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Dresdner Nachrichten : 05.03.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187503051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-03
- Tag 1875-03-05
-
Monat
1875-03
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.03.1875
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kr. <:» — vr«»Äiiv» Volts a. — kVoitax, Soll a. tzlilr» 187S verordueten durch Deputlrte vertreten zu lassen, er bat aber neuerlich auch »och bcaniragt. ebenso den diesseitige» Ausschuß Sitzungen beiwohnen zu düricii. Damit bat er einen Sturm von Oppositionen >» Nciem Collegium hcrboL»eruscn; der Eine be ntrchtet, die Sclbstitändiakeil des Stadkverorbnctciicollegiuin» könne ersel'iittcrt werde»; cl» ''luderer, derStavtiatv werte dann ininier kommen re. re, und imGaiucn zeigt sich eine entschiedene Frontstellung gegen diesen slakteäti'liwen 8l»trag. Wenn auch Stadtratb Stüvcl mit Rm-e giiSelnandersetzt, daß die Nnth»- mitgllcder gerade gcnugsain mit Sitzungen überväutt wären und das, nur der Wunsch, den bisvcrigen, viel beklagten, langsamen Gcichäitsgang soviel als nidglich abznkürze», diese» Eintrag »er- vorgcruic» bätte. so bleibt die Opposition doch aus dem Siede punkt: Staktv, Jordan siebt daü vlnscben des Coliegiuniö bei Eingehen uni de» Wunsch des RathS gefährdet, er findet, das, nicht Beschleunigung in de» Gcichäitöcrledigungen. sondern Ver zögerungen erreicht werden würden, da es häufig kommen könne, das,, wenn man den »tat» regelmäßig zu den AnSschußsttznngcn zuziebcn woltte, dieselbe» verlegt werde» müs.'te», weil cö den betreffenden NiatbSeommissarc» zur crstbestimintcn S'undc nicht möglich wäre zu kommen, daß auch, wenn der Stadtratb seine Angelegenheiten in den diesseitige» »Ausschüssen schon beguem mündlich abnigchen könne, rann daS so schon meist magere Actenmaterigl noch magerer iverden würdL während doch, wie Nicdncr behauptet, cs ,„» ein gutes, gründliches Actenmaterial bei den tacscl'äiten der städtischen Verwaltung und Vertretung eine gute Sacbe sei. Die Tbeilnahmc dcö Rathcs an den AuS- sck'ußfftznngcn lvird darnge» fast einstimmig abgelebnt. Die Re- gistrandcncingängc, dne nichts, was für jetzt schon von allgemei nerem Inkercne wäre, bieten, übergehen wir. Durch einen sehr zeitgemäßen und dankenSwcrlben Wittag de» Stadtv. G e u ck c und (Neu. erhält einmal wieder die Angelegenheit der Dresd ner P f c r d e c i s c n b a » » vrojccte einen Slnstoß. Der An trag, weither den Stadtralh darum ersucht wissen will, dass dem Conecssionar, H,rrn v. Etlingcr, welcher bekanntlich daS Vor- vaurcä't aller proiectirtcn Linien hat, zur endlichen Ausführung und Inbetriebsetzung der Lffaic GcorgSpiatz Strehlen und der anderen vroleetlrtcn Linien eine gewisse Frist gestellt werte, das, aber, wenn diese Frist nicht inncgchalten werke, der Concessionar seines ttontractco entbunden und anderen Bewerbern die betr. Conccsiioncn ertbeill werden, wird dem Rechts- und Verwal- tinrgsaüöschn!, überwiesen, ebenso wird der von demselben An tragsteller Angebrachte 'Antrag aui endliche Durchführung und FertlgNeilung der verlängerten Falkcnsiraße biS ins Dorf Blauen angenommen. Der Stadtratb würde sich durch die 'Ausführung kleicS Antrags nur Anerkennung und Dankbarkeit erwerben. Mittelst Aee amatlo» Iverden die vom Wahlausschuss borgcschla- gencn Mitglieder m den gemischten ordentlichen und außerordent lichen De n aklonen ernannt Zn der vom Stadtrath - wie wir schon neulich n itt. ciltcn beabsichtigten Versorgung der öffent lichen Springbrunnen und Wasseranlagcn auS der nciien Wasser leitung. bewilligt das Collegium unter einigen besonder» Wün schen ein VerechnungSgclv von m',00 Ntark, ingleichen ein solches von :!i'>0!> B.'ark nie Umgestaltung der Baulichkeiten im Com- mungrund'äiick Breitcstrgße n: der große Neubau auf der dorti gen Brandstätte >v!rd immer n o ä' geplant und istwie - dir in unbe n > »i mte Fernen vinauögerüekt! Den orwutt, etwas ü bcr st ü rzt zu haben, kann man wirklich Nie manden machen. Der schon neulich erwähnte Antrag deS Stadtv. Adv graule: den Stadtratb zu ersuchen, eine Petition an die Negierung zu richten, um dieselbe zu bitten, sie möge sich bei der preußischen Negierung um Verrichtung einer Filiale der preußi schen Bank sdie sieb von 'Anfang nächsten Jahres an in die NeicbSbank verwandeln i» Dresden verwenden, wird alö ein dringlicher angenommen, nachdem der Referent deS Finanz- und Bcrwalinnaeausiä'usseS noch mitgcibciit, tan derselbe Wunsch auch von einer großen Anzahl biesigcr großer.naufleutc aus gesprochen und von dcrHandelö- und Gcwcrbckammcr unterstützt worden sei. Der'Antra i gicbt überdies Veraniassung zu längerer Debatte und zu einem kleine» Wortgefecht zwischen den Stadtv. vr. Fchaffratb und 'Adv. .'.raufe. Der Bericht des RectstSanS- ichusseS über die LeichenpcrbecnnungSirgge wird, wegen vorge schrittener Zeit und ng.adem die Sitzung dcreiiS über vier Stun den gewährt vat. auf die nächste Tagesordnung verwiesen. — DaS Neue Wiener Tageblatt vom Mittwoch bringt eine sensationelle Notiz, die iür nnS Dresdner einigermaßen Interessant ist: als Bencraldircetor der Lemberg - Czernvwitzcr Bahn und sonach alö Ngchwlger für Hrn. v, Oienhei n> soll — Frsw. B!ap Lstaria v. Weber, irübcr in kgl. sächsischen, setzt bis zum ffl.Ma! in lauer. österreichischen Staatsdiensten, auserschen sein. - .llr stnen: ,,'off", denn wir zweifeln stark, ob der Sohn Carl Maria v Lstcver S Lust hat, diese gaiiziscbe Mission anzn- nchmcn Noch im :När- wird die Clciicralversamminng der ieanestrirtcn Bahn e-nen EntT-cid zu Irenen haben. Unseres Wissens hat sich Hr. v. vstcbcr in DreSden-'Neustadt, Ecke der Karl- und Wasserstraße ein 'Wim gekauft und bleibt dauernd h!cr.> Bier! Welcher Deutsche, mag er hoch oben an der Weich sel, oder tici unt.u an der Cticb wobncn, mag er an den llicrn der Oder oder d s Nlbeinö und Donau wandeln, wird nicht durch dieses Work clectrinrt? Ist LaS Bier nicht sogar diirchlanchligst geworden durch den alten Corr.-burichcu BiSmarek, jetzigen Für sten nnh Reichskanzler, der seiner alten Göttinger Neigung nun Ger- cin De stets treu geblieben ist: Wieviel mag'S in Dresden Bierliebhabe, geden k Ja, das Adreßbuch zählt sic nicht alle au!, aber was eine t Schoppen ergreifen kann, daS wird gewiß auch einen tüchtigen Ing thun: Jung und Alt, Wclblcin und Männ lein l Und 'ichcr baden wir gerade in Dresden über Biermangel nicht zn Tage», viele Dnrstiac leiden cber Mangel an Biergcldl Da giebt's erst e nc große 'Anzahl einheimischer Brauereien, z. B. Walt- und Feldseblößchen, Felkcnkellcr, Nciicwltzer, ferner Rade berger und Tharandtcr n. i. w. Das Böhmische (Bodcnbacher, Leitmcritzer, Pilöner u. s.w.i bat auch sein Terrain erobert, trotz seines notorischen geringen Gehaltes - gerate wie die östcrrci- chisch-oicnveimische Mora!! DaS PilSncr, Pschischkowitzcr rc. schmeckt zwar ganz gut und verlockt durch sein goldiges Acußerc, bat aber immer etwas Wäss'rigcs und Lstagencrkältcndcs. Bairisch Bier eristirt scbon lange im Sachsenlande und beson ders in Dressen, docb war z.B. das im Allgemeine» seit Jahren beliebte ..Cuimbacbcr ' nicht immer so gut, wie eö sein mußte und sollte w d das Publikum war in der üblen Lage, dieses sogarvon den Acrzten vieiiach empfohlene „Bairisch" mitunter in mehr alö zwciiclhgittr 'Dualität zu genießen. Da that sich die I. Culm- bachcr Ackien-C-rportbicrbrauer i aui mit dem testen Vorsatze, in groi,artigster 'TDeisc und mit den neuesten technischen Brauerci- einricbtungni in ibrcr so günstigen Branlagc ein wahrlmit gutes, krästiges und vor a'icn Dingen gesundes Bier zu brauen. Daß ibr kies aeiungcn, beweist am Vesten die Thatiacbe, Vaß die meisten größeren Restaurants in Dresden, Berlin, Leipzig u. s. w. dieses Bier einresstbrt haben und daß man cS jetzt in Dresden überall in ausgezeichneter Dualität findet, weil die Brauerei auch vier ihre groi en Ciokellcr hat, anü welchen da» Bier stets gut abgelagert und richtig tcmpcrirt im Detail abgegeben werden kann. Daß von Culmbach anS direct wöchentliche Transporte nach New-Bcrk abgcbcn, haben wir bereits erwähnt. Um nun auch dem Dsien Deutschlands jenes treffliche Naß zugänglich zu machen bat die l. vnlmbacocr Crport-Bicrbrauerci-Gesellschait eine Filiale mit Ciskellerci in Görlitz errichtet, von welchem Orte aus ganz Schlesien versorgt wirb, und wird die ansdaucrnde Güte des jetzigen Fabrikm» das erste Culmbachcr Actie n- bicr in wenig Jahren sicher zu einem internationalen Getränke erheben. — Cm komischer Uniakl mit beilerem Ausgang versammelte gestern Vormittag ans dem Pirnaische» Platze eine Menge Menschen um eine Droschke. Dieselbe war beim Umlenkcn und durch den von der (Mite dcS Weges hcrbeigcsührtcn Sturz des Pferdes umgciallen. In dieser Droschke befand sich eine sehr gcwichlige Persönlichkeit ein Herr, der gut seine 2k»«> Pid. wiegt. Im Mome:t des Schwankens der Droschke mag dieses Gewicht denn auch den Nutzschlag zum Umiall gegeben haben. Ohne Verletzungen empfangen zu haben, stieß Se. Corpulenz die nach oben gekehrte Thüre von Innen ans und blickte völlig vergnüg lich heraus. Cr versuchte sicb selbst mittelst Ausstützen der Arme aui die Thürwänke herausw>he»cn, bei kein Gewicht rrwiev sich das aber als ganz aussichtsloses Manöver. Der bedrängte Ge fangene schwitzte, bis dann zwei hilfreiche Jünger hiuzurilten, zu dem Herrn hineinstiegen und durch Schieben und Heben den ge- müthlichen Herrn aus der Tiele heraus befvidrrten. Nun gelang es auch die Droschke wieder aufzurichten: daS emvorgewrungene un scnie VlLuc ^>crrinunn vz-ruie clnucrlcicn. Firma: „Lebkani u. Hahn": Inhaber die Schneidermeister :cn Heinrich Philipp Leykaul und Carl Gottlob Cduard Hahn, : hier. Erloschen die Firma: „C. Gustav Opitz". Die biv- Pierd ward wietzer vorgespannt und da der Wagen keinen Scha den erlitten batte, so »abm die Fahrt zu allgemeiner Zufrieden heit wieder ihren Fortgang. — Bor einigen Tagen ist eine WaschhanSpüchteri» In der Hechtstraßc nicht unerheblich bestohlen worden. Den «chiüsiel zu ibrem Logis hatte sie leichtsinniger Welse I», offenen Vorhause in einem unverschlossenen Kasten verwahrt, mit diesem hat sich der vermuthilch dick wissende Dieb in Abwesenheit derJnhaberin Zugang zum LogiS verschafft, einen verschlossenen Lvmmobe»- kastcn erbrochen und ca. 50 Tblr. karau» gestohlen. Sine tin Logi« noch stehende verschlossene Lade bat derDieb rvensall-gewalt sam geöffnet, darin aber an baarem Geld, auf das er eö nur ab gesehen zu baden scheint, nur einen einzigen Thaler vorgelunden und mitgenommen. - Die Gesellschaft Polvhymnla, welche vor einigen Tage» ihr letztes WIntcrvergnüacn abhielt, sammelte während der Talel für die in Meißen so schwer Verunglüesten. Dav Re sultat dieser Sammlung betrug die püdsche Lumme von M M. äl> Pf., welche gestern an unsere Expedition abgeliesert wurden, Die Betroffenen werden sicher den srcnndiichen Gebern innigen Dank darbringen. — Der auf dem Mttergute Mockau bei Taucha bedienstete Tagelöhner List stürzte am 27. Februar früh derart zu Boden, daß er sich innere Blutgefäße zersprengte, wodurch der sofortige Tod eintrat. — In der Nähe der Station Stumsdorf (Magdeburger Bahn) entgleiste die Maschine des 'Nachtzuge» (2./3. März). DaS einzige dabei zu Beklagende war, daß dadurch der Zug zwei Stunden zu spät in Leipzig einlief. — Der in Leipzig wohnhafte preußische ^teuerinspectvr Brandes wurde am Mittwoch Vormittag auf dem Ranstädter Steinweg von einem durchgegangenen Pferde übsr den Haufen ge worfen, dabei erhielt der Unglückliche solche Kopfverletzungen, daß die erlittene Gehirnerschüttening nach wenigen Stunden den Tod her beiführte. — Beim Abtragen einer alten Scheune wurde am 3. d. in Glashütte der Maurer Laubert von einem Balken erschlagen. Ein Verschulden soll Niemand treffen. Der Verunglückte hinterläßt eine Wittme nebst sechs unerzogenen Kindern. — Verlautbarungen tm Handelsregister. Eingetragen die Firma: „Kelle u. Hildcblandt; Inhaber die Herren Dietrich Konrad Kelle und Akoli Herrmaun Hlibebrandt, beide Cliengießer, hier. AnS dem Vorstand der Firma: „Soeic- kättbrancrei" ist Herr Friedrich Gustav Habcrland auögcschicden und an seine Stelle Herr Herrmann Gräfe einactretcn. Ctngcir. die Firma: Herren beide herlgc Firma: „Pcycr u. Co." lautet nunmehr: „Peyer u. r>o. Nachfolger". Erloschen die Firma: „Herrmann Böttcher"; des gleichen die Firma: „C. Robert Voigt." — Oesientlichc Gerichtssitzung am ff. März. Vor den Schranken dcö durch Schönen verstärkten GericbtSboiS erscheint rer remuncrirte Copist Ernst Bernhard Hädickc von hier, ein Mann, der durch das Vcrkrauen der Behörden in den Staatsdienst auiaeiiommcn worden Ist, dem er treu anzugchörcn sieb eidlich verpflichtet hat. Daö ihm geschenkte Vcrlraucn miß brauchte ieboch der Angeklagte, denn er ließ sieb in kurzer Reihen folge nach einander Unterschlagung von Geldern, sowie Fälschung und Beseitigung Ihm amtlich anveriranter Urkunden zu Schulden kommen. Der Angeklagte ist W Jahre alt und bereits vor einigen Jahren mit <> Monaten Gesäiign :i bestrast. Die Vorbcslraiung war der Vorgesetzten Behörde früher noch nicht bekannt, denn sonst wäre bekanntlich eine Anstellung unterblieben. Um so tadclnswcrthcr daher daS Verhalten Hädlclc S. Am 21. Juni I87tt ward er als Copist beim diesigen Gcricbisamt angestellt, am 27. Mal lk71 eidlich als Hilioc.rpcdienl verpflichtet und Ihm bei bieserGelegenbeitzunächst die Führung derReglslrandcvonin das Polizciiach elnschlagcndcn«2lrdcit:n übertragen. Der 'Angeklagte bezog zuletzt 2.7 Thlr. pro.Monat Gebälk. 'Am o5>. April v. I. übccbrachte ihm der Eemcindevorstand Reiche auö Briesnitz den Betrag von 2 Thir. 4 Ngr. t Pig., welcher nach 'Abzug der Beerdigungskosten eines In der Cloe angcschwcmmtcn Leichnams von der Vorgefundenen Baarschait von t> Tblr. übrig geblieben war. Dleics Geld unterschlug der Angeklagte, wie kurz darauf de» Betrag von 2 Tblr. 2.', Ngr. 5 Pfg., bei welcher Gele wichest er übrigens auch die rechtzeitige Eintragung der auiängiist' abgegebenen Iff Tbir. in die Registrantc versäumte und schließlich beseitigte er eine von einem Ortt-riebter unterschriebene Quittung im Betrage von 5 Tblr. 19 Ngr. Be! einem von ibm verfassten Protokoll machte er sich der Fälschung i insofern schuldig, als er den Datum einer Rasur unterwarf. »Im j Tcpiember ward ihm von einem ehrlichen F-indcr die Summe i von N> Tblr., aus 1 Iwaiizigthalcrschcin und » Zebnti'alcrschciiicn j bestehend und in einer Bricstasche verwahrt, übergeben. Dieses j Geld ward von dem Angeklagten in drei Beträgen von 40 und , zweimal 20 Tblr. nach und nach unterschlagen und zwar, wie er j angicbk, um seine dringendsten Schulden zu begleichen. In der ! letzten Zeit wurde Hädtcke in derselben Eigcnscl-ait in die Ab- thcilung nir Strajsachcn versetzt. Hier unterschlug er zur thcll- weiien Deckung der erwähnten 80THIc. die Summe von ffO Tblr., auch unterließ er einen kleinen Betrag Strafgeld von io 'Ngr. einzulragcn. 'AIS inan Ihm schließlich wegen der ieblenken 80 Tblr. aui den Leib rückte, machte er über den Verbleib derselben die lügenhaftesten Ausflüchte, bis er endlich am 21. Dccembcr den Herrn Assessor Hase, seinem früheren Vorgesetzten, die Unter schlagung gestand. Von der zuletzt unterschlagenen Summe von ffo Thir. »abm man nun auch Kennrniß und eö erfolgte daraus Verhaftung. Daö vo» Herrn Gcrichtsrath De. Flügel präfidirte Schöffengericht vcrurlhcilte Hädicke zu 2 Jahren Gefangniß und 2iährigcm Ehrenrechtsverlust. — Angekündigte Gerichts.Verhandl.ungcn. Heute Nachmittag 4 Uhr Haupt-Derbandlung wider den Maurer Gottlob Ernst Stange aus Wilsdruff wegen Urkundenfälschung. -rSMerungS-Lzrobnüitunn am 4. März, Abdo. ü U. Barometerstand nach Otto ck BLsvlt hier: 28 Paris. Zoll l'/> L. liest gestern '4 L, gcstlcgeni, - Thermometer nach Reaumur: Null - Punkt. — Die Schloßthurmiahne zeigte Nord-Ost-Wlnd. Himmel trübe. — Elbhvhe i» Dresden, 4. März, Mttt.: 94 Cent, unter 0. Lonyay erklärte Namens seiner Gesinnungsgenossen, daß die selben die den Lander bedürlnissen entsprechenden Vorlagen brr Negierung unterstütze», lm Uebriaen aber eine selbstständige Hal tung bewahren würden. Darauf legte der neue Justlzmlnlstcr Bela Perczel, welcher blSbrr baö Präsidium im Untrrhaule sübtte, dasselbe nieder. Der bisherige Finanznllnistcr Gvyzy wurde durch stürmische Zuruie des HauleS zur Uebernahme de» Präsidium» auigcfordert. Derselbe dankte für daü ihm seiten» de» Hauke« ent- gegkngevrachte 'vertrauen. »lachte aber darauf aufmerksam, daß dle Präsidcntenwabl nach Maßgabe der Geschäftsordnung de» Hauses stattfindcn müsse. Die Präsidentenwahl wurde aus Frei tag aiibcraumt. Firankrelrl». Dav deutsche Reich wird bei den Verathungen der Internationa»:» Meter-Commission in Pari»durch den Dlrector der Berliner Sternwarte, I»,-. Förster, vertreten, ^ Italic». Wie eö vvrauSzuschcn war, schreibt die „Franks. ZtgM hat der Henker einmal wieder im Senat gesiegt und in dem Budget dcö Justiz- »nd Gnarenmlnistcrlums wird immer noch eine Stimme für den Gehalt dcS Heisters und vieErhaltung des Galgens verzeichnet stehen. Die Todesstrafe ist im Senat mit 7ff gegen :»> Stimmen angrnonuncn worden. So traurig dieses Ergebnis) ist, so muß man doch sagen, daß in jener Versammlung die Menschlichkcit Fortschritte gemacht bat, denn im Jahre 18>i5 erklärte» sich daselbst nur 4 Stimmen für dle Abschaffung. Dies mal ivar die allgemeine Thetlnahine an den Verhandlungen sehr groß. Nickst nur alle Galerien waren gedrängt voll, sondern auch auf der Treppe hatte sich eine Mcngc »Personen ausgestellt, und wer da nicht Platz fand, stand erwartungsvoll aut der Straße. Einige Redner, besonders de Gor!, sprachen mit Wärme für die Abschaffung, aber Menabrca sagte, die Todesstrafe sei die Sicherheit der Gesellschaft, »nd Errantc erklärte, wenn man heute erst den Galgen auspslanzen sollte, so ließe sich darüber streiten; aber da er da sei, sei cö gut. Ihn bestehen zn lassen. Errantc schloß mit dem 'Ausruf: „Wir dürfen keine Dichter, sondern wir müssen Gesetzgeber sein." Es Ist aber last nicht denkbar, baß die Kammer den Beschluß dcS Senats gntheißt. England. Die Dclegirten der schottischen Bergwerköarbelter haben beschlösse», zur Unterstützung der Kohicngrubenarbcltcr in Südwaics von ledcm schottischenBergwcrkScirbcstcr elnenBcltrag von <i Pfennigen zu erhebe». Das Unterhaus lrbnte bcn von C. Templc elngebrachten Gesetzentwurf ab. wonach de» schottischen Universitäten gestattet werbcn spä e, Frauen die Doktorwürde zu verleihen. TageSgeschtchle. Deutsche» Reich. In Bezug auf einen kürzlich in Eibe r- seid entdeckten Bricidiebstahl ist bis setzt Folgendes sestgestellt: DeS Diebstahls von circa ffäO gewöhnlichen Briefen sind über führt zwei Unterbcamte dcS Postamtes. Dle Diebe entwendeten dle Briete während des SortirenS; Ihr Augenmerk richteten sie besonders aui solche Briese, in denen sie undeclarirtes Gelb vcr- mutheten; sie fahndeten hauptsächlich aus Soldatenbricie. Eine große Menge erbrochener Briefe fand man hinter einer Wand am »sthorte. Die Diebstähle wurden seit ungefähr einem Jahre auögesührt. Oesterreich. Die Kosten des Staate- im Prozesse Ösen Helm belauicn sich Alles ln Allem aui kaum ffoOOGulden, wobei irei.lch dem LandcSgcricbt der Umstand zu Gute kommt, baß viele der vorgcladcncn Zeugen, trotzdem sie von Ilemltch wclter^Ferne Herreisen mußten, doch keinerlei Kosten ausgerechnet habe», ivre Speien 'vielmehr auö Eigenem bestritten. In gleich coulanter Weise gaben auch die vom Gerichtshöfe bestellten Sachvcrstäiw!- gen, die Herren Fillunger und Hellwag. die Erklärung ab, daß sie für Ihre Mühewaltung nichts beanspruchen. Ungarn. In de» beiden Häusern des »Reichstages wurde» die Dekrete betreffend die Neubildung deö Cablnctd verlesen. Zu gleich wurde das neue Ministerium vorgeslcllt. Der Minister präsident Freiherr v. Wenckheim trug hierauf daö Programm dcS neuen Ministeriums vor und betonte hierbei, daß er Männer beider Parteien gewonnen habe, deren Mitwirkung zu der Aus sicht berechtige, daß die gesetzgeberische Tbätigkett nach dem Aus gleiche der Gegensätze der Parteien segensreich sein werte. Im Untcrhause erklärte Sennyey, daß er und seine Gesinnungsge nossen eine unabhängige Position üben würben. Bel den gebenden Schwierigkeiten würden annehmen und mir loyale Op- Acntlketon. -j- Zum kgl. Hosconcert am ff. März war folgendes Programm entworfen und fand vielen Beifall: Octett v. Mendelssohn, Arie a»S Susaima v, Händel <Hr. Dcgcles. Quartett v. Mbring iFrl. Proüla, Malten, Rcuthcr, Nanltz). Scherzo für Streich quartett vom Prinzen Neuß i sehr hübsch» und Serenade v. Haydn. Tuctte» „Daö Vöglcin" v. Nubinsicln und „Die Schwestern" v. Brcibmö <Frl. Proöka und Nanltz). Schottlichc Lieder mit Piano- iorie, Violine und Cello v. Beethoven tFrl. Malten, Herr Lau- tcrbach, Hr. Grützmachcr). -j Heute beginnt Fräulein Charlotte Wolter ihr interessantes Gastspiel am hiesigen Residenz-Theater In Deborah -j- DaS letzte Sinfoiiic-Conccrk der K. Munk. Kapelle finde» beute Abend Punkt 7 Uhr ii» Gewerbchautzsaale statt. j- Also am Mittwoch Richard Wa g n e r'ö „W alküre" I» Dresden! Co wird viele 'Neugierige und viele Enthusiasten cnstockcn, die neuesten Melodien Wcigncr'S endlich kennen zu ler nen. nachdem ai:e Schwierigkeiten einer solchen Vorführung IWagner'o Adnelgung und des VcriegciS Bedingungen» durch große Gcldopier Herrn Hoinmnn 0 beseitigt sind. In zehn deut schen Städten bari er die „Wattüle" voesührcn und soll dafür nur 10,000 Mark zahlen müssen. Aber er macht trotzdem gute Geschäfte, da er lockende erste Kräite engagirr hat. Kapell meister W. Mühldorlcr iLcipzig» leitet die Aussührung, Fräui. Ioscphine Scbeizky, königl. ball Hammcrsängcrin in München iSicglintc), Herr Fcedin. Croß, erster Hcldenlenor vom Stadt- Theater I» Franksurt a. M. ^ Ticgmund), Herr C. Hertzsch, rühercr erster Bassist der Lcipllger Oper (Hunding). Die Be gleitung am Planosorte übernehmen die Herren 'Albert Jeffcry aus Plymouth und Hospianist Pietz auö Gotha. Daß, wie i» Heu und aucevrrcn, caö große Licbesduett dcS erste» Acteö, vielleicht daö mclodllc!' schönst. Musikstück Wagner'S, alle Hörer entzücken wird, ist ziemlich sicher. 1- Für das istestgc, unter dem Protektorat I. M. der Kö nigin siebende Pcsta > ozzistiik. daö sich zur Aufgabe ge stellt har,-eine Anzahl vaterloser Waise» auö verschiedenen Stau ben zu erziehen und durch nützliche Beschäitigung Kinder unserer Stadt vor der Verwahrlosung zu schützen, wird am nächsten Mon- taMin een Räume» der Secietät (Konigstrgße» eine von gebil deten Dilettanten auigcsührtc Theatervorstellung zum Besten der ö-ercinSkassc stattfindcn. Zur 'Aufführung kommt einö der besten Lustspiele von R. Vcncdlx: „Die Dienstboicn" und die treffliche Tpercite Ossenbacyö: „Die Verlebung unicr der Laterne" Hoffentlich ivird die Aufführung zahlreich besucht werden. -j- Ocssentlichc L cd ü 1 c rp r 0 d u cti 0 »en habe» ihr Miß liches, wen» ihnen Concertansprüche cntgcgcngebracht werden; antcrcrscitö ist cs törtcrianr, wenn junge valente zeitig an die Ocffcntlichkeit gewöhnt werden. Wenn also eventueller Beifall nicht überschätzt wird und die Kritik nur im Allgemeinen und milde einige 'Notizen gicbt. nicht aber voreilige Anmaßungen wach ruit, so mögen diese Versuche immerhin gelte». Dem Herrn Kla vierlehrer Alwin Wieck, dem Lohne eines berühmten Vater», ver schaffte auch die Soiree am :». März das Zeugnis, besonderer Lchrlüchligkeit, Dle kleine K l a b r entzieht sich noch bei» Ur- thcil, sic macht einen sehr angeneiMe» aufgeweckten Eindruck; Pbc 0 d 0 r Müller, cbcnialls Herrn Wieck ö Schüler, ist ei» nickst gewöhnliches Klaplcrtalcnt, Sein Ton ist saftig, die Technik hübsch entwickelt, Bcctl'oven'S Op. 26 spielte er völlig auswendig. Nnangencbm wirkt dad zn irockene Abziehen der Sctstutznoten je einer Phrcnc, überhaupt die sccc.rnte Kürze der Staccati in dieser Sonate, in welcher der junge Cleve stattScchs.zchntel, Zweiund- dreißigsici punklirt. Erfreulich mnsikatisch intelligent ist Th. M. cntioickclt. Bessere Haltung lst ihm zu empfehlen. Eine Sän gerin. Fr». M. W agncr (Schülerin der Frau BSrner-Sandrlni), bat eine schöne Stimme und trefflichen Tonansatz, der Vortrag und die Haltung war indcß entweder besangen ober geziert. Des wohlvcgabicn Cellocleveu Herrn Grützmachcr'ö, Wölisert, ist schon früher ernumicrnd gedacht worden, ein gutes Cello muß sein nächstes Ziel sein. Ais auswärtiger Gast führte sich eine poetisch und angenehm berührende Violinistin, Frl. Stresow, ein, deren Ton in den neicrcn Chorden ihr sofort Sympathien ge winnt ; der Hervorruf war wohlverdient. j- Die „Deutsche Jagdzeitung" bringt in Nr. 5» „lieber das edle Maidwcrk", Jagdschutz-Vereine, auch noch son stige interessante Mittbciluiigen. In Dresden wird am IS. d. durch General-Versammlung die Bildung einen ,,'A llgemeinen deutschen Jagdschutz-Vereins" bewirkt werden. An meldungen sind an die Redaction deS Waidmann, Gohliö bei Leipzig, P. Wolff'sche Buchbandlung zu richten. Vermischtes. * Folgender aufopfernder Zug wird der „Altenb. Ztz." aus . -.. - ^ ho, Braunichöwalde berichtet. Am Bau der durch vie"dortige Flur geführt werdenden Sächsisch-Thüringischen Ostwestbahn (Zwickau-Weida) iverden eine ziemliche Anzahl Italiener und Ar, beiter auö den umliegenden Ortschaften beschäftigt. Drei der letzteren wurden am «. Februar durch eine überbängende Erd wand verschüttet. Während die übrigen dort beschäftigten Arbeiter aus Furcht vor dem drohenden Nachsturz weiterer Erbmassen sich von dem Unglücksort slücktetcn und ihre verschütteten Mitarbeiter ihrem Schicksale überließen, macksten die Italiener sofort zur Rettung ihrer deutschen Mitarbeiter nach erhaltener Mittheiluiig Angesichts der drohenden Gefahr Anstalt und gelang ihnen die Rettung vollkommen. Von den Verschüttete» Ist nur Kühn von Linda noch aröcilöuniählg, die beiten klebrigen (ein Weimaraner uud ein Schlesier) sind bereits wieder ln Arbeit. * R 0 ,nanstyl. Der bekannte Moinancter Galen verübt in seinem Romane: „Der Erbe von Bekty'ö Ruh", und zwar im letzten Capitct bcS letzte» Bandes, soigcnbe heitere Stvlprobe: „Nachdem sich die Portlöre hinter den Liebenden geschlossen ^ , batte, schlüpfte mit leisem Tritte ein weiblicher F » ß ins Zbnmer sich durch den Vorgang er- j und löschte mit eigener Sand dle Kerzen." Hat das nichAhand Ne die Regierung unterstützen, l und Fußi
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