Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 10.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192402103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19240210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19240210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-02
- Tag 1924-02-10
-
Monat
1924-02
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.02.1924
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«0. Hedrnar Dresdner Hi-tArltbren )tr. 41 Sette Z «Lttat. t« starrer Scheidung vouet «ander durch dt« Recht»- vrlehruna de» GertchrSvorsshenden und den umständlichen und Jrriümeru Vorschub leistenden Apparat de, lckrtstltchen »ragen miteinander zu verkehren. sondern sie sitzen zusammen aus einer Rtchterbank und könne« sich mündlich in einer keinem formellen Zwange unterworfenen Weise über alle strittigen und unklaren Punkte eingehend verständigen. Durchschlagende fachliche Gründe find gegen diese Neuregelung keinesfalls «ltend zu machen, und wenn die sozialistische Presse sich daraus stützt, daß in einem au» VerusSrtchtern und Laten zusammen- gesetzten Kollegium die ersteren immer den -luSschlag geben würden, so ist das ein befremdlicher Widerspruch, weil darin eine schwer« Unterschätzung de» sonst immer so hoch gepriese nen Laienelement» in der RcchtSpslege znm Ausdruck kommt. S» spricht dabei ofsenbar die grundsätzliche Abneigung der «Sozialdemokratie gegen da» BerufSrichtcrtum überhaupt wesentlich mit. Tie ..Wahl aller Richter durch das Volk" ist letzten Ende» doch das eigentliche sozialistische Ideal, dessen Verwirklichung die gesamte Rechtspflege der Herrschaft der Partetpolittk ausliescrn und dt« Unabhängigkeit der Richter, diese höchste Gewähr einer unparteiischen Gerechtigkeit, be graben würde. Wenn demgegenüber die deutschen Richter nach dem Gutachten de» RtchterbundeS von der völligen Durch fübrung des SchöffenprtnztpS. „mit dem sie durchweg gute Erfahrungen gemacht haben", eine bedeutende Stärkung de» BolkSvertrauenS zur Strafrechtspflege erhossen, so wird diese aus eine so hohe fachliche Autorität ge stützte Meinung wohl den Vorrang vor parteipolitisch beein flußten pessimistischen ^Betrachtungen beanspruchen dürsen. Das, im übrigen dir Notverordnung nur einen nächsten Schritt aus dem Wege zum Ziele darstellt, das, die endgültige grobe Reform, die das Strafrecht, den Strafprozeß, den Strafvollzug und den Zivtlprozeb umfassen soll, nur mit Hilse der regelrechten Gesetzgebung verwirklicht »verden kann, braucht nicht besonders betont zu werden, weil es selbst verständlich ist. Der Weg zum gegenseitigen Verstün-nis. Der Deutsch« Offizier»Bund verbreite« den folgende« «usrus. der zeigt, auf welche Weise der unselige Klasscnkampf beseitigt und «tue Einheit, die da» gesamte deutsche Volk umfaßt, her- hetgeführt werben kann: Durch nicht» läßt sich die grobe Menge so sehr beeinflussen, gl» durch ihre tägliche Presse! BersammlungSredner, Broschüren, Klugblätter, Plakate und dergleichen bringen nur selten jemanden von seiner vor- gefaßten Meinung ab, am wenigsten kurz vor Wahlen: da kommt dir AusklärungSarbeit zu spät. Jetzt schon, heute und morgen, jahraus sahretn, mutz man aosklären. mutz man staatsbürgerliche Anschauungen tm Volke wecken und sürdcrn. Jedermann gebe täglich mindestens einem, bester aber mehreren Arbeitern seine Zeitung zu lesen — der Bürger dem Arbeiter, der Gutsbesitzer seinen Leuten, der Gewerbetreibende feinen Gesellen, der Kaufmann seinem Personal, der Jndu strielle seiner Belegschaft. Rcgelmätztg! Grundsätzlich! Nicht «ur gelegentlich! Wer da sagt: »Unnütz, liest sa keiner", der irrt gewaltig. Im Volke besteht ein Heißhunger nach Bildung, nach Lesestoff: alle» Gedruckte ist ihm willkommen, alles wird gelesen. Der Weltkrieg, die Eindrücke in fremden Ländern, die »Revolu tion" gab Mtllimum Anregung, machte ihren Geist rege. Wohl wollen es die sozialistischen Parteiführer durchsetzen, datz leder Arbeiter die Parteipreste nnd »nr diese liest aber — ha» Geld ist knapp! Wie oft hört man jetzt vom Arbeiter: »Zeitung kann ich nttr nicht mehr halten". Diese Lücke gilt e» jetzt auSzusüllen. Bitter not tut es, datz der Arbeiter durch tägliche» Lesen auch der bürgerlichen Presse Verständnis für unsere Ansckan- ungen bekommt: leider ist er in seiner groben Mehrzahl ganz einseitig durch die sozialistische Presse orientiert. Und er glaubt ihr noch blindlings, weil er bisher eben kaum etwas anderes gelesen hat. GesUsteutltch und mit Geschick wird tu dt-ser Presse aleS »erschwieaeu. was der Partei und ihren Führern scha den könnte. Man denke nur mal an den Parlamentodericht «iucr sozialistische« Zeitung. Bringt bürgerliche Zeitungen ins Haus der Arbeiter! Wir »vollen lernen, uns gegenseitig zu verstehen, nickt zu bekämpfen. Steter Tropfen höklt den Stein! Man versuche «» nur mit Takt, mit Ausdauer und mit Liebe zur Sache. Rur das Werk kann gedeihen, a« de» wir Deutfchen ,»ue Klassenhatz gemeinsam arbeite»; Arbeitnehmer »ub Arbeitgeber gehöre« zusammen; der »ach de» »»selige« Kriege von den ReoolutionSn Lnner« so geflissentlich ver- fchärstc Gegensatz zwische» Arbeiter und Bürger ist töricht, »s ist die Grenze zwischen beiden? Gibt es heute noch Bürger, die nicht arbeiten? Und hat nicht der Arbeiter de» stillen Wunsch. sich d-reinft einmal als R-ntner. als «Leger znr Ruhe setze« z« können? Nur in Deutschland denkt ein grober Teil der Arbeiter, beeinslutzt durch die marxistische Presse, international: der Arbeiter in England, Amerika, Frankreich, Italien usw. ist in erster Linie Engländer. Amerikaner, Franzose, Italiener usw Er pfeift ans das Wohl unserer deutschen Arbeiter. Auch der russische Arbeiter ist — in seiner gewaltigen Mehr heit — in erster Linie Russe, wenn auch zurzeit in Nutzland eine tvranntschc Oligarchie internalionalc BcglückungSver- suche inacht. Also: Wir müssen leruc«, uns gegenseitig zu verstehe». der Arbeiter de» Arbeitgeber, den Bürger und um gekehrt. y»rl mtt -e« ISrichlen unseligst« «lassenkampf, de« gewiss, Parteisekretäre so dringend nötig znr Erhaltung ihrer Futterkrippe habe«! Und aus dieses Ziel must setzt sofort mit aller Kraft hin- gearbeitet »verden. Nochmals: Wahlreden, Klugblätter und dergleichen Helten nichts: die kommen zu spät. Täglich gib dein« Zeitung weiter, last sie von erner Kamille zur nächsten tragen, interessiere deine Kreunde und Bekannten für diese Art der Werbe-ArbeU: Ne ist dt« einzige, dt« etwa» nützt. Scheue die kleine Mühe nicht. Und wenn du etwas zu opfern in der Lage bist, so halte dir mehrere Zeitungen und verteile sie dann. Oder abonnier« sogleich für Arbeiter bet der Post aus eine Zeitung. Tausche eventuell auch regelmätzig die Zeitung mit einem Arbeiter auS: auch das wird doS gegenseitig« Verständnis fördern. Und wird dir nicht schaden. - Gründe Vereine, die sich dies« Art der Werbearbeit für gesunde staatsbürgerliche Anschauungen zur besonderen Aus gabe machen. Oder sorge dafür, datz die Vereine, deren Mit glied du bereit» bist, sich der Sache sofort annchmcn. Nicht gegeneinander, sonder« miteinander «olle« wir arbeiten, die Geistes, und die Hand-Arbeiter, die Arbeitnehmer and die Arbeitgeber. Sollte in Deutschland nicht möglich sei«. «aS in Italien setzt so glänzend — zn« Segen d«S arbeitende» Volke» — gelungen ist? Darum immer wieder: Belehrung! Aufklärung! Bringt täglich, regelmätzig die bürgerlichen Zeitungen in die Massen. Vielleicht dämmert durch da» ständige Lesen derselben schließ lich auch dem wütendsten Kommunisten bi« Erkenntnis, datz das moderne Wirtschaftsleben den Prtvatbesitz und de» „Bürger" nicht entbehren kann. Und er erkennt, datz es dem Arbeiter sicher schlecht gelten must, wenn cs seinem Arbeitgeber schlecht gebt, sei cS nun der Staat oder eine Aktiengesellschaft oder ein Einzelunternekuner. Man srage einmal die zahllosen Mitläufer der nach Moskau schielenden Kommunisten, ob sie in ihrem Blatte mokl schon etwas von dem gänzlichen Versagen ihrer Wirt- schastsversuä'' in Rnstland. von der Wtederhcranziehung des rinntlapttals. sogar des ausländischen, zur Rettung bcS Volkes und seiner Wirtschaft auS dem völligen Verderben gelesen haben. Soll denn der deutsche Arbeiter ewig von den an der Parteikrippe sitzenden Bonzen in Einseitigkeit, in blindem Hatz gegen seine deutschen Mitbürger nicdergehalten werden? Kort mit dem .Klassenkampf: Macht dem Volke gnte Zeitungen zugänglich, die sich bemühen, objektiv zu schreiben, die nicht ewig Hetzen, die für Versöhnung etntretcn. die sich der Interessen aller Volksgenossen gleichmästtg annehmen. Die Macht der Presse beS Auslandes, und leider auch eines Teiles der inländische», hat es fcrtiggebracht. «ns im Kriege durch ihr Gift zn verderben. Den« sie macht« nuö uneinig! Wohlan! Di« bürgerlich« Presse soll »«S wieder znsammcnbringen. «nö einig mache«! Und damit wird sie bas gesaute deutsche Volk, ob Bürger ober Arbeiter, auch wieder stark nnd geknnd mache». « SS ist ein ungemein verdienstliches Werk des Deutschen Offizier Bundes, gerade tn dem Augenblick mit zündenden Worten aus die Notwendigkeit enger gemeinsamer Arbeit aller bürgerliche» Kreise zu veriveisen. in dem der Radika lismus in unvcrhülltcr Weise die Stärkung seiner Klassen- lampforganisationen mit allen Mitteln durchführt. Ggr mancher besonnene Arbeiter und Angestellte, der früher in den Rethen der Sozialdemokratie stand, dürfte sich durch die geraden und offenen Ausführungen dcS voranstehcnden Auf rufs bewogen fühlen, der internationalen volksentzweicndcn Lehre dcS Marxismus den Rücken zu kehren und fortan seine Kräfte tu den Dienst des deutschen EinigungswerkcS zu stellen. Datz dir verantwortungsbewußte bürgerliche Presse sich den Mahnungen des Offizier-Bundes nickt ver schließt. ja längst schon tn ihrem Sinne für Volksgemein schaft und Ueberbrückung der Klassengegensätze kämpft, braucht kaum erwähnt zu werden. Sie kann die wertvollen Mah nungen der deutschen Offiziere darum nur aufs wärmste be grüßen. und wird auch in Zukunft nichts unterlassen, ihre Verwirklichung tatkräftig zu unterstützen. Sin bayrischer Aommunislen-ryzeb. Eisenbahnsabotaaetruppo. München. 8. Keür. Vor dem hiesigen Voltsgertck-r b-gevn heute der Prozetz gegen elf Kommunisten, die eines bock ee- rätcrtschen Unternehmens in Tateinheit mit Vorbereitung einer Tnnamslverschwürung und eines Verbrechens gegen da» Sprengstossgesetz beschuldigt werden Unter den Angeklagie» befinden sich auch zwei Angestellte der Zentrale der K. P D. in Berlin. Aus der Anklageschrift geht hervor, datz im Spätsommer, gleichzeitig mit de» Bestrebungen der Kommunisten von Lachse« nnd Thüringen, aus Ein führung des Rätesqstems. auch die kommnnistisch. Zentrale Bayerns eine ähulick« Aktion plante, mit welcher der Bezirk Stidbancra der K. P. D. beansiragt worden war. Nament ltch sollten für den Plan die kommunistischen Eisenbahner in Betracht kommen. Tenn in einer Besprechung am 7. Oktober 1023 wurde vvrgeschlagcn. die gegen Lachsen und Thüringen vorgesehenen bayrischen Truppentrausportzng, znr Ent gleisung zu bringen, sowie Telegraphen- und rcicplwnloituu» gen unbrauchbar zu machen. In einer späteren Besprechung wurde der Plan gefasst, die Truppentransporte durch Eisen bahnsabotageabtcilungen zu verhindern, sowie mit Sprengstoff die Schiencnanlagen inrü Eiscnbahnbrüclen zu zerstören. Um den auswärtigen Genossen Sprengstoff sofort ausständigen zu können, wurde bereits in Berlin die An Weisung Hintersassen, datz ein Kurier Sprengstoffe nach München bringen sollte. Am SO. Oktober wurde in die Villa Klora etne Sitzung einberufen, dir über die Bildung von Eisenbahnfabctagetrupps nnd die Versorgung mit Sprengstoff beraten sollte. Tie Versammlung wurde durch einen ausgedehnten Postendicnst gesichert, sedoch noch vor Sr ösfnung polizeilich aufgehoben, so datz dir geplante südbanrische Eisenbahnerkonkcrenz nicht startftnden konnte. Die Verband lung wird mehrere Tage beanspruchen. tW. T. B.» kommunistische Versammlungvsabotage. IDrahtmeldung unsrer Berliner L » r t s t l e I t u n Berlin, 0. Fcbr. Die Drutschnationale Bolkspartei hatte am Freitag abend zu einer großen Versammlung tn einer : Berliner Brauerei etngeladen, in der Gras Westarp sprechen ! sollte. Bereits am Vormittag hatten aber die Kommunisten in den Arbeitsnachweisen die Erwerbslosen hieraus ausmerk- i sain gemacht und die Parole auSgcgeben. datz die Versamm lung unter alle »Umständen gesprengt werden müsse. Als ! man abends den Kommunisten keinen Eingang gewahrte. - wurde von diesen das Lichtkabel durchschnitten, so ! datz die Versammlung nach kurzer Zeit der Auflösung verfiel, da keine Möglichkeit bestand, Licht zu beschaffen. Der Geist -er An-ul-samkel! in -er Soziirldemvkralle. iDr«ht Meldung unsrer Berliner L ch r t»t l«i t u u g.s Berlin. 8. Fcbr. Eine höchst lehrreiche Aufklärung über die geistige Kreiheit in der Sozialdemokratie albt -er frühere Leiter der sozialdemokratischen Korrespondenz Arno Franke tn einer Broschüre, in der er u. a. schreibt. Ein finsterer schwarzer Geist der Nndnld'amkeit und ttntetdriickung geht in der rote« Partei «». Der bl oste Verdacht, benlsch zu denke», genügt, um di« Verdächtige» kaltzuftelleu. Bo» dieser Verfemung ist etne ganze große Gruppe hervorragender und geistig hoch, siebender Parteimitglieder betroffen, während Unabhängige nnd Kommunisten, die in schwerster Zeit Partei und Vaterland gleich treulos im Stich gelassen haben, jetzt an der Spitze der Partei und ihres Zcntralorgans stehe». Das Verbot de» „Slahlhelm" in Sachsen aujgrhvben. TaS von Liebmann bei seinem Ausscheiden ans dem Ministerium des Innern am I. Dezember 102» erlassene Ver bot samt Auslösung de» „Stahlhelms" für Sachsen ist j vom StaatSgcrichtshos in seiner Vollsitzung »om 8. Februar 1024 aufgehoben worden. Die Leipziger Ortsgruppe be ruft bereits für den Dienstag, den 12. Februar 1024. abends 8 Uhr eine Hauptversammlung ihrer Mitglieder nach dem Nörsen-Ncstavrant. Trödlinring, mit der Tagesordnung „Ncvwghlen des Vorstandes und Berscht- ttber dir Aul lösungsvorgängc" ein. , MMMWWWrSNM M IM,»«»,; »in« wai,»» >e»w»»»ri->el-n»»- Kortbil-ungsschirlpfttcht 4»r Des»» der Schul» drlrril ». d. Pflicht ch> I?s«r8«o W ststnävl»- u. Spkrvkretniiv, LIImsM 18. «nadav und myaelren n eiden Mr Otter» »»I»ei>ommen. ß ch»t«. Pr-Ip. N dvftenlo«. Tel 17127. Kunst «n- Wissenschaft. Seebach.Seler aas der Opernbühne. Der 7». Geburtstag des ehemaligen Leiters der Dresdner Hof- und Staatsthcater. des Grasen Seebach, gab Anlaß zu einer in geschlossenem Kreise von Künstlern und geladenen CKisten aus der Bühne des Opernhauses stattstndenten Bc glückirünschungSseter. Am Sonnabend um !41 Uhr mittags fand sich da ein« glänzende Versammlung von Freunden Soebachs und der durch ihn io lange und erfolgreich betreuten Äunstinstttute zusammen, um das Geburtstagskind gebührend zu ehren. Aus der Bühne m ir ein a!ter Festsaal mit Kerzen licht aufgebant. Für den Gefeierten stand auch ein Thronscssel bereis, den er aber nicht ctnnahw. Beim Erscheinen wurde Graf Sceback mit Händeklatschen emviangen und durch Mitglieder der -Kapelle mit einem Tusch begrüßt. Dann sprach Generalintendant Re ucker die ersten BegrützungSworic, die noch einmal kurz der Errungen schäften der Acra Seebach gedachten und die Erbauung des Schauspielhauses sowie die Nick ard-Strauß Tage der Oper ul» besondere Glanzpunkte hervorhobcn. Paul Wicckc über- brachte mit bewegten Worten den Dank der .Ktinsttcrschasl des Schanspiell-auscS und seierce Secbach gewissermaßen als die lebendige Verkörperung einer unverlierbaren künstlerischen Tradition. „Höchstes Glück der Erdenkinder ist doch die Persönlichkeit-' In diesem Gvctstemort faßte Wicckc den FreundeSgrüs, an den alten Strettgenosien zusammen. Gcne.ralmusikdircktvr Busch betonte dankend, datz er als jung berufener Opernleitrr nun die Früchte ernten dürfe, dir Graf Secbach in sah, «Knielanger liebevoller Arbeit ge sät habe: für die Kapelle selbst sprach.Kammermusiker Theo Bauer, der zugleich die Grütze dcS Tonkünsticrvcreins übcrbrachte. Endlich gratulierte F. A. Geißler im Namen dcS Vereins deutscher Bühnensckirtsistcllcr und Komponisten- Dann ergriff S e e b a ch selbst, sichtlich bewegt, das Wort zur dankenden Erwiderung. Er gedachte der Zeit seines Amts antritts. »eit der es sein höchster Wunsch war. auch das per sönliche Vertrauen seiner Äünstlerschast zu gewinnen. ES sei der schönste Tag seiner Lausbahn gewesen, als er tn den kritische» Zetten he» NevolnttonS-NovernberS gesehen habe. Hotz ihm da» wirklich gelungen sei. Er versprach, den LrcSdner Staatstheatern und ihrer Künstlerschasi auch «nlterhin treue Freundschaft halten zu «ollen. Mit dem »om Opernchor unter PembaurS Leitung gesungenen ^Sach- «us"-Thoral an» den „Meistersingern" schloß Hse offizielle »nd doch ganz unosstziösr Feier. Man begab sich dann noch tz>s Foyer des ersten Range», um die Büste Deebachs. von Mrba gesch-Fsen. zu besicktiaen. die dort i« einer Rikch« an der ^wivgerieitc ausgestellt ist als dauerndes Ehrenmal der Wirksamkeit des Generaldirektors Grasen Nikolaus v. Seebach. Drilles Gastspiel Lalta. Dresdner Opernhaus, am 8. Februar. Auch der letzte Talön Abend sah ein auLverkauslcS festlich gestimmtes Haus. Der Schlußbeisall wollte gar kein Ende nehmen und in das Bravogcschrei mischten sich Ruse „Wiedrr- kommen!" Taten hat sich also Dresden erobert, und cS mstre tn der Tai hübsch, wenn man ihn gelegentlich wieder zu Gaste läöe- Er soll ein in feiner Art sehr guter Lohengrin seine da wäre cs gewiß interessant, ihn als solchen auch kennen zu kernen. Sein diesmaliger Abschiedsabend galt dem RadameS in „A i d a". Einer Ausgabe, die darstellerisch keine besonderen Probleme stellt, tn der vielmehr der Sänger al» solcher alle Wirkung tun mutz. Talön bat sich die Losung aus den -ritten und vierten Akt hin zurechtgclcgt. Was vorher kam, blieb verhältnismäßig blaß. Die gefürchtete .Holde-A'ida" Arie wurde zwar ohne merkliche Nervosität gesungen, aber mit einras einförmig unterstreichender Dynamik. Der Sänger suchte scheinbar den schweren männlichen Ton. der für diesen Abend den mehr lyrisch gerichteten Josö-Gcsängcn gegenüber nun wieder erforderlich war, durch recht entschiedene Ein stellung gleich von Anfang zu gewinnen. Daß der Schluß der Arie im Fortissimo statt tm Pianissimo gegeben wurde, ent sprach herkömmlichem Tenoristengebrauch: auch Caruso Hot das. wenn er gut bei Stimme war, immer so gebracht: nur an schwachen Abenden machte er auS der Not eine Tugend und sang ein Piano-Falsett. Bet Talen ritz aber das Schlutz- forttssimo etwas atemknapp ab. und da» beeinträchtigte die Wirkung. In der Tcmpelszcne klang dann bet dem „Der aus dem Nichts die Welt geschaffen" die Höhe auch etwas er zwungen und ««gestützt. Im großen Festensemble hat Rada- mes nicht viel C)elegcnhcit. hcrvorzutreten. Mit dem Nil- Akt änderte sich aber nun das Bild. Hier griff Talön aus jene» klangliche italienische Brio zurück, mit dem er schon beim Turtddu gesiegt batte, hier gab «r an intensivem, strahlendem Glanz her. was ein begnadetes Organ seine» Stimmcharakters nur eben zu geben Hot, vergaß aber auch die Schattierung nicht: stehe die schöne Zartheit des „Verlassen mein Heimat land!" Und nun behielt er diesen Ton bi- zum End« bet: auch die Auseinandersetzung mit Amneri» und da» Tode». duett lebten von dieser schwelgerischen, und doch abgetönten .Klangpracht. Die manchem andere« lnrischen Vertreter be» RadameS schwer zugängltchen tiefen Lagen der Amneri». fzene vermochte er dank der schon am erste« Abend merklich gemordeim« schöm» vrust«sou«r» stt»er pvtMN ReZtster ausreichend zu geben. So schied man von Talon für diesmal mit dem Eindruck, eine Oualitätsstimme von seltener Schön heit und Kultur kennen gelernt zu haben, lind da Pattiera und Tauber nur noch zeitweise oder gar nicht mehr bet uns singen, wird ihr engster Kachlollege Talön in Dresden stets als Gast willkommen sein. Dem .Künstler ist im übrigen auch das Glück treu geblieben, an allen seinen Abenden als Partner starke künstlcri'che Per sönlichkeiten zu finden, die den Gcsamteindruck mächtig cmpvr- gipselten. Nie hätte der Nit-Akt den Eindruck machen können, wenn nicht neben Talön der prachtvolle, tn echt südlicher Klang fülle schwelgende Amonasro Burgü gestanden hätte, und die Aida Elisa StünznerS. die an Poesie der Erscheinung, ergreifender Unmittelbarkeit der Darstellung und tiefster Be seelung des gesanglichen Ausdruck» „Gesamtknnst" in schönstem und bestem Sinne des Worte» gab. Anderweit war dann wieder Irma Ter vani als AnincriS eine fortreißende Gegenspiclcriu von starker persönlicher Prägung, wie anck Badcrö schöne Stimme das .Klangbild verschiedentlich farbig bereichern half. Vou unserer prachtvollen, immer wieder bewunderten szenischen Ausmachung der „Aida" wirb Talön tn Berlin, wo die Oper noch ganz mit altem verstaubten Kulisscnwerk gegeben wird, Märchen erzählen können. 8 ß Dresdner Thcater-Sptelpla« sür heute. Opern hauL: ..Tannhäuscr" s6>: Schauspielhaus: „Dorn röschen" (2). „Vasantasena" s!ä-8i: Nenstädter Schau spielhaus: „Prinzessin Huschcwind" s'L4i. „Der Sprung in die Ehe" Residenz-Theater: „Herr v. Nuß knacker" l^-4i, „Mädi" s^8l: Neue» Theater: „Ter TeufelSkchnler" i'Ws. 1 Mitteilungen der Ttaatstheater. Opernhaus. Mo» tag, 1t. Februar: „Der Freischütz" mit Schmalvauer, Ermold, Edith Sajitz, Milln Stephan, Zottmayr, Johannes Lembach iMax. als Gasts. Bussel, Bader, Lange Musika lische Leitung: Stricgler: Spielleitung: Toller. Anfang N8tthr. DienStag. 12. Februar: ..Falstaff" in der bekannten Besetzung. Musikalische Leitung: Fritz Busch; Spielleitung: AloiS Mora. Anfang 7 Nbr. Schauspielhaus. Montag, 11. Februar lAnrochts reih« F». der Schwank „Die Rivalen" von Skcrida« i» der bekannten Besetzung. Spielleitung: Georg Siesau. A«- saug ^48 llhr, Ein hiesiger Kuuftfreunb hat de» StaatStheater» «rlHtz- ltch de» 70. GeburtStageS de» Grafen Secbach eine Bronze« büfte Geebach» von Professor Georg Wrba znm <Ba» schenk gemacht. Die Büste mir» t« Koyer »e» Opernhaus«» Aufstellung finden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)