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12 »Dresdner Nachrichten" 12 Dienstag. »8. April 18VS »W Nr. 1V7 a» Freitag, ^7. April, aus dem 83. Grad nördlicher Breite rissen Atlantischen Ocean einen Dreimaster. Wind und Wunen Preisgaben war. nicht zum kleinsten Theil auf diese juaendlicl zuruckzlifükrcn. Sie nehmen frühzeitig Eindri ne imschlbnr an Leib und Seele vergiften mül iichcn Strafen und in den meisten Lokalen, d Kuchendütc:! an's Knopfloch geknotet > einen blauen und einen rothen Ballon, s Er lächelt. ! Läuft immec schneller! (Georg Stolzenberg.) — 8) Auf einem wivvenden Bittenzweig > sitzt ein Bogel. I plevt. I Dicht am lvcißen Birkcnstaiiim > lehnt iA goldenen .'tieiü d,e Prinzessin, ! horcht. ! In ihren beiden kleinem Herzen j wacht der Frühling auf. i Ludwig Reinhard.) * Riiidermund. Eine sehr häßliche, aber stets sehr geschmackvoll und elegant gekleidete Dame besucht einst ihre Freundin. Nachdem sie wieder sortgcgangcn. sagt deren kleiner vierjähriger Svhn: „Mama, die Tante Julie ist doch sehr häßlich." Die Mutter, welche grundsätzlich ihm nicht gestatten wollte, sich ein Urtheil über Erwachsene zu erlauben, erwiderte: .Nein, Henry, Tante Julie ist doch sehr hübsch." Nach einigem Nachdenken sägt er plötzlich: „Ja. Mama, aber ohne Kops!" * In Cincinnati (Ohio) ist ein Ehescheidungtzprozeß. den ein gewiuer Charles Kraus gegen seine Ehefrau angcmengt hatte. zur Entscheidung gelangt. Kraus gab an. daß seine ÄM« ein Glas auge und em künstliches Bein habe. welche UnvEMimenheiteu erst nach der Dockzeit zu seiner Kenntniß gelangten, und er be hauptete. daß diese Täuschung, deren Opfer er gewesen, ihn zu einer Ehescheidung berechtigte. Da er nicht, wie er glaubte, ein vollkommenes Weib gehcirotbet habe, sollte er seiner ehelichen Beipflichtungen entbunden werden. Der Richter entschied zu Gunsten der Fra» und wies die Klage ab. In seinem Urthelle führte er aus. die Frau sei vor der Hochzeit nicht gefragt worden, ob sie irgend weiche physische Mängel habe; folglich könne von 8W>e sein. sei nicht un- indem sie sich mit Reizen . ..äagte. Sonst könnte» ja falsches vaar, falsche Zähne u s. w. zu einem TchewungSgrunde gemacht Werden. , im der mit zerrissenen Segeln . . Aus See tobte rin furcht barer sturm. Wir näherten uns dem Sckifse und bemerkten, daß öS von, Achterschiff aus mittels Racketci, Nolhsignale gab. Nun mehr mäßigten wir die Fahrt, uni in der Nähe der hilflosen Bark zu bleiben und bei abflauendeni Winde die Rettung der Besatzung zu versuchen. Abends zwilchen 7 und 8 Uhr befanden wir »ns zwei Kabellängen von dem Unglücksichiff entfernt. Da traf eine schwere See den Dreimaster. Das stattliche Schiff legte sich derart ,mf die Seite, daß die Plasten die Wasseroberfläche berührten. Noch eine gewaltige Woge roüie über die Barl hinweg. Da kcnterte der Dreimaster und verschwand sofort mit der gesammtc» Bemannung in der Tiefe. Alle Unglücklichen — eine Bark ist durchweg mit zwölf Mann besetzt — fanden den Scemannstod. Da der orkanartige Sturm auhiclt und tiefe Jinsterniß herrschte, vermochte der „Einanucl" keinen einzigen Mann zu retten: ebenso wenig konnte der Kapitän über die Nationalität des Unglücks schiffes etwas seststcllen. Aus der Neichshauptstadt wird der „Rhein.-Wests. Ztg." geschrieben: Selten hat hier wohl eine Polizeiverordnung so un- qetheiltcn Beifall gefunden, wie diejenige, die nach einem gericht lichen Urtheil allgemeinen Rechtsgiltigkeit erlangt hat und der zu Folge schulpflichtige Kinder in der Zeit von 7 Uhr Nachmittags dis 7 Uhr früh zum Austräger, von Backwaaren. Milch, Zeitungen und anderen Gegenständen, sowie zu sonstiger Erwerbsthäliglcit durch Hnusire» nickt verwendet werden dürfe». Der Kampf um'S Dasein ist in der Millionenstadt besonders hart. Vielköpfige Ar beiterfamilien sind, wenn sie ihn leidlich bestehen wollen, in den ineisteu Fällen geradezu gezwungen, auch ihre schulpflichtigen Kleinen zum Erwerb mit heranziiziehcn, um ihr kärgliches Ein kommen ei» wenig zu erhöhen. Selbst wenn Pater und Mutter noch so fleißig sind und das, was sie in harter Arbeit verdienen, sorgfältig zuiammenhalteii, reicht es vielfach trotz oller Einschränk ungen und Entbehrungen nicht zu. namentlich wenn noch Krank- beiten oder andere Unfälle hinzukonimen. Da müssen denn die Kleinen und Krinsten mit Hand anlegen und einige Groschen zu erwerben versuchen. Dagegen läßt sich, wenn es in vernünftiger Weise geschieht, gewiß nichts eimvenden. In zahlreichen Fällen wird aber mit der Ausbeutung der iugendlichen Kräfte ein wahr haft abscheulicher Unfug getrieben. Bei Wind und Wetter, bei schneidender Winterkälte und noch in später Nachtstunde werden die Kleinen, oft in völlig unzureichender Kleidung, auf die Straßen oder in die rauchgeschwängerten Bierlokale, ja selbst in die ver rufensten Nachtspelunkcn getrieben, uni dort Wachskerzen, Blumen oder andere Gegenstände zu verkaufe». Das ist nieist nur eine verhüllte Bettelei Da der Wettbewerb auch auf diesem traurigen Erwerbsgebiel sehr groß ist. werden die Kleinen von ihren An gehörigen förmlich auf den Mann oder die Frau dressirt. sie heften sich an die Fersen der Vorüberaehenden. verfolgen sie mit ihre» Wehklagen, daß sie noch nichts verkauft und infolgedessen (was leider nur zu häufig wahr ist) zu Hause Schläge z» erwarten halte», und jammern io lange, bis sie Gehör finden und mitleidige Seelen oder Leute, die diese unangenehmen Kletten endlich los werden möchte», ihnen ein Geldstück zuwersen. Der Vater oder die Mutter beobachtet aus angemessener Entfernung nicht seiten, ob der oder die Kleine auch rührig hinterher ist und eine hinreichende Hart näckigkeit entwickelt. Z» Hause giebt es dann, je nachdem das Ergeoi'.iß ist, kleine Belohnungen oder Schläge. Dies Geschäft wirst-mitunter so viel ab, daß Vater und Mutter allmählich sich ,Lm Ruhe setzen" und vom Erwerb ihrer Kinder leben können. Was aber aus diesen selbst bei solchem Treiben wird, kann inan sich leicht vorstelleu. Eia werden dreist, verlieren jedes Scham gefühl, lernen „Berlin bei Stacht" mit alle» Unsaiiberkeiten gründ lich kennen und werden in jeder Hinsicht verdorben. Aus dieser Kindorschaar rekrntiren sich ständig zahlreiche Tagediebe, Verbrecher und Dirnen. Die ziinehmendc Rohheit der Berliner Jugend ist endlichen Straßeiwerkäilfer Eindrücke in sich auf, die mülseii. Auf den nächt lichen Straßen und in den meisten Lokalen, die sic betreten, sehen sie die häßlichsten Bilder und kommen sie dann milde und matt nach Hause, dann erblicken sie gewöhnlich noch schlimmere Dinge: der Baker ist dem Schnapsteiifel verfallen, arbeitsscheu irnd roh, er schläft entweder seinen Rausch aus oder schlägt Frau und Kinder, die Mutier ist krank und elend oder führt cbeiisnus ein Lotterleben unk die älteren Geschwister geben die schlimmsten Beispiele. Was kann aus bedauernswerthen Geschöpfen mit solchen Jugende!»- drücken werde» ? Minder schlecht, aber auch noch immer schlecht genug sind die anderen Berliner Kinder daran, die in frühester Morgenstunde Bnckwaaren, Milch oder Zeitungen anstragen müssen. Während fast alle anderen Bewohner der Millionenstadt noch ini ergnickenden Schlafe neue Kräfte für das bevorstehende Tagewerk sammeln, müssen diese Kleinen, im Winter bei iieser Finsterinß mit Handlaternen versehen. Trepp aus Trepp ab steigen, mir ihren glücklicheren Mitmenschen das bestellte Flitter für den Körper odei Geist in's Haus zu tragen. Die armen Kleinen, die nickt aus- schlafen konnten, ermüden hierbei vollends und müssen dann er mattet in die Schule gehen, wo sic nur mit Mühe und Roth wach bleiben und dem Unterricht zu folgen vermögen. Sie kommen dabei leiblich und seelisch herab, bleiben in der Schule zurück und leisten dann in ihrem späteren Berns entsprechend weniger. Und dies Alles in» 4 oder 5 Mk. monailich. die ihre Eltern vielleicht zur Wohnnngsiiiicthc, vielleicht aber auch zu recht überflüssigen Ausgaben verwenden! Wenn die Polizei hier eingreift und gegen eine derartige Ausbeutung der schulpflichtigen Jugend ein entschie denes Veto einlegt, wird man ihr nur Beifall spenden müssen. Natürlich wird es in Einzelfällen nicht ohne.Härten abgehcn. Aber diese können nicht in Betracht kommen, wo cs sich um einen wirklich schreienden, der Abhilfe dringend bedürftigen Uebelstand handelt. In Eourbcvoie bei Paris erhängte sich der 98iährigc Rentner Jacgnes Grumbach an dem Fenficttieuz seines Schlaf zimmers, ohne eine schriftliche Erklärung für diesen Akt der Ver zweiflung zu hinlcrlasscn. Mau weiß nur, daß er verschiedentlich geäußert hat: „Ich will nicht das hundertste Lcbcnsiahr erreichen, eher tödtc ich mich". '* In dein Marktflecken Kvetzting in Niederbahem sind A) Häuser niedergcbrannt, dabei fanden zwei Personen in den Flammen den Tod. - Modernste Frühlingslhrik. „Neue Lyrik" nennt sich eine reihe von Bändchen, die in Berlin bei Johann Sasscnbach er scheinen. Arno Holz und die Seinen singen dort : 1) Dicke, gelbe Butterblumen, i Ter Rasen blinkt, die Götter glänzen. > Eine nackte Benu-3 untersucht ihr Knie, ein steinerner! Herkules schlägt die Leier. ! Die Waster stürzen, die Wolken eilen. I die Welt voll Sonne I Frühling! I In meinem Herzen träumt das Bild eines kleinen Mädchens ! mit geöffneten Lippen und lachenden Augen. lArno Holz.) — 2) Erster FrühlingssonntagSmorgen! auf der Straße: s der zerluinpte, versoffene Kerl i hält zwischen den gelben LKÜiMLv8oU8vdLtt kür kvlä- u. LIvilldLdllvu-SväLrk vvrmk Vrv»8lol» L Loppv!» Hrsscksll-L.. Lisriasrvkplatr, »«Im - v, liefert Sodlsusll, traosportLdl« SIsIss, üipplovrlss, Vsiedvo, Vrvbsvbvidkn «ko., neu mnl MkruM, ti»il- in«! wietlnk«. Fabriken in Dorstfeld bei Dortmund und Tempelhof bet Berlin. Lokomotivfabrik in Drewitz bei Potsdam. l AllSAiW kmIM WMMk. WrikWlm» n. MMe Hakt«. ' Neu renovirt l Gegründet 18VS. Neu renovirtl Naturhettbad „Zukunft", Plauen-Dresden. Hoüestraste Nr. «, Pferdebahn Post- platz—Grcnzstraße. Rath und Auskunft in allen Krankheitsfällen. Große Heilerfolge durch »rvliialirs-linre«. Anwendung sämmtlicher Hellfaktoren der Natur-Heilkunde. ILnel 8vt»üllvr, Naturheillundiger. Sprechz. 9—11 u. 2—4 Uhr. Prospekte gratis und franko. 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