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Dresdner Nachrichten : 12.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188612129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861212
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-12
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.12.1886
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.s! lvt»8, «ktn! l'fi darunter ualitLtr» u. Kili- ». s. w., c einzig Molto:« VN 45 Pt. e. ganze Länstl- Loptza« Schlaf' ciulciii. lbl. von Za- Lania slel, in, Ri»o- r, 1.15; flnaden- >. Hand- Wilvleoer v. Arli.'el tze <; ar icils- .t nur bestes >. Fabrikat, sen< Halt- geworven roßcrAus- daS Stück -5 Mt. »«, «gasse, arendandl. tootl- itterl Pf-. ^ ^ an. Post« » 8 Wund lart gegen Lss, »pistrl». und aus- dekamitcS n An« u. tikkt und lchuß. Olk. Sliinonecn- . Llnlve > »XU IMK tziäilumerand°»at>>un, Lxr malten od, «oiiei'ltahlu^ «eb»in>Il«mUude rriivvm V TaaeSkatt für Volit Tageblatt für Politik, UiüerUMU. HeMtsoeMr. NiirreiilleriÄI. Irem»eiilille. ^oldn»okt>- ^n«tvUu»8. I a»ed«i>t» la Nnulavo «v>>tü,x. 7-/-^-^.) kV V I nuxitt«,. u> Setlwaek >m-i I Kle>»»7» j«a»a 0»vr»» aack s I» t»a»r l-ril»lxir, >MM kUdlMM! I^vä«itvrrrlr«ll-8p«tiLlttr!t! Srv»,i«, Sortlm«at io all«» Nr»t,I»p»x. 0I»feti»n»e»,»»«U« Ut»ul»»tt«»,. —— V « i> I» <L IT tt<1 i ps 6r-, Vllsckrotkoratr»»»« S, ruuLetiat cksm ältmarlct. d««SL»L««8««r kardoukLStoll O»r VIv«Ivin»ni», u°a e«nm, Lltalscktr Uarlsoatrasuv 27 unck VmaUeuatr^a« 19. ^ kil«u,t»cktr Ueiorloli»tra«8« (8t»«lt vörlltr). ?srä. LsrlLed ÜLelck. ^sinkttnölnng mit krobisrstribsn D «lonlrst«'. 22. sssk'nspi'setistslls 32l. Lrrskütu-lrclw kroisUstao vsrsanäa trsi. ttssttldr kür rsins Mtnrivsins. 12^/4 1 v ^..»<^^-.-»4.» ^ S ^6 Ulvpködlsn in ßxruw«!tt»rtlllx»t«p ^usvukl LU LU8S«roickvntljsi> dNtlsxsi» LlSlion ksrvorruzooäv XöU- tX» Vn 4!» 1s Iiejtvn ia KiiE, Uppiokv», vaokau, Ltukldorcken, Otvosekirmsii, g'-roieknob« I-vinsurrrurrsu st«, ein. V»pt«8vrIv-ffL«»n»t»t tur. Ko>k-^>s<ionvaki-on, rviv ckiv muuulLtaoliskell ^.rtilcsl äurcdsoiilaxsasr OsFaustLuck«. „ L» H/» ... - . , .. HL* ^ > Witternnai>a,»ili»«r» »ür drn w. Decemlrr. rüdweitwind von mlttlerrr Siörke. ^ ^ LB ^ Nr. »4-0. .41. Jahrs. Aullngt: Srpl. r»...w-,t-b-«.ö„.^°d.rnosen. «all.-«»nerruag. Dresden. 1886. Sonntag, 12. Teevr. Seranrworttilbei Redakteur kür PolttisllieA v>. Emil Bieren Ui Dresden Nicht für einen lmldiaen ftrieg ist die Heeresvcrmclirung be rechnet, sie toll vielmehr Oraanisatioiicn schaffen, irelchc die Sicher heit des Vaterlandes dauernd verbürgen und seinen Besitzstand gegen alle Wechsclsälle sichcrstcllrir. Ta aber die Möglichkeit eines Krieges im »ochsten Somincr nicht rvegzulcugnen ist, so soll bereits vom 1. April ad eine stäikere Rekniteneinzielning stattsinden. In diele zwei Sichre lasse» sich die zweitiigigeu Berhandlungen des HeereSausschusses zusammeu'asse». Tie zweite Sitzung wurde aus schließlich durch die beide» Neben des Abg. Enge» Richter und des Ktiegsininistcrs v. Bronsart ausgeiüllt, in denen die Friedensstärke der Heere Rußlands und Frankreichs bald so, bald jo berechnet und bestritten wurde. Wer keine Verantwortlichkeit vor dem Vatcrlande zu tragen hat. wie ein Abgeordneter, der heute gewählt wird und morgen durchsällt, der mag die Gefahren, die uns bedrohen, leichter nehmen, als die NeichSregierung. Ihre Pflicht ist cs, das Reich für olle Fälle bereit zu machen. Von Frankreich allein haben wir nichts zu fürchten, ebenso wenig von Rußland allein. Bedenklich könnte uns nur ihre Vereinigung werden. Für das wirkliche Zu sammenkommen des französisch-russischen Bündnisses giebt es aber kern größeres Hindernitz, als die nicht zu täuschende Wachsamkeit der an der Spitze T-eutichlands stehenden Männer, und diese beeilen sich jetzt wieder zur rechten Zeit, das Reich in den Stand zu setzen, furchtlos, selbst zahlenmäßig überlegenen Feinden gegenüber, allen Gefahren gewachsen zu sein. Schon dieser Umstand reicht wahr scheinlich aus. den Kriegsausbruch zu hintcrtreiben. Unter allen Umsländen imponirt der entschlossene Wille, dein die nöthige Kraft zur Seite steht. Je genauer Europa weiß, daß Leutschland zum Schutze des geltenden Rechts und Besitzstandes schlagfertig ist, um somehr werden die ebenfalls Hiera» intereisirten Staaten crmuthigt, unser Bundesgenosse zu werden. Das mindert ebenfalls die Aus sichten eines Versuchs, den Frieden zu brechen. Tie Heercsvcrmeh- rung kommt also der Erhaltung drs Friedens zu Gute. Außer im HecrrSarrSschusse hatte auch im Vollreichstag der preußische Kriegsmrnisler sich zu äußern. Veranlassung bot dazu ein lehr thärichteö Cirknlar. das vor Monaten der Abg. v. Köller an die Offiziere erlassen hatte, um sie zum Hallen konservativer Zei tungen auszusingcn. Es läßt sich nichts gegen die Beschwerde der Teut'chfreisinnigen sage», daß damit der Versuch gemacht worden sei. die Politik in das.Heer zu tragen. Tas ist eben schlechterdings unzulässig Gott behüte unser Vaterland vor einer politisirendcn Armee! Spanien ist ein warnendes Beispiel. Den Umstrnzvarlcien ist es nalürlich Wasser arff die Mühle, wenn in der Armee nicht exerzirt, sondern politisirt wird. Der sozialdemokratische Sprecher zog aus dein unüberlegten Vorgehen des .Heim v. Köller sofort die Nutzanwendung für seine Partei. Herr v. Köller hätte keine Ursache gehabt, sich io hochmiithig zu äußer», nachdem er mit seinem Cirknlar eine» io groben Schnitzer gemucht. Sein Unwille darüber, daß die fort- 'christliche und sozialdemokratische Partei bei jeder Gelegenheit sich obiprcchend und gehässig über militärische Verhältnisse äußert, jedes unliebsame Vorkommnis; ausbauscht und dergl. ist vollkommen be gründet und ehrenwert!;. Aber deshalb soll auch nicht der wärmste Freund des Heeres den bedenklichen Vernich mache», das Heer in die politischen Kämpfe zu verstricken. Es ist der Glaubenssatz des Heeres in allen seinen Gliedern, des Offizierskorps wie der Mann- tchatten. daß Das. was der König will, das Nichtige und Beste ist. In diesem unbedingten Vertrauen des Heeres zu seinem Kriegs herrn liegt seine Stärke. Nächsten Montag kommen im Reichstage mehrere Gesetzent würfe zur Bcrathiing, die eine Versäninniß der Reichsregirning oiisznsiillen bestnnint sind. Es sind Anträge zur endlichen Verwirk, lichung der Arbcitkrschntz - Gesetzgebung. Die Abgg, Hitze und Lieber vom Centmin einerseits, der Abg AloS von der Sozial demokratie andcrrrseils erneuern von den un vorigen Rcicbsrage unerledigt gebliebenen Airtiägen dicscuigcn, die sich aus die Sonn tagsruhe und die Frauen- und Kinderarbeit beziehen. Die Abge ordnete» des Ecntriims erntete» aber in der -Norddeutschen" einen lehr schlechten Dank sur ihre arbeiterireunolichen Bemühungen, während die Anträge der Sozialdemokraten mit aermqichützigem Schweigen übergangen weiden. Die „Norddeutsche" spricht sich über die Anträge so aus. daß die sonst so heftig bekämpften Deuffcb- rreifilniigcn uno Freihändler ihre Helle Freude babe» müssen. Vor zwei Jahren regte das Eentrum die Ärbeiterschutzsrage in einer allgemein gehaltene» Resolution an. Der Reichskanzler sprach sich ziemlich verächtlich über die Form dieses Antrages aus: er forderte. bare» Geietzentivuri fertig. Iniolge Widerspruchs der Regierung aber kam das Geiey nicht zu Stande. Jetzt erneuert er de» Ent wurf. Das ist aber der -Nordd." auch wieder nicht recht. Sie nennt den vom Reichskanzler selbst bezeichne«:« Weg des Ein bringens selbstständiger Arbeiterschutzaesetze für verkehrt; höchstens düne man sich eine „vorsichtige Anträge" erlaube«. Wer selbst ständig Mittel und Wege angiebt, wie man die Sonntagsruhe ordnen, Frauen- und Kinderarbeit reget» soll, der macht sich in den Augen der „Nordd." deS Versuchs schuldig, der Neichsrrgienmg in ihren sozjalrefvrmatorischen Bestrebungen „den Wind au» den Segeln zu nehmen". Wie soll uian'S nun onsongcn. e» der „Norddeutschen" recht zu machen? Um den Beifall der Offiziösen zu gewinnen, müßte der Abgeordnete ans jede parlamentarische Initiative venichteir. ausgenommen in Steuere,höhungS-Angelegenheireu. Die „Nordd." waat es nicht, offen zu gestehen, daß ne argen den geforderten Ar- beiterschutz ist. weil sie den Raubbau, welchen aegemvärtig die An- dustrie vielfach gegenüber den menschlichen Arbeitskräften verübt, nicht beeinträchtigen mag. Danux stellt,sie die -enormen Schwir rigk, den ist. Nun ivrdcrt aber der Centrumsantrag nicht blos die Regelung sch"' " " aai der Sonntagsruhe, sonder» auch bessere Vorschriften , über die Be schäftigung von Kindern, jugendliche» Arbeitern, Arbeiterinnen, s fchivangeren Frauen und Wöchnerinnen, sowie über die Maximal- ! grenze der allgemeinen Arbeitszeit. Wen» über jedes dieser Kapitel eine Enauete veranstaltet und das Material aus derselben einige Jahre lang verarbeitet werden soll, dann werden unsere Enkel wohl , noch die gegenwärtigen Anträge wiederholen müssen I Man könnte l sich über die Verzögeumg »ock trösten, wenn wenigstens die grund sätzliche Bereitwilligkeit zur Verbesserung der Lage der noch nicht der Kranken-. Unfall- oder Jiwaliditäts - Versicherung verfallenen Arbeiter kundgegebe» wäre. Aber daran» warten wir vergebens. Es ist immer nur von der Forlsctzung der Vcisicherungs-Gcsetz- gebung die Rede, welche den Arbeiter erst dann unter ihre Fittiche »in»»!, wen» seine Arbeitskraft durch ein Unglück oder durch die § uuvernüiiflige Ausnutzung der Kräne zeilweilig oder dauernd ge- : Krochen ist. Möge» die Offiziösen doch endlich Farbe bekennen und offen sagen, ob sie auch den Schutz des noch gesunde» Arbeiters , aus ihrem Programm haben, oder ob mit der Versicherung der Opfer > der Industrie ihr -praktisches Ehnslcuthum" erschöpft ist? Ta uns ! die Verhütung des RninS der Arbeiter mindestens eben >o wichtig i cricheini. als oie nachträgliche Versorgung dcr R'iinirteii, io können I 'wir nictn in die Pechhütte hinein nns gedulden, bis die Einbringung s iolcber Anträge der „Norddeutschen" genehm ist. Wie sagte doch! Kaiser Wilhelm in seiner Thronrede von l88> ? -Uniere kaiierlichen Pflichten gebieten uns aber, kein in innerer Macht stehendes Mistel zu versäume», um die Besserung der Lage der Arbeiter und den Frieden der Bcrmsklasse» »nlercinauder zu sördcrii, >o lange Gott un« Frist gievr, zu wirken." Das Eentrum stellt sich also mit Er neuerung der arbelterfrcu»dlichkn Anträge aus den Boden der kaiser liche» Botschait und es wird dabei von de» Konservativen kräftigst unterstützt. Die „Kreuzz." spricht sich ganz in diesem Sinne aus, wie nucti das Blatt der Lipvcichen Regierung lebhaft beklagt, daß der Reichskanzler in der -Nordd." durch -grenzenlos tölpelhafte Leute" vertrete» wird. Der frühere französische Boiichaster in Berlin, v. Coureel. bat es abgelchnt, das Ministerium des Aeußercn zu übernehmen. Er schützt wiederum Gesundheitsrücksichten vor, wie damals, als er seinen Berliner Posten inederl-gke. In Wahrheit will Herr v. Courcel m keinem Amte einer Regierung dienen, die gegen seinen Willen n»d seine Neberzenaiiug von der Verderblichkeit dieieS Vor habens doch nur den Krieg mit Deutschland vorbereitet. Da thut dieser Ehrenmann und einsichtige Politiker nicht mit. Den wahren Charakter des künftige» Ministeriums verrätk die Lhatiachc, daß General Boulnnger und Admiral Aube als Bedingung ihres Ein tritts in die neue Regierung durchietzten, daß sie 3M Mill. für neue Heerrsrüstungen und M Mill. »nr neue Flottenauschaffungen erhalten. Tas bciagt genug. Ter Premierminister heißt Gablet, der leitende Geist ist Bonlauacr. Trotz aller Finanznoth der Fran zosen ist für Heer und Flotte Geld genug da. Nach Eugen Richters Weisheit müssen wir aber die Hände in den Schooß legen und -die weitere Entwickelung abwarteu . Russen holten alliniihlig die anfänglichen Rückgänge nach. Kredit aktie» und Russen iehr belebt. Lokale Banken wurden in de> zweiten Börscnhäffte durchweg besser. Bahnen dagegen abgeichwäckn: Bergwerke lebhaft, aniangs niedriger, später aus rheinische Kon: ordre anziehend. Nnch'aürse lest. Im Kaffaverkehr waren deutsch« Bahnen t'st, österreichische 'chivach, Banken behauptet. BerawcA. und Industrien belebt, deutsche Fonds abgcjchwächt. PrivatdiSkon' N/s Proz. Kraaksxr« a. IN.. U. Derbr. Eredii riaZtO. S«aa«»d»I,n Low bardcn —. »«iizikr —. Exivtrr —. «vr»r. Nmiar. Soldren« —. Disconio 2ILM. y»kr Rosse» —. Mecklenburger —. geft. Wien. II. Decimdcr. Erebii 219.40. StaetSdabn 2L1.S0. Lombarden 107,2.1. Nordwrsib. >69-)0. Marti»»«" «l,B. ring. Eredi« 209.L0. u»a. «olb >»-,r». Krft. Parts. N. Decor. Sidixtz. Renie «3.9L. «IMrNir ttn.10. Ilal»m>er UU.s». Sixaisbatm LIL.7Ü. Loinbarbrn 227,.-»0. do. Prioritäten —. tzvaater 68,00. Egxotcr 38S. Ottomanen LR. Nene «nlribe . Türken —. kahig. 2i r e s l x n , li. Derexiber, Ramm. -Gclrttdexiartti, SpIrttxS «r. lv» vtlrr 10» Proc. vr. Drcdr.-Januar:lü.Ltt, vr. Avril-Mai üt,00. Roqarn »r. Derbe. Januar —, vr. Avril-Mai I91.L0, Pr. Mai-Jxni 126,00. Rübül vx. Decrmbri- Janxar <6,00, vr. April-Mai 46,LS. Zink »msaplos. — Wettrr: Schön. s > eI»> u . I«. Drc.. Rxaim. I »dr. iGeireivemarttl. wrize» »«,erS«ber! loco >64-161, »r. Drc.-Jan. lkl.00. »r. AvrN-Mai >68.60. Roxxev uxveriUzdcri. loro >20->24. vr. Derrmbrr-Jannar 126.60. vr. Avril-Mai 120.00. RLtvl »nvrrrxder». vr. Der.46.>l0, pr.Av>il-Mal 46L0. Svtrirusanveraabert, lveoSSM. pr. Drcruiber-Januar 26,40, vr. April-Mai 32,lv, Pr. Jxnt-Jxlt Z9M. Pctrolenui loco >1.4«. Amsterdam, lt. Drcember. Vrodukirn <vchl»t>. Srize» per Mat 222. Roggen »ee März 126. s isumv nicht Renefts Tklegrammt ver..Dresdner Rachr." vom 11. Decbr. Berlin. Die Militärkommisnon setzte die Generaldebatte fort. Bundeskomniffsar Major Hnberling verglich die Starke der Armeen in Teulschland, Frankreich und Rußland und kam zu dem Resultat, daß ziffernmäßig die iranzösiiche und deutsche Armee sich ziemlich gleich, die russnche aber etwas böher stehe. Die Zahl der Uebungstage in der französischen Armee sc, aber erheblich größer als die in der deutschen. In Frankreich entzögen sich dem Dienste jäbrlich höchstens MIO. bei uns dagegen 40,000 Man». Ke>» fran zösischer Kriegsminister habe sich gescheut, de» Etat bedeutend zu überschreite». Wen» dann Decharge crthcilt werden sollte, be'änd sich »inner eine andere Perm» an der Spitze und die Decharge wurde geneben. Nach Aeußernngen des russische» Kriegsministers Wamwivstn »ehe Rußland bei feiner Organisation einen Krieg mit Oesterreich. Deutschland und Rumänien voraus und iuche darnach seine Präsenzstärke cinzunchlen. Redner erörterte weiter, daß die Uebnnczen der Eriatz-Rcierve 1. Klasse eigentlich keine Vermehrung der Kriegsstärke rcprä>entiren. sondern nur, da jetzt durch die Eisen bahnen Mobilmachung und erster Schlachktag »cbr nahe ziiiainmen- sallen, besser vvroebilbetcS Rekrutcniiiatcria! ichasfen. Er bekämpfte weiter die Darstellungen Ricbter's über dir Stärke der iranzönictren Armee und mies am die Pläne Boulangcr's hin, der die lranzö- sticbe Armee krirgslücbtißer zu machen suche. Bei der Beurtheilnng derlrussischen HcereSstärte müsse man auch die irregulären Truppen in Europa in Rechnung ziehen, ebcnio die ioaenannieil Lokaltrnvpen. deini Waiinowskv wolle diese zu Kombattanten machen. Z879 sei eine bedeutende Vermehrung der Infanterie. 1883 eine solche der Kavalerie in Rußland besohlen worden. Auch die Artillerie und die IngrnieurtruvPenhilsSabiheiluiigen sind vermehrt worden. Die Reichswehr, der logen. Landsturm sei setzt orgauisirt und das Eisen- bahnstlslrm sei gerade nach den« Westen hin. nach Deutschland und Oesterreich, ganz musterhaft eniwickeit und entwickele sich noch weiter. Aus einem Artikel der -Mosk Zig." wies Redner nach, wie groß und kräitig die russische Aniir'e daslehe, wie fie ein mäch tigem Verbündeter und ein furchtbarer Feind sei. Ein Picwna sei jetzt unmöglich, außerdem vcrlügc Rutzland über eine ungeheures Menscheiimatenal. Tie Reserve betrage 1,516,000Aiann. die Reichs wehr ,',900.000 Mann. Wenn nian Alles in 'Allen» betrachte, stünden den 2 Millionen Truppen, die Deutschland i,„ äußersten Falle stellen könnte, ra. 5 Mill- iranzösiiche und russische Ma»n- lchnilen entgegen. Die österreichische Hccresstärkc stellte Redner ganz im Sinne des KriegsministerS dar. Der Kriegs»»»istcr bc- zrichiiete noch einige Angabe» des Kommissars als besonders ver trauliche. An der Debatte, die sich insbesondere um die Entzieh ungen von der Dicnstpfiichl drehte», behelligte» sich Windthorsi, Frhr. v. Wöllwvrth, Haienclever, Richter, Ricken und v. Köller. Die Weitcrderathung folgt Montag. Berlin. Bei dem Kaiser fand heute Nachmittag zu Ehren des Fürst-Erzblichoss von Prag. Grasen Schimborn ein Diner statt. Grat ischönbom war vorher vom Kronprinzen empfange» worden. — Die Delegirten der deutschen Anwaitkammcrn sind heule unter dem Vorsitz des Geh. Iustizraths Dom-Leipzig zur Bcralh- img der Gcbührcnncwellc zusaiumengekreten. Wien. Als »euer Kandidat für den bulgarischen Thron wird Prinz jsserdinand v. Koburg-Gotha genannt. — Aus Schloß Allen berg liegt Gräfin Bcust im Sterben. Sie ist seit einigen Tage» von den Aerztcu aulgegeben. — Die bulgarische Deputation wird um kerne Audienz bei dem Kaiser Franz Joses bitten, ebensowenig. in Berlin bei Kaffer Wilheloi. j Die Berliner Börse ervffnete ziemlich erregt. Gerüchte über das Unwohlsein deS Fürsten BiSmarck veranlaßten Verkäuie besonders für Russen. Russen gaben durchweg nach Später be», festigte sich die Tendenz rm Anschluß an Wiener Kreditaktienkitufe. > Lokales und Sächsisches. A — Se. Majestät der König hat de» zum Vice- und Dsputp- Konsul der Vereinigten Staaten von Nordamerika in Chemnitz ernannten George H. ?Nurvhh daiclbst in dieser Eigenschatt an- Mi erkannt. Es scheint demnach, daß die Proteste sächsischer Jüdin- strieller gegen die wahrbeitswidrigen Berichte des Konsul Tann« nicht ohne Eriolg geblieben sind. -- Se. Maiestät der König bat den unter dem 23. April O 1874 erlassenen Statuten mr die Kgl. siichs. Landwehr-Dienstaus- Zeichnungen rückwirkende Kraft verliehen. Iniolge dieses Onadeu- akteS dürien zur Verleihung der Landwehr - Dienstauszeichnmw 2. ^ Klaffe noch nachträglich dieienigen ehemaligen sächsischen Militär- K Personen in Vortrag gebracht werden, welche, bei vorwurfslos« U K-' Führung, während und nach ihrer miiiäriichen Dietistzeit an einem 8» L. oder Velden der sifeldznge l86»i »nv 1870,71 k heil genommen habe«, LS v- jedoch noch vor dein 23. April 1874 in den Landsturm überaettchrt S Z worden sind. Die hiemack berechtigten früheren sächsischen Militär- L « Perionen werden auigeiordert, ihre bezüglichen Ansprüche bis zu« LS 1. Juni 1887 geltend machen zn wpllen und zwar diejenigen, wAche^^^' ihren Wohnsitz außerhalb des Königreichs Sachse» geiiommor habe« untcr Bcilügung ihrer Militärpapicre und obrigkeitlich« Führungs-' älteste von dem Zeitpunkte ihrer Ueberfühning in den Landsturm HZ, gb. direkt bei dem KriegSministerinm, alle klebrige« unter fügung der envähnten Papiere bei dem nächftm sachs. Landwehr-AM Bezirks-Kommando. . ev ^ — Die Rückkehr Sr. Kgl. Hoheit desPrlnzreaentenLnit- SS* pold von Bauem noch München erfolgte gestern Abends 8 Nhr vom ^ Böhm. Bahnhose mittelst Separatzuges. Zur V'-rabschiedung des hohen Besuchsgastes inneres Kgl. Hores hotte» sich -i»aef,«den: iste. Maj. der König, Ihre Kgi. Hoheiten Prinz Georg und Prinz, Friedrich August. Weite» bemerkte man die Herren Kkei-Hauptmann v. Koppemels, Obcrviirgermeist« Dt. Siübel. Polnechväsibenl Schwauß. Polizcihauptniann Nehrhoff v. HolderdM. Auch sich der klg. bäurische Gesandte nebst Gemahlin eingefnnden. Dsw anS 10 Wagen bestehende» Extrazuge gab Herr TranSvoitdirektlU Winkler bis Hoi das Geleite. Infolge brr Schnelligkeit der Adreisewm nur ein kleiner Kreis von Publikum zur Verabschiedung «schienen. — Ursprünglich sollte die Abreise erst heute «folgen. Die Erkrankung der Schwester des Prinzrcgentcn, der 72jährigen H«,ogn, von Modena, am Scharlach, änderte die Reissdispositionen. Lisat auch niomentan keine Gciahr vor, io ist in so hohem Altereine Scharlach crkrankung immerhin bedenklich. Se. Kgl. Hoheit hat uch hoch- erneut über den EniPiong am Böhm. Bahnhöfe onSaefprachen. «r rege Theilnahmc der versammelicn Menschenmenge hat e»e« Ivbr. wohlthnenden Eindmck ans ihn gemacht. In der Reich-Hagvtstadt batte sich der Enwmng mehr am dem Perron abgezpioit. -m»folge unterblieb aestcr« u. A- ' Noienmal mit pro . - , Daiür vcnrchte Sif- Kgl. Hoheit im Lome des Vormittags dieAtelierS dn Prozessoren Hühncl und Schilling, daö kgi. Atelier aus derEukilsstraße. In dern die Herren Professoren Preller und Große thätig find, das Pano rama und mehrere andere Kniistmstitiite. Nachmittags 5 Uhr taub in den Paradesäle» des Rcsidenzichlossrs große vottafel statt, ander einige 50 Personen theilnahmcn : Se. Kgl Hoheit der Prinz regntt mit Gefolge, die Mitglieder deS Kgl. Harnes, fmnmttickie Herren StaatSministcr und Generäle rmd mehrere andere hm« StandeSperlone». dariint« d« bäurische Gefandte >md bevoll mächtigte Minister v, Röthardt nebst Gemahlin. — Von Maj. dem König wurde der Prinzregent zum Edel des 102-R e g<- mentes ernannt. Oberst v, Reyber war gestern Nachmittag bc reitS aus Zittau eingelrvffen. um sich Sr. Kgl. Hoheit als .Kom mandeur dieics Regiments vorzustellen. — Behufs größerer WeihnachlSeiiikäufc beehrten die König lichen Herr! chas ten wiederum eine Anraht Geschäfte mit ihrem Belnchc. Ihre Majestät die Königin erschien vorgestern in d« Oriainal-Chincsischen.Handlung des Herrn Taen-Arr-Hee m d« Bankstraßc, während gestern die königlichen Hoheiten Prny Friedrich August, Prinz Jvbann Georg und Prinz Mar das Eduard Pachimann'iche Grichast veinchtc!» und Ihre Kgl, Hohcil Prmreffin Mathilde gestern Nachmittag die reichhaltige WeihnachtKausstcÜuna der Kgl. .Hvibiichhandliing H. Burdach IWaruatz n. Lchmami) mit längerem Besuche beehrte. — Gestern Morgen ist im hiesigen Stadtkrankcnhause Oberst z. D. Krutz > ch verslorl>cn. Bis vor zwei Jahren, wo er seinen Abichicv nahm, kommandiite derselbe als Oberstleutnant die 3. Ad tlieilung des l2. Jeldarlillcrirregiments. Im Kriege 1870 war der Berslolbenc als Haiiplma»» mit Erfolg Führer der 2. Reserve bat kette; von Orden waren demselben das effcmc Kreuz 2. Klaffe und der Verdienstorden mit den Schwerin-« verliehen. — In der kaihvliichcn Hoikirche wird heute Vormittag der bis Henne Hoiprediger Potthoss seine Ablchicdövrcdig» halten. In den nächsten Tagen eriolgl dessen Adresse nach Burt'cheidl, — Die venvittiveir Gräfin Be»st liegt am Tchlpß Alt«, berg schwer erkrankt darnieder und man ist aus bereu baldige Auf lösung gefaßt. - D ic Hasran g ordnun g bat nicht bloS für Hof- »d Staatsbeamte. Interesse, sondern auch ffir weit«e Kreffe. zumal in
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