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Dresdner Nachrichten : 21.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188409213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-09
- Tag 1884-09-21
-
Monat
1884-09
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.09.1884
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Lxtr>«mf«rtiz5nnptm n ^oäor veknoU und ox»et. ?rinoip: IZostob n ZlLlorial, »<uio urui vvrUlkpIieLo ^rdolt. !j II. ltolikaltl L 8ol>n, jlraacton-kk.. Üanvlstinn«» 24. >jl Ivotinleum ^ittivolä» a) !»l««i'k1n<'N-lnpll'7i1eur-8eUv1v d) ^erl^«nei».ter-8eknle. — Vonmt.«rrriek1: troi. — t»Vt KvllNlvtllLt II. VUlvr» VVLV -,s lirößie FM» ,»„ xlatzi ', 4ltMrkt li. Litts nut' b'limü rru aoktöv. Nt. 26Ä. 29. Zalirgang. Auflage: 40.000 Srpl. AuSstchlcn für den 21. Sept! Schwacher unbest. Wind, vcränderl. Vewöltung, keine od. geringe Niederschlage. Tenip. wenig verändert. Dresden, 1884. Eonntagp 21. Sept. Nbolille m e u t. Die geehrten auswärtigen Leser der,.Dresdner Naeii» richten" bitte» wir das Äbonnenicnt für das vierte Quartal I*»81 baldigst erneuern zu wollen, damit die Nummern ohne Uiucrbrechung weiter grlietert werden können. Die Postanslalte» b«S Deutschen NeichS und Auslan des nehmen Bestellungen ans unser Blatt au. Abonnement in Dresden bei der Expedition (lnvl. tvringerlolin» 2 Mark ki » Ps. vierteljäurlich. bei den ttatserlichen Postaustalten im Deutsche» NeichSgebiet L Mark 7S spr., in der Oesterreich-Ungarischen Mo narchie S Gniden rr» Kreuzer cxcl. Agiozuschlag In der »llnttt-Uonlll«l>«„ /.„««»>»« lohne Preis erhöhung) eine« Humor stisch «illustrirten TheilrS durs ten die geschätzte» Ado»nenten und Leser der Dresdner Nachrichten eine willkommene Vcrmehrnng beS Untrr- haitungS- und Lesestoffes gesunden haben. Expedition der „Dresdner Nachrichten". Marienstr.»». 0er<unw°rUicher Revatleur für PlilttischkS vr. Emil «ierev in DreSde» Ten Fürsten Europa's gewährte der Lauf der Tinge in den letzten Tagen die Gunst, die Vorzüge des monarchische» Systems mit besonderer Lebhaftigkeit hcrvortrctc» zu lassen. Daß soeben die mächtigsten Aronarchen der Erde, die drei Kaiser des europäischen Festlandes, ihre Perionen, Ivie die Machtmittel ihrer Reiche für die Aufrcchterhaltnng des Weltfriedens einsetzten, erkennen die Völker mit besonderem Danke. Es liegt hier nicht ein bloßes Ansknnsts- mittel zum Ucberwindcn augenblicklicher Schwierigkeiten, eine Art Nothbehelf für die Tagesgeschäste vor. Wenn die jetzigen Träger der Kronen Deutschlands, Oesterreichs und Rußlands kurze Zeit nach einander die A»gen schließen sollten, so weiß trotzdem alle Welt, daß die Politik ihrer Erben und Nachfolger keine andere sein könnte als die friedliche der vorangegangcnen Väter. In der Republik aber liegt die Gefahr nahe, daß der Ehrgeiz von Einzclpolitikcrn oder ganzer Parteien die höchste Staatsgewalt zum Spielball selbstsüch tiger Interessen macht und durch kriegerische Anskunstsmittel die Aufmerksamkeit des Volkes hierüber zu täuschen sucht. In welchem Umfange namentlich Kaiser Wilhelm seines hohen, veranrwortungs- reichen Fürstenamtes zur Wahrung des Friedens und zur Wohlfahrt des Volkes wartet, das bedarf keiner abermaligen Betonung. Aber auch andere Fürsten Europa's geben leuchtende Beispiele von edler Auslegung ihres erhabenen Berufs. Während der Präsident der französischen Republik. Jules Grev», statt durch sein Erscheinen in Toulon und Marseille das erschreckte Volk auszurichten, aus seiner Besitzung im Jura Rebhühner schießt, wandelt der König Italiens feste» Schrittes und gesegneten Fußes durch die Eholerakrankensäle des unglückliche» Neapel. Wir haben schon neulich mitgetheilt, das; König Humbcrt auf die Aufforderung, zu den Festen nach Pordenone zu kommen, zurücktelegraphirtc: „In Pvrdenone ist das Fest, in Neapel der Tod; i ch gehe nach Neapel". Dieses Fürstcn- wort wird man nicht so leicht vergessen. Es gemalmt in seiner klassischen Kürze au die Aussprüche alttömischer Staatsmänner. Hätte ein Feldherr oder Konsul des alten Rom einen derartigen Ausspruch gcthan, er wäre n»S durch die Klassiker überliefert worden und unsere Gymnasiasten kennten ihn auswendig. Nicht minder verdiente ein Ausspruch des Königs von Belgien mit goldenen Lettern in die Annalen der Zeitgeschichte und insonderheit des Ver- fassungslcbeus eingetragen zu werden. Wie erinnerlich, nahm König Leopold II. eine Ricscnpctit>ou von 820 Gemeinden seines Landes entgegen, welche ihn ersuchten, seine Unterschrift dem neuen Schul gesetze zu verweigern. Ter König weigerte sich, dies zu thun, indem er darauf hinwics, daß eure noch größere Menge seiner Unterthanen das Gegenthcil des von der liberalen Petition Verlangten von ihm erwarte. Der König erinnerte an den Ausfall der Wahlen, die eine antiliberale, eine klerikale Mehrheit in beide Kammern gebracht haben, welche eben das den Liberalen bis in die tiefste Seele hinein verhaßte Schulgesetz beschlossen. In vollbewußtcr Erkenntlich der Pflichten eines konstitutionellen Souverains, in unerschütterlicher Achtung vor den Beschlüssen der Kammern führt er den ihm hierin ausgesprochenen Willen seines Volkes aus. Freude macht ihm dieser Wille des Landes nicht, aber er unterdrückt als Bersassungskönig seine persönlichen Empfindungen. Wohin diese zielen, zeigte die Thronrede von 1879. Darin hatte der aufgeklärte, für die wahren Interessen seines Lande» begeisterte Monarch mit innerster Genug- thuung das Zustandekommen desselben Schulgesetzes begrüßt, welches von dem jetzigen Vvlkswilleu erdrosselt wurde und das der König mittelst Unterzeichnung des neuesten Schulgesetzes begräbt. Man kann dem belgischen Staate, der am Abgründe eines Bürgerkrieges dahintaumelt, nur wünschen, daß das erleuchtete, versöhnende, an selbstverläugneudc Pflichterfüllung gemahnende Wort des Königs die erhitzten Leidenschaften des Volkes ernüchtern Hilst. Egypten bankerott! Das ist das große Ereigniß in der auswär tigen Politik. In optima forma hat die Regierung Egyptens den Staatsbankerott erklärt. Tie Tilgung der öffentlichen Schuld ist ausgehoben, die zur Schuldcnbczahlung bestimmten Einkünfte des Staats, also die Steuer», Zölle und Einnahmen aus den Staats bahnen, sollen nicht au die hierfür besonders eingesetzte Kasse, sondern an die Regierungskasse abgcliefert werden. Für die Zahlung der nächste» Koupons der Staatsschulden wird die Zukunft „sorgen". War man auch schon auf die Aushebung der Schuldentilgung ge faßt, so ist die Art, wie die cgyptischc Regierung mit den feierlich eingcgangenen Staatsverträgen umspringt, ein Fanstschlag ins Gesicht Europa's. Das Gesetz über die Liquidation der cgyptischcn Staatsschuld von» 17. Juli 1W0 ist aus völkerrechtlichen Verträgen hervorgegangcu; kein einzelner Staat ist befugt, einseitig es auszu- hebe». Es wird an Reklamationen und Protesten Frankreichs, Oesterreichs, Deutschlands, vielleicht auch Italiens nicht fehlcn- Nur England wird gegen diesen Bruck eines internationalen Ver trags nicht Protestiren, da derselbe auf Anrathen Englands selbst von der egyptischen Regierung verübt wurde. Mit anderen Worten: England zwingt das in seiner Botmäßigkeit befindliche Egypten, den Staatsbaukerott anzusagen und die emgcgangcneu Verpflichtungen zu brechen. Vor Allem wird Frankreich nicht gewillt sein, sich diese englisch-egyptische Gewaltmaßregel ruhig gefallen zu lassen. Die Pariser Zeitungen führen bereits die schärfste Sprache und ihre Ent rüstung ist vollbegründet. Die ganze Perfidie Albions tritt nnver- hüllt bei diesem neuesten Coup zu Tage. Es ist der erste Streich des in einer „Friedens- und VersölmungSmissiou" nach Egypten ent sendeten Civilkommiffars Lord Northbrook. Die Dinge kommen also in Egypten in's Nolle». Die Lngcnkunststiicke Englands verfangen nicht mehr. Man wird überhaupt aut thuu, alle aus englischen Quellen stammende cgyptische Nachrichten mit dem äußersten Miß trauen aufzunchmcn. Wie viel war jetzt von dem fabelhaften Feld zug des Generals Wolseley auf dem Wasserwege des Nils bis nach Khartum zur Befreiung Gordons die Rede! Soeben meldete der englische Telegraph, Gordon habe eine neue Sendung Geldes ver langt und jetzt erfährt man, daß dieser arme Gordon schon vor ff. Wochen aetödtet sein soll, mit ihm die Konsuln von Frankreich und Oesterreich. Die Briefe und Äeldforderungen Gordons seien Fäl schungen angeblich der Araber. Die Wahlbewegung in Deutschland fördert wunderliche Curiosa zu Tage. Je nachdem in einem Wahlkreise die ackerbautreibende oder die industrielle Bevölkerung überwicgt, stellen sich die Deutsch sreisinnigen verschieden zu der knaupligen Frage der Gctreidczölle. So rief auf dein Parteitage in Elberfeld einer dieser Herren, Schmidt, in Anwesenheit Eugen Richter's aus: „Wenn eine Äcnde- rung der Zölle eintreten soll, so wollen wir eine Aushebung der Gctreidczölle": trotzdem erklärte wenige Tage später, vor den Bauern in Alzey. Eugen Richter selbst ! es sei ..natürlich" unwahr, da seine Partei dk Getreidczölle ausheben wolle. Eine dritte Lesart gab in Juedberg l.Hessen) der freisinnige Kandidat -Hinke zum Besten Ihm fühlte als Vertreter des Bauernstandes ein Müller betreffs seiner Stellung zu den Konizöllen ans den Zahn und Hintze er klärte : „daß er den gegenwärtigen Zoll nicht bekämpfe, daß er sich aber eine Entscheidung über die Erhöhung Vorbehalten müsse je nach dem chm erbrachten Nachweis, daß ohne eine solche Erhöhung die Landwirthichast so leide, daß auch das Ganze in noch stärkeren Schaden aerathe". Wenn die Teutschsreisinnigen einer Erhöhung der Getreidezölle unter Umständen znzustimmen sich nickt entbrechen können, io mögen sie wenigstens nicht länger gegen die Vertheucrung der Lebensmittel deklamircn. Augenblicklich liegt bekanntlich die Sache so, daß das Getreide so billig ist, daß die Landwirthichast dadurch geschädigt wird, ohne daß der Städter etwas davon hat. Trotzdem geht die massenhafte Zufuhr auswärtiger Gctreidcinassen ruhig weiter. von der angeblich bevorstehenden Herabsetzung der Getrcidetarise iir Ungarn beitrugen. Die leitenden Bankcn wäre» etwas höher, auch Kastabanken zömiiich fest. Deutsche Bahne» wenig verändert. Bon österreichischen Bahnen zogen Lombarden an. Bergwerke still und behauptet, Industrie» lustlos. Oestcrreichische Prioritäten ohne Ge schäft. Deutsche Fonds sehr still. Ungarn fest. »r-n'luri ». M., 20. -kptbr. »red» 2«7.«i2. 8l»al»i>ai,n —. Lombarde» SOer Looie —. O«s>. Etlberrenle Papierreni« —. »aiijtu —. Oriterr. iyoidreme —. Nng. Loldrenle 77.6«. 77rr Siuiien —. sa«r Rulicu —, 2. Orieiuanieide —. Neuefte Ungar. Soldanl'Nie —. 8. Orienlanleihr —. Ungar. Papierr. —. Libconto —. Lgvvier —. wollimrdb. —, SMchätlrio«. ipart», 20. SeVibr. cSchiub.i Rente 78 50. Anleihe U>S,SS. Jialtener —. StaalSbah» —. Lomdaiden 3IS.2S. do. PriorUSten —. Sg»»ler »»2. Veit «oidrenle —. H»a»icr SI,V«. O loinancn bS2. Tabak-Aitien —. Ruhig. «roudo», 2». September, Lorm. II Nhr NIMiii. SonsolS ISTSerRuge» SW,. Italiener SS- ,. Lombarden 12« „. Türken 7>» „.. 4» o tundirte Amerikaner I22> Ungar. Äoldrente 77>,,. Oesterr. Goldrentr 88° PrensMchc (konsols l«2>t,. Eghpter «iin... Otlonmnbank wh,< Tuez-AcUcn 78. — Stimmung: Ziemlich scsi. — Wetter: Warm. »tetttn, 20. September, Nachm. I Nhr. tGetreidemarkt.i Welzen höher, loco 128-150, pr. Stplembrr-Octobrr 110,50, Pr. AprU-Mal 181.00. Roggen sltll, loco 127-122, pr. L-Ptdr.-Oct-bir 1M.5N. pr. AprU-Mat 155,00. Rüböl ruhig, lOO Ag. pr. Eeptbr.-October 52,00, Pt. AprU-Btai 52,70. SpiritnS ruhig, loco 18L0, pr. Scpt. 18,70, pr. Scptcmbcr-Octodlr 18,80, pr. April-Mai 17,so. Petroleum loco 8,80. Maj. Lokales und Sächsisches. der König begiebt sich heute nach Schloß RenesteTelegrainme der „Dresdner Rachr."vom 20. Septbr Berlin Nack einer kaiserlichen Verordnung vom 18. d. MtS. finden die N e ich st a g sw a d len am 28- Oitober d. F. statt. Berlin. Das Kronprinzcnpaar tritt nach dein Manöver eine mehrwöckentliche Reise nach der Schweiz und nach Italien an. — Ta das Mandat des bisherigen Reichstages am 27. Oktober, also am Tage vor den Neuwahlen »bläust, wird die Auslösung über flüssig. — Der Reichskanzler nimmt an den rheinisch-wesitälischen Festen nicht Theil und begiebt sich demnächst nach Friedricksnihe. Gelegentlich der Mvnaiclieiibegegniiiig zu iL-kieriiiewieze machte ihm der Kaiser von Rußland sein lebensgroßes Bild zum Geschenk, da Bismarck bereits die böchsten russischen Ordensdckoratione» besitzt. — Anläßlich der Kaiicrreiie nach den Weitpiovinzen sind seitens der Bahnveiwaltuiigen entsprechende Vorkehrungen getroffen worden. Namentlich wurde de» betreffenden Stationen untersagt, bis zur Beendigung der erwähnten Reise neue Arbeiter nnzmichmen, cs fei denn, daß letztere auf den Stationen persönlich bekannt sind. — In einem hiesigen Hotel hat sich gestern ein Faktor aus BrcSlau mit seinem Sohne vergiftet. Eisenach. Zur Generalversammlung des Kolonial-Vcrcins sind bereits mehrere Hundert Theilnehmer eiuaetrosscn, unter ihnen Fürst Hohenlohe, Abgeordneter Hainmacher, Lüderitz und Thormälen Breslau. Der preußische Gesandte beim Vatikan, v. Schlözer, ist heute zunächst nach Dresden abgereist. Wien. Ter Anarchist Anton Äanmicrcr wurde heute früh durch den Strang hingcrichtet. Die Politische Korrespondenz bringt anknüpscnd an die Hinrichlling eine offiziöse Mitthcüung über den selben, aus der hcrvorbebend ist, daß Kämmerer lange Zeit der sozialistischen Arbeiter Partei radikalster Richtung angchorte, be sonders bei Einschmuggeluug der rotheu Journale und Flugschnsteii thätig war und ein eifriges Mitglied der Auarchistcn-Grupvcn zu Thu», Freiburg und Bern wurde. Im Juni 1883 wurde Kämmerer aus der Züricher Aiiarchisleu-Konscrenz mit Stellmacher bekannt. Beide einigten sich, den Könseieiizbeschlussen nachkommeud zur Pro paganda der That, zum Kamps gegen die bestehende Gesellschaft behins Beschaffung von Geldmitteln zur Verfolgung von Partei- zwcckcn und behufs Befestigung von der Partei miizlicbigen Per- svniichkeite». Die Polstische Korrespondenz zäblt sodann säinmtiiche zahlreiche Verbrechen Kaminerer's an', welche dieser vor dem Garni- wlisgcricht lliiiiniwniiden eingejlaiiden, wobei er 'Angaben über die Partei-Organisation machte und erklärte, daß er in gleicher Weise auch fernerhin die Propaganda der That verwirklicht hätte, wenn er nicht scstgenoninicii worden wäre. Pari s. Ter Deputirte Spnllcr hatte mit Ferch eine Unter redung bezüglich des Vorschlages wegen Einsiilnimg des Lislen- skriitiniiiniS bei den Dcpulirtcn-Wahleii. Tw Frage wird beim nächsten Ziisainincntrcten der Kanmier zur Sprache kommen. Fcm>! vo> stand ist iür dieielbe. — Mst Zustimmung der Regierung wird ein Amen- § Maler - Se. Rchefeld. — I. Maj. die Königin empfing am Mittwoch, kurz vor der ' Abfahrt aus dem Lustschloss« Pillnitz, Herrn Amtshauptmami Le Maistre in längerer Privataudienz. um eingehenden Bericht über das stattgehabte Brcmdunalück in Uttewalde entgegenzunehnieu. Herr AmtShalipImaun Le Maistre nahm darnach Gelegenheit, den Dank für die gewährten reichen Gaben der Majestäten auszusprechen und ist von I. Maj. der Königin noch die Sendung von Leinwand re. in Aussicht gestellt worden. — Bodenmcister Th. Zimmer in Bodenbach erhielt das Albrechtskreuz. — Wem hätten nicht schon die sich häufenden Welt-, Landes-, Provinzial- und Fach-Ausstellungen einen Semrec auvgepreyt? Sie sind nabezu Alle nach einer Schablone gearbeitet; der Zufall ist häufig ihr Regisseur, sie mutben den Beschickern übertriebene Aus gaben zu und ibr Nutzen ist nicht selten kochst fragwürdig. Gleich wohl sind Ausstellungen ein gar nickt zu entbehrendes Förderungs- mittel der Kultur der Gegenwart. Nun denn, der Dresdner Gewerbcverein dais sich rühmen, ans dem Gebiete des Ans- stclllingsweiens durch seine „A n s st e l I u n g s nr Ha n dm cr k s - tecknik" etwas Neues, Eigenartiges und in mancher Hinsicht Mustcrgebendcü geschaffen zu haben. Sicheren Blicks erfaßte fein jetziger Vorstand einen schövferiichen Gedanken und führte ihn mit ebensoviel Begeisterung wie Thatk ast durch. Erkennend, wo die eigentlichen und von Vereinswcgcn z» erreichenden Zwecke eines Gewcrbevereins liegen, ersah sich sein jetziger Vorstand den Punkt, wo der Hebel anzuietzen sei: er überließ die Belebung der Innungen, des Lekrüngswcicns. die Kreditvereuiigungen und andere gemein nützige Bestrebungen der Handwerker tbette. der Gcsetzgebnna, theiis am-eien Faktoren und warf sich aus den Punkt, wo jeder Gcwerb- treitendc für sich fettst und sofort einen Nutzen cinhciinicn kann: er empfabl und zeigte die Verbesserungen in der Handwcrkstcchnik selbst. Diesem Zwecke ausschließlich dient die gestern cröffnete Ansstillung. Welchen Nutzen sich der Handwerksstand aus ihr herausziehen kann, darüber verbreitet sich die (nach stehende) Eröffimngr-rcde des Professor Weißbach in großen, grundlegenden Zügen. lind der Gedanke fiel aus einen äußerst fruchtbaren Boren. Er war in seiner Einfachheit so ein leuchtend, daß er in allen Kreisen der smnvathiichestcn Aufnalnne begegnete. Beweis deffcn war die bedeutsame, an charakteristischen Köpfen reiche, sich aus allen Lebenc-gebictcn jliiamincnfctzcndc Ver sammlung selbst, die der Eröffnungsfeier beiwohnte. Wer sollte sich nicht freuen, wenn dem Handwerker die Mittel geboten werden, den schweren Wettbewerb mit der Großindustrie autzunehmcn? Es verdient volle Beachtung, mit welcher Wärme Se. Maj. der König auf diesen Zweck der Ausstellung cingina und welches Interesse er gerade dafür bctlwtigte. Ans dem Verzcicbniß der Ebicngäste bei der Eröffnungsfeier wird man ericbcn, wie alle Zweige des öffentlichen Lebens und bcwnders des Staotsdienücs von der Bedeutung dieser Ausstellung für die Förderung des Hand werkes erfüllt sind. Die Zugangsstraße zum Ausstellungsiokale selbst, die Oilra-Allce, batte, Ircilich nur zu einem geringen Tbcile. sich in Flaggemcdmuck geworfen. Der Vorgarten vor dcnr Floiagebände zeigte außer einem Musikpavillon und einem Springbrunnen den zeltartigcn Ausbau, in welchem Sc. Maj. der Eirtbüllmig nnscrcr Aitmarkt-Germama ociwolnrle und in dcnr wiederum der König, fein Gefolge und die banptsächlichstcn Förderer des llnternclmienä Platz nabwcn. Schlag I llbr traf die Majestät ein. Der König wurde am Portal empfangen von dem AnöslcllnngS« komiree: Pros. Weißbach, Sladtratb Friedrich. Kunsti»öbelfabnkc»rt, Handelskainmeriecretär Steglicy, und nahm, begrüßt durch die Fubcl-Ouverture der Mannsfclbt'schcn Kapelle, nnter dem Baldachin Platz. Hier gruPpirtcn fick um den König und seinem Gcwlge, behebend auS dem Geneialadiulaiiten Generalmajor v. Earlowitz, dein Hansmarichall Graten Vitztlunn, dem Generalintendanten Grafen Plate» und dem Geb. Ratl, vr. Bür. der Staatsministcr v. Nostitz-Aallwitz und Geh. Rattr v. Einstcdel (der konicrvalive ReichStagskandibat), Krcislianptmann v. -Koppeniels und der Gcncral- director der StaatSba'.men v. Tickina-kn als Vertreter der Staats regierung, der Stadtkommandant Generalleutnant v.Funke und der Director der Artillcric-WcikstätttN, Oberst -Hammer, der Obcr- bUr„ernieiüervr.Stübc!. Stadträtbc Böniick, Tcnchcr u. Stadtverord.- Voriland Ackermann als Vertreter der Stadt, cnd ich als Vertreter der Landmirtl'icbast der Präsident des LandeSkriltnrralhs von Oel- schlägcl. Dielen Herren gegenüber nab», eine ansehnliche Eoiona von Ebrcngästcn Aufstellung. Wir sahen u. A. eine große Zahl Skadtiäthe und Stadtvcro'dnete. den Gejammt- Gewerbevercins. die Herren Finanzralh deS Gcwcrbevercins. die Herren Finanzralh Nagel, ^ ^ _ ^ HanS, Prwatns Schnabel. Kaunnann Weiler, dement eingcbracht. welches alle Mitglieder der ehemals in Frankreich Kommisfar Schütze, Direktor Eiauß-, die Vorstände der diesigen regierenden Familien von den legislativen Funktionen ansschlicßt. Handels- und Gciverdctainmci. Prä,identen Hultzlch und Prawann; Neapel. Dom 18. d Mts. Mitternachts bis gestern Witter- nachts wurden 382 E-krankiiiigcn und 205 Todessiille an der ^ '»cn), d>c Geb. Ratte Aodei nnd ^.chlmcdci, > >n>ne>»im des Ebnicio, n-rnl'it crillier», OberpoNdireltor Zlrbülchner, Geb. Poilrali, Mol» mann . ^ ..... . j iTclegrapbie), Piot. Zenker, Direktor dcs Pott,lecbniknms, und viele Tie Berliner V örsc war mit Rücksicht ans den heutigen. Proleyorcn desselben, Hotrakh Wunder, Dnckior der tecbnttchen jüdischen Feiertag schwach besucht, still, aber die Tendenz war gegen i ^ebranstatten in Ebemnitz. Gel,. Ratb I'r. Rübleman». Vorstand gestern seit, wozu die günstige Eholeianachricht und die Nachricht l des Polytechnikums in Hannover. Pros. vr. Schilling. Oberst
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