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Dresdner Nachrichten : 18.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189904184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990418
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-04
- Tag 1899-04-18
-
Monat
1899-04
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.04.1899
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"Vier Leiche» sind bis letzt unter 'den werden. Außerdem wurden zahlreiche Reginients Oberst b Groß g-'nannt v. Schwarzhoff, der vor Oberst ». <-chwarztoppen Miitär-'Ltttachö der deutsche» Botschaft irr Paris war. ernannt worden- Saiul - Lo Der «Giebel der Getreide-Markthalle in Torign»- ist Iieirtr eingestnrzt. ^ ' Trümnicrli nnsgesundc» Personen verletzt. M adrid .Hieüae Matter melden, daß Ton Jaiuic sich aus dein Wege »ach der Pmenäengrenze befinde. Bei der hiesigen Regier»»» liegt indes keinerlei Bestätigung dieser Meldung vor. Petersburg Tas Prvickt einer Fernjprechvcibiii-ung zwischen Petersburg. BIaffchau und Berlin ist angcnoinuien worden London Ein nrivckanntel Asglxine scuertceinen Revolver schuß ans de» Emir rum Afghanistan ab: die. Kugel traf jedoch einen neben ihm stehenden General in die Schulter. Der Attentäter iloh. wurde »der in Ruß.!»r»d verhaftet. Aus den Bruder des Emir machte sein Kocheincrr erfolglosen Gistmordvcrsuch; der Koch wurde gehängt. K'oii sta>i t i nov ei. Tic Bertretung aller ausländischen Mächte überreichte gesteric der Pforte eine identische Rote, be treffend die Beschwerden über die Waaremnialsiieu des Zollamtes. Die heutige Berliner Börse verkehrte nn Ganzen in fester Haltung. Etimulirend wirkten einmal die Acußcrungen des Effenbahmmnisters Thielen über die günstigen Koniunktiireii in oer geiamintcn Industrielage. ferner größere Käufe des Privatkonsums. Kohlen- wie Hüttemverthc wurden aus's- "Neue beute in großen Posten gelaust. Im Gegensatz zu dieser festen Haltung für Mvntanwerthe war die Stimmung für Bankaktien rcservirt, wenn auch die meisten Kurse sich etwas höher stellen konnten. Namentlich waren Kommanditantheile. Handelsanthcilc, Dresdner Bank und Deutsche Bank etwas höher. In der zweite» Stunde wurden Gerüchte verbreitet, daß für die nächste Zelt auf's Neue eine größere Emmissionsthätigkeit zu erwarten fei- Bon Eisenbahnaktien lagen heimische Werthc still aber fest, von fremden Bahnen italienische höher. Am Rentcnrnarktc: hatten sich Türken- lovte befestigt aus die Nachrichte» über ein neues Jinaiizarrange- incut- Heimische Zands fest. Privatdiskont3N» Prozent. — Der Spiritus- Markt hatte feste Tendenz. Aus größere Käufe für Hamburger Rechnung zog 70er um 30 Psg. an. cs wurden bezahlt ch >,.V« Mt. Der Getreide- Markt hatte unentschiedene Tendenz, doch konnten sich die Preise ungefähr behaupten. Weizen uiid Roggen ea. 0.25 Mk. höher. Hafer unverändert. "Nach Ermittelung der Eentralnotiruilgsstellc der preußischen LaiidwirthschastSkamniern wurden bezahlt in Berlin: Weizen 158, Roggen 113, Hafer 146; Stettin-Stadt: Weizen 158. Roggen 141, Hafer 129 Ml. — Wetter: Regnerisch, windig; Sudwestwrnd. ffklNHsur« 0. m. «Schluß.) erkdil 292,70. Diicnnto —. Dresdner !So»! I'a.r'n. Staatsbai,»—,—. Lonibarde» 27,so. kaurohüncUngar. Seid 'L'ortugieien 28,5». Aeft. Paris. a> Uhr NachnnUags.) R-nle 102,05. Italiener 95,42. Svanler !>9.W. Portugiese» Ä>.«a Tiirte» 22.25. Wrkenloase 128,Ost. vttaiiianbanl 585,00- Slaati» bah» —eomborden 160,00. gksi. Laut au, !7. 7,prii LarmMagS n Uhr es Mn. öl Griech.A»!. ir jLp.4°/<,autz.A. I887erM°n..2!nk. SO-/, Tk. k>„. 1. 2!»k. Anl. 94'/, UN. I» Ind Rup. 0? Ottan>andank M.t.Mexil.ksnj. Lhartered Rer Anleihe iOI/. T-d-rr» 2»/, Portug. 2« GoldftelbS 89 »ujs-tt 4»/„ Mo Dtnto Ke»«. 2. Lm. 101'/, LanadaPac. Paris. Produkteninar«. Weizen ver Avril 20,05, »er Sept.-Dez. 20.59, ruhig, üiadöl nee Avril 48.50. ner Scpiember-Lejbr. 50.00, rnhig. Spiritu» rer Arni 45,2S. rer Seplember-Dezeinber 08,25, behauptet. «msterbam- Arodulten-Bericht. Siizen,« Mai 172, ,er Siorcmber —, -logge» rer Mai 407. rer Oktober 12-. London. Produktenbericht. Getreidemarkt fest aber ruhig, englischer Weizen >/,8ch., trcmdcr l Sch. höher als Vorwoche. Siadlmehl 25/V—28 Sch. — Wetter: Schön. »4 . -„.NontolS lUN/,« 7>ich-.2i.,A»l 89'/, !," „Ar,ent.Sojd> Attische 81V, 4'-irgcui. '." „«und. 2l,a. 80»/. r>",„0hl„.Anl. 98'/. Sgovier >02-/. 4"/,imi«ic.Lgyp. 107V» bS'/, 20'/,. >0-/. 'M. 40-/. 8s>/, ilchic.Milw. 151'/« SouiSv.-Nash. 67-/, Norty.-Pac. 81 Reue ühinele» 84«/. Northern. inon-Shares — Argent. Cedular — Lenden»: Fest. Weller: Scho». Oerttiches und SiichsischeS. - Gestern Porinitiag Voll Uhr kam Sc. Majestät der König in s Rcsidcnzichloß, nahm zunächst militärische Meldungen entgegen und empsing dann dic Königl. Staatsminister und Hosdcpartcmcnts- chejs zu Borträgen. An der F amilicntascl, die. wie bereits kurz erwähn!, am Sonntag Nachmittag 5 Uhr in der Bill a Stiehl e n statt- fand, nahmen außer den Prinzen und Prinzessinnen des König!. -Haines die nachstehenden Herrschaften Tbeil: Se. Königl. -Hoheit (ffroßlieizog voll Mecklenburg-Schwerin, Sc. Königs Hoheit der Herzog und Ihre .gabeil. und Königl. Hoheit die Frau Herzogin Plnlivsi von Württemberg, Se. Königl. .Hoheit der -Herzog und Ihre Kabelt, und Königl. Hoheit die Frau .Herzogin Albrecht von Württemberg, Ihre Königl. Hoheit die Zinn Erbgroßherzogiu von Sach'eli-Wcunar-Eiicnach, Ihre .Hoheiten die Herzoge Paul Friedrich mm Mecklenburg-Schwerin und Adolf von Mecklenburg- StreNb, und Ihre Tmchläuchtcn der Prinz und die Iran Prinzessin Friedrich von Hohenzollcrn. -- Ihic Königl. Hoheiten Prinz Georg. Prinzessin M alhilhe und Prinz A lbert wohnten vorgestern Abend der Iubiläuinsauisührung „Die Schöpfung", Oratorium von.Hahdn, in der Treikönigskirche bei. - Ihre Majestät die K önigin. Ihre Königl. Hoheit die Erbgioßhcrzogin non Sachsen - Wei m a r. sowie Ihre König!. Hoheiten Prinz und Prinzessin Friedrich von HohenZollern 'cillchte» gestern Nachmittag die Ausstellung des rsächsischcn Mnswereiti-.-. — Se. .Königl. Hoheit der Prinz Friedrich August hat sich vorvcrgaiigeue Nacht nach Zittau begeben, um dorr gestern und beute den Kompagnicbesichtiguiigeii des 3- Infanterie- Regiments "Nr. 102 „Priuzregent Luitpold von Bauern" bei- znwohncn. Se. Königl. Hoheit gedachte bei dieser Gelegenheit ninei' Einladung des Stadtraths zu Zittau zur Auerhahnjagd im städtischen Forst Folge zu leisten, sowie dein Onlnn-Museuni des .Herrn Tr. Moichkau einen Besuch abzustatten. Die Rückkehr deS Priilzc» »ach Dresden erfolgt heute "Nachmittag 3 Uhr 50 Minuten. — Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Johann Georg besuchten mit den bei ihnen zur Zeit weilenden hohen Verwandten gestern Vormittag den Zoologischen Garten. — Am t5. d. M Nachmittags 4 Uhr 2? Min. trafen aus Potsdam Sc. Königs. Hoheit der .Herzog und Ihre Kaiser!, und Königl. .Hoheit die Frau Herzogin Albrecht von Württemberg mit ihren Söhnen, den Herzogen Philipp Albrecht und Albrccht Eugen zum Besuche Ihrer Kömgl. Hoheiten des Prinzen und der Iran Prinzessin Johann Georg und der bei ihnen weilenden Eltern ein. Die hohen Verwandten wurden auf dem -Hauptbahiihos von Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg begrüßt und nahmen im Palais Parkstrnße Wohnung. — Ter Parade zu Ehren des Geburtstages Sr. Majestät des Königs am Sonntag Nachmittag 2 Uhr auf dem Alauuvlah geht am Sonnabend Vormittag 8 Uhr eine Vorparade voraus. Sc. Majestät der deutsche Kaiser wohnt der Parade am Sonntage, die von Herrn Generalleutnant Irciherrn von Hansen befehligt wird, bei. — Matthicssen. v. Pflngk. Kadetten der Königl. Preuß. Hmwt-Kadcttcnanstnlt, wurden als charakteris. Fähnriche i» der König!. Sachs. Armee und zwar Matthicssen beim 3- Feld- Artillerie-Regiment Nr. 32. v. Pstngk beim 1. Fcld-Artillcrie- Regiinent "Nr. 12 angcstcllt. mm . — Dem Bürgerschi,sichrer Karl Leopold Geißler in LeiSnig ward das Albrechtskreuz verliehen. — Dem Briefträger Steinert in Leipzig ist bei feinem Scheiden aus dem Dienste die silberne Verdienstmedaille des Sachscn- Erncstiniichcn Hausordcns verliehen worden. — Tic von der Ortsgruppe Dresden des. All deut i ch e n Verbände s nach dem allgemein beachteten Vor träge des Herrn Tiakonus Tr. Kühn am 13. April abgegebene Erklärung hat folgenden Wortlaut: Obwohl die Ortsgruppe stets bestrebt sein' wird, sich von allen konfessionellen Fragen fern zu halten, so nnlszte sie doch ans Grund ihrer Satzungen Stellung nehme» z» der längsten Bewegung in Oesterreich! Diese gebt unter dem Namen: „Los von Rom!" ist aber deswegew.nicht rein religiös, da unter dem Namen „Rom" nicht nur der katholische Glaube, sondern auch die völkernmivannende päpstliche Weltvolitik einbegriffen ist. lieber die Stärke des inittrcibcnden religiösen Faktors zu urtheilen. liegt außerhalb der Ziele des Verbandes, aber er ist sich bewußt, daß die Bewegung nach ihrer geschichtlichen Entstehung und Entwickelung auch echt nationales inicht politisches« Gepräge trägt. Die Deutschen wollen sich von dem Romanismiis losen, der, von Haus aus undeutich, den Slaven in der Unter drückung und Entrechtung des Deutschthums aeradezn Henkers dienste geleistet hat. Die Versammlung versichert daher den Stammesbrüdern in Oesterreich ihre wärmste Thäilnahme. Es ist ihr auch nicht zweiselhost. daß den Deutschen mir durch Reichs deutsche geholfen werden kann und daß ein Sieg der verbündeten lomilch-stavtschen Macht in mehrfacher Hknsicht auch für das deutsche Vaterland, ja für das geiammte Teutschthuiii. überaus bcrhäiiguißvoll sein würde. Daher ist es aller Deutschen Pilicht. die Kämmenden nach Kräften auch durch die That zu unter stützen. Unter den gegenwärtigen Verhältnisscii bleibt uns kein anderer gesetzmäßiger Weg. als die deutsch-nativnale Presse zu nnterftützen. n»d aus wirtlischaftlichci» und sittlichem Gebiet das deutsche Bewußtsein zu heben und zu stärke», damit es sich der doppelten feindlichen Uebcrmacht erwehre. Ta zu diele» idealen Mitteln reiche äußere Mittel unentbehrlich sind, so legen wir es jedem deutschen Manne an s Herz, in geeigneter Weise Denen nus- zubclseu. die Blut sind von unserem Blut! Auch alles Säumen und Abwarten halten wir für verderblich, denn was iiützcn Buiidcs- acnosscn, wen» die Schlacht verloren? Zugleich spricht die Ver sammlung ihre Ucberzcugmig ans, daß ihre Kimdgebung auch bei deiijeiiigen Katholiken Beifall sinden ivird, deren -Herz deutsch schlägt und suhlt, denen das Glück des Baterlandes höher steht als ultramontane Interessen. ' — Für den 34. ländlichen Wahlkreis M a r ie n - berg - Olbcrnhau ist von einer zahlreich besuchten Versamm lung konservativer Wähler Herr Geh. Regieriingsralli von.Kirchbach in Dresden als Landtags-Kandidat ausgestellt worden. Da der selbe als früherer Amtshauptmann von Marienbcrg die Bedürfnisse des Bezirks eingehend kennt, so hofft man. daß der von national- liberaler Seite ausgestellte .Herr Bankier Sepsert in Olbernhau nunmehr von seiner Kandidatur zurücktreten und das Mandat, das zu dem konservativen Besitzstände gehört, dieser Partei nicht streitig machen wird. — De» 71. Geburtstag des Königs Albert von Sachsen begingen am Sonnabend Abend seine in Berlin lebenden Untcrthanen, die Mitglieder des 1866 begründeten Sachsen-Vereins im großen Saale der Schlaraffcnbnrg, Euckcvlatz 4. Guirlanden ogcn sich in weitem Bogen um den schönen Festraum bis hin zm» tzodium. wo inmitten bochstäminiger Lorbeerbäume und dunkel grüner Blattpflanzen die Marmorbiiste des Königs umgeben von elektrischem Strahlenkränze stand. An dcr Ehrcntascl unterhalb des Podiums saßen Prinz Michael von Braganzn, dessen Gcmahtin dem portugiesischen Königshause entstammt, der Gesandte am Ber liner .Hose Gms Hohcnthal, Gras zur Lipve, der Bundesrath- Bevollinüchtiate Ei.ccllenz Fischer, der Militär-Bevollmächtigte Krug von "Nidda, Ministerialdirektor D>. v. Körner, Major p. Biedermann, Freiherr von Fritschc und zahlreiche ablöminnndirtc Offiziere in llnfforni. Im Ganzen mochten etwa 300 Personen anwesend sein. Rach dem von der Kapelle des 2. Garde-Regiments z. F. aus- geführten, einleitenden Thcilc des Festabends begann die Tafel. Nach den, zweiten Gange erhob sich Graf Hvhentnal und brachte den Trinkspruch ans Kaiser Wilhelm in markigen Worten aus.- Er weihte sein GlaS dem kraftvollen Schirmherr» des Deutsche» Reiches, dem treuen Freund und "Verbündeten König Albcrts. Im weiteren "Verlaus toastete der erste "Vorsitzende Georg Zimmcrmann aus das hohe Geburtstagskind, König Albert, der als siegreicher Feldherr den Thron seiner Väter bestiegen Hobe und ein Fürst des Friedens geworden sei. Beiden Huldigungen folgte der Gesang der preußischen und sächsischen "Natwnalhhinncii. "Nach ousaehvvener Tafel folgte der Pall, welcher das schöne Fest der sächsischen Landsmannschaft in Berlin beschloß. — Trotz des srühlingschöuen Wetters am letzten Sonntag er freute sich der 7. volksthümlichc Kompoiiistenabcnd des „StudtvercinS für innere Mission" im Vereinshausc des regste» Besuches; ein Beweis dafür, daß man diese künstlerisch anregenden würdigen .. „ So hielt . genommenen Vor trag ilber das deutsche Volkslied, die bekannte Coneertiäiigcrin Fräulein Margarethe Bruck sang eine Reihe unserer herrlichen deutschen Volkslieder, die ihre wohlklingende Altstimme, namentlich in der tieferen Lage auf's Beste zur Geltung brachte. Daß der Königs. KammcrmiisikilS Herr Adolf ElSmann bei seiner anerkannten Künstlerschaft mit seinen Violinborträgen einen starken Erfolg er zielte, war selbstverständlich. Sehr verdient um das Gelingen des Abends machte sich derMäli»elgesanapcrein„LiedcrkrciS-Harinouic". der unter der sicheren Leitung seines Licdermcistcis, deS Herrn Kantor Borrmaini, eine größere Reihe der bekanntesten, dem deut schen Volke ureigenen Volkslieder zum Vortrag brachte, die vollends mit solcher Präcision und solchem Ausdruck gesungen, wie von diesem Gesangverein, allenthalben einen tiefgehenden Eindruck erzielten. Herr LereiiishauS-Orgamst Hans Menzel spielte eine Fantasie snr Orgel von Merkel und eine Bach'sche Fnge. — "Von gutem Erfolge war die am Sonntag im Hotel Dnttlcr in Strehlen abgchaltcne .^undcansstellung im Hinblick aus das Wetter, die Beschickung und den pekuniären Ertrag begleitet. Man zählte 170« > Besucher. Wenn auch nur eirca 250 Hunde aus gestellt waren «75 Jagd- und 176 Luru-chuudc. durch wiederholte Ncnnimgc» aus 503 Nummer» verthcilt), so waren cs dock zumeist sehr gute Ercmvlarc, die den Richtern die Präinürung erschwerte». Nur wenige Hunde gingen leer aus. An Ehrcnpreffcn war eine große Anzahl. 40 gestiftet, also auf den 5tcn Hund einer, eine sehr günstige Chance. Das überdachte Sommertheater, das der Akustik entsprechend gebaut ist, gestattete, daß die bellenden und heulenden Musikanten ein Eonecrt gaben, wie cs ohrcnzerreißcndcr nicht ge dacht werden kann. Für die Aiffrechterhaltung des Verkehrs war dies nur von Vorthcil, da man sich nicht zu lange aushaltcn konnte. gleichen waren die Collies oder Schottischen Schäferhunde zahl reich und sehr gut vertreten. Die englische» Bullooggen waren in nur vorzüglichen Ercinplarcn vorhanden. Für die Damen übte die Abthcilnng für Schooßhunde große Anziehungskraft mit reizenden kleinen Insassen, besonders Afsciipilffchcrn aus. Als mcistpräniiirtc Aussteller sind die Herren Siebert-Wcinböhla, Kolb-Lei Nitzsche - Großprieien, Puschel - Kötzschenbroda, Fritzsching - FI Frcifraii von Zedlitz - Schloß Luga-Bautzen. Klettc-Blasewitz Wittig-Drcsdcn hervorzulieben. "Von Jagdhunden waren am besten Russische Windhunde vertreten, besonders durch Herren Ohmann- Gicbichenstein. Püschcl-Kötzschenbroda und Avitzich-Telitzsch in nur ersten Prcishunden, sowie kurzhaarige Deutsche Vorstehhunde durch Herrn Hopfc-Klostcrbuch; Dachshunde durch -Herrn Müller-Maianci. Nach Dresden selbst fielen nur wenig erste Preise. Durch de» vekuniären Ersolg ermnthigl, gedenkt ein hiesiger Verein eine ähnliche Ausstellung zu veranstalten. Es waren drei Mal so viel Hunde angemeldet, als untcrgebracht werden konnten. — Bei dem am Sonnabend aus dem Altmarkte stattfindenden Vvlksconcert werden die vereinigten Sängerbünde: Sächsischer Elbgau-Sängerbund lGrnvvc Dresden) und Sänger bund Dresden iLicdertasel und Lebrergeiangverein) unter Mit wirkung der verstärkten Kavclle des 2. Grenadier-Regiments und unter Leitung von Herren Reinhold Becker. Friedrich Brandes und Gustav Schöne außer einer Anzahl volkSthiiinlichcr Müiincrcböre die von Julius Otto. Mendelssohn, Türmer, die König Albert-Fcst- Hhnme von Reiuhold Becker, die im vorigen Jahre erstmalig ans dem Thcatcrplgtze aufgesührt wurde, und das Asiiiiedekländüche Dankgcbct mit Orchester Vorträgen. Sc. Majestät der König hat i» Aussicht gestellt, diese gesangliche Ovation vom "Rathhanje ans entgcgenznnchmc». — Die gestrige Probe des Dresdner Sängerbundes (Lchrcrgcsangvcrein und Liedertafel) und deS Sächsischen Elbgau- LäiigcrbundeS (Grnbvc Dresden) im Tivoli zu dem am 22. April stattsnidcnden Nolkseonecrt war von über 600 Sängern beider Bünde besucht und gab anläßlich der Bekanntgabe seitens des Vor sitzenden des Elbgau-Sängerbundes. Herrn Kaufmann Kallineher, daß das Ministerium des Kultus »nd öffentlichen Unterrichts mit Allerhöchster Genehmigung Sr. Majestät des Königs dem lang- iährigeii. trcuberdiciitcil Leiter der Gruvvc Dresden des genannten Bundes, Herrn Kantor Gustav Schöne, den Titel „Königlicher Musikdirektor" verliehen habe, "Veranlassung zu einer herzlichen Ovation für Herrn Musikdirektor Schöne. Die Sängerschaft des Elbaau-Sängerbundes begrüßte die Bekanntgabe mit stürmischem Hoch und gab ihrer Freude ilber die Auszeichnung ihres Dirigen ten in fieuoig bewegter Weise beredten Ausdruck, dein sich die Sänger des Dresdner Sängerbundes freundschaftlich anschlossen. — Gestern traf im Zoologischen Garten die bereits angekündigte Seneoambier-Karawane ein. Die 80 Kopfe starke, aus Männern. Weibern und Kinder». Handwerkern. Kriegern und Spielleuten bestehende Truppe repräicntlrt einen schönen schwarzen Menschenschlag, der seine Helmath an der Westküste von Afrika zwischen dem Senegal und dem Gambia hat. Die Senegambier, Leute vvnguten Sitten» sind fleißige Handwerker und enthalten sich als Muhamedancr des Genusses geistiger Getränke. , Ditz Truppe produzirt sich in ihren heinnschen KricaSsPielen und Tänzen. Von ethnographischem Interesse ist die Darstellung des Handwerkes. Man sieht da Gold- und Woffcnschmlrdc, Lederarbeiter. Töpfer, Sticker, Schneider und Weder mit ihren primitiven Werkzeugen ganz chubiche Sächelchen unfertigen. Nicht minder interessant ist das Treiben der Frauen in der Küche und dir Art des Schule- haltenS- Die Tracht der Männer besteht ans einem talarartige«, Ilcberwurf iBubiis) aus weißem gestickten Bannnvollzeiig imd weitem weißen Unterkleidc, während sich die Frauen ein circa Meter langes Stück farbigen Baumwollstoff um Hüfte und «chulter binden. Große Sorgfalt verwendet die Senegambie> ii, auf ihr Haar, das sic in unzcihlige dünne Zöpschcn sticht und mit kleinen Muscheln oder anderem Zierrath behängt. Die Aus stclliina des „Dorfes in Sencgambicn" ist den ganzen Tag geöffnet und wird für die Besichtigung ein Sonder-Entrec nicht erhoben. — Am 2. April feierte der i» weiten Kreisen bekannte diri- gircnde Oberlehrer der „Höheren Töchterschule zum Frauenschuh", Ecrr Stöhlet, sein 25sähr!geg Lehreriuviläuin. Da dieser Ta>, in die Ferien siel, so veranstaltete der Lehrkörper der Anstalt ,ni, Svunabciid im engsten Kreise eine schlichte "Nachfeier, welche ein schönes Zcugniß avlcgte von der großen Wcrthschätzung und herz lichen Liebe, deren sich der Jubilar mich innerhalb seines Kolle giums erfreut. — Am Sonnabend Abend >56 Uhr fand in der AuSstelluna.- halle eine Mnsitprobc für die Eröffnnngsseierlichkcit der deutschen Kunstausstctlung statt. Bethciligt waren der Siugechor der Krcuzschulc unter Leitung seines Kantors Professor Wermann u»d das Musiktörvs des Gardereiter-RcaimciitS uütcr Leitung des Stabstroinveters Stock. Gestern besichtigte die Ausstellung-'- Kommission sämmtliche Räume der Ausstellung, wobei sich ergab, daß der weitaus größte Theil der umiäuglichen Arbeiten bewältigt ist. Gestern ist auch das Hauptstück der großen Halle, der Brunnen von Maiio», München, glücklich anaekommen. Es besteht die begründete Hoffnung, daß die Ausstellung am Eröffnungstage vollständig sein ivird. — Eine selten schöne Feier beging vergangenen Sonnabeod das Unter ossi zier skvrps dcS 2. Grcn.-Reg. Nr. 1«'I. indem es dem Wunsche des ältesten aktiven Feldwebels, Herrn Gcrschner, folgend, ehemalige Unteroffiziere des Regiments zu einem „alten Herren-Abcnd" cingeladen hatte. Dieser Einladung war zahlreich Folge geleistet worden. "Nachdem die Regiments kapcllc intonirt, begrüßte Herr Feldwebel Hnhle die Anweienden mit einer markigen Ansprache und schloß mit einem Hurrah aus die anwesenden Herren Offiziere und Kameraden. Hieraus trug Herr Feldwebel Uhlemann einen von Herrn Buchdruckercibesitzcr Nisse verfaßten Prolog vor. der mit dreifachem Huuah ans den erhabenen Regimentsches und unser Königshaus endigte. Hieran) wurde die Sachscnhhnme stehend angehört. Der beliebte Humorist Herr Merker cruteic mit seinem „Achtung, präsentirt's Gewehi". ebenso wie der Baritonsänger, Herr Füßler, durch 2 Lieder reichen Beifall. Kamerad Richter toastete hierauf im Name» dcs Militäi - vereius „Sachs. Grenadiere" aus die Herren Offiziere. Diese.', schöne Znsammcntrcssen zeigte recht deutlich die vielgerülmüe Kameradschaft: an den Gesichtern erkannte man die Freude übe, das längst gehoffte Wiedersehen. Herr Gcrschner hatte die Raume des UnterossizierSkasinos auf's Geschmackvollste geschmückt. — Zur "Vorfeier des Geburtstages Sr. Majestät deS Königs findet am Mittwoch den 19. April im Vereinshau-. Ziuzcndorsstraßc, von Abends 8 Uhr an ein großes Gardereiter- Eoncert statt, das von der Ärupve Altstadt vom Evangeli schen Arbeiterverein veranstaltet wird und bei dem Heir Diak. Dr. Koitzsch die Festansprache übernommen hat. Programms tz 20 Pfg. sind bei den bekannten Verkaufsstellen zu entnehmen, u. A- im Uhrengeschäft von Stuckart. Psarrgasse 2. — AuS Anlaß des 100jährigen Bestehens der Firma Friedrich Vieweg u. Sohn zu Braunschmeia sind von deren Inhabern dem Allgemeinen Deutschen Buchhandlungs-Gchilsen-Vcrband (S i st Leipzig) 5000 Mk- für die Wittwen- und Waisenkcffsc über wiesen worden. TageSlieschichte. Deutsches Reich. Der Kaiser hat Hl,000 Ml zum Beo der Kirche in AdlerShos gespendet. Anfangs Mai soll die Grund steinlegung stattfindc» und der Bau so gerindert werde», daß die Einweihung der neue» Kirche im nächsten Frühjahr erfolgen kann. Unter der Ueberschrist „Das deutsche Lewium oöiwco" schreibt die „Mniichn. Allg. Ztg." in einem Nachwort zm Samoa Interpellation im Reichstage: „Tic Lehre, die wir vor acht Tagen an dieser Stelle aus den Ereignissen in Samoa sin- Deutjchland gezogen, hat ein hundertfaches Echo geweckt. Ans allen Gauen unseres "Vaterlandes tönt cS: Wir müssen eine starte Flotte haben, eine Marine, die des Reiches Macht und Ansehen und Interessen überall in der Welt schützen und mehren tamr. Mit Ausnahme der radikalsten Linken sind alle Parteien n dieser Uebcrzeugung einig. „Deutschland muß im nächsten Jahrhundert eine starke Seemacht sein — oder cs wird nicht sein!" ruft sehr, richtig ein lüddeiitiches Blatt- Eine Flotte läßt sich nicht ans der Erde stamvjc», und was in 20 Jahren versäumt worden ist. kam, nicht im Handumdrehen neugeschaffcn werden. Aber was geleistet werden kann, das muß auch geleistet werden. Unter den obwalten den Verhältnissen drängt sich die Erwägung gebieterisch ans, ob nicht zur Ausführung des FlottciigcsctzcS ein schnelleres Tempo auge;e>gt oder vielmehr uothivendig ist. Der Grund ist gelegt, der Bau ist begonnen, kann er beschleunigt werden? Tic Möglichteit. ist, nach den> uns heute vorliegenden Unheil eines unserer kom petentesten Fachmänner, entschieden gegeben. Wir haben nicht den mindesten Zweifel, daß unsere blühende Industrie, nnseic stark ent wickelten Wersten noch erheblich mehr leisten können als zetz'. wenn sie alle Kräfte aiffpanne». Unser Volk, insbesondere die niederdeutschen Stämme, besitzen, wie allgemein anerkannt, besan- derS hervorragende Eigenschaitcn für den seemännischen Beruß io daß auch hinsichtlich der Bcinannnna and Führung der Kriegsflotte die "Nation init Vertrauen in die Zukunft blicken darf. Ist aber die Möglichkeit vorhanden, daß Deutschland in kürzerer Frist, ais in dem unter ganz anderen Voraussetzungen zu Stande gekomme nen Flottengesetz festgesetzt ist, eine starke Kriegsmarine erhält, io zögere man auch an den Stellen, wo die Verantwortung für die Geschicke des ff t eich cs ruht, nicht, die Folgerung zu ziehen. Je eher wir eine schlagfertige Flotte haben, desto besser; denn sic ist eine Lebeiisbcdinguiig sur Deutschland: Unsere Zukunft liegt aus dem Meere I" Die „Köln. Zig." meldet zu den Samoawir'ren. sehr bemerke,iswcrth seien die Ausführungen, welche die „Petersburger Zeitung" mache. Jenes Blatt gehe von der Annahme ans, daß es sich nicht um ein zufälliges Mißvcrständniß handle, sondern um einen mit Absicht herbcigesuhrten Konflikt, der von langer Hand vorbereitet und nach festem Plan onsgesührt sei. Es ici dafür nur ein recht geringfügiger, aber um so charakteristischerer Anlaß gewesen, der die ocutiche Politik überzeugen mußte, was die Engländer unter Freundschaft und gegenseitigem Vertrauen verstehen. An leitender Stelle versichert die „Köln. Ztg.". daß durch Einsetzung der Kommission keineswegs die Sainoamfche Frage gelöst sei; sie besorge im Gcgentheil, daß sie noch zu manchem Kopfzerbrechen Anlaß geben iverde. Das Verhalten der ewigen rheinischen Wetterfahne, der „Köln. Ztg.", in der Samoa-Angelegenheit geißeln mit Recht die „Münch». N. N.", indem sie schreiben: „Eine der merkwürdigste» Preßäußcrungcn über die Samoa-Debatte im Reichstag ist das Urlhcil der „Kölnischen Zeitung". Das rheinische Blatt ist über die "Rede des "Abgeordneten Lehr so aus dem Häuschen gerathen, daß eS seine Kritik in die übcrtreibendstcn Wendungen kleidet. Nicht genug, daß cs von einer schweren Niederlage Lehr's spricht, der als „Neuling" bezeichnet wird, von dem man „Ausschreitungen" gewärtigen konnte, die „Köln. Ztg." lnüpst daran auch die heftig sten Vorwürfe gegen die nativnallibemlc Partei, „die auch diesem traurigen Vorkommnis; lü) gegenüber eine richtige sachliche Stell ung emnehmen und dafür sorgen müsse, daß solche Duige sich nicht wieder ereignen tönnen". Man lese nur inibefaiige» die Lehr'sche Rede, kalte sich gegenwärtig, welche Stimmung in ganz Deutschland durch das Auftreten von Chambers. Kautz und Marse erregt worden war und lege sich dann die Frage vor. inwiefern ein Reichstagsnbgeordnetcr, der in temperamentvoller Entrüstung dieser Stimmung Worte verleiht, eine so weit über das Ziel hinaiis- schießendc Kritik verdient. Wir glauben nicht, daß ein französiicher oder englischer Abgeordneter, der in einer nationalen Frage selbst noch viel heftiger gesprochen hätte als Lehr, einer solchen Abkanzel ung in der gegnerischen Presse unterzogen worden wäre." Der Kommissar der Vereinigten Staaten für Samoa. Bart- lett Tripp, ist zur Entgegennahme von Instruktionen nach Washing ton berufen worden. Wie berichtet wird, haben die Negierungen die Bestimmung getroffen, daß die Kommissare schon Vox ihrer Ab reise nach Samoa ln Washington gemeinsame Besprechungen haben sollen. UcLer die bioheffgc Thätigkelt der preußischen Anskebel-. ungS-Kommissiou aebrn folgende Zahlen Ausschluß: BW
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