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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.05.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050505017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905050501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905050501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-05
- Tag 1905-05-05
-
Monat
1905-05
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.05.1905
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alle de« Palaisgarten« zu private« ligung de- GajtwirlSgewerbeS ^ Benachteiligung de« Gastwi schloß sich die Besprechung Weigerung weiterer Konzes Festlichkeiten, eine schwere es heroeizusühren. Hiera» chuna der beim Rate veantragle» Ver- .. ..ouzefsions^Lrleilunft a» da« Herzseldsche rrnpauv und für ein größeres Restaurant in der inneren Stadt, iy dem bereit- siins Besitzer ihr ganzes Vermögen ei», übt haben, sowie die Erörterung der geplanten bezw. be- offenen Einsetzung einer Schutzkommiiswn, welche über die ißständ« im Gastwrrt-gewerbe wachen soll. Mit der Erledigung einiger interner Angelegenheiten schloß die Versammlung. — Dritte deutsche Kunstgewerbe-Ausstellung Dresden 1906. In der Geschäftsstelle Scheijelftraßc I, 3- Etage (gcüsfnet von 9 bis 1 und 3 bis 7 Uhr, «sonnabends S biS 3 Uhr), werden Programm, Geschäftsordnung und Annielde svrniulare au-gegeben. Auch wird dort Auskunft jeder Art über die Ausstellung erteilt. — Heute nachmittag halb 5 Uhr findet im Weißen Saale der „Drei Raben" eine außerordentliche Versammlung des " iiS der nach DreSden und dessen Vororte liefernde» Mi' Produzenten statt. Die Tagesordnung ist eine reictchallige: 1. Allgemeiner Geschäftsbericht und Organisation tReserent: Heir Brühl-Lu aas: 2. Errichtung der Geschäftsstelle sReserent: Herr Winckler-Nickernl: 3. Die eventuelle Errichtung eine- genossen- . ^ .irichtui )liickle»Nickeril>: 3. Die eventuelle Errichtung eine- genossen schaftlicfMi Molkerei mit MilchverkausSstelle sReserent: Herr Böhme-Possendorss: 4. Der von den Händler» beabsichtigte Sturz des Milchpreises: 5. Anträge und Aussprachen. — Der in Dresden-Jol-annstadt seil einigen Jahren be- stehende G e sell ig ke i t s-V e r« i n „Lustige Brüder" veranstaltete am Mittwoch abend im Ballsaale des Hotels „Fürstenhof" einen gut besuchten Fa m i l i e n a b c n d und be reitete dadurch seinen Mitgliedern und Gästen einige vergnügte Stunden. D>e bewährtesten Spaßmacher des Vereins sorgten dafür, daß der Name „Lustige Brüder" wieder voll zur Geltung kam. Wohl sAten ist an einem Fainilienabende so viel und her^- ßübrung eines einaktigen Lustspiels: „Der Elast seiner Man" ließ di« frohe Laune vis zum Gipfelpunkte steige». Den 'Dar stellern: Frau Löffler, Fräulein Müller und Herrn Pallmann wurde stürmischer Applaus zu teil, welcher durch Ueberreichung prächtiger Blumenkörbe an die beiden Damen besonders zum Ausdruck aebnacht wurde. Ein solides Tänzclwn hielt die lustige Gesellschaft bis lang« nach Mitternacht vereinigt. — Welch bedeutende Werte im K ü r s ch n e rg e w c r l> e und feiner Produktion stecken, zeigt die Summe, mit welcher der Bereu, deutlch«r Kürschner, der in Leipzig sein NjährigeS Be- stehen feierte, bei der Eommercial Union Company versichert ,st. Sie beträgt nicht weniger als 10804 000 Mark Der Per- eia umfaßt jetzt eine Mitgliederzahl von 844 Köpfe». — Die Schokoladenfabrik Otto Rüger im Lock- witzgrunde hat bis aus weiteres ihren Arbeitern und Arbeiterin nen. die 10 Jahre und länger bei ihr beschäftigt find, in den Sommermonaten von Mitte Mai bis Mitte August einen Urlaub von neun Werktagen bewilligt, und zwar dergestalt, daß den Männern 3 Mk., den Frauen 1,50 Mk. für jeden Urlaubstag gewährt werde«. — Dem Kutscher Rietschel bei der Firma A. Prec, Dack- popprnHabrik. hier, ferner dem bei der Firma Heinrich Ernst Peucker, Dresdner Metallprggc-, Gravier- und Emmllieranstalt, beschäftigten Gürtler und Goldarbeiter Runastock wurde das Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen. — Die Bildhauerfirma Wesche u. Ra nicke Nachs. in Zwickau bringt anläßlich des Schiller-Iubiläums eine Schiller- vüste in den Verkehr, die allseitig Anklang finden dürfte. Sie ist von dem früher in Dresden, jetzt in Zwickau lebenden Bild samer Georg Stöcker modelliert, zeigt den Kops des Dichters in seiner ganzen edlen Schönheit, nicht naturalistisch ausgeftihrt und eignet fick besonders zur Massenverbreitung. Ihr Preis beträgt 4,50 Mark, für Verpackung und Kiste ist 1 Mark zu er legen. Mit einem entsprechenden kleinen Prcisauffchlage wer den die Büsten auch in Majolika geliefert. — Im Hause Friedrichstraße 8 fiel am Mittwoch infolge eines Fehltritts eine ältere Frau mit einem gefüllten Eimer Wasser die Treppe herab. Außer einem Schlüsselbein- bruch zog sich die Bedauernswerte auch erhebliche Verletzungen an den Beinen zu. — Wie uns der Sächsische Landesverband des Blauen Kreuzes mitteilt, bringt das ,etzt häufig als Mittel gegen die Trunksucht anaepriesene Cozapulver ebenso wie alle anderen derartigen Mittel keine Heilung hervor. Die Ham burger Medizinalbehördt ha! das Mittel untersuchen lassen. Es besteht aus Enzianwurzel und doppclkohlensaurem Natron, hat einen Wert von wenigen Pfennigen und wird für 10 Mark ver kauft. Der Verkäufer des Pulvers ist ein schon früher wegen schwindelhafter Anzeigen bestrafter Däne. Völlige Enthaltsamkeit von allen geistigen Getränken bringt ersahrnngsgemäß die einzige Hilfe. Wer näheres über die Trinker-Rettungsarbeil des Blauen Kreuzes wissen will, das in Sachsen Ende 1901 585 Anhänger igegen 1908 200 mehrs und 450 Vollmitglieder t150 mehrs zählte, worunter 135 gerettete Trinker und Trinkerinnen, der wende sich an den Vervandsvorsihenden Pastor Seltiminn in Tbammen Hain, Bezirk Leipzig. — Vorgestern abend in der 10. Stunde fuhr am Lahmonw scheu Sanatorium auf dem Weißen Hirsch eine Droschke I Klasse vor. in welcher sich die Gräfin Sylva Tarona aus Oesterreich mit ihrer Mutter befand. Als di« Dame» anssteigen wollten, wurde plötzlich dos Pferd scheu, sprang zur Seite unk raste mit den beiden Insassen den steilen Hirschberg ab- ivärts. Durch den plötzlichen Ruck wurde der Kutscher, welcher b«im Absteigen überrascht wurde, vom Bocke aeschlcudcrt und überfahren. Die Droschke war ihm über Kops und Reine aesahrem wodurch ihm, außer einer Gehirnerschütterung, an der rechten Seite die Kopfhaut vis auf den Knochen ein großes Stück abgetrennt wurde: auch war er am linken Beine nickt unerhMjch verletzt. Trotz dieser schweren Verletzungen ist der Kutscher, namens Petzold, seiner Droschke »achgelausen die erst in der Nähe der Saloppenbrücke von einem Dresdner Arbeiter ausaebalten wurde. Die beiden Damen sind vor Schaden be- roanrt geblieben. Der Kutscher erhielt auf der 1. Polizeibezirks wache in Losckwitz einen Notvcrband und wurde hieraus der Diakonissenanstalt in Dresden znaesükrt. — In Angelegenheit der Errichtung eines Elbwinler- Hasen» in Wendischsähre traten zahlreiche Interessenten mit dem Landtagsabgeordneten Dr. Spieß-Pirna in Sebnitz zu einer Besprechung zusammen. Mit der Wciierveriolgiing dieser für die Elbschiffahrt wichtigen Angelegenheit beauftrag»' man ein Komitee, vem auch niedrere Herren ans Nardböhmcn an gehören. - Eine Windhose wurde am Dienstag nachmittag aus der Rumburger Chaussee beobachtet. Der Wirbelwind war im Zentrum so intensiv, daß aus dem Felde stehende Körbe um- geworfen wurden und Menschen »nd ''stieb sich nur mit Mühe ausrecht erhalten konnten Die nnaehcnre trichterförmige Staub wolke war noch lange Zeit nachher sichtbar. - Die Verhandtiing gegen das Mördcrpoar Reumann, dos im Februar den Gutsbesitzer Forner ans Tbosselt im Walde in der Nähe von Bogtsgrün ermordete und seiner wenigen Barschaft be raubte. wird vor dem Königl. Schwurgericht P laue n i. V. am 16 Mai stattistiden. der Familie de« Leutnants Shiöata zu überwi fremden Mililäraitachcs von Mukdcn „ack Port und kurz daraus in einem Geleckte getötet wurde, händigte daü Geschenk dem Geiieral-Inspektcur um es an die Familie tvciter zu befördern. ^ bespricht diese Spende des Kaisers in ihmpathischer lieu, der die Arthur führte Prinz Amon Ttrauchi ein. Die sapanische Presse ^ " c Weise. Timesneschichte. Die russische Presse und der Toleranz-Uta«. lieber die Ausnahme, die das Toleranz-Editt in der russische» Presse gef'inde» hat, entnehmen wir der „Lt, Petersburger Ztg." u. a. folgende Einzelheiten: „Die GewissenSsreiheit ist verwirklicht!" rnsen die .. N o - wosti", ei» Blatt. das noch am Tuge vorher voll bitteren Schmerzes erttärt hatte: „Es bleibt alles beim alten!" Die Be stätigung der Resolutionen des Minislerkomitees redet eine io dentliche Sprache, daß selbst der ticstvnrzelude Skeptizismus der russischen Gesellschaft erschüttert werde» musste, und wenn der allerhöchste Erlaß an de» dirigierenden Senat, der den wichtigsten Beschlüsse» des Minislerlomitees lvsort bindende Kraft verleiht, etwas sriiher zur Kenntnis der Redaktionen gelangt wäre, sv trügen ihre Osterartitel ganz gewiß ein »och srendigeres Gepräge Ader glich io tommeii die Befriedigung und die allgemeine Steigerung der Hossniiiigsgesnlile unverkennbar zum Ausdruck. In den ,. Nowosti" schreibt L. Potoniki: „Die Abschaffung leglicher St rillen und Rechtsbcichränknngen für Abfall von der herrschenden Kirche, die staatliche Aiierieniiiing des russischen Altgläubigen und Selliereitnms, die Gewährung d>>s Rechts, den Religionsunterricht in ber Mnltenprache zu genießen, die Befreiung der andersgläu bige» Geistlichen von jeder Verantwortung sist die Vollziehung kirchlicher Gebräuche an Orthodoxen, welche ihre» Glauben anzu- nchmeu wünschen, und ebenso auch von einigen überflüssigen Ein schränkungen — das ist das Wesen dieser großen Reform, deren Priuzipie» von der buchsten Obrigkeit am Ostertage bestätigt wor den sind und als ein »»schätzbares Gescheut snr viele Millionen von Menschen erscheine'!. Hiermit ist von Rußland ei» wichtiger Schritt zur Annähernng an die übrige gebildete Welt, an alle Staaten, in denen die Rechtsordnung verwirklicht ist, getan wor den. Auch in dieser Hinsicht ist der in Rede stehende Akt freudig zu begrüßen liebemll har die politische Freiheit mit der Ab- tchasinng aller Glanbensverfolgniigen, d. h. mit der staatlichen Anerkenn»»» der Gewisscussreiheil, begonnen. Tic jetzige wichtige Reform erscheint als das erste grelsbare und wesentliche Re sultat des begonnenen Reformwerks. Allerdings kann dieser erste reale Erfolg noch nicht für den befriedigenden Ausfall der übrigen, staatlich noch wichtigeren Reformen bürgen, unter denen die Schaffung einer vollberechtigte» Volksvertretung die erste Stelle cillniinmt. Aber durch die von der höchsten Obrigkeit bestätigten Protokolle des Ministcrkvmitees über die Einftchruirg wirklicher Gewissensfreiheit erhallen wir endlich zum erstenmal faktischen Grund zur Hoffnung, daß die Sache der Reformen zu Ende ge führt werden wird." „Selbstverständlich", meinen die „Biril,ewija Wscdo ni o ii i" , „bleibt noch vieles zu wünschen übrig, wenn man sich ans den Standpunkt der „reinen", vhilosophische» Gewissensfreiheit stellt. Einige Bestimmungen sind erst angedentct und ihr Schick sal liegt vollständig in den Händen der Mitglieder der Spezial koniinstsio». Man kann nicht sicher sein, daß sich nicht bei detaillierter und tiesgcbender Untersuchung einiger van ihnen un übcrmindliche Schwierigkeiten Herausstellen, wie das häutig der Fall ist, wenn Theorie und Praxis zusammenstoße»." Die „ Nowojc Wrcmja " bemerkt: „Natürlich maß die Abänderung der Gesetze, welche die Glaubens- und Kultusfreiheit beschränkten, auf legislativem Wege erfolgen, aber es unterliegt keinem Zweifel, daß die Grundsätze der bevorstehende» Aeiiderun- gen ini Gesetz, welche die Glaubcnsdnldnng cinsühren, von der höchsten Gewalt bestätigt sind und allgemeiner Sumvathie begeg ne», in vollem Umfange durchgesührt werden und die Durchfüh rung der guten Absicht keiiierlei Schwierigkeiten begegnen wird." Marokko. Ter „Süddeutschen Reichst"-!." wird aus Berlin unter dem 2. Mai geschrieben: „Wie auf ein gegebenes Losungswort suchen mehrere heute eingctrvssene Pariser Blätter die Herkunft der Meldung über eine französische Konzession in Tri polis, die in Italien soviel Beunruhigung hcrvorgcrusen l-ot, auf Deutschland abzuschiebcn. Diese Verdächtigung wird beson ders dreist vom „Temps" ausgesprochen, dem doch kannten Beziehungen zum „O»a> d'Orlav" nerad Rücksichten anferlegen sollten. gerade letzt Selbstverständlich ist sie Der russisch-japanische Krieg. Di« Leistung des Admirals Roshestwcnski wird von einem deutsche» Fachmann im Machest der „Marine-Rund- sckau" günstig beurteilt. Er habe den kühnen Vormarsch bi» letzt mit Umsicht und Energie glücklich ausgesührt und sich damit die Achtung selbst derjenigen erworben, die seit dem Versagen des ersten pazifische» Geschwaders »nd seit dem Hüller Zwischen fall nur Mißachtung und Spott für sein Geschwader hatten. Der Ausgang des bevorstehenden Kampfes werde über die end gültige Seeherrfchaft in diesem Kriege entscheiden. Die Unterbindung der rückwärtigen Verbindungen des japanischen Heeres könne der russischen Landkriegsichrung noch einmal die Möglichkeit einer Ueberiegenheit geben, ganz abgesehen von dem «normen Schaden, der dem japanischen Handel aus dem auch nur zeitweise» Verlust deriapamschen Seeherrschaft erwachsen müßte. Prinz.Karl Anton von H oI,c nz ollern empfing «om Kftiser WObeln, den Befehl, rin Geschenk von 15 000 Mark dur, aus grundlos. Der „Temps" mag den Gegenbeweis führen oder sich den Vorwun gefallen lassen, daß er wieder einmal gegen Deutschland das Ding, das nicht ist, hat gebrauchen wollen Die Nachricht von französischen Gelüsten nach dem Hasen von Tripolis kam der deutschen Diplomatie nicht minder überraschend als der italienischen und begegnete in Berlin sogleich denselben Zwciscln wie in Rom. Wir erinnern den ossiziösen „Temps" daran, daß dic'e Meldung zuerst in einer Zuschrift aus Tripolis an das „Bolletlino della Societi, Asticana di Napoli" erschien. Aus dem „Bolletlino" übernahm sic die Fachzeitung „Giornale bei Lavori Pubblici", und aus dieser ging sie in den nichts weniger als franzosenscindlichen „Messaggero" über. Die in der römischen Depnticrtenkammer bevorstebende» Interpellationen werden Ausschluß darüber bringen, ob hinter all dem Rauch gar kein Feuer war. Vielleicht geht man dabei auch aus die Herkunst der ersten Meldung näher ein. Der „Temps" scheint nicht zu fühlen, wie sehr er einer Reihe namhafter italienischer Politiker zu nahe tritt, wenn er sie als Opfer einer Mystifikation hinstellt. Wir verstehen es" - io schließt die Zuschrift —^ „daß unsere Bundesgenossen in einer zweiten oder dritten Tunis- Frage nicht hinters Licht gesühri werden wollen und teilen den Wunsch nach gründlicher Ausklärung." In Verfolg der vom Bunde der Industriellen und der Deut schen Mittelmeer-Geiellschaft veranlaßten öffentlichen Erörterung, über die wirtschaftliche Zukunft Marokkos ist bereits am 22. April eine kleine Expedition nach Marokko, gleichsam als Vorläufer für die im Herbst,d. I. geplante umsu,sende Unter nehmung zur Förderung und Sicherung des deutschen Handels, abgegangen. T«r Zweck dieser Reise, die unter der Beteiligung von Vertretern verschiedener Firmen erfolgt, ist vorlänsig nicht bekannt. Die deutschen Handelspionicre werden voraussichtlich gleichzeitig mit den diplomatischen Vertretern Deutschlands in Fez elntrcssen Dciitlchev Reich. Heute nachmittag 5 Uhr werden der Kaiser »nd die Kaiserin mit den Prinzen Adalbert und Oskar. vo„ Venedig über Basel kommend, in Karlsruhe eintreiscn. Ain dein dortigen Bahnhose findet ans Wunsch des Monarchen ei» offizieller Empfang nicht statt. Die lästerliche Familie wird am Sonnabend und Sonntag i» der badischen Residenz verweilen. Während der Kaiser am Montag vormittag nach Straßbnrg i. Elf. weitcrreift. fährt seine Gemahlin am gleichen Tage nach Gera zur Teilnahme an der Kontirmatron der Prinzeiii» Feooora van Reust und kehrt nach einem Besuche bei den erbprinzlichen Herrschaften ans Schloß Oslerstein bei Gera-ilntcrmbans von dort direkt »ach Potsdam zurück. liebe» die Einzelbeitcn der R eicvsfi n a n ; reivr in . welche den Reichstag im Herbst beschäftige» soll, hat bisher nichts ver lautet. und offiziös wird wieder einmal feftgestellt. daß die geplante Reform bisher nur in vorläufigen Grnndzngen erörtert ist und weder über d>e Reform im ganzen, noch über cinzelne Steuer »vielte Beschlüsse gefaßt sind. Die Feststellung geschieht gege»- iber einem Lokalblatt, das über de» Entwurf einer dein Staats- ministennm zur Beratung angeblich umliegenden Reichserbschafts- steu« mit den M»ene des Eingeweihten einiges zu erzählen wußte. Der Entwurf sollte eine lährliche Entschädigung von etwa 2t) Mill. Mk. für diejenigen Bundesstaaten vorichen, die bereits Erbschaftssteuern erbeben und infolge der Einftihrinia cinerReichs- sleucr ans ihre Sonderstener zn verzichten hätte». Der Ertrag der vorgeschlagrnen Reichserbschastsslencr, die nach elsaß-lothrmgstchem Muster ciüsgearbcitet und also auch die Erbansälle a» Kinder ein begreifen sollte, wurde auf etwa lOO Millionen berechnet. Es kann dahingestellt bleiben, so meint die „Franks Ztg." dazu, ob das offiziöse Dementi als eine wirksame Widerlegung dieser Mit teilungen angesehen werden kann. Ne» ist an ilmcn lediglich die Höhe der Summe, die aus dem Wege der Rcichserbschaslsstcucr beschafft werden soll, und dir braucht nicht gerade ans dem Wege anthentischrr Information gewonnen zn sein. Daß die Reichserb- Bestandteil der geplanten Rcichsfinanzresomi auSmacheii wird, hat schon der preußische Finanzminister indirekt »gegeben, als er sich im Abgeordnetenhaus« zwar gegen eine Reichseinkoiiimensteuer und gegen eigen Verzicht aus dir rl Milli onen a> bezieht. , . . im oilen ausiprnch, die Preußen zur Zeit aus 'einer Erbschaftssteuer lick einstimmig angenommen: der Könrgl. Technisch«» nicht aber gegen eine Reichseibichaitofteuer an Daraus wurde da»« weiter solaen, daß in das Projekt cme> Reichserbichaftssleucr auch die Pflicht zur Entschädigung der eine Erbschaftssteuer bereits erhebenden Emzclstaaten in der Hödc der jetzigen Erträge ausgenvmtnen werden »nißte, so daß schließlich nur noch die Höhe des Steuersatzes, der von Reichswegen erhoben werden soll, zn eruieren bliebe. Allzu bescheiden wird er »ick' sei», denn das Reich burncht viele Millionen, wenn es. ohne stä» big aus die Matrikularbeilräge zurückzngreiscn, zn einer lolide» Fmaiizwirtschnft zu gelange» jucht. Schließlich wird dir Reichs erbichailsite»er doch nur eine Art V v rsp a n n sein für die eine odcr andcrc i ndi rc k t e V er b ra u cks stcn - r. di- »e» geschaffen oder besonders ergiebig gemacht werden soll. Ans den schweren Vorwurf, den der Rektor der Technischen Hochschule zu Charioltenburg in der Tagespreise und durch Erlai: vour 15. v. Mts. gegen die Vertreter der Studentenschaft er hoben hat, daß sie ein dem Reklor gegebenes Verlprechen »ich! gehalten hätten, lmben die Sludenieii nun am Mittwoch abend in einer außeroroentlich zahlreich besuchte» Versammlung, die in der „Philharmonie" stattsand, die Antwort erteilt. Es würbe svl gendcr Beschlußaiitrag eingebracht und „Der Erlaß von Reklor und Senat Hochschule zu Berlin vom 15. April 1905 enthält die ehren rührige Beschuldigung, die Vertreter der Studentenschaft Härten ein dem Rektor gegebenes Versprechen gebrochen. Die Beleidi gung ist ansgesprochen worden, ohne daß der geringste Versuch, etwaige Mitzocrständnstse auszuklären, gemacht wurde. Dsftc gleiche Anschuldigung hat Te. Mag», der Rektor durch Tages- Zeitungen verbreitet und sie sogar, ohne aus die Erwidernng ona >eiten der Studenlenichast hin eine Untersuchung cstiznleiten. in der Presse ^viederholt. Aus Grund des Berichts, de» die Per treter der Studentenschaft über die ganze Angelegenheit erftaitc> haben, insbesondere des Berichts über die Friedensuerhandlunae» vom 22. Februar, siir dessen Richtigkeit jich sämtliche N beteilig ten Studierenden verbürgen, kommt die Lludentenichait der Tech nischen Hochschule zu der Ueberzeugung, daß die schweren Be ichuldignngeii völlig unbegründet sind. Den Vertrauensmännern der Studentenschaft gegenüber hat Se. Mag», der Rektor er klärt, er wünsche mit ihnen nicht zu unterhandeln. Hierin liegt eine schwere Beleidigung, sowohl den betroffenen Herren per- sönlich, als der gesamten Studenlenichast gegenüber, die diele Vertreter ernannt hat. Die Studentenschaft erklärt sich mft ihren Vertretern solidarisch und sieht die ihnen zngesügten Be leidigungen als die ibrigen an. Sie legt gegen diese Beleidig»!!, gen aufs entschiedenste Verwahrung ein und erwartet, daß sie baldigst aus der Welt gesctiosit werden." Die Landeskirchliche Versammlung in Berlin wurde geschlossen, nachdem in der Diskussion zahlreiche Red»e> a»fs schärfste gegen die moderne Theologie und Dr. Fischer volc inisiett batte»; teilweise wurde ausdrücklich ein Disziplin»! verfahren gegen den letzteren verlangt. Auch der Ober kirchenrat wurde wegen seiner Haltung im Fall Fischer mehr jach allgegriffen. Dem »cngegrüiidcten > olnifchen Verein, der Leitung des Herrn v. KoScielski als Gegenstück rum Deuffchrn Oftmarkenvcrcin das Polentum in seinen wirtschaftlichen, »oria^eu und politischen Interessen fördern soll, gibt die Pcrftw.. „Germania" den ultramo »ta n e n Segen. Sic tagt, dei neue Verein fülle im öffentlichen Leben des polnischen Volles »st>- cmpffndliche Lucke aus. und es erscheine wunderlich, daß di> Gründung des Vereins nicht schon früher erfolgt ie>. Zur Bestechung tan smänni scher Äng"siel!k«n durch Lieferanten schreibt der Bund der Kauften!«: Die Klagen über Bestechung kaufmännischer Angestellten, insbesondere sogenannter Eintänscr, durch Lieferanten mehren sich von Tag zn Tag, Es wird behauptet, daß in einzelnen Branchen ohne gewisse Prövisionszablnngen an bestimmte Angestellte Bestellungen über haupt nicht mehr zn bekommen seien. Von zahlreichen kaufmänni schen Korporationen und Verbänden ist die Angelegenheit bereits eingehend erörtert worden. Eigentünilicherweise treten aber hierbei zwei einander ganz entgegengesetzte Standpunkte hervor. Tie eine», darunter große und angesehene Handelskammern, sind der Ansicht, daß es sich hier um eine ganz besondere Spezialität von Vergehungen handle, welche durch daü heutige Strafgesetz nickt getroffen würden: sie besnnvorten deshalb den Erlaß eines speziellen StraigesetzeS bezw. zni» mindesten eine Verschärfung bestehender Bestimmungen. Manche Interessenten wünichen übrigens diese Verschärfung im Gesetz gegen den unlauteren Wett bewerb angebracht zn sehen. Andere bedeutende kanfniännstckc Vertretungen, so z. B. die Aeltestcn der Kaufmannschaft von Berlin und die Berliner Handelskammer, haben sich an' den ent gegengeietzteii Standpunkt gestellt. Die Aellesten der Kannnami- schast speziell haben in sehr dankenswerter Werse alle Bestimmt!» ge» des Zivil und Strafrechts zusamnieiigctrage», mittels deren nach der heutige» Rechtslage das Nebel zu bekämpfen sei. Nencr- dings hat der Bund der Kanstenle alle die bisher in dieser Frage ergangenen Voten zniammciigcsteltt und sie durch eine Reibe von Ninirägen »nd tonlradiklorstcbeii Vechaiidliingcn mit Lieferanten, Fabrikanten. Kanslenten. Gwffiste» und Angestellte» ergänzt. Er hat eine ganze Reihe einzelner tonischer Fälle unterincht und ge ftinden, daß die behanvteten Vergebungen in den meiste» Fällen überhaupt nicht io zn konstatieren sind, daß irgend eine gesetzliche Bestimmung, seien es die bisherige», sei es eine neue, solche Sn»' de» erfassen konnte: daß aber in denicnigen Fällen, in denen überhaupt der volle Beweis für das Vergeben erbracht werden tonne, die bestehenden Strafgesetze duichans znrcichen. Der Bund hat die Ergebnisse dieser bezügiiehen Erhebungen in einer aiisfnhr liche» Denkschrift ziisaiinnengcfaßt und diese Denkschrift an alle Handelsvertretungen und zuständigen Stellen zur Versendung gc bracht. Er wird dahin schlüssig, daß an dieser Stelle keinesweg-'- Erscheiniliige» sich hcransgcbildet hätten, welche eine», neuen Rechtsbcgriff entsprächen, daß aber damit die innere Notwendigkeit für ein Sondergcietz entfalle. Kürzlich wurde berichtet, baß im anstralijchen Parlament di« deutsche I a l n i t - G c se lls ch o st der Gegenstand leb hafter Anflriffc lvar. weil sie de,, ganzen Handelsverkehr aus den Mo r s ch a ll-I n i e l n für sich allein mit Beschlag belegte und anderen Nationen einen solchen Verkehr mit dem von ihr verwalteten Inselgebiet verschlösse. Die deutsche Reichsregieruno hat die Beschwerden, die von englischer Sette darüber erhoben wurden, berücksichtigt. Die deutsche Reicktsreaierung steht nämlich, wie bereits kurz mitgeteilt wurde, einer Meldung aus Spdne» znsolge ini Begriff, ihre Beziehungen zu der Hamburger Ialnft Gesellschaft zu revidieren, weil sie die ihr als Entgelt für die Tragung der Verwaltungskosten der Marichall-Inseln ein- geräumten Konzessionen zum Erwerb einer kommerziellen Monopolstellung beniitzt bat. die mit dem deutsch-enalisckien Abkom men nnocreinbat ist. Daraus salgt natürlich nicht, daß die Reicks regierung dem deutschen Handel in der Süidsee nicht mehr Schutz und Förderung angedciben lassen will. Die Gesellschaft soll in Zukunft nur nicht mehr neben dem Haiidel auch die Regierunys gemalt ansnben. In diesem Sinne ist,, wie der „Ber!. Lok.-Anz." mitteilt, ein neuer Vertrau m.t der Gesellschaft geschloffen worden, der am l. Avril 1906 in Kraft tritt und der Gesellschaft die Bcr- waltnngskosten abinmmi. Hierdurch dürften die berechtigten Klagen beseitigt sein, die durch den bisher zu Reckt bestehenden Vertrag entstanden lind, aber einen Vorwurf gegen die Gesell schaft nicht in sich schließen. Der neue Vertrag gewährt außer dem schon vom 1. Oktober dieses Jahres ob gewisse Zoll- erleichterungcn. Die Aeltestrn der Kaniinaiiliichait von Berlin berieten in ihre, Plenarsitzung vom I. d. M. über die Neuregelung der Handels politischen Beziehungen zwischen de», Deutschen Reiche einerseits und den Vereinigten Staaten von Amerika »nd Spanien andererseits. Während das Kollegium eine endgültige Stellungnahme hinsichtlich der Vereinigten Staate« von Amerika bei der großen Anzahl der in Betracht kommende« handelSPolltiicheii Fragen vertagte, kam es in bezug aus Spanien zu dem Ergebnisse, daß der baldige Abschluß eines HnndelsvertrcigS zwischen dem Dcntichen Reiche »nd diesem Lande »am dem Bor bilde der bisherigen deutschen Handelsverträge sehr wünschenswert wäre. Es wurde beschlossen, eine Rundfrage an die kiesigen Interessenten zu richten, um ihre Wünsche wegen der einzelne» Zollsätze sowie allgemeiner bei einem Handelsverträge zu losender Fragen fesiznstclleii. DaS Acltcsten-Kollcgiilin ist auch sonst bereit. Wünsche der Interessenten für einen deutsch ivaiiiiche» Handels vertrag und auch hinsichtlich der Neuordnung der handelspolitische» Beziehungen zu den Bereinigten Staaten von Amerika schriftlich entgegen zu nehmen. Der bevorstehende Kölner Gewerkschaftskongreß wird fick «. o. mit der Frage des Generalstreik» «schäl- Nachrichten. Str. 1S4. Seite 3. Areitaa. 5. Mai
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