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»r.»» .8ö<w»bmS. ckaa <. k'sbintr ISS? war Wauer zu 20 M. und die Küttncr zu 16 M. Strafe, auch tnd dt« Koste» zu "/» de». ",n gemeinsam zu tragen.—Zur Richtig- tellung des bctr Referates tu Nr. 31 sei bemerkt, dass der Bua>- irucker Otto Krumbiegel nicht vcnntl,eilt worden ist, vielmehr wegen Krankseins am Erscheinen in der Hauptverhandlung behindert war. — Tagesordnung der 1. Kammer heute Mittags 12 Uhr: Bericht der 2. Deputation übler daS König!. Decket, die Erbauung mehrerer Secundar-Eisenbahncn betr. — Landacriqi, den «. Februar. Slrafkammer IV. S -anptoerizandlnng gegen de» «erftälernnaS-Ansteklor Heunann Vikar «chiebUckl wegen BcNngo. 0»,« «eien den HandclgrommI» Friedrich Schirr!,,er an« vernbur« Wege,, schweren INI» sta»l» >r. >»>/, arge» de» MrderniMcr Rädert Ferdinand Point wegen Rergelicn» gegen A ril der R«i,i,«ro»Inrsordnnng. NO, gegen den Agenten Johann Trangott nsarovkr am, oltedcridbnttz wegen PetrugS re. — Etraltammer V. (Berninngcn). S Ndr HauhNicrhandlniig t» Prloatllagiachcn de» Lladnathe» zn Oirohen- hain gegen de» Ancttonator ahrinian treust Schumann «n Lommansch wegen Beleldignng. »>/, Udr t» Prioalklagsachen der Siäheri» Amotlc ReoendUä, in «runa «egen de» Uhrmacher itari Jnttn» Klippe In Striesen wegen Beleidigung, in deSgt Viehhändler wotlsrled Steingriibce gegen den vinttpachtcr -eineich »elegemann »an. t>, Landegast wegen Beleidigung. I I de«gi. Meüainalenr Uael Adolph »dlnsi gegen den Redakteur Robert tprnndig ivegen Beleidigung. — Aint«<Schl>ssen>grr1cht. den 1. Februar. Hanpiperliandlungen in Straf sachen gegen Schmidt, Raids. Stehn und Genossen. Pleökee. Rost, Reumann, Schmidt, Hennig. Geher. Hennig. Hcntichel. die Hem»« und Leuschkc, die tldpschmann, «rivatklagsache» Schröder gegen Horn. sowie in Meteorologische Beobachtungen der deutsch« «erwarte in Hamburg am 2. Fednior um 8 Ubr «large». 70» 780 780 leicht tnhsng schwach leiser Zug lener xlug leiser ftug «iiil leicht eo«»»«r. Tunst woilenlo» wolkig wollig bald bedeckt halb bedeckt') Tunst wvikenio» r) wolkeulo» wolkcnioi wolkenlo» — 12 v». - ! «ln». «opanhage».... 780 S>V leicht lStockholw .... 778 »s i 8VV leicht H»»»nda .... 7UI « st > 8>V leich, «t. Petecsbur, W«>Ia« . . vawburg , . Memel . . , Kar« ... Münch«. . . . iielpzi, . : . . . 782 SierUn ..... 7«I Wien 781 «reeinu ..... 782 ^ 80 I) Seegang inniig. L> Reis. Uedcesscht der Witterung, Nährend da» Maximum de» liuiidruck« mit »Snehiuender Fnlenßlül langiam ostwgrl» sortichrcitct. breitet ein Deprelsiondgebiet im Nordwestk» seine» Linftnh immer inchr ans da» Nord- und Osiieegcbiei and, io bas, tzir daiseibe wieder trübe» Weiter mit steigender Tcittvrralur gtt erwart«» i». lieber tlennaleuropa ist da» Weller ruhig, irocken und meist wollenlos. Ter Frost Hai in Deulichland sgsi allgemein zugcnomincii, insbesondere im Binnenlande, wo teht überall strenge Külte herrscht: an der vstpienbischc» Küste dagegen liegt dicTem- Perginr ineist etwa» über dem Gesricrpunkt, Elbhöh» in Dresden, 0. Februar» Mittags: 132 Cent. unter». Tassesgeschtchte. Deutsches Reich. Fürst Bismarck beabsichtigt, für einige Zeit nach Friedrichsruhe übcrzusicdeln und wird sobald ihm seine Gesundheitsverhältnisse gestatte», dahin abreisen. Die Ernennung für den amerikanischen Gesandtschalts- postcn am Berliner .Hofe ist nunmehr erfolgt. Ter neu ernannte Gesandte der Bereinigten Staaten ist Mr. Taff von Lhia, unter Grants zweitem Präsidium Kricgöministcr. Potsdam. (D iphtheritiö im Kadettcnhause.) Leider ist auch noch ein vierter Kadett, v. Bronikowski auSFauer, der Diphtbc- ritis erlegen. Glücklicherweise dürfte dies das letzte Opfer der schweren Epidemie sein, von der die Anstalt beimgesucht worden ist. Bon den 9 vorgekommcnen Erkrankungen endeten 4 mit tödt- Uchem Ausgang, in vier anderen Fällen sind die von der Krankheit Befallenen als RckonvaleScenten bereits in die Heimatd entlasten und der letzte noch im Lazarett) befindliche Divhtheritiökranke befin det sich bereits aus dem Wege entschiedener Besserung. Immerhin dürften noch einige Wochen vergehen, che die Anstalt, nach voll ständiger Desinficirung aller Räume, wieder eröffnet werden kann. Der legitimistische „Elairon" läßt sich aus Berlin eine G e - schichte erzählen, die muthmaßlich erfunden, aber immerhin charak teristisch ist für die Art, wie man gewisse Verhältnisse ansieht. Danach soll ein bekannter Maler, der sich bei .Hose großer Beliebt heit und Schätzung erfreut <A. vou Werner), um die Erlaubniß gebeten haben, die Hauptscene des OrdcnSfestes zu zeichnen, um auf Grund der Skizze nach der Natur ein großes Gemälde aus zuführen. Kaiser Wilhelm crtheilte diese Erlaubniß in gnädigster Weise. Der Künstler erhielt beim Ordensfestc einen guten Platz, von dem aus er Alles bequem übersehen konnte. Nachdem er seine Zeichnung ansgesührt hatte, suhlte er eS als eine Pflicht der Höf lichkeit. dieselbe dem Kaiser zur Genehmigung zu unterbreiten. Sie stellte den sogenannten Kursürftensaal dar, mit dem Kaiser auf dein Throne, den Prinzen des königlichen Hauses zur Rechten und den übrigen Fürstlichkeiten zur Linken des Thrones. Um in die Gruppen etwas malerische Bewegung zu bringen, batte der Künstler den Kronprinzen ganz in den Vordergrund gestellt und den rechten Fuß auf die erste Stufe des Thrones setzen lasten. Tags daraus kam VaS Blatt aus dem Kabinet des Kaisers zurück. Der erhobene Fuß des Kronprinzen war mit kräftigen Bleistiftstrichen durchkreuzt und am Rande stand in der wohlbekannten Hand des Kaisers die lako nische Bemerkung: „Noch nicht. Wilhelm." lieber ein entsetzliches Verbrechen berichtet die „Stargardcr Zeitung" Folgendes: Ein Dienstmädchen, das bis vor kurzer .seit dort in Dienst stand, hatte sich ein kleines Kapital gespart, welches sie aus der Sparkasse eingczahlt hatte. Vor einigen Tagen nun hob sie das Geld ab und fuhr damit nach Schneiocinülil, in welcher Gegend sie zu Hause war Dort begab sic sich zu einem ihr be kannten Fleischeriiicistcr und entdeckte ihm i»i Lause des Gejurächs, daß sie eine größere Summe Geldes bei sich trage. Der Fleischer gab dem Mädchen nun den Rath, das Geld einzuwickein und sich aus de» Kops in's Haar zu binden, welchen das Mädchen auch be folgte. Sic wollte sich zu Fuß nach ihrem drewiertcl «tundc ent fernten Wohnort begeben und bat, da ihr Weg zum größte» Tlicil durch die Haide führte, unterwegs einen zufällig dnherkoinmenden Gendarmen, sic din^i dieselbe zu begleiten. Ter letztere willigte auch ein und begleclete das Mädchen den größten Theil des Weges. Kaum war er indessen einige hundert Schritte zurückgegaugen, oa; bürte er einen herzzerreißenden Schrei. Er eilte sogleich zurück, kam s aber leider zu spät, um das gräßliche Verbrechen zu verhüten, denn > er sand nur den Leichnam des Mädchens, jedoch ohne Kopf, an der Straße liegen. Der Verdacht des Gendarmen lenkte fick sofort ans den Fleischeriiicistcr, da er von dem Mädchen unterwegs ge sprächsweise erfahren, daß Letzterer um das Geld wußte und ehr den Rath ertheilt habe, das Geld in das Haar einznbinden. Er eilte sofort in die Wohnung des Fleischers und traf daselbst nur die Frau an. Aus die Frage, wo ihr Mann sei, aiitwortetc sic, ,.er ist noch nicht zurück vom Schlachten". Nach einigem Warten kam der Mann nach Hause und brachte einen Gegenstand in ein Tuch cingewickclt mit. Der Gendarm fragte, was er darin habe, worauf er die Antwort erhielt: „Ach, es ist nur ein Hammelvkops" DaS Packet wurde dann unter das Bett geworfen. Der Verdacht des Gendarmen war nun zur Gewißheit geworden. Er verließ anscheinend befriedigt das Haus kekrtc jedoch in kurzer Zeit in Begleitung mehrerer Kollegen zurück und untersuchte mm das Packet, besten Inhalt aus dem Mädchcnkopf 'bestand Die Ver haftung des Fleischers erfolgte sofort. Nach Mitthcilungen, welche der „Nat.-Ztg." zugelien, scheint bei dem unverändert icitens der Rcichsregiermig scstgehaltcnen Be streben, aus der Tal> aks»Bestcucrung erheblich größere Er träge zu gewinnen, wieder neben dem Monopolproiett das einer Fadritationssteuer, wie sie in Amerika und Rußland besteht, mit progressiv steigendem Satze, in Verbindung mit einer Hohen Licenz- gebühr für den Handel mit Tabak und Cigarren, in Aussicht ge uommen zu sein. Bekanntlich ist dieses Projekt schon früher der Gegenstand eingehender Prüfung (es waren dazu auch Kommissaricn nach Amerika entsandt worden) gewesen, deren Resultat kein gün stiges war, insofern sich herauöstcllte, daß das System der Fabri- katwnSstcuer die eingehendste, ununterbrochene Kontrole des Ge schäftsbetriebes durch die Behörden erfordert. Es wird unS be richtet, daß die llcbcrmittclung eines Monopolentwurses an die Bundesregierungen noch nicht stattgesundcn hat. Mit der Aus arbeitung eines Entwurfes über die Fabrikationssteuer ist der Geh. Rath BocciuS im Reichsamt des Innern beschäftigt: der Mehr- ertrag dieses Projektes gegen die jetzige Steuer ist aus rund 90 Millionen Mark geschäht. Die Perzcptionskosten sollen durch bei der Buchung zu verwendende Stcmpclmnrken im Maßstal) von '.o Prozent gedeckt werden. Lefterreicst. Fast zwei Monate sind seit dem Brande des Ringthcaterü verstrichen, der die Mi sä re des Feuerlösch wesens so schauerlich enthüllt hat, schreibt die „Wiener Mg. Z." Gegen den Ingenieur, der am 8. December die Feuerwehr leitete, sowie gegen einen Löschmcister schwebt die strafgerichtliche Unter suchung. Sowohl gegen den Lberkommandanten als gegen den Kommandanten wurden ferner seitens mehrerer Löschmcister schwere: Anklagen erhoben Die gemeinderäthliche Feueriüich-Ko»imission, sowie der Gemeinderath verfolgen jedoch nur Ein Ziel: Alles zu verschweigen, zu vertuschen. Trotzdem, daß Feuerlösch- und Ret- tungawescn Alle? zu wünschen Übrig lasten, hat der Gcmeinderath seit dem 8. December nichts, gar nichts getha», um Abhilfe zu schassen. Die Vermehrung der Feuerwehr um — zwöls Mann wird doch nicht als rettende That bezeichnet werde» können? Bald nach dein Rmgthcater-Brande brach im Bezirke Favoriten ein bedeu tender Brand ans. Es stellte sich heraus, daß der 40,000 Seelen zählende Bezirk über eine Spritze, 2 Wasserwaaen und zwei Paar Pferde, endlich über drei Hydranten verfügt I Diese trostlosen Zu stände, die für die erste Stadt dev Reiches geradezu eine Schmack sind, wurden durch Gemeinderath Reisingcr dem Gemeinbcrathe zur Kenntniß gebracht. Geschehen ist seitdem nichts. >>„ den städtischen Depots aber liegen !>oo Hydranten seit Jahren undcnützt. Vorder Katastrophe konnte man sich dem falschen Wahne hingebcn, daß unser Feucrwchrsystem allen Städten zum „Muster" diene» könne, nach derselben weiß man, daß unsere Feuerwehr trotz der braven Mannschaft hinter der Feuerwehr der kleinsten Provmzstädtc dcS Auslandes weit zurückstcht. Unsere Feuerwehr ist viel zu gering an Mannschaft, Ihr fehlt die tüchtige Leitung, ihr mangelt die Aus rüstung. Statt rasch zu handeln, statt Abhilfe zu schassen, beschloß der Geincinderath die Einsetzung einer „großen Kommission", die bis nun auch nicht eine einzige Sitzung gehalten hat! Man hat schon vergessen, daß die Katastrophe vom 8. December hauptsächlich aus dem Grunde so furchtbare Dimensionen angciiommeii, weil der Feuerwelirdienst durch ungeschulte Leute besorgt wurde, die bei dem ersten Lärm davongelausen sind. Und trotzdem hat der Komman dant der Feuerwehr den Mutli, zu erklären, es sei nickt nothmcndig, städtische Feuerwehrmänner i» die Vergnügung-; Etahlissemcntö zu entsenden: man solle einfach ciniae Leute m die Uniform stecken, das Publikum werde schon beim Anblick der Uniform volles Ver trauen haben und beruhigt sein. So spricht nach dem 8. December der Kommandant der städtischen Feuerwehr, und die Mitglieder der gcmeinderätblichen Kommission nicken zustnnmcnd mit de» Köpfen... Tie Anklage soll dem Direktor des Wiener Ringtheatcr s, Herrn Jauner, blos ein Faktum zur Last legen, baß er nämlich die beiden in die Anklage mit ciiibczogcnen Arbeiter statt beim Wasser wechsel, den sie hatten bewachen sollen, anderweitig beschäftigte; aus demselben Grunde wurden diese beiden Arbeiter in den An klagestand versetzt, indem sic, statt auf den Wasserwechsel ihr stetes Augenmerk zu ricksten, sich zu anderen, als den ihren vorgeschrie- hencn Verrichtungen verwenden ließen. Die gegen I>r. v. Ncwald vorliegenden Gravamina stützen sich aus den bekannten Schnftcn- wcchiel zwischen Statthalter« und Bürgermeisteramt. Der Prozeß gegen diese 8 Personen sott im März oder April zrn Verhandlung kommen und dürste. da nicht weniger als 300 Zeugen vernommen werden sotten, wohl 3 Wochen dauern. Mit Rücksicht auf diese Ausdehnung des Prozesses wird derselbe zwar vor einem Vier- richterkottegil»», jedoch im Schivurgerichtssaale durchgesittirt werden. Unerhörte Grausamkeit. Man schreibt aus Rovenslo in Böhmen: Joseph N., ein immer crccntrisckikr Mensch, zankte wiederholt mit seinem Weibe, weil sie ihm sein Lieblingsessen, Hasenbraten, mit zu wenig Speck vorsetzte und drohte ihr wieder holt, sie selbst ordentlich zzu „spicken". Als ihm am 27. Januar wieder ei» zu wenig gespickter Hase voracseht wurde, warf er seine Gattin nieder, band ihr die Hände, zerriß ihr die Kleider und stopfte ihr zahllose Speckstücke in den Hals, worauf er das Zimmer verließ und absverrte. Mühsam schrie das Weib um Hilfe; die 'Nachbarn befreiten sie, doch ist ihr Zustand bedenklich, da ihr viele Speckstücke nicht aus dem Halse gezogen werden konnten. Ter Mann wurde dem Arzte zur Beobachtung seines Geisteszustandes übergebe». Frankreich. Eine s r anzösi sch eColon n e führte nach England. Ueber daS letzte Eisenbahn-Unglück, dessen . Schauplatz ani Sonnabend Abend die North London-Eisenbahn unweit der Statwn Oid Ford war, hört man noch folgendes: Kur» nach 10 Ubr waren mehrere leere KohlenwaggonS von einem Zuge entgleist. Ehe di« zerbrochenen Wagen, welche das Geleise bedeckten, weggeschafst werden konnten, subr ein nach Poalar bestimmter Per sonenzug mit voller Geschwindigkeit heran. Fm nächsten Augen blick erfolgte der Zusammenstoß, durch welchen die Lokomotive ent- leiste, die an einer Brückcnniaucr zerschellte, ein Waggon dritter Klasse vollständig zertrümmert ward und die darin befindlichen Passagiere unter den Trümmern begraben wurden. Die herrschende Finstcrniß machte die ganze Scene noch schrecklicher und erschwerte außerordentlich die sofort mit Energie in Angriff genommenen RettungLarbeitcn. Fünf Personen wurden als Leichen und ebenso viele mit zerbrochenen Gliedmaßen und mehr oder minder schweren Verwundungen aufgcsunden. Die in den übrigen Waggons be findlichen Personen kamen mit dein bloßen Schrecken davon. Amerika. Ausfinden eines gesunlenen Schiffs durch Eleklei- cität. Fm Sommer ging ans dein Eriecsce der mit Kupferbarren beladene Schooner „Vermiliona" zu Grunde. Die Eigenthümer des Schiffes boten damals alles Mögliche aus, die Ladung, deren Werth aus 60,000 Dollars geschätzt wurde, zu hebe». Aber trotz der größten Anstrengungen gelang cs nicht, die Stelle auszufinden, wo das Schiff gesunken war. Vor Kurzem kreuzte ein Schoner, an dessen Bord sich zufällig eine neu erfundene elektrische Vor richtung zur Entdeckung von Metallen befand, auf dem Eriesee, als plötzlich das Instrument Anzeichen gab, die aus das Vorhandensein von größeren Metattmaffen unter dem Wasserspiegel schließen ließen Nachdem die betreffende Stelle genau markirt war, wurden Taucher lüiiabgelassen, mit Hilfe deren cs gelang, den seit einer langen Reibe von Fahren vermißten Schooner auszufinden und die Hebung der längst verloren geglaubten Ladung zu bewerkstelligen. Arabien. Ganz 2) einen hat sich gegen den Sultan erhoben. Die Rebellen, an deren Spitze Sehens Suleiman. Neffe des Groß- schcriss, steht, wandten sich an de» englischen Gouverneur von Aden, damit er iluc Sacke bei der Königin Victoria befürworte. Ihr Programm ist: Arabien den Araber». einem in drei Tagen zurückgelcgten Marsche von l2'< Kilometern vor Mecheria eine große Razzia gegen di- «di,»,-,, yirni,-«.- auS und erbeutete, lOM» die aufständischen Araber chafe rmd 600 Knmeele. Tie Tribus aus und erbeutete Aufständischen verloren 90 Tobte Ter Ministerwcchsel wird für Paris auch in gesellschaftlicher Beziehung einen Gewinn bringen, da bei Fortbestehen des Kabinets Gambetta ans gewissen, etwas delikaten Gründen die Damen des diplomatischen Korps eS für angczcigt erachtet haben würden, so wenig als irgend möglich mit der offiziellen Gesellschaft in Be rührung zn komme». Unter dem neue» Ministerium satten diese Gründe vollständig fort und es darf sogar ans eine besonders leb haste Saison gerechne! werden, da die Damen von Freyeinel, Leon Lay, Fcrry, Eocher» n. s. w. gewiß nicht verfehlen werden, ihre früheren Gewohnheiten wieder aus.znnchme» und in ihren Salons zu zeigen, daß in Frankreich auch unter der Republik Eleganz. Liebenswürdigkeit und guter Ton ihre Herrschaft bewahrt haben. Ter Senat wählte an Stelle seines zum Finaiizmiiiisler be förderten Präsidenten San mit 168 von 233 St. den Republikaner Leroyer zum Präsidenten. Gambetta, weicher in Marseille eingetroffen ist, van wenige» politische» Freunden empfangen und »ach dem „Hotei Orleans" geleitet wurde, reist »ach Nizza, wo er 8 Tage bei seinem Vater bleiben und von wo er dann nach Paris zurückkelnen wird, um an der Kammerdebatte Theil zu nehmen. Schweiz. Das Dorf Fetten »» Eaifton Grnubündcn ist von Zerstörung bedroht. Ter Grund, auf weichem es steht, ist in Bewegung. Mehrere Häuser sind schon zerstört und wahrscheinlich wird das gaiiz Tors verlassen werden. Italien. F a l s ch e F inan z w ä ch t e r. Kürzlich stießen bei Nacht Schmuggler, welche Salz, Tabak und Zucker aus Oesterreich nach Ftalieir einschmuggeln wollte», bei Fudri ans drei Männer in der Uniform österreichischer Fiiumzwuchtcr. Die Schmuggler warfen ihre Ladung weg und machten sich eiligst davon. Die vermeintlichen Finanzwächter ließen sie rüstig stieben und waren nur bedacht, die Beute zu bergen. Dabei wurden sie aber entdeckt rmd a!s drei Bauern aus Ehiopris agnoscirt, weiche sich Uniformen der Finanz wache verschafft hatten, um einen derartigen Fang zn machen. Sie befinden sich bereits in Hast. Rußland. Tic fanatische Rede des Generals Stobelcss bildet noch immer so gut wie in Berlin, Wien und Paris das Tages gespräch. Während sie in einem Tlicile der russischen Presse mchr oder weniger getadelt wird, findet sic her Aksaloff in dessen „Rus" den begeistertsten Beifall. „Mit welchem Trostgesnhl wird man", heißt cs da, „diese patriotische Rede nicht nur in ganz Ruß land, sondern auch überall in der slavischcn Welt, vornehmlich aber am User des adriatischcn Ni:eres, ans den Bergen der Herzegowina und in den Tbälern Bosniens lesen. General Stobelcss kämpft nicht nur russisch — das kann man gewiß auch von allen unseren Offizieren und Soldaten sagen — er fühlt nicht nur russisch — das findet sich verhältnißmäßig oft auch bei Anderensondern erdenkt auch russisch, was leider bei uns eine Seltenheit geworden ist, na mentlich in den oberen Schichten der Fntclligeiiz und in den höch sten maßgebenden Kreisen " Die äußere Veranlassung zu der Rede bestand darin: Fn Petersburg wurde am 24. Fannar der Falircstag der Erstürmung von Gök-Tepc gefeiert, ^.er frühere Ober-Besehlshaber der Kaukasus-Armee, Großfürst Michael Nikola- jcwitsck, batte au diesem Tage den Sieger im jüngsten Feldzug gegen die Achal-Tekinzen, General-Adjutanten Lkobeleff, sowie die Offiziere, welche an der Belagerung betheiligt waren, zu einem Dejeuner in sein Palais geladen. Abends vereinigten sich die Theil- nehmcr der Erpcdition im Restaurant Borrcl zu einer gemeinsamen Tafel, an welcher General Skobelcff jene Rede hielt. Wie ver lautet, ist der General znnr Präsidenten der Kommission zur Rcor- aanisirung der Verwaltung im Turkestanschcn Gebiete ansersehen. Das klingt allerdings nicht darnach, daß, wie Andere vcrmuthen, die gegenwärtige Reise des Generals außerhalb Landes keine frei willig angctrctenc sei. Eine sehr ernste Frage für Rußland ist die der Gleichstellung der sogenannten Altgläubig e» mit den anderen christlichen lliitcrthancii. Die Zahl der Altgläubigen wird aus 13—l4Mi>lionen berechnet. Sie sind fast alle rechtschaffene, wohlhabende Leute. Zu ihnen gehören Millionen von Kosaken, z. B. fast alle Kosaken vom Ural, auch wohl die Hälfte der Kosaken, welche den persönlichen Convoi des Kaisers bilden, ferner gegen 60,000 vermögende Kans- lcute in Moskau. Nie hat sich unter diesen Dissidenten ein Anarchist gesunden. Aus Verwendung des Grasen Vludow wurden zur Zeit des Kaisers Nikolaus gegen die Altgläubigen strenge Maßregeln crgriffcn.welchc jedoch ihren Fanatismus nur verstärkten. Milder behandelte sie der verstorbene Alexander II. Fetzt sotten dieie Millioncn, deren Fcblcr nur darin besteht, daß sic das Kreuz anders schlagen und einige Stelle» der Bibel anders auSIrgen als die Be kenner der Landeskirche, von einer unverdiente» Bedrückung befreit werden Feuilleton. V Heule geht, im Kgl. Hofthcatcr die schon zur Jage ge wordene erste Fphigeiiienauiftihrung^von Gluck in Scene. Hoffent lich fehlt für iüiftftge Woche auch Schumann's herrliche Genoveva nicht im Repertoir lepräsentircn doch beide Werke zwei Höhe punkte edelster Musik. -p Die „Robert"-Ausführung rm Königl. Hofthcatcr am 2. «zcbruar mit Frl. L. Lehmann war teinessalls ausverkaust, wie andere r„per» mit de», Gasle. Musikalisch verlies sie günstig, da .Herrn Guvehus männliche Erscheinung und treffliche Phrasirung dem Roberck die nötlngc Folie verlieh und auch Frl. Neuthcr recht schön die Alice sang. Nicht minder erntete Frl. Lehmann, wie bereits vor einigen Wochen, als anerkannt eine vorzügliche Prin zessin, die lebhaftesten Auszeichnungen. Den Bertram gab Herr Decarli, den Reimbaut Herr Rosthmulst. Wenn man Gelcgenbeit hatte, den letztgenannten jungen Herrn Sckinbert'sche Lieder so reizend singen zu hören, so darf man seiner Bühnenniicrfahrenheit nach noch hoffen, er wird bei öfterer Beschäftigung auch in der Oper eine tüchtige Entwickelung finden. Frl. Kötter tanzte die Helene mit Bravour. Fcde künftige Battetcuse, weiche das poetische Frl. Zink zu ersetzen bestimmt sein wird, dürste einen schweren Stand haben. Tie letzterwähnte, noch sehr junge Gästin, Frl. Oualitz, ist von Dresden wieder abgereist. -j- Wie kurz bemerkt, ist die ursprüngliche Absicht der Leipziger Stadtthcatcrdirecstion, Sr. Maj. dem Könige in Leipzig „Euryantbe" vorznfülircii. abgcändert worden und man gab „Tristan und Fsolde" von R. Wagner, mit Herrn Lederer und Frau Rcichc- Kinderiiicnni. Für das Dresdner Hostbcater war dieser Theater abend vielleicht insofern von Wichtigkeit, als Se Majestät, der be kanntlich ein hervorragend musikalisches Urtheii besitzt, nunmehr die vielumstrittene, bewunderte nnd gehaßte, eigenthümlichstc Wagner oper luminclir aus eigener Erfahrung kennt. j- Götz' in Dresden noch ungestörte Over „Ter Widerspen stigen Zähmung", die vor fünf Fahren in Wien «wie in Leipzig, Berlin, Mannheim, Hamburg re.- großen Beifall fand, ist jetzt mit Frau Lueca und Herrn Sommer ncustudiist höchst rrfoigreich in Szene gegangen. Vesper in der Kreuzkirche heute 2 Uhr: l) Fuge in st!«- 'Ini' (sünsst.) sür Orgel von Foh. Scb. Bach, gespielt von Herrn Emil Höpner, Organist an der Frauenkirche hier; 2) Zwei Motetten vonE.G.Reißiger: n> Roiioclietim Domino, b) ..Ui-od-ctoi' nv8tor" cz. l. Malet; '3> „Wach' auf mein Herz und singe", Hvmnnö sür Bariton-Solo, Elwe nnd Orgel (z. I.Malc) von E. Vittiers Stan ford, Organist in Ennibridge. i Das Eonecrl des Koschat-Ouintels aus Wien findet heute, das des Frl. Aglaja Orgvni am Montag, beide im Börsensaale, statt. Wie ein uns vorliegendes Telegramm ans Petersburg meldet, hat dort vorgestern Abend das >jroße Eoneert Marcel la Sem brich's zum Besten der armen -Ltudirendeu im üdersüttten Saale der Adclaressouree stattgehalft und 7000 Rubel eingetragen Sie spielte dies eine Mai ans böchstcn Wunsch, wie in Dresden, Klavier (Liszt's Sommernnchtsfantasiei, Violine tEoneert von be Beriot) und sang. Der Enthusiasmus war unbeschreiblich ,ino8pro88i!,Io) nnd der künstlerische Erfolg war der denkbar glän zendste der Saison. -j-Der viclverdientc E'oncertmeistcr Herr Hnbert Rics in Berlin ist vom Kaiser durch den Titel eines Königlichen Professors ausgezeichnet worden. Fm ziveften Produktion» Abend des Tonküiistler- Vereins, der mit wenig Glück mit dem seit Monatsfrist annon- ! cftstcn Dengrcnwnt Eoneert zusainmenffcl, wurde von Herrn Bürchi j nnd Herrn Heß sehr schön Rubinstcin's Eetto-Klavier-Sonate Lp. 18 gespielt nnd ferner eine Phantasie sür zwei Klaviere Lp. 207 von F. Raff (Herren Höpner und Faiisc»), welch letzteres Werk dankbar für den Vortrag sich erwies, ohne musikalisch tief zu berühren j Fnm Schluß kam F. Schuhert'ü Letett Op. l66, welches die Herren > Feiger!, Ecklioid, Wilhelm, Böctman», Trautick, Tcninitz, Hübler - und Stein nuüsührten. Das langansgesponnene, aber köstlich reiz volle Werk erregte allgemeines Entzücken. Wäre die Wahl des Gewerhehanssnales zu diesen Kammer»iilsikadeiiden eine freie, so müßte man sie beklagen; denn trotz der Absperrung der Galerie und des Hinteren Saales sind die Räume sür intimen Mlisitgennß zn weitschweifig und ein inniges Verschmelzen der einzelnen Fn- strnmentenklänge ist nickt zu erzielen möglich. AIS AnShilse war die Wahl des Saales ader geboten nnd bis zur endgiltigcn Rekon struktion des Hotrl de Sare bleibt dem Vcreinsvorstand nur zu danken, daß er zn der Benutzung der an sich so schönen Räume des Gewerbehamcv verschritten ist. V Zur Frage der Mittelgänge in den Pargnets der Tbca er schreibt General-Fiiteudanl v. Hülsen Folgendes: „Fn den Königlichen Theatern existirt in den Pargnets kein Mittclgang. Fm Opernhnnsc verlangt ihn die Polizei auch nicht, wohl aber im schauspielhani'e nnd rch gehe, allerdings in anderer Weise, was durch die Lokalität bedingt wird, insofern darauf ein, daß ick die Seltengängc verbreitere bis ans einen Nieter und zwei neue Ein gänge ichaffe, aber keinen Mittelgang. Es ist arg, daß zwei auf absolute Liederlichkeit, Nachlässigkeit und Leichtsinn znrückznsührende Katastrophen (Nizza nnd Wien) solche Belästigungen rc. für an ständige nnd ordnungsliebende Theater verursachen; eS ist die aitc Geschickte vom Brunnen, wenn daS Kind hineingesattcn." Wenn der Brief authentisch ist (er ist an Herrn Maurice in -Hamburg ge richtet), so ist er fast frivol zu nennen. zeigt aber allerdings deut lich, wo der Widerstand zn-gen jene Verbesserungen die ü berall daS Publikum zu seiner Sicherung verlangt, zu suchen ist. * G r a b s ch r i f t f ü r c i n e R o m a „ - S ch r i f t st c I l c r i n: Hier ruht, sie, die so viel geschrieben- Flir Trauernden, o fasset Muth; Es ist uns ja ein Trost geblieben. Daß jetzt auch ihre Feder ruht. Abends ein getroffene Börsen. Paris sP>o»nIikiO, a. grl-rnar. sTchlnsi.) Ncizc» grbinar »I.oo. M.N- Angnil .-Ü.7... n,»i. -ririln» geblnar »8,00. Mni-Angusl »v.r», ruhig. RübiU grhui.il 7e.:,o. M.i!Oln.nül :r."0. Irs,. Tlmslcrliam l-pi-huklcio. grdula,. Welzen Mär« 227, Mal 218, steigend. Roggen Ma.z .-O!. -.Rai 107. inlna. ««»»»» -oieirrtt'rN.'.! . ! geh'. -hin».) Wehen sieeig. ruhig Andere» Nage