Volltext Seite (XML)
zugestellt. während e» di« Post. Monnente« am Morgen m nun Gesamtausgabe erhalten, t 1 »r i - / » Ahend-Ausgab- SerugrgedM. rasmi, dunb uns«« mid »»r,k»«. nn HW»- N»d Vi»nt»,«u mir «t««»b HUeooHI. durch audwüriiuk^sm- - 1o«Lr« » «t. bu. , «I »0 «' «rumuliakr .z»«lrllun, durch dir d»N». «»kiirUtlirNoeld, iinNud- j> mit enXvrrchkndem Aulchla». t»«dru« aller «lttkrl u. Onauial- VNNrilun,»» nur »>i» deutlicher QueUenavaavel.Dredd Nachr.'- Wltitti«. RachirtlaUche Honorar. gutdrüLe bl,«den unberiiltlichlial: Wvrrlchiile Manuikrwte werden nicht auldewadr«. i Aelearamm-Adrelte: «»«»»chte» »,«»»,^ 18LV Druck und Verlag von Aepsch L Reichar-t in Dresden. /snresgen-caM. «nnabm, von Lnkiindioun»«» btt nachmttiaa» L Ukr. Tonn- und Aeieilaoü nur Maneiislrabe « vo» u bis '/,t Uln Die I ivaltioeBrund- jetle iea « Silben» A Pf-. An» ktiudiauttoen aut derPrivatieite Seils « Pia ; die Sipaltioe Seile autLert- ieite so Plo, alt Eiiiaciaudt Seils so V>s lin ilniniuer« »och s»»- und Aeierio,«» i ipnli,,e Lrundieil« so Via., »ui Privaiiriie «o Pf» , sivallior Scile au> Teriieite und alt Eiiiselaudl so Pta Auswartlae Slut- näae nur oeoe» BorauSbetadluu^ BeleobliUier «oben ro Piumi»^ Fernsprecher: «r. U und NOVL Lauptgeschllstsstelle: Marienftr.SS. kür Ä6 Vä8cli6 Ü38 d68le: „k»kb11l-1ng"- 8ivl?vn-I*»Iv«r ?aitot >s Vvrvlvlele l»i« 1 Xvvernder 6. .1. au rstno Vr,r!ilduLs5deU^ kiurviokl^' '» vr l.anoiiu-^eifu mit «l<«m «!>- t d Nekert. erkält, sin I'akikk ßWk" in8"-8eikvnpulvr ht« vld . vkLwIsvdo VerLe ^.-ves., luedvaran. j imuetlii» Itiiimlil Imli tMl«r SM«»«» t» ««»tidie» ii. «»gl. l iliMli«, «ln«» ««»ii« ff«n. «tittsnttlenllicli dllllz« knir«. . e. II. «Mi «clit. Neueste Dralitbcrichte. Hosiiachrichtcn, Laiidrsstitwde. Gcwerbeverein. Der Kaiser i» Bon». Pllitj vtzk» Ttznln. Alexander Hohenlohe. Liederabend Anna Schöningh, Litcraclsche Gesellschaft. j Mittwoch, 17. Oktober IWV. Neueste Drahtmeldnuaen vom 16 Oktober. Der Kaiser i« Bonn. Bonn. Der Kaiser unternahm heute vormittag nach oev Frühstücke einen Spaziergang. Um 11 Uhr empfing er den bisherigen kommandierenden General des 8. Armeekorps v. Deine-, dem er die Uniform dcS Königs-Hllsaren-Regi- m«r1- verlieh. Hieraus nahm der Nasser die Meldung des neüernannten kommandierenden Generals des 8. Armeekorps v. Plötz entgegen. ' Bonn. Mattags 12 Uhr fand die feierliche Enthüllung d«S Kaiser W i l b c l m - D e n k in a l S vor der Universität statt. Anwasend waren u. a. der Kultusminister, der OderprW- dent. der Lehrkörper der 'Universität, die Vertreter der Stu dentenschaft und die Spitzen der Behörden. Kurz vor 12 Uhr erschien der Kaiser mit dem Prinzen August Wil helm, das Herzogspaar von Kabura, Prinz Adolf. Prinzcsssin Viktoria, Erbprinz Adolf und Prinz M"ritz zu Schaumbnra- Lkplpe. Ter Kaiser »ahm unter dem Pavillon Anfflelliinq und unterhielt sich zunächst länaere Zeit mit Generaloberst Loö. Oberbürgermeister Spiritus hielt darauf nach einem Chor- aesanae eine Ansvrachc. die in dem Wunsche aivfelie, das; der Aufblick zu dem Bilde des Einiaers Deutschlands alle kommen den Geschlechter deutscher Mustiisöbnc an das Ideal der Vater landsliebe und Köuiastreue gemahnen möae. Tie Ansvroche schloß mit einem begeistert ausaenommencn Kaiserhach. Hieraus fiel die Hülle. Gehcimrat Dr. Jakobi, derzeitiger Nektar, über nahm da? Denkmal mit einer Ansprache. Nachdem das Lied ..Deutischland, Deutschland über alles" verklungen mar. besichtigte der Kaiser das ^Denkmal, nahm den Vorbeimarsch der Ehren- kompagnie ab und zog eine grössere Anzahl der Anwesenden inS Gespräch. Darauf begab sich der Kaiser ins Pakais zurück. «usftand in der Glbschlffnbrt. Magdeburg. In einer gestern abend abaehaltenen Bevsgmmlung der organisierten Bootsleute des Elb schi sfahrtsvcrkehrs wurde beschlossen, da die Arbeit geber die amfgestcllten Forderungen nicht bewilligt haben, in den .AuSstand zu treten. Infolgedessen haben die organisierten Elb- schiffer beule srüh die Arbeit eingestellt. Die 'Schiffahrts gesellschaften find bemüht, den Betrieb mit den nicht organi sierten Mannschaften durchzuführcn. Hamburg. Der Arbeitgeberverband für Binnen schiffahrt und verwandte Gewerbe macht bekannt, dah in folge des Ausstandes der -Bvotsleute und Heizer der regelmäßige Schifsahrtsbetrieb hat eingestellt werden müssen. In einer zweiten Bekanntmachung erklärt der Verband, das; der Verkehr trotz des Streiks mit den treu gebliebenen Mannschaften nach bester Möglichkeit ansrcchterhalten werden soll, und bittet die Kaufmannichast. den Verband in dem ihm ausgedrungenen Kampfe zu unterstützen. Zur Lage In Mustland, Petersburg. Wegen bedeutender Unruhen in Türkest an in der Gebend der Zentralasiatischen Bahn ist in einer größeren Anzahl Städte, darunter Aichabad, Daiiiar- kand' und Laichkent, der Zustand des außerordentlichen Schutzes verhängt worden. Paris. Es heißt, daß sämtliche Pferderennen, die in diesem Jahre in Longchamps stattfinden sollen, in Cham- pigny abgehaltcn werden. Die Angaben über die Plünde rung des Totalisators stellen sich als sehr übertrieben heraus. Im ganzen find etwa 1000 Franken abhanden ge kommen. Der Ausschuß des Nennvercins hat den Starter Beschop, dem die Schuld an den Vorfällen am Sonntag beige- mcfscn wird, entlassen. Baris. Das Kriegsministerium hat dem „Petit Parisicn" Erfolge eine Depesche des Oberbefehlshabers der südoraiiiich'eii Truppen erhallen, wonach die Vorbereitungen der marokka nischen 'L kämme für den heiligen Krieg beendet seien, der Mitte November beginnen toll. Leute des Venigil- stammes hätten mitacteilt, daß fi« von sämtlichen Stämmen aus dem Taliset-Gebicte ausgefordert worden seien, sich der Be wegung anzuichließcn. London, 'Der „Daily Telegraph" erklärt gegenüber den gestrigen Ausführungen des „Standard", cs handle sich um Ab änderungen in der Verwendung der Schiffe, die Mittel mcer f l o t t e solle verringert werden. Der Erfolg, den das System, bei sechs in der Reserve befindlichen Schissen nur die Veiatzungsstüulme zu erhalten, mit sich bringe, sei, daß die Kanalslotte über 14 Schlachtschiffe und Vier- Panzerkreuzer, und die Atlantische Flotte über icchs Schlachtschiffe und vier Kreuzer verfüge, und daß die Reserve- slette 2k» Schlachtschiffe zählen tverde. „Tribüne" und „Daily Chronicle" veröffentlichen ähnliche Ausführungen. London. Wegen der Angelegenheit betr. die fü dafr i ka - nischen Kriegsvorräte fft lauf Mitteilung des Kriegs- Ministeriums kein Grund vorhanden, gegen irgend einen Genera! vorzugehen. 12 Offiziere sind gemaßregelt, sechs mit Pension und einer ohne Pension verabschiedet-, außerdem sind 10 Unter offiziere entlassen worden. Fast alle diese Militärs gehören dem Train an. London <Priv.-Trl.) lieber baS Grubenunglück in Winnipeg wird noch berichtet: Getötet wurden 25 Grubenarbeiter. Vermißt werden noch ungefähr 20. außerdem sind noch 29 Mann in dfr Grub«, vyn deuen man weiß, daß sie leben und denen Nahrung zngeführt wurde, ohne daß es bisher gelang, zu ibiien »u dringen. Bier Aibeirr wurden kurz nach Mitternacht gerettet. Die ganze Nacht brndurch warteten Hunderte vo» Franx» und Kinder» an den Eingängen zu den Gruben, nm die NettlingS- arbeiten zu verfolgen. Die „Tribüne" teilt mit. daß noch am Sonntag eine genaue Inspektion der Gruben vorgeiioiilmen wurde, obne daß man die geringste Sv»r von Gasen wahrgenvmmen hätte. Die Ursache der Katastrophe sei somit noch unaufgeklärt von König Cuxhaven. Der Sonderzua mit dem Könige n Sachsen traf um 11 Uhr 10 Minuten hier ein. Der :ig besichtigte die Wartehalle der Hamvurg-Amcrcka-Linic Dampscr unb'ging um-11 Uhr 20 Minuten an Bord. Der neue Ilvnig Friedrich Augusr" hißte die Königssiandarle, die das Fort mit 21 Schuß wlutierte. Um 11 Uhr 50 Minuten Irak der Dampfer seine Probefahrt nach Helgoland an. Breslau. Wie amtlich gemeldet wird, und hier drei leichte Fälle von Erkrankungen an Blattern vorgckommen. Die Erkrankten sind im Weuzel-Hankeßhen Krankenhause isoliert. Bon der Behörde sind die umfassendsten Schutzmaß- regeln getroffen worden, sodaß eine Weitcrverbreitung der Krankheit voraussichtlich nicht erfolgen kann. OcrtlicheS und Sächsisches. Dresden. 16 Oktober —* Se. Majestät der König, in dessen Begleitung sich auch Amtshauptmann v. Carlowib-Bautzcn befindet, ist heute früh gegen 6 Uhr in Mona eingetroffcn und mit dem für die Teilnehmer an der Probefahrt des Doppelschraubendampfcrs -Amerika-Linie bestimm- '''annooerschen Bahnhofe Im Gcsolge 'Dr. Majestät des K önigs aus der Probe fahrt des neuen Dampfers .Klönig Friedrich August" nach Helga land befindet >ich auch Herr Amtshauptmann v Earlowitz aus Bautzen. —* Se. König!. Hoheit Prinz Johann Georg ist gestern abend in Begleitung seines Adjutanlen Hauplmaiins Frci- hcrrn v. Berlepsch »ach Cannes gereist. —* Der Großherzog von Sachsen. Chef de? Kara binier-Regiments in Borna, trifft Donnerstag daselbst ein, um die dem Regiment verliehenen silbernen Kesselpauken zu überreiche» Der Großherzog verläßt die Garnison an demselben Tage wieder und wird in Leipzig übernachte». — Die Ankunft des Groß- Herzogs in Dresden erfolgt am Freitag: aus diesem Anlaß findet auf dem Hauptbahnhos großer militärischer Empfang statt. Zum Ehrendienst sind befehligt: der Konniiaudeur der 48. Jufau- lerie-Brigade Generalmajor Müller, der Kommandeur des Kara binier-Regiments Oberstleutnant Freiherr von Welck und Leutnant von Globtg in demselben Regiment. Tie Ehrenkompagnie stellt das 177. Infanterie-Regiment. * Dem Obersekvetär beim Reichsgericht, Kaiserlichen Geh. Kanzleirat Pietsch ist der Rote Adlcrorden dritter Klasse mit der Schleife verliehen worden. —* Der Frau Dr. med. Emma Wolf in Dresden-Corta ist vom König Friedrich August die Carola-Medaille in Silber verlieben worden. —* In Niederlößnitz bei Dresden verstarb gestern im 67. Lebensjahre der frühere Rektor des Realgymnasiums zu Plauen, Oberstndicnrat ProfessorDr. 2 choltze. —* Schifsrrstreik aus der Elbe. Seit heute morgen habcn die Bootsleute sämtlicher Elbeschiffahrts-Gesellschafien von Ham burg bis Amsig die Arbeit nicdergelegt. Die Aktiengesellschast „Vereinigte Elbeschisfahrts^Äesellschaften" in Dresden sieht'sich infolgedessen, wie sie uns mitteilt, veranlaßt, den regel mäßigen Schiffahrtsbetrieb als geschlossen zu erklären. In Bodenbach hat, wie bereits in einem Teile der Auflage des Morgenblattes berichtet, gestern abend eine Versammlung der BootS- und Steuerleute der Elbeschifsahrls- Gesellschaften siattgcfunden und einstimmig bsschlossen, im Hin blick aus den Umstand, daß seitens der Gesellschaften di« über reichten Forderungen nicht bewilligt wurden, sich dafür aus zusprechen, daß Dienstag früh das g«samte Schissspersonal in den Streik trete. Der Beschluß der Versammlung wurde sofort telegraphisch dem Sekretariat der Binnenschiffahrt d«S Deut schen HafenarbeiteroerbandeS in Magdeburg mitgrteilt, wohin auch die Beschlüsse der in den anderen Elbhäfen am selben Abend abgehaltenen Versammlung gemeldet wurden. In Hamburg wurde in einer gestern abend abgehaltenen, stark besuchten Ver sammlung der Binnenschiffer vorbehaltlich der Gesamtabstim mung Mit 541 gegen s Stimmen gleichfalls beschlossen, -vttc in den Ausstanß einzutreten. Die 8. Vvangelisch-Luttzerische Lande»?»—»e «ahm tu ihrer heutigen 11. öffentlichen Sitzung in zweiter Lesung die Vor lage betreffend StaatSzulaarn für Geistliche und geistliche Stellen an. Es solgte die Fortsetzung der Bera tung über den mündlichen Bericht dcS Ausschusses für den Erlaß Nr. 6, einen Bericht über den Zustand der evangelisch- lutherischen Landeskirche betreffend, uick zwar über chgemeinden der Bericht mit, daß am Ende des Jahres 1905 vorhanden ge wesen seien 1044 Hanptpe.roä,ien einschließlich der Beamtengemeinde zu Bodenbach (1. Januar 1901 : 1023), 56 Schwesterparochien :57>, 140 Tochterparochien (143), also 1240 Parochien gegen 1223 im Jahre 1905. Neue Parochien entstanden in der Berschtszeit24, davon durch Teilung städtischer Parochien 4. durch Selbständig- werden von Schwester-und Tochterparochien?. — DaS Kirchen- ver mögen i» der ganzen Landesttrche beläuft sich auf 3635 Hektar Land und 16255 <50,81 Ml. Kapitalbestand der Kirchen ärare. Am I. Januar 1903 gab es 1252 Kirchen (1900: 1237) und gottesdienstliche Stätten überhaupt 1639 (1595). Bis 1905 kamen dazu 15 ncnbkgttiiidcte Kirchen, sowie eine größere Anzahl gottesdienstlicher Stätten. Ein besonderes Kapitel ist der kirch liche» Kunst gewidmet. Mil Befriedigung ist sestzustellen, daß „im ganzen nur Maßvolles sich durchgesetzt hat, was die moder neu Kniistbestrebiingen betrifft. Aus dem Kunstso » ds des Königl. Ministeriums des Innern sind von 190l bis 1905 mehr als 200 000 Mk bewilligt worden. — In der um fänglichen Diskussion sprechen u. a. die Herren Superintendent Dr. F r o t s ch e r - Werdau und Oberkoiisistonalrat l). Di b e lins. Präsident von Zahn geht auf die vielfach geäußerten -Wünsche ausführlich ein. Es sind meist rein theologische Fackffragen. Die u. o. von Herrn Synodalen Meister-Chemnitz angcregle Knust nrid Wiffenschilft. -j-* Mitteilung aus dem Bureau der K ö n ig l i ch e n Hos - . rr Häger, van Bett: .Herr Erwin, LAork: Herr ^laichke, Chateauneus. Herr Rüdiger lzum ersten Males, Lord spndham: Herr Rains. — Im Schauspielhause geht Donnerstag, den 18. Oktober, Schiller- sünsaktiges Trauerspiel ^Maria Stuart" mit Frau tSalbach in der Titelrolle in 'L-zene. Die Besetzung der Hauptrollen ist die folgende: Elisa beth: Fräulein Lißl. Talbot: Herr Müller, Dudley: Herr Blankenstein, Cecil: Herr Froböse, Davijon: Herr Tiller (zum ersten Males. Paulet: Herr Deitmer lzum ersten Males, Kent: Herr Eggerty, Mortimer: Herr Decarli. k* Lte»er-A»en» Frl. Anna SchSnt—h, eine junge, reich- begabte Dresdner Konzert- und Liedrrsängertn, gab gestern einen interessanten Musikabend im Valmrngarten. Sie begann mit Franz Schubertschen Gelängen: „Rachtstück". .Die Liebe hat gelogen", „Gott tm Frühling". Bereits hiermit wies sie ihre Befähigung genügend nach, ziinächst «in sympathisches für den Ltedrrvortraa ausreichendes Organ und eine nicht gewöhnliche musikalische BerstandeSbildung. Auffällig war und blieb tm Laufe de» Abends allerdings die etwas eigentümliche Art der Toni gebung. Frl. Schöningh singt meist aus dem Hintergründe de» Halle» heraus. Dadurch verliert die an sich nicht allzu starke Stimme an Tragkraft und Modulationsfähtgkeit. In heiteren Liedern fällt dies« Eigentümlichkeit weniger auf. Ueberbaupt scheint da» fröhliche und humorvolle, da» anlnutige und lievrnS- ,Di« Männer Fenster' Hanne'. Scho sind mechant". Rückauf» „Dann . ReinerkeS reitendes plattdeutsches Lied „Still, min . gingen ihr mit einer seltenen Grazie und gewinnenden mädchenhaften Keckheit von den Livprn. DaS war wirklicher Humor au» dem Munde weiblicher Anmut. Als schroffer, Gegen satz hierzu bot Frl. Schöningh dle von herbem Ernst und Hoheit beS Empfinde»- erfüllte Ballade „PausaniaS" von Felix Dcaescke. Gewiß hat sie auch diese herrliche, von einem Meister geschriebene Szene mit guten; Erfolge gelungen, jedenfalls mit aller Sorgfalt und Hingebung, deren sie fähig ist Ader ganz zu erschöpfen ver mochte sie den Inhalt nicht. Dazu gehl ihr zur Zeit noch das Pathos, die Feierlichkeit der Ausdrucksweise ab. Ihrer Darstellung der Schrecken des Hades schenken wir keinen rechten Glauben. Duzu ist sie unS, wie gesagt, zu liebenswürdig und aeist;eich humorvoll. Ganz vortrefflich mutete damach Hugo Wolfs „Lieb vom Winde" an. Und dabei, bei den; heiteren, fröhlichen Er gießen aus vollem Herzen, bei dem Neckische», Koketten und Witzigen sollte Frl. Schöningh bleiben. Hier ist sie ganz in ihrem Elemente, sozusagen mit garantiertem Erfolge. Ern vor trefflicher Begleiter nm Klavier war der Konzertgeberin Herr Tr. Pvtpeschiiigg «Berlin) — ein ganzer Künstler seiner Art. 14. 8t. -f* Die „Literarische Gescllsäzast" begann gestern ihre dieS- winterlichen Vortragsabende mit einer scküichten Ibsen-Feier, die den großen Saal des Vereinshauscs samt Galerien dicht gefüllt hatte. Herr Major Nicolai, der verdienstvoll« und liebenswürdige Vorsitzende der Gesellschaft, »ein es gelungen ist. auch für diesen Winter ein ungemein vielseitiges und an regendes Programm in einer Reihe künstlerischer Veranstal tungen von Bedeutung zusammciizustcllen, erösfnete den Abend mit 'einer kurzer^ begrüßcichen Ansprache und gab dann das Wort an den Festredner, an Herrn Dr. Alfred Kerr, den illustren Feuilletonisten und Kwitiker vom „Tag", der zugleich als bedeutender Jbienkenncr gilt. Wer Kcrrs höchst persön lich« Art — das Wort im besten Sinne verstanden! —. künst lerischen Dingen kritisch zu Leibe zu gehen, aus seinen Essays kennt, der vermochte fich an dem. was er gestern über Ibsen sagte, beglich zu freuen, und nahm sicher auch etwas mit nach Haus. Aber freilich auch mrr der. Denn die Behandlung. durch scharst Lichter von höchster kritischer Schärfe die „Seele von Ibiens Dichten sichtbar zu machen", sodaß man den ge- waltigen Mann aus dem Lande der Mitternachtssonne in einer ganz neuen Beleuchtung sah. Die paradoxe Ausdrucksweise, in der Kerr seine Gedanken fast immer prägt, war dabei von höchst bestechender Ästasl, die sich nicht in Vw Worte eines Referats fassen läßt, aber immer etwas wunderbar Suggestives hat. Gleich wie er einsetzie, um Ibsen nicht nur als Künstler, sondern als eine „Plicht im Sittlichen" zu erklären, wie er den „um schatteten Mcnscheutyp" für die Gestalten des Dichters ssstiegle. wie er die Becinsluffung von Hebbel und Dumas kils in einer verblüffend eleganten — mir fällt kein treffenderes Won ein — Weise an dem .^weiten Dramengestcht" z. G. von Nora n/zch- wics, wie er die logische Art Ibsens gegen die genealogi-sche Deduktion Zvlas ausspicltc und seinen Dichter als den größten „dramatischen Entlarvcr seiner selbst", als den „Gestalter dra matischer Symbole", der daS Gesetz der Umwandlungen ac- schafsen, mit einer famosen Selbswerständlichkett feierte. — alles -das mar ein hoher ästhcljichcr Genuß, gar nicht zu reden von der Fülle treffender Bemerkungen im einzelnen über die Hauptfiguren in den verschiedenen Dramen des Dichters. Hier war be-onderc- das. was Kerr über die Frauengeskallen Ibsens sagte, ebenso zutreffend wie interessant, ffeig! 'Iv-stn doch in der Schaffuna dieser- Typen am qlänzendsten die für ihn charakteristische Mürbung von pst-chologischem Realismus und dunklem Ml>si;zismus, d;e vor allem -seine Frauen verwandt mit denen Hebbels erscheinen läßt, wie das Kerr an Mariamne und Rhodove deduzierte, um zum Schluß nozh einmal feine Charak- leristik Ibstns in ein paar blendende Lätze -usammenzusasien. Mit Recht wnrde Herr Dr. Kerr für feine ungemein an- rcacnden. xon tiefer Begeisterung getragenen und aöhaltvollen Auslassungen, die ma» am liebsten in Druck fixiert vor sich sähe, auf das lebhafteste applaudiert. V7. -j-* Hoikapellmeistcr Kuhschbc> ch, den man nur schweren Herzens aus seiner hiesigen Wirksamkeit an der Königlichen Hofoper scheiden sah, findet auch in Mannheim die unein geschränkte Anerkennung aller nnisikalischen Preise. -So hat er jetzt in der „Ersten nnisikalischen- Akademie", welche am 9. Oktober in Man »'heim stattfand kourmcn uird Beethoven zu Morte in dem er Haydn, Mozart lieh, als Dirigent einen «n-