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«6. Jahrgang. ^ 21. Frettag. IS. Iaumrr 1«2. Dradlanlchiift: »echetcht«, 2rr»»r». Aemlprecher-Sammelnummee 2S 2X1. Lur jür <NachIge!pr!lche: 20011. Gegründet ISS« ^ - , ... «Dresden und Vororten del >»nllch »weimaUaer Zulra,»ng mono»!-» »»,- M.. ÄLAUgörTtzgÜyk vterlel^hrlichir^-dur^ dl« Po» del litgllch zweimalige», Versand monatlich , ^, ,, VI» «tnspallia« Z7 mm breit« geile t,—M. Aus g-mllienanzeigen. Anzeigen unler AngolaeN-DreilS. 6>-U«n> u. Wobnunaomarl,!. l lpalllge An- u. Veekilule 21^ VorzuaspUlhc laul Larts. AuswitrI. Austritge geg. Dorausdezahi. cr,nzel»re>s d.Vnradenddlaiies MPs. Schrifileitunq und KciuvlgelchdllLllell»: Marirnllrah« 2S/40. »nick u. Verla« von oienlch » Velchard« >n Dreede». Vvstlcheeil.kon«, 1O6S !dr»»d««. Vachdmch nur mll deullicher VueUcn-ngab, l.Vre,dn»r Nachr.'» zuiitllig. - Nnverlangle Schrißliuch- werden nichl auldewahrl. Die Denkschrift -er englischen Aegiermg an Frankreich Die verzögerte Wiederherstellung Europas — Englands und Frankreichs Lage — Um Frankreichs Sicherheit. Englands Ziele in Cannes. Paris, 12. Jan. Wir die Agcnce Havas aus Cannes meldet, heißt es in der Briand durch Lloyd George über reichten Denkschrift: Die engliiche Regierung wünscht lebhaft, das, die Kon- ferenz von Cannes zu einem bestimmten Ergebnis gelange, da» sowobl von der sranzösischcn als auch von der englischen öffentlichen Meinung wie auch von derjenigen Europas ge billigt werde. Nach ihrer Ansicht ist für einen solchen Erfolg ein enges Einvernehmen zwischen der fran zösischen und der englischen Negierung un erläßlich. Stetig ist die öffentliche Meinung in England wie auch in Frankreich besorg» und verwirrt. Mit Recht nimmt man an, das, Fragen auf dem Spiele stellen, die die Interessen beider Länder berühren. Tie Wiederherstellung Europas wurde über jedes Erwarten hinaus verzögert. Tie Enttäuschung der Bulker führt zu Mißverständnissen und Kontroversen. Tiefe Lage ist in ganz Europa, ja weit über Europa hinaus, in bedauernswerten Folgen zum Ausdruck gekommen. Das Scheitern der Konferenz von Cannes würde also eine Rückwirkung mit sehr üblen Folgeerscheinungen Hervorrufen. Tic britische Regierung wünscht, das; die Kon ferenz von Cannes klar zum Ausdruck bringe, daß das britische Reich und Frankreich im Frieden ebenso vereint sind, wie während des Krieges. Nach Ansicht der englischen Regierung gibt eö zwei Ursachen der Besorgnisse in Frankreich. In erster Linie beunruhigt sich die öffentliche Meinung in Frankreich über die Reparationen. Frankreich macht Anstrengungen, seine verwüsteten Gebiete wieder aufzubaucn und ist deshalb genötigt, bedeutende. Summen vorzustreclcn, die in dem Budget ein großes Defizit hernorricscn. Diese Summen konnten und müßten non Deutschland bezahlt werden. Trotz verschiedener Abkommen seien die Reparations zahlungen der Deutschen immer wieder hinausgczögcrt worden. In zweiter Linie sei die öffentliche Meinung in Frankreich wegen der zukünftigen Sicherheit Frankreichs beunruhigt. Frankreich sei in IS» Jahren viermal vom Feinde besetzt genesen und trotz der Bcrminderung der deut sche» Bevölkerung während des Krieges und infolge der FriedeuSbcdinguugen sei Frankreichs Bevölkerung immer »och um zwanzig Millionen geringer als die des Deutschen Reiches. Uebrtgens besitze Deutschland durch die lebend aus dem Kriege Zurückgckchrlcu ein Heer von fünf Millio - neu. im Wasscndieust geübter Männer, unter deue» sich eine beträchtliche Anzahl von Offizieren und Unteroffizieren bcsind«. Es sei wahr, »ab Deutschland säst sei» ganzes Kriege material und fast alle Massen abgenom- meu worden seien, aber Frankreich könne doch »icht umhin, durch daö eine oder andere Mittel seine Inferiorität zu er setzen. Es sei also wesentlich für Frankreich, den Unterschied zwischen seiner Bevölkerung und der Deutschlands auszu- gleiche», damit sein Grund uud Bodcv gesichert bleibe. In Großbritannien gebe es auch ernste Uriachen der Beunruhigung und Unzufriedenheit. Grvßbrrtannien sei ein Land, das von der Ausfuhr lebe. Sri» Handel sei ebenso schrecklich ruiniert, wie der französische Boden. Die Folgen, die sich in menschlichen Entbehrungen sehr ernster Art zeigten, beträfen zwei Millionen Personen der arbeitenden Klassen, die durch Arbeitslosigkeit litten und deren Unter haltungskosten pro Woche annähernd zwei Mllivnen Pfund Sterling betrügen Diese Lallen würden einer Nation aus- gebürüet, die viel stärker als jede andere von den wirtschaft lichen Folgen des Krieges berührt worden sei. Frankreich dagegen sei in einer vorteilhafteren Lage als jedes andere curopäijche Land, einmal wegen der Bedeutung seiner ländlichen Bevölkerung, anderseits aber auch wegen seiner lnncrcn Produktion. Frankreich leide weniger durch Arbeitslosigkeit und durch den Zusammen bruch deS tnternationale» Handels. Die Böller Europas jedoch litten unter den Krieasiirsacheu ebenso, wie das britische Bolk. In Italien und Belgien sei die Arbeitslosig keit ernst. Italien hänge lehr vom Handel ab. Eö müsse eine viel stärkere Bcvölkcrniia beschäftigen als vor dem Kriege. Belgien sei sin Land, das Nahrungsmittel importiere und ans Kosten des europäischen Marktes lebe. In Mitteleuropa und Süden, rva sei der Zu sammenbruch und die Bcrwirrunz deS normalen Wirt- ichaftölebcnü noch viel markanter. Millionen von Menschen lebte» unter Entbehrungen und tm Elend. Selbst die Insla- ünn. dle den arhei'endc,' K asten Arbeit und gute Löhne ge geben habe, könne nur eine zeitweise Erleichterung bringen, würde aber sicher eine Reaktion anslos?«. so daß!>hon recht zeitig Maßnahmen ergriffen werden müßten. Die Menschen, die nur über eine kleine Rente ne r- kitgten, litten »och mehr. Rußland, daö vor dem Kriege eine außervrd.ntliche Produktion an lliolimateriastien nnd Nahrungsmitteln gehabt habe, t >n p>e mit der Hungersnot Ans Menschlichkeitsgründc» »nd tm Interesse des eigenen Wohlstandes sei die Wlcdcrausrlchtung Rußlands unerläßlich. Die europäischen Bölkcr müßten versuchen, ein Heilmittel gegen den augenblicklichen Zustand Rußlands zu finden, denn ans die Tauer müßte die europäische Zivilisation ernstlich darunter leiden. Wenn man ohnmächtig sei, gegen einen derartigen Zustand anzukämpsen. werde er rasch zur »oztgle» und wirtschaftlichen Katastrophe führen Ebenso- wnhl i» seinem eigenen Interesse wie im Hinblick an« das wirtschaftliche WIcderansbanwerk Europas rnle Groß- brttaunte» Frankreich zur Mitarbeit an dieser großen Humanitären Ausgabe aus. Diese Ausgabe müsse schon jetzt «nteruommeu werde«: jeglicher Verzug würbe eine schreck liche Vertiefung des menschlichen Elends zur Folge haben und in gewissen Teilen Europas eine steigende Bedrohung der Zivilisation mit sich bringen. Das Problem, heißt cs in der Denkschrift incitcr, das sich für Großbritannien und Frankreich stellt, ist nun, z» wissen, wie man die Notwendigkeiten einer gemeinsamen Aktion erfüllen kann. Diese Schwierigkeiten wüsten in ihrer Gesamtheit ge löst werden. England erkennt die Gründe für die Be unrnßigung Aranl-eichs an und ivüns^lt aues in ''einer Mc»l»i Stehende zu tun. um eS zu beruhigen. Aber es kann die Wiederau srichtung Europas nichi h i n a u s s ch i e b c n, wenn eS die Wünsche Frankreichs be züglich der Reparationen und seiner Sicherheit befriedigen will. Die britische Regierung wüste dein britischen Boikc sagen können: die beiden Länder marschieren gemeinsam, uin die wirtschaftliche Organisation Europas nnd die oll gemeine Prosperität der Welt wieder aufzurichten. Was die Rcvaraiionen anbetreffe, so sei die britische Negierung bereit, sich an die Abmachungen zu hal ten, die in Europa getroffen morden leien, nnd aus denen Frankreich beträchtlichen Borteil ziehe, während England nicht minder beträchtliche Opfer bringen solle. England glaube, daß diese Abmachungen den hauplsächiich slcn Bedürsnisten Frankreichs genügen können bis zu den, Augenblick, in dem eine finanzielle Regelung größeren Stils unternommen werden könne, vielleicht in zwei oder dreiIahren. Die Sicherheit Frankreichs gegen ein Eindringen des Feindes wünsche England als eine An gelegenheit zu betrachten, die auch seine eigenen Interessen berührt. England sei insolgedesten aeneigt. d'c Berpslichtnng zu übernehmen, mit seiner Streitmacht Frankreich zur Seite zu treten, wenn ein nicht provozierter dc »t - schcr Angriff aus Frankreichs Boden erfolgt. Eine solche Garantie werde doppelten Wert besitzen. Sie werde nicht nur die Wirkung haben, Frankreich im Falle eines deutschen Angriffs z» schütze», sie werde einen solchen Angriff auch äußerst unwahrscheinlich machen. Im Jahre 1vl4 wäre Deutschland wahrscheinlich nicht zum Angriff übcrgegangcn, wenn es sich über den Umfang der Kräfte klar gewesen wäre, die das britische Reich im Kriege ausbringcn sonnte. Tic gesamte Streitmacht, die das britische Reich in den Krieg warf, betrug annähernd ln Mil livnen Mann. Es ist undenkbar, daß Deutschland diese Tat sachen mitsamt den Schlußfolgerungen, die sich daraus für die Garantie des französischen Boden ergeben, vergessen könnte. Was das britische Reich einmal litt die Zivilisation getan hat, wird es wieder tun, wenn dies nötig ist. Das wichtigste für den Krieg hergcstclltc Material wird in Großbritannien besonders den künftigen Generationen zur Beringung stehen, während das deutsche Material von den Alliierten vollständig wcggcnommcn wurde. Insolgedesten wird Deutschland, wenn es sicher ist, daß das britische Reich in einem künftigen Kriege an der Seite Frankreichs sicht, nicht versuchen, R c o a n ch c t r ä u m c zu hegen. Es ist ebenso wichtig, den deutschen Geist von derartigen Bestre bangen abzubringen, wie eS wichtig ist, Maßnahmen zu tref fen. um eine 'Niederlage dieser Bestrebungen, wenn sie zur Reife kommen sollten, sicher zu stellen. Die Regierung glaubt, daß diese beiden Ziel« erreicht werden, wen» eine Abmachung getroffen wirb, daß die beiden Nationen einem nicht herausgefordertcu Angrisse Deutschlands gegen das franzö- s jsche Gcbicl gemeinsam die Stirn bieten würden. Tiefe gegenseitige BeroUis',"-'-, könnte auf zwei verschieden« Arten eingegangen werden, Einerseits läßt sich ein Osscnsiv- nnd DesensivbündniS denken. Ein derartiges Bündnis könnte in Frankreich als wünschenswert betrachtet werden. In Wirklichkeit aber würde es den französischen Interessen schlecht dienen, weil derartige Bündnisse den britischen Tradi-> rioncn widersprechen. Das britische Volk begreift, das; Frankreich daö Recht fordert, gegen eine Invasion in sein Gebiet eine Garantie z» baben. Aber es wird nicht frei willig Verpflichtungen militärischen Charakters auf sich nehmen wollen, wenn der Friede eines anderen gestört wer den sollte. An militärischen Unternehmnngcn in Mittel» oder Osteuropa teilz,»nehmen, würde seiner Ansicht »icht ent sprechen. Ein Bündnis, das «ine derartige Rerautwortlich» kcit cinschließt, oder auch nur anscheinend einschließeu würde, wird nicht die herzliche Untcrstütznug des britischen Volkes haben. Im Gegenteil würde dieses ans den Widerstand »nichtiger Gruppen in den verschiedenen Teilen der Gemeinschaft des britischen Volkes stoßen. Es würde insolge- dcssen für Frankreich nicht denselben Wert haben, wie ein« in anderer Farm eingcgangcne Berpslichtnng. Ank der anderen Seite läßt sich ein Garanticvertrag denken, wvngch das britische Reick, und Frankreich Seite an Leite einem nicht h c r a n s g c f» r d e r t c n Angriffe Deutschlands gegen das französische Gebiet die Stirn zu bieten hätten. Diese Möglicht'it ist ans der britischen Reichskonfcrenz im nergangcneii Sommer erörtert worden. E s i sl >v a h r s ch c i » l i ch . daß die vssenUichc Meinung des Reiches Großbritannien nnlerstilyen würde, wenn Frank reich eine solche Garanüc erhalte. Ihr W.rt wäre deshalb größer, da sie nach Ansicht der britischen Regierung die herz liche Zustimmung nicht nur Großbritanniens allein, sondern auch der Dominions finden würde. iW. T. B.i Das Verhör der Deutschen in Cannes. Deutschland kann nur 20a Millionen zahlen. iLlaaer Drshtberichi der ,D r e « d n. N a ch r > ch t e n".s Cannes, IS. Jan. Die deutsch« Delegation wurde gestern von der Rcparationskommisston augchört. Die Sitzung begann um 5 Uhr und zog sich bis gegen » Uhr hin. Der Wortführer der deutsche« Delegation war D r. Rathenan. Er sprach lange uud ausführlich und legte namentlich dar. daß die Handelszisscrn Deutschlands vor alle,» in Hinsicht auf die Ausfuhr ein Defizit aufweiseu. wodurch der Erwerb ausländischer Devisen für Deutschland sehr er schwert werbe. Besonders die Notwendigkeit, die deutschen Privathandelsschulden aus der Vorkriegszeit nunmehr be gleichen zu »Esten gestalte den Kaus von Pfund Sterling uud Dollars noch schwieriger. Diesem Stand der Dinge könnte durch eine Vermehrung der Produktion nnd durch eine Steigerung der Ausfuhr abgcholscn werden. Doch leisteten die Zollschranken der Anssührung dieses Wnn l >cö größten Widerstand. Nach der Meinung Tr. NathcuanS gibt es nur eine Möglichkeit, diese Probleme zu lösen, nämlich die Einführung einer ncnen Welt- Wirtschaftspolitik. Doch könnte die Initiative hierzu nicht von Deutschland crgrifsen werden. Rathenan führte sodann aus, daß Deutschland »icht in der Lage sei, mehr als SN» Millionen am 15. Januar nnd lS. Februar zu zahlen. Diese Summe soll sich in der Weise verteilen, daß für den erstgenannten Zeitpunkt 8N, für den zweiten stll Millionen nnd der Rest später entrichtet werden. Rathenan erklärte sich namens der deutschen Regierung be reit. einige der Garantien, die von den Alliierten ge, fordert wurden, anznnehmcn, besonders die Einstellung der parlamentarisckwn Subventionen an gewisse Unternehmun gen. Rathenan forderte sodann, vom Obersten Rat angeyört zn werden. Die Rcparationskommission konnte hieraus nur erwidern, daß sie dem Obersten Ra» diesen Wunsch Über mitteln werde. Bon dem Obersten Rat liänac es ab. ob er dieser Bitte willfahren wolle. De» Oberste Ra» wird kirnte vormittag um ll.llll Uhr die dentsche Delegation anhörc». Die drei Fragen. Cannes, 12. Jan. Amtlich wird gemeldet: Die Rcpcira- tivnökvmmission hörte die deutsche Delegation über die drei In dem Briefe der Kvmnnssion nvm Iß. Dezember lN2> g e - stelltcn Fragen, nämlich 1. darüber, welche Zahlungen Deutschland am Ist. Januar und 15. Februar d. I. leisten zu können glaube: 2. über das Ersuchen der bciitsche» Regierung um Zahlungsausschub für den Restbetraa. der nach dem Zablungöstatut fälligen Teilzahlungen. 3. über die für stie, Znkn.tst zu leistenden Garantien. Vor dem Slurze Briands? lEigner Drahtbcricht der ..DreSdn. Nachrichten".! Cannes, IS. Jan. Briands unerwartete Abreise be deutet eine empfindliche Lahmlegung der Konsercnzarvcitcu. In den Konscrenzkreiscn ist man der 'Ansicht, das, cs Briands versöhnlichem Eingreifen gelingen werde, der iv ieiuer Ab« Wesenheit auögebrochcnen ministeriellen und parlamen tarischen Krise Herr zu werden, zumal, da man an- nimmi, daß es sich in der Hanptlache nm Mißverständnisse handelt. Aatsächlich beruht die Auslassung der Ovpositiov. daß Rriand in der Rcparationssrage in eine Reduktiv»» der französischen Ansprüche eingewilligt habe, ans einem Irrtum. Kompliziert werde die Lage allcrdinas durch die starke Unzufriedenheit in de» politischen Kreisen, die in der öffentlichen Mcinuna Frankreichs über die vnv Eng'and au den Abschluß eines Garanticvertrags geknüpften Bedingungen herrscht. Schon das, England dafür die Be zeichnung „Bündnis" ablchnt, bat stark verstimmt. Dazu kommen die für Frankreich sehr schweren Bedingun gen in der Angora-, Tanger- nnd U-Boot- Fra ge. Sollte es darüber in Paris zn einer Kabinetts krise kommen, was jedenfalls uichi außerhalb des Bereichs der Möglichkeiten liegt, so müsse damit gerechnet werden, daß die Konferenz ohne Einignng in der Rcparationssrage abgebrochen werde. Diele Perspek tive würde angesichts des nnmittclbar bevorstehende» Termins des 15. Januar jür Deutschland Folgen herbei- sührcn, die im Augenblick nach nicht übersehbar sind. Die dcntsiin- Delegation hat bis zur Stunde noch keine Ein ladung zu einer Zusammenkunft mit der Gegenseite er halten. In den Entcniekreisen nerluntct, daß die 'Vertreter Deutschlands nur vor de» Reparationskommission, nicht vor dem Obersten Rat selbst gehört werden »ollen. Es liegt die Vermutung nahe, daß die Kommission, die sich durch die letzte deutsche Note brüskiert fühlte, ans Prestigegründen diese Fordcriina gestellt »nd bewilligt er halten hat. Doch ist anznnehmcn daß die dcntsch« Delegation, wenn es nicht zn einen» vorzeitigen Abbruch der Konferenz kommen sollte. Gelegenheit erhalten wird, sich auch mit Mit gliedern des Obersten Raics ansznsprcchc». 21V Milliarden Defizit. Der neue Rcichsetatsür IftSS geht dem Reichs tage Ende Januar zu; er wird jetzt im Rcichsratc beraten. Der Eta« trägt provisorischen Charakter. Er zeigt vorläufig ein Defizit von LIN Milliarde«, das sich trotz der nenen Stenern aber nach erhüben wirb