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Dresdner Nachrichten : 10.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188503103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-03
- Tag 1885-03-10
-
Monat
1885-03
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.03.1885
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- L k. o - -v-r « ^4 Sl - r^, L o s ^ 5 o § t/r L i »—4 L>0 » »W v)n wir höbe« Grad« di, Durchdrgch^reg« ützt all» >rs»Lstiat, dewle« der zablrcich« Besuch (ca. 800 Personen) r ÜrddastiG'ett der am Sonnabend in Braun'« Hotel ab» «reis, b und dt» LrdbakttOkett der am Sonnabend in qebalteneu Veriammluna de« BczirkSveiem« der Pirnailchen vor» stalt. Herr Stabtrith Bauinristrr Kaiser kielt den Hauptoortrag. in welchem n zunächst nachwie«. da-Trelde» in derRichiuna nach Osten und Westen dl« Terrain« suchen und aui welchen r« sich er weitern müsse, wie denn auch die Nachbarorte im Tkaie weit medr als di, nördlich und südlich gel,neuen eine grobe Einwolmerzadl beherbergten Dir 150,000 Menschen. welch« östlich vom Altmartt in den Vorstädten und Vordörscrn wobnlrn. dülten z. Z keinen enliprechenden Zugang zum Markte S« sei datier an der Zeit, den- »eiben zr, schassen und datier der Straßendurchlnuch eine dringende Notbwendigkelt. dringend de-t>ald. weil die sich iehl bietende Ge leg, »beit sicher in vielen Jahren nicht wiederkebre Hieiaus ver glich Redner daS RatbSprojekt n»it dem von der Dresdner Bau bank eingereichten und sprach seine Befürchtung a»S, da- durch daS Borgebrn der letzteren di» AuStüdrung des ersten Prosekt« ver- bindert und da« jweite nicht eneicht werde. Der streng objektiv, fast z» Vorsicht!« aedaltene Vortrag sand allseitig»!, Veilall. Herr R»cht«anwult Zeifing erklärte hieraus die Bortheile de« Proteste« der Banbank, indem er namentlich die sanitäre Leite desselben betonte Herr Ovvcl aber sprach sich iür die viel gesündere Idee deS Raihe« an« und ve>sicherte, die Bürgerschaft ziehe die geraden Wege des Rathes den krummen der Baugeiellschast vor. Diele nach Redners Erklärung iiarmlo« aus bie Bautrocen bezügliche Redr- ivendung ries eine bestige Entgegnung de« Direktor« der Baubank. Herrn Fürslenbeim. hervor, welcher ,n lebliasten Worten die Vei- rieiiste bei Baubank um die Stadt schilderte. Eine längere Debatte, bei der sich die Mehrzahl der Fachleute für die Rathslinie, viele aber wegen der Zusicherung Fürstenln-imS, die Linie um st Millio nen billiger Herrustellen, für diele erklärten, wurde 'chUr-lich ein stimmig der Durchbruch als ein lebhaft empfundene,. Ortsbedürsniß bezeichnet und beschlossen eine diesbezügliche Petition an Ratli und Stadtverordnete z» scnden. Solche lind inzwischen bereit« eilige- gangen vom Aichtteftenverein. vom Handwerk»!verein, von einer groben Anzahl Bürger der Pirnaische» Vorstadt, vom Hausdesitzcr- verein. Rilt derselben Fiage werden sich in den nächsten Tagen bcichästigen die Bestiksvereine der Wilsdrusser Vorstadt »nd Neunadt. der christiich-ioriale und der Resorm-Verein. Kaum dürste seit Jahre» ei» Projekt solche Eiregung, aber auck solche iuslimmung hervorgeruieii habe», a'.S das deS Durchbruches RllmarkuPirnailche Vorstadt. — P o l i j e i b e r i ch t. Der im Polizcibcricht vom 5. d. M. erwähnte Richter ist gestern Abend verhaftet worden. Derselbe bat acht neuerlich in Dresden verübte Diebstähle und Betrügereien rugestande». Rur dem zu groben Vertrauen der Leute, welche den Riemchen lediglich aus seine erlogenen Angaben hin in ihr Quar tier ausgenomuien und ihn darin allein gelassen hatten, ist eS zuzu-chreibeii, da- rinn die Ausluhrung seiner Vergehen so leicht gelingen konnte. — Aus der Gerbe,gassc bat sich vorgestern fitst, ein !i» Zaine alter Gerbergeselle in einem insolge Genusses geistiger Getränke eingelretenen Ansall von Verfolgungswahns»!» aus dem Feniler seiner zwei Treppen bock gelegenen Wohnung in den H os ge st ü rz t. Der Mann wnide in bas Sladtkrankrukaus ge bracht. — Vorgestern ist bier der Koster eingelietert worbe», welcher dem wegen Brandstiftung aus dem Schlosse zu Allsranken und dort verübten schweren Diebstahls gciuchten Schreiber Raupert gehört. Dieser Koner enthält eine Amabl alleitbüinlicher Sachen im Wcrtbe von gegen 100,000 Mark. — Verwichenen Freilag wuide in der 'Raste der „Salovve" ein Geldtäschchen mit Marke» (wahrscheinlich aus einer Restauration) und einigem Kleingeld gesunden. — Oberhalb der Jägerkaserne sprang vorgestern früh eine junge Frauensperson in die Elbe. Der Strom führte sie rasch bis unler die Albcrtbrücke. ivo sie von de» Schistern Katzschner unv Panitzka, welche teil mit einem Kalme vor Anker lagen, aus d m Wasser gelogen wurde. Da Wiederbelebungsversuche einigen Erfolg hatten, brachte man das Mädchen, das, wie sich nachträglich ergab, erst seit dem 2. d. M hier in Dienst steht, in das Stadt-1 krankenhaus. — Gcstem Mittag kur; vor 12 Ukr ist au» dem! Leivzrger Bahnbot der Arbeiter Ernst Lischke, 25 Jahre alt und unverheiralhel, bei dem Zusammenrücken von Wagen verunglückt,! indem ihm beide Beine abgefahren wurden. — In Neustadt' hat am 6. d. M. eine 55 Jahre alte, seit langer Zeit kranke Frau mit einem Mester sich Verwundungen hergebracht und ist am folgenden Lage ungeachtet ärztlicher Hilfe hieran verslorben. — Aus dem Leibamle sollte gestern „n Autlrage eines Unbekannten eine Hol; krste mit Leineivaiiv verpfändet werben. Da der Vor gang Verdacht erregte, so wurde »ach dem Auftraggeber gewischt »no nach Ermittelung desselben seslgeslelit. baß die Kl»e ncvst In halt von einem au» bei» Kais.r Wilbelm-Plav kurze Zeii aussichts los gevliebciic» Wogen gestohlen worden war. Der Eigentliümer der Kiste ist noch unbekannt. — Verwichenen Donnerstag nahm im Vorzimmer zur Mstädter Sparkasse einem 8 Jahre alte» Knaben eni unbekannter junger Mensch ein Sparkassenbuch und I M. baar unler dem Vorgeben ab, er wolle die Einzahlung tür ihn besorgen, da er eker Einlaß erhalle. Der Unbekannte verschwand mit Buck und Geld, eS gelang aber, ihn scstzunehnien, als er vor gestern durch einen andere» Knaben den aus das Buch beieils rin- j gezahlte» Betrag erheben lasten wollte. Rach seiner Verhaltung ^ wurde insolge weiterer Erkundigungen seslgestellt. da- er kurz vorher ^ in einem Hauis der Ainiiionstraße einem 10 Jahre alten Knaben unter Anwendung von Gewalt c»n«n Must entrissen hatte und damit entflohen war. Den Must hatte er noch bei sich, er ver suchte dcnielben unbemerkt bei Seite zu schassen, wurde aber daran verhindert. — Ein erfreuliches Bild regen turnerischen Lebens bot am Sonntag Rachmittag die Turnhalle des L u r n o e r e i n S für Reu- und Antoiistadt dar. Geführt von den Herren Lbcrturniehrer Hecger und Turnlehrer Richter traten um 5 Ui,r verschiedene nach mehrere» Hunderten zählende Knaben- und Mädcheiiabtheilung.n j zu einem Pnstungs- und Schauturnen an. das in »einem Verlauf! 'ür die Lehrer wie für den Verein selbst recht befriedigende Resnl- 'ate ergav. Frei- und Geiätbüdungen der verschiedenen Slusen folgten sich in schnellem Wechsel und gaben ein anschauliches Bild wrochreilendcr Entwickelung. Tie anmutiugcn, von Gesang beglei teten Bewegungsspiele der Mädchen wurden abgelöss von cractcn Gcrällnlbuttgen der Knaben. Besonders das Gerätülurnen der Knabenvoiturncr »nd Anmänncr zeigte von guter Schule und tüch tigen, Können. Spiele aller Altkeilungen beschlösse» das Sckau- lurnen. Die Halle selbst wie die Galerie waren Vicht beseht- Der Turnrath hatte aus seiner Mitte Herrn Luchdruckereibesihkr Leh mann abgeoidnet. die jugendliche Schaar z» begrüßen und ihr all TaS warm an s Herz zu legen. woS die deutsche Turnerichatt pflegt: »eben der Entwickelung des Geistes die des Körpers nicht zu ver nachlässigen und, ob arm, ob reich, festzuhaltcn an der Liebe für kas gemeinsame Vaterland. — Grobes Interesse erregten am Sonntag die im Exercirsaale der Feuerwehr ausgestellten 8 Entwürfe und Pläne zur Fest- Halle sür bas bevorstehende 6. deutsche Turnfest. Das Prei«, geilcht Hot folgende Entscheidung getiosten: 1.Preis Architekt Adam. 2 Preis die Z>,»merm„»ng. 8 Preis wieder die Zimmrrinn>,ng ttir einen anderen Enlwuis. De» Eentralausschuh wird nun darüber Ent'chcibung Vesten, wem die Ausführung eines dieser Projekte zu nbeitragen >ci. Ursprünglich war der Maximalbetrag der gesummten Baukosten aut 55,000 Mk. sestgesetzt norden. Die Ausstellung 'ämmt scher 8 Entwürfe wird in den nächsten Tagen im Lokale der Kunstausstellung stattstnden. Die Umplankung deS ganzen Fest- vlatzcs wird wahrscheinlich dir Summe von 8-10,000 Ml. kosten. — Rohe Scherze mit Thiere» rächen sich cstt sehr schnell. So stchliig gestern Nachmittag denn Lrivziger Bahnlinie ei» Mann mit >mem Knüppel gegen tue Hinterbeine zweier Pferde, welche ein Landmann die Großc»hainersiraßc hiiiailstührte. Das eine Pferd sthlug sofort aus gegen den Unterleib deS Peinigers, so daß sich letz- iercr sofort überschlug und zu Boden stürzte. Welchen Schade» der Mann davonactragen haben mag. konnte man nicht sofort ersehen, da er steh mühsam wieder auszukrahbeln >n> Stande war, und ganz lammervoll geknickt nach dem schlesischen Bahnhose zu hinkte. — DaS von dem Gärtnerverein Hortulania in voriger Woche in Meinhold's Säle» abgehaltcne 37. Stittungssest verlies in allgemein befriedigender Weise Der mil herrlichen Pflanzen- dekorationen geschmünle Saal glich einer Bluiiienausstellung. In einer der Hauptgrnpvcn vrangte die Büste Sr. Maj. des Königs und das gro ,e Vcreinshild. Um II Mir begann die Tafel, welche uon zahlreichen toasten und Tasrlliedern unterbrochen wurde. Ein vom Verein veranstaltetes Preisausschreiben ergab solgenoe Resul tate: Ten ersten Preis erhielt Herr W. Kulme, l. in Slellung »ei Herrn Robert Bener, Stririenervlatz; den zweiten Herr W. Locher bei Herrn S W. Mietich. Bergstraße-, den dritten Herr I Lucht bei Herrn Juliu« ßchulix. Frieden«,lrabr 5; den viertn, Her, M Kockei II bei Herrn C W- Mielsch. Berg,trotz« Al« Pre,»richl,r 'unairten dir Herren kgl. Oderaültne» O Dielnch. herr Lbcrgärtnrr -Salt» babnen baden sich, wie verlautet, auch schon zustimmend geankert und wenn da» Gesuch nunmehr noch dir Genehmigung des Rathes erlangt, ko soll der von der Truppe Enrrs kaum geräumte Rundbau am Bismarckplal) gleich fix und fertig stehe» hleive». — Zum Besten einer WohlthatigteitSanstalt in Radedeui iolle» übermoraen in de» „Jaliieöjeiten " die im ver gangenen Jahre und kürzlich ii» Dilettanten»»»!» in der Löbnitz mit reichem BeilaU ausgeiübrien lebenden Bilder eine ösientiichr Wiederholung finden. ES wcrdm zur Darstellung gelangen r twri Cnelrn Bilder l) Die vier JahieSzeiten. 2) Kunst und Leben, beide mit begleitender Dichtung und Musik. Da sämmtliche dabei bcthri- liat gewesenen Personen », Ansehung de« guten Zwecke« lreund- ltwst ihre Wtedrrmttwiekung zuaeiaal haben, auck Pros. Oscar -letsch wieder bereitwilligst da« künstlerisch« Arrangement der Bilder bernommen bat. so ISb> sich wohl erwarten, daß die farbenprächti ge» Bilder unter den Strahlen elektriicher Beleuchtung wiederum reichen Beifall finden werden. (Nähere« siebe Jnierat ) — Am Lonniag Nachmittag slür«tk ein kleiner Knabe beim Svielen l» die Elbe. Der Arbeiter der chemischen Fabrik in Hei senberg. Aug. Rcvv. sau idn ln den Flutben verschwinden, konnte ihn jedoch beim Wieberou>t«uchen mit seinem Hakenstocke fasten und an« Land ziehen. — Heute Abend hält im Saale von Stadt Petersburg Direktor Hoberland von der Marguardt' sck> en höheren Töchter- schule seine die-iäurige Konferenz zwilchen Schule und Hau« ab. on besonderem Interesse düistr der Vortrag de« Herrn Vr. inock. keincrt werde», weicher sich aus die Nothwcntngkeit der Belehrungen in der Ausbildung junger Mädchen nach dem k«. Iahe« in der Klaiikenofieg, durch einen praktischen Arzt bezieht. — Ta« mit dem Ableben de« Prosestor Muth eingrgongen« prachkollegi»,» wird Herr Direktor A. Avon, der di« zur lüngsten den, Diesdner Svrachkolleginm als Lehrer ang,hörte und ge nau im Geiste des verstorbenen Proiestor« Mllth unterrichtet, am 15. März Altniarkt 25, 2. Etage, von Neue,» beginnen. ftprtsetzung de« fokal,« Tbette« Seit» V. Svra Zeit raKt»stkscht«te. Leutsche« Reich. Die Auslösung de« Kreis-Landwehr- verrin« Braunsekweig ist mit Rücksicht aus di« durch die Tage«- pikste bekannt gewordenen Vorgänge in den letzten Vorstandssitznn- gen nnb Generalveriamnilungen des Vereins erfolgt, und auheidem, weil es nach bei» Ergebnih der amtlichen Erniittelungen sozial- demokratl chei, Elemeiiten gelungen war, Verbindung niit dem Verein und Einftub in deinsrlden zu gewinnen und auch in den Verlaus der lebten Vorgänge handelnd einzugrrisen. Daß da« Bestehen eines solchen Einflusses in einem Vereine, der nach seinen Statuten unter Anderen dir Angehörigen des Beurlanbtenslanves. der Reserve und der Landwehr auszunehmen bestimmt ist, ernste Gefahren mit sich bringe» kann, liegt aus der Hand. Die Bildung eines g emi sch te n N e b» n g S g e sch wa d er? wurde in Kiel anbeiolsten. Konireadmiral Knorr übernimmt das Kommando aus der oslasialüchen Station. KontrradniirnI Reibnitz war wegen Uedeniahnie des Kommandos des westairikanischen Ge- schwadcr« in Berlin. Caprivi lrifst zu längercni Autenthalte in Kiel ein. Durch Kahinetsordre vom 3. d. M. werden folgende Schisse in Dienst gestellt: „Bauern" und „Mücke" zu l.Iel»i»gszwrckeii; die Torpedoboote sollen »ebst .Bruminer", „Blitz", „Bliecher" und „Ulan" eine Flotille bilden. „Stein". „Sophie", sowie später „Olga" sollen als Freiwilligenschiffe. „Luise" und „Mosamto" als L-chitsS- jungen-Schulschisse, sowie nach der Heimkehr „Ariadne", „Rovn". „Grille" und „Drackw" zu Bermrsjiiiigsjivkcken. „Pomiiierania" zur Ueüerivachling der Fiicherei, „Ha>>". „Rhem", „Cpelvp" zu politischen Zwecke» dienen. Zn Ansana Aiiguit wird in Kiel rin Geschwader gebildet. dein sich „Hansa . „Friedrich Carl", „Marie", „Bayer" und „Molike" anjchliepen. Cm Erlas, des Cnvischafs von Bamberg erthcilt dem Diisjesan- klenis die „Erlaubnis; , die Mitglieder des Freimaurerordens bei ihrer Osterdeichte von Sünden loSzm'prechcn und dieselben „ivu-der" in den Schosst der Kirche ausziinehinen. Ferner sollen alle Freimaurer, die »iiierhaid JahreStriil beichten, von der Namhaft machung der Ordensvorgesetztc» und Ordensbrüder „disvensirt" sein. Am Sonnabend wurde in Licgnitz die Proslituirte Ernestine Fischer, die, wie seiner Zeit berichtet, den Gutsbesitzer G nuS Goldberg im Eisciibabn-Eoupb mit Vitriol begossen und durch Re- volverschlissc verwundet hat, zu 0'--> Jalircn Zuchthaus vcrurtheilt. Dielelbe hat durch die gemeinsten Schwindele»-» — sie gab z B. süiichllch an, Mütter gewoide» zu sein — dem G. elhebliche Sum men abgelockt. Nachdem ein bereit« bei der Verhaltung Ver Fischer von derselben aiigeilelller Selbstmordversuch vereitelt worden, ver suchte dieselbe nach ikrer Veiur1liellu»E »och rtniual. Hand an sich zu legen. Sie schärfte ein Stückchen Ofenblech und »nleriiahm es, sich damit die Pulsadern zu burchschneiden. Die Wachsamkeit der Wärterin vereitelte jedoch da« Vorhaben. Oesterreich. Ter Vertreter von Teilchen, Abg. Dr. Knotz richtete eine iulminante Anklage gegen die Regierung. Es heistk in seiner Rede u. A.: Von Seite der Regierung wird allen lenen Bejirkshauptleuteii mit einem gewissen Mistlranen begegner, welche sich nicht >n blinder Obedienz allen Winken und Berordnimgen von Oben sügeir. Diejeni Süsleme fiele» die wackeren Bezirkslwupi- leuke vv» Leipa. Teilchen, Trautena» und >'o viele Andere z»n> Lpicr. Unsere deutsche» Bezirkshanvlleute niüsse» iininer marich- bcreit lein, denn das Wort cmes Denunzianten genugi. nm sic von ihrem Posten »n ciitsenie». (Hört! Hört! links.) Sicher sind nur Jene, welche darin ein Vergnügen finde», den A>iS»alnngziisIa»d in rücksichtsloser Weise durchziiinhren. Ein verdienstvoller, hochge achteter BczirkShauptniann, der aber das Verbrechen beging, bei einem Kaiser Jmeph-Kommels bei Absingung eines deutschen Liedes, wie dies die ganze Gesellschaft acthg». ausiuslrhen, wurde ohne jeden weiteren Grund plötzlich verletzt. Und wen gab man diesem deutsche» Bezirke als Nachwlger ( C,„^„ jungen Herrn ans dein TtatthallereigebSude, von welchem der Statthalter selbst ankerte, er solle sich die Sporen verdiene». Die Sporen verdienen a» dem Hcrzblule des deutsche» Volke« (Beifall links); eine Sporcnver- dienerei, wie sie cinsl aui de» blutigen Gefilden Italiens war. die mrS io unheilvolle Früchte getragen und ichlieklich den Verlust wcier blühenden Provinzen herbeigetührl bot. Wir finden dieie» e» Volke »ng. der .., . .. - , .. . ... wer waren die Herren, die sich dieier Partei anschlossen r Es waren kais kgl. Beamte. Wir finden in diesen Reihen, tvelche daraus loszielten, den Aerralh in das deutsche Volk zu tragen und das deutsche Lager zu zerllüitcm eine» kais. kgl. Steuerinspektor, welcher für seine ver- bienstvollc Thät,gkc,t um den Verrätst de« dentichen Volke« "inanzralhe ernannt wuche. Wir sinde» ih» alSPart«i-O da« Detttschtbuin de«^ nvrdösMen heben. Sr legst mirtr sich bei seinem respektvoller Weise. Er produziste Legitiinationskart«. sondern eme» link«) Redner alS,LLand- Mierer". Au« jeder anstäudiae» Geselllchatt gestoben, gemein dieser reksöldling n»r noch die Gesellschaft aiikeeordentlich weniger Per- .. rwicgeiid der Präsident unseres höchste» silr stlhig. den Snqeln iu i ankerorbentlich llSlchein. kein, Ihn hielt man Böhme»« a»lS d Erscheinen in a» HeimatstSichetttz ^ , ., Waffeiipab aus einen Revolver. (Lebhafte Heiterkeit bezeichnet Tauschinski ol« ..Obrrrevolverjournalislen", 'chmierer". Stil« jeder onstäiidigr» Grselliehast gestoben, io»e». nnter ivelchen sich vor ., „. . .. ^ TribunalcS »n Kreise, der KreisgenchtSprasldeiit in Leipa befindet, welcher sich noch zur Ehre anrechnet, mit diesem aiisaewiesenen In dividuum Arm in Arm spazieren zu gehen. (Hört! Hört! links.) Svll ein derartiges Verhästnik nicht deinoralisi>e»d wirken'( Es er gvh sich ei» seltsamer Sprühregen vo» OrdeilSdekvrativiie». mit tvelche» diese Leute entschädigt werden stillten sür die Verachtung, weiche ihre Mitbürger ihnen zollten. (Sehr gut I links.) Sv weit ist eS bereits mit n»ö gekommen, dab Orden vorher angebolcn werden, uin gewisse Menschen sür eine Partei zu gewinnen. Das kränkt mich als Oesterreicher, da« thut mir bis i» das Mark der Seele wehe, daß ein Tamchinski über Orden zu verfügen hat. (Abgj Ritter von Schönerer: P>u> Teufel!) Da« ist eine Hcrahwürdignng der Krone. Es ist daS ein Uiistig. ei» schmählicher Mikhmuch. der aelriebe» wird mit dem una»tasll»»e» Rechte der Krone. «Lebhafter Beifall link« ) Habe» wir gehört daß je früher ein Ministerium bei den Pole» oder Czeche» daraus ansgegange» wäre, Berristher der polnischen oder czechischen Nation zu schassen. (Bravo! Bravo! links.) Präs, (unterbrechend): Ich niuk diese Aeuncriing rügen, da man keiner Regierung vonverfe» darf, das, sie aus die Korrinnpining irgend einer Partei oder einzelner Persönlichkeiten ausgehl. (Bravo! Bravo ! recht« ) Aba. Dr. Knotz : Ich habe mit diesen Worte» nur die Ansicht meines BolksstaiiiineS wiedergcgeben. (Bestall links) Ilebsrbaupt. fährt stiedner fort, wird bei uns in einer ielliam dra konischen Weise mit dem Gebiete der Konfiskationen gearbeitet. Tie Bezirkshauptleute leisten da wahrhaft Großartiges. Als de, Rcdak tenr der Leipaer Zeitung sich beim Beziikshanplinaiiiie betlagie, ivnrde ihm die Antwort zu Thcil: „Ich konfiszire ivann und wo ich will." (Rufe links: Unerhöit! Paschawirihichnst!> Tie „Lest- ineritzer Zeitung" hat eine» Leitartikel gebracht, welcher den Titel führte: „N»digier der Vortresslichc". Der Inhalt desselben wurde nicht beanstandet, das Platt wurde jedoch wegen des Titels konsis irt (Hört I links), und als n»n dieselbe Zeitung i» der daiaist- folgenden Nummer den perslorbeuen Bstehof nicht „voitrelslich', sonver» den „guten Bischof" nannte, wurde sie neuerdings konsiszirt. (Lebhafte Heiterkeit links.) Das geistige Hauvt dieser Replsticii- presse existirl i» Prag, daS ei» aiisterordentlich geivaltigerMann ist. Bei uns in Böhmen kennt man ihn genau. Ein Mann, der diverse Geschälte besorgt, bekam einen Gehalt von «iooo sl. jährlich, wie allgemein verlautet, als Obmann der vstiziöse» Prestmeule. Lieirr Mann ist bei uns bekamst nnter dem Namen „offiziöser Presgude" oder „Oberschmock". (Lebhafte Heiterkeit links ) Er arbeitet sti- Vereine mit einei» gewisse» Löwh i» iystewatischee Weise Inr die vssiziöse Presse. Abee nicht allem dast dieser Herr in Prekangelegen heilen eine hvchiviehlige Rolle ipielt. dieser Mann erlheilt auch r.rn Bezirkshnupllenten Informationen, ehe sie ans ihre Posten gehen l.Hört! Hört! links), und an diese Insoriiiationcn innssen sich die helrefsknden Bezirkshauptlente slreiig halten. Es giebt bei »ns eine visiziöse Schaiidpresse, welche aus einer Stufe der Gemeinheit und Niedrigkeit steht, wie in keinem anderen Staate. (Sehr richtig! links.) Sie arbeitet nur mit den niedrigste» Schimpfworteii. Man schreckt nicht zurück, den Faniiliemrieden z» stören, wenn Jemand diesen Blätter» nicht konvenirt. Ei» Blatt ging so weit, ein un bescholtenes, t7jäl>r>ges Mädchen vFcntlich i» einem Blatte zu Pw- stituirett (Hört! Hört! links), weil sie die Tochter eines hochachtbaren Professors ist, der Obmann einer Orlsaruppe des deutschen Schnl- vereines ist. (Hört! Hört! Imks.) Solche offiziöse Blätter sind jeder Regierung uiiwlirdig, und ich traue eS dem Herrn Minister präsidenten z». wenn er Zieh die Mühe nehme» würde, diese Schmutz blätter zu leleii, daß er sich lchüme» würde, zur Vertheidiynng seiner Regierung solche Schandblättcr zu haben. (Lebhastcr Beifall links) Kann nm» eS als Abwebr der Negicriiiig aiisrhe», wenn diese Blätter sich c-rsreche», das deulsche Volk „koimsteS Gesindel", „Pieußcn- seuchlcr", „Hochvcrräther", ..Beulelschiieider" z» »cimen (DerTelschen- Bvdenbacher Anzeiger" hat es sogar gewagt, die Dentichen Telsikens mit Hunde» zu vergleichen. iHört! Hört I links.) Das deutsche Volk ist das vvaelsreie Aschenbrödel in Böhmen, das muß sich m seines Volkes Heiliathnm nnaestraft jederzeit belchiinvsen lassen. (Lebhafter Bestall links.) Wir, der Zweig des große» deutschen Volkes, wir sind einer derartigen Schmach, einer derartstieii Schande bei jeder Gelegenheit preiSgeaeben! (Bestall links.) Die dc»t'chc Bevölkerung wird in >eder Weise chikanilt. Mit diesen sinnlosen Ehikanen vergeude» li»sere Negieriingsorgane ihre Krott. (Laute Zustimmung links ) Für die Förderung de» J»d»strie, des Gewerbes und des Ackerhmies elivas zu leiste», erührigl ihne» keine Zcil (Bei fall links), weil ihre Zeit durch das Eintreten in dasParieigciricbe vollständig absorbirt wird. (Bestall links.) Das Brielgeheiinust; wird hei u»s anßerordenilich vtt verletzt, insbesondere sind viele Briese, die Alikathvliken an Alikaiholiken schriebe», in crössneiein Zustande aiigekommen. Man ivird sich vergeblich bemühen, durch wiche Mittel den Allkatholieisinus znrlickjudränge»; nach derMah regelung des Pfarrers Rillet ist eine ganze Geincinde zui» All- katholieismns ühergeireien. (Hört! Hört! lmks^ Und wen» Sie in dieser Weise sortsahren, glaube» Sie, daß Sie den liberale» Delilschböhme» »nterdrücken werden? " ^ ' venu V Bezirksliauptniann als den Hauvstaiseur jener vom denijch« mit gutem Grunde jo gehakten und verachteten Parleidildi sogeiioiinten deutichöslerreilbiilhe» Wirthschaslsparlri, und n» zum rganstator, ihn, der, anstatt sein Oberststpektvrat zu verwalten, die einzelne» Lktschotten iciiicS Lleuernijpcktvrat« abhausirt, um Verrälher an dem deutschen Volke zu sammeln. An di« genannte» Agitatvrrn der Regierung Hoden sich einige liebe,läuser unserer Parte, ange schlossen, Personen, welche für die i» Aussicht gestellten Belohnungen bereit gewesen sind, das eigne Volt zu verkanten. Zinn Gluck» waren diese Personen außerordentlich orriiig an Zahl. Der Cha rakter eines berüchtigten Ex-Bümermeislrr« aus dem nordöstlichen Böhmen, der Charakter cuies Ci-LandtnnSabgrvrdiietrn, Knötgen »nd Holzel, sind von dem deutsche» Volke gerichtet (Sehr richtig > links), und als sich diese schone Gesellschaft, die durch die Person des Gerichtspräsidenten verstärkt wurde, nickt zu Kelle» wußte, wurde dieselbe von Amtswegen durch einen Nrvolveriouriialstie» als Ster» er ler Größe in eigenthüinlicher Weise vermehrt. Vor Monate» erschien aui dem Schauplätze des nordöstlichen Böhmens, in Lewa, ein Mann Namens Dr. Hippvlit Tauschinski, ob seine« tunsiisen Redens Dr. Plauschinski Len/mist (Heiterkeit links), von sehr be makelter Vergangenheit. - - - - - — bereits in früheren Jahi gehen bestrast morde». (Höst I Hört . agitatoistche Thätigkeit unter den Arbeitern, war sogar Gründer einer Neligionsickte, welche aus den Grundsätze» der Freiheit, Ge rechtigkeit und Liebe basirt sein sollte. (Heiterkeit linw.) Er ver schwand dann plötzsich m der zweite» Hältte der 70er Jahre, nach, dem er zuvvr eine Strafe in Graz abgkvüßl und dann zwangsweise, per Schub, in seine Heimath Wien eskortirt wurde. E» ist destrlb« Mann, der >m Jahre 1878 veniüht fikwesrn ist, die Artwitervostei für das föderal ist ilche Laaer zu aeiviunc» und damals sogar tzen persidrn Versuch arniachl hat. den G»aien Hohenwart in diese Asiaire zu verstechten. Dreier tollte die neue Stütz« der Regierung bilden I ..... äenannt (He nt- Dieser Retnuigskiigel der Regierung ist ahrcn wiederholt wegen Verbrechen und Ver- >- (Höst! Hört! link«) Er entwickelte eine christlichen Geist in »nierem Deulschböhme» Wohin werden Sie es mit solchen Maßregeln bringen ? Daß. nn der Alttalholieisinus Ihnen nicht tonveniet, der P>olesta»l>sno>S an dessen Stelle tritt. (Laute Ziisliimniing und Beifall links.) Run. regieren Sie zufrieden ohne uns, oder - wir wisse» es bester — regieren Sie gegen uns! Wir sind in diesem Kainzste am uns selbst und mitte eigne Krall gestellt. Wir, die allen, treue»Oester reicher, haben ein so trauriges LooS erfahren. Mögen die Wnnel fallen, wie sie wollen, wir sind von einer heiligen Ueberzenguiig dnrchdrinigen, das; wir dauernd nicht au die Wand gedrückt werden könne». iBestall links.) Mag die Hachslnth der Ereignisse noch so stürmisch »her Europa Hereinbreche», mag ein »och w starte» Orkan über Mitteleuropa sich enttadeu, wir Teittiche können nie z» Grunde gehen. Die WellgZchiclste kan» wohl über kleine vereinzeste Glieder der Völkersamilie, me und iiii»i,iermehr über eine» Stamm zur Tagesordnung übergehe», welcher eine» grüne», üpp gen Zweig der großen deutschen Nation bildet. (Bravo! Bravo! links), da sich im Zcnilh ihrer Macht und ihrer Hcrrlichkci! befindet. Dicics nationale Gcttihs wird uns und imscrc Streiter in dem Kamp» tür unsere heilige Sache stählen, so lange wir eS überhgiipi mil iiMeror denOchrn Ehre noch vereinbar finde» werden, aus dieser WahMite zu kammem (Stürmischer Bestall und Händeklatschen links und aus de» Galerien. Redner wird vielseitig beglückwünscht Bewegung.) Der Minister Gras Taaste prvtestirte entrüstet gegen die'e Beschuldiaiiiige»: er rühmte den Statthalter Böhmens General v. Krank als streng gewissenhast -, er versicherte, daß di« Bestäche» angcwieicn seien, streng unparteiisch zu verjähren. Daraus antworte!- Dr Knotz: Nicht ich nabe die Autorität der Behörde» damit unter- arabeii. sondern die Beamten des Ministers untergroben durch ihr sich bat. chahrcii die Autorität. (Lebhafte Zustimmung links.) Der Herr Minister-Präsident sagst, die Beamte» Kälten nur eine Instruktion: „Handle nach dem Geietze". Es würde mich treue», wenn »nseie Beamte» in Böhmen keine andere Instruktion brauchten; das deutsche Volk i» Böhmen wäre damit lehr zusriede» Aber wir veniinthen, daß die wichtigste Instruktion unserer Beamte» lautet: „Handle gegen de» Deutjchen I" (Stürmische Zustimmung links. Klatschen aus der Galerie, große Unruhe rechts?) Es ist möglich, daß sich der Statthalter von Böhmen, wie der Minister meinte, viele Ver dienste erworben hat: am bekanntesten sind diejenigen, welche er ieinerzeil als Mitglied des Kriegsgerichle« in Italien erwarben (Applaus statt, lebhafter Widerspruch rechts, steigende Unruhe rechts.) Nachdem »iich der Minister durch de» Ausdruck seiner tiefen und innigen Vcrebning sür den böhmische» Statthalter provozirt hat, so sage ich; Wir in Böhmen habe» kein Vertrauen zu dem Statthalter (Beifall link«), weil wir wissen, daß er der erbittertste Feind de« deutschen Volkes ist (Stümiische Zustimmung links), und weil wir die Ileherstugung hoben, daß e« diesem Mgnne ein Ver gnügen mache» lvuide. wem, er an den Deutschen Böhmens in derselben blutigen Weise Handel» könnt«, wie seinerzeit bei den Kriegsgerichten in Italien. (Lebhafter Applaus links und am der Galerie, Ausrufe der Entrüstung recht«. Anhaltender großer Lärm. Mehrere Abgeordnete der Rechten begeben sich zum Präsidenten und verlangen den Ordniingsrus.) Aba. Dr. Knotz: So lange Sie uns dielen Statthalter lassen, wird Ruhe in Nochböhmen nicht rinkehien (Lebhgtst Zustimmung link«), solange dieser Mann in seinem Palach zu Prag sitzt, werden die Deutschen in Böhme» nicht ausbörr«. beunruhig« zu sein. (Stürmischer Beifall und Hände klatschen links und aui de» Galerien. Lebhafter Wi" ' ^ Gkvkr Unruhe. R Präsident: Die (ebner wird von der Linken lebhaft I „ Ausdrücke, welche der Herr Abgeordnete benuck Nt« idcrsvmch rechts, t beglückwünscht.) ordnete beiumich
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