhazy-Angelegenheit erst nach dem Eintreffen des „Petit bien" begonnen haben. Nach dessen Eintreffen babc er iPn.guart- den Major Curre über Esterhazy besragt: die Aastuiist habe nicht günstig gelautet. Esterhazy habe einige Tage später Cune gefragt: „Köiuieu Sie mir Auskunft über die Artillerie- Mobilisinlna verschaffen?" Später habe Enrre seine Aussagen abgeschwäckst. Im Lause seiner Aussage erklärte Picauart. daß er in einer Note seinen Vorgesetzten ersucht habe, eine gründliche Untersuchung gegen Esterhazy eüizuleiten, über dessen Beziehungen zu einem sreindeu Botschafter Aufklärung zu verlange» und ihn Uber die Verwendung der Papiere zu befragen, die er lopiren ließ. Betreffs des „Petit bleu" bekundet Picauart ferner, daß unter dem von den geheimen Agenten gebrachten Material sich -stücke eines mit Unterzeichnete» Brieses besändeu, der die Worte enthielt: „Mein Vater hat mir Fonds geschickt. Die Bedingungen sind zu erfüllen." Diese Unterschrift „0" trage auch der ,/Petit bleu". Weiter erklärt Picauart. er habe dem Major Lauth niemals nahe» ,eleat. aiiszuiagen, daß die Unterschrift des „Petit bleu" die des eutscheu Militärattaches bedeute, sondern er habe nur bestätigen solle», woher der „Petit bleu" stamme. Die Aufnahme Luzzatti s als auswärtiges Mitglied der Akademie fand in Paris statt- Luzzatli hielt eine Rede, in wel cher er lobend seines Vorgängers Gladftone gedachte und sagte, seine Wahl sei ein »euer Beweis der Freundschaft zwischen Italien und Frankreich. Redner rühmte die Politik des kolonialen Frie dens. wie sie Gladstone verfolgte, denn unter dem Deckmaiftet civilisatorischec Erruiigelischasteii. sagte Redner, säe man in Alien und Afrika die Keime einer allgemeinen Revolte. Luzzalti fand für seine Aussukrimgen überaus lebhaften Beifall. Der Präsident und der Vice-Präsioent der Akademie dankten dem Redner, der ihnen als ein Freund Frankreichs und der Humanität bekannt sei. Das Marieiller Blatt „Littoral mondain" versichert wiederum, daß ein Besuch Kaiser Wilhelms in Monaco für nächsten Wmter bevvrstehc und fügt hinzu, der Kaiser werde sie Rückreise durch Südsrankreich antreten, um den Bestich der Weltausstellung in Paris vorzubereite». Wie das „Journal de Pcuple" nüttheilt, beschloffen die Arbeiter der „Compagnie generale de cvnstruction des Wngaon- lits" in Paris, deren Anzahl CM beträgt, in den A u S stanv zu treten. Spanien. Wie ein Telegramm des General ckiios meldet, hat General Otis Zwei spanische» Offiziere», welche eiu Schreiben Rws' an Agnincüdo überbrmgru sollen, in welchem die Freilass ung der spanischen Gefangen e u erbeten wird, freies Geleit gewährt. General Otis machte sich anheischig, 13M gefangene Tagaleu gegen Spanier auszutansche». In Bilbao brachen anläßlich der Wahlen Unruhen aus; es fand ein Zusammenstoß statt zwischen Anlmngern des sozialisti schen Kandidaten Iglesias und denen des Negieruiigstänoidaten Echevania, wobei einige Schüsse gewechselt wurden, 'ist Personen wurden perwimdct. Die Ruhe ist setzt wiederhergestellt. In Valencia gerietheu die Anhänger de, beiden republlkauischcu Kandidaten aucmander, wobei eine Person verletzt wurde. In Eiillar «Provinz Granada, mußte die Polizei geschüffse» gegen die Ruhestörer Vorgehen. Ein Wahlagent wurde dabei actödtet. Auch in Cadiz herrscht große Aufregung, man befürchtet Unruhen. Die „Köln. Polksztg." erfährt aus zuverlässiger Quelle, der karlistlsche Madrider „Eorreo Cspagnol" sei m englischen Besitz übergegcmgeu, uanienlUch in den des Lords Ashburnham. Die dem karlistischen Aktionskomitee hierdurch zugeflossenen 5 Millionen sollen von einem englischen Bankierinndikat stammen, als dessen Vorstand der Lord genannt wird. Belgien. Die nationale Bereinigung der Grubenarbeiter be schloß einen allgemeinen A uSständ in den vier Koblenbecken Belgiens sofort zu proklamiren. Der Verein der Grubenarbeiter von Charlcwi hatte beschlossen, am 1. Mai in den Ausstand zu treten. Die Grubenarbeiter verlangen eine 2«»proze»tige Lohnerhöhung. Trotz der Prokiamirung eines allgemeinen Allsstandes ist in den Gruben im Ceiilrimc nirgends die Arbeit eingestellt worden. Un bedeutend sind die Arbeitseinstellungen in dein Steinkohlenbezirk Pvrivage, erheblich in Lüttich, wo gegen :;«M Grnbenarbeitei streiten. Ueberall herrscht Ruhe. Türkei. Wie man aus Ccinea «Kreta« schreibt, hat die Aus wanderung der M u h a m cdaner von der Insel in der letzten Zeit trotz aller Gegenbemühungen wieder bedeutend zugeiiommen. Die Muhammedaner erklären, unter einem christlichen Regime nicht leben zu wollen, sic trachten daher, ihren Besitz um jeden Preis loszinverdeu und verlassen die Insel. Amerika. Die Vereinigte» Staaten haben einen besonderen Marineattachv für die bei den Dreibundmächteu bestehenden Gesandtschaften ernannt. Tiefe neue Einrichtung zeugt von der besonderen Aufmerksamkeit, welche Nordamerika der maritimen Entwickelung jener Mächte widmet, und von der Sorgfalt, mit welcher es seine eigene Streittrast zur See in steter Fühlung mit den Fortschritten der Zeit hält. Der neue amerikanische Marine- Attachö für Wien, Berlin und Rom. Corvettenkapitän Williani Henry Bechler, weilt gegenwärtig in Wien. Er wurde vom Kaiser empfangen. Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika gewährt ein einjähriges Moratorium aus Euba.Spanien wurde verständigt, daß 29 Mill. Doll. Entschädigung am New-Aorker Platze jederzeit zur Zahlung in Gold bereit liegen. Asien. Der „Times" wird aus Peking vom 19. d. M. ge meldet : Die deutsche 'Truppenabtheilimg hält Itschan noch be setzt. Die sofortige Abberufung ist widerrufen worden, da ein zu früher Rückzug hätte mißdeutet werden können. Die voir China vorgeschlcigeiieii Maßregeln, die feindliche Stimmung in Schantnng zu bekämpfen, sind »och unzulänglich. Der „Times" wird aus Hongkong unterm 19. April ge meldet: Der Torpedobootzerstörer ,,'Fame" mit einer Besatzung von 100. Mann des Hongkonacr Regiments ging gestern nach dem neuen Gebiet vor und traf hier über 1000 uniformirte chinesische Soldaten an, die oiif den Hügeln, die Taipoofu beherrschen, sich in einer guten Stellung befanden. Die Chinesen crössneten das Feuer mit Geschützen und Gewehren, richteten aber keinen Schaden vollem Vortrag: Herr Victor Porih widmete seinem Part nicht weniger Hingebung ais Herr Rabat, der namentlich die Rec statt ne gut zu behandeln verstand. Die Aiissübrmig leitete mit hervor- I ragendem Verständnis; Herr Musikdirektor Felix Ramoth, dem sedenialls das größte Verdienst in» die irefstiche Wiedergabe zu zusprechen ist. Herr Töpfer vertrat den^Orgespart vorzüglich und volle Anertcnninrg verdiente sich die Schröder tche Kapelle des 2. Greiiadier-Regimeists. Tie Aufführung wurde durch den ! Besuch der Königs. Hoheiten Prinz Georg, Pnnzeffin Mathilde und Prinz 'Albert ausgezeichnet- ü. 8t. -l Kv » igch Hos« chau > vicl. Uni 'Publikum und Kritik ein „apartes" Soinitagsperguügeu zu bereiten, gab man vorgestern j 'Abend Raeder s unverwüstliche Posse „Robert und Bertram", die «heute eigentlich nur noch in derFaichingszeit eine gewisseExistcnz- j bcrechtiguug hat und als Repertoirstück io gut wie immögtich ge» «worden ist. Oder gab es wirklich süi den gastirendcn Koinikei. Herr» Brehm vom Großherzoglicheii Hoftheatei zu Karlsruhe. ! keine andere, bedeutendere Antrittsrolle als gerade den lustigen Vagabunden Bertram, aus dessen Darstellung sich weder der Umfang, noch die Tieie ichainpieierischen Könnens eriehen Iäß>?! Man muß sich dann» sür heute mit der Konstotirung der THatsache begnügen, daß der Künstler den Eindruck eines symvathffchcn und routinrrteii Darstellers machte, der die witzigen Poiuien der Rolle, die sich in tollen« Wirbel nur so überstürzen, aus das Wirksamste ausnütztc und ohne Frage komische Qualitäten besitzt, die namentlich in einer aiißerordenilichen Beweglichkeit, in einer fabelhaften Bc rcdtsainkeit der Hände und Füße zu suchen sind. 'Auch das mimiirbc Vermögen des Gastes ist bedeutend, und «eine stmunlichen 'Mittel erlauben ihm eine» angenehmen Coupletvortrag. Ob Herr Brehm das Zeug hat, für uns der noch immer fehlende erste Charaktel- komiker zu werden, müsse» die noch ausitehenden Rollen 'eines Gastspiels beweisen, nach deren Ausfall auch über die eventuelle Verwendung des Künstlers, der sich mit den Herren Swoboda, Hufs und Schubert — eiu «lnburrrc«; cis riebsrise, der beinahe be» deutlich ist — in das komische Fach theileii würde, noch ein Wort ge sprochen werden muß. — Im klebrigen war an der Besetzung der i Posse wohl nicht viel geändert worden. Von den neuen Mitgliedern machten wieder Herr Gebühr als Michel und Frl. 'MüllerZI als Rote! eine» recht guten Eindruck: namentlich die hübschen Sttmm- mittel der Letzteren und ihreeintäche, geschmackvolle Repräsentation sieieu »»genehm auf. — Das Haus war im Ganzen mäßig be sucht : nur aus dem „Olymp" drängte man sich in unabsehbarer Fülle und dröhnte begeisterten 'Applaus. IV. >' Im .Ki'iiigl. Hofopernhaus gelaugt beute Gluck's „Iph'geuia aut Aulis" zur 'Aufführung. Zan Königl. Schauspielhaus geht „Ter Talisman" in Sceuc. Ten Habakuk spielt Herr Brehm als zweite Gasttolle auf Engagement. Die Vorstellungen beginnen halb 8 llhr. '! Mitiheilüng aus dem Bmcau der Kouigl. Hoflkealcr. Das im König!. Ovemhaule in Aussicht genommene Gastspiel des Frl. Irene Abcndroth vom K. K. Hvstkeaice in Wien , ist aus den Mai verschoben worden, da Fri. Abendrot!) wegen eine! andauernden llnväßlichleit wieder nach Wien .znrückgereist ! ist. Auch die Unpäßlichkeit des Herrn Rüdiger vom Groß- Herzog!. Hof und Ratioualiheater in Mannheim ist noch nickst gc- i hoben. Toch boist Herr Rüdiger, in den ersten Tagen der nächsten i Woche sein Gasstpiel beginnen zu können. Mittwoch den 19. Avril 'gelangt im Königl. Opernhause mit Herrn Gudelnrs in der Partie des Vasco de Gama Meyerbecr's „ Afrik a n e r i n" zur 'Aufführung. - D e u i > ch e Ku n st a usstell u n g Dresden >89!«. Unter den Bildwerken, die von Dresdner Künstlern herstammen, dürste die große Gruppe „Zwei Mütter" von Heinrich Erster bedeutendes Aiistcheii erreget«. Der Künstler hat nicht weniger als drei Jahre an diesem bcdenleiiden Werke gearbeitet, und zwar durchaus aus eigenem 'Antriebe. Die Gruppe ist nugejähi. st Meter hoch und giebt einen Vorgang »ns der Sintstuth wieder, wie ihn die Phon iasie des ,Künstlers erschaut bat. Ein Weib hat mit dem Kinde an der Brust den rettenden Felle!« in der heranbrandenden Fluid er klommen, da lchwimmt eine Tigerin mit ihrem Jungen im 'Raub heran und lucht ebensalls eine Zuflucht aus der schmalen Fellen klippe. Wild aifftchreieud lucht das Weib die Nebenbuhlerin zu verdrängen, indem sie mit der Rechten das Rcmbthicr hinunter zu stoßen sucht, während sie mit der Linken das Kind an die Brust preß!. I Der Preßausichuß sür den erste» Gesaug - Wettstreit deulscher Mäunergcsang-Vereine in Kassel läßt uns bezüglich der Bertheilluig der Ehrenpreise nachfolgend ausgetühtte aller höchste Bestimmungen zugchen: „Die zuiii Leifltreil uigetaffeiim Vereine iverden i» „umeriicb mög- tichst «zleiäien Abtbeilmyzen vereinigt, über deren Iulannnenlevungc» das Vooo cntsckcidet. Die Mütl,eiü,n-zc«i über das Cmebiiisi der »oi, der »msikalischen Koniincssion »orzunctimcndcn Verlooüing an die. beibeiliglcn Vereine ersolgt cm Vierteljahr vor dem Wettlingen. Sechs Wochen vor lehioem ivird den Vereinen «in zu diele,» Zweck Mann verloren haben. Demselben Blatte zufolge vewmial nachnctuchte Frist zur Auflösung der See. „Times" bezeichnet es nach t von zwei beste» Vereine streiten iin engeren Wettbewerb um den Wander- vreis. Hierfür wird den Vereinen ein zweiter Prcischor gegeben, der im Volkston gehalten und z» dessen Einübung eine Stande Zeit bestimmt ist. Außerdem bat jeder Verebt noch einen Chor nach eigener Wahl zu singen. Den Vereinen ist es aber »ich! gestattet, einen Ebor z» wühlen, mit welchem sie schon bei früheren Wettstreiten eincrr Preis errungen haben. Die mdgillige Beurtheilung erfolgt unter Berücksichtigung aller von den betreffende» Vereinen erzielten Leist ungen. Ter in einem Kleinod ans edlem Metall bestehende Ehren preis ivird während der Zeit des Besitzes von dein Vorsitzende» des Vereins bei seitlichen Gelegenheiten um den Hals getragen. Ein drciinatiger Sieg, wenn auch nicht hintereinander folgend, bringt das Kleinod in den dauernden Belitz des Vereins, andcrniatts miro bei der Abgabe der Name des Vereins »lit der Zabreszabl seines Sieges auf dem Kleinod vermerkt. Der Verein, welcher in den dauernden Besitz des ElircnpreiscS gelangt ist, darf an ferneren Wettstreiten um den Ehrenpreis nicht mehr thcilnetiiuei,. Außer dem Wanderpreis können andere, von Vereinen. Städten und besonderen Gönnern zu stiftende Vreiic an die Sieger der einzelnen Abtheiluiigen und an den zweiten Sieger dcS engeren Wettstreites ertheilt werden." Das Programm sür den Sänger-Wettstreit Ist wie folgt festgestellt:.Donnerstag den 2-°». Mai Abends 8 Uhr: Conee,t in der Festhalle zur Begrüßung der Gäste, veranstaltet vom heffi der 3. Grupp«-- Nachmittags: Engere Konkurrenz unter de» sechs besten Verein«!. Hieran unmittelbar anschließend nach einer kurzen, für die Berathung der Preisrichter frei zu haltenden Panse: Preisvercheilung: Abends großer Kommers in der Festhalte. Für den 28 Mai (Sonntag) ist außerhalb der offiziellen Tagesordnung noch ein großes populäres Concert mit Restauration als Abschlu,; der Festlichkeiten vorgesehen. Die Preisvertheilung wird voraus sichtlich vvn Sr. Maiestät dem Kaiser in Gegenwart geladener Ehrengäste vorgenonnnen. werde». Der vom Kaiser gestiftete Ehrenpreis Ivird vom Preßausschuß wie nachstehend beschrieben: „Der Ehren Wandeivreio lehnt sich der Form nach an die alle» Ehren- Und Ordenskatten an. Stitisti'L vollkommen eigenartig, <i innert der Entwurf an die überaus reizvollen Goldschmiedeordeit der lvittrömöchen, merovinaischrn und , fedcarbeUe» en Perioden, an trn, Dr«Lön«v Nachrichten. Sir. lM7. Leite ». m» Dienstag. 18. April Ltzivs
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