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Sroblem« bite. Die Meteorologische Station, die 8000 Meter über dem Meere liest und vor zwei Jahren von dem Deulich-Oeslcrrrtchischcn Alpen- verein unter Aufwendung grober Geldmittel erbaut wurde, ist während de» Winter« durch einen Meteorologen ständig belekt. Da dieser durch die Unpalsiibarkclt der Wege während de» Winter« von der Außenwelt gänzlich abgeschlossen ist. so mußten Verbind ungen geschaffen werden, mittelst welcher der oben in einsamer Höhe stationirte Beobachter leine Beobachtungen nach unten mit- weilen, sowie auch im Halle einer Gefahr Hilfe herbcirusen kann, wozu eine bereit« früher angelegte Telephonleitung nicht genügte, frühere Versuche mit der Telegraphie ohne Draht an anderen Stellen zur Herstellung einer meteorologischen Verbindung waren reiultotlvs verlausen. Der Grund sür diele Mißerlolge de» Berg- Installationen ist in erster Reihe in der Reslrz-Wirkung der Fels wände zu suchen. E» begegnen sich nämlich im Raum die rrstek- tirten und dir direkten Strahlen und rufen dadurch, ähnlich wie bei der Strahlung de« Lichte« oder den akustilchcn Wellen, Inter ferenzen hervor, v. h. stellenweise Vernichtung der Strahlen. Deshalb wurde die Wellenlänge so gewählt, daß die Reslektio» an den Wänden nicht ungünstig, sondern vielmehr vvrtheilhail wirkt. Man erkennt daraus, daß die Entwickelung der Funkentelegraphie aus dem Stadium deö dunklen Tasten« heraus ist und daß es heute schon möglich ist. durch sachgemäße Dimensioniruna der einzelnen Tbeile selbst sehr widrigen Einflüssen wirkungsvoll zu begegnen Eine zweite bedeutende Schwierigkeit bestand darin, daß man Mangels einer vorhandenen elektrischen Kraftanlage sowohl aus der Zugspitze, wie auch in Eiblee als Stromauelle nur Trocken-Elementc vcinrtzen mußte, welche verhältnißmäßia geringe ElcklrizitätSmengen liefern. Hierbei kam aber ganz besonders zu Statten, daß man Dank der Bvrzüge des verwendeten Shstems niit ganz minimalen elektrischen Krästen auskvmmen konnte Kaum die Hälfte der Energie, die »othwendig ist, um eine kleine gewöhn liche Glühlampe zu weilen, war hinreichend, aus beiden Stationen drutliche Zeichen z» erhalle». Die ganze Anlage hat den an eine Telegrnphen-Vcrbindung zu stellende» Ansorderdungen durchaus genügt und wurde demgemäß von der KÜnigl. Generaldircktion als bekriebsbrauchbar anrrtannt. ES wird daher beabsichtigt, im nächsten Jahre die Uebertragung von der Zugspitze bis nach Partenkirchen, d. h aus etwa die dreifache Entfernung zu erweitern. Das deutlche System Slaby Arco der Allgemeinen ElelirizitätS- Geiellschast ist bereits bei der deutschen Marine im Betriebe und wird auch von den König!. Dänischen. Schwedisch-Norwegischen und Portugiesischen Marinen versuchsweise anaewandt. ** In einem Jahre vom Arbeiter zum Millionär. Im west lichen Mexiko spricht man augenblicklich nur von Pedro Alvarado. der durch Entdeckung einer wunderbar reichen Mine mit erstaun licher Schnelligkeit Millionär geworden ist. Bor noch nicht einem Jahre lebte er in Parral, eurer Minensladt im Staate Ehihuahua, und trug wie andere mexikanische Mincnarbeitcr Sandalen und den großen Sombrero, und jetzt übersteigt sein monatliches Einkommen 800 000Mk. Er ist ein anderer Stratton, schreibt das „Providence Journal", nur daß sein Reichthum plötzlicher als der des Millionärs aus Äolorado kam. Alvarado aiebt lech Geld achtlos aus. Er scheint keine Ahnung von dessen Werth zu haben und wird es so schnell wie möglich los. Nach Thomas Welch, einem amerikanischen Mincnmann. der ihn läg- lich sah, soll der Nettogewinn sich aus Alvarados Mine Palmillo aus 6 000 000 Mk. seit dem letzten November belaufen. Er be wahrt das Geld zu Hause und läßt cs von einer bewaffneten Macht bewachen, statt es in einer Bank zu dcvoniren. Wenn er durch die Straßen geht, begleiten ihn acht Bewaffnete, da er immer über 800000 Mk. bei sich trägt. Er kleidet sich nach der neuesten Mode, und ein mit seinen Waarcn durch Parral reisen der Juwelier traf mit dem Krösus des Lrtes zusammen, der ihm seinen ganzen Borrath billiger Uhren und nachgcmachter Diamanten für 60000 Mk. ablaustc. Alvarado läßt sich als nandiaes Heim einen Palast bauen. Es soll das schönste Privat haus Mexikos werden und wird etwa 2 000 000 Mk. kosten. Vor Kurzem kaufte der reiche Mann drei kostbare Klaviere als Schmuck für den neuen Palast. Er zeigt auch philanthropischen Sinn. Für die Armen Parrals wird aus seine Kosten cm großes Krankenhaus und eine viele Zehntansende kostende Kirche er richtet; Alvarado „läßt die Dollars stiegen", zum Besten der Gottesfürchtige», mit denen er arbeitete, ehe er reich wurde. Die armen Arbeiter verehren ihn. Die Pollmillomine wird sich wahrscheinlich als eine der größten Erzmincn erweisen, die je in Mexiko gefunden wurden. Die tägliche Förderung wird bald 2000 Tons erreichen und Alvarados monatliches Einkommen auf 2000 000 Mk. steigen. * Ein Paradies der Geschästszugaben ist, nach den Anzeigen dortiger Blätter, die Stadt Stettin. Ein Wollwaaren- haus zeigt an: Am Dienstag und Mittwoch erhält jeder Käufer von Schuhwaaren einen Bon gratis, aus den er sich zu jeder be liebigen Zeit ein Paar Schuhe gratis besohlen lassen kann. Diese Annonce hat aber F. P. Nachf. nicht ruhen lassen. Er macht be kannt, daß er schon im Jahre 1899 jedem Käufer rcsp. dessen Stiefel umsonst hat „besohlen" lassen. Er warnt aber davor, weil es das Schuhwerk ruinirt, wird aber jetzt 100 Dutzend Paar Damenpantosseln umsonst vertbeilen lassen. Jeder Käufer erhält ein Paar. — Damit aber noch nicht genug! A. S.. der sein Ehokoladengeschäst verkaufte, um in der Breitenstrahe in Stettin >m> Putzgeschäft zu errichten, und nach ^ Jahren in Konkurs ge- riech, hat eine holländische Cacaostubc eröffnet und schenkt jedem Käufer an den erste» beiden Tagen — einen Kanarienvogel! So zu lesen in den Stettiner Zeitungen vom 28. September. * Das dänische Kanonenboot Möen wurde, wie kurz ge meldet, bei einem Schießverfuche mit Brisanz-Granalen aus einer zwölfzölligen Vorderlaoe-Kanone vernichtet. Der Vor gang erfolgte beim dritten Schüsse. Tie Entzündung geschah aus elektrischem Wege vom Panzerschiffe Skjöld aus. auf das sich die Besatzung des Kanonenbootes zurückgezogen hatte. Nach dem schuffe wurden zwei Detonationen gehört, Wracktheile flpgcn umher, und das Kanonenboot war bis aus die aus dem Wasser hervorragende Mastspitze verschwunden. Tie Granate Hot wahrscheinlich die Kanone gesprengt und dann das unter Deck liegende Pulver- und Granaten-Magazin zur Explosion gebracht. Die Taucheruntersuchung ergab, datz das ganze Vorderschiff bis zum Maschinenschott fehlt. Die Gronatladung b estand aus >mem der modernen Sprengstoffe lPikrinsüurej, deren Zu- 'ammensekuna geheim gehalten wird. Die Ladung der Kanone war 65 Pfund kubisches Pulver. Die Sprengladung der Granate wog 463/j Pfund. Das Kanonenboot war bereits 26 Jahre alt. * Em schändliches Verbrechen ist auf der Linie Gießen—Fulda der oberhessischen Bahnen versucht worden. Um den m Fulda von Gießen eintresfenden Mittags-Pcrsonenzug zum Entgleisen zu bringen, war auf einer offenen Stelle im Walde, die starkes Gefälle hat. zwischen den Stationen Zell- romrod und Ehringhausen eine schwere eichene Schwelle ouer über die Schienen gelegt und damit das Hinderniß von dem Wegräumer der Lokomotive nicht zur Seite geschoben werden könne, auch noch mit Eisenhakcn festgemacht worden. Zum Glück sah der Lokomotivführer das Hmdcrniß noch rechtzeitig und vermochte den Personenzug kurz vor dem Hinderniß zum Stehen zu bringen, wodurch namenloses Unglück verhütet wurde. Bon den Ttzätern hat man keine Spur. * Die Erbschaftssteuer für de» Nachlaß des Barons Hirsch hat in den letzten Tagen in der Geldbcwegnng auf dem Londoner Platze eine Rolle gespielt. Sie beträgt nicht weniger nls 1 200000 Psd. St., welche von dem Testamentsvollstrecker an den Staat zu entrichte» sind. Davon entfalle» etwa 700000 Psd. Sterling aus die Grundstücke und 500000 Pfd. St. aus die Legate. Der Betrag ist dem Markte entnommen und bei einer großen Bank hinterlegt worden, die ihn an die Bank von England ab- gcfübrt bat. * Vor der Strafkammer in Ratibor hatte sich der erste Buch halter der Brauerei von Hermann Müller in Rnbnlk, Paul PlaenSdorff, wegen schweren Diebstahls ln mindestens l 00 Fällen »u verantworten. Der Angeklagte stand seit dem 1 August 1899 bei der Firma in Diensten. Das unbegrenzte Ver- NriMglmg ^ N' 8»nstoegn. cedenrtteiiaiglttii Drosebür« mit besekrsrbrmg glänrenäsr Le idige bei kraulten, Kindern, LcbwLc blicken, K«rvS««ll »ut VVunsck gratis und kraocci. N»rr»r » Vis., LorUs S V. 1V. ,l Qsbi'. /^rnliolci Vsisenlisusslr. lk LrmiiKtzSvItriA stsuptslrsssv 38 Lu- mL Verlrsu! vov Staats- wL Vertdpllplorell. » LüllllLmo vov Solcksn» rur VorrluLws DM' rrlvsttrsüors (elorvlll verwlellldür) iwlsr eleevem VersedlüLs Lsr Melder. NM vrokLnsr krmk. vl^en. Honig ML!H,-8tiMS 3. 11. 0sp08ltSN-XS888'. pl'LgSl' 802888 3S. LorUn, Urimlrui'x, irrömou, Xürnborx, rllrtll, Iltmnovvr, ülauukolln, Lilokokurk - ItotniüIL, Olioinultis, Altona, I^üireok» Livlokrui i. 8., I^onüou. 130 Hlilliomm Uark. Ke8vrvek«n6: 34 Wllivuea Ulark. vis Vsobsslstobs ckor Sank Ä I^ioritäts-^nlsibeu, sowie fremälümliseho Oeiäsortc» uud führt, kommissionsweise /pulträZe ru llsu eouiavteston Deäinxuvssoo an diesiger unä an auswärtigen Dörsvn aus. Vanaa» besorgt die kiniösunir sämmtlicber rabibarsn Coupon» AIt« VvUpvlloEUUttsS« uud Ol^dendeiisedviuo. beriebunxsweiss deren Vsr» wertdung ru günstigsten Kursen und erbietet sied rur kinkoluug neuer Louponsbogen. IHj- LF<,«U»»» Voss«» besorgt dis Lusrablung von Ooldoro, kauft und verkauft R»Rv »>»»»»Vl-EHAiAzjAO Iratten und Anweisungen »ui sämintlick« europLiscks und überseeische LlStrs und stellt Lrväitbriots aus sowohl tür keisorwockv als für tVaarsudsrügs. IZ0Mll81Üd82880 kiobt Vorschüsse auf börsengängige äVortdpaplsrs. »»j- Vavoe» übernimmt dis kontrols von auslooskaron kiksktso, sowie KFKO UlUvlel-vLlELKiTsNv die änfhewalirung gescdlosssnsr und ollenei Depots und die Verwaltung der letzteren. Dis Koglllativö rur itutbowahrung von U'erthpapieren stedsn an der kllekten-kasso rur Verfügung. UKia» t» nehmen Ua.areinlagon rurVorrinsung gegen kinlsgsbnch »Ftv entgegen. Die für den Depositen-Verkehr geltenden Lestimmungon, sowie (.'hecktormularo künnon an sammtlichen Kassen in Lmplang genommen werden. -»!»»»«»»*« rr'NOn-und enthält »zolimtsckoetseroe »Jiv > tzioliitink« ml« w«eri ^ nodvro, welche dis Lank rnr täui dowakrung von tVeilhsacden mlt-tl»««!»«; üur Verfügung stellt. Die baclier de/., die in denselben detindlicboll, von der Lank gelieferten Kisch Kassetten dienen rur .-tuf de Wahrung von Dokumenten, >Vei Ölpapieren, kdelmotailen, kdeisteinen, 8chmuck- xegenslünden und Uüchcin, Die 8cl>rankläci>er stehen unter dem olgt-iit-n Vt-i-isoliliisse des älietlisrs und dom Hllt- der li nk; nur Leide gemeinsam können das lach ölknen und sckliesssn. Der älit- vorsckluss dei Dank die,.» rur/tnsübnng oinei genauen kontrols. Der älisther ündst in separaten Itäunien ikabiven, lielegenbeit. d>e Drennnng von Loupons und sonst nothwendige Döpotveränder- uogvn 1» kegnemei IV iss an Ort und »Kelle vornehmen rn können Die 6tah>kaiiimsr ist W erktags v on v dtx I I I»v V ni'mltlak« und von!) bis 8 klüii' 1Va<>bmi»««8s geöffnet. Die das Rädere enthaltondvu Destiiiiniungell sind an unseren sümwt- licdev kass-n erhältlich. «n « « n n b cz n,1« n »tn«> unsere sämmtlleben «Lassen nnö> knrean» von » kbr L oi nitttugis bis it «br Xardmtltags nnnoterdroebeo ge- ölluel. 8 I»ie8«Iuei Ikanlt. August 1899 bei der Firma in Diensten. Das unbegrenzte Ver trauen. welches ihm von seinem Chef geschenkt wurde, mißbrauchte er im Laufe der Jahre in unerhörter Weise. Er verschaffte sich einen WacbSabdruck des Schlosse« der Kassette, seilte sich selbst einen Schlüssel zurecht und entwendete nun aus der Kaffe Beträge von 30—100 Mk. auf einmal. AIS das baare Geld nicht mehr reichte, griff erzu den im Geldschranke lagernden Wrrthpapserrn. Erst am 11. Mai ds. I. kam Müller durch Zufall hinter die Diebereien. Eine Revision der Kaffe förderte das überraschende Resultat zu Tage, daß nicht weniger als 118000 Mk. sehlten. PlaenSdorff wurde verhaftet. In seinem Besitz wurden 85000Mk. in Werthpapierrn. 9500 Mk in baarrm Gelbe und mehrere Spar- Sortke-ung stehe nächste Veite. lliime llmliliei' kilirle MM 1K fiii tleii Uli»« «len Ikwkil»« Küotder L stltdolpdl, deren Geschaftökreis wir dahill ertveitert lmbcn» das; dieselbe von uns ermächtigt ist. offene und geschloffene Depots für unsere Anstalt in Vcrwaltnng bczlv Lerwalirung zu uclnneu und Interessenten 8vIi^»nItsi»«;Uki' in «ton Ivuvi testen iin«I «Itedesszielieren Di esse« uulvr Vtxenv»» Alitvvrsivltlus» «tvb FUetlivr» zur Verfügung zu stellen, gewährt gegen Depositenbuch bis auf Weiteres: bei iL§1'eksr Vsr5ü§nn§ bei siiuuoüLilielrer bei LrsilllonsMebsr Leipzig-Dresden, Oktober 1901. Illevmviuv vsutsede Vrsü!1-Lll8tal1. 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