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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.09.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150908025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915090802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915090802
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-09
- Tag 1915-09-08
-
Monat
1915-09
-
Jahr
1915
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Kranzöstsch-Norbasrika im Ausruhr, b. Genf. iPriv.-Tel.i Tic eingeborene Bevölkerung Fra „ züstsch - ordafrikas befindet sich nach Mel dungen aus Marseille im offenen Aufstand gegen die iranzösssche Herrschaft. Hodschas durchziehen bas Vaud und pcedigen den Heiligen Krieg. Biele Ortschaften sind t„ glommen aufgegangen. Der Schisfahrtsverkehr zwischen 'Karscille und Tunis ist vollkommen eingestellt worden. Die Unruhen an Indiens Grenzen. London. Der Staatssekretär flir Indien veröffent licht folgende Mitteilung: Seitdem die Bunerwals am lg August im Bezirk Peschawar etugedrungcn waren, lialicu dort wettere Kämpfe stattgefunden. Das englische Lager bei Rustam wurde nachts heftig beschossen. Aber die Vnnerivalö, welche die Pässe 1200 Mann stark beseht hiel ten. wurden am 2». August bei Snrkhvbi von der .Kolonne non Nusiam erfolgreich angegriffen und verloren 20 Tote. Tie englische Kolonne ergriff am 28. und 01. August die Offensive in der Richtung des Malandri-Passeü und brachte dem Gegner schwere Bcrluste bet. so das, laut Berichten die Vinicrwals am 2. September völlig entmutigt waren und sich zerstreuten. Inzwischen bewegten sich die feindliche» Slrcitkräste vom oberen Swat flußabwärts und machten einen entschlossenen Angriff auf unsere Stellung bei San- daki, der mit schweren Berluslen abgeschlagen wurde. Unsere Truppen gingen am nächsten Morgen vor und griffen den Feind an. der das Fort Kal behauptete. Der Feind litt schwer unter unserem Artillericsener. DaS Fort wurde völlig zerstört. Die Feinde sind im Begriffe, sich zu zerstreuen. Hu einer feindlichen Bewegung im Lande Moh- mands ist es nicht gekommen. An der übrigen Nordwest- arcnzc ist alles ruhig. iW. T. B.) Einweihung der Leipziger raubftnmmen-Anftalt. In Gegenwart Sr. Majestät des Königs, der Spitzen der Zivil- und Militärbehörden, sowie zahlreicher ge ladener Gäste fand heute vormittag die feierliche Ein weihung der mit einem Kvsienanfwaiide von insgesamr UiittOOO Mk. neuerbauten Königs. Taubstummen anstalt an der K a r l - S i e g i s m n n d-S t r a ßc statt. Ter König traf mittels Svndcrzugcs um 10 Uhr vor mittags von Dresden in Leipzig ein. In seiner Be gleitung befanden sich StaatSminister Dx. Beck, Gcncral- adjutant General der Kavallerie v. Müller, Flügeladjutaiit Oberst O'Byru und Hofstallmeistcr vk Römer. Hur Be grüßung hatten sich eingebunden der stellvertretende kom mandierende General v. Schweinitz, Kreishauptmaiin von Burgödorff. Bürgermeister Dr. Roth und Pvlizeidircktor Dr. Wngler. Der König, der die Uniform des Garderciter- Ncgimentü angelegt hatte, begab sich alsbald mit den ge nannten Herren zu Wagen nach der Taubstummenanstalt. Am Bahnhof, sowie in den Straften, durch die die Fahrt aing. hatte sich eine zahlreiche Menschenmenge cingefunden, Rc den König mit Hochrufen bcgrüfttc. Die öffentlichen Gebäude und viele Privathäuser haben Flaggenschmuck an- aclcgt. In der Taubstummenanstalt hatten sich u. a. cin- aesunden der Präsident des Reichsgerichts, die Präsidenten des Land- und des Amtsgerichts, der Rektor der Universi tät, Abgeordnete der Ständekammern, Vertreter von Be hörde», Schulen usw. Am Eingänge der Anstalt wurde der König durch den Ansialtsdirektor Schumann und den Bauleiter Baurat Schmidt empfangen. Rach einem allgemeinen Gesäuge und dem Wcihegedct des Anstaitsgcistlicheu Archidiatvinis bckardt hielt Kultusminister D r. Beck eine Rede, in der er darauf hinwics. das, die Weihe dieser Anstalt einen neuen wichtigen Markstein in der Geschichte der iächsischcn Taubstummenfürsorge bildet. Leipzig ist für das scsamlc deutsche Taubstnmmenwescn klassischer Boden, ist cs doch die Stadt, in der mit Unterstützung der lursächsi- iche» Regierung im Jahre 1778 durch den großen Wohl inier der Taubstummen und den Vater des deutschen Taub stummenunterrichts Samuel Hcinicke die erste Taub stummenanstalt in Deutschland entstand. Sie ist in der Folgezeit das Vorbild für die setzt mehr als 00 deutschen Anstalten geworden. Redner dankte alsdann den beiden Kam mern für die einmütige, opferfreudige Bewilligung der Bausumme von nahezu 2 Millionen Mark, sowie den städti schen Körperschaften Leipzigs für das bei dem Ankäufe des Baugeländes von fast 20 000 Quadratmeter bewiesene Ent gegenkommen. Für alle Heiten wird es ein Ehrendenkmal unseres Sachsenlandes bleiben, in der Heit des gewaltigen Weltkrieges und trotz der dadurch bedingten geldlichen Schwie rigkeiten mit äufterster Anstrengung aller Baukrafte ein so hervorragendes Knlturwerk geschaffen zu haben, wahr lich ein schönes Wahrzeichen der Nächstenliebe für uns deutsche Barbaren aus Deutschlands grösster Heit! Für immer wird es ein Ruhmesblatt in der Geschichte dcS sächsischen UnterrichtSwescns bilden, das, die in Sachsen wohl mit an erster Stelle vor vier Jahrzehnten «Angeführte ellgemcine Schulpflicht der taubstummen Kinder auch diesen die Wohltaten ihrer fest geordneten Ausbildung ge lüsten, das, später vor die achtjährige Schulpflicht noch die Möglichkeit eines einjährigen Unterrichts in Vorbcrei- lungsanstalten getreten, datz in den Städten Dresden und Leipzig bereits zwei Fortbildungsschulen für Taubstumme vorhanden sind, und daß endlich zur Erreichung immer größerer Erfolge neben den bereits bestehenden Klaffen stir gut-, mittel- und schwachbefähigte Kinder auch Sonder klassen für nur schwerhörige gebildet sind und weiter aus gebaut werden sollen. Die weitgehende Fürsorge für unsere Taubstummen setzt sich auch über die Zeit der Schulpflicht hinaus fort in Gestalt der sorgsamen Unterbringung der Zöglinge in die Lehre, in der regelmäßigen gottesdienst lichen Versorgung, in der wirtschaftlichen Unterstützung der infolge von Gebrechen und Alter hilfsbedürftigen Tanb- stummen und der besonders beklagenswerten Taubstummen- blindcir, sowie ähnlichen,. Sv hat das Taubstummenwesen eine Entwicklung genommen, die mit hoher Genugtuung erkennen läßt, wie unser Land im edlen Wetteifer mit anderen Bundesstaaten sein fortschreitendes Bewusstsein von der sittlichen und sozialen Verantwortung gegenüber den Hilfsbedürftigen zu betätigen bestrebt ist. Auch Seine Majestät -er König hat diesen edlen Werken christlicher Nächstenliebe sein Wohlwollen stets zugewendct und ins besondere durch die Ucbeniahme des Schutzes über den Taubstummcnfürsorgevcrcin, durch den Besuch des Taub- slnuiinenheims in Hwickan und der Dresdner Anhalt, vor allem aber durch die persönliche Anteilnahme an der Feier der Taubstuinmensürsorgc die höchste Ehre erwiesen. Der Kultusminister gab hierauf die ans Anlaß der Einweihung verliehenen Auszeichnungen bekannt. Es erhielten der Leiter der Anstalt Direktor Schumann den Titel und Rang als Schulrat, der verdienstvolle ärzt liche Berater Snnitütsrat Dr. Hintzmann das Ritter kreuz 1. Klasse des Albrechtsordenö und ein ehemaliger Högling der Anstalt Kunstmaler Snrutschück. der den Speiscsaal und das Direktorzimmer mit mehrere» Ge mälden ans der Geschichte der Anstalt in uneigennütziger Weise geschmückt Hat, das Ritterkreuz 2. Klasse vom Albreclstsorde». Schulrat Schumann dankte in seiner Erwidernngs- rede für die Fürsorge, welche die Negierung, die Stände und Behörden der Anstalt nngedcihen ließen, und vor allem dem König, der seine Teilnahme durch seine» Besuch zum Ausdruck gebracht habe. Er gedachte ferner der zahl reichen Gönner der Anstalt und gab einen Rückblick über deren Entwicklung. Sodann sprach er in eindrucksvoller Gebärdensprache zu den Höglingen und lcgie ihnen ans Herz, tüchtige und brauchbare Menschen zu werde». Nach dem ein taubstummer Knabe gut verständlich ein Gedicht vvrgctragcn hatte, überbrachte Bürgermeister Dr. N vth die Glückwünsche der Stadt Leipzig mit einer Stiftung von lOliOO Ml., deren Hinsen bedürftigen Zöglingen der Anhalt den Ucbertritt in die Lehrzeit erleichtern sollen. Der Vor sitzende des Bundes Deutscher Taubstummenanstalten Schul rat Wende aus Berlin betonte, daß auch die norddeutsche Tanbstummcnpslegc aus Leipzig stamme, und sprach den Wunsch aus, daß die Leipziger Anstalt jederzeit die Mnster- anstalt bleiben möge, die sic bisher war. Schuldirektor Schmidt, Leipzig, rühmte als Vertreter der Volksschulen mit beredten Worten die Taubstummenanstalt als Helferin sprachkrankcr Kinder und wünschte, daß sic in der bisheri gen Weise segensreich sortwirkc» möge. Mit einem Hoch ans den König schloß die eindrucksvolle Feierlichkeit, an die sich ein Nundgaiig durch die Räume der Anstalt nnschlvß. Der neue Ban ist fast doppelt so groß als das bis her benutzte Gebäude. Er liegt im Süden der Stadt an der Karl-Liegismund-Straßc, in der Nähe der Tcntsche» Bücherei und der russischen Gcdäclstuisktrchc. In 02 Klassen werden bis zu 020 schulpflichtige Taubstumme, Knaben und Mädchen, initerriclstct, von denen bis zu 280 ln dem Ge bäude Wohnung finden. Die Gesamtanlage des gewaltigen Bauwerkes besteht aus dem Hauptgebäude, dem Dircklvr- .Wohnhaus und den großen Turn- und Spielplätzen nebst Garteilanlagen. Die Schulzimmcr sind so eingerichtet, das; die Tische in Hufeiscnsorm angeordnct sind, um den Kindern das Ablesen Ser Worte Mm Munde zu erleichtern. An Stelle des Gehörs tritt das Ege. Aus derselben Rück sicht heraus wurde die Frage der Belichtung der Klassen zimmer gelöst: diese erfolgt sowohl von zwei Außcnsenstern aus, als auch von großen Glastüren und Fenstern i» der Gangwand, damit beide Gesichtshttlftcn des Lehrers bc lichtet sind, und die Schüler die Mundstellnng des Lehrers gut erkennen können. Für Pulte, Sitze und Tafeln sind alle technischen Neuerungen benutzt worden. Als beson dere Einrichtungen für den Unterricht sind hervor- zuhcbcn: eine Werkstatt für Knaben, in Ser Lairbsägc- und Schnitzarbeiten hergestcllt werden, ein Handfertigkeitssaal für Tischler- und Metallarbeiten, in dem das Ziel verfolgt wird, geschmackbildend zu wirken und den Schönheitssinn zu entwickeln, ein Untcrrichtsramn für Buchbindcrarbeitcn, zwei Nänme für Formen und Modellieren, zwei Zeichcn- süle, ein Raum für Nähunterricht, eine Lehrkochküche mit drei Herden und eine Lehrwaschküchc mit Wäschemangel, ein Physikzimmer mit Lichtbildcrapparat. Die Turnhalle enthält auch eine Kino-Einrichtung,' dort werden den Kindern an den Sonntagen Vorstellungen gegeben. Die Wohnräumc, Spcisesälc, Schlassäle, Waschsüle und zwölf Kraiikenräume sind in jeder Weise vorbildlich. Um den Mahlzeiten ein möglichst familienmäßiges Gepräge zu geben, speisen die Kinder an kleinen Tischen. In der durch zwei Stockwerke hindurchgehenden Aula wird auch der Gottesdienst für die Taubstummen abgehalten. -Für die wissenschaftliche Fortentwicklung des Taubstunnnenwcscns steht den Lehrern ein c xpe r imc n tc l l-p sy ch v l p gi sch c r B c r s u ch s r a u m zur Verfügung. In jcdeinStockwcrk befinden sich Lehrmittclräumc. Die wissenschaftliche Biblio thek enthält über 4000 Bände. Trotz der durch den Krieg hervorgerufcncn großen Schmierigkeiten ist der Ban in einem Zeitraum von 2 Jahren 2 Monaten fcrtiggestellt worden. Der Entwurf stammt von Geh. Baurat Kramer in Dresden, die Bauleitung lag in den Händen dcS Bau- amtmanns Dipl.-Jng. Schmidt in Leipzig. Die Leipziger Anstalt hat immer daS lebhafteste Inter» esse der wiffenschaftlichen Kreise gesunden. In daS Gäste buch. das unter Glas aufbewahrt wird, haben sich u. a. ein geschrieben: Im Jahre 1800 Goethe und 1808 Jacob G r t m m. . . c Kurz vor 12 Uhr verließ der König die Anstalt und be gab sich nach der Wohnung des Krcishanptmanns v. Burgs- bvrff, wo das Frühstück eingenommen wurde. Um 1 Uhr 66 Min. erfolgte die Rückreise nach Dresden. i Sittliches und Sächsischer. Dresden, 7. September. — HwaogSvermaltnng feindlicher Unternehmungen. Nach einer Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 2, September wurden n. n. weiter i» HwangSvcnvaltung genommen: a> französische Unternehmungen: has in Leipzig befindliche Warenlager per Firma V. Gay, Paris lVcrwalier: Bücherrevisor Richard Kiepsch l» Leipzig, Weslstraße 24): >,! britische Unternehmungen: das i»> Königreich Sachsen be findliche Warenlager und der an seine Steile getretene Erlös der Firma Win. Daivsvn (e Sons, London tVcrwattcr: Bücherrevisor Adolf Iaeger in Leipzig, Gpellicstraßc <0, das ln Leipzig befindliche Warenlager, Bankgntstastcn »nd sonstige Gntbabcn der Firma Onitzow s: Eo., Bradsvrd tBcrwaltcr: Kaufmann Arthur Schmidt in Leipzig - Plagwip, Naumstnrger Straße NO, datz Grundstück Blatt 278 des Grundbuchs für Loschwitz — Eigentümer Francttz L. Ford. Koch — tBermatter: Kaufmann Richard Rudolph in Losch- ivip, Grundstraße 18, und die Grundstücke Blatt 118 und 1248 des Grundbuchs für Loschwip — Eigentümerin: Luco Mary vcrehel, Muddock gcb. Hann — (Vermalter: Kaufmann N. Nndvlph in Losch- wttz, Grundsiraßc 18,: russische Unternehmungen: die Firma Hantz Wagner Nachs. i» Genna i. Sa. mit dazu gehörigem Grundstücke tBcrwaltcr: FabrUbesibcr »nd Gemcindc-Acltester Hermann Müller in Grünas, das Leipziger Ranchwarcn-Kvmmissionsljaus, Leipzig, Brühl 71 lVcrwalter: Kurümatier Martin Karstcr in Leipzig GohliS, Roon- siraße 10,, die Rnttchwarcnsirma A. Amdurtzky S' Eo. in Leipzig lVcrwalter: Rechtsanwalt Tr. Kaltir in Leipzig, Gocihcsiraße 8/5>, die Russische Lranspvcl- und Versichern»»» - Gcjeülchast, Zweig niederlassung in Leipzig, Brühl 87/8» sVerwalier: Gustav Möller in Hamburg, Steinstraße 11b,, das Schnhwarengeschäst Jacob Kvrmaun in Leipzig, Ziveinanndorscr Straße II iVcrivaltcr: Kanzleivvrsiand n. T. Pani Meiustold in Leipzig, TlwmaSring 1 si, die Rauchwarensirma Leon Kaplan in Leipzig. Brühl Gl (Ver walter: Bücherrevisor Alfred Greischel in Leipzig, Brauüraßc Uli, die Rauchwarensirma M. Kaplan F Eo. in Leipzig, Brühl W (Vcr- ivallcr: Rcchltzanwall Tr. Kranchcr in Leipzig, Icistcr Straße 2«, die Raiichmnreusirma Ascher Fuchs in Leipzig, Reichssiraßc M/82 iVcrwalicr: Rechtsanwalt Tr. Rveger i» Leipzig, KvnigSpIay 17,, das aus de» Ramcu Hermau» 'Brom in Suaßsturg geführte Ltictereigeschaft des Abraham Lewkvwicz in Piaueu >. V. mitsamt dem Leivfowicz gehörenden Grnudüüclc in Plauen, Schiidsiraßc 25 «Verwalter: Fabrikant I. Paul Meyer in Plauen i. V., Fürstcn- slraßc 44,, die Firmen Benjamin Szylit i» Plauen i. V., Tischc»- dorfüraße 17, „nd Iankel Maicrowlcz in Planen i. V., RcichS- Üraße 51 (Verwalter: wie vorstehend,, Marie Auerbach tu Plauen iVogtl.,, Forststrastc 107 (Verwalter: Fabrikant Paul Mcucr, in Firma Ehrhardt Sc Mener in Plaue» i. V.,, Leu Steckt in Plauen iVoall.i, Bikwriasiraste AI tVcrwalier: Fabrikant Arno v. Schneller, in Firma Aruv v. Schneller >» Plauen i. V.,, Dauid Fischel Silbcrstein in Plauen i. V., Schiilcrstrnßc 80 (Verwalter: wie vor stehend,, Rachel verchcl. Srcbruik gcb. Schaja in Plauen i. V., Windmühleustraste 4 «Verwalter: Fabrikant Johannes Reuvcrt, in Firma Müller Sk Reupcri in Plauen t. V.i, Wolf Schaia gen. Schaja Wolf Srcbruik in Plauen i. V., Zürncrstraße 17 (Ver walter: wie vorstehend,, Leon Rvsenzweig in Plauen i. V., Albcrt- straße 5, stir de» Betrieb von Marcus Klein in Plauen i. B., Earolastraße 27 iVerwaiicr: Fabrikant Arthur Seidel, in Firma Arthur Seidel <L Eo. in Plauen i. V.I, Moritz Waldmnun in Plane» i. V., Tischendorsstraße 17, und Rnchel verchei. Goldmann i» Plauen i. V., Forststrastc 8» ,Verwalter: wie vvrstcbeud,, Jacob Legal in Plauen i. V.. Nordsirastc 2 iVcrivalier: Fabrikant Alfred Riedel, in Firma A. Riedel S: Eo. in Plauen i. V.,. das Grund stück Blatt 105 des Grundbuchs für Zschicrcn — Eigentümerin: Elisabeth v. Elüchaninosi — «Verwalter: Gcmcindcvorstand und Ortsrichter Leuschke in Zschicre»,. das Grundstück Rr. 4 ß in Gohrisch — Eigentumerin: Apolina verio. Belast!! — (Verwalter: Qrisrichtcr Heinrich Weidner in Gohrisch,, das HauSgrundsiiick mit Garten Rr. 8 in Wvila» bei Pirna — Eigentümer: russischer Hoirai Heinrich Morgen -- lVcrwalter: Gcmcindc-Acltcster Otzkar Rodel in Wölkau bei Pirna,. Wieder aufgehoben wurde die ZwangSvcrwallung der in Leipzig befindlichen Warenläger der Firmen: Joseph Kahan Nachs., St. Petersburg, G. S. Goldbcrg, Wilna, Arthur Mendel äc Co-, London, Selmcn Minograd, Vcrdiischcw, und S. V. Mlntz, Meiidzurzicc. —* Der heutige 7. September weckt die Erinnerung an die Hvchflut, die vor 25 Jahren über das Elbtal hercinbrach und große Verwüstungen hinterließ. Sie er reichte in Dresden an diesem Tage mit 6 07 Zenti meter über Null am Pegel der Augustusbrücke ihren Höchststand, um dann allmählich wieder ins zur BerkehrS- ansnahmc am ll. September n»f die normale Hochwasscr- linie zurück.,„weichen. Biele Tausende hielten in diesen Septembcrtagcii die Elbbrückcn, den Thcaterplatz und die einen besonders guten Ausblick auf das Strvmbild bietende Brühlsche Terrasse seit den frühen Morgenstunden besetzt. Große Mengen von Holz, Mobiliar, Gerätschaften aller Art, totes Bich, Baumstämme von Flößen und dergleichen ' führten die Fluten mit sich. Bor den Brückenpfeilern lagen Teile von zerschellten SchisfSfnhrzeugcn, Flößen und den von ihren Bcrankcrinigen loSgerisscnen Elbbadcanstaltcn, deren Sicherung nicht mehr gelnngen war. Das Qstra- Gchcge bildete bis nach Pieschen und Mickten hin eine ge waltige Wasserfläche, aus der die alten Baumriesen her- vorragten. Eine ganze Flottille von Kcttcndampfcrn mußte vor der Itcbiganer Schiffswerft unter Dampf gehalten werden, um den Fluten widerstehen zu können. Zwischen Moritz und Promnitz bei Riesa brach der Elvdamm, wo durch weite Landstreckcn meterhoch unter Wasser gesetzt wurden. Wie unterhalb Dresdens, so waren auch im -f* Professor Dr. Willstaetter. Mitglied des Kaiser-Wil helm Instituts für Ehemic, ist zum ordentlichen Professor stir Ehemic an der Universität München und zum Tircktor des Ehemischen Laboratoriums des Staates er nannt worden, unter Verleihung des Titels K. Geh. Rat, an Stelle des zurückgctretencn Gcheimrats v. Bacycr. i» Einspruch deutscher Musiker gegen Beschäftigung von Ausländern. In der letzten Versammlung des Vereins Berliner Musiker würde cs auf das schärfste getadelt, daß cs in Berlin Unternehmer gibt, die feindliche Ausländer in ihren Betrieben beschäftigen. Ganz besonders ist dies >n den Berliner KonzcrtcasvS der Fall. Es wurde der Be- iäiluß gefaßt, kein Mitglied des Vereins Berliner Musiker dürfe in einer Kapelle musizieren, in der Angehörige von feindlichen Staaten Mitwirken. i* Bürgers Gterbchans in Göttingen ist nieder ste rissen worden, um einem Geschäftsneuban Platz zu machen. In dem Hause Paulinenstraße 17 ist der große Valladendichter am 8. Juni 1704 gestorben! hier hat sich auch der Ehestands! mit dem „Schwabenmädchcn" Else Hahn abgespielt. Hofburgschauspieler und Film. Die Intendanz des Wiener Hofburgtheaters hat zum ersten »nd einzigen Male die Erlaubnis erteilt, baß zwei Mitglieder dieser Bühne, Georg Reimers und Lotte Medelsky, in einem Film Mitwirken. Es ist ein Kriegsfilm, dessen ganzer Nein ertrag dem Zwecke der Kriegsfürsorge dienen wird.- Mit Bewilligung der österreichischen Militärbehörde wirkt auch cine Anzahl aktiver Offiziere und Soldaten mit. Der IWerheld von Przemysl. Während der zweimaligen Belagerung von Przcmnsl, die an den Heldenmut und die Ausdauer der Eingeschloise- ven besonders hohe Anforderungen stellte, erstand den Kameraden ein Helfer, Tröster und Führer in der Person eines ungarischen Lichters, dessen Lieder cine der eigen artigsten und bedeutendsten Blüten in der Literatur des Weltkrieges darstcllcn. Seine Berse gingen zuerst in Ab schriften von Hand zu Hand. Sein Name, der in Ungarn schon vorher bekannt gewesen, wurde nun auch den Be satzungstruppen von PrzemySl und allen Einwohnern ver trant. Ans den Blättern las man die Unterschrift: Gyoni Geza. Geza ist der Vorname des Dichters, der bekanntlich im Ungarischen nachgesetzt wird, Gyoni sein Dichtcrname,' die Familie heißt Achim und seine Heimat ist Sorbvdko, früher Theresienstadt, in der fruchtbaren Ebene zwischen Donau und Theiß. In einem Aussatz der ..Grenzbotcn", der sich mit dem Dichterhcldcn von Przemysl beschäftigt, bietet uns der bekannte Ucbcrsetzer Sigmar Mehring einige Gedichte dieses „zweiten Petöfi" in ge lungenen Uebcrsctzungen, die auf Grnnd der wörtlichen Verdeutschungen durch Prof. Kohlbach den ungarischen Originalen nachgcfvrmt sind, »nd macht uns so mit diesem interessanten Kricgsdichter bekannt. Unermüdlich predigte er in seinen Liedern den Kameraden Mut und Geduld, so z. B. in einem Zwiegespräch zwischen einem schon ent mutigten und einem hosfnungSfrohen Soidyten: — Ewiger Nebel ballt sich! - Wann erst zeigt ein Spalt sich Koowatsch, v mein Kamerad? - Das Gewölk durchschlitzen Unsre Fcldliaubitzenl Schau der Bomben Feuerpfad! . — Wie in Lehm gebacken Starren unsre Jacken, 'Nichts von Farben ist zu seh'n! — Wenn wir ihn berennen, Wird kein Feind erkennen, Wo wir steh'n und vorwärtsgeh'n! ... " So geht Rede und Gegenrede durch eine Reihe §käch- tigcr Strophen, bis cs zuletzt heißt: < i-' — Jetzt ist Satan Pate! ? Teufel! Tie Granate Höhlt in nnscrm Zelt ein Loch! — Wenn ich bei mir hätte Eine Zigarette. Gäb's zum Rauchen Feuer doch! — Eine, will's dir schmecken, Wird im Rucksack stecken, Wenn sic nicht schon fraß die Maus, "" " — Bist du einst zur Jause Gast in meinem Hause, Such' dir 'ne Havanna aus! Mit dem gleichen kecken Galgenhumor schildert der Dichter die in kurzen Schlaf gcninkencii Krieger mitten in den grimmigsten Nahkämpsen bei den Sturmangriffen der Russen und malt uns die Träume der einzelnen aus, die in den Freuden und Genüssen der Heimat schwelgen. In einem „Brief aus dem Nnsscnlager" stellt er der eigenen aus Freiheit- und Vaterlandsliebe erglommenen Kampf- begeistcrung die Verzweiflung der zu Sklaven herab gewürdigten Feinde entgegen und findet Töne deS feier lichsten Pathos in dem tragischen Gedicht „Gebet auf dem P o l c n h ii g c l", das den Heldentod eines Kame raden besingt und in die Schlußstrophe ansmündct: „Lvd're, lod'rc, du mein süßer Fluch! Amen! Amen! — Und nun drauf und dran! Drauf! Dem Feind zu trutzigem Bestich! Drauf! Stürmt kühn und blutig an, Wo dem Sieger volle Ernte lacht! Nur noch einmal deine Hand gib mir, Bruder, teurer, der du hier Mit dem Tod mich hast vertraut gemacht." Gyonis Gedichte wurden noch während der Belagerung Przemnsls, die sic durch all ihre Phasen mit anseucrnden und erhebenden Versen begleiten, in der belagerten Stadt selbst gedruckt. Sic fanden so stürmische Aufnahme, daß schon im Februar 1015 die zehnte Auflage erscheinen konnte. Einen Teil des Honorars für die ersten loooo Exemplare, 5000 Kronen, bestimmte der Dichter zu wohltätigen Zwecken für die leidenden Kameraden und Armen der Stadt. Ein zelne Exemplare wurden durch Flieger aus der Festung geschmuggelt,' Budapestcr Zeitungen brachten daraus die ersten Gedichte zur allgemeinen Kenntnis, und bald gewann ganz Ungarn seine Verse lieb, die nun ihre Kraft und Schönheit auch über des engeren Vaterlandes Grenzen hinaus ertönen lassen. Während ihm so ein hoher Tichtcr- rnhm erblüht, schmachtet aber der Held selbst in russischer Gefangenschaft in Alatyr, einer kleinen Kreisstadt südlich von Nischni-Nowcivrod ' Dresdner Nachrichten »WAü Rr.M
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