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Dresdner Nachrichten : 13.07.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190307134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030713
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030713
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-07
- Tag 1903-07-13
-
Monat
1903-07
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.07.1903
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Verugsgedühn tur» dn«» «>ra<» Dre»de>, uni» t-> uämü» NmaeKux,, 100 die Autrauuua »uni kl«»» Boten vdrr Komniimoimre erkolat, eri, alten da» Blau »n Btocheuta««, dir »ich, auI Lom, oder nrierta,c i»tu«n, tti «imi LeilauSoade» a»e»d» und meraen« «„»«kein N achdruU all« «nilrl u, OriatHLl- M>ttklli,»„k» imr mit dent.liivrr Ouetlenauackik („DreSd. Nach» "1 «Mttt,,. Ramiwalich« vonorqr- antvsuche vleid«» unbenimLttzt: unverlcuiati, Mamittrwle wcwen nicht auivkwairt. relearamm-Udrelte: Rachricht»» »»«»de». «<§I«>>et l8L6. kkr. 8Srup ViMnssStf. 28, I.. ßvx. 8pv»ikUitüt: 86ÜlI88ö (rLuraonplr»lU.'Q k'eriiLprecUslell« 876, ^mi. I. Plombierungen. Haupt - Äeschltstsstellt: Marirnstr. 38. Anreizen-carif. «niiabme von Antttndiounakn d>L naUimiNaa« » NIn Sonn- und ftkilrtmi» nur AtankiNtratie os vr» n dt» c,i ui» Die l tputttae Grund, «eile >ca. v LUbe»> 20 Pia, Nio kknd,au„ak„ aut der Prlvalteuc Knie db Pt« . die uwa'Nae vielte als „ILni aelandt" oder aul Tertteile bo P'a. In Nummern nach Sonn und ,1e» r lasten I de, Ln-altiae Grundzettc» so. 40 de« so und «o Pt» »ach de wildere,» Tarn. Answärtiue Aui- lraue uur aeueu d!»>au-.de«adtuua. Beteadlatter werden u»l tu Pta. derechuct. Serulvrechauschlub: «mt I Sir. U und Nr. 20UÜ. S«« LG» p««. I. Lt. kelslieiltmgsksgeiizlSnlle Itlr vr». slattr. leiodt, kvlrvlovllt, Xsrrsv. «GMGWGGWWMMMWWWMG««,«,««,«,« 8st«L«I «L ^aurnlLali« lirlimssctiiiie» a V, ruoäok8t äor Uragorstr Nll L LLHII«,« K»t. 8!wd« .ttottinti-iANt o. ti. MuIIvb, itrWleii, I'r»xer Kr. P2 8t»«»« t- UII«> 8i»lvl« ar^ul»n»in,. M' zt 8 l.LM ISNlli8-kl!88töIIlII1g. N.A-Ük" INudiri^iUk l'is-idUdU-u riss plege lief k»8re: - H kW» rur äor .ei« MUkMÄ«!«», «riinellltl»«»» Laositiaunsc " ' llühooraurzoo. Ureis 50 kt. btuS'tlb 75 Ist. ViM. LzsjlstlM, Vorssuä osok susvärts. ilA»» 1 LtzH Littiaaai- Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten. Sächsischer Jnnungstng. SNilitärverei» ehemaliger 10-lcr, Gerichtsverhandlunaen. VLL» -L v«d» VfflkAk» . Erkrankung des Papstes. Knpferstichkabinett. Bricskasle». l^ö«igl. IMpoibeke, KLbT l» irL I-II X - . Aiuu!a!,.i.r.Iu>i!;«o:r. Reuest« Drnlitmeldimneu vom >2. Juli Erkrankung des Papstes. Rom. ..Messaagero" meldet: Während der Nacht herrschte >m Vatikan verhältnismässig Ruhe. Der Befehlshaber der Nobel- und der Schweizergarde durfte sich zur Ruhe begebe». Der Papst schlief nach Mitternacht ein. Der „Messagaero- erklärt die Nachricht, Rampolla sei erkrankt, für unrichtig. — „Capitan Fracassa" meldel im Geqensak zu dem heute momen veröffentlichten amtlichen Lsrankhertsbencht, das Befinden des Papstes habe sich verschlimmert. R oni. Der Papst hat heute morgen das Bett nicht ver lassen. Die Ncrzte fanden ihn bei ziemlich guten Kräften und in gehobener Stimmung. Mazzoni sagte beini Verlassen des Vati kans, bei diesem Stande der Krankheit könne inan zufrieden sein, eine »»mittelbare Gefahr bestehe nicht R o m, 7>/z Uhr abends. Der Papst empfing heute die Kardinale Mathieu, tstcinbuber. Agliardi und Eniali. Der Papst sagte zum Kardinal Mathieu, er bete zu Gott, daß die gegenwärtige Verfolgung der katholischen Kirche in Frankreich bald aufhöre. R o m. In einer Sonderausgabe der „Tribnna" wird gemeldet, Professor Manonie sei eine Stunde beim Papst gewesen und habe sestgcstcllt, daß sein Zustand sich nicht verschli m mert habe. Der Papst habe größere Lebhaftigkeit in seine» Bewegungen gezeigt, er habe Mazzoni mit der Hand begrüßt und gesagt, daß er sich ziemlich gut befinde. Mazzoni habe dem Kranken eine Einwritznng unter die Haut mit künstlichem Serum gemacht: er habe fest- gestellt, daß die Krankheit einen vollkommen »vrmalen Verlauf nehme. Der Papst habe das Bett verlassen wollen, Mazzoni habe aber geraten, noch einige Stunden zu warten. Auf die Frage eines Berichterstatters, ob denn noch Hoffnung bestehe, habe Mazzoni geantwortet: »Warum nicht?" R o m. 9 Uhr 50 Minuten Abends. Ans dem Petersplak und der Umgebung des Vatikans sammelten sich heute größere Menschen mengen an. Die Wachen im Vatikan, die verstärkt worden waren, als das Befinden des Papstes sich verschlimmerte, sind seit heute wieder aus de» gewöhnlichen Stand gebracht. Die Aerzte fanden den Papst heute i» besserer Stimmung. Er bedauerte, daß Mazzoni ihm heute nicht erlaubte, das Bett zu verlassen und daß er seit acht Tagen an das Zimmer gefesselt sei. Auch die Kardinäle, die der Papst nachmittags empfing, fanden, daß das Gesicht des .ikrcmken nicht den Ausdruck eines Sterbenden habe. Das Auge sei. so erzählten sie, lebhaft, die Stimme klar und das Gedächtnis vortrefflich. M ü » ch c » Rach einem hier eingetrvfscnen Telegramm aus Rom erklärte Dr. Lapponi gestern abend den im Vatikan ver sammelten Kardinäle», daß wider sein Erwarten im Befinden des Papstes eine wirkliche, wenn auch nur leichte Bcs > ernn g cin- getrcten sei. Iwei warme Bäder hätte» eine vermehrte Rieren- tätigkeit herbeigeführt. In Lunge und Brustsell habe sich keine Flüssigkeit wieder aiigefammelt. München. Der päpstliche Nuntius erhielt folgendes Telegramm: Rom, vormittags 11 Uhr. Die gestern eingetretene leichte Besserung hält an. Rampolla. Köln. Der römische Gewährsmann der „Kölnischen Volks zeitung" erfährt ans der nächsten Umgebung des Papstes, der Papst habe in der Nacht einige Stunden geschlafen, sein Allge meinbefinden habe sich ausfallend gebessert. Warn c m ü nde. Tie Segelhacht „Iduna" mit der Kai serin und den Prinzen an Bord, tras gestern Abend von Swine- münde hier ein. Von hier wird die Werterreise nach Kiel an- gctreten werden. Wege» starker Gegenwinde mußte die Fahrt »ach der Neustädte«: Bucht und der beabsichtigte Besuch in Sierhagen bei Gras und Gräfin Plessen ansgcaeben werden. Berlin. Der „Nat.-Zlg." zufolge hat der Direktor Schmidt von der Trebergcsellschast Revision gegen das Schwurgerichlsurteil eingelegt. Görliß. Ein Berliner Eilgiiterzufl e » lglcistc heute in folge eines SchienenbuichS ans dem hiesigen Bahnhof. Der Pack wagen wurde stark beschädigt, das Zugpersonal blieb »»verleßt. Ratibor. Tie Königliche Eise»vahn°Belriebs>!>spcktwn teilt mit: Infolge des andauernden Regens sind bereits ganz erhebliche Störungen im Eisenbahnbetriebe eingetreten. Die Fluten der Hotzenplatz haben bei Dcutsch.Rasselwitz drei Bogen der Eisenbahnbrückc. über die der Bahnstrang von Lcobschütz »ach Denlich.Rasselwitz führte, hinwegaeriffen und den Bahndamm zwischen Oberglvgau und Deutsch-Rasselwiß auf mehrere Hundert Meter unterspült, sodah a» diesen Stellen vollständige Unter brechung des Betriebes stattgefunde» hat. Bei Neustadt haben die Hochfluten der Braune gleichfalls eine Unterspülung des Bahn dammes hcrvorgeruscn. Infolgedessen ist ans der Strecke von Kandrzi,, nach Deutsch-Wette der DurchgangS-Güterverkehr ein gestellt worden,' nur der Lokal-Güter- und Personcn-Berkehr ist zur /Zeit noch zwischen den Stationen Kandrzin—Oberglogcm, Deutsch-Rasselwiß—Neustadt und Schnellewatdc-Neisse und darüber hinaus möglich. Da die Wasscrmeiigen zu erheblich sind, ließ sich ei» durchgehender Personenverkehr durch Umslechen nicht eriuöglicheii. Ter- Verkehr nach Neustadt und Dentscki-Rasselmiß ist nur über die Prioatbahn Gogolin—Renstadt möglich. Gleich falls unterbrochen ist die Strecke von Leobschüß nach Icigerndorf. Hochwaffcrfluten haben das Gleis zwisckren Mocker und Jagerndorf »nteripiilt. Züge für Personenbeförderung verkehren nur bis Mocker. K ö l ii. Heute Vormittag wurde das vom Bildhauer Schreiber geschaffene Denkmal des Gründers der katholischen Äesellenvcreine Kvlpi» g vor der Minoritenkirche, in der Kolping begraben liegt, feierlich enthüllt. -100 Gesellenvereinc ans Deutschland, Oester reich-Ungarn, der Schweiz, Frankreich. Belgien. Holland. England und Amerika waren vertreten. Die Zahl der Teilnehmer betrug etwa 15000. Der Feier wohnte» u. a. Kardinal Fischer, Weih bischof Müller. Regierungspräsident Balan und Oberbürgermeister Becker bei. Kiel Die Strafkammer des diesigen Landgerichts verurteilte die Kansleute Abraham »nd Jakob Phtlippsborn wegen ver suchten Betrugs gegen de» MarineffSkuS unter Zubilligung mil dernder Umstände zu je 1500 M- Geldstrafe, eventuell für je 10 M 1 Tag Gesängniß. Tropvau. Da sich das Wetter aufgeheitert hat. ist die Lage tm UeberschwemmnngSgebtet wesentlich gebessert Weeden. Die Pocheeeeuigen in den einzelnen BrziGen sind groß. Zahlreiche Brücken wurden zerstört und ganze Straßenzüge wcg- genssen. Durch das Hochwasser ist die Wnrbenlnler Glasfabrik gefährdet. Im Jägerndorser Bezirk sind alle Verbinonngen nnker- brochen. Die Ernte ist vernichtet und eine Menge Vieh um- ackomme», auch Verluste an Menschenleben sind zu beklagen. Ueberaü leistet Militär Hilfe. Lissabon. Heute ist das Dekret unterzeichnet worden be treffend den Bau der Eisenbahn von Lourcngo Marqnös nach der Grenze von Swasiland, sowie betreffend den Ausbau der Hafcnanlagen von Lourengo Marqnös. London. Das „Renlersche Bureau" meldet aus Port Arthur vom 9. d. M. über Lschifu: Hier stehen etwa MOOtt Mann Truppen, weitere 16000 treffen mittels Eiscnbahnzuge ein. Es herrscht eine ungewöhnliche Tätigkeit in der Ansölldung der Soldaten und Seeleute. Ueber den Zweck der hier stall- findenden Beratung erklären die Beamten, der ruffischc Knegs- minister sei zu deni Zwecke anwesend, um über Rußlands Inter essen im fernen Osten Informationen zu sammeln: er wolle die Zusammenfassung der benachbarten Besitzungen Rußlands in Olt asien unter eine Verwaltung in Erwägung ziehen. Von Hohen Beamten wird das in unteren Offizierskreisen anstrctendc Kricas- gcrede streng mißbilligt. Viele Admirale und Generale, darunter General Wogack, sind in Port Arthur anwesend. Die Rügen scheinen überrascht zu sein über das ihnen in Ehina entgegen- wirkcndc Verhalten Amerikas. Stockholm. Heute nachmittag tff-, Uhr versammelten sich die Mitglieder der Deutschen S ch iss b a u te ch nisch e ii Gesellschaft im Frcilustmuteum'Skausen. Sie wurden von. dem Archäologen Professor Montelius mit einer beifällig auf- genommenen Ansprache begrüßt, in welcher er die Bedeutung dcS germanischen Gemcinsamkeitsgefübls und der deutsch-schwedi schen Schiffahrt hcrvorhob. Nach mehrstündigem Ausenthalt fand ein Festmahl statt. Trelleborg. Der deutsche Postdampser „Imperator", der mit Post nnd Passagieren von Saßnitz kam, stieß beute morgen halb 6 Uhr dicht bei dem hiesigen Hase» mit dem Stettiner Dampfer „Robert Koppen" zusammen, dessen Bug in denBack- bvrdbug des „Imperator" iiineinrannte. Der „Imperator", dem einige Platten eingedrückt wurden und welcher oberhalb der Wasserlinie ein großes Loch erhalten hatte, lief in den hiesigen Hasen ei» und landete seine Passagiere. Unmittelbar dnianf füllte sich das Vvrdeltcdtfi mit Wasser und sank, während das Hinter schiff durch wnsscrdichle Schotten über Wasser gehalten wmdc. Der „Robert Koppen" tief später ebenfalls mit einem großen Leck im Bng ein. Bukarest. In der Angelegenheit der betrügerischen Zie hungen der rumänischen Rente hat das Zuchtpolizeigerrcht sängnis wegen Fälschung öffentlicher Urkunden. Ais Mitschuldige wurden der Wechsler Dan Mbaharp zu 3 Jahren und 3000 Francs Geldbuße, nnd dessen Bruder Morenv Albaharn z» Iba Jahren verurteilt: ferner wegen des gleichen Verbrechens und wegen Erpressungspersnches gegen den rumänischen Staat der Bankier Behar z» 3 Jahren, sowie der Bankbeamte Bally wegen Erpreiiungsvcrsiiches gegen Dan Albahary zu Ich Jahren Gefängnis, sämtliche Angeklagte außer Bally wurden außerdem solidarisch zur Zahlung von 500000 Francs wegen Schädigung des moralischen Ansehens des Staates verurteilt. Die Forde rungen auf Schadenersatz wegen materieller Schädigung wurden vom Gerichtshof als verfrüht abgewicscn. Belgrad. Ans Anlaß des Geburtstags des Königs wurden im ganzen Lande feierliche Gottesdienste und sonstige Fest lichkeiten cibgchattcn. Dem in der hiesigen Kathedrale zelebrier tem Hochamte wohnten der König, die Minister, das diplomatische Korps, die Zivil- und Militärbehörden, sowie zahlreiches Pubti- kum bei. Nach der kirchlichen Feier war im neuen Konak großer Empfang des diplomatischen Korps, der Minister, des Metro- polite», der hohen Geistlichkeit, sowie der Vertreter der Zioil- behörden nnd des Offizierskorps. Das Amtsblatt veröffentlicht eine Reihe von militärischen Beförderungen, hauptsächticy von Subaltcrnoffizicren und die Amnestie von Priestern, die durch geistliche Gerichte verurteilt sind. Washington. Für das Telegramm, das der König von England am 9. Juli an den Präsidenten Roosevelt richtete, hat dieser dem König telegraphisch herzlich gedankt und zugleich seinem warmen Dank siir die den amerikanischen Seeoffiziere» vom König »nd dem englischen Volke erwiesenen Freundlichlcitcii Ausdruck gegeben. Oertliches und Sächsisches. — Se. Majestät der König wohnte gestern vormittag mit der Prinzessin Mathilde dem Gottesdienste in der Kapelle zn Pillnitz bei und begab sich später nach der Prinzlichen Villa in Wachwitz, wo um 2 Uhr bei dem Kronprinzen Familientasel stattfand. — Herr KreiShauptmann Dr. Forkcr-Schubauer in Zwickau veröffentlicht folgenden Dank: „Se. Majestät der König sind Kreisen der Bevölkerung entgegengevracht worden sind, hoch er freut und haben mich beauftragt, alle», welche sich an diesen Kundgebungen beteiligt haben, seinen königlichen Dank auszu- sprechen." — Dem Vorsitzenden des Lokal-Ausschusses zur Abhaltung des Regstiieiitstags ehemaliger 107cr zu Dresden, Kamerad Kästner, ist vom Oberhofmeister Ihrer Majestät der Königin- Wittvc von Sachsen nachstehendes Schreiben zugegangcn: „Ihre seligen Königs Albert nicdergclegte Kranzspende tiefgcrührt danken »nd gleichzeitig bitten, mich dem „Regimenlstage" an maßgebender Stelle Allerhöchst Ihren innigen Dank aus dem gleichen Anlasse zn übermitteln. — Im Kurhause Hartha bei Tharandt hatten sich am Freitag nachmittag gegen 180 Verehrer und Freunde des Hern» Dr. Oertcl eingesundcu. um dem nationalen Kaudldaicn ihres Kreises nachträglich eine Kundgebung des Dankes und der Freude zu bereiten. Herr Tr. Lerte! äußerte hierbei in Erwide rung einer ihm gewiomcicn Ai'sproche u. a.: „Ich habe olle» Grund, auf das Ergebnis des Wohlkampfes stolz zn 'ein. ins besondere daraus, wie meine Niederlage 'n der gcanerischen Presse behandelt worden ist Ich bin nicht niedergedrückt, ich werde nnt doppelter Schär'c die Wahrheit sagen über das, was ich für meine Pflicht holte. Ick' werde das. Ivos zn meiner Niederlage aesnbrl bat. in einer Flugichrist klariegen. das bin ich Ihne», das bin ich der Lseffenllichkett jchntoig. Ich sehe trübe in die Zukunft — Eie wissen, wie leicht sich der Herr Reichskanzler mit dielen Wahlen cibgesiindcn bat. Ter Ernst der Zeit ist leider denen die ihn cmvsinden sollten, »och nicht zum Bewußffci» gekommen. Es ist Pll'cht der deutsche» Bürger nnd Bauern, sich fester zusammen- zuichlicßeii. Ans dieser Niederlage wolle» Se die Verpflichtung empfinden, inehr zn lun, als bisher getan worden isi. Fassen Sie den ernsten Vor'atz, für die "Aufklärung des Volkes zu sorgen. Zu»! Verzagen ist noch keine Veranlassung vorhanden. Tie Welt anschauung. die ich vertrete, muß endlich zum Siege gelangen, die Zukunft muß !i»!er sein!" — Der nationalliberalc Verein in Ehe »>»i tz hat in seiner Hauptversammlung vom 10. Juli, da Herr Üblich die Wiedcra»- nnhme eines Mandates für den Landtags-Wahlkreis Chemnitz- Stadt endgültig abgelehnt hat. einstimmig beschlossen, siir die be- ovtsleheude L an d l a g s w a h l Herrn Max Langhaminer in Chemnitz als Kandidaten anfznslcllen. — In der ErzgebirgSsladt Buchholz nahm am gestrigen Sonw tag der 16. Berbandstag des Sächsischen Jnnungs' Verbandes unter zahlreicher Teilnahme seinen Anfang, und zwar fand am Nachmittag eine Bor Versammlung statt, deren Arbeit die Erleichterung der heutigen Hauvtversammlung be zweckte. Im Jahresbericht wird nochmals des verewigten Königs Albert als „eines allzeit wohlwollenden Förderers nnd Freundes des Handwerks, eines ruhmreichen Feldherr», edlen Fürsten, friedlichen, gerechten Regenten und trcusorgenden Vaters seines Voltes" gedacht nnd sodann weiter ausgesnhrl. daß das 16. Go schäflsjahr das erste ist. das sich durch Stille von seinen Vor gängern unterscheidet. Ter Grund hierzu liegt in Beendung der Reorganisation des Handwerks aus dem Boden des 1897er Go setzcs, womit die Imiungcii nach vielen mühsamen Umgestaltungs- arbcitcii wieder in ci» ruhigeres Fahrwasser gekommen sind. Aber auch hinsichtlich der Mitglicderzahl nimmt das Berichtsjahr eine Ausnahmestellung ein, indem trotz des Zutrittes mehrerer Innungen der Verband einen Zuwachs nicht zu verzeichnen hat. Durch die vollzogene Umwandlung von freien Innungen in Zwciiigsiiiiilliigeii. oder umgekehrt, unterblieb bei verschiedenen Innungen der Wiedcrzntrill zum Verbände, und durch die Auf- töjuilg einiger Zwangsinnungen gingen ebenfalls Mitglieder ver loren. Einige Innungen mußten wegen Nichtzahlung der Ber- baudsbciträgc ausgeschlossen werden und zu alledem kamen noch freiwillige Austritte solcher Innungen, die durch ihren Anschluß an für Lachsen neu errichtete oder schon bestehende Fachocrbände die Mitgliedschaft beim atlgcuicincn Iiimiiinsverbandc entbehre» zu können meinten. Tie Zahl der dem Verbände cmgchörigen Innungen beträgt 216 mit zusammen über 18 000 Mitgliedern. In Bezug auf die Beschlüsse des vorjährigen Verbandstagcs in Zittau wird mitgeteilt, daß denselben nach Möglichkeit nach- gcgangcn worden ist. Einen davon wird dw Hauptversannntung iiöchinols erörtern, nämlich den über die Arbeitgeber-Schutz- vcrbände und die Jmimigcn. Ei» anderer Verbandsbeschluß fand befriedigende Erledigung dadurch, daß die am 25. März 1901 vom Verbände an den Reichstag gerichtete, die Bekämpfung des Auktions- und AiisverkaussiinweseiiS betreffende Petition durch Be schluß des Reichstags vom 16. März d. I. dem Reichskanzler zur Berücksichtigung öczw. als Material überwiesen worden ist. Ferner wuroe es durch das Entgegenkommen und die Mitwirkung der Gcwerbckammerii möglich, die vom letzten Verbands tage be schlossene Verteilung der von der Dresdner Gewcrbckammer i» Bezug aus das Subiiiisswnswcsen gemachte,, Vorschläge an alle sächsischen Iiiuungcn zur Aussührung zu bringe». Am Schluffe des Jahresberichts wird den vaterländischen Zeitungen, welche die Interessen des Verbandes wahrnahmen und förderten, c»i- crkeniieiider Dank gespendet und der Wunsch ausgcdrückt, der Ver band möge in seiner bescheidene» Weise bienencmsig fortarbcile» zum Wölbe und zur Fortentwicklung des gesamten Handwerks und Gewerbes. — Außer diesem Bericht überreichte der gcschäfls- führende Vorstand seine» Berbandsmitgiiedern noch das folgende, von den Leitern der Tischler-Innung zu Mügeln eingegangene Schreiben, das bei einzelne» Punkten der Tagesordnung mit zur Beratung kommen soll. Das Schreiben behandelt die Ab stellung von den Gewcrbestaiid schwer schädigenden Miß- stäiidcn und betont am Ansang nach dem Hinweis auf die herrschende gedruckte Finanzlage des Staates, daß der kleine Gewerbtreibendc der einzige im Staate ist, welcher ohne jede zu erwartende Unterstützung die mifcrleatcn Lasten niitzntragcn hat. Dem Beamten stehe seine Pension, dem Arbeiter seine ttntcrstupungskaffe. Alters- und Invaliditäts-Ver sicherung bellend und fördernd im Alter oder bei eintretender Ec- iverbsvcrmindernng nnd Eriverbslznfähigkcit in sicherer Zukunft: dem Gewerbestandc bleibe dagegen nur die Gelegenheit men. sich ans eigene Kosten zu versichern. Der Staat biete n»n zwar durch seine Altersrentenbank zu dieser Versicherung die Gelegenheit, allein vielen Gcwerbtrcibenden fehlt die Möglichkeit, die immerhin erheb lichen Beiträge hierfür auszubringeil. Die Privatgesellschaften seien nicht sicher genug. Wurde gegen eine besondere Abgabe das ge samte Versicherungswesen in die Verwaltung des Staates über nommen, so wäre damit diesem eine Einncihnieguelle erschlossen, so ansgiebia und dauernd, daß für lange Zeit hinaus ein ganz ge regeltes Stcuerwescn ermöglicht sein würde. Betrachte man Land wirtschaft >ind Gewerbcstand im Staate selbst, so finde jeder denkende Mensch heraus, daß der Gewerdestand recht stief mütterlich behandelt wird und die der Landwirtschaft zugänaigen Unterstützungen ihm nie zn gute kommen können. In der Laiid- wirtschast, wo Grnndbcsitz vorhanden ist. sei es möglich, mit vom Staate zu billigem Zinsfuß geliebeltem Geldc Einrichtungen zu treffen, die meist dazu angetan sind, einzelne Geweibtreibeiidc schwer zu schädigen. Die Mügelner landwirtschaftliche Bezugs- aenossenichaft treibe r. B. mit allen Bedarfsartikeln Handel, schä dige damit den heimischen Gewerbestand ganz bedenklich und zahle
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