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Nr. Leite 2. §22 2c,!,»tan. 12. Der d« Haupt- und Neffdenrstadt. Dat« kommt, daß in nenn« Zelt, «n Perioner«. welch« nicht im Hof» oder Tlaat-dienste sieben, von AllechSchstrr Tlelle Prävieate verlieben werden, welche den Hof rang mir sich führen. Wir begegnen daher letzt mehr alb früher Kommission-räld«, Medizinalriuben. Oekonomierathrn. Kommerzien- und Geb Kommerzienräihm. Hol- und Geh Hvftäldm Außerdem sind in den letzten Jahren einige Kategorien Beamter hoffähig ae» worden, die e» früher nicht waren. >v,e dre Oderbeamten de« der Staatseistnbahn-Vcrwalluug (BelriebSdirrktorm. Betrieb-- und Bauoberingenieure. Maichmeiidircktore». der Transportdirektor). Da »ich also seit 1862, wo im Gesetz- und VerordiiuiigSdlat» die Hot» rongvrdrnlng durch da» Kgl. Gkiainiiitininisleriuin veröffentlicht wurde, viel verändert hat. so mar es angezeigl, daß eine neue Kund gebung der damaligen Bestinnnungrn stattsrnde. Diese ist nun rwar nicht durch offizielle Bekanntmachung, sondern durch ei» Buchlei» (bei Warnatz nnd Lehman». Hvibuchhändler) gcscheben. Die Hoftangordnung zerfällt in 5, veischiedeue Klassen, deren jede wieder i» eine !)ieche von Ablheilnngen oder Einzelgruppe» aufge löst wird. Dre Reibenwlge iiiuerbalb der rinzeliien Abtbeiluirgen destinimt nur das Rangverkältinß de, Betheilrgke» unter sich; nach außen revraientilt nur die Klasse, nnd nur in dem Verhälliuß der einzelnen Klassen zu einander beffcli« Grababzeichen für die vvr- aeschllebeiie Honini'vrnr »r der We»'e. daß an dieser Uniform die Hosraiigklasl'e. welcher ihr Träger angebört. äußerlich erkennbar ist. ES sind jetzt zwei Arten Hofniiffou» »- Gebrauch: die alte, welche bis vor wenig seinen die allem gütige war und die neue, welche beanemer nnd klcidiai»« ist. als die irübere, und deren Schnitt. Beschaffenheit :c. »a.!> den Vorschlag« des vor ivenig fahren ver storbenen Akadeniiedircklors G. A. Müller gewählt worden ist. Binnen Kurzem lauft die Frist ab, bis zu welcher noch das Tragen der alten Hofunifoun aesiattet ist. Wer durch iein Amt oder durch besondere Cnieniinng holialug geworben ist, hat dadurch »och nicht ahne Weiteres die Berechtigung, vom Oberhvimarichallainte zu den j Doffeitlichkeiken cingeladen zu ivcrden - eS gelivrk dazu, daß der Betreffende seine» Wunsch, den All>'ll>öchst«i Herirchasken vorgcstellt zu werden, ausdrücklich zu erkennen giebt und es eno>gt dann diese Vorstellung, welche in der Hviuniform zu geschehen Hut, in der Regel de« Beginn der Hoffest? in der Winteoaffon. Es giebt Haber hoffähige Beamle, Industrielle :c.. insbesondere in der Pro vinz. welche, obgleich hoffähig, dock nicht bei Hose vorqestellt sind. — In der l Klasse der Holrangord»»»g flehen die Minister, die Generalleutnants, der Ll>«doffiiar<chall. Ivwie die Präsidenten und Bicepräsidcnien beider Kammer» der Sländeversaininluiig für die Dauer ihrer Funktion: außelbe»! dieienigen Herren, welche aut Grund ihres AinteS zioar der 2. Klasse angebören wärden. aber durch Ernennung zum „Wirklichen Geh. Ruth" das Prädicat „Ex- killenz" erlangt haben iz. Z der Oberhoiineist« Ihrer Majestät der Königin, dec Generaldirektor der Staalsenenbahn«, der General- dirrftm der Kgl Kapelle und deS HoilheaterS). Zur 2. Klasse der Hotrangoidniliig gehören u. A. die Präsidenten des Laiidcskoirsisto- nnms. des Oberlande-gerichiS. der Landgerichte zu Dresden und lke,»z,a, der Gencralstoatsaiiwalt. der Oberhotprediger und der apostoil'chc Bicar. der Zoll- nnd Steucrdrrektor. die Ministerial direktoren lAblheilungsvvisländc in den verschiedenen Ministe- rie«) rc.. serner Alle, welche das Prädikat „Geheimer Rath" fllhren, sowie die Generalmajors. Die 3. Klasse der Hoftang- ordnung umfaßt zuuächfi die Aiätke m den verschiedenen Mini sterien. also: Geb. Finanz-. Kriegs-, Legations-. Iustrz-, Reaie- nings-, Kirche,i-, Schulrälhe w.: außerdem die Ruthe der vcrichic- denen BenvaltunaSzweige mit der Bezeichnung „Ober", also 'SbenKom'li:orial-.Neaie>ungs .Finanz-. Justiz-, Medicmal-Rathe re., die Kammeräerren. die Oöciuen >ri>0 sie Regina ntskominanbeure. In d«4 Klasse derHo'raiigocdmuig'leben: die Anttshauvtleuielvondenen ' und do i/ortsä 'ersäciÄ eine Bestrebungen beb Gentrums allgemein« Kundgebung d«» men »inmälhig aus Seit« jedoch ncnerdliigSinehrerczu Obei-Regiernngsrakh« avancirt sind), d>e BolGwillen». der mit aningen ÄuLnabmen der vereinigten Regierung« steht, sehr am Pta«. — Die beut kg« Auslage dieses Blatte» «schämt p» Exemplar in iS Bogm oder 53 Drurtseiten. Vei der jetzig,«So»«- tagSauslage in der Höhe von 45.800 Lxenrplaren um'atzt die ganze Auflage somit 59K400 Boa« oder 3,38k.6(>o Seiten. Die ganze Auflage hat ein Gewicht von SLR Kilogramm oder IVO Centn«,i. Dir Geianruitzahl der Bog« aneinanberaelegt giebt eine Länge von 809 Kilometem oder 49 Meilen, d. i mehr als die Rache Enliernung zwischen Dresden und Leipzig. Wollte man die Strecke »nt der Eiienbahn fabren. so würde man iedenialls gut thun. ein Rundreffebillet zu nehmen. Zur Herslellung dcS TnickeS mußt« 112 Stereotypplatten angesertigt werden. — Mittwoch uild Donnerstag wird während des ganz« Tage- der Saal des Hotel de Saxe ein reizendes Bild bieten. Die Wände entlang der Galerien werden mit szenischen, nationale Ar chitektur darstellenden Fasaden versehen sein, welche »ach Entwür fe» eines hiesigen Künstler- angescrtiat worden und inmitten der ver schiedenartigen Baulichkeiten werden Damen der hiesigen anierikani- schen Gemeinde in den Kostümen fremder Rationen als Verkäufe rinnen thätig sein. Das Ganze trägt den Namen „Phantasie- Markt" und ist in Wahrheit ein Markt zum Beite» der inneren Einrichtung der hiei. amerikanischen Kirche zu St. John. Als aus etwas ganz Besonderes wich auf dieOngiiral-Jndianer-Kuriositäten bmgewics«. welche eigen- für diesen Bazar au- Amerika importirt und in Dresden nirgend wert« zu haben sind. Für die ersten zwei Slnndcn, d. b. Mittwoch von 2 bi- 4 Uhr ist der Eintritt-vrei- auf 3 Mk.: sur die übrige Dauer de- Bazar- auf 1 Mk. festgesetzt. — Am 15. d. M. soll die schmalipurige Lekundarbabn W ilisch thal-EhrenfriederSdorf mit der Zweigbahn Oberhcrold-Tbum dem Betriebe übergebe» werden. Diese jüngste Schmalspurbahn Sachsens, welche daS indultricrrirbe Wllffchthal dem Eisenbahnverkehr erschließt, hat eine Länge von 13.9 Kilom., die Zweigbahn Oberherold-Thum eine solche von 1,9 Kilom. Bon den BerkehrSitrllen diel« neuen Bahn (Wilikchthal. Griesbach. Gelenau. Unterhrrvlb. Mittrlherold, Obnherold, EbrensriederSdorl und Thum) ist Mitlelherold nur für den Personenverkehr bestimmt, wahrend die übrigen auch dem Güterverkrhre dienen. Den Betrieb der Linie leitet ein in EhreniriederSdors stationirter Bahnvnwall«. Der F-chrplan der neuen Linie enthält in jeder Richtung 4 Züge zwischen Wilischtbal und EhreiimederSdorf mit 3 resp. 3 Anschlüssen auf der Zweigbahn. Die Züge der Hauptlinie haben eine Fahrzeit von ca. 1'«Stunden, aus der Seitenlinie von 8 Minuten Bon Dres den aus schließen folgende Züge an: früh 5 Uhr (Ankunft in EhcenfriederSdor) 8 U. 10 Min. Bormittags), »ruh 6 U (Ank. 11 U. 40 Min. Bornu). Mittags 12 U. 5 Min. (Ank. 5 U. 8 Min. Nachm). Nachm. 3 U und 4 U. 25 Min. (Ank. 9 U. 10 Min. Abends). Bon Ekrenftieoersdors nach Dresden: 5 U- 25 Mm. früh (Ank. in Dresden 9 11. 52 Min. und 11 U. 37 Min. Borm ), 8 U. 50 Min. Vorm. (Ank 2 U 21 Min. Nachm ). 2 U. 5 Min. Nachm (Ank. 7 U. 1 Mia. Abends), Nachm. 5 U- 45 Min (Ank. 10 U. und 11 U. 10 Min. Abends). Tie Reise läßt sich hiernach recht wohl in irder Richtung hm und her m einem Tage ausführen. — Die Beendigung des Baues der Strecke Geithain- Leipzig rückk von Tag zu Tag näher. Besonders ist der zwilchen Äuchheinr und Belgershain gelegene Theil des Bahnkörpers schon iowcil hergesteül. daß das Aetricbsgleis mit einem eingelegten dritten Schienenslrang für die Baulokomotivcn vollständig fertig liegt. Man kann wohl mit Bestimmtheit annehmen, daß die Er öffnung der ganzen Linie an dem in Aussicht genommenen Termine erfolgen kann j LciüdgerichtSbirekloren. die OberiandeSgerichisrätke (soweit ihnen nicht ! fü'ihre Peilen der Rang m de> 3. Klasse verliehen worden >st>, die j OdcraniiSrichler. Amlsiichier. ObMlaalSanwatte nad SkaalSamvälte, j die Kenüslonal-. Kuchen und Lchulialhe. die Suvennlendenten und E ^si'ülksndnlinspekkvleii. die Oec>ior)!i!>e>sler. die Reklvre» der beiden Landesichnlen, die ordenttichen Pro'essoreii der llniversität Leipzig, ' die Mitglieder des akadennichen Ralbes. die ordentlichen Professoren des PolntecknikiimS. der Berg' nnd Forilakadenne», die Oberbürger meister von Dresden und Leipzig, iowie die Major». Hauptteute ^ Pig und Nittmeisler. In der 5. Kl iffe mnwren eiidlich die große Za!ü zwar uin Allgeincine Ha « dwerkcrvere > n er- Bitte: ff hiesige läßt wiederum an daS Puhlikum die Bitte: Wenden Sie Ihre Be slellimge» und Einkäusen dem soliden Geschäftsmann, dem fleißigen Handwerker zu. — Bon heute ab werden Einschrcibsendmigen der Privat- p o st „H ansa" (Anslait 1: A., Lcheffelstt. l. I.. Ecke Altmarkt. 'Anstalt 2: N-, Rücerslraße l, Ecke Kaiernenstroßc.) gegen 10 Pia. Gebühr außer 2 P'g. Porto nnd Eilbriefe >m Stadlbezirk für 10 ^ befördert. Die Bestellung geschieht vier Mal täglich, und 7 und lO Uhr Morgens und 2 und 8 Uhr Nachmittags, lrewnder Dnnkelheit so lange zn Verkehr m dein Hanse slaüNndel. — AnS dein eben clichiencnen l887er H a u s h a l tv!a ir- Entwurf iür Dresden gehl hervor, daß im Elal der Uebers ch ü ) s e bei den Veunögeiisuntzuugeii >i»d ielb'liländigcn Untcniehmmiaen d,e Einnahme ini! 3.7.äO.ÖI7 Nck., Hw Ausgabe au' 2.395.022 Mk., alw der Uederschuß aui 1.355.(95 Mk. (72.295 Mk. mehr als »» Boran'chkag für I98(>) veraii'chiagi wird. Sievern. Abgaben nnb Gcrechlmme sollen bei f.37I,!58 Mk. Einnahme und 300.722 Mk Ausgabe 4.06t.73» Nil. (2l7.9'!5 Mk. mehr gegen 1886) Uederschuß ergeben. Die verschiedenen Elmicilmieii werden nul 367.50h) Mt. ^,3.OM Mk. mehr gegen Udz6 berechne!. Die geianumeu Uebcc- Tie Briefe befinden sich m drei Slunden in Händen der Adressaten. — Das ältene Aiiiivncenbilreau Haase » ftc > n n. Bogle r. begründe! 1855, bietet in seinem neuesten IniertioilStaris ein sehr guieS pnblizolücheS Hilismittel. Dicier Kiialvg ist ein glänzend auSgeslalleicr Lerlkonoktavbaud von 2l2 Seilen und enthüll iämml- liche Zeilungen des ganzen Er treues mit allen inlcreisirenden An gaben hiiffiehtlleh der Auslage, Elichcuiungswelse und des ^nfertlons- pleues. Tie Gcialiiinlauflagc des Ber;eichn>sses betragt nicht we niger als 20.0UO Exemplare. — Herr Alben Lehmann, Berbandskaisirer der Gcwcrkvercine in Dresden, ichwibt uns, Lap, die Behandlung der Dresdner Handels und Gewerbelauliner in ihrcin Berich mlb2e "welch" suchend augehSrt wu^^Bond^S 'mSgr.clch uet wurden Minister EatilSheun und StziteM s«»ichta«. nmch« d« Kaii« mehrmals znttnnt.' ^ . In d« «st« Sitzung da MUftärkinnmilssyn hatte da KriegS- minister u. A. bemerft. Deutichlanb müsse seine Arm« auch darum verstärken, weil da« öftnreichffchc Heer dem russischen durchaus nicht aowachieu sei. Air haben dies« Satz unterdrückt, iveil uns schien, daß er zu den Dingen grhSre, deren Richtveröfsentlichung von dem »Takt" der Tbeilnehm« und Zuhörer der Verhandlung enoartri wurde. Da er sich ab« in anderen Blättern findet, so wäre es zivecklos. wenn wir ihn weiter unerwähnt lass« wollten. — In Er- wideruna aus die weitläufigen Au-siläning« de- Abg. Richter äußert« sich alsdann KriegSminister v. Bromart wie »olgt: Derselbe führte zunächst au-, daß die Vorlage den Zweck vn'olge. das Land rasch vcrtheidigungSsähig« und die Arin« kuegstüchtiger zu mache,,. Schon vom 1. Avril 1887 an würde,, durch die uerinebrteil Nekru- tenaushebun.z« die Reaimcuter bald schon mit einer größeren An zahl, wen» auch nur haldausgebildet« Soldaten vermehrt. Hierauf gab der Minist« noch weitere Aufklärung« über Dislokationen, die er aber als streng vertrauliche bczeichaete. Dani» erklärte er, daß « die innere Tüchtigkeit der österreichische,, Armee nicht be'Irciten wolle und daß er alS Soldat auch «'reut sei über die Lobiprüchc. welche in der Kommission über die innere Tüchtigkeit der deulschm Armee gefall« seien, aber die innere Tüchtigkeit einer Armee sei ein viel unsichereres Element als das der Zahlen. — Es iei nicht richtig, waS der Aba. Richter i» Bezug aus die französische Streit macht gesagt habe, da da« algierische Armeekorps, wie wir 1870ge sehen hätten, recht rasch aui den europäischen Kriegsichauvlab ge bracht werden könne. Einige interessante Mittheilungeu machte der Minister noch über die Zustände in der Artillerie, wo die nolhigc scharfe Trennung zwilchen geld- und Außartillerir »och nicht üb«, all erfolat sei. Dieser Uebelstand werbe aber durch die Annahme der Militärvorlage beseitigt. Die Geschützbesp.numng sei in -(rank reich eine weit bessere, als in Deutschland. Auch hier müsse Wandel geschaffen werden. Der Minister erklärte, baß er der Uebcczeugung lebe, die Vorlage werde angenommen. Der »ranzösischc Minister iei übrigeirs in der gleichen Loge: derselbe könne nur mit noch größe rer Sicherbert aut die Annahme seiner Bo,läge rechnen. Allcroingo werde der französische Gesetzentwurf vorläufig an der Situation nichts ändern: e- dauere eine längere Zeit, ehe sich die Wirkungen desselben zeige» würden, '.ferner «klärte der Kriegsminister, daß er sich weniger mit der russischen Armee als mit der französischen be schäftige. Er theilte mit, daß er bei der Spezialberathuna noch weitere Aufklärungen geben würde. Tie Centrumsfraktion wird sich in einer Sitzung am Sonntag über ihre Stellungnahme zur Militärvorlage schlüssig machen. Graf Moltke. welchen ein Gerücht in Berlin lodtgeiaal hatte, befand sich an, Nachmittag in dem Itobivaffei'schen Geschäft Unter de» Lind«, um Einkäufe zu machen. Wahrscheinlich ausgcregl durch jenes Gerücht und von Freude über dessen Unhaltbarkeit erfüllt, sammelte sich spsort eine große Menschenmenge vor dem Laden an. welche in'S Ungeheure auwuchS, als der Feldmarschall schließlich herauStrat, um nach der Friedrichstraßc hinunlerzugchen. Zwei Schutzleute, die dienstelsrig hinzugespluna« waren, könnt« )« alt« Herrn kaum gegen das Gedränge schützen. Dem Feld man cd all behaatc auch seine Situation durchaus nicht, er fragte ärgerlich, was die Leute eigentlich von chm wollten, und suchte durch Umkehr« und plötzliches Kreuzen der Linden die Mciuchsn- eürem eingelegten Mafien von sich abzu'chilttrln, es gelang chm dies jedoch erst, als " " er eilig IN die Friedrichstraße einbog. lieber Moltkes Vorliebe für gnte Cigarren erzählt man eine b>S zur Schlacht von Königgratz zuräckreichende Anekdote: Als an jenem furchtbaren Julitage des Jahres 1866 die siegreiche Lnt- lcheidnng stundenlang wankte und schwankte, ritt BrSmarck. von innerer Unruhe peinlich getrieben, an Moltke heran, der mit slaner Ruhe im Sattel hielt und ichweigiam d,e Schlacht beobachtete. An ein Gespräch >mt ihm war nicht zu denken. Aber Bismarck hatte in der Eigarrcnta'chc noch zwei Cigarren, eine gnte und eme schlechte. Ohne ein Wort zu verlieren, reichte dec Kanzler dem Marschall daS Etui. EbensallS ohne ein Wort nahm es der Letztere, beiah sich beide Cigarren ganz genau und ergriff — die gute! Für Bismarck war diese lautlose Unterhaltung genügend. Er wandte den Gaul und rill vergnügt zurück, ^enn, io sagte er sich, wenn Moltke »och mit solcher >scele,»uhe die beste Cigarre hcraussucht, druin steht eS auch nicht schlecht mit der Schlacht. Tie Reise des Prinzen Alexander von Battenberg nach Eng land erwlale am Einladung seines Bruders, des Prinzen Heinrich, um die Patheiillelle bei dessen Söhnten, zu übernehmen. „Es handelt sich »m eine Reise ausschließlich zu Jamilieiizweckcn ohne jegliche politische Bedeutung." Aus Stultgarl wird der „N. Fr. Pr." gerüchtweise gemeldet, daß Prinzessin Ehacloltc. die Gattin des präsumtiven Thronerben van Württemberg, Prinzen Wilhelm, einem freudigen Ereignisse eiitgegeiische. eme vrolcstanlische Linie des wüttlcmbcrauchen KönigSuaioes zählt außer dem König nnd dem Punzen Wilhelm der Dittilanäihe. denen nicht ausdrücklich hei ihrer Ernennung der Rang in der 4. Klasse veiliehrn worden ist, z. B Bau-, Kom- I»'. >4!«-. Hof-. Kammer-, Kriegs . Medicinal. KommusioiiSräthe re Bekanullüh muß!« sruhei vor Emnihriliig der Slaasscliikom,»«- '' ' r alle Prädikate, welche nicht unk dem'Anne verl'unden waien, E deiS versleucit werden: es tu'st^ al'p ein Arzt, welcher den Tue! Hoi- oder Medicu-ah oder Saiutäi-Sralh führte, daran' eine besondere Steuer zu gebe». — In der Frage der B elenchtnn g der D r e p V e n f l u r e durch die HauSivntae Hai nun »nch das Reichsgericht geivrochen und entschieden, daß ein HauseigenÜiiimer. welcher Miecher in iemem Hume anftümmt oder am andere Weise cm« Verkehr»! und Gewerbekammer in >hr«> Bericht über das Krankcukasseiiwei«, dem Hause hemellt. verpflichtet ist. die Flure und Twpvena'.i'gange i und Sie des Herrn Dr. Klie» in der letz!« Monlagsvelsammluilg! keine männlich« Mitglieder mehr, und die Geburt eines Sohnes seines Harnes, welche nach ihrerBeickasseiiheit im dunkle» Zustande des Gewerbe»««»-: nur allem die Lrtskrankeiikals« gewählten des Prinzen Wilhelm wurde von der überwiegend proteftantikch« kedcn Paffaii!« der Gemhr ans'enen. sich z>i beschädig«, bei ein- - außer ihre» direkt« Mitgliedern auch veren Faniilien-Angehörige» ! Bevölkerung Württembergs mit lebha'ler Besriedlgnng begrüßt belenchtcn, als der regelmäßige! ireic ärztliche Behandlung und A>znei. nicht zulresscud iei. Es ge- > werden. Bliebe die Ehe ohne männlichen Erben, >v ginge die Erd- i wahrt« vielmehr alle in Dresden und Umgegend bestehend« Ge- folge an) die katholische Lime über, aus welche, sich HerzvaAlbrechI, w e r k v c r e > n s - H i l f S k a s»e i> ebenfalls »ännnklichen Familien-' em Sohn deS Herzogs Philipp von Württemberg und Enkel des 'Angehörigen ihrer Mitglieder Arzt uns Medikamente: außerdem > Erzherzogs Albrccht, seit langer Zeit in Wien befindet und bei dem auch bei Entbindung« unier ärztlichem Beistand ein Drittel deS Ulaiieiircaiment Nr. 19 als iLekondeleutnant Dienst thut. Arzt-Honorars. Die Kassen gewährt« überhaupt bei eurer wöchent- Dm Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchig« hat ihren lichen Steuer von 64 P'g.: 12 Mk Krankengeld, 60 Mk. Sterbe- Geschäftsbericht pro 1885—P6 veröffentlicht. Nach demselben sind geld kür den Mann und 90 Mk. Sterbegeld ntr die Frau. Born nächsten Iabr ab sollen auch iogenannlc Hansiniltel Iür die Familie gewährt werben. Uebrigcns »ügt derselbe seiner Zuschrift noch die Bcnn rkil.ig bei, daß die von ihm bezeichnet« Hiliskass« keinerlei sozialdemokratischer Beeii'sliissniig unterliege»: das Gewerk-BereinS- Puiizip sei: „Friede zwischen Kapital nnd Arbeit!" — Innerhalb der niimnehr beendet« Schwurgerichts- perivde ans das l. Quartal haben a» 8 Verhandlnnastagr» gegen 16 Angeklagte N Verhandlungen statlgcnlnden. ivvbci je vier mal wegen Urkunde,uälichniig :c^n»d betrügerische» Bankerott ver dufte ionrden darnach offo 5.787.731 Mk. betrage» Z n s cb ü'' ^ . ..... . .. . Der Etat der ist an> die gleiche Hölie gebracht, !o daß Emnahme nnd Ausgabe des nächsij -hriqen Haushalte? der S'-abl sich »ul obiger Dumme die Balunce Hullen weiden. Tie borbstenZn-chusse cr'orderm: das vsieniliche VertehiSiveieii mst 1,319.534 Mk. (»> dieiein Jahre 522.71t Mk. "fcr 1.23n.N0' im dw'em iadkiulh Die Geschättsberichl pro im Berichtsjahre von den Llano»« der Gesellschaft 32 Perionen, msgeiammt ab« 1578 durch dieselben gerettet worden. Am Schluffe des Berichtsjahres zähste die Gesellschaft 46,516 ordentliche Mit glied«. welche an Jahresbeiträgen die Summe von 110.055 Mk. leistet«. Die Ge'ammlemnahme betrug un versiosj«« Jahre 217.116 Mk. In süddeutsch« Blättern werden durch Inserate junge Leute im Alter von unter 20 Jahren aus der Landbevölkerung autgewr- dcrt. sich zum Emlritl in die kaiserliche Marine als Bierjädcia-Frei- willige zu melden. Tue Einstellung soll am 3. Januar, svätestenS am 1. Februar in Wllhclmsha»« ertolgen. Meldung« mit kurzem zur Erhaltung der Reinluhkeft kichcn W ege», Straßen v Mid das Kochen- und Schulwesen mit ! blinden mit Meineid in einem Falle, nveimal weg« Mordes und! Jahre 1.(03.825 Mk.s. ^ Raubes und je einmal wegen Brandstiftung, versuchten Todffchlag. s Lebenslauie und Schiilzeugiiisscn, sowie einem von der zuständigen b«>g! letzt wieder die Bestimmung« ! Körperverletzung. Verblich« im Anrte und Hehlerei Berurthestnnge» > Ersatzkominiision ausgestellten Meldescheine sind beim Kommando idmiiig lind Sicherheit an'össent-chriolgt«, in einem Falle ab« (von der Anklage des Sittlichkeits-! der 2. Mattoiendivision in Wilhelmsbat« mündlich oder schriftlich ch« W egen. Straße n und P läge n zur allgemeinen Kennt wh. Obwohl dw'c Boiichiiften ja langst bekannt >em kviuncii. da ^ie von Zeit zu Zeit vom Rath vcröstenilichk werden, die meist« derselben auch eigentlich selbstverständlich find, so sicht man doch leider häufig genug gegen diese oder jene der Vorschrift« verstoßen. Be- 'ond«s viel wird ad« cwg« den Paragraph« gesündigt, gcndennaß« lautet: „Verbot« ist >«n« auf den vorgeoackten. 'ür h e» öffentlich« Verkehr bestimmt« Rani»' a che. das Scheuern und Reimgen von G> so i das Sviilen von A« an de» offenste wen Brunnen, das Wa>ch« der Wagen. daS 'AuSklovlen von Tev- p:ch«, Teck« und dergl., sowie das Abständen, Abkehr« und Ab- stop)« von Gegenständ« aller Alt dnoh geöffnete Thnren oder Fknster, welche der Stiaße zugcivendct sind". Gegen den letzteren! 'Punk! wird ganz besonders v>cl von Setten der Ladenbebienslcien! verstoß«. Wie ost. wenn man deS Morgens duich die Straßen ^ geht — d. h. nian kann das »mH Abends genieß« — trifft um» es. 5ciß der Laden gekehrt und dabei ungenirt mttttlil des Besens der d!«e Staub und Schmutz am die Strnße geschlendert wird. Wehe dem sauber« Tchnhwcrk des gerade Voiübergehenden, de» guten Kleidern der Tain« und wehe natürlich auch der Lunge, die von den au'wirbeluden Stanhwolk« Portionen zu sich nehmen muß Oder stellt da irgend ein Ladenfräulein oder em ...Herr Commis" an der offen«. Ladciilhiir. Kartons. Waarenrmckele nnd dergl. mit iwivster Gemuthlichkeit nach der Straße himms ani die ahnungs loien Paff'ani« abstanbcnd. Die Herren Gcichastsmhabcr ivcrden ikden^alls sehr gut Ihn», ihrem Perwnal. das zwar schon vom An- standsgeiülil aber auch vom Sladtralh VerbotencZlar z» mach«, alnust bei Anzeigen solchen Gebahrens leicht eine Sttasc bis z»60 wik. bez. l4 Tag« Hast hermisiprmg« kann — 'Der Bezok d»S Kgl. Ichwrdiich iionvegischen Generalkonsuls Eduard Arlhm 'Roiencrantz >n Ttesden ist derart «weittrt worden, daß derselbe in Zukunft das ganze Königreich Sach'«, mit Ausnahme der Stadl Leipzig, unffaßt. — Herr Photograph Futz Schumann hi«, hat die tzkstern ge meldete Ernennung zum Knl. sianresischen Hoivdoto- gravh rocht etwa eurer zuialligcn Giinsl zn verdanke», iondein dem Uinstand. daß ec dis ^vor wenig« Monat« n> Bangkok, der Haiiplitadt von Siam, Jahl lang lebte und da in der Haupt sache iür Se Mas ocn König und iemc Familie hcschälttgt war — In l)l'ücki-cbt ani die alln st-g so lebhaft interessinmde Frage nach dem Schicki >l der Militärvorlage im llierchSlage ivod der l o n ' c r v o l i v e Bcre > » z» Drrsdan närhsi. n Dienstag eine der I'Skn'sion dieser Frage gcivi0iii«ste Volaniiiilung im gioßen Lwolisaale hl« al-hall«, zu welcher die ihm »aheslthrild« Vereine ocrbrccheirs) aili Fienprechnng erkannt wurde. TieGesammtsttasen ^ be-issem sich aus 24 Jahr 4 Monate Zuchthaus, 12 Jahr 4 Monate Gciängniß und 2 TodeSstrar«. — Wie schon gestern «wähnt, sind bis nächsten Sonntag im Wettiner Ghinnasium die Entwürfe zu dm Fahnenmasten au) der >ol- monumeistalgeslastet« bronz«« Fußgestellcn rür den Eingang zur ür Hauptstraße öffenliich ausgestellt. Es sind 20 Enlwürre. Bi cnrzureichen. Bedingung ist ein kräftig« Körperbau und der Besitz guter Augen. Es wird den jungen Leut«, welche nähere Auskunft bei jedem BezirkSfeldwcbel entziehe» können, mstaelhcilt, daß sie auf Staatskosten von ihiem Aufenthaltsort nach Wllhelniska»« beför dert werden und zugleich werden die Lokalblätter «sucht, diele Aufforderung möglichst zu verbreiten. Das Lübeckscdc Dort T issau wurde letzte Nacht durch Feuer ver nichtet. 16 Gehöfte sind verbrannt. Nur daS Schulbau- und die Schmiede steh« »och. Brandstiftung wird vermulhct. In Nieiern (Baden) wurden die Arbeiter d« Papierfabrik vom verstorben« Obersten v. Eolel mit einem Legat von 1OL00 Mk bedacht. Jetzt wurde genanntes Vermächtnis durch die Direktion der Fabrik unter die Arbeiter vertheilt und zwar so, daß die am längsten in der Fabrik thätig« Arbeiter am reichlichsten bedacht wurden. ES kamen ans die Einzelnen je nach Verhältnitz 50—120 Mk Oesterreich. Endlich einmal eine vcrnüniliae Ansicht eines Czcche», noch dazu eines Führers derselbe». Im Prager Ezechen- kl»b hielt der bekannte Dr. Rirger eine höchst bcmerkenSwnlhc Rede über das Schulwesen und ließ sich über die Berücksichtigung des Deutschen als UnterrichtSaegenstaudeS m czechisch« -schulen solgmdermaß« vernehmen: „Meiner Ansicht nach muß die geogca- phische Lage unserer Nation berücksichtigt werden. Vergessen wir nicht, daß Prag aus dem Wege von Berlin »ach Wien siegt, und daß unser Contnkt mit den Deutschen ein natürlicher ist und seit alterSher dolirt. Thalsache ist. daß unser Vaterland niemals voll großer Spannung «haltend« Angelegenheit der Ab- ständig czechilch war und desgleichen Prag. Dir Geschichte lehrt Doinlrenzgängc nnd der dafür von dem Verein für »nS im Geaenthcile. daß die Deutschen in Prag früh« mächtig« waren als rncs heute der Fall ist und man kann jagen, daß das czechische Element hier derartig erstarkt ist, daß Prag seit zwei Iahtlnlndeii« nicht so czechisch war wie gegenwärtig. Deshalb aber hat »ns« Enioakt mit de» Deutschen nicht ausgehört und wird nie aushör«. Wir leben zusammen mil den Deutschen, und es wäre ei» Fehler, wollten >v,r uns schroff zu ihrer Rationalität und Sprache stellen, so wie viele Deutsche sehlaehen, welche sich un« und unserer Sprache gegenüber schroff verhalte». ES ist das ein errentrisches Vorgehen. ivelcheS »ich! von Tauer sein kan«. Die Dcutlch« sprechen von «»er T Heilung de- Lande- und streben dieselbe an. während wir dieselbe ganz entschieden nicht wollen: wen» nun die ivrachlichr Elnsritigkril svitlchrriir» würde, so würden die Deutsche» kur ibrr Frndernng einen vernüustigcn Grund Kaden, und das ist ein wichtige» pollttirhrS Moment, um desieutwillen die spiachliche Einiritigkrst und Excrniricität bekämpft werden muß. Dir bulgittilche kevulativ» drückte sich lehr delrirdigt au« über den Eindruck de- Empfange« bet dem Minister Grate» Kalnokv- - Ton diesen erhielten den erst« Preis der vom Hüttenwelk „Lauch hamm«". den zweiten der vom Bildhauer u. Effeleur Harald Richter, hin. und den dutlcn die Herren Architekt N. Fritz'che. Direktor dcS kgl. Bangewerkenichtile und Bildhauer H. Exln, hier. — Für die hiesige» Geschäftsleute bemerken wir nochmal- aus drücklich. daß tue für den Wcihnachtsniarkt nachgelassene Berechti gung. die Geschäfte auch des Sonntags geössnet zu halten, erst am nächst« Sonntag Platz greift, ad« keineswegs heute, wie mehnach angenommen werben konnte. — Vvrvergangene Nacht ist in der Richtung von Großenhain nach Priestewitz bei Hellem Mondschein und leichibewölktem Himmel em wundervoll« Meteor sichtbar gewesen. Derselbe erschien während 8 Sekunden in der Größe eines subem« 5-Markstückeö, woraus er sich in drei grünlich, bläulich und «schlich schimmernde Theile zer teilte , jeder derselben zog beim Verschwinde» cm« kometenailigen schwor hinter sich. — In der letzt« Sitzung deS Gesammtklrchenvorstandes in Freiberg ist bcichchss« morden, zur Boalhnng der jetzt olle Gemüthcr >» - tragung der „ kirchliche Kunst gelicterlm Pläne eine Deputation >»<t da« zu be ruien, in welche jeder Kirchenvorstand 2 Mitglieder zu wähl« hat. Fortsrtzuug bca lokalen Lveit»« Leite ». r«FrSg,schichte. Leutsck,»- Reich,. Von Herren au- dem Gefolge de- Prinz- Negcnlen von Bauern war der Wortlaut der am Donnerstag beim Galadmcr vom Kaffer gehaltene» Rede nach Münch« telegraphirl worben. Nach dein dritten Gange erhob sich d« Kaiser und sprach seine unendliche Freude darüber ans, daS Glück zu haben, seine» ihm seit Jatncn, so schon vom Feldzüge her, lieben Freund an seiner Seite zu Hab«: er heiße ihn noch einmal hozlichst ivillkvmme» nnd sehe in seinem Besuche neuetdingS eine» Beivei- seiner ihm längst bekannte» Gesiiiming«; er hoffe, daß dieser Tag den Bund zwilchen Pieußen und B»u«n noch lest« killen werde und daß der Pttnz-Ütegrnt letzt und aui ewig srli» treu« Freund bleibe» werde.