Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 15.04.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187404152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740415
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740415
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-04
- Tag 1874-04-15
-
Monat
1874-04
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.04.1874
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»«it« r». «kr. io». »»LUV»«» Slttt^ooQ,»«» L», ckdprtl 1«V«, herumschleicht. ter rS zumeist aus fremde Keller und Ibren Inhalt abgcsehe» lat. — In diesen Tagen sind mehrere »Briefkasten, die an den Thürcn niedrerer in einem Hause au! der Scestraße befindlichen Geschästöloea'.itäte» anacdracdt sind, erbrochen worden. »Auch ist jedcistallö don dem nänniäcii Thätcr an demselben Tage der versuch gemacht worden, in eine in demselben Hause gelegene Wohnung nur Gewalt einzueringc». — (sin unbekannter ZNan» von großer Figur mit blondem Bart und blonden Haaren konrinl in den Verdacht, am vergan genen Sonntag »Abend aus einem bicstgru Toiizsaale einen grauen Sommerilverzicder und eine» braunen Rohrstock ausgefudrt zu haben. In tcm ttcberrieber hat sich noch ein Zigarrenetui mit acht Thalcrn Inhalt befunden. Der Bestohlene ist ein hiesiger Schuhmacher, derselbe bat einmal getanzt, hierzu »Kock und Stork vorder bo» sich abgelegt, und diese Zeit hat der Unbe kannte, der vorher mit ihm am nämlichen Tisch gesessen, dazu benutzt, init seinen Sache» zu verschwinden. — An, Sonntag hat in Leipzig die Messe begonnen und scheint einen guten Gang zu nehmen, denn bis gestern sotten bereits bei der dortigen Polizei iO Taschcndiebstähle zur Anzeige gekommen sein, bei welchen Beträge von 300 bis 4000 Thlr. den gervandtenDieben zur Beute gefallen sind. — A us der Tharandter Gegend. Nachdem das weiße Gewand des Winters noch vor wenigen Wochen die Fluren und »Wiesen unserer hochgelegenen Gegend bedeckte und die andauernden Frühjahrssturme, verbunden mit heftigem Ziegen, mit wenigen Un terbrechungen bis zum Osterfeste anhielten, ein Umstand, welcher namentlich für die Stadtbewohner maßgebend gewesen zu sein scheint, höchstens die Nächstliegenden Ortschaften mit ihrem »Besuche zu be denken, hat sich jetzt der längst ersehnte Frühling »Bahn gebrochen und die Alles erwärmende Sonne laßt ihre Strahlen so freundlich aus dem azurblauen Himmetsgewölbe aus Menschen, Thiere und »Pflan zen Herabsailen, daß auch wir, sobald sich uns eine freie Stunde dar bietet, die »Worte des Dichters beherzigen: des Zimmers Gesanglich und dem engen Gespräche entfliehen und uns freudig in die von »Heuein o.uslebende und einladende Natur retten. Auch die »Natur rings um uns ist ein Theil des unermeßlichen Alles und trägt auch das Ihrige bei. die, namentlich in unserer heutigen materiellen Zeit die Heiterkeit des Gemüthes trübenden Sorgen und Grillen zu ban nen und unsere Gedanken zu Dem empor zu lenken, welcher »Alles um uns her ins Dasein gerufen, daher: „Jeder Fels ein »Altar, vor dem Erhabenen zu beten!" Doch verzeihen Sie diese Abschweifungen, ich wollte Ihnen nur ein Weniges über den gegen wärtigen Stand der Feldfrüchte in hiesiger Gegend berichten. Zu nächst ist der Stand der Saaten, namentlich der des Weizen und des Nvagen in Folge zahlreicher warmer »Niederschläge und des dem »Anscheine nach anhaltenden freundlichen Frühlingswetters ein durchaus befriedigender. Tie dunkelgrüne Farbe derselben zeugt von der innewohnenden Fülle und Kraft. Dasselbe ist von dem Stande des Klec's und Grases, dieser so nothwendigen »Nahrungs mittel für das Horn- und Kleinvieh, zu sagen. »Wenn hier und dort — und Beispiele finden sich dafür — eine »Wiese oder eilt Garten ein graues und kahles, an Stelle eines frischen und grünen Gewandes zur Schau trägt, so kann der aufmerksame »Wanderer daraus schließen, daß Etwas faul ist im Staate Dänemark, nämlich in der Theorie der Bewirtbsckiastung des betreffenden »Besitzers: er hat es an den nöthigen Düngemitteln fehlen lassen! Was die »Aus saat des Sommergetreides, des Hafers und der Gerste und das Legen der Kartoffeln betrifft, so ist dies zwar noch nicht erfolgt, steht aber unmittelbar bevor. Auch die Knospen der »Aepfel-, Birn-, Kirsch- rmv Pilaumenbäume sind bcreiis sichtbar, so daß es nur noch weniger warmer Sonnentage bedingen wird und die Baumblüthd prangt in schönster und anmuthigster »Fülle. Um nun noch mit wenigen »Worten unserer befiederten Freunde, welche den Besitzstand des Meirichen. Gebäude und »Pflanzen von Insekten säubern, ihn durch ihren Gesang erheben und im Herbste wegziehen, zu gedenken, ,o sind von denselben die Staare und Lerchen und andere Commili- -oncn längst eingelroffen. während die »Ankunft der Schwalben, die von ihrem südlichen »Aufenthaltsorte: »Nordafrika und dem südlichen Italien aus, eine weite und beschwerliche »Neffe zurückzulegen haben, erst in nächster Zeit zu erwarten sein dürste. — Schließlich sei noch Len Natrnffreunden der Residenz, natürlich 8vreno ooolo, ein »Aus flug nach Tharandt und ein »Besuch seiner heiligen Hallen, des Forst gartens, der Rums u. s. w. in dieser schönsten Zeit des Jahres von Neuem auf das »Wärmste empfohlen. tzl. D. — Am 15. März d. I. starb in Eibau im 90. Lebensjahre der Fabrikant Herr Christian Gotrlieb Priebs, merkwürdiger Weise ge rade 160 Jahre nach seines »Paters Geburt. Letzterer war nämlich geboren 1714 in Eibau, sein Sohn 1764 als letztes Kind aus zwei ter Ehe. — Am 9. d. erschoß sich hinter dem Bahnhofe zu Zittau der aus Rcichenberg gebürtige k. k. österreichische Obcrqufseh« der Finannvache Ferd. Waldstein mit seinem Dienstaewehr. Die ?lb- nahme der Sehkraft seiner »Augen und die Befürchtung einer mög lichen Erblindung sollen ihn zu dieser bedauernSwerthen That ge trieben haben. — Vcrstc > gernngcn den 10. d. M. in den GerickffS- ämiern: »planen : Wil!».'lm Bnff'S Hausgrunkstücke, 3725 Tblr., 3717 Tiffr., 1538 Tiffr., Ii»,2-6 Tlffr; Osebatz: Christian Zinke»ö Gruudstü k in Dahlen. »0 !6 Thlr.: - OclSnitz: Caroline Rcling's Fcltgruutsiück, 24.» Thlr. tarirt, in »VoigtSbcrg. O c»»cn tl i cst e Gerichtssitzung am 1. Avril. habe ter radiale Richter noch einen Ctcln genommen und dem Kegel an die Rippen geworfen. Richter leugnet ganz enllchictc» und ta Kegel kür keine Behauptungen keinen Beweis dlingcn konnte, wurde ter Angeklagte ireigciprochcn. - Crnciline Richter, tle Tochter de- Güterbotciiardeiterv Carl Gottllcb ZUchier, diente I» Strebten beim Gutsbesitzer Pietsch mit Wllbclrnlnc Therese Schwenke, lebt verehel. Böhme in Loschwltz, zusammen. Die bei- de» Mägde lountc» sich nicht vertrage» und lagen sich Liters i» den Haaren. An einem Iulitage nun soll die Schwenke Ihre Mitmagd Im Stalle am Zopic geiaßt, zu »Bete» gewvrfiu »ud mit dem Kopfe an die Stcinwaud gestoßen habe»; TagS daraus habe dir Schwenke die Richlcr noch mit der Faun über de» Kops geschlagen. Die Richlcr, welche schon ilühcr ziemlich schw'krmüihlg gewesen, fiel kurz »ach dieser angcl lichrn Mißhandlung in Geistes krankheit und mußte aus den Sonnensicin geschasst werde», von dem sie ledoch bald wieder entlasse» wurde. Auö diesem zog man de» Schluß, daß die Schwenke an der gräßlichen Krankhcitschuld sei; dies wurde jedoch nach statlgebabicr Untersuchung verneint. Trotz der bestimmten »Anklage der Richter wurde die »Böhme, i» Rücksicht auf die nvch lmmcr nicht vvliständigeGcislcoklarhcit der Gegnerin, In Velten Inslanccu lreigciprvebc». — O c sie n t l i che S I tzn ng der Stadtverordneten, Mittwoch. 15. April, Abends 6 Uhr. Tagesordnung: Vortrag deS Direktoriums über den Antrag teSStabtv.Lohrnia»», Saal- Ucvcrlassrmgkn betr.; Bericht dcö VcrwalkungSauöschusscS über die »Anlegung eines allgemeinen stäbtiichcn FriedhoiS; über cl» Rachpvslulat zu den Koste» des Tcrr.fffiiidnrchbruchS; des »Per wallungS- und RrchtSanSschusseS über die Erwerbung von »Areal .zur Erbauung eines Schulhanse» lür tle släbtllche höhere Löck ter- schule lRatbötöchterschnlei; bcS RcchtöauSschusscö über die Voll ziehung ter Kaukvcrlräge über die Dammmühle; über die DreSd- »er »Baumsragc: über die Mltvollzichung des LocalslalutS zu de» 8K 83 - 07 der rcv. Städtcortnrmg: bcö RcchtS- und »verwal- iuugSauöschusscS über die Bebauung eines Thcilö deS Areaiö der hiesige» Taubstnmiiicnanstalt; des Fiiianzauoschusscö über de» diesjährige» HauShaitplan und zwar über »Pos. 25-32, 33 und 10 der Ausgabe»; über die GaSrobricgrmg aus der Dürer, Cranach- und Prstalozzlstraße; über de» durä, die vorjährige Cholera Epidemie erwachsenen Geiammtanimavd; über die »An schaffung einer Deoinfictionöeinrick'tnng im Stadtkrankcnhausc; über die baldige Cinbermung trr gemischte» Deputation iür die städtische Steuerreform; die Verlegung dev GülcibahnboiS bcir.;> über die Koste» für »Beschaffung tcr Ilntcrlagcn betreffs tcs'Pro- jcctcS über Verlegung des WcißeritzbcttcS; über die Herstellung > clectrischer Kliiigcllcitnngcn s„> neue» Geb lute des Stadffranren bauscs; über die Aussührung ter Ertarbcsten aus dem VogelH wlcscnareal. — Witter«ngS-Beeback,t»»g am 11. April, »Abt. 5 ll.! »Barometerstand nach Otto eö »Bösest hier: 27 Baris. Zoll 6 L. sscit gestern unverändert). — Thermometer »ach Rcaumur: 12 Grad über Rull. — Die Schloßlhurnnahnc zeigte Oll- »Wlnd. Himmel: trübe, Rege». - Elbhvhe «n Dresden, l4.April. Milt.: 10Cent, über 9. Der Cinipruchcchcrhandlungölermin in Privattlagsachcn Mathilde Sceligmann s wider Hugo Starke wurde geheim verhandelt. Die rageSgeschtchtk. Deutsche« Reich. DaS Befinde» deS MelchSkanzlcrS bat sich »ach der „N. A. Z." Insoiern gebessert, als ihn, mündliche Verhandlungen und Kenntnisnahme von Geschäften inög'ich ist, Zm Uebrigen aber ist daran, daß er das Zimmer rcrffarcn könnt.' voraussichtlich in mehreren »Wochen nicht zu denke». Cr bai zwar in de» letzten Tagen ieteSmal einige Stunden außer dein Veite zugebracht, aber daö Nebenzimmer nicht anders alö im ZirfflsstUffe erreichen können. NeichStagSsitzung am Montage. Außer dem bekannten Compronrißantrage des Abg. v. »Bcnnigicn. den u.A. die sänunt- lichen säckff. »'iationalliberalcn: Brockbaus, Frsilani, Georgs, Koch. Pfeiffer und Stephani unterstützt haben >101,650 Man» aut 7 Jahre», liegen folgende Anträge vor: 1. »Antrag der Fortschritts Partei sAuSscld u. Genossen): „§ l deS Gesetzes tabm zrrsassen: Die FricdcnSpräscnzstärkc dcö Heercö wird lür jedes Jahr durch taS CtalS Gesetz scstgeslcllt. >vür das Jahr 1875 beträgt die Frndenspräsenzstärke dcö Hecrcö an Unteroffizicrcn und Mann- schaitcn 101,650 ».».staun. Die Einjährig - Freiwilligen koniw.cn a»s die FrietcnSpräscnzstärke nicht in »Anrechnung.'^ 2. »Antrag der CcnlruinSpartc! sv. Mallinckrodt ».Genosse» : „Die Fric dcnSpräscnzstärkc dcö HecreS an Unteroffizieren unk Manuschas- ten wird nach den Ictcsmaligcn »Verhältnisic» dcö Reichs durch taS jährliche Etatkgesetz sestgcstclit." 3. »Antrag der Sozialtcmo- kratcn lHascnclcvcr, Haffelinann und Rclincr): Die FrictcuS- präsenzstärke der volkSwchr an Unteroffiziere» und Mannschailcn dreier Jaingänge beträgt bis znm (»wlaß einer andcrw'clkigcn gesetz liche» »Bestimmung während der Dauer von zwei Monaten des IahrcS nicht unter 510,060 Mann, während der Dauer von zehn Monate» dcö Jahres nicht über l-».000 Man». Militärische und Leibesübungen der beurlaublcn Offiziere, Unteroffiziere und Mann- schaffcn, sowie der jungen Leute vorn voiiendctc» 1!. biS 2>>. Le bensjahre werten durch ein Gesetz geregelt." Nach dem einleiten den Referate dcö Abg.M!cnicI. der unter Darlegung d-r bekann ten Vorgänge auS tcrMIlitärcowniisston namentlich noä» hcr'oer- hob, »oie die Mitglieder der nationaliibcralcn »Partei nieincffs die »Absicht der Verständigung mit der RcichSrcgicrnug au, reu »Au gen verloren gehabt hätten, begründete »Abg. p. vstnnigstn den Compromihantrag, weicher sich an die Gcsctzgrundlagc »ng an- schlicßt und die CatreSbildrnig unberührt läßt; d e »Noih- wrndigkclt der Bewilligung der Frictcnöstäile aus siebe» Jahre scl bedingt durch die Stellung der deutschen Natien nach außen (Beifall.) Redner erinnert, wie ncthwcnrig baS Abkommen über ein Pauschquantum gewesen, weist cs man 1867 in Rücksicht auf die tamaligc postttickc Lagcbcwiliigt »abc; auch die jetzige politische Lage erheische besondere Rücksichtnahme. Die Behauptung, daö Budgetrccht eristirc nicht bei sirirtcr Prä senzstärke, »ei große Ucbertrcibung, übrigens hcischc der »Antrag volles Budgetrccht nach sieben Jahren. Mit der »Verfassung »ei der Antrag vollkommen vcrcinbarlich. tle dort verheißene Ziegel ung der HccreSstärkeirage könne dann cintrctcn. Unter solchen l Umständen sei Verständigung geboten, wie sie mit Zustimmung Dschatz : C HNmaiw per Regierung angcbabnt. Die Annahme des Zs 1 ccrRcgficungS- "" Vorlage ohne »Abänderung würde keine Mairrität dcö Reichstages odereinc so geringe finden,baßsic bedeutungslos ici. Sinchdic Zicgicr- ring müsscHaud dazu blctc»,die Rechte kcS»NcichStagcs nicht langer alö Havel,; denn dann müßte jede« Volk weit über da« seiner Krälte aiigcspannt werten. Wo find alle tle Ver heißungen geblieben, die wlr seit 18Ü6 In allen Thronreden und i» den ».'luolassungen der Minister erhielten und dl« beständig auf H-radmInverung der Militärmacht dlnwlelen, so- bald Dcutschla, d vollkommen geeinigt keir Das deutsche Reich ist gekommen mit neuen »Provinzen »nd neuen Grenze», die cl» Boll werk sind gegeiiübcr uiffcrcin Haupt»ci»dc, und trotzdem werde» die Rüstungen sostgclctzt. Dadurch gerade wird das Mißtrauest deS AuslaudcS gesteigert und das Letztere hat Gral Moltke neu lich deutlich bewiest», linier einziger Feind ist cine Eoalitlen der irciutcn Mächte, und ivrlck er andere dahin führende Weg kann denn »och gedacht werden, wenn nicht eine nvch größere Rüstung wie sie in dem gkgeuivärkigcn Gesetz erstrebt wird? DaS ist keine nationale, sondcr» eine selbstmörderische Politik. Ich erinnere taran, daß ui» die Erntezeit eine große Zahl Soldaten entlassen werken mußte, damit nur d e Ernte clngcdracht werden konnte. Scho» dieser Umstand muß deweise», daß wir allerdings Im vc- griff sind, die Krähe dcö Volkes übcrmäßlg zu belasten und der preußische» Regierung, die ja am > besten die Schulter» kcr Untertbanc» zu belasten versteht, ist sogar im preußische» Herrenhause von sehr gouveruementaler Seile gesagt worden, daß sie bereit» am Eapitaistock dcö Volke» zehre. Wenn daö schon am arüuc» Holz geschieht, wle wird c« dann am dürren sein! DaS heutige Compromlß eompromlttlrt »Alles, waS damit l» Verbindung tritt, »Persönlichkeit wle Prstr- cip, Rcstl'ölag wie Bnndcsrath, Volk wie »Armee (Lcbbalter »Bei fall ii» Ekntrnin und aus der äußerste» Linken). ES enthält nichts. wir da« Mißtrauen gegen die Lohalität der künftigen Reichstage, und dies Alles nicht auö Gesiniiungötrcue, sondern aus gegenwärtiger Begeisterung. Hier trifft das Wort Göthe'« zu: Die Begeisterung ist keine HeringSwaare, die man elnpbkeln kann iür lange Jahre. Ich wiederhole cö nochmal«, dies Gesetz ist nicht so sehr gegen dle döse» Franzose» gemacht, wie gegen die künftige» Reichstage der deutsche» Nation. (Lcbhaitcr Bei fall iin Centn»»».) Um 4V? Uhr vertagt sich das Hand biS Dienstag. Der alte Wränget vollendete am 13. d. sein neunzigstes Lehcnsiahr. Der Armee, in die er ii» Alter von >2 Jahren alö „Junker" cintrat, gehört der unverwüstlichc Herr achfiindsiebzig Jahre an und türitc wohl der älteste Soldat oee »Welt sein. »Ans Anlaß von Unruhen, weiche am Sonnabend, durch cle- riealc Agitationen veranlaßt, in Lanrahütte siattgciuiideii haben» sind, wie die „Brcöl. Ztg." »icitct, der Pfarrer Stabil und der Caplan Ganezarsci >ocgcii »Au»reiznng, sowie 8 Männer und S Frauen wegen Lantiricdc»isbruä' verhaftet worden. Der »Prozeß des »Polizeipräsidenten v. Wurinb gegen Elise Hessels ist »»»»»ehr vollständig beendigt. Das Obcrtribunal hat die gegen das Crkenntniß des Kammcrgcrichio eingelegte Nichtig- scilsbcichn'erte zurnckgcwlcscn und wurde diese Entscheidung der Vcnirthciitcir am Donnerstag im Erlminalgcrlchiögcbäutt am Molkeninarkt publicirt. Frankreich. Der 5. Mal, der TodeStag Napoleon'S 1., ist der GcbnrlStag kcr Kaiserin Eugcnie, welche von den bonapari tinis.hcn Biäticr» jetzt mit komischcr Eeremonle „Madame Möre' genannt w'ird. Wie der „GarrioiS" anzcigt, soll ain 5. Mal ein« Wall'abrt »ranÄffischer Damen nach Etiistlbrrrst veranstaltet und cS soilcn bei tieicr Gelegenheit der Witiwe Napoleon s III. ver schiedene Geschenke, wie »amcnllich ei» Medaillon und ein Arm, baue, dem kaiserlichen Prinzen aber ein Eprendcgen überreicht werden. Indien. Der Zorn der Götter scheint Indien ganz treffen zu wollen. Nicht genug, daß HungcrSnoth dort wütbet und mehr Mcnschcn lffnrafft alö wir je gewahr werden können, ist jetzt noch die Blattcrnkrankbclt - wie wir einem der „TImcS'' zugegangcncn Telegramme entnehmen — unter de» an den Notl'baiitcn beschäftigten, aus den Dörfern hcrbcigcströmtcn »Arbeiter» anögcbrochcn. »Aber auch damit nicht genug, wird die Wasscrnotb von Lag zu Tag größer. Meilenweit müssen einige »Arbeiter gehen, r»» Ihren Durst zu löschen. Regen wird unter solchen Umständen namentlich auch für dle Saaten sehr erwünscht, aber andererseits fürchtet man, daß mit dem Regen sich Krank heiten cinstcllen werden. Noch indessen ist daS indische Lcidens- regiiter nicht beendet. Unter allem Vieh grassirt die Maul- und Klaucn-Leuel e. Wenn man bedenkt, daß unzählige Dörfer in Indien jetzt ans taS Viel», taS ihnen den Reiß zmühren muß, angewiesen find, wird man auch diese Klage nicht gcringschäycn und de» Zusatz verstehen, daß unter den Fuhrleuten eine Panik herrscht. „Ich ging gestern", so lautet der Schluß der Depesche in der „Tiincö'', „bei der Leiche eines verhungerten Manne» vorbei und sah zwei Kinder lm Sterben liegen. Noch viele werte», trotz der gelejstcten Hilse, zu Grunde gehen." dringcndnöthlg zu beschränken, uni taS Verständnis» mit den »Parteien anzubahneii, weiche bislang ihre »Politik rinttrslütztcn. Die A»s- Pubiicalion des zweitinstanzlichen Urtl'ciiS »rar sctoch öffentlich; igaben des Reiches seien sokolossalerArt.daßvcrSlUcmrnhigstc.ratio cs l uitete ans 5 Tl ir. Geldstrafe. - Ernst Wilhelm Junker hier neue Thätigkeit zur Lösung eriordcrilch. Die »Parteien müssen die glaubte lieh durch cini c »Acuscrrmgen Johann Göttlich Dichte s eigenen Interessen tcm Allgcmelnlntcressc, dem Vaterlandsinteresse rerlctzt: er sah »ie » r ehrverletzend und seinen Credit schädigend ffmtcrortncn. Daz» müsse» alle nationale» Parteien Mitwirken, an und wurde des: alb bei Gericht klagbar. Dieses konnte in den Etz müßte ein unglücklicher, in seinem innersten Wesen kranker von Diel te übrigens gar nicht in »Abrede geslclttc» Worten nichts > Staat sein, in welchem daö Volk solche Zugeständnisse seinerRc- Beicidigcntcs finden und sprach den Priratangcklagten unter > gicrung nicht machen und die Regierung sie nicht erhalten könnte, Au-erlegnng eines Rc nigungoeidcö klagirci. Dieses Crkenntniß ohne die Geiahr. daß von ihr dieselben mißbraucht und zur ver winde reuie insescru rciermirk, aiS auch kcr Eid wegfiel. klimmcrung der voirörechte benutzt werten möchten. Solche Zu- <» hristian Heinrich Friedrich Enaei hatte iin Lause teö IahrcS i stände seien i»r dentschen Reiche nicht vorhanden. Wenn cöPar- i-72 von M'cri», Lange mehrere »Brieff erhalten, welche ihre teicn gäbe. welchen die Politik der Jahre 1866 und 1870 eine Schemata jedem:Uö in »Aibcrtr'S Compiiinentirbneh nicht aesun-ffThorlicit sei, so sei deshalb schon Zusammenwirken aller rnttlona- de» hatten; außerdem ließ Lange im December vor.J. noa» eine »len Parteien geboten, io lange der Kampf brenne, welchen ber Annonce loö, w el l e cbcn'aUs ctn as stark gesalbt war und gegen! ReichSreglerrmg von der römischen Curie (Lärm im Eentrum) ngel ging. Die erste Instanz sab die Epistel und »Annonce deS von deutschen »Bischöfin (neuer Lärm Im Centrum)ausgedrunacn. 'e Opfer arm »prioatangeklagleu als beleidigend an und verurkheiltc ihn zu lOj Thir. Strafe. Da cs sich aber beranKstelttc, daß die »Bcicidlgun- gc», irelehe in den »T'ricicn cnlhalten, »criälwt n-aren, so wurden Herste vom Gcrichlshoi die l>> au» 2 Thlr. ermäßigt. —Der »Ban kier Herr Carl Memkicwicz begab fiel eines Tages in das Gc- schästsloe.rl der seligen Maklcrbaitt n»»d lra» rert ckroas schari mlt Die Regierung werde niemals dein »Volke zu große Opfer aufir- lcgen, vielmehr stelö den »Verhältnissen Rechnung tragen; man »regeren Antragannrhmcn (stürmischer Beifall, ZischenImCentrum.) NamcnS der »Bundesregierungen verla» alsdann KricgSmInlstcr von Kamccke die bereits telegraphisch von uns gebrachte Erklärung, daß dieselben den »Antrag Bennigsen acceptirten einem der höheren »Beamten dieser »Bank, Herrn Mar München- »Abg. RcichcnSpcrger (clerieal). Seit tcm 30jährigen Kriege ist berg, zusammen. Der ziemlich gereizte »Wortwechsel endigte da-! der kirchliche Frieden nie so erschüttert gewesen, wie gegenwärtig inst, taff Mankicwlcz seinem Gegner ein: „Tie sind ein Ffigcl!" im neuen deutschen Reick», daö sich ankündigte alö das Reick» der zurie». Daraus entstand Klage und Acrnrthcilung des Bankicrö I Gvtfissurcht und der guten Sitte. ES wäre 1870 nicht derartig über zu 5 Tb!r. Strafi. Damit war Münck'cnbcrg uickff zufrieden; er! alles Maß der patriotische» »Pflicht hinaus Alles, waö an Mcu- wollic an d. daß das Urffhcil öffentückr bekannt gcma.i't iverden ffchenkrait und matericiien Bilstein ansznl'rinacn »rar, au» dcm solle. DaS Rick icrcoilcgium ging icdock» aui diesen »Antrag nichC Altar des »Vaicrlandcö gelegt worden, wenn die heutigen Zustände ein, sondern bestätigte daö erste Unheil. Vertreter dev Herrn! schon damals bestanden hätten. (Unruhe liulö, »ehr wahr Im Mankiewicz war Herr Adv. l>r. TinteniS. Herr B'ünchcnbcrg Ccntrum.) Ick» meine, daß durchHcrslcstung des inucrir Friedens hat die zweitinstanzlichku Kosten zu trauen. Die beiten Hand-Zneln iür die Sicherheit des Reiches gell an werte, a'.S d»rc>» lo arbcitcr Friedrich Kkgei und Frictrici» olick tcr i» Reffender» iol len, »nie der Crsterc angicbt, einmal eine sehr interessante Unter- baltrmg gehabt haben. »Bei derselben bat sich nun Richter fol gendermaßen geäußert: Du «b. h. Kegel, schlechtes, lahnreS L—. Du elender Krüppel. Mit diesen Verbalinjurien nicht zufrieden. »VUlitärgesetze. »Allerdings Ist dle verlheidlgimg dcS Tclritorimi'.S erste »Pflicht einer Regierung und eines Landes, dock» muß dieselbe Im Einvcrstänbnlß zwischen Regierung »nd Volksvertretung ge ordnet werten. »Wenn blotz die Militärmacht eine Nation groß inachle, so müßten sich alle Staaten längst selbst ansgezehrt Fenilletou. -s- Pollinl'ö Italienische Oper Im Kal. Aktstädter »wfflhcater. Die erste »Vorstellung hatte basHauS keineswegs ap iütit: das warme, milde FrühlingSwctter und die sehr hohen Enlreprciic möge» scl inälernd auf den Besuch gewirkt haben. Die Leistungen an »ich haben »Alle, die Im Theater zugegen ge wesen sind, wahrhait entzückt, und das minder Vollendete, waö gei oten ward, nah», man iür ».st! ari»i und Padilla gern in Kau». Frau »Artät ist, wie das nun einmal Lauf der »Well ist, »icl t jünger geworden. Die Stimme nahm a» Schärte zu und »Prack» - wcnigsfinö am gestrigen Abend — in den früher von inr so meisterhaft hingehauchten Planissimi keineswegs immer an. Die Planier jedoch, das schöne Legato in den leidenschaft lichere» Stellen, dle mit voller Stimme gesungen wu»vcn, er neuen nach wie vor. Die Oper - vcrdi'S „lmilo in mkicderu" — bietet in der Partie der Ainella übrigen« eine nicht allzu dankbare »Ausgabe. Frl. »Abcli (Alto) sang die Ulrike, voifi »Autor mit »ehr geniale» charakteristischen Zügen auSgcstctttct. Die Dame ist noch jung, singt recht lobcnswcrty und gut must- taUsch, ist aber noch nicht rcn für die tragische Bedeutung dieser Parlie. Frl. Deriviü hatte den Pagen Oskar inue. Anfangs wollte weder die Kleinheit der Stimme, noch eine gewisse dünn« Schärfe tcm Publikum behagen und die erste zierlich Und gut gelungene »Arie ging spurioö vorüber. Aber im Finale deS II- »Aktes schwang fick» die Stimme mit mehr Tragkraft, alö man 1-r zugetr ult hatte, über Orchester und Chor hinweg und hals diesem Musikstück, daö nach einem wahren Sturm von »Beifall cka eano gesungen wurde, zu einem großartigen, Nbcrraichendcn Einvrim. De» eigentlich persönlichen Erfolg errang Frl. DcrlvlS mit dem Schlrißrondo. dessen Staccati bis zum Hoden ck und keck geilte relck'e »Vortragsweise Bah» brachen für vaS Renommef de» Sängerin. Bosii, der treffliche Bassist, und Manni patten beute nur sekundäre Rollen, die der verschworenen, Inne, welche sic sehr vorzüglich erledigten. Besonderes Lob vekbtent unser Herr Decarli sür die gesangliche, textliche und im Spiel an genehm belebte Ausführung dcö »Matrosen. Unwillkürlich drängte sich die wichtige Frage aus, ob nicht die Beschäftigung «» einigen großen Bufforollen (z.B. Dulcamare) bem Talent Decarll'ö estien seither ungeahnten weiteren Spielraum böten 1 Offenbar wirkt die Stimme Im bewegllchrren Gesangstyl ausnehmend interessi- rcnd. Dle Herren E r l und Richter wirkten nvch befriedigend mit und mit gewohnter Bravour (dieömal deutsch) unser Cxor. Wir kommen nun zu Pollinl'ö „Perlen" Marin! und de Pa- dllla. Letzterer bat sich hier schon früher eine unverlierbare Po sition erobert. Sein überlegenes geistreich volntirtes und doch so natürliche« Spiel; die, nur etwa von Stoekhausen noch ebenbür tig erreichte, »ilt dein geringsten Stimmaufwand geschehende Tk- sangSwci c, welche den kleinsten Betonungen gerecht wird, zeigt, wie cbcnsovlele scharfe BcleuckstungSmomcnte, Handlung undMrst stk, i» einem nnnachahmllcven Zander. Die Wärme de« BIVrckt» in seinem Ton, der edle Anstand dcS Gesammtaustntenö. --- von der gcsangteckstiischen Meisterschaft ganz zu schwelgen — macken Padllla'ö Leistungen zu wahren Hochgenüssen. Versäume I-, Nie mand. diesen eminenten Künstler zu hören — »nd namentlich mag lcdcr sängerlicbe Frmctionär von Padilla lernen. Jedem, auck' dem begabtesten Dcutschcn, gereicht cS nur zum Rllhine, per Patilla'ö Leistung in gewissem Sinne überwunden, klcFlagge zn streichen. In?lnbctrack»t, w»a- »Alles deutschen Gängern zu- gcwisthct w'ird und mn wieviel mehr sic leisten müssen alö dle Italiener, trotz der lür den Gesang lo wenig geeignete» deutschen Tcrtsprack'e hier, »nd dem wohllautenden leicht ansprrchcndcir Italienisch kort, so crgicbt sich, will man gerecht sein, daß solche Specicö wie Padilla ln den dcntlchen Thcnterrahmen gar nicht hassen können. »Aber dir italienische Musik lernt sich erst begreifen bei diese m Vortrag. M arini unterscheidet sich vo»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)